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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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Alle Beiträge von: Malte Höltken [hoeltken]


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Flugzeugkauf | Beitrag zu Cessna Reims F150M (1977) Infos
1. Juli 2020: Von Malte Höltken an Patrick Lianhard (Lean hard!) Bewertung: +5.00 [5]

Der Wert des Flugzeugs schwankt in dieser Klasse erheblich mit dem Zustand und den Laufzeiten. Wir haben die F150M vor rund 5 Jahren für deutlich unter 20k verkauft, aber mit Motor und Prop an der TBO, viele Lackschäden und ohne ModeS/8,33.

Die SID ist nicht verpflichtend und an Wartungskosten ist sie relativ genügsam. In Europa kommt man idR gut damit zurecht, wenn man vom äußeren aufs Innere schließt, wie Cessna das auch intendiert. Man kommt überall ran, Ersatzteile sind massig vorhanden und es gibt wenig unangenehme Überaschungen, insbesondere bei den in Reims gebauten Flugzeugen. (Ersetzt natürlich keine Pre-Purchase-Inspection, ich habe da auch schon viel Gammel und Mist gesehen... ) Der Motor ist ziemlich robust und man muß ihn schon stark vergewaltigen um da ernsthafte Probleme zu bekommen. Wartungskosten sind auch eine Frage, wieviel Du selber machen möchtest bzw. kannst.

Der O200 liebt Mogas und verbraucht etwa ein Liter mehr als der 912 bei gleicher Leistung. Verbrauch / Reiseleistung ist ähnlich der von vergleichbar motorisierten Schulungs-LSA und Schulungs-UL. Also im Schulbetrieb etwa 20-21 Liter und auf Reise weniger, je nach Powersetting. Sie reist gemütlich mit 90-100 Knoten.

Einsteig ist für große Menschen nicht ganz bequem, aber wenn man einmal sitzt, geht es eigentlich.

Wenn Du noch offen bist für generelle Typenfragen würde ich anregen, auch die alten Cessna 172 ins Auge zu fassen. Sie sind am Markt nciht wesentlich teurer, teilweise günstiger als die F150M, bieten aber wesentlich mehr Platz und Geschwindigkeit bei fast gleichen Kosten. Der O300 verbraucht im Reiseflug (FL65, 2550 RPM, C172B 50kg unter MTOM, 105 KTAS) rund 28 Liter Mogas. Wartung, Versicherung, Hangarierung, etc. sind quasi gleich teuer.

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Flugzeugkauf | Beitrag zu Cessna Reims F150M (1977) Infos

Wir hatten lange eine im Verein, habe den Verkauf damals begleitet. Was möchtest Du denn wissen?

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Avionik | Beitrag zu GPS Empfang im Ipad
30. Juni 2020: Von Malte Höltken an Michael Söchtig

Ich persönlich kann mit den Kniebrettern wenig bis garnichts anfangen. Empfehlen kann ich die RAM-Mounts, die sind amerikanisch aus dem Vollen gefräst (bzw. ins Volle gegossen) und nicht ganz leicht, halten dafür ewig. Die Saugnäpfe halten sehr gut auch große Tablets und es gibt unzählige Klemmen und Armkombinationen. (https://www.siebert.aero/Katalog/Pilotenausrstung/RAM-Mounts-Befestigungssystem)

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Avionik | Beitrag zu GPS Empfang im Ipad
30. Juni 2020: Von Malte Höltken an Michael Söchtig Bewertung: +2.00 [2]

Wie gesagt, die Basics vernünftig per Hand zu lernen halte ich für sehr empfehlenswert, aber die moderne "täglche" Navigation darf man dennoch nicht vernachlässigen. Insbesondere das Tablet mit ins sinnvolle Cockpit Management zu integrieren ist wichtig.

Ein ADF zu bedienen ist im PPL-Umfang supereinfach, kann man, wenn man möchte, auch per GPS+IMU nachbilden, aber das ist eher was für Oldtimerfliegerinnen oder die versierte Makerin/Bastlerin.

Zur Ausgangsfrage: Ich nutze mit SkyDemon entweder mein Fairphone FP3 oder mein altes Samsung Galaxy Tab Active. Beides funktioniert auch in einer C172 ohne Probleme und ich hatte noch keine Notwendigkeit für ein externes GPS (oder einen Lüfter, selbst im Bölkow Junior unter der Glaskuppel bei 30° in der Sonne)

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Avionik | Beitrag zu GPS Empfang im Ipad
30. Juni 2020: Von Malte Höltken an Chris _____ Bewertung: +2.00 [2]

Am Rande: warum man in der PPL-Ausbildung immer noch so tun muss, als gäbe es diese Tools nicht...

Muss man nicht und tut man auch nicht. Jede halbwegs gute Lehrerin lehrt auch den Umgang mit Tablets und der entsprechenden Software. Grundlagen jedoch müssen verstanden werden. Einige LLB akzeptieren schon längst auch das Log zum Beispiel von Skydemon als Nachweis für die Streckenflüge.

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Sonstiges | Beitrag zu Verpfeifen
28. Juni 2020: Von Malte Höltken an Hubert Eckl

Das Gespann muss so schnell wie möglich aus dem Verkehr gezogen werden.. Nur wie?

Sowohl das LBA als auch die EASA haben Safety Reprting Tools:

https://www.lba.de/DE/Betrieb/Ereignismeldungen/Meldung_%20eines_Ereignisses/Meldung_eines_Ereignisses_node.html

https://www.easa.europa.eu/domains/safety-management/aviation-safety-reporting

Immer, wenn andere für mich entscheiden wollen, was gut für mich ist, bekomme ich dieses seltsame Gefühl.

Es geht wohl eher um allgemeine Flugsicherheit. Gewisse Regeln und das Konzept der Lufttüchtigkeit in der Fliegerei hat man mit Blut geschrieben und muss nicht immer erneut nachweisen, dass diese Regeln im Grunde sinnig sind.

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Wartung | Beitrag zu Fuel Tank Reseal
26. Juni 2020: Von Malte Höltken an Markus S. Bewertung: +1.00 [1]

oder Brocken Wings.

Christian sitzt in Wurmannsquick und nicht im Harz; man findet ihn unter Broken Wings. Kann seine Arbeit sehr empfehlen.

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Wartung | Beitrag zu Camloc-Schraube ausgerissen
18. Juni 2020: Von Malte Höltken an Chris _____ Bewertung: +4.00 [4]

Eine ordendliche Methode ist hier beschrieben: https://skybolt.com/wp-content/uploads/2017/09/Mooney-Instructions.pdf

Ansonsten empfehle ich einen Blick in die AC43.13-1b (https://www.faa.gov/regulations_policies/advisory_circulars/index.cfm/go/document.information/documentid/99861) oder in die Kleine Fiberglas Flugzeug Flick Fibel (https://www.dg-flugzeugbau.de/wp-content/uploads/flickfibel-d_Optimized.pdf). Erstere ist als Reparaturverfahren für die Mooney anerkannt (über SR-801a), letztere ist vllt im Deutschen besser lesbar, aber im Rahmen der SR-802a nur auf Segelflugzeuge, LSA und VLA anwendbar.

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Sonstiges | Beitrag zu Beech Bonanza Story
18. Juni 2020: Von Malte Höltken an Martina Höcker Bewertung: +12.00 [12]

Ja klar. Jan hat die alle und verkauft die auch Seitenweise: https://www.pilotundflugzeug.de/store/archiv/2009-09

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Sonstiges | Beitrag zu Bodenanäherungssensor im Eigenbau
17. Juni 2020: Von Malte Höltken an ingo.fuhrmeister@freenet.de fuhrmeister Bewertung: +3.00 [3]

Danke. Da ich aber kein Weißbier trinke, würde ich es gegen eine Spende für Seawatch eintauschen wollen, wenn's recht ist.

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Luftrecht und Behörden | Beitrag zu Etwaige Neuregelung: UL Stunden auf PPL anrechenbar
14. Juni 2020: Von Malte Höltken an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

Nein, das stimmt nicht. Auch gluabe ich nicht, daß die DA40 doppelt so teuer sei, wie eine in Dienstleistung gebaute RV-6 mit äquivalenter Ausrüstung. Die RV-6 ist in Summe teurer als Du annimmst. Du darfst das Papier- und Prüfwerk, sowie die Testflüge nicht vernachlässigen.

Es ist vielmehr so, dass die Zulassung an sich kaum Overhead erzeugt, gegenüber der Ingenieursleistung die notwendig ist, um ein hinreichend sicheres Produkt zu Entwickeln. Und wenn man daran spart bekommt man Flugzeuge,

Die Hürde ist nicht die Zulassung, sondern ein zu kleiner Markt, der sehr segregiert ist und in dem man seine Niesche auch erst finden muss und der gegen einen sehr starken Gebrauchtmarkt anstinken muss. Du hast Deine Mooney ja auch gebraucht gekauft, und kein Neuflugzeug finanziert.

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Sonstiges | Diskussion Bürgerentscheid PRO Flugplatz Lüneburg
14. Juni 2020: Von Malte Höltken  Bewertung: +19.00 [19]

Wie gerade vernommen haben sich die Lüneburger mit 82% für den Erhalt ihres Flugplatzes ausgesprochen und damit gegen den Ratsentscheid gestimmt, den PAchtvertrag des Flugplatzes nicht zu verlängern.

Glückwunsch in den Süden!

https://www.landeszeitung.de/entscheidung-um-den-flugplatz

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Sonstiges | Beitrag zu Erstaunliches im Bereich Aerodynamik und meteorologie
14. Juni 2020: Von Malte Höltken an Andreas KuNovemberZi Bewertung: +2.00 [2]

Das Paper und der DLR behaupten nicht, dass die errechneten Effekte in jedem Fall in dieser Größenordnung zu beobachten sind, sondern nur im besten Fall der freien Anströmung.

Das Paper ist eine reine Simulation. Es sollten sich sehr einfach in einem nächsten Nachweisschritt vergleichbare Windparks auf Nord- und Südhalbkugel finden um die Effizienzen zu vergleichen und die Aufgestellte Hypothese zu validieren.

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Flugzeugkauf | Beitrag zu Kitfox S7 STi
14. Juni 2020: Von Malte Höltken an Oliver Kaa Bewertung: +1.00 [1]

- Ich weiß genau wie die Zulassung funktionert, wir haben sie erfolgreich durchgezogen. Und das nicht als Einzelmuster sondern als Musterzulassung für Factory Built. Und das nicht nur in D-Land sondern auch in SA (CSA/VLA).

Das mag ja sein, dennoch entbehrt Deine Behauptung, eine LTF-UL wäre "schärfer" als eine willkürlich andere Zulassungsbasis, aufgrund eines willkürlich herausgepickten Punktes, jede Grundlage. Darauf folgte nämlich auch die Behauptung, die Zulassung nach LTF-UL wäre beispielsweise "schärfer" als die nach CS-25. Dem ist natürlich nicht so.

Bei der Zulassung eines Flugzeuges geht es nicht um einzelne Lufttüchkigkeitsforderungen, sondern um den gesamten Prozess.

Wo ist der Nachweis. Was Es geht nicht darum was irgendwelche Militärs entwickeln. Es geht darum was auch in der allgemein Luftfahrt tatsächlich eingebaut wird.

Selbst bei Deiner Definition von Innovation steht meine Aussage. Nenne doch mal nur eine Innovation in der Allgemeinen Luftfahrt, die aus der Ultraleichtfliegerei kommt. Und nein, die UL-Fliegerei hat mit Experimentals nichts Gemeinsam, auch wenn sie z.B. in Frankreich recht ähnlich sind. In D hingegen ist die UL-Fliegerei ein Nachbau der zertifizierten Fliegerei.

Und selbst sei FAA überdenkt gerade Ihre Position, weil Experimental Flugzeuge mit Fallschirm und bezahlbarer Aviionik (welche auch für diese Klasse auch entwickelt wurden) Piloten entlasten und damit die Sicherheit erhöhen.

Die FAA hat keinen "billig-Zertifizierer" auf Bundesstaatsebne und das wird auch nicht diskutiert. Experimentalflugzuege sind etwas komplett anderes als ULM. Was die FAA machen möchte ist bei der EASA unter Teil-21 Light und LOI bereits Realität.

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Sonstiges | Beitrag zu Bodenanäherungssensor im Eigenbau
14. Juni 2020: Von Malte Höltken an ingo.fuhrmeister@freenet.de fuhrmeister Bewertung: +4.00 [4]

ulatraschall, der nur für sehr kurze wegstrecken bei niedriger geschwindigkeit im luftleeren raum geeignet ist.

Überlege doch nochmal ob Du das so meinst wie Du es geschrieben hast.

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Sonstiges | Beitrag zu Bodenanäherungssensor im Eigenbau
13. Juni 2020: Von Malte Höltken an Norbert S. Bewertung: +1.00 [1]

Sehr breite Bahnen kann man optisch "schmal" machen, indem man bewusst auf einer der beiden Hälften landet (Beim Sornrad Leeseitig, beim Bugrad luvseitig). Die Mittellinie und eine der Bahnränder ergeben dann eine Bahn gewohnter Breite.

@Claus: Nette Spielerei!

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Sonstiges | Beitrag zu Umflaggen von OO nach D ohne gültiges ARC
6. Juni 2020: Von Malte Höltken an Stefan H. Bewertung: +5.00 [5]

Hallo,
das liebe LBA hat das Spielchen "heute fehlt -angeblich- das, morgen jenes Dokument" nun solange gespielt bis nun endgültig das beligsche ARC abgelaufen ist...

Ich kenne den Vorgang ja nicht im Detail, aber das LBA hat auf dem Formular (in diesem Falle LBA Formular 5 (https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/Formulare/T4/Formulare/LBANr05.pdf?__blob=publicationFile&v=4) im Detail aufgeführt, welche Dokumente sie benötigen (ab Seite 4) mit Hinweisen und Checkliste zum Abhaken.

Wir haben eine C172B aus dem N-Register nach D-Reg geholt, und das hat bei Frau Gaden dann zwei Wochen gedauert.

Genereller Tipp von mir bei diesen Dingen ist, sich, bevor man irgendwas abmeldet, alle Formulare anzusehen und alle Dokumente zu besorgen. Dann startet man eine Voranfrage, ob alles komplett ist, wenn man sich nicht sicher ist. Danach erst lässt man das Flugzeug im Ausland löschen und reicht den Antrag ein.

Ein ARC zu verlängern ist ja an sich kein großes Problem. Wenn es mit dem Flugzeug mehr technische Probleme gibt, würde ich die zuallererst beheben und dann umregistrieren.

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Unfälle und Zwischenfälle | Beitrag zu PA 28 Crash in Daytona Beach
5. Juni 2020: Von Malte Höltken an Philipp Tiemann Bewertung: +3.00 [3]

Was Du als Willkürlichkeit empfindest ist wahrscheinlich eine technische Einordnung auf Basis der geführten Dokumentation der Änderungen zwischen den Serien, über die hier landläufig als "enorme Zulassungskosten" schwadroniert wird.

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Luftrecht und Behörden | Beitrag zu Landen ohne Flugleiter
2. Juni 2020: Von Malte Höltken an Mark Juhrig

Vollkommen korrekt. Ich bezog mich auch nur auf den Start, daher habe ich das Zitat mit [...] gekürzt.

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Luftrecht und Behörden | Beitrag zu Landen ohne Flugleiter

Ich kenne keine Quellen, die besagen, dass man als Pilot [...] bei Start (qua Rasterfandung) sich von der Anwesenheit des Flugleiters überzeugen muss.

Leider gibt es da $23 LuftVO.

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Luftrecht und Behörden | Beitrag zu Landen ohne Flugleiter
1. Juni 2020: Von Malte Höltken an Alexander Callidus Bewertung: +4.00 [4]

Argumentativ kann man m.E. feststellen, dass die Präsenz eines Flugleiters notwendige Bedingung ist, damit der Platz im Funk antwortet. Eine Antwort eines Flugleiters über Funk ist hinreichende, aber nciht notwendige Bedingung für die Präsenz des Flugleiters. Es sind viele Szenarien plausibel, an denen der Flugleiter trotz Präsenz und Wahrung seiner Aufgaben, nicht in der Lage ist, Funkkontakt herzustellen. Ich habe es bereits erlebt, dass das Flugzeug nicht funken konnte, das Flugzeug die Falsche Frequenz gerastet hatte, der Flugleiter auf dem Handheld die falsche Frequenz gerastet hatte, das Handheld des Flugleiters vom Trecker gefallen ist und durch den Rasenmäher desintegriert wurde, das Mikrofon des festen Funkgeräts defekt ist, und der Flugleiter auf Toilette war und daher zwar die Funksprüche gehört, aber nicht beantwortet hat.

Ich halte es für logisch nicht Möglich aus einer Nichtantwort am Funk darauf zu schließen, daß ein Platz entgegen der o.A. Annahmen geschlossen sei. Hat er mit den Abfragen und dem PPR nicht seiner Sorgsamkeitspflicht genüge getan?

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Sonstiges | Beitrag zu Unkostenbeteiligung für Mitflieger
1. Juni 2020: Von Malte Höltken an Chris _____ Bewertung: +7.00 [7]

Dieser Unfall war ein _Beispiel_, weil ich nicht aufwändig recherchieren wollte, dafür, dass ein Loss of Control auch mit FI an Bord passieren kann.

Du hast ein Beispiel für eine Aussage geliefert, die niemand in Zweifel gezogen hat.

Und dass Loss of Control unter 500 ft besonders kritisch ist, ist ja klar - manche machen die Übung ja bei 300 ft oder so - in welcher Höhe macht ihr das denn? - wo man sich sonst nur bei Start und Landung befindet.

Ich mache das so, daß ich meinen Schülerinnen zunächst beibringe, die Hand am Gas zu halten bis in eine sichere Höhe, ca. 400-500 ft GND. Ich gebe bekannt, daß der Hebel mir gehört, wenn sie ihn loslassen. In der Regel kommt es einmal vor, daß die Schülerin dann das Gas loslässt, und wenn wir noch nicht in der Luft sind, wird der Start abgebrochen. Das ist sehr kurativ.

Ein Teil der Sicherheitseinweisung am Boden ist (nicht so lange nach den ersten Einführungsflügen) der Startabbruch ohne abzuheben. Dieser lässt sich (wenn es die Verkehrslage erlaubt) auch mit dem Zurückrollen nach der Landung kombinieren. Auch sind abgewandelte Übungen (z.Bsp. schnelles Rollen auf der Bahn mit fliegendem Bugrad) manchmal hilfreich für einige Schülerinnen, die Aufsetzfluglage einzuprägen. Dieser Notfall ist dann sehr unkritisch und schnell beherrscht.

Damit die Flugschülerinnen das Verhalten des Flugzeuges auf seine Steuereingaben kennen lernen, zeige ich (unter anderem) den Effekt der Leistung im Steigflug mit Vx und Vy und auch den Gleitflug mit verschiedenen Geschwindigkeiten. Ich erfliege mit den Schülerinnen dann auch eine einfache Polare, damit sie ein Gefühl für die Gleitwinkel bekommen.

Wenn die Schülerinnen dann die Landung ausreichend sicher beherrschen, rekapituliere ich den Leistungsverlust im Steigflug in größerer Höhe. Danach tasten wir uns nach ausführlichem Briefing an die verschiedenen Höhen heran. Zunächst der Gleitflug aus größerer Höhe (also die Notlandeübung aus 2000ft GND) damit die Schülerin die Veränderung des Sichtbildes mit der Höhe mitbekommt und mehr Zeit hat, die Abläufe und Emergency-Checks auszuführen. Danach wird ein Motorausfall in der Platzrunde geübt, aus ca. 800-1000 ft GND, um die Wahl des Feldes im ersten Solo auch einfacher zu gestalten, zu diskutieren und zu sehen.

Danach machen wir Übungen in ca. 400-500ft Gnd, auch um der Umkehrtendenz zu begegnen. Oft reicht es durch die vorangegangene Erfahrung, wenn der Fluglehrer die initialen Reaktionen erkennt und kurz Abfragt, wohin die Schülerin fliegen würde. Dann wird in der Regel mit nicht wesentlich mehr als 50-100 ft Höhenverlust der Steigflug fortgesetzt.

Bis dahin ist es wichtig, die Nase des Flugzeugs bewusst zu senken, um die Fahrt zu halten. Bei den üblichen Schulflugzeugen bleibt hier genug Platz zwischen Vx bzw. Vy und Vs, um dei Reaktion der Schülerin abzuwarten.

Bei der Übung des Motorausfalls im Bodeneffekt sollte nicht sehr stark gedrückt werden, sondern die Nase über dem Horizont gehalten werden. Das Flugzeug "fällt" dann sicher aufs Hauptfahrwerk (wie hier: https://www.youtube.com/watch?v=n1WE3mXh4nw). Der Strich auf der Frontscheibe (Sieht man direkt in Sekunde Eins des Videos) ist übrigens mein Werkzeug, um der Schülerin die Fluglage beim Blick nach außen zu verdeutlichen und die Kommunikation zu erleichtern. Dieses Visier machen sich die Schülerinnen selber aus ihrer Sitzposition und markieren den Horizont am Boden. Es hilft übrigens auch beim "zielen" des Anfluges.

Wenn wir Platz haben, normalerweise dann wenn es bei der Verkehrsflughafeneinweisung entspannt zugeht und nicht zu viel Verkehr ist, üben wir Motorausfälle in ca. 150-200 ft, da hier die Überwindung wirklich nachzudrücken, erstaunlich hoch ist.

Alle Übungen werden zuerst besprochen, dann gezeigt, dann geübt. Kurz vor dem ersten Solo möchte ich eine oder zwei dieser Übungen unangekündigt sehen. Das auch, wenn ich den Pro-Solo abnehme. Das beinhaltet natürlich auch die Betrachtung der Nervösität der Schülerin. Was ich jedoch bemerkt habe, ist, daß die Schülerinnen oft wesentlich ruhiger werden, wenn sie selber erfahren, daß sie in einer spontanen Notsituation das Gelernte auch erfolgreich abrufen können.

Später in der Ausbildung, auf den Überlandflügen, rufe ich noch einmal unangekündigt eine Notlandeübung ab. Oft kurz nach dem Start zum Rückflug von einer Fremdplatzlandung, da dann die erste Anspannung weg ist und die Schülerinnen ruhiger sind. Auch hier gilt, daß die Schülerinnen oft davon profitieren, daß sie selber erfahren, daß sie wirklich spontan die Verfahren abrufen können.

Eins und eins zusammengezählt, kann man doch nachvollziehen, warum eine solche Übung vom Betroffenen kritisch gesehen werden kann. Auch wenn man sie selbst (als der aktive Part, der nicht überrascht wird) nicht so einordnet. Oder?

Das lässt sich aber eben nicht logisch aus dem Dubroff-Unfall ableiten. Hier haben wir eine übermüdete "Schülerin" die nicts auf dem linken Sitz zu suchen hat, da sie viel zu jung ist um die Situation vollinhaltlich zu erfassen. Ein Überladenes Flugzeug, maximal marginales Wetter mit starken Böen, "Getthereitis" mit einer Dummen Motivation, einem Fluglehrer ohne generelle Sicherheitskultur, hohe Pressure Altitude. Da sind so viele "Käsescheiben" entnommen, daß dieser Unfall nur eine Frage der Zeit war.

Das benutzt Du um zu kritisieren, daß Fluglehrerinnen mit Briefing, Demonstration, Übung, gutem Wetter, ausgeruhter Flugschülerin mit bekanntem persönlichem Verhältnis ohne Druck eine Übung machen, bei der der Ausgang als LOC-I durch incipient Spin zu den unwarscheinlichsten der Fehlermöglichkeiten zählt.

Das eine hat mit dem Anderen nichts zu tun. Du addierst hier nicht eins und eins, Du kürzt aus der Summe.

Es ist auch nicht aufwändig, bei der NTSB zu suchen. Hier ist der Query: https://www.ntsb.gov/_layouts/ntsb.aviation/index.aspx

Nach nichtmal einer Minute findet man Beispielsweise diesen Unfall, der wesentlich besser ist, EFATO-Training zu Diskutieren: https://app.ntsb.gov/pdfgenerator/ReportGeneratorFile.ashx?EventID=20190505X55947&AKey=1&RType=Final&IType=CA

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Sonstiges | Beitrag zu Unkostenbeteiligung für Mitflieger
31. Mai 2020: Von Malte Höltken an Tobias Schnell Bewertung: +1.00 [1]

Das ist in der FAA-Welt tatsächlich nicht so: Wir sprechen vom acting (oder "legal") PIC. Und das ist der Prüfer im Gegensatz zu EASA-Welt bei der FAA nicht [...] Aus persönlicher Erfahrung von drei FAA-Checkrides kann ich Dir sagen, dass FAA-Prüfer viel Wert auf die Feststellung legen, dass sie nicht PIC sind. Der Multiengine-Mann hat sogar noch lange darüber doziert, für was für violations Kandidaten bei Checkrides schon Ärger bekommen haben (airspace, unairworthy airplane, gear-up-landing) - ich möge doch bitte schön aufpassen.

Das stimmt zwar, sie sind nicht PIC (bei einem Übungsflug ist die Fluglehrerin in Europa ja auch nicht PIC - sondern FI) aber in der rechtlichen Bewertung sind sie nicht komplett frei von Verantwortung. (Diskussion ad hoc z.Bsp. hier: https://generalaviationnews.com/2017/04/17/your-check-ride-ends-in-crash-what-happens-next/). Zumindest sind sie bei einem Unfall genauso von Unfallschäden und Tod bedroht wie die Schülerin.

Nein, das war der Jessica-Dubroff-Accident. Hat zwar Null mit EFATO-Training zu tun, aber der Fluglehrer sah hier wirklich gar nicht gut aus.

Hatte ich vermutet. Ist für die Beurteilung der Sinnigkeit von EFATO-Übungen damit aber vom Tisch.

Priceless.

Bewusst ;-)

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Luftrecht und Behörden | Beitrag zu Landen ohne Flugleiter
31. Mai 2020: Von Malte Höltken an Mich.ael Brün.ing Bewertung: +5.00 [5]

Worauf stützt sich Deine Annahme?

Naja im ersten geschilderten Fall ist der Platz zweifelsfrei geöffnet, im zweiten liegt die Erlaubnis zur Landung (PPR = Prior Permission Required) ja vor und wurde nicht widerrufen.

In Deinem geschilderten Fall müsste der Platzhalter meinem Empfinden nach dafür sorgen, daß er die Zusage der erteilten Erlaubnis einhält (anderer Flugleiter oder auf das Rettungswesen eingewiesene Person) oder aber wiederruft (z.Bsp. über FIS) versucht das Flugzeug zu erreichen.

Ich bin allerdings ausdrücklich kein Jurist und kann damit voll daneben liegen. Ich halte nur ein nicht-beantworteten Funk für nicht hinreichend zu der Annahme, daß der Platz in Fall 1 entgegen öffentlicher Pflicht und Information und im Fall 2 entgegen der erteilten Erlaubnis, geschlossen wäre.

Krass wie Deutsch diese Diskussion ist und traurig, daß sie Möglich ist.

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Sonstiges | Beitrag zu Unkostenbeteiligung für Mitflieger
31. Mai 2020: Von Malte Höltken an Chris _____ Bewertung: +11.00 [11]

Michael Söchtig: Auch wenn da noch Multiengine hinzu kam...

Erik Nagel: Vor vielen Jahren ist eine Zweimot in München [...]

Das Argument kann nicht zählen, da OEI in einer (konventionellen) Twin asymetrischen Schub erzeugt, und dieser deutlich komplexer zu handhaben ist, als kein Schub bei OEI in einer Single. Vergleichbar wäre der Flugzustand (und damit auch der Risikograd), wenn einer Twin beide Motoren auf idle gezogen werden.

Chris____: ...und ich habe das Gefühl, gewisse Fluglehrer mögen es gar nicht, wenn auch der Flugschüler seine eigenen Gedanken zur Sicherheit hat.

Das sind die wenigsten Fluglehrerinnen. Die meisten Schülerinnen lassen sich allerdings auch von Argumenten überzeugen, wenn die eigenen Gedanken (oft aufgrund von mangelnder Erfahrung der Flugschülerinnen) nicht alle Aspekte abbilden oder bestimmte Inhalte anders Werten, als es die analytische und/oder statistische Grundlage erlaubt.

Chris____: "Unfähig" ist für dich also ein Verdacht, der sich aufdrängt, wenn ein Flugschüler einen Lehrer kritisiert.

Das habe ich nicht behauptet und ist verstörend falsch rezitiert. Sinnigerweise darf und muß eine Fluglehrerin allerdings primär von der Unfähigkeit einer Flugschülerin ausgehen, ist es doch ihre Aufgabe dieser Flugschülerin aus ihrer Unfähigkeit zu erlösen und sie zu befähigen, ein Flugzeug sicher zu pilotieren - auch und gerade in Notfallsituationen.

Chris_______: Nicht bös gemeint, aber ich halte das, wenn man es wirklich macht und nicht nur drüber spricht, für unverantwortlich. [...] Man muss nicht alles praktisch üben.

Erik Nagel: Ich bin mir nicht sicher ob der Erkenntnisgewinn aus einem echten Gas raus so hoch ist, wenn ich einen EFATO quasi im Kopf habe, durch Briefing, und mir noch vor ein paar Minuten genau durchgespielt habe, was ich mache.

Chris____: […] was ich stattdessen tun würde: am Boden durchsprechen, ggf. die Übung angekündigt durchführen. […] Ich halte das für ausreichend.

Als ich mich als junger Flugschüler, ich war gerade 13 Jahre alt, zum einundvierzigsten Mal in der ASK-13 anschnallte, hatte ich gerade meine theoretische A-Prüfung hinter mir. Ich wusste genau, daß ich beim Seilriss im Windenstart die Nase unter den Horziont nehmen musste. Ich wusste genau, daß ich bis ca. 80 Meter geradeaus landen sollte. Ich wusste genau, daß ich ab 110 Meter nach links drehen sollte. Ich hatte den Reichmann und den Kassera bereits gelesen und hatte vielen meiner Kollegen bei ihren Seilrissübungen zugeschaut. Auch echte Seilrisse hatte ich bereits gesehen und mitgeholfen, das Windenseil danach mitten auf der Bahn zu spleißen.

Für den Nachmittag hatten wir einen anderen Fluglehrer und dieser hatte mich offenbar mit einem anderen Schüler verwechselt, weil ohne jegliche Vorankündigung in etwa in 80 Metern Höhe der Seilzug langsam ausblieb. Die Übung nennt sich „schleichender Seilriss“ und simuliert einen Motorfehler in der Winde, wie wir ihn an heißen Sommertagen durch Dampfblasen ab und an erlebten. Ich nahm mit abnehmender Leistung die Nase herunter, bis kein Seilzug mehr zu spüren war. Danach klinkte ich das Seil aus. Der Höhenmesser zeigte knapp unter 100 Meter an. Sollte ich geradeaus landen? Der Platz sah ungewohnt kurz aus, aus dieser Perspektive und der Wald bedrohlich hoch.

Mein Fluglehrer bemerkte mein Zögern und instruierte die Linkskurve und half mir, mit einer verkürzten Platzrunde sicher zu landen. Zu keinem Zeitpunkt bestand für mich eine ernsthafte Gefahr: mein Fluglehrer wusste was kommen würde, und kannte auch die möglichen Fehler, die ich als Flugschüler machen würde. Er war weit vor dem Flugzeug und weit vor meinen Reaktionen. Hätte ich allerdings in dieser Situation – auch etwas später als B-Schüler - alleine in dem Flugzeug gesessen und hätte nur auf mein Wissen zurückgreifen können, bin ich mir nicht sicher, ob ich diese ohne Bruch gemeistert hätte.

Was dann folgte waren exzessive Seilrissübungen in allen Höhen, mit und ohne Vorwarnung, schleichend und direkt. Einen Monat später durfte ich dann alleine fliegen.

Seitdem habe ich manche Seilrisse erlebt und die Übungen und das Training hat diese Notlage schon fast zu einer Standardsituation werden lassen.

Ein anderes Beispiel.

Tommy Flanagan war ein begnadeter Jazzpianist, der zweifellos in der Jazz-Harmonielehre weit über Durchschnitt gebildet war und die Konzepte nicht nur kannte, sondern auch gelebt hat. Als er 1959 in den Atlantic Studios zur Aufnahme von John Coltrane „Giant Steps“ vorgelegt bekam, hatte er auch kein Problem, die Begleitung umzusetzen. Im Solo allerdings sah es komplett anders aus. Der arme Tommy wurde durch die kreativen Sprünge entlang des Quintenzirkels derart überrascht, daß sein Solo verblasst gegen Coltranes, der ja seinerseits viel Zeit hatte, die Akkordwechsel auch zu üben. Hört es Euch noch einmal an, man kann Tommys Verwirrung geradezu spüren.

Fast foreward nach 2015. Der damals elfjährige Indonesier Joey Alexander veröffentlicht sein Debutalbum „My Favourite Things“ mit einer umwerfenden Version von Giant Steps direkt zum Auftankt des Albums. Ich bin mir sicher, daß Joey zu diesem Zeitpunkt nicht an das tonale Verständnis von Tommy herankommt, vergleicht man beide Aufnahmesituationen. Aber Joey konnte üben, Tommy nicht (Coltrane war bekannt dafür, mit neuen Stücken zu Aufnahmen zu kommen).

An diesem Beispiel zeigt sich schön anschaulich, daß Wissen die Übung nicht ersetzen kann. Auch wenn ich verstanden habe, was die Coltrane-Changes sind und wie sie zusammenhängen, kann ich dennoch kein Solo über Giant Steps improvisieren. Ich verstehe, wie man eine gute Schweißnaht setzt, und dennoch sehen meine Schweißnähte grausam aus. Ich verstehe, wie man eine Haube bläst, aber ob meine Ergebnisse direkt brauchbar sind, wage ich zu bezweifeln.

Es ist für uns natürlich, daß ein Verfahren einfacher ist zu begreifen, als auszuführen. Überall da, wo auch Handwerk gefragt ist, kommt der Mensch um Repetition nicht herum. Niemand kann sich anlesen ein Flugzeug sicher zu fliegen, sicher zu landen, sicher zu starten. Insbesondere dann nicht, wenn die Bedingungen nicht „ideal“ sind.

Erik, das ist vergleichbar mit Deinem Diskussionsbeitrag über Seenotlagen. (Übrigens, es wäre sehr interessant, beantwortetest Du Lutz‘ Frage in dem Thread). Es ist eine Sache, sich mit den Rettern zu unterhalten, Chancen zu berechnen, Lastfälle zu ermitteln und Verfahren festzulegen – Das ersetzt alles keine Übung im Nassen, wo es tatsächlich darauf ankommt, die Notausrüstung in vergleichsweise sicherer Umgebung bedienen zu lernen.

Für Vorhersehbares trainiert man, für Unvorhersehbares muss man bilden.

Ein EFATO ist vorhersehbar. Man kann es sicher trainieren, üben und abrufen, ohne sich einem unakzeptablen Risiko auszusetzen. Es ist häufig genug um Einzug in den Syllabus zu erhalten.

Erik Nagel: Ich kenne das so, dass man es brieft, nennt sich Notfallbriefing und man macht es kurz vor dem Takeoff. Und zwar jedesmal.

Ich glaube, Du missverstehst uns Fluglehrerinnen. Das EFATO-Training soll das Notfallbriefing nicht ersetzen, sondern ergänzen.

Chris____________: im Nachhinein ist mir klar geworden, dass genau da ein Unterschied zwischen FAA und EASA liegt: in der FAA-Jurisdiktion ist der Prüfling PIC, in EASA ist es der Prüfer. So gesehen ist Gas rausziehen dann kein "Eingriff" mehr, der Prüfling ist dabei sozusagen Passagier und kann nur hoffen, dass der Prüfer auch bei den Gegenmaßnahmen alles im Griff hat.

Auch in den USA ist der DPE nicht frei von Verantwortung, ähnlich wie in Europa. Es gilt zwar, daß der „sole manipulator of controls“ PIC ist, und daß der Prüfling PIC-Zeit loggen kann, aber er ist definitiv der erfahrene der Besatzung und damit zumindest mitverantwortlich für den Prüfungsflug.

Ferner ist es nicht so, daß der Prüfer in Europa das Steuer nicht anfassen darf. Er darf durchaus die Abfrage von Notsituationen einleiten, oder zum Beispiel eine Kollision verhindern, ohne das Prüfungsergebnis zu gefährden.

Erik Nagel: Ich habe den Eindruck, es gibt mehr Fluglehrer, die meinen, sie seien unfehlbar, als es Piloten gibt, die dies in Zweifel ziehen

Nein, das denke ich nicht. Ich kenne nicht eine Fluglehrerin, die dieses denkt. Bisher scheint nur Chris der Meinung zu sein, im EFATO in jedem Fall richtig zu reagieren.

Erik Nagel: Es gibt leider Fluglehrer, die gemeinsam mit ihren Schülern sterben, und dies bei Übungen, die das Sterben eigentlich verhindern sollen. Die Evidenz sind die Grabsteine. Natürlich sind sämtliche anwesenden Fluglehrer des PuF Forums damit nicht gemeint.

Witzbold, die Fluglehrerinnen, die wir zu Grabe trugen sind per Definition nicht mehr im PuF-Forum anwesend.

Erik Nagel: Fluglehrer, die mit ihren Schülern single engine go arounds in Bodennähe üben, […]

Ich habe in der SEP noch nie einen anderen go-around geflogen….

Erik Nagel: […] und dabei übersehen, welche Geschwindigkeit anliegt, oder ein Aufsetzen ohne Fahrwerk und anschliessendes Durchstarten und Einschlag im Wald zulassen, verdienen die Bezeichnung unfähig.

In etwa so wie der Halter, der nur alle 100 Stunden Motoröl des Big Bore Contis wechselt? Oder der Pilot, der erst im Flug herausfindet, daß jemand seine Fahrwerksnotausfahrkurbel zutapeziert hat, oder die überschüssige Höhe des Anflugs einfach „wegdrücken“ will?

Im Zweifel haben diese Lehrer Fehler gemacht. Außer Du verlangst Fehlerfreiheit von der Fluglehrerin, genügt dies nicht der Einordnung zur Unfähigkeit. Ich selber bin mir bewusst, dass ich auf jedem Flug Fehler mache, als FI oder PIC, egal. Ich bin als FI oder PIC aber auch nur mittelmäßig und erhebe nicht den Anspruch, besser zu sein als die Anderen. Gilt das auch für Dich, wenn Du verunfallten Kolleginnen generelle Unfähigkeit unterstellst?

Nur: Jeder hier beitragende FI und CRI widersprechen Dir und Chris, basierend auf Erfahrung, gelerntem, diskutiertem und geübtem. Außerhalb einer Trump’schen Expertisenaversion: Wie willst Du argumentieren, daß Du in diesem Falle ohne Ansehen statistischer Fakten recht hast und alle Experten unrecht?

Chris______: Willi, ist man als PPL in deinen Augen nicht genug "Fachmann", dass du eine _Meinung_ zur Gefährlichkeit bestimmter Übungen nicht offen aufnehmen kannst?

Chris, ist man als Fluglehrerin in Deinen Augen nicht genug Fachmann, dass Du die Expertise selbiger ohne weitere faktenbasierte Untersuchung in den Wind schlägst? Kann es nicht einfach sein, daß Du die Gefährlichkeit dieser Übungen vollkommen falsch einschätzt und daher zu einem mit der Realität nicht kongruentem Standpunkt kommst?

Die Datenbanken der NTSB sind durchsuchbar, die der BFU, SUST, ect. sind alle einsehbar. Wenn Deine Behauptung ist, dass die EFATO-Übung zu mehr Unfällen führe als sie nütze, wirst Du doch in der Lage sein, diese Aussage in guter wissenschaftlicher Manier mit Fakten zu untermauern, oder etwa nicht?

Erik Sünder: Was ist denn der Unterschied zwischen einem Ausfall nach dem Start und einem Steigflug in Reiseflughöhe?
(außer der Höhe) […]

Auf Reiseflughöhe bist Du normalerweise auch im Reiseflug. Hier musst Du also ziehen, um auf die Geschwindigkeit besten Gleitens / geringsten Sinkens zu kommen. Der Momentenhaushalt ist aufgrund des anderen Verhältnissen von Propellerstrahl zur Freistromgeschwindigkeit auch anders, also die Änderung des Trimmpunktes durch den Motorausfall ist im Vollleistungssteigflug größer. Und das Sichtbild ist gänzlich anders. Viele Flugschülerinnen müssen sich in Bodennähe erstmal überwinden, "in den Boden" zu drücken. Insbesondere im Höhenband um 100-300 ft in Zellen mit hohem Widerstand. Hier hat man wenig Auswahl, was die Landefläche angeht, aber ganz ohne Möglichkeiten kleinen Hindernissen auszuweichen ist man auch nicht. Sehr nah am Boden, bis ca. 50 ft, sollte man wiederum nicht zu viel drücken, sondern nur Nachlassen und mit konstantem Anstellwinkel den Flieger auf dem Hauptfahrwerk „in den Boden fliegen“, in vielen Zellen reicht da die Höhe nicht um Energie für einen Abfangbogen zu erfliegen und das Hauptfahrwerk ist leidensfähig.

Der Einfluss des Bodens auf die Wahrnehmung ist nicht zu unterschätzen. Insbesondere die Einschätzung der Geschwindigkeit ist hier sehr fehlerbehaftet und für viele Blicke auf den Fahrtmesser reicht die Zeit meist auch nicht. Hier ist es sehr sinnvoll, wenn man das mehrmals erlebt hat, um sich die richtigen Verhalten anzutrainieren.

Chris_______Während weiter oben sich viele einig sind, dass der gemeine PPL meist grauslig fliegt und man seine Kids da nicht reinsetzen würde, sprechen sich weiter unten dann einige (Fluglehrer?) dafür aus, dass mit dem Fluglehrerschein - im Unterschied zum PPL - ein quasi über jeden Zweifel erhabenes Verhalten einhergeht, denn mein "das ist mir zu heftig" wurde ausgelegt wie Majestätsbeleidigung und mit dem Unterton "nur unfähige PPLer kritisieren Fluglehrer".

Nein, keiner der hier schreibenden Fluglehrer hat bezweifelt, Fehler zu machen. Alle hier schreibenden Fluglehrer haben mehr Erfahrung in den Situationen über die wir sprechen als Du und kommen daher zu anderen Ergebnissen. Und daß nur unfähige PPLer Fluglehrer kritisierten habe ich nicht geschrieben, den Schuh hast Du Dir selber angezogen.

Chris________Denn es wissen wohl fast alle hier, dass es hunderte tödlicher Unfälle mit Fluglehrer an Bord gab. Und deshalb ist es absolut in Ordnung zu sagen, mach das bitte nicht überraschend sondern entweder gar nicht oder angekündigt.

Non sequitur. Es gibt keine Kausalität zwischen der Tatsache, dass es Flugunfälle mit Fluglehrerinnen gibt, und der Richtigkeit des Training von EFATO.

Chris__________: Bei vernünftigen Menschen kommt da keine pampige oder überhebliche Antwort.

Vernünftige Menschen lassen sich auch von Argumenten leiten, nicht von Ängsten eines Einzelnen.

Chris_____: Zur Erinnerung: bei mir hat das niemand überraschend unter 500' im Anfangssteigflug das Gas rausgezogen. Drüber gesprochen schon. Und ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass ich richtig reagieren würde.

Das halte ich für eine extrem gefährliche Selbsteinschätzung. Ich habe das mehrfach geübt, live erlebt (ca. sechs live-Seilrisse, zwei Windendampfblasen, zwei fuel starvation, einen Partial Power) und bin mir nicht zweifelsfrei sicher, dass ich das das nächste mal im Ernstfall wirklich fehlerfrei durchführe. Das nächste Mal wird anders werden als die vorangegangenen Male. Aber vielleicht bist Du ja wirklich ein „PPL-AS“. (Das ist übrigens die Überheblichkeit, die Du uns Fluglehrerinnen vorwirfst - nicht der Rückgriff auf Erfahrung und Statistik.)

Chris___________:Beweis: als ich solo student pilot war in einer C152, da rollte mir mein Sitz im Anfangssteigflug zurück (war mal ein Problem bei Cessnas, dafür gab/gibt es sogar eine AD). Das ist lebensgefährlich, denn wenn man sich dann am Yoke festhält und nicht an der A-Säule, dann war's das. Mir war aber - trotz des Nichtgasrausziehens meines Fluglehrers - vollkommen bewusst, wie wichtig Airspeed ist und der Zusammenhang mit der Fluglage im Anfangssteigflug.

Das ist KEIN Beweis Deiner richtigen Reaktion bei Deinem nächsten EFATO. In der Fliegerei ist Deine vergangene Leistung egal. Die kommende Minute ist immer wichtiger als die vergangene.

Chris_______Unfallstatistiken konkret zu dieser Übung kann ich nicht liefern, habe ich auch nicht recherchiert. Ich wäre aber überrascht, wenn man zu Loss of Control im Traffic Pattern mit FI an Bord nichts finden würde.

LOC-I in der Platzrunde ist etwas komplett anderes als Unfälle beim EFATO-training.

Chris____Hier widerspricht Kilo Papa mit seiner persönlichen Erfahrung mit seinen Schülern, was ich aus seiner Sicht auch nachvollziehen kann - aber ich erkenne mich in diesen Erfahrungsberichten nicht wieder und habe deshalb (für mich) eben eine andere Meinung.

Du vertrittst gerade nicht den Standunkt, dass DU das nicht üben willst, sondern dass keine Fluglehrerin dies üben sollte. DU magst Dich gerne selber überschätzen, meinen Schülerinnen haben die Übungen (auch und gerade unangekündigt) bisher durchaus geholfen und die Augen geöffnet.

Chris_________: Danke, das war der Hauptpunkt, zusammen mit den Überlegungen, die ich oben dargestellt habe zum Überraschungseffekt.

Das bedeutet noch lange nicht, dass diese Übung ein unakzeptables Risiko darstellt. SEP IFR Nachts stellt auch ein höheres Risiko dar als SEP VFR am Tage. Aber nicht unakzeptabel hoch.

Chris__________: Mir fällt sogar einer ein, wenn auch etwas anders gelagert: im Anfangssteigflug gab's mal einen berühmten Unfall mit einem jugendlichen "Rekordversuchler" auf dem linken Sitz in USA. Die hatten Stall/spin in der ersten Kurve. Nur was mir so einfällt, ohne Recherche.

War das ein EFATO? War das eine EFATO-Übung? Deine Beispiele (Twin, Stall/Spin aus dem Kurvenflug, Platzrundenflüge) sollten schon zum Besprochenen Übungspunkt passen, sonst lassen sich da schlicht keine Rückschlüsse ziehen. Ein Mindestmaß an Denkschärfe darf man hier verlangen.

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