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Pilot und Flugzeug Artikel | Diskussion Tag 14 - Entscheidung am Sonne-Mond See
21. Oktober 2005: Von Jan Brill an Jan Brill

China pur am Sonne-Mond See
Bitte nicht missverstehen. Madame "Minna" gibt sich größte Mühe. Am liebsten würde sie uns ganz Taiwan zeigen, und Kontinentalchina noch dazu. Dass dies aber in drei Tagen kaum geht, das ist der Kern des ganzen Problems. Schon gestern haben wir gesehen: Der Hunger nach Sehenswürdigkeiten ist auf der "Angebotsseite" sehr viel größer als bei uns. Dabei hat sie es auch nicht eben leicht. Eine Gruppe von äußerst selbständigen Piloten, sämtlich international sehr erfahren, kann man nicht im Staccato durch das Land führen. Das aber hatten wir klar gemacht.
So sorgt schon der Umstand für helle Panik, dass am Vortag in Taipei sich jemand einfach entscheidet länger zu bleiben und mit dem Taxi heimzufahren. Wie soll das gehen? Minna ist fassungslos.
Zwei Leute kommen nicht mit an den Mondsee, weil sie eigene Pläne haben. Für Minna bricht eine Welt zusammen, es folgen endlose Diskussionen.

Das größte Problem aber ist die Verständigung. Deutsch ist nur in Spurenelementen vorhanden, Englisch gar nicht. Aber auch unser Mandarin ist überschaubar. So berichtet Minna über Stunden von den Sehenswürdigkeiten des Landes in einer Sprache, die sich deutscher oder englischer Hauptworte und Verben bedient, sonst aber nur geringe Ähnlichkeit mit einer uns bekannten Sprachfrorm hat. In anderen Worten: es ist einfach nur quälend zuzuhören.


Gemütlicher Abend am See
Dies führt natürlich zu weiteren Auflösungserscheinungen in der Gruppe: Als selbständige Piloten machen wir dann eben unser eigenes Programm, was wiederum zu um so verzweifelteren (und wortreicheren!) Bemühungen unserer Minna führt.

Am gestrigen Abend im Hotel Mondsee dann schliesslich die Machtprobe. Wir kommen um sechs Uhr an und es heisst um 19.00 Uhr gäbe es essen. Dies nach einem anstrengenden Tag in einem alten Bus auf holprigen Strassen. Dazu lädt der Sonne-Mond See ein am malerischen Ufer einen guten Rotwein zu trinken und das Leben zu geniessen. An ein gruppenmässiges Abendessen ist jetzt nicht zu denken. Aber Minna bleibt hart: Um 1900 Uhr Abendessen, "das sei hier eben so". Schliesslich handeln wir unter Gewaltandrohung immerhin 19.15 Uhr aus.

Die Revolte wird zur Revolution


Bambuswälder und Chinaklischee
Das Abendessen selber ist dann eher überschaubar. Lieblos auf den Tisch geworfene Kaltspeisen - Getränke gibt es nur widerwillig - Extrawünsche gar nicht. Wir sind für einen kurzen Moment im Neckermannturismus angekommen. Und ausgerechnet jetzt ist die beredte Minna nicht zur stelle um sprachlich bei den Verhandlungen zu helfen und zu klären, ob man vielleicht statt des obligatorischen "Bier" lieber doch einen Rotwein bestellen dürfte - "bitte". Als dann nur noch 6 Stücke Kuchen zum Nachtisch da sind bricht der offene Aufstand los...

Aber Pilot und Flugzeug Crews geben nicht so leicht auf. Der See hier in den Bergen - mit Tempeln und klarem grünen Wasser - ist einfach zu schön. Kurzerhand wird die Revolte zur Revolution. Wir teilen Minna mit, ihr Programm für den Folgetag habe sich gerade "maßgeblich geändert". Keine Gruppenvorträge und keine Pflichtessen mehr. Keine Museumsshops! Wir chartern kurzerhand ein Boot und erkunden am heutigen Morgen den See. Die staubigen Strassen und der umgefederte Bus können Warten. Es wird nicht nur ein wunderschöner Vormittag in malerischer chinesischer Landschaft -- auch ein gewisser Triumph über "Minna-Rule" ist zu spüren.

Erst langsam wird uns klar: Anscheinend ist für jedes Restaurant und jeden Shop, in den sie uns schleppt, eine Provision drin. Deshalb also der Gruppenzwang und die Rennbesichtigungen. Wir gestalten den Tag also nach eigener Fasson - wie auch sonst auf Leserreisen: ob Mandarin, Farsi, Lao oder Hacka-Dialekt - irgendwie kommen wir schon durch.


War sehr streng mit uns - unsere Minna
Das Minna-Erlebnis bestärkt uns darin wo immer möglich auf lokale Kontakte und Erkundung in Eigenregie zu setzen: Eva in Teheran war so klasse, dass wir uns gar nicht mehr von ihr trennen wollten. Auch in Kathmandu trafen wir einen guten Mittelweg.
Minna und eine Pilotengruppe allerdings passen nicht zusammen - wir haben unsere Lektion in sachen Pauschaltourismus erhalten, es waren nur 36 Stunden, aber wir wissen nun wieso wir auf Leserreisen ansonsten individuell und selbständig unterwegs sind...
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Pilot und Flugzeug Artikel | Diskussion Tag 13 - Hightech und Schlangenmarkt
20. Oktober 2005: Von Jan Brill an Jan Brill

Ein Legoland für den General
Den darauf folgen Tag verbringen wir in Taipei. Teils geführt, teils auf eigene Faust. Taipei ist dabei voller Gegensätze. Zunächst einmal das Chinesische Museum. Unendlich viele Kunstschätze der verschiedenen chinesischen Dynastien sind hier zu sehen, die von Chiang Kai Check 1948 auf der Flucht vor Mao unter dem Schutz der US- Marine auf die Insel verbracht haben. Han-, Ming-, Ch'ung- das volle Programm eben.
Besonders interessant: Eine Ausstellung über chinesische Kalligraphie und Drucktechnik. Beginnend rund 2.000 v. Chr.! Mit Gutenberg kann man hier irgendwie niemanden beeindrucken.

Es folgt der "Taipei 101". Immerhin das höchste Gebäude der Welt, mit weit über 500 Metern. In nur 32 Sekunden schiesst uns der schnellste Aufzug der Welt in den 82. Stock. Taipei ist eine Businessgroßstadt mit allen westlichen Insignien, wie "Seven-Eleven" oder dem unvermeidlichen McDonalds. Unzählige Roller beherrschen das Stadtbild. Ein Autoparkplatz ist selbst für wohlhabende Bewohner unerschwinglich. Wir essen "Dumplings" und trinken fantastisch aromatischen Tee.
Mitten in der Stadt dann das völlig überdimensionierte Grabmal des Chiang Kai Check. Unfasslich. Dem Autor sei die Bemerkung gestattet, dass die überbetont traditionelle Anmutung der dem Tienamen nachempfundenen Ehrenhalle samt Nationaltheater und Konzertsaal vor allem eine Assoziation auslöst: Legoland! Im Keller kann der fassungslose Besucher dann noch die beiden US-Limousinen des Generals besichtigen. Der Herr hatte einen ausgeprägten Hang zu Chrom und Plüsch.

Der Nachtmarkt von Taipei
Wie sich herausstellt ist aber auch Chiang Kai Check bei den Bewohnern der Insel keineswegs unumstritten. Original-Taiwaner und "eingewanderte" Festlandchinesen sind sich alles andere als grün. Die einen sehen die anderen als Eindringlinge, die anderen als rückständige Bauern. Einig ist man sich nur darin frei vom kommunistischen China sein zu wollen - ein Thema, das man in Peking naturgemäß ganz anders sieht. Vor allem deshalb stehen auf dieser Insel über zwei Millionen Mann unter Waffen.

Am Abend besuchen wir den Nachtmarkt mit Schlangenverkauf. Dieser hat es in sich: Von traditionellen Potenzmitteln, bis zu "überzähliger" Billigelektronik über lebende und tote Schlangen, Schildkröten, Hund (zum essen oder zum streicheln) und allerlei medizinischer Behandlung vor Ort: Der Markt erscheint als eine geschlossene Wertschöpfungskette die nahezu sämtliche mehr oder weniger primären Bedürfnisse abdeckt. Wir schauen und staunen, verzichten aber auf den angebotenen Probebissen eine leckeren und ganz sicher "zarten" Schlange.


Nächtlicher Tempel im Markt
Mitten im Marktgewühl dann wieder ein Tempel. Eine Insel der Ruhe, mit Wohlgerüchen aus unzähligen Räucherstäbchen, Blumen und Opfergaben, in der die Gläubigen ihre, jeweiligen Familien- oder Lieblingsgott huldigen. Wir sind wirklich weit, weit weg von zu Hause...
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Pilot und Flugzeug Artikel | Diskussion Tag 12 - FL130, Unterwegs nach Taipei
18. Oktober 2005: Von Jan Brill an Jan Brill

Abflug aus Hong Kong
Momentan sind wir in FL130 zwischen dem chinesischen Festland und Taiwan unterwegs. Groundspeed 159 Knoten, True Airspeed 175. Leichter Trab für unsere Twin Comanche. Der Abflug auf Hong Kong war beeindruckend. Ein gigantischer Airport und Verkehr bis zum Abwinken. ATC in Hong Kong ist wirklich erste Sahne - geradezu eine Wohltat nach Indien und Indochina. Und wie wir da an der Perlenschnur auf's Meer hinausfliegen fragt der letzte Sektorcontroller von Hong Kong noch "offline" wer wir sind und was wir hier machen. Kurze Erklärung über Funk und wir verabschieden uns zu Taipei Control... leichte Bewölkung, leichter Gegenwind, die vorausfliegende D-IDIA reportet gerade Taipei hat die 06 "in use". Bald wird es Zeit den Laptop wegzupacken und den Approach nach "Chiang Kai Check International" vorzubereiten.
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Pilot und Flugzeug Artikel | Diskussion Tag 11 - Ned Kelly's Last Stand
18. Oktober 2005: Von Jan Brill an Jan Brill

Dixi-Fusion in Ned Kelly's Last Stand
Der letzte Abend in Hong Kong war dann nicht ohne Würze: Auf zuverlässigen Insidertip hin steuern wir ein Etablissement namens "Ned Kelly's Last Stand" in Kowloon an. Ein Etwas anderes Erlebnis wie sich herausstellen sollte. Zu deftigem australischem Essen spielen die "Kowloon-Honkers" eine Art von Australisch-Chinesischem Südstaaten Dixiland Fusion Jazz. Sorry aber genauer kann man das nicht eingrenzen. Der Laden ist gegen 11.00 Uhr voll, größtenteils Australier und einige neugierige Chinesen, die dem Spektakel etwas misstrauisch zusehen.

Wir lassen den Abend nicht zu lange werden denn morgen ist wieder fliegen angesagt. Noch einmal richten wir die Nase nach Osten, und steuern Taipei an. Unsere Twin Comanche wird dort zum ersten Mal den Pazifik von der anderen Seite sehen... von Californien aus kennt sie das ja schon. Hmm... also nur noch ein Ozean zur Weltumrundung - aber das ist eine andere Geschichte...
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Pilot und Flugzeug Artikel | Diskussion Tag 10 - In Hong Kong. Wir haben China erreicht!
17. Oktober 2005: Von Jan Brill an Jan Brill

Empfang fuer die Hong Kong Piloten im Hotel
Glasklares Englisch und eine top-serviceorientierte Handlingfirma (die allerdings auch nicht ganz billig ausfallen dürfte!) liessen die Einreise schnell ablaufen. Taxifahrt ins Hotel, und dort warteten bereits die vorher angekommen Crews der beiden großen Truboprops und bereiteten den Kollegen der "kleinen" Maschinen einen herzlichen Empfang (etwas zum Missfallen des Hotelpersonals, dass sich an die müden, verschwitzten und abgekämpften Gestalten nicht so recht gewöhnen konnte).
Wir hatten es geschafft. Der Flug gestern hatte die Nerven und die Maschinen stark beansprucht. Geradezu irrwitzige Umwege in Vietnam und ein gnadenloser Gegenwind hatten uns in dieser Nacht auf Trapp gehalten, aber wir sind in China!


Irrsinn in Tüten: aus 680 NM wurden 1.094
Heute dann einen Tag Hong Kong: Sightseeing, shopping und endlich, endlich einmal die Klamotten reinigen lassen. Die chinesische Metropole präsentiert sich uns diesig, mit schlechten Sichten, ganz wie in der Vorstellung. 28 Grad - hohe Luftfeuchtigkeit: aber verglichen mit den Bedingungen im Dschungel von Laos geradezu paradisisch.
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Pilot und Flugzeug Artikel | Diskussion Tag 9 - Über dem südchinesischen Meer nach Hongkong
15. Oktober 2005: Von Jan Brill an Jan Brill
Es schien am gestrigen Tage als ein geradezu unlösbares Problem. Die Leserreise stand tatsächlich vor Ihrem Ende, es wurden bereits Alternativen überlegt, nette Küstenorte für den Strandurlaub im benachbarten Thailand recherchiert. Nichts hatte funktioniert. Alle Bemühungen seitens FSI waren vergebens, dabei arbeitete man dort bis tief in die Nacht und an die Grenze der Erschöpfung. Letzter Versuch: go local! Am Morgen dann noch ein letzter verzweifelter Versuch. Während wie immer im Hotel das Telefon heiss lief und der Reiseleiter Jan Brill zwischen laotischer Botschaft und Thailändischer CAA irgendwie versucht die Erlaubnisse für wenigstens den Backupplan zu erhalten zogen Michael Leibinger und Horst Gering noch einmal los. Gering - mit einiger Vietnamerfahrung aus früheren Zeiten ausgestattet - machte einen Versuch vor Ort und über die Lokalen Kanäle der laotischen ATC. Diese wäre vielleicht in der Lage den Kollegen drüben in Vietnam zu erklären, dass es sich bei unseren neun Flugzeugen nicht etwa um eine listig getarnte Invasionsflotte handelt sondern nur um einen Haufen vollkommen normaler Geschäftsreiseflugzeuge auf dem Weg nach China. Und siehe da: es funktionier! Die laotische ATC ist super-behilflich, nach zwei Stunden haben wir die Mündliche Zusage für einen Überflug unter FL265 nach ein paar Stunden später liegt die Sache sogar schriftlich vor! Gering und Leibinger sind eindeutig die Helden des Tages! Also werden Flugpläne gemacht, es wird gerechnet, doch das Ergebnis ist immer noch nicht zufriedenstellend. Das nun endlich mögliche Routing südlich an Hainan vorbei ist 200 NM länger als das ursprüngliche Routing über das chinesische Festland. Zusammen mit 15 bis 25 Knoten Gegenwind stellt sich bei drei Crews schnell die Erkenntnis ein: Es reicht nicht! Die Seneca, die 303 und die 340 haben einfach nicht die Range einmal quer über das chinesische Meer zu fliegen und sicher und ohne voranliegenden Alternate in Hongkong anzulanden. Absolut professionelle Crews Es ist den Piloten hoch anzurechnen, hier nichts "probiert" zu haben. Cool und professionell treffen die entsprechenden Crews die Entscheidung: NO-GO. Mit der Aussicht unter diesen Umständen mindestens zwei Tage Verzögerung zu haben (es ist weder zu erwarten, dass sich der Ostwind legt, noch das die Chinesen ihre Meinung ändern), war den betroffenen ebenfalls klar: Ein nachjagen auf den verbleibenden zwei Legs wird es ausgerechnet mit den langsamsten Maschinen nicht geben. Unsafe, unnötig. Schliesslich waren wir gemeinsam in Persien, haben uns durch Indien gekämpft, die nepalesische Gastfreundschaft in Anspruch genommen und sind am Mount Everest entlang geflogen. Warum nach so einer affengeilen Tour noch etwas riskieren?? Also greifen die drei Crews auf die am Abend zuvor geschmiedeten Backuppläne für 5 Tage Strandurlaub in Thailand zurück. Es gibt schlimmere Alternativen. Anspruchsvoller Flug über das südchinesische Meer Der Rest der Maschinen macht sich auf den Weg über das südchinesische Meer, von Luang Phabang, mit einem gehörigen Umweg über Da Nang nach Hongkong. Wie sich zeigt war die Entscheidung der drei anderen Crews nicht zu fliegen richtig. Weder gab es in Vietnam für uns die versprochenen Direkts, noch die gewünschte Flughöhe. Erst wollte man uns auf FL240 sehen, dann einigte man sich auf kurzzeitig FL220. Für die Flugzeuge bei dieser Hitze (ISA +24!!) eine absolute Tortour und eine Spritverschwendung sondergleichen. Schliesslich ist der Gegenwind auch noch 5 Knoten stärker als vorausgesagt, so dass selbst die Ultra-Longrange-Flieger es nicht leicht haben. Zur Stunde sind wir im Redaktionsflugzeug über dem südchinesischen Meer, nördlich querab von IKELA in FL130. Die Twin Comanche ist auf ultra-ultra longrange eingestellt. Nachdem wir viel von unserem Sprit in dem Sinnlosen Climb auf FL220 verschwendet haben sind nun links und rechts gerade einmal 6,5 USG/h drin. Mit einer guten Stunde Ankunftsfuel sind wir aber trotz der widrigen Bedingungen safe unterwegs. Einfach kollegial: Den anderen helfen auch wenn man selber nicht mehr weiter kann Dass die in Crews die sich für den Badeurlaub am indischen Ozean entschieden haben nicht nur professionelle und extrem sicherheitsbewusste Flieger sind, sondern auch noch kollegial und hilfsbereit stellte sich beim Abflug aus Luang Phabang heraus: Die zurückbleibenden Piloten stellten den Richtung Hongkong abfliegenden Maschinen wie selbstverständlich das für den Flug nach Thailand nicht mehr benötigte Avgas aus den eigenen Maschinen zur Verfügung, so dass die in VLLB nicht mehr ganz vollgetankten Avgas-Flieger (es gibt in VLLB kein 100LL) nun den schwierigen Flug nach Hongkong mit absolut vollen Tanks antreten konnte. Ich ziehe meinen Hut vor den Piloten die diese Entscheidung getroffen haben und dann auch noch derart hilfsbereit und kollegial den mit etwas mehr Range ausgestatteten Kollegen gegenüber waren. Und ich freue mich die Crews in fünf Tagen im kambodschanischen Siem Reap wiederzutreffen, für die gemeinsame Rückreise nach Deutschland. Denn eines steht jetzt schon fest: Die zurückgebliebenen Crews werden sicher sehr viel erholter und ausgeruhter sein als die heute nach China aufgebrochenen Mannschaften.
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Pilot und Flugzeug Artikel | Diskussion Tag 7 und 8: In Laos - Entspannen am Ufer des Mekong
14. Oktober 2005: Von Jan Brill an Jan Brill

Entspannung und Ruhe am Ufer des Mekong
Nach dieser Aufgabe ist heute erst einmal frei. Luang Phabang läd geradezu ein zum entspannen. Die Crews erkunden die Stadt mit den vielen buddhistischen Tempeln und safranfarben gekleideten Mönchen auf eigene Faust. Die Atomsphäre ist einfach fantastisch. Ruhe, gutes Essen und ein leichter Wind machen den Aufanthalt hier zu einer willkommenen Erholungspause auf dem Weg nach China.

Routingprobleme


Beeindruckendes Wolkenpanorama auf dem Weg nach VLLB
Währenddessen laufen die Telefone heiss. Denn China hat aus unerfindlichen Gründen nur einem Flugzeug der Gruppe die Überfluggenehmigung erteilt. Eine Cessna 340 ist OK, eine Cheyenne oder eine C303 nicht. Angeblich "Security Reasons". Das verstehe wer will. Jedenfalls muss nun in aller Eile ein Alternativrouting für den Rest der Flotte ausgearbeitet werden dass die betroffene chinesische FIR umgeht. Natürlich geht auch dies nur wenn Vietnam mitspielt, denn unser Einflug- und Ausflugpunkt ändert sich entsprechend. Die Route von 760 NM von VLLB nach Hongkong vergrößert sich dadurch auf 881 NM. Es wird also viel gerechnet. FSI unternimmt geradzu übermenschliche Antrengungen das geänderte Routing mit Vietnam und ggf. auch Thailand zu koordinieren. Für einige Crews wird ein weiterer Fuelstop in Thailand unumgänglich, denn auch wenn wir nach Hongkong wollen gilt: Safety First - und einen Flug über das Chinesische Meer mit minimalen Treibstoffreserven kommt nicht in frage.
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Pilot und Flugzeug Artikel | Diskussion Tag 6: Entlang des Himalaja nach Indien: Patna, oh Patna!
12. Oktober 2005: Von Jan Brill an Jan Brill

Abflug aus Kathmandu mit Abstecher am Himalaja entlang
...denn kaum angekommen stürzen sich auch schon 5 bis 8 Handling-Agenten auf die Flugzeuge und kassierten die "vereinbarten" (abgepressten) 248 USD Handlinggebühr ein. Dass dabei ein Pilot wegen eines Tippfehlers schlappe 900 Dollar abgeben sollte sei nur nebenbei erwähnt (oops!). Sobald die Kohle eingestrichen war, verschwanden die Handlingagennten so schnell wie sie gekommen waren. Kein Witz. Tanken, Flugplan usw. durften wir für den Vorzugspreis von USD 248,- komplett selbst erledigen.

Die unglaubliche Tower-WG!


Die Tower-WG zu Patna
Dabei ist die Flugplanaufgabe in Patna ein echtes Erlebnis. Die Piloten waren sich einig: Es gibt Menschen, die haben das selbst erlebt und dann gibt es Menschen die haben keine Ahnung. Zwischen Fernseher, Brettspiel, Fussbalpokal und diversen eher unfischen Köstlichkeiten der Region leben zwischen 7 und 12 ATC-Bedienstete auf dem Tower in Patna. Neben dem etwas eigenwilligen Ambiente hat das ganze aber vor allem einen Haken: Es dauert und dauert und dauert. In der Zwischenzeit sitzt man auf dem 43 Grad heissen Vorfeld und geniesst die gute Luft der Industriestaadt am Ganges. Irgendwann ist dann der Flugplan aufgegeben, jetzt nur noch eine knappe Stunde auf Startup warten und wir sind wieder in der Luft. Oh Freude!

Im moment sind wir in FL135 (!) IFR auf dem Weg nach SISUK an der Grenze zwischen Miranmar und Thailand. Wenigstens das Wetter hat mitgespielt. Die Noch eine gute Stunde und wir sind da - es warten eine Dusche, ein gutes Hotel und ein kühles Bier. Auch so etwas motiviert...
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Pilot und Flugzeug Artikel | Diskussion Tag 5: Ein Tag in Kathmandu - wir sind im Fernsehen!
11. Oktober 2005: Von Jan Brill an Jan Brill

Bhaktapur ist eines der historischen Zentren von Kathmandu
Während des immerwährenden Wartens auf die Luftbürokratie werden wir um ein Fernsehinterview gebeten. Eine solche Reisegruppe hat Kathmandu noch nicht erlebt. Neun kleinere Maschinen der Allgemeinen Luftfahrt aus dem fernen Deutschland, selber geflogen im Himalaja. Am Abend steht das Ereignis auch in der "Kathmandu Post".

Natürlich ist ein Tag kaum genug auch nur einen Eindruck dieser Stadt zu erhalten. Hinduistische und Buddhistische Tempel, Königsschlösser in Stein- und Holzbauweise und stark befestigte Polizeikasernen der Gegenwart angesichts wachsender Konflikte im Vielvölker-Königreich Nepal.
Davon bekommen wir wenig mit und auch unsere Führer sind bei Fragen zu diesem Thema - nunja - äußerst optimistisch was die Zukunft des Königshauses angeht. Man präsentiert das touristische Nepal, aber zu mehr reicht es eben nicht mit nur einem Tag Zeit.

Umwerfende Gastfreundschaft


Autoversicherung auf Nepalesisch
Der Empfang und die Gastfreundschaft sind schlicht umwerfend. Linkes Bild: Eine Autoversicherung auf Nepalesisch. Wir sind zur Zeit des höchsten hinduistischen Festes gekommen. 13 Tage dauern die Feierlichkeiten an. Überall werden Ziegen uns Wasserbüffel geschlachtet und rituell den Göttern zum Opfer gebracht (das Fleisch bekommen aber praktischer Weise die Menschen): Hier bringt ein Mann seinen beiden neuen LKW je eine Ziege zum Opfer, um beim zuständigen Strassenverkehrsgott für eine gute und sicher Fahr zu bitten.

Morgen besteht die Chance bei passendem Wetter den Abflug nach Patna mit einer tatsächlichen Schleife entlang des Mount-Everest zu ergänzen. Entsprechende Flugpläne haben wir heute schon aufgegeben und durch die nepalesische CAA genehmigen lassen.

Daher bleibt auch die Feier zum Abschluss des Tages im Rahmen. Nach einem sehr guten Essen - wieder mit Tanz und landestypischer Musik - ab ins Bett. Morgen ruft der höchste Berg der Erde!
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Pilot und Flugzeug Artikel | Diskussion Tag 4: Sicher in Kathmandu!
11. Oktober 2005: Von Jan Brill an Jan Brill

Willkommen fuer Pilot und Flugzeug
Der Anflug beginnt in 11.500 ft über der südlichen Bergkette die das Tal von Kathmandu bildet. In nur 15 NM müssen die anfliegenden Maschinen auf die MDA von 5.120 ft sinken. Im norden warten die höchsten Berge der Erde. Doch die Mühe wird belohnt. Herzlich und freundlich werden wir von unserem Tourguide "Explore Nepal" am Flughafen sogar mit einem Banner empfangen.

Es folgt ein gemütlicher Abend bei Tanz und landesdypischer Musik sowie exzellentem Essen. Dann sickert langsam die Erkenntnis ein: WIR SIND IN KATHMANDU und dies pünktlich, sicher und selber geflogen! Unsere Flugbücher wird nun der Eintrag "VNKT" zieren. Damit ist eines der größten Highlights dieser Leserreise erreicht und dies bisher ohne nennenswerte Probleme.
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Pilot und Flugzeug Artikel | Diskussion Tag 4: auf dem Weg in den Himalaya
10. Oktober 2005: Von Jan Brill an Jan Brill
Schliesslich - nach einigem Warten werden die Flugzeuge doch in die Luft entlassen. Tröpfchenweise und magels Radar im Abstand von 20 Minuten. Der Flug nach VNKT geht recht problemlos - es bleibt Zeit via Iridium Texte auf unsere Internetseite zu setzen. Einige Gewitter stehen Lustlos in der Gegend von Lucknow herum. Wir fliegen in Level 130, Groundspeed knappe 180 Knoten. Langsam tauchen die Spitzen des Himalaja vor uns aus dem Dunst auf. In einigen Minuten werden wir Kathmandu Control rufen. Durch die Airport-Familiarization bei der Lufthansa Flight Training sind die Crews für den Anflug auf die Nepalesische Hautstadt bestens vorbereitet. In kürze beginnt auch hier im Cockpit das Initial-Approach-Briefing... damit steuert die Leserreise ihrem ersten Highlight entgegen...
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Pilot und Flugzeug Artikel | Diskussion Tag 3: nach Jaipur (2. Teil) - Stress und ein Palast zur Belohnung
10. Oktober 2005: Von Jan Brill an Jan Brill

Lohn der Handling-Mühen: Unser Maharadschapalast in Jaipur.
Dann der nächtliche Anflug auf Jaipur. ATC nimmt Flugzeuge erst zum Approach an wenn die vorangeflogene Maschine galendet ist, denn es gibt kein Radar. Das bedeutet für viele dr müden Crews holdings über dem gut zu sehenden Airport. Der reine Irrsinn, aber ein Anflug nach VFR ist nicht gestattet. Wir sind eben in Indien. Es folgt das übliche Theater beim Tanken. Indien ist hier Lichtjahre vom Service und der Hilfsbereitschaft beispielsweise des Iran entfernt. Nichts klappt, und dies auch nur sehr langsam. Das tanken und aufgeben des Flugplans für den nächsten Tag kostst die Gruppe gute vier (4!) Stunden. Und das nach diesem Tag! Wir sind in Indien. Doch dann das Hotel: Der alte Maharadschapalast "Rambah Palace" ist ein echtes Highlicht. Indischer Luxus vom feinsten. Ein wenig der Strapazen dieses Tages macht es wet gemütlich im Gatenrestaurant des Palastes zu sitzen, bei angenehmen nächtlichen Temperaturen und ein kühles Bier mit gutem Essen zu geniessen. Der Abend dauert etwas länger, schliesslich sind morgen "nur" knapp 600 NM nach Kathmandu in Nepal zu erledigen.
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Pilot und Flugzeug Artikel | Diskussion Tag 3: Von Teheran nach Jaipur (1. Teil)
9. Oktober 2005: Von Jan Brill an Jan Brill

Früh morgens machen sich die Crews in Teheran zum Abflug bereit
Den gestrigen Tag verbrachten wir in Teheran, wo unsere Freunde eine hochinnteressante Stadtführung organisiert hatten: Moscheen, der Basar und ein original persisches Essen (in der Hocke!) standen auf dem Programm. Es gibt kaum Touristen in Teheran, wir liefen als echte Ausnahme durch die Stadt.
Kurzes aber gemütliches Abendessen, dann früh ins Bett denn heute hiess es um fünf Uhr aufstehen zum Flug nach Jaipur in Indien via Zahedan zum tanken.

Entgegen unseren Befürchtungen geht die Abfertigung in Teheren schnell und problemlos. Auch ATC klappt gut. Wenn jetzt der Fuelstopp in Zahedan auch noch klappt, hat sich der Iran unter logistischen Gesichtspunkten als echter Glücksgriff herausgestellt.
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Pilot und Flugzeug Artikel | Diskussion Tag 2 - In Teheran
8. Oktober 2005: Von Jan Brill an Jan Brill

Der Basar von Teheran. Orient pur!
Die Schahpaläste geben einen geradezu unglaublich kitschigen Eindruck ab. Kaum zu glauben, dass hier - zwischen schwülstigen Jagdtgemälden und Zuckerbäckerpracht - Staatsgäste empfangen wurden oder gar ein Land regiert wurde.
Etwas in Persien zu bezahlen ist ein ganz anderes Problem. Da gibt es "Toman" und "Real". Aber eigentlich sind Toman und Real das gleiche, nur dass beim Toman eine Numm weggestrichen wurde. Ban bezahlt in Zehntausendern - Iran hatte über Jahre eine gallopierende Inflation - ein Abendessen für 15 Leute kostet also rund hunderachzigtausend - ohne Trinkgeld...
Alles in allem fällt auf, dass Iran kein touristisch erschlossenes Land ist. Wenig Reisegruppen, und vielsagende Blicke der Menschen hier. Auch die Preise sind noch "untouristisch" also sehr günstig.
Schliesslich noch ein Besuch des Basars mit obligatorischem "Sit-In" beim Teppichhändler, der angesichts von maximal ausgereizter Zuladung jedoch seine Verkaufskünste vergeblich einsetzt.


Die Stiefel des verjagdten Schah's von Persien
Insgesamt war der Iran eine Hochinteressante Erfahrung. Ein maximal widersprüchliches Land das in sich zwischen Mullahs und Moderne zerissen ist wie nur wenige Länder die ich bis jetzt besucht habe.

Der Tag heute wird früh enden. Am morgigen Sonntag schliesslich wollen wir von Teheran bis nach Jaipur und dies gegen die Uhr. Folglich ist Aufstehen um fünf Uhr angesagt...
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Pilot und Flugzeug Artikel | Diskussion Tag 1: Nach Persien! Wir sind in Teheran.
7. Oktober 2005: Von Jan Brill an Jan Brill

Anflug auf Teheran Mehrabad International
...mehr als 1.300 NM waren zum Sammelpunkt der Besatzungen ins türkische Adana (LTAF) zurückzulegen, dies gegen einen gnadenlosen Headwind von 25 bis 40 Knoten über den größten Teil der Strecke. Und Murphy liess eigentlich nichts unversucht die Crews an der Abreise zu hindern. Ölende Motoren, ausgestiegene GPSse und zickende Druckkabinen gehörten da zu den Allüren mit denen sich einige der Crews in der Woche vor der Abreise herumschlagen durften. Schliesslich will man eine solche Reise (über 15.000 NM sind nach China und Japan zurückzulegen) mit einem halbwegs zickenlosen Flugzeug antreten. So gelang es denn auch allen Crews die jeweiligen Schwierigkeiten zu überwinden, damit ist die 9. große Leserreise die erste in der Geschichte von Pilot und Flugzeug bei der alle gemeldeten Crews auch tatsächlich aufbrechen können!

Anreise über rund 1.300 NM

Die letzten Maschinen trafen erst tief in der Nacht zum heutigen Freitag in Adana ein. Einige waren bereits am Vortag angereist. Unsere brave TwinCo musste die 1170 Airway-Meilen von LOWW nach LTAF am stück zurücklegen, gegen den bereits erwähnten babarischen Headwind. Mit 7,5 Stunden gingen wir damit an das Reichweitenlimit unserer PA30 bei 8,5 Stunden Endurance und landeten mit einer Stunde Treibstoff im Tank in Adana.

Heute dann die Belohnung: Mit 15-35 Knoten schob der Wind uns gen Persien. Bei wolkenlosem Himmel konnten die früh gestarteten Flugzeuge die 824 Airway-Meilen über die karge Berglandschaft zurücklegen. Die späteren Crews hatten im Raum Teheran einige Gewitter zu umfliegen, allerdings nichts was Grund zur Sorge gegeben hätte.

So bietet sich in Mehrabad International zur Zeit ein ungewohntes Bild: Ein ganzes Geschwader deutscher AL-Flugzeuge steht dicht beieinander auf dem stark militärisch genutzten Flugplatz. Handling und Betankung klappten reibungslos, was bemerkenswert ist, wenn man sich klar macht, dass Allgemeine Luftfahrt hier ein Fremdwort ist und ein solcher Flug noch vor einigen Jahren kaum vorstellbar gewesen wäre. Die Kosten für eine Landung in Teheran liegen übrigens deutlich unter denen für den Stopp in der Türkei. Grund: Moderate Gebühren und geradezu fantastisch günstiger Sprit on Ölland Iran! Die Crews mussten ihre Gewohnheiten indes umstellen: Kein "After-Landing-Bier" im Iran ganz allgemein und jetzt während des Ramadan schon gar nicht.
Morgen werden wir uns die Zeit nehmen einige der Highlights von Teheran zu besichtigen, am Sonntag geht es dann via Zahedan nach Jaipur in Indien.

Die neunte Leserreise ist also endgültig "on the road!". In der Hoffnung, dass Murphy sich in der Vorwoche bereits hinreichend ausgetobt hat, wünsche ich allen Teilnehmern eine sichere, entspannte und pannenfreie Reise. Eindrucksvoll und einmalig wird diese Tour durch die Kulturen des asiatischen Kontinents in jedem Fall...
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Home Safe!

We did it
Die fliegerischen Anforderungen bei dieser Reise waren äußerst vielfältig: Vom Dschulgelflugplatz Luang Phabang in Laos bis zum Einreihen in den Linienverkehr am Internationalen Flughafen Hong Kong meisterten die Besatzungen ihre Aufgaben gelassen und sicher.

Routiniert trafen die Crew ihre eigenen Entscheidungen - auch wenn dies an mancher Stelle No-Go bedeutete. Denn von der Cheyenne bis zur Mooney hatten alle Crews Momente in denen sie gegen den Zeitplan und gegen die Bequemlichkeit sagen mussten: No-Go - es geht nicht.

Nichts wurde riskiert auf dieser Reise - das macht uns bei Pilot und Flugzeug besonders Stolz auf die Crews und deren Leistung.

Ein Aushängeschild der Allgemeinen Luftfahrt das beweist, dass privates Fliegen nichts mit "Hobbypiloten" zu tun hat, sondern dass der geübte und zum IFR ausgebildete Privatpilot mit seinem Flugzeug ganz selbstverständlich neben Airlinern die Welt bereisen kann.

"Live" Berichterstattung aus dem Cockpit mittels Iridium-Phone

Über 40.000 Zugriffe täglich aus aller Welt auf unser aus dem Cockpit heraus geführten Online-Reisetagebuch zeigen das enorme Interesse, dass diese Reise national wie international gefunden hat.
Zum ersten Mal bei einer Leserreise konnten wir dank Satelittentelefon tatsächlich regelmäßig von unterwegs berichten. Zig mal erreichten uns unterwegs Emails und SMS die zeigten wie sehr das täglich aktualisierte Reiselogbuch im Internet verschlungen wurde. Selbst die Teilnehmer der Reise konnten - gerade im Hotel angekommen, es kaum abwarten zu lesen was man im Cockpit des Redaktionsflugzeuges über die vergangenen 24 Stunden berichtet hatte.

Alle Reiseberichte im Logbuch lesen


Herzlichen Glückwunsch und Respekt an die Crews der Leserreise 2005:

  • D-IDIA Piper Cheyenne IIIa
  • HB-FOQ Pilatus PC12
  • D-ICFG Cessna 340
  • D-IIVK Cessna 303
  • D-GAKK Piper Seneca II
  • D-EIVK Beech 36 Turbine ("...die Beech ist schon da!")
  • D-EAJK Mooney TLS
  • N310FW Mooney 231
...und unser "Gretchen", die PA30 Turbo Twin Comanche N7311Y!

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Pilot und Flugzeug Artikel | Diskussion Erster Fall: Lizenzentzug wegen Aufmüpfigkeit - Die feuchten Träume der Bürokraten
6. Oktober 2005: Von Jan Brill 
Das Schreiben des RP-Münster Plätzer steht für sich. Ein gewisser Herr Plätzer lehnt sich hier ganz, ganz weit aus dem Fenster. Da Segel- und Motorseglerpilot Konrad anstatt brav die ZUP zu beantragen sich mit juristischen Mitteln wehrte (Pilot und Flugzeug berichtete) wird im die Lizenz mit sofortiger Wirkung entzogen.

Nein, Herr Konrad war nicht in einem Trainingscamp in Afghanistan und er wurde auch nicht beim Platzrundenschrubben mit Mohammed Atta beobachtet. Er fliegt – ohne Vorstrafen und ohne je auffällig geworden zu sein – ein Segelflugzeug und einen Motorsegler und nimmt die Möglichkeiten unseres Rechtsstaates wahr sich gegen Übergriffe der Behörden zur wehr zu setzen.

Nun ist er in den Augen von Plätzer eine „Gefahr für die Sicherheit des Luftverkehrs und damit für die Gesundheit einer Vielzahl von Personen“, weswegen ihm mittels Sofortvollzug die Erlaubnis zum Führen eines vielleicht 800 kg schweren Motorseglers entzogen werden muss.
Plätzer genügt dafür nach eigenen Worten die „Vermutung, dass berechtigte Zweifel an der Zuverlässigkeit [von Herrn Konrad] bestehen“.

Es folgt die übliche Androhung von Zwangsgeld und die Aufforderung den Luftfahrerschein bei der Behörde (Zitat „bei mir“!) abzugeben.


Deutschland im Jahre 2005. Es reicht die „Vermutung“ eines gekränkten Bürokraten um einem Bürger den Luftfahrerschein wegzunehmen.

Diese Tatsache bestätigt exemplarisch die Kritik, die wir am LuftSiG üben. Es herrscht die blanke Willkür und keinen kümmert's. Was beim RP-Dresden locker gesehen wird (Pilot und Flugzeug berichtet in Ausgabe 2005/11 über den Fall von Prof. Vogeler), genügt beim RP-Münster für einen Sofortvollzug.

Sinnlose Eskalation seitens der Behörde

Der RP-Münster eskaliert hier ohne jede Not eine Situation die höchstrichterlich noch zu klären sein wird. Ein Spruch des Bundesverfassungsgerichtes zu, LuftSiG steht noch aus.

Man schießt damit – ohne dass es eine verbindliche bundesweite Verordnunglage zum Vollzug des LuftSiG gibt – weit über die Praxis anderer Regierungspräsidien hinaus.
Es drängt sich folglich der Eindruck auf, man wolle es hier einem unbequemen Bürger mal so richtig zeigen. Feuchte Bürokratenträume aus NRW...

Jetzt, spätestens jetzt, müssen unsere Verbände, und damit auch der DAeC begreifen, dass es sich bei der ZUP nicht um eine lästige bürokratische Pflicht handelt, sondern schlicht und einfach um eine Existenzfrage. Wenn die „Vermutung“ eines Bürokraten aussreicht, einen unbescholtenen Bürger mittels Sofortvollzug zum Fussgänger zu machen, dann weis ich einfach nicht auf welche Situation man beim Schmusegeschwaader des DAeC noch zu warten gedenkt, bevor man offensiv die Interessen eines Mitgliedes vertritt.


Lesen Sie mehr zu diesem Fall in Pilot und Flugzeug Ausgabe 2005/11.


Schreiben des RP-Münster zum Download (180 kb PDF).
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Pilot und Flugzeug Artikel | Diskussion Der Javelin-Jet fliegt!
3. Oktober 2005: Von Jan Brill 

Erstflug des Javelin Jet
© ATG 
Der Javelin (Speer) bringt die Perofmance von Militärtrainern in den zivilen Markt. Daher lesen sich die Parameter des Erstfluges auch ein wenig ungewöhnlich für ein Flugzeug der Allgemeinen Luftfahrt:
„Mit 2,800 Fuss pro Minute stieg der zweistrahlige Jet auf 12.000 Fuß und dies trotz dauerhaft ausgefahrenem Fahrwerk und den auf 10° arretierten Klappen“, berichtet Testpilot und Vice President von ATG Rob Fuschino.
Während des 35-minütigen Erstfluges wurde die Geschwindigkeit von 180 KTAS nicht überschritten, später allerdings soll der Javelllin seine beiden Insassen mit über Mach 0,9 durch die Luft schießen. Nach Angaben von ATG verlief der Erstflug entsprechend den Erwartungen.

Mitbewerber für L-29 und L-39 Jet-Trainer

In den USA gibt es einen erheblichen zivilen Markt für leichte Jets aus dem Militärtrainerbereich. Wurde dieser Markt bisher vor allem von den tschechicschen Aero L-29 und L-39 Trainern und einigen angestaubten Fuga-Magister abgedeckt, bringt der Javelin ein aktuelles Zellendesign mit zeitgemäßer Avionik zusammen.


Cockpit des Jet-Trainers mit Standard-Avionik
© ATG 
Ausgerüstet ist der Jet mit einem Avidyne Glascockpit, demselben System, das bei Cirrus oder Lancair Verwendung findet. Für den Antrieb sorgen zwei Williams FJ33-4-17M Strahltriebwerke.

Mit 290 USG Treibstoffkapazität projektiert ATG eine Endurance von dreieinhalb Stunden. Der Jet erhält eine Druckkabine mit 8,3 PSI Differenzdruck, was Flughöhen bis 45.000 ft erlaubt. Mit +6 und -3 G sollen sowohl Zelle als auch die Triebwerke voll kunstflugtauglich sein. Bei angekündigten 10.000 fpm Steigleistung ist man dann auch zügig auf der Reiseflughöhe.
Die projektierten 1,200 NM IFR-Reichweite des Javelin würden den Zweisitzer allerdings nicht nur für Trainings-, Kunstflug-, oder Fun-Missionen geeignet machen. Auch als persönliches Transportmittel für sehr eilige Menschen wäre der Jet geeignet.
Noch gibt es von ATG allerdings keine Zahlen zu den voraussichtlichen Start- und Landebahnlängen. Mit einer Stallspeed von 101 Knoten kann man allerdings davon ausgehen, dass der Javelin nicht unbedingt ein Kurzstarter wird.
Gegenüber Pilot und Flugzeug äußerte ein Vertreter von Javelin auf dem Aerosalon in Paris auch die Hoffnung des Unternehmens, im Bedarfsflugverkehr, beispielsweise für Organtransporte Fuß zu fassen. Ob ein Flugzeug mit derart spezialisierten Eigenschaften hier auf Akzeptanz stößt, bleibt allerdings abzuwarten.

Auch eine militärische Variante ist geplant


Mit FADEC und Avidyne/Garmin-Avionik soll der Mach 0.9 Flieger auch für Normalpiloten erlernbar sein
© ATG 
Vielmehr scheint man bei ATG den gehobenen (und zahlungskräftigen) Privatkunden anzusprechen. Mit Avidyne PFD/MFD, Garmin GNS-Serie und vollautomatischer Triebwerks-FADEC soll der nach FAR-23 zertifizierte Javelin auch für geübte „Normalpiloten“ handhabbar sein.
Der Jet benötigt wie jedes andere Flugzeug dieser Klasse ein Type-Rating, und dieses soll für geübte Multiengine-Piloten mit 1.500 oder mehr Flugstunden unproblematisch zu erwerben sein, so ATG.
Aber gänzlich will man sich bei ATG doch nciht auf den zivilen Markt stützen: Mit dem AJT (Advanced Jet Trainer) entwickelt das Unternehmen aus Englewood Colorado eine militärische Variante für die Pilotenausbildung.
Partner in dieser Entwicklung ist die IAI (Israel Aircraft Industries), mit der ATG auch auf dem Aerosalon in Paris gemeinsam auftrat.
ATG stellt den Regierungskunden hier deutlich reduzierte Anschaffungs- und Betriebskosten in Aussicht.

Für Spielverderber: Lärmwerte und RVSM?

Eine RVSM-Zulassungs soll der Jet erhalten, über Lärmwerte oder andere Details, die für gestresste Piloten im EU-Luftraum von Bedeutung sein könnten, ist seitens ATG nocht nichts bekannt.
In Europa wird der „Jet-on-Steroids“ von Air Touring Biggin Hill und der Mönchen­gladbacher RAS und deren Chef Graf von Schaessberg vertrieben. Nach Angaben des Unternehmens haben sich aber auch hierzulande schon interessierte Kunden gemeldet.
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Events | Beitrag zu Nachbemerkung Papstbesuch (an die strengen Befürwörter...)
25. September 2005: Von Jan Brill an 
...gähn! Kommen Sie Herr Villiers - ist das etwa alles?

In Ihrer letzten Berliner Polterstunde haben Sie mich wenigstens noch der Nazimethoden bezichtigt. Und jetzt nur noch "mässige Fähigkeiten als Luftkutscher" ?!?

Herr Villiers, wenn Sie sich weiterhin so mäßigen, wird Sie am Ende noch jemand ernst nehmen.

Schönen Abend,
Jan Brill
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Pilot und Flugzeug Artikel | Diskussion Und was macht PuF zur ZÜP?
6. September 2005: Von Jan Brill 
Ein markantes Kennzeichen eines nicht rechtstaatlichen Verfahrens ist bekanntlich die Willkür, also das Fehlen eines sachlich gerechtfertigten Grundes für staatliche Maßnahmen (Art. 3 I GG). An Willkür herrscht in diesem Zusammenhang kein Mangel. Das gilt für mehrere Aspekte dieses Themas: Für die bei der Beurteilung der Zuverlässigkeit angewandten Kriterien ebenso wie für das eigentliche Verfahren.
Niemand hat die Problematik der unklaren Kriterien besser auf den Punkt gebracht als Prof. Vogeler in seinem Schreiben an das Regierungspräsidium Dresden (Pilot und Flugzeug berichtete).

Aber auch das eigentliche Verfahren dieser ZÜP sorgt für Unsicherheit, Gerüchte und schlussendlich Ängste bei den Betroffenen Piloten. Was uns Piloten hier ins Haus flatterte ist eine Aufforderung eben diese ZÜP – also den Positivnachweis, dass wir keine terroristischen Absichten gegen dieses Land hegen – bitteschön selber und (je nach RP) kostenpflichtig zu beantragen.

Mehr oder weniger schwammig wird da mit dem Verlust der Lizenz gedroht sollte man dieser Aufforderung nicht nachkommen. In der Regel wird hierfür eine Frist bis zum 01., 05., oder 15. September 2005 gesetzt.
Dabei ist genau die Schwammigkeit dieser Aufforderung das Problem. „Es ist keine behördliche Maßnahme im klassischen Sinn, kein Verwaltungsakt“ erklärt Dr. Martin Maslaton, Fachanwalt für Verwaltungsrecht und selbst aktiver Pilot (MEP/IR/JAR) im Gespräch mit Pilot und Flugzeug. „Die Frage ist also, ob man gegen diese Aufforderung überhaupt Widerspruch sprich einen förmlichen Rechtsbehelf einlegen kann. Die meisten Verwaltungsrechtler wären wohl der Auffassung, dass dies nicht geht, sondern man sich erst gegen den Verwaltungsakt in Form der Versagung der Verlängerung („Lizenzverlust“) auf dem Rechtsweg wehren kann.“

Aber was tun? Einfach der Aufforderung nicht nachkommen? Dann gibt es drei Möglichkeiten:

  • Entweder die Behörde tut gar nichts. Dann darf man bei der nächsten Lizenz-Verlängerung gespannt sein, ob die fehlende ZÜP als Hindernis betrachtet wird.

  • Oder die Behörde spricht den Widerruf der Lizenz aus. Dagegen kann der betroffene Pilot Widerspruch einlegen. Der Widerspruch hat grundsätzlich aufschiebende Wirkung, die Lizenz bleibt bis zur gerichtlichen Klärung also gültig.

  • Oder – die Behörde spricht den Widerruf mit Sofortvollzug aus. In diesem Fall verliert die Lizenz sofort ihre Gültigkeit. Mit allen Konsequenzen. Der Pilot kann dann zwar immer noch Widerspruch einlegen. Um „Eilrechtsschutz“ zu erlangen, muss er indes einen entsprechenden Antrag beim Verwaltungsgericht stellen. Dieser „Eilrechtsschutz“ hat übrigens eine typische Verfahrensdauer von 6 – 10 Monaten. Dies führt wenigstens zur „vorübergehenden Fußgängereigenschaft“.


Was die Erlaubnisbehörden tun werden ist unklar. Man könnte auch sagen willkürlich.

Möglichst früh die Vorwärtsverteidigung zu beginnen ist das Ziel jeglicher Maßnahme. Ein Lizenzverlust muss – da befinden wir uns in der gleichen Zwangslage wie die meisten anderen Piloten – in jedem Fall vermieden werden. Jede andere Vorgehensweise wäre zwar heldenhaft, schlussendlich aber nicht zielführend. Das ist die elende Zwickmühle in diesem Fall.
Wir haben in der Redaktion von Pilot und Flugzeug verschiedene Vorgehensweisen geprüft, und uns nun entschieden der von Dr. Maslaton vorgeschlagenen Strategie zu folgen.

Sie beruht auf der Annahme, dass das LuftSiG, in der von dem renommierten Düsseldorfer Verfassungsrechtler Burkhart Hirsch vertretenen Verfassungsbeschwerde zu Fall gebracht wird. Für diesen Fall wollen wir den Vorgang für die prüfende Behörde so unangenehm wie möglich machen. Es wäre nicht das erste Gesetzeswerk Deutscher Parlamentarierer aller Couleur, das vor dem obersten Gericht in Deutschland sang und klanglos untergeht.
Wir haben deshalb die ZÜP nach §7 beantragt, vorbehaltlich eines (per Einschreiben mit Rückschein) versendeten Schreibens folgenden Wortlautes:

„Ich halte das Luftsicherheitsgesetz für verfassungswidrig. Ausdrücklich berufe ich mich auf meine Grundrechte aus Art. 1, 2, 12, und 14 GG sowie Art. 20 GG. Ich erhebe die gleichen Einwendungen wie in den bereits hängigen Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht.

Soweit das Verfahren dort erfolgreich ist, bitte ich darum, den gesamten Vorgang einschließlich der Weitergabevorgänge zu löschen und mit darüber verbindlich Auskunft zu geben“.


Das heißt im Klartext: Kommt das LuftSiG vor dem Bundesverfassungsgericht zu Fall wird es für die Behörde teuer. Da dieser Beseitigungsanspruch erhoben wurde, muss die Behörde uns gegenüber nachweisen, dass sämtliche damit verbundenen Vorgänge und Folgevorgänge gelöscht werden. Verursachte Kosten wären zu erstatten.

Dies ist nach unserer Auffassung für Personen, die sich den Verlust ihrer Pilotenlizenz nicht erlauben können oder wollen, momentan die klügste Vorgehensweise. Weder können wir uns wie von AOPA-Anwältin Sibylle Gläsing beschrieben „opfern“ um festzustellen welchen Weg ein einzelnes Regierungspräsidium denn nun geht, noch sehe ich das „Auswandern“ oder „Ausflaggen“ als eine langfristige Lösung an. Wir müssen unsere Probleme hier lösen. Rechtlich und politisch.

Einen Lizenzverlust zu riskieren – da befinden wir uns in der selben Zwangslage wir die meisten anderen Piloten in Deutschland – kann nicht das Mittel in dieser Auseinandersetzung sein.

Rechtliche Fragen zu der beschriebenen Vorgehensweise beantwortet gern Rechtsanwalt Martin Maslaton: martin@maslaton.de
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Pilot und Flugzeug Artikel | Diskussion ZÜP: Auch eine Art sich zu wehren – Pilot erstattet Strafanzeige gegen den RP-Münster
6. September 2005: Von Jan Brill 

Antwort des RP-Münster auf das Schreiben und die Strafanzeige von Herrn Konrad
Konrad zeigt in der Begründung seiner Strafanzeige nicht nur einige interessante Aspekte in der Auslegung des §4 LuftVG auf, er geht damit auch ein erhebliches persönliches Risiko ein. Es bleibt nun anzuwarten, wie sich die beschuldigte Behörde verhält (siehe Artikel oben): „Als Segelflieger kann ich auf meine Lizenz zumindest über die Wintermonate verzichten“ sagt Konrad im Gespräch mit Pilot und Flugzeug.

Er stützt sich dabei auf den Wortlaut des Lufverkehrsgesetzes. Da steht zu lesen:

§4 LuftVG Abs. 3: Die Erlaubnis ist zu widerrufen, wenn die Voraussetzungen nach Absatz 1 nicht mehr vorliegen.

Nun sind reine Segelfluglizenzen in Deutschland aber unbefristet gültig. Das fiel auch Herrn Konrad auf. Er Schreibt dem RP-Münster:

„nicht mehr vorliegen“ heißt, dass die Vorraussetzungen nach Abs. 1 zumindest schon mal vorgelegen haben müssen. Mein Luftfahrerschein wurde aber unbefristet zu einer Zeit ausgestellt als der in § 4 Abs. 1 Nr.3 des LuftVG noch nicht mit dem Bezug auf §7 des LuftSiG ausgestattet war. Damit hat bei mir die Voraussetzung nach §4 Abs. 1 Nr. 3 (…, und keine Zweifel an der Zuverlässigkeit des Bewerbers nach §7 des Luftsicherheitsgesetzes bestehen,) noch nie vorliegen können. Damit kann Absatz 3 nicht auf Lizenzinhaber bezogen werden die ihre Lizenz ohne die von ihnen genannte Voraussetzung erhalten haben. Eine unter Absatz 1 genannte Voraussetzung kann nur dann nicht mehr vorliegen wenn sie mal vorgelegen hat. Der Gesetzgeber hat hier eine „Besitzstandswahrung“ eingebaut um das widerrufen „alter“ Lizenzen bewährter Luftfahrer zu vermeiden.
Ihre Androhung des Lizenzentzuges hat keine Rechtsgrundlage.
Hiermit beantrage ich, dass ihre Behörde die Androhung des Lizenzentzuges zurücknimmt und das Verfahren einstellt.


Gegenüber der Staatsanwaltschaft Münster begründet Konrad seine Anzeige wie folgt:

Die Drohung mit dem Widerruf der Lizenz ist RECHTSWIDRIG UND VERWERFLICH, da den Beschuldigten keine rechtliche Möglichkeit zur Seite steht, im Falle der Verweigerung der Antragstellung die Lizenz zu widerrufen oder eine Verlängerung etc. zu verweigern.

Zur Rechtslage ist in der Zeitschrift für Rechtspolitik (ZRP 2004, S. 203) im Artikel unter der Überschrift „Wirksamer Schutz des Luftverkehrs durch ein Luftsicherheitsgesetz?“, dort unter Fußnote 16, die klare rechtliche Schlussfolgerung zusammengefasst:

„Das LuftSiG trifft keine Aussagen über die Voraussetzungen des Widerrufs von bereits erteilten Lizenzen, wenn der Inhaber z.B. nicht den nach § 7 II LuftSiG erforderlichen Antrag auf Überprüfung stellen. Auch ist die Folge der Feststellung von Zuverlässigkeitszweifeln bei Lizenzinhabern in Gänze unterbleiben.“ ...



Die Reaktion des Regierungspräsidiums Münster fällt einigermaßen humorlos aus. Nach den üblichen Textbausteinen aus der Schublade schreibt Herr Plätzer am 24.08.2005:

Über die Durchführung der Zuverlässigkeitsüberprüfung und die Folgen, falls diese nicht von Ihnen beantragt wird, sind Sie bereits ausreichend informiert worden, so dass ich auf Ihre Fragen nicht mehr weiter eingehen werde. Bestätigen kann ich jedoch, dass bei meinem Verwaltungshandeln sämtliche Rechtsgrundlagen eingehalten werden. Ich fordere Sie daher erneut auf, den Antrag bis zum 01.09.2005 bei der Luftsicherheitsbehörde zu stellen.

Man darf gespannt sein, das die Staatsanwaltschaft nun dazu sagt...
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Pilot und Flugzeug Artikel | Beitrag zu P&F Dauertest: 4. Zwischenbericht Wirtschaftlichkeit des Centurion 1.7
30. August 2005: Von Jan Brill an Thomas Knapp
Guten Morgen Herr Dr. Knapp,

kurz das versprochene Update: Momentan erhalten wir vom Operator der D-ECAY keine belastbaren wirtschaftlichen Daten zu dem Flugzeug. Das Flugzeug fliegt, technische Probleme sind nicht bekannt.

Bereits im Dezember mussten wir feststellen, dass nach dem Ausräumen der in den vorangegangenen Berichten beschriebenen Probleme der Halter offenbar merklich an Interesse verlor uns mit den tatsächlichen Verbrauchs- und Betriebsdaten zu versorgen.

Der 5. Zwischenbericht für die Januarausgabe wurde in der Redaktion denn auch verworfen, da eben diese Daten fehlten.

Ich bedaure Ihnen deshalb miteilen zu müssen, dass wir nach wie vor nicht in der Lage sind die in Aussicht gestellten Informationen zu liefern.

MfG,
Jan Brill
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Pilot und Flugzeug Artikel | Diskussion Endlich: Die Flugplatzinfoseite von Piloten für Piloten ist online!
26. August 2005: Von Jan Brill 
Dabei handelt es sich um ein lang gehegtes Projekt von Pilot und Flugzeug-Online. Erinnern Sie sich noch an die Flyman-Database der schweizierischen AOPA? In crudem ASCII-Text konnten da Piloten Informationen posten über Flugplätze in aller Welt. Keine aeronautischen Informationen – die holt man sich aus den nachgeführten Route-Manuals – sondern die wirklich wichtigen Dinge: Was kostet die Landung? Was kostet der Sprit? Wie weit isses zum Strand? Wie lange dauert die Taxifahrt in die Stadt? Gibt es eine S-Bahn da? Muss ich dem Handling-Agenten was bezahlen??

Umgebungskarte von Mapquest: Links auf weiterführende Informationen helfen bei der Vorbereitung eines Trips.
© mapquest 
Kurz: Alles was Sie schon immer über Ihr nächstes Flugziel wissen wollten, aber in keinem Manual und keiner Airport-Directory zu finden ist. Service- und Tripinfos, die man nur von Leuten erfahren kann, die schon einmal dort waren. Dabei war es unser Bestreben das Einfügen von Informationen möglichst einfach und direkt zu gestalten. Ihr guter Name und Ihre Emailadresse reichen aus. Posten Sie Ihre Triperlebnisse und Ihre Erfahrungen und Bewertungen von Flugplätzen in Europa. Umfangreiche Datenbasis Wir haben die Stammdaten von über 12.000 Flughäfen und Flugplätzen weltweit in die Airport-Datenbank geladen. Über 700 Treibstoffpreise und Tripreports sind bereits online. Die Airport Datenbank (Airport Information Directory) ist in englischer Sprache implementiert. Nach einer mehrmonatigen Testphase im deutschsprachigen Raum wird die Lösung europaweit beworben. Die Airport Information Directory, kurz AID, soll Mut und Lust machen, wegzufliegen. Es geht eben doch einfacher wenn man von einem anderen Piloten liest, der bereits dort gewesen ist. AID ist als Möglichmacher-Werkzeug gedacht. Besonders schöne Destinationen können von Piloten als „Featured Destination“ vorgeschlagen werden. Sie suchen den idealen Strandflugplatz in Frankreich, ein Flyin-Skiresort in Schweden oder den optimalen Städtetrip in Italien? Schauen Sie in die „Featured Destinations“ und planen Sie Ihren nächsten Trip mit Hilfe der Erfahrungen anderer Piloten. Die Sache hat nur einen Haken: Die Datenbank ist nur so gut wie die Reports die Sie als Pilot übermitteln. Also nur zu: Wo waren Sie diesen Sommer? Was war Ihr Frühjahrsausflug? Machen Sie Ihre Erfahrungen für andere Piloten zugänglich und helfen Sie den Kollegen europaweit herumzukommen. Einfachheit bei der Dateneingabe

Einfache Dateneingabe: Neuen Kraftstoffpreis eingeben und auf das Publish-Symbol (Weltkugel) klicken genügt
Simple Dateneingabe war dabei oberstes Ziel der Entwicklung. Ein Login müssen wir verlangen, schlicht aus dem Grund, damit Sie später zu Ihrer Information zurückkehren und diese verändern oder entfernen können. Mehr als Ihren Namen und Ihre Emailadresse brauchen Sie allerdings nicht. Und Sie können sich an Ort und Stelle im Datenformular registrieren. Keine langwierigen und hochnotpeinlichen Fragen nach persönlichen Daten oder dem Geburtsnamen ihrer Urgrossmutter. Wir sind an Ihren Trip-Infos interessiert und wollen die Dateneingabe so zügig wie möglich gestalten. Ihre Emailadresse beleibt selbstverständlich vertraulich. Die Airport-Informationsseite ist gleichzeitig auch Eingabeformular. Sie wollen eine Gebühren- oder Serviceinfo hinzufügen? Einfach eintippen und mit Ihrem Login abschicken. Sie haben kein Login? Auch kein Problem. Geben Sie Ihren Namen und Ihre Email ein und wählen Sie ein Passwort. Jetzt haben Sie ein Login... Wir vertrauen unseren Benutzern, diese maximalen Freiheitsgrade bei der Dateneingabe sinnvoll einzusetzten. Auf der anderen Seite – die gesamte Luftfahrt basiert auf Vertrauen und Verantwortung des einzelnen – wieso dann nicht auch eine Flugplatz-Informationsdatenbank? Im Gegensatz zum Pilot und Flugzeg Internetforum ist Ihr Login sofort frei. Sie können also sofort Daten eingeben. Wenn Sie bereits ein Login im Internetforum von Pilot und Flugzeug haben - voila - es funktioniert auch für die Airport Information Directory! Eine Bitte noch

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Deshalb bietet die Airport Information Directory die Möglichkeit zum Photo-Upload
Seien Sie bitte möglichst zurückhaltend mit Wertungen. AID ist ein Forum für Erfahrungen, weniger für Meinungen. Überlegen Sie, welche Aspekte Ihrer Erfahrungen allgemeingültig und von Bedeutung für andere Piloten sind. Dass ein Flugplatzmitarbeiter mal einen schlechten Tag hatte, ist sicher nicht allgemeingültig. Lange Wege und fehlende Verkehrsanbindung dagegen schon. Die AID soll keine Bitching-Party werden. Im Unterschied zum Pilot und Flugzeug Internetforum, in dem Meinungen und Beiträge grundsätzlich nicht zensiert werden, werden wir in der AID nicht zögern, Beträge zu entfernen und Benutzer zu sperren wenn wir den Gebrauchswert der Datenbank durch übermässiges Bitching beeinträchtigt sehen. Und noch eine Bitte AID ist europaweit aufgebaut. Bitte übermitteln Sie Ihre Beiträge in englischer Sprache. Viel Spass - Sie können uns glauben, wir sind bei Pilot und Flugzeug sehr gespannt, in welche Richtung sich dieses Projekt entwickeln wird. Und was gibt‘s zu gewinnen? Die 10 fleissigsten Airport-Reporter erhalten einen Pilot und Flugzeug Preis. Genaueres unter www.you-fly.com


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Pilot und Flugzeug Artikel | Beitrag zu P&F Dauertest: 4. Zwischenbericht Wirtschaftlichkeit des Centurion 1.7
24. August 2005: Von Jan Brill an Thomas Knapp
Sehr geehrter Herr Knapp,

danke für die Nachfrage. Bis zum Montag haben Sie hier im Forum eine Antwort.

MfG,
jb
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Pilot und Flugzeug Artikel | Beitrag zu Wir sind Papstbesuch: Mal wieder Flugbeschränkung
24. August 2005: Von Jan Brill an 
Lieber Patrick Villiers,

Der o.g. Beitrag von mir enthält Kritik und keine Hetze. Wenn Sie das anders sehen müssen wir mit diesem Dissens leben.

"dann ist tatsächlich mein Vergleich mehr als angebracht. Und eine verständnisvolle Milde unangebracht"

Gern überlasse ich Ihnen hier das letzte Wort - doch hatte ich eigentlich mehr an Ihren Verstand als Ihre Milde appeliert.

MfG,
Jan Brill
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