Ich meine die, die sich selbst "Feministen" nennen. Die "alte weiße Männer", oder auch Männer allgemein, als ihre politischen Gegner sehen.
Du verbindest zwei Dinge, die nichts miteinander zu tun haben. Es gibt Menschen die keine Feministen sind, aber "alte weiße Männer" als politische Gegner haben, als auch Feministen und Feministinnen, bei denen das nicht so ist. Diskriminierung der verschiedenen Begriffe ist wichtig, weil nur so wird ein Argument überhaupt erst glaubwürdig. Wenn Du alle in einen Topf wirfst und Positionen attributierst die nicht vertreten werden, ist Dein Argument ja auch wertlos. Wir müssen nicht darüber diskutieren, dass es in allen Lagern extreme Positionen gibt, die wichtig sind um Grenzen abzustecken, aber nicht den Diskurs darstellen. Deine Position ist ja auch sehr extrem zu dem Thema.
Die "gendergerechte Sprache" wurde nicht von LBGTQXYZ erfunden, wäre auch nicht logisch, denn die meinen ja, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt (was ich als Naturwissenschaftler nicht "kaufe").
Auch hier, das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. Klar "Sehr geehrte Damen und Herren" ist auch gegendert. Gerade aber ein Gender Gap (Pilot_innen) oder das Sternchen (Pilot*innen) soll ja diejenigen Einschließen, die eben nicht biologisch zu den binären Geschlechtern gehören. Die Deutsche Sprache diskriminiert leider wenig zwischen dem biologischen Geschlecht und dem sozialen Geschlechtskonstrukt).
Und als Naturwissenschaftler würde ich denken, dass Du - insbesondere wenn es nicht Dein Fachbereich ist - auch auf die wissenschaftlichen Ergebnisse schaust, wie Du es ja bei der Verwendung von Sprache auch verlangst.
https://www.scientificamerican.com/article/sex-redefined-the-idea-of-2-sexes-is-overly-simplistic1/
https://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1258/jrsm.2008.080086
Alleine bei den Chromosomentypen gibt es mindestens 6 Variationen, nicht nur 2. Und die müssen auch im Körper und im Hirn nicht kongruent sein. Alleine dies zu akzeptieren und auf die scharfe Trennung zwischen männlich und weiblich zu verzichten (welche es ja in der realen Welt nicht gibt) führt dazu, zu sehen dass es an vielen Ecken noch klemmt. Und die realen Probleme in Sippenhaft mit fantasierten Problemen zu nehmen führt nicht zu einer Verbesserung unseres Miteinanders.
Es hilft übrigens ungemein MIT den betroffenen Personen zu sprechen, anstatt nur ÜBER sie zu sprechen.
Abgesehen davon ist meine Position extrem einfach, ich stelle aber fest, einer gewissen Klientel schwer vermittelbar:
Wer soll denn das "gewisse Klientel" sein?
Für Gleichberechtigung. Für Chancengleichheit. Für Bildung und Einstellung ohne Ansehen von Geschlecht oder anderen sachfremden Kriterien.
Darauf können wir uns einigen.
Gegen Ergebnisgleichheit, denn alleine Leistung soll sich lohnen.
Ist das nicht ein Widerspruch? Ergebnisgleichheit bedeutet doch, dass die Personen A und B identisches tun und damit zu identischen Ergebnissen kommen. Ergebnisgleichheit bedeutet doch eben NICHT, dass Person A doppelt so viel Anstrengung/Fleiß/Lebenszeit investiert und im Ergebnis hinter Person B zurückbleibt. Also müsstest Du ja für die Ergebnisgleichheit sein.
Gegen Bevorzugung bestimmter Gruppen in Bildung
Dafür treten doch auch sehr viele Feministen ein. Die allermeisten, die sich Gleichberechtigung wünschen, wünschen doch überhaupt keine Überhöhung.
über die zahlreichen [...] männlichen Unfallopfer
Das liegt wohl am statistischen Verhalten der Männer, die zum überwiegenden Teil Verursacher ihrer Unfälle sind. Der Anteil nicht-unfallverursachender Opfer ist bei den Frauen höher. Kontext ist bei der Betrachtung dieser Zahlen sehr wichtig.
Tempo 130 übrigens verringert der Zahl der männlichen Unfallopfer. Oder Tempo 30 in Städten. Oder Ausbau von ÖPNV und Radinfrastruktur.
https://www.flvbw.de/fahrschulpraxis/ausgaben-2022/dezember-2022/2022-12-742-maenner-begehen-deutlich-mehr-verkehrsdelikte-als-frauen-eine-auswertung-des-kraftfahrt-bundesamtes.html
über die zahlreichen männlichen Obdachlosen
Auch hier ist Kontext wichtig. Offenbar schaut es so aus, dass sich Frauen einfacher in Verhältnisse begeben in denen sie zwar eine Wohnung beziehen, aber dafür sexuell und/oder im Haushalt ausgebeutet werden. Hilfen gibt es über die Sozialämter. Aber Obdachlosigkeit ist bei vielen wohl nur ein Symptom unter vielen Problemen, die oft scheinbar in der Persönlichkeit steckt. Um gegen eine geschlechtergerechte Gesellschaft zu argumentieren taugt das meiner Meinung nach nicht.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/es-sind-mehr-maenner-als-frauen-auf-der-strasse-100.html
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