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Unfälle und Zwischenfälle | Unfallbericht BFU18-0303-3X  
25. November 2023: Von Theo Voss 

Grade zufällig diesen - interessanten - [1] Unfallbericht gelesen. Wahsinn, auf was für Ideen manche Piloten kommen bzw. was als "normal" oder "machbar" gilt.

- Bei seiner Anreise mit dem UL am 02.03.2018 landete er auf dem Segelfluggelände Bensheimer Stadtwiesen ohne zu wissen, dass der Flugplatz für UL nicht zugelassen war.

- Nach Angaben des mitfliegenden Passagiers übergab der Pilot ihm im Flug die Steuerung. Der Pilot habe auf diesem Flug „Überziehübungen“ demonstriert indem er das UL steil nach oben steuerte und es nach vorn abkippen ließ. Am Unfalltag wurden 2 Rundflüge durchgeführt, die sich nach Zeugenangaben ähnelten. Die Passagiere durften jeweils die Steuerung übernehmen und es wurden Überziehübungen demonstriert.

- Die Zeugen sagten aus, dass der Pilot angegeben hatte, über 90 Stunden Flugerfahrung zu haben. Sie hätten zudem den Eindruck gehabt, dass er eine Lehrberechtigung hatte. Er habe Flugbücher und Ausbildungsnachweise an sie ausgegeben und gesagt, dass die Flüge für die weitere Ausbildung zählen würden und sie sich diese im Tower bestätigen lassen könnten. (Mit 72:21 Stunden hatte er eine geringe Gesamtflugerfahrung.)

- Von den Passagieren wurde berichtet, dass der Kohlenmonoxyd-Melder im Flug angesprochen hatte. Der Luftfahrzeugführer habe dann die Empfehlung gegeben, das Seitenfenster zu öffnen. Dies würde ab und zu auftreten und wäre bekannt.

- Es deutet nichts darauf hin, dass der Pilot sich über die Flugeigenschaften mit regennassem Profil auseinandergesetzt oder diese berücksichtigt hat. Aus den Videoaufzeichnungen geht hervor, dass der Langsamflug mit Abkippen und das letzte Flugmanöver in Höhen zwischen 800 ft AMSL bis 600 ft AMSL geflogen wurden.

Und dann noch:

Due to the fact that this engine contains modifications and non-ROTAX parts with a potential implication on engine performance, durability and maintenance requirements this product is not a ROTAX engine and cannot be designated as a ROTAX 912 ULS engine type.

[1] https://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2023/Bericht_18-0303-3X_Zodiac_DX.pdf

25. November 2023: Von Michael Söchtig an Theo Voss
Überziehübung in 700 Fuß mit Passagier...
25. November 2023: Von Charlie_ 22 an Theo Voss Bewertung: +1.00 [1]

Der wollte es wirklich wissen ... und hat es erfahren. Der arme Passagier.

25. November 2023: Von Yury Zaytsev an Theo Voss

In einem amerikanischen Podcast habe ich eine Geschichte gehört, die so lautete: Zu Beginn der Ausbildung bekommt man zwei Tüten, eine leere und eine volle. Die volle Tüte enthält pures Glück, und in die leere Tüte soll man Erfahrungen sammeln, am besten genug davon, bevor das Glück aus der ersten Tüte ausgeht.

Meine eigene Beobachtung ist, dass Menschen ähnlich wie Flugzeuge zwischen stabil und labil zu unterscheiden scheinen. Bei manchen Kollegen führen grenzwertige Erfahrungen dazu, dass sie risikobewusster werden, und bei anderen verstärkt sich eher die Einstellung, dass das zur Not schon irgendwie klappen wird ... und dann ganz schnell wird aus der Not eher Normalität.

Man kann zwar darüber nachdenken, wie die beiden Geschichten mit dem Vorfall zusammenhängen, aber ich fände es eher interessant, darüber zu diskutieren, wie man sowas vorbeugen könnte, als einfach nur zu urteilen.

Ich fand es immer sehr hilfreich, wenn die Lehrer mir in einer kontrollierten Umgebung etwas gezeigt haben, das über mein Niveau hinausging, aber nicht so weit, dass ich es nicht begreifen konnte. Zum Beispiel irgendwo in der Mitte der PPL-Ausbildung eine Stunde IMC oder Notfallübungen und dann eine Instrumentenstunde in FNPT, oder nach der Ausbildung eine Mission mit Gebirgsüberquerung in einem komplexen 2-Mot mit Rückflug teilweise über Nacht. So sammelt man tolle Erfahrungen und sieht, was man noch alles lernen kann und wo man bestehende Fähigkeiten verbessern kann.

(Vielleicht werde ich irgendwann den einen oder anderen hier mit Lehrberechtigung erfolgreich anquatschen, mich mal auf "kompliziertere" Missionen mitzunehmen - mit SET, oder in IFR, oder über Gebirge...).

Mein Eindruck war, dass im LAPL (und UL sowieso) Syllabus sogar die wenigen Sachen fehlen, die man während der PPL als "Demo" bekommt. Dann kann sich bei entsprechenden Voraussetzungen nach 70 Stunden schon die Einstellung entwickeln, dass man es alles schon gesehen hat. Das könnte man verbessern.

25. November 2023: Von Joachim P. an Yury Zaytsev Bewertung: +2.00 [2]

ist IFR kompliziert? der Flug bestimmt nicht. Zumeist auch bei kritischem Wetter nicht. In solchen Fällen sind aber die 10h planen, Wetter, umplanen usw. vor dem Flug kompliziert. Kann Dich gerne mal bei der Planung mitnehmen, wenns passt auch beim Flug...

25. November 2023: Von Yury Zaytsev an Joachim P. Bewertung: +1.00 [1]

Nach allem, was ich auf YouTube vom Armchair aus gesehen habe, scheint das im Reiseflug relativ einfach zu sein ("climb/descend and maintain XXX, heading YYY, report ZZZ"). Wovor ich als Nicht-IFR-Pilot allerdings noch Respekt habe, sind die (veralteten?) Non-Precision Approaches (NDB / VOR / DME) und die neuen RNP/PBN Approaches - mit ILS scheint sich die Komplexität in Grenzen zu halten. Auch die Planungs- und Pickup-Regeln sehen von außen ein wenig nach Hexenwerk aus.

Mein Plan ist jetzt noch etwas Timebuilding mit Airwork und XCs nach Nachbarplätzen zu betreiben, um die mentale Kapazität für mehr Action während der Approach zu schaffen und dann wird es sicher nicht so überfordernd wirken. Vielen Dank für das Angebot, vielleicht führen dich irgendwann deine Wege über Mönchengladbach - sonst gibt es leider glaube ich nichts NVFR / IFR-taugliches in der Nähe. Über Weihnachten habe ich mir Urlaub genommen und dann geht's nach Teneriffa!

26. November 2023: Von Stefan Jaudas an Theo Voss

Suboptimales Verhalten ist ja nicht auf ULs bechränkt ...

26. November 2023: Von Malte Höltken an Stefan Jaudas Bewertung: +1.00 [1]
Hat das denn jemand behauptet?
26. November 2023: Von Stefan Weßels an Yury Zaytsev

Mein Eindruck war, dass im LAPL (und UL sowieso) Syllabus sogar die wenigen Sachen fehlen, die man während der PPL als "Demo" bekommt

Zumindest beim LAPL fehlt ja 'nur' das basic instrument trainig. Zumindest bei mir war Fubknav / GPS usw. alles dabei.
Basic Instrument und vertiefung Funknav hole ich gerade nach, es schadet ja nichts.

26. November 2023: Von Markus S. an Theo Voss Bewertung: +1.00 [1]

Imponiergehabe und Selbstüberschätzung ist keine gute Kombination zum fliegen!

26. November 2023: Von T. Magin an Yury Zaytsev
„Wovor ich als Nicht-IFR-Pilot allerdings noch Respekt habe, sind die (veralteten?) Non-Precision Approaches (NDB / VOR / DME) und die neuen PBN Approaches - mit ILS scheint sich die Komplexität in Grenzen zu halten.“

In fünf Jahren IFR als Freizeitflieger hab ich über hundert Approaches gesammelt. Und nicht einer war NDB / VOR / DME. Ist für mich aus Mangel an Erfahrung ein No-Go; und ein ADF kenne ich sowieso nur aus Erzählungen. Hab ich noch nie live gesehen. Allerdings war ich auch nie an nem Platz wo es kein RNAV Anflug gegeben hätte obwohl mir bewusst ist, dass gerade die in Spanien noch sehr gängig sind. RNAV/PBN, als LPV, ist an Einfachheit nicht zu schlagen. Dagegen lauern beim ILS Fallstricke, die garantiert jeden Piloten schonmal in‘s Straucheln gebracht haben. Stichwort „NAV-Source“ und „final course“.

Wie fast alles in der Fliegerei Übungssache. „Respekt“ ist in der Fliegerei im Allgemeinen jedoch nie verkehrt ;-)
26. November 2023: Von Charlie_ 22 an Yury Zaytsev

>>> Wovor ich als Nicht-IFR-Pilot allerdings noch Respekt habe, sind die (veralteten?) Non-Precision Approaches (NDB / VOR / DME) und die neuen RNP/PBN Approaches - mit ILS scheint sich die Komplexität in Grenzen zu halten.

Von allen IFR-Approaches sind die RNP/RNAV/"GPS"-Approaches diejenigen die am einfachsten zu fliegen sind. Natürlich betrifft das vor allem WAAS-Anflüge, aber auch ein einfacher LNAV ohne WAAS ist einfacher und präziser als jeder NDB- oder VOR-Anflug.

26. November 2023: Von Sven Walter an T. Magin

Ein Freund fliegt bei Lufthansa A320 und ich fragte ihn mal vor wenigen Jahren, ob die noch irgendwo im Netzwerk NDB-Approaches haben ohne RNAV und ILS am gleichen Platz/ Pistenrichtung. Porto fiel ihm spontan ein und ich meine noch ein anderer. Nur - wir fliegen dann ja tendenziell doch eher GA-Plätze an, und ich hab jetzt auch bei Porto nicht nachgeguckt, ob die nicht mittlerweile auch einen RNAV haben.

Diese zu üben finde ich indes äußerst sinnvoll; ich brauchte es mal in der "Dritten Welt" ohne Primär- und Sekundärradar für ATC und war meinem Fluglehrer ganz dankbar in dem Moment...

Üben geht aber ja auch im Verfahrenstrainer.

Nur meine 2 cents.

26. November 2023: Von T. Magin an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]
Wie es der Zufall will war ich vor ein paar Wochen in Porto und hab dort das ILS für‘s Cloudbraking genutzt. RNAV hätte es auch gegeben. Spanien ist ne andere Nummer. Z.B. Pamplona oder Ibiza. Nix RNAV, dafür aber ILS.
26. November 2023: Von Bernhard Tenzler an T. Magin

Losinj ist ein Platz, an dem es nur VOR und NDB Approach gib, ist aber mit GPS Overlay letzendlich auch nicht komplizierter als LNAV.

26. November 2023: Von Holgi _______ an Bernhard Tenzler
Im Ostblock gibt es das noch sehr häufig und da dort noch nicht alle Koordinaten auf WGS 84 umgestellt sind, gibt es auch im Overlay entsprechende Ungenauigkeiten.
26. November 2023: Von Sven Walter an Holgi _______ Bewertung: -1.00 [1]
Quatsch, beleg das.
26. November 2023: Von Holgi _______ an Sven Walter
Muss ich nicht belegen und Dir schon gar nicht.
Garmin Geräte geben dabei eine Warnmeldung aus,
Collins nicht.
26. November 2023: Von Holgi _______ an Holgi _______ Bewertung: +2.00 [2]
In vielen Handbüchern findet man folgende Warnung:

„WARNING: Do not use GPS to navigate to any active waypoint identified as a "NON WGS84 WPT” by a system message. “NON WGS84 WPT" waypoints are derived from an unknown map reference datum that may be incompatible with the map reference datum used by GPS (known as WGS84) and may be positioned in error as displayed.“

Das gilt natürlich nicht für große Drehkreuze, wie Moskau oder St. Petersburg.
Dort ist alles WGS84.
Es gibt aber viele Flughäfen in Russland , Weißrussland und auch der Ukraine, die haben kein englisches ATC, keinen Zoll und eben kein WGS84.

Trotzdem sind sie IFR anfliegbar.
Zumeist nur mittels den guten alten NDB Approach mit 2 Funkfeuern pro Bahn und da nützt eben der Overlay nichts, wenn die Koordinaten nicht WGS84 sind.
26. November 2023: Von Sven Walter an Holgi _______

Ah, geht also doch, er sprang übers Stöckchen und ging nach anfänglicher Schnappatmung in die Recherche.

Bitte jetzt immer so, damit man die Fakten von den Meinungen trennen kann. (dass du wirklich oft gute Beiträge lieferst, ist unbestritten, das Problem ist die mangelnde Trennschärfe vom Blödsinn.)

26. November 2023: Von ingo fuhrmeister an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]

bei manchen menschen ist diese intrinsische schicht halt breiter...je nach dem welche spannung anliegt...

27. November 2023: Von Michael Söchtig an ingo fuhrmeister

Ganz unironisch ernst gemeint @Holgi: Danke für diese Beiträge, ich finde das sehr interessant. Sind die Höhen da eigentlich auch immer noch metrisch?

Zum Thema selber - für mich macht es einen riesigen Unterschied ob man sich selbst in Gefahr bringt oder andere.

27. November 2023: Von Holgi _______ an Michael Söchtig
Zum Teil ja, wobei es inzwischen Jeppesen Karten in Fuss gibt, aber wennnman Meter in Fuss umrechnet, kommen natürlich vollkommen krumme Zahlen raus.

Zum Glück lässt sich moderne Avionik ohne Probleme auf Metrisch umschalten.
Fluglotsen in St. Petersburg und in Weißrussland arbeiten standardmäßig schon mit Flughöhen in Fuss.
27. November 2023: Von Alexander Patt an Holgi _______ Bewertung: +1.00 [1]

Russland hat 2011 im gesamten Luftraum auf Feet und RVSM umgestellt, unterhalb TL/TA sind Feet und QNH ab 2017 nach und nach eingeführt worden (erst St. Petersburg, dann die Moskauer Flughäfen und andere, größere Plätze). Auch Kombinationen aus Feet und QFE kamen (und kommen) gelegentlich vor.


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