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Sonstiges | Reality Check Dreiecksflug in FL120 mit SR22  
18. Dezember 2012: Von Stephan Schwab 
Hallo liebe Fliegerfreunde!

Ihr habt sicher bemerkt, daß ich eine Menge Fragen stelle, die alle damit zu tun haben, ob man in Deutschland/Europa einen GA-Flieger wie z.B. einer Cirrus SR22 regelmäßig sinnvoll geschäftlich einsetzen kann. Da man bei soviel Fragen auch immer etwas zurückgeben soll, habe ich angefangen meine gesammelten Erkenntnisse meinerseits unter https://www.stephan-schwab.com/airtravel zu veröffentlichen. Ich hoffe das im Laufe des kommenden Jahres mit eigenen Erfahrungen aus der Praxis ergänzen zu können.

Für den folgenden Einsatz würde ich gern einen reality check machen und bitte euch meine Planung zu überprüfen. Ich habe mir das POH für die SR22 (non-turbo) besorgt und gerechnet:

ELLX - EDFM ca. 90 NM Distanz: 12min (22 NM) Steigflug auf FL120, level flight 16min bei 65% und 177kt, dann 12min Sinkflug und Landung. Flugzeit 40min.

EDFM - EDWQ ca. 214 NM Distanz: 12min (22 NM) Steigflug auf FL120, level flight 58min bei 65% und 177kt, dann 12min Sinkflug und Landung. Flugzeit 82min.

EDWQ - ELLX ca. 222 NM Distanz: 12min (22 NM) Steigflug auf FL120, level flight 61min bei 65% und 177kt, dann 12min Sinkflug und Landung. Flugzeit 85min.

Würdet ihr das so (rauf auf FL120) mit einer SR22 fliegen? Ich gehe für die Modellrechnung von VFR bei geeignetem Wetter aus. Auf FL120 würde ich wegen der Angaben im Handbuch steigen (65% Leistung) und auch um anderem Verkehr möglichst aus dem Weg zu gehen.

Da FL120 airspace C ist, erfordert das natürlich eine Freigabe. Bei VMC müßte man ja nicht einen IFR-Flugplan aufgeben. Kann man sich bei der DFS darauf verlassen, daß man diese Strecken dann auch VFR in FL120 direkt fliegen kann oder ist es eher wahrscheinlich, daß man Umwege oder unterhalb FL100 akzeptieren müßte? EDFM - EDWQ geht über Frankfurt ... Oder macht man sowas dann besser gleich IFR trotz VMC?
18. Dezember 2012: Von Andreas KuNovemberZi an Stephan Schwab Bewertung: +1.00 [1]
Hallo Stephan,

natürlich möchte man einen Neuling in seinem Enthusiasmus nicht bremsen, aber von ELLX nach EDFM wirst Du etwa die Hälfte der Tage im Jahr nur IFR sicher fliegen könen und für die Planung wirst Du Dir VFR noch seltener sicher sein, dass Du Deinen Termin halten kannst.

VFR wird dann zum Problem, wenn man Termine fest einplant. Das geht dann häufig zu Lasten der Sicherheit.

Das Fluggerät dagegen passt für die Mission schon. Wenn dann mal das Package Cirrus mit Fiki + PPL/IFR steht, dann passen Deine Zeiten schon ganz gut und Du wirst viel Spaß haben. Natürlich braucht man immer noch Vorbereitungszeiten, auch am Flugzeug, aber das ist Dir ja sicher klar. Schließlich liest Du ja schon das POH.

Viele Grüße,

Andi
18. Dezember 2012: Von Sebastian Golze an Stephan Schwab
Hallo Stehan!

meine persönliche Erfahrung ist dass man sich auf VFR Freigaben oberhalb FL100 in keinem Fall verlassen kann. Die Chancen dass es klappt sind etwas höher wenn man einen Flugplan mit IFR Routing aufgibt. Und dass man rauf bis auf FL120 gutes VFR Wetter hat ist auch nicht ständig der Fall.

Zu den Flügen:

ELLX - EDFM: Das kürzeste IFR Routing ist laut Rocketroute 131 NM. Also ein erheblicher Umweg. Hier würde ich VFR unter FL100 fliegen. Ist auch ökonomischer auf der kurzen Strecke.

EDFM - EDWQ: Das kürzeste IFR Routing ist laut Rocketroute 319NM. Es geht weit östlich um Frankfurt herum. Das kann man bestimmt abkürzen aber auch hier ist wenn möglich VFR auf FL85/95 bestimmt schneller.

EDWQ - ELLX: Da spuckt Rocketroute gerade gar kein Routing aus.

Man kann da per Hand bestimmt noch optimieren bzw. in der Luft abkürzen. Das ist aber insgesamt ein enger Luftraum und z.B. über Frankfurt/Main geht wohl unter FL140 gar nichts. Insgesamt sind das aber drei ungünstige Beispiele. Oft kann man IFR deutlich direkter filen.

Ohne ein SR22 Experte zu sein würde ich auch bezweifeln dass eine belandene SR22 non Turbo in 12min von MSL auf FL120 steigt?

Fliegen ist aber eine tolle Sache und ich will Dich keinesfalls entmutigen. Ich wollte auch immer wirklich mit dem Flugzeug reisen. Es hat aber ab Lizenz ein paar Jahre gedauert, bis das mit IR und passendem Gerät wirklich möglich wurde.

Viele Grüße!
18. Dezember 2012: Von  an Stephan Schwab Bewertung: +0.00 [1]
Sorry, aber ich halte diese Rechnungen mit spitzem Bleistift für ziemlichen Mumpitz.

Für mich ist Fliegen eine ganz einfache Formel: Entweder man hat die Kohle und Spass am Fliegen, dann macht man es, sonst lässt man es. Man kann sich das nicht schön rechnen. Man kann das nur durch die eigene Leidenschaft begründen. Wer es kann, lässt sich seine Leidenschaft so oft es geht von der Firma bezahlen. Eventuell erkennt das sogar das Finanzamt an. Wenn nicht: Pech.

VFR in FL120 kann man natürlich theoretisch machen, aber praktisch ist das nicht planbar, denn man muss ja hoch und wieder runter, also evtl durch IMC. Und dafür benötigt man IFR. Da würde ich erstmal mit anfangen. Bereits hier scheitern die meisten Privatpiloten.
18. Dezember 2012: Von Achim H. an Sebastian Golze
EDFM - EDWQ: Das kürzeste IFR Routing ist laut Rocketroute 319NM.

In der Praxis kann man von Directs ausgehen. Natürlich nicht für die Spritplanung, jedoch für die Zeitplanung. Einziges Problem ist der TMA Frankfurt, dort geht es erst ab FL140 direkt von A nach B.

Bruttoaufwand zu Nettoflugzeit ist bei der selbstfliegenden GA sehr schlecht. Ich bezweifle dass man sich die Cirrus so schönrechnen kann, dass sich damit regelmäßige geschäftliche Flüge über längere Zeit durchführen lassen ohne dass es einem bald stinkt. Praktisch wird die GA erst dort wo man eine Crew hat, die abflugbereit auf einen wartet. Alles andere ist Hobby und das würde ich mir nicht kaputtmachen. Ab und an ein geschäftlicher Flug wenn es passt -- natürlich, aber damit planen -- lieber nicht.
18. Dezember 2012: Von Stephan Schwab an Achim H.
Erstmal herzlichen Dank an alle, die bereits geantwortet haben. Ich hatte diese Strecken und Berechnungen ebenso wie das Fliegen nach VFR als Modell genommen. Ich wollte sehen welche Knackpunkte sich in der Praxis, mit Ausnahme des Wetters, ergeben. Es steht außer Frage, daß man ohne die Option IFR sehr viele Flüge wettermäßig in Europa nicht wird durchführen können. Ich versuche mich dem Thema "Leichtflugzeug für geschäftliche Nutzung" iterativ zu nähern. Halt um zu sehen was heute geht und was (noch) nicht.

Das mit der Crew, die abflugbereit auf einen wartet scheint für einen anderen Fall passend zu sein. Ich muß - zum Glück - nicht von einem Besprechungstermin zum nächsten. Dieser Dreiecksflug könnte im Rahmen meiner Tätigkeit so ablaufen, daß ich z.B. an einem Montag zu dem einen Standort meines Kunden reise, dann Mittwoch zum zweiten Standort und danach geht es heim.

18. Dezember 2012: Von Stephan Schwab an Sebastian Golze
Was gibt es an Informationen bzgl. der Schwierigkeiten oberhalb FL100 VFR A direct B zu fliegen? Airliner fliegen weit höher und nach dem was hier und bei Peter2000 zu lesen ist, ist in dem Höhenband zwischen FL100 und FL245 meist gähnende Leere.

Liegt das einfach nur an administrativen Schwierigkeiten, weil beispielsweise es zu viele Sektoren gibt und die mit einem sektorübergreifenden A direct nicht klar kommen (wollen)?

Letzteres würde auf IFR-Flüge und der Bitte um directs ebenso zutreffen.

@Andreas Kunzi: Danke für den Hinweis mit den Vorbereitungszeiten, etc. Das kenne ich alles schon aus praktischer Erfahrung in der Vergangenheit als Fliegen Hobby war. Es war für die Modellrechnung aber nicht relevant. Weiter bin ich ohnehin der Ansicht - auch wegen meiner Erfahrung in der Vergangenheit -, daß man ohnehin IR haben muß, um sowas überhaupt regelmäßig in Erwägung ziehen zu können. Ohne jetzt an anderes Thema beginnen zu wollen: es gibt einen Grund warum in USA mit dem leichten Zugang zu IR solche Dinge viel üblicher sind als in Deutschland/Europa. Man stelle ich vor es gäbe für's Autofahren eine Lizenz für den Tag und eine andere für die Nacht und bei schlechtem Wetter. Die Autobahnen wären sehr viel leerer ...
18. Dezember 2012: Von B. Quax F. an Stephan Schwab
Ich glaube ATC sieht in einem VFR Piloten etwas ggf. Unkontrollierbares. Wenn es keinen Flugplan mit IFR Routing gibt muß der Lotse alles auf der Welle klären und den Flieger manuel weiter reichen. Das macht Arbeit und ganz so beschäftigunglos sind die Lotsen in diesem Luftraum nicht. Sie koordinieren reichlich An- und Abflüge, HDG changes und dann können sicher ein oder zwei VFR Maschinen zu viel werden. Ich finde aber FL120 für die kürzere der Strecken zu hoch. Der Zeitverlust durch den Steigflug wäre mir zu groß. Unter einer Stunde macht es keinen Sinn gerade auch wegen dem Non-Turbo?
18. Dezember 2012: Von Intrepid an Stephan Schwab
Eine Zeit lang konnte man den Frankfurter Luftraum IFR in FL 70 oder 120 passieren, zuletzt musste ich immer auf FL 130, dann 140 steigen. Dann ging es auch oft gar nicht mehr. VFR war noch seltener möglich. Mit 1 NM an der Außenkante vom Luftraum C in FL 95 entlang geht immer - und dann beobachten, wie die Verkehrsflugzeuge einen Knick in ihr Flugprofil machen müssen, um auszuweichen. Warum die Regeln so sind, wie sie sind, erschließt sich mir nicht immer.
18. Dezember 2012: Von Stephan Schwab an B. Quax F.
Ich vermute mal, daß die Übermittlung der Route anhand von IFR-Bezugspunkten und entsprechend guten Funkens auf Englisch dem Lotsen hilft den Eindruck des möglicherweise unkontrollierbaren VFR-Fliegers entgegenzuwirken. Schließlich ist VFR ja nur eine von zwei Sätzen Verkehrsregeln und in dieser Höhe erlaubt.
18. Dezember 2012: Von Name steht im Profil an Stephan Schwab Bewertung: +1.00 [1]
Hallo Stefan,

Ich bin in ähnlicher Situation. Ich fliege bis dato noch VFR SEP und bin oft geschäftlich in eigentlich idealen Flugentfernungen** unterwegs. Da ist es naheliegend so viel wie möglich selber zu fliegen anstatt mit dem Auto zu fahren oder Linie zu fliegen. Zur Realität: Geschäftstermine sind meist deutlich vor jeder Wetterplanung bereits fix scheduliert und selten zu verschieben. Auch liegen sie oft bzgl der Uhrzeit nicht superideal zu den Erwartungen an die Flugplanung. Ergebnis in 2012: Von ca 15 potentiellen Flug-Terminen bin ich tatsächlich nur 3 selber geflogen. Der Rest war dann leider mit dem Auto oder Linie. Der Grund war meist das Wetter. Was gerade bei Geschäftsterminen kritisch ist: Der Druck es schaffen zu müssen. Das lenkt vom Termin ab wenn man dauernd auf die Uhr oder zum Himmel während dem Termin schaut. Das lenkt vom fliegen ab wenn man im Cockpit über einen vielleicht schwierigen Termin nachdenkt. Machbar sollte aber bedacht werden. Mit IFR wären sicher mehr als 12 dieser Termine fliegbar gewesen. Der psychologische Clash zwischen Flug und Termin bleibt aber.
All in all: ich freue mich aufs IFR und werde weiter auch geschäftlich dran bleiben. Die 3 bereits unter VFR absolvierten Termine wären so mit Auto oder Linie nicht möglich gewesen. Klasse Sache, eben nur geringe Ausbeute.
Gruß
Thomas

**PS: Ich rede hier übrigens von EDMA mit Zielen wie Erfurt, Leipzig, Dresden, Zürich, Wien, Dortmund, Friedrichshafen, Speyer etc etc
18. Dezember 2012: Von Achim H. an Stephan Schwab
Was gibt es an Informationen bzgl. der Schwierigkeiten oberhalb FL100 VFR A direct B zu fliegen?

Es hängt vor allem von der FIR und etwas von der Person ab. Wenn der Lotse IFR Verkehr in seinen Sektor bekommt, dann muss er den nehmen. Fragt VFR an, dann kann er eine Entscheidung treffen. Es stimmt, dass in FL100-200 nix los ist und es meist kein Problem ist, VFR reinzunehmen. Die Ausnahme sind TMAs und wenn man gerade eine Flugstrecke hat, die viele Sektoren tangiert (= Aufwand). Ein Telefonat ins Ausland braucht viel Kapazität, das wird der Lotse sich nur dann freiwillig aufhalsen, wenn er seinen Sektor gerade gut im Griff hat.

Teilweise ist unser Höhenband auch nach IFR problematisch. Ein Beispiel ist UK, dort geht der unkontrollierte Luftraum sehr hoch (deren ATC ist auch wesentlich schlechter finanziert als die DFS und hat weniger Personal). Man kann IFR von Frankreich kommen und fällt an der Sektorgrenze plötzlich in unkontrollierten Luftraum, wird von FIS übernommen und muss auf Kniehöhe runter. Und das obwohl man mit einer IFR-Clearance unterwegs ist!

Ich würde sagen in 9 von 10 Fällen habe ich bisher meine VFR-Clearance für FL100+ bekommen. Ausnahmen nur um Frankfurt. Die oft geäußerte Vermutung, dass gutes Englisch hilft halte ich in Deutschland für falsch. Die RADAR-Lotsen sprechen gerne Deutsch -- frei nach Friedrich dem Großen: Deutsch spreche ich nur mit meinen VFR-Piloten.
18. Dezember 2012: Von Philipp Tiemann an Stephan Schwab Bewertung: +1.00 [1]
Hallo Stephan,

ich fliege seit vielen Jahren eine NA SR22. Bevorzugter Level (bei IFR) ist FL100 oder maximal FL110. Klar, bei FL120-FL140 ist die "Mileage" (NMPG) noch mal ein kleines bisschen besser, aber da oben braucht man Sauerstoff, was letztlich nervt und daher kaum lohnt.

Ich gehe auf FL100/FL110, sobald die Flugzeit eine Stunde oder mehr beträgt. Bei kürzeren Flügen lohnt es sich nicht. Hängt natürlich auch ein bisschen vom Wind ab. Der wesentliche Grund fürs "Hochfliegen" ist ohenhin der Komfort und nicht die Performance. Voll beladen auf FL120 rauf wird realistisch eher so 15-18 Minuten dauern, zumal man ja meist mit deutlich über Vy steigt.

Wie schon angedeutet, in Mitteleuropa kannst du davon ausgehen, annähernd Direkt von A nach B zu kommen, ohne allzu große Umwege. (Ausnahmen bestätigen die Regel, siehe Frankfurt TMA, Brüssel TMA und ein paar andere). Bei VFR kannst du aber im Allgemeinen nicht davon ausgehen, häufig in FL100/FL120 fliegen zu können, da du einen Großteil der TMAs und andere Lufträume im Weg haben wirst. In Italien kommt man in vielen Gebieten VFR nicht höher als 200 Fuß. Da werden (mitten in den Turbulenzen) dann auch den 170+ Knoten vielleicht noch 155 (bei akzeptablem Fuel Flow). Also: realistisch bleiben.

Ansonsten haben die Vorredner schon recht...nicht so viel theorisieren, sondern ausprobieren, Erfahrungen sammeln, sich selbst ein Bild machen.

Zum Thema VFR / IFR noch. Meine Erfahrung ist (da ich auch bei IFR meist nur bei recht passablem Wetter fliege), dass ich im Nachhinein betrachtet einen absoluten Großteil der Flüge (auch die sehr langen) durchaus hätte nach VFR bewältigen können. Das heißt nicht, dass immer CAVOK herrschen muss. Mitunter ist natürlich viel on-top oder gelegentlich "between layers" dabei; ist aber alles gemäß VFR und mit etwas Erfahrung und Verstand machbar. Allerdings wären diese Flüge sehr viel anspruchsvoller (sowohl in der Planung als auch in der Durchführung).
18. Dezember 2012: Von Stephan Schwab an Name steht im Profil
Vielleicht noch etwas zur Klärung. Ich rede in meinem Fall von einer Tätigkeit, die ich vor Ort durchführe. Es ist kein Termin von z.B. 11:30 bis 12:30, sondern ich bleibe einen oder zwei volle Tage am Ziel bevor es weitergeht. Es geht auch nicht um schwierige Verhandlungen oder ähnliche Dinge, die dann psychologisch einen Effekt auf den Piloten/Geschäftsmann haben könnten.

Das macht es vermutlich in meinem Fall etwas entspannter. Hoffe ich :-)
18. Dezember 2012: Von Stephan Schwab an Sebastian Golze
Danke für den Hinweis auf Rocketroute. Das habe ich mir gerade angesehen und auch das routing EDFM - EDWQ. Sieht ja fürchterlich aus wo die einen rumschicken wollen.

UMDAS Z12 RINEX/N0180F140 Z54 ROLSO Z56 OSBAN Z12 TOSTU N624 OSBIT Z720 ADIBA Z190 WRB N850 NIE VFR

D.h. im Zickzack um Heidelberg auf FL140 steigen und dann den Riesenschleif östlich der Rhön herum, um weit außerhalb Frankfurt zu bleiben. Anbetracht dessen was ich hier anderweitig gelesen habe ist das mit Frankfurt wohl ein gewaltiges Problem und auch ich frage mich was da so schwierig sein sollte einen IFR in FL140 über EDDF hinwegfliegen zu lassen.

Nun vermute ich, daß man zwar im realen Flug da ein paar Abkürzungen bekommen wird, aber wohl nicht RINEX DCT WRB wegen der Trennung in unterschiedliche Sektoren.
18. Dezember 2012: Von Thomas Brachtel an Stephan Schwab
Perfekte Situation. Geniesse es. Einer der 3 genannten Termine lag auch so. Genial. Letztes Jahr hatte ich das Glück auf dem Weg von Speck (bei Zürich) nach EDMA dem Monsterstau am Pfändertunnel aus 3000ft zu zuwinken. Als ich bereits zu Hause war, wäre ich mit dem Auto noch nicht mal aus dem Allgäu raus.
Gruss
Thomas
18. Dezember 2012: Von Philipp Tiemann an Stephan Schwab Bewertung: +1.00 [1]
Anbetracht dessen was ich hier anderweitig gelesen habe ist das mit Frankfurt wohl ein gewaltiges Problem und auch ich frage mich was da so schwierig sein sollte einen IFR in FL140 über EDDF hinwegfliegen zu lassen.

Abgesehen von den (üblichen) unqualifizierten Kommentaren (teilweise auch von Pilotenseite) war dieser Thread zu dem Thema sehr interessant und lässt zumindest einen Hauch Verständnis für diese Maßnahme aufkommen. (Dass es wohl grundsätzlich auch anders gehen könnte, steht sicherlich außer Frage.)
18. Dezember 2012: Von Stephan Schwab an Sebastian Golze
Ich habe gerade für ELLX - EDWQ dies bekommen:

LIMGO Z110 BITBU Z555 ROPUV L607 EMGOD Z658 ROLIS Z671 TOBAK/N0180F140 N858 ERSET Z190 WRB N850 ROBEG L980 MOBSA VFR

Auch hier ein gewaltiger Umweg ganz weit nach Osten. Hat vermutlich Köln/Düsseldorf zu tun.

Meine Vermutung - mag naiv gedacht sein - ist, daß sich das routing ja jeweils an den Luftstraßen orientiert. Und die sind für andere Flugzeugtypen gedacht und auf die Nutzung für Flüge zwischen Verkehrsflughäfen ausgelegt. Dazu kommen die diversen Anflugsektoren um die größeren Flughäfen gepaart mit dem Unwillen das alles für kleinen IFR-Verkehr umzustrukturieren.
19. Dezember 2012: Von Stephan Schwab an Sebastian Golze
Habe mit RocketRoute ein wenig experimentiert. Scheinbar kann man ELLX LIMGO VFR DCT FRANK IFR EDFM aufgeben. Nach dem Validieren sagt RocketRoute "Von Eurocontrol validiert und bereit zur Aufgabe".

Da in diesem Fall zwischen LIMGO und FRANK VFR geflogen würde müßte das Wetter natürlich auch VMC sein. Ich dachte daher das man sowas on top machen kann. An Start und Ziel IFR, um durch die Wolken zu kommen und VFR on top als Abkürzung.

Nun... Wird so ein Plan der Praxis akzeptiert oder doch wieder rausgeworfen?

Beim Experimentieren ist mir aufgefallen, daß ich beim Versuch eigene Abkürzungen bei einem puren IFR-Plan einzufügen immer an Sektorgrenzen gestoßen bin bzw. man von dem einen nicht in den anderen Sektor durfte.
19. Dezember 2012: Von Achim H. an Stephan Schwab
Habe mit RocketRoute ein wenig experimentiert. Scheinbar kann man ELLX LIMGO VFR DCT FRANK IFR EDFM aufgeben. Nach dem Validieren sagt RocketRoute "Von Eurocontrol validiert und bereit zur Aufgabe".

Ich hatte es schon einmal gesagt: in Deutschland fliegt man im unteren Luftraum zu 95% direct destination. Der Flugplan ist nur für den Fall, dass die Kommunikation mit ATC ausfällt. Je nach FIR kann man im Flugplan DCTs einbauen (FIR LANGEN bis 40NM und zwar beliebige, FIR BREMEN gar keine). Die Flugpläne werden alle so akzeptiert wie sie in RocketRoute validieren.

Das Eurocontrol-Routing hat nichts mit der Flugroute zu tun, zumindestens in Deutschland.

Da in diesem Fall zwischen LIMGO und FRANK VFR geflogen würde müßte das Wetter natürlich auch VMC sein.

Ein Flugplan bedeutet keine Freigabe! Sobald der VFR-Teil in freigabepflichtige Lufträume (A-D) kommt, ist eine Clearance erforderlich und die kann es geben, aber auch nicht. Auch ein IFR-Flugplan bedeutet keine Clearance, diese erhält man erst vor dem Start (Flugplatz mit Turm) oder in der Luft (Flugplatz ohne Turm). Allerdings erhält man die IFR-Clearance garantiert. Im Fall von VFR hat der Controller den Flugplan nicht einmal vorliegen.
19. Dezember 2012: Von Jens-Albert Schenk an Stephan Schwab Bewertung: +3.67 [4]
Stephan,

ich kann mich den anderen Kollegen nur anschließen: geschäftlich bzw. auf Termin fliegen macht mit einer SEP keinen Sinn. Erst recht nicht VFR! Entweder man kann sich nicht auf den Flug bzw. dessen Vorbereitung konzentrieren oder den Termin. Oder beides. Ich fliege selbst eine SR22T und setze sie immer dann beruflich ein, wenn es Sinn macht.

Ich definiere "Sinn" für mich so:

- Autostrecke wäre mehr als 2-3 Stunden. Erst dann rechnet sich die Reisezeitersparis "Haustür-Haustür" mit dem eigenen Flieger.
- Idealerweise hat die Destination einen IFR-Flughafen
- Wetter passt (i.B. kein frontaler Durchzug, Gewitterlinien oder Nebel)
- Ich bin gesund (keine Erkältung, extremer Stress, Schlafentzug (Baby lässt grüßen))
- Ich kann mich vor Ort auf meine Aufgabe konzentrieren und habe keine Zeit-oder Wetternot. Im Winter spielt die kurze Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang eine wichtige Rolle. Ebenso der Zustand der Flugplätze (z.B. von Schnee geräumt, wenn kein IFR-Platz?).

Wenn diese Punkte realistisch sind, erwäge ich ernsthaft das Selberfliegen. Stets IFR, da dies meine Durchführungswahrscheinlichkeit maximiert und den Stress beim Fliegen m.E. minimiert.

Ich fliege meistens in FL100, wenn es das Wetter zulässt. Verbrauch in der Turbo dann bei mir (in max cruise) etwa 17 USG und eine TAS von reproduzierbaren 182KTAS. Das ist fix, gibt mir eine Range von mehr als 5 Stunden (reicht innerdeutsch meistens für Hin- und Zurück mit einer Tankfüllung und Reserve), die Enteisung hilft mir auch bei Passagen durch Eis. Und das zuverlässig. Dennoch muss ich mindestens 70% der Flüge, die für mich potentiell interessant sind, kurzfristig streichen, weil sie im obigen Kontext einfach keinen "Sinn" machen.

Bei Deinen Überlegungen muss man sich zwingen, Realismus vor Leidenschaft zu setzen (so schwer das auch fällt).


Gruß
Jens
19. Dezember 2012: Von Stephan Schwab an Achim H.
Danke. Das war was ich vermutet habe. Man läuft das Risiko dann aus C hinausgebeten zu werden.

Mehrere sagen, daß man in Deutschland in Abweichung vom Flugplan in der Regel direct destination fliegen können wird. Nun bin ich aber, ganz so wie ihr, in dem Glauben aufgewachsen, daß die Dinge immer so seien, wie sie beschrieben werden. Ok, im Ausland habe ich dann gelernt, daß das meist nicht so ist ... Wenn ich also eine 319 NM Route im Flugplan habe und direkt es 92 NM sind, kommt mir das sehr, sehr seltsam vor. Ich habe kein Problem für den 319 NM Flug Sprit mitzunehmen.

Jedoch hat sowas Einfluß auf die Frage das Flugzeug zu nutzen oder nicht.

Die Aussage 95% allere Fälle bekommt man direct destination ist zwar prima, doch wenn das so möglich ist, warum kann man dann den Plan im System nicht gleich so aufgeben?

Wenn etwas in 95% so ist, dann gewöhnt man sich daran und macht durchaus schon Pläne, die darauf basieren. Ich meine jetzt nicht den Sprit, sondern mehr so Dinge wie "ok, ich könnte da heute Nachmittag noch hinkommen".

Ich sollte vermutlich die Frage in das ATCNet-Forum verlagern. Da sind ja diejenigen, die damit arbeiten. Werde ich mal probieren.
19. Dezember 2012: Von Stephan Schwab an Jens-Albert Schenk
Jens,
ich denke durchaus ähnlich. Das Streichen von 70% der Flüge trotz der günstigen Voraussetzungen, die Du ja offenbar hast, erstaunt mich aber. Kommen die 70% Streichung hauptsächlich wegen flugbetrieblicher Gründe zusammen? Wenn ja, wäre es schön ein paar Beispiele aus der Erinnerung zu hören.

In's Auge springt mir das Kriterium "destination hat IFR Flughafen". Darüber habe ich auch schon intensiv nachgedacht. Es gibt zwar viele Flugplätze in Deutschland, aber nur wenige haben ein ILS. Ich bin bei meinen Recherchen auch auf das Thema GPS-Anflüge gekommen. In USA gibt's da viele Tausend von und in Europa soll das wohl via EGNOS demnächst auch kommen.

Was nützt es von weit her via IFR zu kommen, um dann am Ziel nicht VFR landen zu können? Wenn man dann gaaanz woanders hin muß, ist der schöne Vorteil für die Katz, weil man anschließend lange Zeit im Mietwagen sitzen wird. Ich rede in meinem Fall jetzt mal nicht von geplatztem Termin, weil das zum Glück etwas entspannter ist.
19. Dezember 2012: Von  an Stephan Schwab
Das ist doch VFR für dich gar nicht relevant. VFR fliegst du nach Sicht, Koppelnavigation und so, Auffanglinie nächste Eisenbahn.
19. Dezember 2012: Von Stephan Schwab an 
Ähm... Was hat VFR als Flugregel mit der Art der Navigation zu tun? Bis 1997 waren die GPSe noch nicht so schön wie heute, aber auch damals habe ich schon keine Eisenbahnlinien und Auffanglinien mehr gesucht. Es gibt zuverlässigere Navigationsmittel als Vergleich von Karte und Rausgucken. VFR fliegen heißt doch nicht, daß man diese nicht nutzen soll.

Es ist doch gerade der Vorteil heutiger moving map Systeme, daß dadurch auch gerade die VFR-Fliegerei verbessert wird. Stichwort situational awareness. Wer dann nicht VMC bleibt, macht einen ganz anderen (fatalen) Fehler.

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