Gestern unterwegs und wie gewohnt ständig mit FIS in Kontakt, Squawk != 7000.
Kurz vor dem Ziel frage/melde ich FIS den Frequenzwechsel, kriege die Anweisung "Squawk VFR" und nehme Kontakt mit dem Zielflugplatz auf.
ich hab mal gelernt, "der Transponder gehört ATC", also was immer die Controller wollen, dass ich squawke, das squawke ich.
Nach der Landung freundliches Gespräch mit Wittmund, weil ich mit VFR-Squawk und ohne mit ihnen zu reden die TMZ durchflogen habe. Nach meiner Rekonstruktion war ich genau in der TMZ, als ich von FIS das OK bekam, den Zielflugplatz anzusprechen, und die Anweisung, VFR zu squawken.
Auf dem Rückflug Durchflug der Kontrollzone Hannover, natürlich mit Freigabe und Funkkontakt zu Radar. Als ich aus der Kontrollzone rausfliege, sagt mir Radar, ich solle VFR squawken, Frequenzwechsel wäre ok. Nur war ich da noch für ein paar Minuten in der umgebenden TMZ. Diesmal hab ich nachgefragt, und wir wurden uns einig, dass ich noch ein paar Minuten auf der Frequenz und mit diesem Squawk bleibe.
Das wäre alles nicht der Rede wert, wenn es nicht Leute gäbe, die einem daraus einen Strick (Ticket) drehen wollten. (Hier vorliegend zwar nicht, aber was man so hört....)
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Mein Wechsel auf die Zielflugplatzfrequenz war übrigens aus Sicherheitsgründen (und um die geht's ja eigentlich) wichtig.
Denn nur wenig hinter mir, wenig tiefer und mit gleichem Ziel befand sich eine Bonanza mit etwa gleicher Geschwindigkeit bereits auf der Zielplatzfrequenz. Ich nutzte seine Positionsmeldung (praktisch identisch mit meiner) und fragte nach, bis wir uns fanden. Mein Eindruck war, dem anderen Piloten war es etwas ungewohnt, Air-Air-Gespräch auf der Frequenz des "Flugleiters" zu führen, jedenfalls entschuldigte er sich dafür.
Das war jetzt keine Lernerfahrung, aber die Vorbereitung auf das Folgende.
Und es zeigt auf, wie bescheuert eine TMZ mit Frequenzzwang ist, wenn sie dermaßen nah an einen betriebsamen, unkontrollierten Platz grenzt.
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Beim Einflug von Süden kommend in eine Nordplatzrunde einer West-Ost-Landebahn gibt es mindestens folgende Möglichkeiten:
1. Weiträumig umfliegen und dann auf die 45°-Linie. Macht praktisch niemand, weil umständlich.
2. Weniger weiträumig umfliegen und auf einen langen Gegenanflug einkurven. Diese Möglichkeit nutzte der Bonanza-Pilot, wenn auch 150ft höher als die veröffentlichte Platzrundenhöhe und ohne das irgendwie am Funk anzukündigen (oder ich hab's überhört). Er musste dann in der Platzrunde sinken (eigentlich unbedingt zu vermeiden, erst recht mit einem Tiefdecker). Gegen "nicht reden am Funk" könnte ich viel sagen aber gegen dieses Einflugverfahren fällt mir nur ein, dass man dabei den Abflug kreuzt.
3. Auf Platzrundenhöhe quer durchbrettern und sich in den Gegenanflug einordnen. Hier würde man zwar die Regel "nur Linkskurven" einhalten, dafür aber die südliche Platzrunde (UL/Segler) durchqueren. Ich habe seinerzeit mal gelernt, dass man das nicht tun sollte (?)
4. Schlussendlich das, was ich mal im PPL gelernt habe: den Platz und den Gegenanflug 500ft über der Platzrundenhöhe kreuzen, dann eine sinkende 270°-Rechtskurve ("Teardrop") fliegen, wobei man die Platzrundenhöhe erreicht, bevor man in die Platzrunde einfliegt. Das Verfahren ist in den USA üblich, obwohl es eigentlich der Regel "nur Linkskurven" widerspricht. Das Einflugverfahren habe ich zweimal am Funk angekündigt (ohne Reaktion), dann auch getan und fand mich im Gegenanflug dann überraschend im "Formationsflug" mit der Bonanza wieder, der das auch bemerkt hatte und mich die ganze Zeit in Sicht gehabt haben musste, allerdings ohne was zum möglichen Konflikt zu sagen. Er funkte als Reaktion auf unsere "Formation" nur, "dann bin ich jetzt die Nr 1".
Am Boden kurzes Gespräch, eigentlich hätte ich mit dem anderen Piloten ein Gesprächsthema gehabt - denn egal wer im Recht ist, in der Platzrunde muss man MITEINANDER REDEN, wohingegen er wohl der Meinung war, er gibt die gelernten Meldungen an den Flugleiter (bzw. auch die nur teilweise), und das war's. Wie so oft, fielen mir die Details aber erst beim Überdenken im Nachhinein so richtig auf.
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Gerne Kommentare, Hinweise, Meinungen dazu, insbesondere von den FIs hier im Forum. Mir geht's nicht darum, den Bonanza-Piloten irgendwie schlechtzureden, ich glaube, er war am Ende genauso überrascht wie ich und hat auch was gelernt dabei. Und freundlich waren wir beide die ganze Zeit.