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21. April 2019: Von Sven Walter an Wolff E. Bewertung: +3.00 [3]

Büschn provokant repliziere ich: Mit der Logik hätten Daimler, Benz und Diesel mal besser gar nicht mit ihrer Arbeit angefangen... aber mit Dunlop, Michelin und Bosch wurde am Ende ein Weltstandard draus. Oder der Forstmeister von Drais.

Es sagt ja keiner (außer ein paar Spinnern), dass wir einen selbstgewählten Morgenthau-Plan anfangen sollten. Aber Verbot der Präventivverfütterung von Antibiotika sowie von Verbraucherelektronik, wo das Verschleißteil Akku entweder jederzeit selbst gewechselt werden kann oder die Garantiezeit 10 Jahre beträgt, würde die Hersteller sofort zum Umdenken zwingen. Es gilt der Primat der Politik, wir können das selbst steuern. In sehr, sehr vielen Bereichen. Unser Wirtschaftsraum, unsere Regeln.

Carsten nennt noch ein paar andere Beispiele.

Natürlich müssen wir uns nicht durch eine Ökodiktatur aus den Weltmärkten selbst herauspreisen, aber wir können ja mal mit ein paar dutzend vernunftbegabten Maßnahmen starten. Viele werden imitiert werden. Es ist allein schon skandalös, wie wir unseren Müll exportieren. Dabei erlauben wir nicht mal Rohmilchverkauf aus Automaten (die Schweiz macht's, schonmal weniger Tetrapaks etc.), höheren Recyclingquoten schaffen Schweiz und Japan auch, Kopenhagen und Amsterdam sind schlicht lebenswerter als Stuttgart oder Wiesbaden, Staustehen ist schiet, Überreaktionen von Ökopäpsten auch. Einfach mal büschn kybernetisch rangehen, wir werden doch ständig von anderen Ländern imitiert, oft, ohne es zu merken. Jeder Handwerker aus der Ostslowakei erzählt zuhause, was bei uns besser läuft, wenn er bei uns auf Montage war. Jeder Kosovar erzählt daheim, was die Schweizer alles phantastisch machen, wenn er dort eine Weile auf dem Bau g'schafft hat. Jeder Chinese ist begeistert von der Sauberkeit unserer Städte (meist). Jeder Ami begeistert von unserem Bahnnetz.

Und wenn wir dann noch die USA beim Thema Flugzeugtankstelle mit Kreditkarte, Frankreich mit dem Ausrollen von RNAV-Approaches in der Fläche und die Schweden beim Thema Flugplatzbetrieb in abgelegenen Gegenden imitieren, um so besser :-).

22. April 2019: Von Chris _____ an Sven Walter Bewertung: +3.00 [3]

Auch n bisschen provokant wuerde mir einfallen, wo man Benzin sparen koennte: bei der Anfahrt des Flugleiters zum Flugplatz.

22. April 2019: Von Aristidis Sissios an Chris _____

wo man Benzin sparen koennte: bei der Anfahrt des Flugleiters zum Flugplatz.

Ich würde jetzt hier auch das gleiche was ich als Antwort/Rechtfertigung weiter oben von Boardie erhalten habe -und keine Lust hatte weiter zu führen- sagen:

Das bisschen Benzin fällt nicht ins Gewicht. Ich habe grundsätzlich nichts gegen Flugleiter an Plätzen, ich hätte aber etwas dagegen wenn man nicht ab-/anfliegen darf, wenn Flugleiter abwesend ist bzw. außerhalb seiner Arbeitszeiten.

22. April 2019: Von Sven Walter an Aristidis Sissios Bewertung: +2.00 [2]

Nicht speziell an dich, aber -

"Wer glaubt, dass ein Flugleiter Flüge leitet, glaubt auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet".

Mir fehlt gerade Thore. Flugleiterpflicht sollte man über die nächste Winterpause abschaffen. Ersatzlos. Seit 1935 vollkommen überflüssig. Entweder, da muss ein Profi hin, oder ein Remotetower, oder da ist so wenig los, dass man ihn nicht braucht. Jede Zapfsäule mit Kreditkarte ist sinnvoller.

Und ja, das bisschen Benzin ist nicht dramatisch.

22. April 2019: Von Lutz D. an Sven Walter Bewertung: +3.00 [3]

Gehen wir mal spaßeshalber von 100 Flugleitern aus, die seit 84 Jahren an 300 Tagen im Jahr 10km Anfahrt haben und dabei 7 Liter auf 100km verbrauchen. Dann sind das bisher 3.5 Mio Liter Sprit, wenn ich mich nicht verrechnet habe.

22. April 2019: Von Tobias Schnell an Lutz D.

Dann sind das bisher 3.5 Mio Liter Sprit

... oder 8.300 t CO2 in 84 Jahren. Ungefähr 0,027% des jährlichen CO2-Ausstosses von Deutschlands größtem Kohlekraftwerk. Da werden wir schon noch ein paar andere Opfer als nur die Flugleiter bringen müssen.

22. April 2019: Von Michael Münch an 

Wie kann man nur so einen Blödsinn in die Welt setzen, ist mir echt unbegreiflich.

22. April 2019: Von Michael Münch an Carsten G. Bewertung: -0.67 [1]

Völliger Unsinn. Was soll so ein schwachsinniger Vergleich? Momenta streiten die klimapäpste gerade wieder darum

, wer mit welchen Prognosen falsch liegt. Wie kann man da eine Situation als gegeben hinnehmen und darauf sein handeln begründen?

22. April 2019: Von  an Michael Münch

Welchen Blödsinn meinst Du?

Du bist der Meinung, dass man sich über diese Themen keine Gedanken machen darf?

22. April 2019: Von Alexander Callidus an Michael Münch Bewertung: +5.00 [5]

Momenta streiten die klimapäpste gerade wieder darum, wer mit welchen Prognosen falsch liegt. Wie kann man da eine Situation als gegeben hinnehmen und darauf sein handeln begründen?

Es gibt keine Klimapäpste. Es gibt Wissenschaftler, Funktionäre, Journalisten, ...

Ich habe noch keinen fundamentalen Dissens innerhalb der Gemeinschaft von wissenschaftlich zu dem Thema Arbeitenden gefunden. Daß man bei Hochrechnungen aufgrund rauschender Daten an zweiter Stelle unterschiedlicher Meinung sein kann, ist ja nun naheliegend. EInig sind sich alle, daß die Veränderungen beispiellos schnell gehen. Welche meinst Du?

Es wird wohl schon nötig sein, sein Handeln auf unvollständige Informationen zu stützen - wenn es keine Unsicherheiten mehr gibt, ist es vollkommen zu spät. Die oft angeführten Eiszeiten und rasch ansteigende Temperaturen danach: das passierte um Zehnerpotenzen langsamer als jetzt.

Wenn Du es mal ganz praktisch angehen willst: Such mal in der Zeitung nach Statements von verantwortlichen Fachleuten, ua im Bereich der Flora. Die beschäftigen sich alle, aktuell, mit den sinnvollsten Reaktionen in ihrem Fachgebiet auf die gegenwärtigen, schon erfolgten klimatischen Veränderungen. "Wie passt man den Waldbau an die klimatischen Veränderungen an?", "Wie muß die Landwirtschaft auf die neuen Bedingungen reagieren?", "Womit muß die US-Armee geographisch, energetisch und sozial beim Unterhalt und Neuanlegen von impe Stützpunkten rechnen?". Das sind keine Politiker, sondern Leute, die ihren täglichen Job machen.

Dieses "man kann ja gar nicht so genau wissen" ist seit Jahrzehnten die beste Taktik, um Veränderungen zu verhindern.

22. April 2019: Von  an Alexander Callidus

Heute hat der Dalai Lama getwittert:

The young people of this 21st century represent our planet now. They have the ability to bring about change. Even as climate change increases in intensity, they can work together in the spirit of brotherhood and sisterhood to find and share solutions. They are our real hope.

22. April 2019: Von Lennart Mueller an 

Grübelt Ihr manchmal darüber wie zeitgemäß unser Hobby in Zeiten den Klimadiskussion noch ist?

Nein. Noch nie vorgekommen.

23. April 2019: Von Chris _____ an Lennart Mueller Bewertung: +1.00 [1]

Erstaunlich. Man sollte meinen, dass Piloten vorausschauendes und "Plan B"-Denken verinnerlicht haben.

In Bezug auf Klimaveränderung sind wir bereits "committed to crash". Nur die Härte des Crashs ist noch beeinflussbar.

23. April 2019: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Chris _____ Bewertung: +2.00 [2]

In diesem Sinne nennt man dann wohl einen weichen Crash "Landung", und nix ist normaler für den Piloten, als irgendwann landen zu müssen.

Natürlich ändert sich das Klima, und zwar - wie Alexander schon schrieb - sehr schnell. Aber was ist der Crash? Die gemütlichere Menschen wie ich sind der Meinung, dass - je nach Menge des CO2, das wir noch in die Luft blasen (ja, und auch die Racker von der Straße noch blasen werden) - sich ein neues Gleichgewicht einstellt. Durch Sekundärveränderungen (Methan der Permafrostböden, Grönland, u.sw.) auch ggf. mit weit verschobenen Phänomenen. Und viele dieser Phänomene werden unangenehm sein, und die Summe der Phänomene wird auch wohl unangenehm sein - eben nicht die gigantische Kornkammer in Sibirien, sondern mehr Stürme u.s.w.

Das heißt aber noch lange nicht, dass die Erde so unangenehm wie Mars oder Venus werden wird - dafür hat sie schon zu viele Vulkane, Meteroiten und Co. "einstecken" müssen.

Was ein guter Pilot nie haben sollte - ggf. natürlich auch durch Vermeidung von Situationen - ist Panik. Und Bogen zurück zu Greta, die möchte, dass wir panisch werden: Nein, das sollten wir nicht werden. Denn gerade panische Politiker sind sehr schlechte Politiker.

23. April 2019: Von Chris B. K. an Chris _____

Erstaunlich. Man sollte meinen, dass Piloten vorausschauendes und "Plan B"-Denken verinnerlicht haben.

Wie sieht denn dein Plan für VFR in IMC aus? Außer "Ergib dich in dein Schicksal und stirb in den nächsten 178 Sekunden einfach," habe ich da bisher wenig gehört.

Und ja, ich sehe die Situation bzgl. des Klimas ähnlich. Wir können aktuell halt nicht mehr als VFR bzw. sind von fossilen Energieträgern abhängig, ob es uns paßt oder nicht.

23. April 2019: Von Sven Walter an Chris B. K. Bewertung: +4.00 [4]

a) Chris hat ein IR (schon klar, dass das allegorisch gemeint war)

b) wir könnten ehrlich mal zugegeben 30% recht leicht einsparen, ohne uns zurück zum Agrarland verändern. Wurden im Fred hier auch genug kleine Beispiele genannt. Das ist wie bei der Perfektionierung der Aerodynamik: Du hast ein paar große Entscheidungen (wohin die Motoren, mit oder ohne Einziehfahrwerk, woraus gebaut), aber dann gibt es Sachen wie Mückenputzer, Reduktion von Interferenzwiderstand, kleinere Antennen etc. Die kumulieren sich alle am Ende zu einem Hersteller, der aus 100 PS ein robustes Fahrwerk mit 105 ktas herausholt, und anderen, die auf 135 ktas kommen. Beim gleichen Motor.

Einfach mal anfangen. Ich fahr jetzt mal Bus und S-Bahn in ein Bankenhochhaus und lese unterwegs Fachliteratur, statt 946 kg plus mein Eigengewicht in einen Stau mit anderen zu stellen. Wäre schneller, aber man kann schlechter lesen und Fragenkataloge durchklicken. Hätte ich ein Pedelec, die 37 km wären bei der Morgenröte vor mir am Fluss ein Traum. (Keine Dusche vor Ort, also kein normales Rennrad - aber jetzt mach mal die Energiebilanz eines 15 kg Rades gegen ein 946 kg Auto auf.... gilt nicht für alle, aber zu sagen "geht nicht" ist Blödsinn. Als Gesamtgesellschaft, nicht als einzelner, vom Brötchen-200 m-Holer im Panzer bis zum Fernpendlertriathlet ist halt alles dabei).

23. April 2019: Von  an Chris B. K. Bewertung: +3.00 [3]

Wir können aktuell halt nicht mehr als VFR bzw. sind von fossilen Energieträgern abhängig, ob es uns paßt oder nicht.

Diese Abhängigkeit ist kein schicksalhafter Zustand sondern eine bewusste Entscheidung! Ein paar moderne Kernkraftwerke gebaut um unsere Atomstromerzeugung relativ gesehen wieder auf das Niveau von Greta-Land zu bringen und schon könnten wir (die Folgen für die Wirtschaftsstruktur einzelner Regionen mal ausgeblendet) sofort von fast allen fossilen Energieträgern unabhängig werden. Synthetische Kraftstoffe aus Atomstrom sind auch durchaus denkbar.

Ich sage nicht, dass das die beste Lösung ist - will aber aufzeigen, dass die Situation in der wir heute sind die Folge von bewussten Entscheidungen und nicht "alternativloser" Entwicklungen ist. Hätte die Umweltbewegung der 70er bis 90er nicht so auf den Atoimausstieg gedrängt, würden wir heute beim CO2 besser dastehen.

Auch heute ist die organisierte Öko-Lobby sich ja eigentlich nur darin einig, dass Menschen keinen Spass haben sollen. Alles andere ist wenn man genau hinschaut heftig umstritten (z.B. ob Diesel mit weniger CO2 und dafür mehr Feinstaub besser sind. Gegen Windparks demonstriert heute Greenpeace fast so intensiv wie gegen Atomkraftwerke, etc.)

23. April 2019: Von Chris _____ an  Bewertung: +2.00 [2]

Das Problem mit "Atomkraft" (korrekt Kernenergie) ist, dass alle menschlichen Organisationen korrupt sind, und der Mensch nur ein paar Jahre im voraus plant, so dass es schlicht unmöglich ist, eine Organisation aufrechtzuerhalten, die ein Risiko mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit aber sehr schlimmen Folgen abwehrt - die Katastrophe muss alle 20 Jahre irgendwo passieren, damit solche Organisationen überhaupt weiter bestehen. Mit anderen Worten, der Betrieb von Kernkraftwerken (ich glaub es sind um die 400 weltweit heute) geht einher mit einer Kernschmelze irgendwo alle 20 Jahre. Und damit ist der "Atomstrom" unterm Strich gar nicht mehr billig.

23. April 2019: Von Chris B. K. an Sven Walter

Einfach mal anfangen. Ich fahr jetzt mal Bus und S-Bahn in ein Bankenhochhaus und lese unterwegs Fachliteratur, statt 946 kg plus mein Eigengewicht in einen Stau mit anderen zu stellen.

Schön für Dich, daß Du die Möglichkeiten es ÖPNV hast. Daraus und aus dem Stau entnehme ich, daß DU in einer Großstadt wohnst, die mit ÖPNV komplett zugeschüttet wird. Von sowas kann ich nur träumen.

Ich wohne in einer 40k Einwohner-Stadt und arbeite in einer 60k Einwohnerstadt. Dazwischen liegen schlappe 120km. Es war halt mein Fehler, daß ich nicht mehr zur Miete wohne sondern eine Immobilie am Hacken habe, wie es unsere Politik ja von uns will. Wenn ich morgens ohne Auto pünktlich zur Arbeit erscheinen soll, müßte ich am Vorabend um 22 Uhr losfahren und irgendwo auf einem Bahnsteig auf einer Bank pennen. Das gilt aber auch nur für die Werktage ab dienstags. Um montags pünktlich zu sein, müßte ich samstags abends losfahren. Der ÖPNV ist hier praktisch nicht existent, die Bahn konzentriert sich auch nur auf die ICE-Strcken, die mir aber nichts bringen, weil ich da erstmal hin und wieder weg kommen muß.
Die Autobahn ist zu den Zeiten, zu denen ich sie brauche hingegen komplett frei und auf den 120km (einfache Strecke) habe ich auch nur auf 3km ein Tempolimit.

Das Ganze nimmt inzw. solche Züge an, daß unsere Azubis schon mit einem Firmenwagen zur Berufsschule fahren, weil es anders gar nicht geht.

Das mein ökologischer Fußabdruck extrem ist, weiß ich auch. Aber die paar Stunden Fliegerei machen da den Kohl nicht fett.

Meine Überschlagsrechnung jährlich:

  • 3900L Diesel; PKW: audi a3, 2,0 tdi, 140km/h Marschgeschwindigkeit, Verbrauch 6,0 L/100km
  • 800L Flug-Benzin
  • 1400L Heizöl (ok, ich heize mit Gas, habe es jetzt aber der Vergleichbarkeit halber mal umgerechnet)
  • 100L Benzin für Gartengeräte
  • 50L Heizöl für die Küche (ich koche auf Gas, aber wieder umgerechnet wegen der Vergleichbarkeit)

Und ja, für so einen Quatsch wie die 200m zum Bäcker dreh ich den Zündschlüssel nicht um, da hole ich nicht einmal das Fahrrad raus. Dafür kommen zu den Zahlen da oben noch Flugreisen hinzu und wie viel Wasser und Energie bei der Nahrungsproduktion verbraucht wird, will ich gar nicht so genau wissen. Vor einigen Jahren habe ich mal gelesen, daß wir für jedes kJoule an Nahrung, das wir produzieren, 3kJoule fossile Energieträger verbrannt werden bei der Produktion.

23. April 2019: Von Carsten G. an  Bewertung: +2.00 [2]

Ein paar moderne Kernkraftwerke gebaut um unsere Atomstromerzeugung relativ gesehen wieder auf das Niveau von Greta-Land zu bringen und schon könnten wir (die Folgen für die Wirtschaftsstruktur einzelner Regionen mal ausgeblendet) sofort von fast allen fossilen Energieträgern unabhängig werden. Synthetische Kraftstoffe aus Atomstrom sind auch durchaus denkbar.

Ich bin durchaus ein Freund der Kernenergie und der wilde Ausstieg Deutschlands ist sicherlich kein Highlight nationaler Energiepolitk. Leider ist das mit den modernen AKWs wirtschaftlich kaum noch interessant, einen Neubau anzustreben: Hinkley Point C soll z.B. mit sage und schreibe 10,7 Cent pro kWh bei voller Indexierung vergütet werden, das ist deutlich über Offshore Wind (derzeit in Ausschreibungen unter 5 Cent pro kWh) und Onshore Wind. Weiterbetrieb abgeschriebener AKWs macht Sinn, Neubau eher nicht, selbst wenn ich damit „Base Load“ Energie produziere ist das wirtschaftlich nicht mehr interessant. Fun Fact am Rande: die Verpflichtung der britischen Regierung aus dem EdF/China/Hinkley Point-Deal beläuft sich auf über 100 Mrd in den kommenden ca. 40 Jahren.

23. April 2019: Von Lutz D. an Chris _____ Bewertung: +7.00 [7]

Das Hauptproblem bleibt, dass man mit Energie echt coole Sachen machen kann. Eier kochen, warm duschen, Server betreiben, die Oma in Buxtehude besuchen, nach Hawaii fliegen und Raketen zum Mond schießen.

Ich habe selbst eine kleine Hütte im Wald, wo ich bewusst versuche, reduzierter zu leben, weil zB einfach auf einer Waldlichtung mal was lesen, sehr schön sein kann. Abends macht man sich dann aber doch wieder das Feuerchen an.

Insofern glaube ich nur sehr bedingt (= gar nicht) an eine Zukunft, in der wir alle weniger Energie verbrauchen. Weder passt das zu meiner hedonistischen Weltanschauung noch scheint mir das langfristig durchsetzbar. Selbst eine Ökodiktatur wie sie den schlimmsten Phantasien einiger Reichsbürger entspringt, hätte wohl nur eine kurze Lebensdauer (wie alle Diktaturen) im Verhältnis zu den Maßstäben, in denen sich die Welt bewegt. Dann würde das Pendel wieder zurück schwingen.

Es gibt aus meiner Sicht nur einen Weg: Umweltfreundliche Energie verfügbar machen in rauen Mengen, die langfristig schlicht billiger ist, als die aus Atom oder Fossilien gewonnene.

Das ist übrigens der schönste Beweis, dass Wolffs Annahme, dass es sowieso nichts bringt, hier in Deutschland rumzuwurschteln, nicht haltbar ist. Der globale Gold Rush im Bereich erneuerbare Energien und vor allem bei der PV, wäre ohne das EEG-Gesetz in Deutschland so nicht passiert. Die Milliarden, die der deutsche Verbraucher in diesen Markt gepumpt hat, hat Firmen entstehen und wieder untergehen lassen, ist aber eine direkte Ursache dafür, dass jetzt auf dieser Erde Solarstrom zu einem Preis gewonnen werden kann, der vor zwei Jahrzehnten undenkbar gewesen wäre.

Deshalb meine ich, weiter, immer weiter investieren in Forschung und Entwicklung, das wird sich am Ende auszahlen.

23. April 2019: Von Chris B. K. an Chris _____

Vor allem muß man die Frage klären: Wohin mit dem Atommüll?

Es gab bisher noch keine menschliche Organisation, die auch nur annähernd so lange Bestand hatte wie die Halbwertszeit des Atommülls. Man könnte das Zeug natürlich in Raketen verfrachten und Richtung Sonne schießen. Aber wenn da eine Rakete beim Start Bruch macht, könnte es "interessant" werden.

Da klingt es für mich derweil interessanter weiter co2 zu produzieren und dieses aus der Atmosphäre wieder herauszufiltern, umzuwandeln und zu lagern.

--> https://sz-magazin.sueddeutsche.de/die-loesung-fuer-alles/da-brennt-die-luft-85859

Solche Anlagen hätten auch den Vorteil, daß wir sie mit Wind- und Solarstrom füttern können und zwar gerade in den Momenten, wo wir eh zuviel davon haben, also an einem stürmischen sonnigen Tag.

Denn darin sehe ich aktuelle das einzig wirklich Problem der Erneuerbaren-Energien: Sie sind nicht wetterunabhängig genug und Speicherkraftwerke in ausreichender Menge, um die Schwankungen abfangen zu können, können wir gar nicht bauen.

23. April 2019: Von Albert Paleczek an Chris B. K. Bewertung: +1.00 [1]

Das Pendler-Dasein in unserer Gesellschaft ist ein großer Faktor beim Thema Individual-Verkehr. Als Außendienstmitarbeiter steht es mir nicht an, hier irgendwelche "Ratschläge" zu geben. Die Konsequenz für verkehrstechnisch ökologisches Verhalten wäre: immer in der Nähe des Arbeitsplatzes zu wohnen. Das hieße dann bei Wechsel des Arbeitsplatzes auch: Wohnung/Haus verkaufen und am neuen Arbeitsort neu kaufen (habe ich in meinem Berufsleben bisher drei Mal gemacht). Welche sozialen Konsequenzen das hat, steht auf einem anderen Blatt ... Und die Unvereinbarkeit mit einem Partner, der ebenfalls arbeitet, ist wieder ein andere Entscheidungsebene, ... obwohl ...

Ironie an: --- Partner am alten Wohnort aufgeben und am neuen Wohnort neu suchen - wie bei der Immobilie halt ;-) --- Ironie aus.

23. April 2019: Von Chris B. K. an Albert Paleczek

Moin,

wie viele Arbeitsplatzwechsel sind denn dann zumutbar? Alle 5 Jahre eine Versetzung an einen anderen Arbeitsort quer durch ganz NRW?

Das das mit den Immobilien nicht hinhaut, hast Du schon genau erkannt, wobei das noch das kleinste Problem ist. Die arbeitende Ehefrau ist da das größere Problem. Da können wir jetzt nämlich entscheiden: Fahre ich die Strecke nach Westen oder fährt sie nach Osten, gefahren werden muß die Strecke.

Man könnte es natürlich so machen wie bei unserem Hausmeister. Der hat Residenzpflicht, er darf also nicht weiter als 5km vom Arbeitsplatz entfernt wohnen, um kurzfristig nachts antreten zu können, z.B. bei einem Feuer-Fehlalarm. Da ist in seinem Arbeitsvertrag aber auch ausdrücklich geregelt, daß seine Frau mit eingestellt werden muß, auch wenn die Verwaltung eigentlich gar keinen Bedarf hat. Sie sortiert da jetzt irgendwelche Akten, Berufsbezeichnung: "Schulhausmeisterehefrau".

Vor meinen aktuellen 120km hatte ich auch schon einmal 200km (jeweils einfache Wegstrecke). Damals war ich Wochendpendler, für das soziale Umfeld ist das die totale Katastrophe, wie Du schon richtig festgestellt hast.

23. April 2019: Von Chris _____ an Chris B. K.

Damals war ich Wochendpendler, für das soziale Umfeld ist das die totale Katastrophe, wie Du schon richtig festgestellt hast.

Übrigens ein Preis, den meist die Männer zahlen. Während die Frauen die Nähe zu den Kindern und ihr soziales Umfeld behalten. Aufschrei !


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