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Wir können aktuell halt nicht mehr als VFR bzw. sind von fossilen Energieträgern abhängig, ob es uns paßt oder nicht. Diese Abhängigkeit ist kein schicksalhafter Zustand sondern eine bewusste Entscheidung! Ein paar moderne Kernkraftwerke gebaut um unsere Atomstromerzeugung relativ gesehen wieder auf das Niveau von Greta-Land zu bringen und schon könnten wir (die Folgen für die Wirtschaftsstruktur einzelner Regionen mal ausgeblendet) sofort von fast allen fossilen Energieträgern unabhängig werden. Synthetische Kraftstoffe aus Atomstrom sind auch durchaus denkbar. Ich sage nicht, dass das die beste Lösung ist - will aber aufzeigen, dass die Situation in der wir heute sind die Folge von bewussten Entscheidungen und nicht "alternativloser" Entwicklungen ist. Hätte die Umweltbewegung der 70er bis 90er nicht so auf den Atoimausstieg gedrängt, würden wir heute beim CO2 besser dastehen. Auch heute ist die organisierte Öko-Lobby sich ja eigentlich nur darin einig, dass Menschen keinen Spass haben sollen. Alles andere ist wenn man genau hinschaut heftig umstritten (z.B. ob Diesel mit weniger CO2 und dafür mehr Feinstaub besser sind. Gegen Windparks demonstriert heute Greenpeace fast so intensiv wie gegen Atomkraftwerke, etc.)
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Das Problem mit "Atomkraft" (korrekt Kernenergie) ist, dass alle menschlichen Organisationen korrupt sind, und der Mensch nur ein paar Jahre im voraus plant, so dass es schlicht unmöglich ist, eine Organisation aufrechtzuerhalten, die ein Risiko mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit aber sehr schlimmen Folgen abwehrt - die Katastrophe muss alle 20 Jahre irgendwo passieren, damit solche Organisationen überhaupt weiter bestehen. Mit anderen Worten, der Betrieb von Kernkraftwerken (ich glaub es sind um die 400 weltweit heute) geht einher mit einer Kernschmelze irgendwo alle 20 Jahre. Und damit ist der "Atomstrom" unterm Strich gar nicht mehr billig.
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Ein paar moderne Kernkraftwerke gebaut um unsere Atomstromerzeugung relativ gesehen wieder auf das Niveau von Greta-Land zu bringen und schon könnten wir (die Folgen für die Wirtschaftsstruktur einzelner Regionen mal ausgeblendet) sofort von fast allen fossilen Energieträgern unabhängig werden. Synthetische Kraftstoffe aus Atomstrom sind auch durchaus denkbar. Ich bin durchaus ein Freund der Kernenergie und der wilde Ausstieg Deutschlands ist sicherlich kein Highlight nationaler Energiepolitk. Leider ist das mit den modernen AKWs wirtschaftlich kaum noch interessant, einen Neubau anzustreben: Hinkley Point C soll z.B. mit sage und schreibe 10,7 Cent pro kWh bei voller Indexierung vergütet werden, das ist deutlich über Offshore Wind (derzeit in Ausschreibungen unter 5 Cent pro kWh) und Onshore Wind. Weiterbetrieb abgeschriebener AKWs macht Sinn, Neubau eher nicht, selbst wenn ich damit „Base Load“ Energie produziere ist das wirtschaftlich nicht mehr interessant. Fun Fact am Rande: die Verpflichtung der britischen Regierung aus dem EdF/China/Hinkley Point-Deal beläuft sich auf über 100 Mrd in den kommenden ca. 40 Jahren.
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Das Hauptproblem bleibt, dass man mit Energie echt coole Sachen machen kann. Eier kochen, warm duschen, Server betreiben, die Oma in Buxtehude besuchen, nach Hawaii fliegen und Raketen zum Mond schießen. Ich habe selbst eine kleine Hütte im Wald, wo ich bewusst versuche, reduzierter zu leben, weil zB einfach auf einer Waldlichtung mal was lesen, sehr schön sein kann. Abends macht man sich dann aber doch wieder das Feuerchen an. Insofern glaube ich nur sehr bedingt (= gar nicht) an eine Zukunft, in der wir alle weniger Energie verbrauchen. Weder passt das zu meiner hedonistischen Weltanschauung noch scheint mir das langfristig durchsetzbar. Selbst eine Ökodiktatur wie sie den schlimmsten Phantasien einiger Reichsbürger entspringt, hätte wohl nur eine kurze Lebensdauer (wie alle Diktaturen) im Verhältnis zu den Maßstäben, in denen sich die Welt bewegt. Dann würde das Pendel wieder zurück schwingen. Es gibt aus meiner Sicht nur einen Weg: Umweltfreundliche Energie verfügbar machen in rauen Mengen, die langfristig schlicht billiger ist, als die aus Atom oder Fossilien gewonnene. Das ist übrigens der schönste Beweis, dass Wolffs Annahme, dass es sowieso nichts bringt, hier in Deutschland rumzuwurschteln, nicht haltbar ist. Der globale Gold Rush im Bereich erneuerbare Energien und vor allem bei der PV, wäre ohne das EEG-Gesetz in Deutschland so nicht passiert. Die Milliarden, die der deutsche Verbraucher in diesen Markt gepumpt hat, hat Firmen entstehen und wieder untergehen lassen, ist aber eine direkte Ursache dafür, dass jetzt auf dieser Erde Solarstrom zu einem Preis gewonnen werden kann, der vor zwei Jahrzehnten undenkbar gewesen wäre. Deshalb meine ich, weiter, immer weiter investieren in Forschung und Entwicklung, das wird sich am Ende auszahlen.
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Vor allem muß man die Frage klären: Wohin mit dem Atommüll? Es gab bisher noch keine menschliche Organisation, die auch nur annähernd so lange Bestand hatte wie die Halbwertszeit des Atommülls. Man könnte das Zeug natürlich in Raketen verfrachten und Richtung Sonne schießen. Aber wenn da eine Rakete beim Start Bruch macht, könnte es "interessant" werden. Da klingt es für mich derweil interessanter weiter co2 zu produzieren und dieses aus der Atmosphäre wieder herauszufiltern, umzuwandeln und zu lagern. --> https://sz-magazin.sueddeutsche.de/die-loesung-fuer-alles/da-brennt-die-luft-85859 Solche Anlagen hätten auch den Vorteil, daß wir sie mit Wind- und Solarstrom füttern können und zwar gerade in den Momenten, wo wir eh zuviel davon haben, also an einem stürmischen sonnigen Tag. Denn darin sehe ich aktuelle das einzig wirklich Problem der Erneuerbaren-Energien: Sie sind nicht wetterunabhängig genug und Speicherkraftwerke in ausreichender Menge, um die Schwankungen abfangen zu können, können wir gar nicht bauen.
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@Lutz:..das ist übrigens der schönste Beweis, dass Wolffs Annahme, dass es sowieso nichts bringt, hier in Deutschland rumzuwurschteln, nicht haltbar ist. Nett, dass du mich zitierst, dann aber bitte im gesamten Kontext. Es ist richtig, dass ich geschrieben hatte, das es kaum was bringt, wenn nur Deutschland sich bemüht, den CO2 Ausstoß (Weltanteil ca 3 %) zu reduzieren. Aber ich habe auch gesagt, dass wir dieses Wissen und Technik in andere Länder bringen müssen, damit was erreicht wird. So wie du es darstellen wolltest (ob gewollt oder zufällig), das ich "unter dem Strich Umweltschutz als sinnlos ansehen würde", kann ich das nicht unkommentiert lassen. Natürlich macht Umweltschutz Sinn. Ich bin deutlich älter als du und weiß im Gegensatz zu dir sehr wohl, wie schlecht die Luft in den 80ern war, es gab saueren Regen und Waldsterben, Rhein und Main waren regelrecht tot, das alles gehört dank Umweltschutz und auch (ich muss leider es zugeben) dank der Grünen der Vergangenheit an. Aber solange wir den Windstrom aus dem Norden recht ungenutzt dort lassen und Bürger in Deutschland gegen die Südlink demonstrieren, mache ich mir ehrlich gesagt wenige Gedanken um meine 3500 Liter Avgas im Jahr. https://www.mdr.de/thueringen/west-thueringen/wartburgkreis/suedlink-lauchroeden-protest-100.html Ich denke, dass sowas der nächste und bessere Ansatz sein wird: https://www.deutschlandfunk.de/windstrom-zu-wasserstoff-ueberschussenergie-effizient.676.de.html?dram:article_id=435547 Aber wie ich die Bürger dort in der Nähe kenne, werden die wegen irgendwlechen Gefahren auch dagegen auf die Straße gehen.
Mal eine einfache Rechnung. Wenn jedes Land dieser Erde nur 5 % in den nächsten 5-10 Jahren an Co2 einsparen würde, wäre alles deutlich besser. Und das ist in der Regel recht einfach zu erreichen,wenn man es nur will. Und dazu gehört auch eine Südlink, die dann ggf ein Kohlekraftwerk durch Wind-Energie ersetzen könnte.
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