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27 Beiträge Seite 1 von 2

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23. April 2019: Von Chris _____ an Lennart Mueller Bewertung: +1.00 [1]

Erstaunlich. Man sollte meinen, dass Piloten vorausschauendes und "Plan B"-Denken verinnerlicht haben.

In Bezug auf Klimaveränderung sind wir bereits "committed to crash". Nur die Härte des Crashs ist noch beeinflussbar.

23. April 2019: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Chris _____ Bewertung: +2.00 [2]

In diesem Sinne nennt man dann wohl einen weichen Crash "Landung", und nix ist normaler für den Piloten, als irgendwann landen zu müssen.

Natürlich ändert sich das Klima, und zwar - wie Alexander schon schrieb - sehr schnell. Aber was ist der Crash? Die gemütlichere Menschen wie ich sind der Meinung, dass - je nach Menge des CO2, das wir noch in die Luft blasen (ja, und auch die Racker von der Straße noch blasen werden) - sich ein neues Gleichgewicht einstellt. Durch Sekundärveränderungen (Methan der Permafrostböden, Grönland, u.sw.) auch ggf. mit weit verschobenen Phänomenen. Und viele dieser Phänomene werden unangenehm sein, und die Summe der Phänomene wird auch wohl unangenehm sein - eben nicht die gigantische Kornkammer in Sibirien, sondern mehr Stürme u.s.w.

Das heißt aber noch lange nicht, dass die Erde so unangenehm wie Mars oder Venus werden wird - dafür hat sie schon zu viele Vulkane, Meteroiten und Co. "einstecken" müssen.

Was ein guter Pilot nie haben sollte - ggf. natürlich auch durch Vermeidung von Situationen - ist Panik. Und Bogen zurück zu Greta, die möchte, dass wir panisch werden: Nein, das sollten wir nicht werden. Denn gerade panische Politiker sind sehr schlechte Politiker.

23. April 2019: Von Chris B. K. an Chris _____

Erstaunlich. Man sollte meinen, dass Piloten vorausschauendes und "Plan B"-Denken verinnerlicht haben.

Wie sieht denn dein Plan für VFR in IMC aus? Außer "Ergib dich in dein Schicksal und stirb in den nächsten 178 Sekunden einfach," habe ich da bisher wenig gehört.

Und ja, ich sehe die Situation bzgl. des Klimas ähnlich. Wir können aktuell halt nicht mehr als VFR bzw. sind von fossilen Energieträgern abhängig, ob es uns paßt oder nicht.

23. April 2019: Von Sven Walter an Chris B. K. Bewertung: +4.00 [4]

a) Chris hat ein IR (schon klar, dass das allegorisch gemeint war)

b) wir könnten ehrlich mal zugegeben 30% recht leicht einsparen, ohne uns zurück zum Agrarland verändern. Wurden im Fred hier auch genug kleine Beispiele genannt. Das ist wie bei der Perfektionierung der Aerodynamik: Du hast ein paar große Entscheidungen (wohin die Motoren, mit oder ohne Einziehfahrwerk, woraus gebaut), aber dann gibt es Sachen wie Mückenputzer, Reduktion von Interferenzwiderstand, kleinere Antennen etc. Die kumulieren sich alle am Ende zu einem Hersteller, der aus 100 PS ein robustes Fahrwerk mit 105 ktas herausholt, und anderen, die auf 135 ktas kommen. Beim gleichen Motor.

Einfach mal anfangen. Ich fahr jetzt mal Bus und S-Bahn in ein Bankenhochhaus und lese unterwegs Fachliteratur, statt 946 kg plus mein Eigengewicht in einen Stau mit anderen zu stellen. Wäre schneller, aber man kann schlechter lesen und Fragenkataloge durchklicken. Hätte ich ein Pedelec, die 37 km wären bei der Morgenröte vor mir am Fluss ein Traum. (Keine Dusche vor Ort, also kein normales Rennrad - aber jetzt mach mal die Energiebilanz eines 15 kg Rades gegen ein 946 kg Auto auf.... gilt nicht für alle, aber zu sagen "geht nicht" ist Blödsinn. Als Gesamtgesellschaft, nicht als einzelner, vom Brötchen-200 m-Holer im Panzer bis zum Fernpendlertriathlet ist halt alles dabei).

23. April 2019: Von  an Chris B. K. Bewertung: +3.00 [3]

Wir können aktuell halt nicht mehr als VFR bzw. sind von fossilen Energieträgern abhängig, ob es uns paßt oder nicht.

Diese Abhängigkeit ist kein schicksalhafter Zustand sondern eine bewusste Entscheidung! Ein paar moderne Kernkraftwerke gebaut um unsere Atomstromerzeugung relativ gesehen wieder auf das Niveau von Greta-Land zu bringen und schon könnten wir (die Folgen für die Wirtschaftsstruktur einzelner Regionen mal ausgeblendet) sofort von fast allen fossilen Energieträgern unabhängig werden. Synthetische Kraftstoffe aus Atomstrom sind auch durchaus denkbar.

Ich sage nicht, dass das die beste Lösung ist - will aber aufzeigen, dass die Situation in der wir heute sind die Folge von bewussten Entscheidungen und nicht "alternativloser" Entwicklungen ist. Hätte die Umweltbewegung der 70er bis 90er nicht so auf den Atoimausstieg gedrängt, würden wir heute beim CO2 besser dastehen.

Auch heute ist die organisierte Öko-Lobby sich ja eigentlich nur darin einig, dass Menschen keinen Spass haben sollen. Alles andere ist wenn man genau hinschaut heftig umstritten (z.B. ob Diesel mit weniger CO2 und dafür mehr Feinstaub besser sind. Gegen Windparks demonstriert heute Greenpeace fast so intensiv wie gegen Atomkraftwerke, etc.)

23. April 2019: Von Chris _____ an  Bewertung: +2.00 [2]

Das Problem mit "Atomkraft" (korrekt Kernenergie) ist, dass alle menschlichen Organisationen korrupt sind, und der Mensch nur ein paar Jahre im voraus plant, so dass es schlicht unmöglich ist, eine Organisation aufrechtzuerhalten, die ein Risiko mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit aber sehr schlimmen Folgen abwehrt - die Katastrophe muss alle 20 Jahre irgendwo passieren, damit solche Organisationen überhaupt weiter bestehen. Mit anderen Worten, der Betrieb von Kernkraftwerken (ich glaub es sind um die 400 weltweit heute) geht einher mit einer Kernschmelze irgendwo alle 20 Jahre. Und damit ist der "Atomstrom" unterm Strich gar nicht mehr billig.

23. April 2019: Von Chris B. K. an Sven Walter

Einfach mal anfangen. Ich fahr jetzt mal Bus und S-Bahn in ein Bankenhochhaus und lese unterwegs Fachliteratur, statt 946 kg plus mein Eigengewicht in einen Stau mit anderen zu stellen.

Schön für Dich, daß Du die Möglichkeiten es ÖPNV hast. Daraus und aus dem Stau entnehme ich, daß DU in einer Großstadt wohnst, die mit ÖPNV komplett zugeschüttet wird. Von sowas kann ich nur träumen.

Ich wohne in einer 40k Einwohner-Stadt und arbeite in einer 60k Einwohnerstadt. Dazwischen liegen schlappe 120km. Es war halt mein Fehler, daß ich nicht mehr zur Miete wohne sondern eine Immobilie am Hacken habe, wie es unsere Politik ja von uns will. Wenn ich morgens ohne Auto pünktlich zur Arbeit erscheinen soll, müßte ich am Vorabend um 22 Uhr losfahren und irgendwo auf einem Bahnsteig auf einer Bank pennen. Das gilt aber auch nur für die Werktage ab dienstags. Um montags pünktlich zu sein, müßte ich samstags abends losfahren. Der ÖPNV ist hier praktisch nicht existent, die Bahn konzentriert sich auch nur auf die ICE-Strcken, die mir aber nichts bringen, weil ich da erstmal hin und wieder weg kommen muß.
Die Autobahn ist zu den Zeiten, zu denen ich sie brauche hingegen komplett frei und auf den 120km (einfache Strecke) habe ich auch nur auf 3km ein Tempolimit.

Das Ganze nimmt inzw. solche Züge an, daß unsere Azubis schon mit einem Firmenwagen zur Berufsschule fahren, weil es anders gar nicht geht.

Das mein ökologischer Fußabdruck extrem ist, weiß ich auch. Aber die paar Stunden Fliegerei machen da den Kohl nicht fett.

Meine Überschlagsrechnung jährlich:

  • 3900L Diesel; PKW: audi a3, 2,0 tdi, 140km/h Marschgeschwindigkeit, Verbrauch 6,0 L/100km
  • 800L Flug-Benzin
  • 1400L Heizöl (ok, ich heize mit Gas, habe es jetzt aber der Vergleichbarkeit halber mal umgerechnet)
  • 100L Benzin für Gartengeräte
  • 50L Heizöl für die Küche (ich koche auf Gas, aber wieder umgerechnet wegen der Vergleichbarkeit)

Und ja, für so einen Quatsch wie die 200m zum Bäcker dreh ich den Zündschlüssel nicht um, da hole ich nicht einmal das Fahrrad raus. Dafür kommen zu den Zahlen da oben noch Flugreisen hinzu und wie viel Wasser und Energie bei der Nahrungsproduktion verbraucht wird, will ich gar nicht so genau wissen. Vor einigen Jahren habe ich mal gelesen, daß wir für jedes kJoule an Nahrung, das wir produzieren, 3kJoule fossile Energieträger verbrannt werden bei der Produktion.

23. April 2019: Von Carsten G. an  Bewertung: +2.00 [2]

Ein paar moderne Kernkraftwerke gebaut um unsere Atomstromerzeugung relativ gesehen wieder auf das Niveau von Greta-Land zu bringen und schon könnten wir (die Folgen für die Wirtschaftsstruktur einzelner Regionen mal ausgeblendet) sofort von fast allen fossilen Energieträgern unabhängig werden. Synthetische Kraftstoffe aus Atomstrom sind auch durchaus denkbar.

Ich bin durchaus ein Freund der Kernenergie und der wilde Ausstieg Deutschlands ist sicherlich kein Highlight nationaler Energiepolitk. Leider ist das mit den modernen AKWs wirtschaftlich kaum noch interessant, einen Neubau anzustreben: Hinkley Point C soll z.B. mit sage und schreibe 10,7 Cent pro kWh bei voller Indexierung vergütet werden, das ist deutlich über Offshore Wind (derzeit in Ausschreibungen unter 5 Cent pro kWh) und Onshore Wind. Weiterbetrieb abgeschriebener AKWs macht Sinn, Neubau eher nicht, selbst wenn ich damit „Base Load“ Energie produziere ist das wirtschaftlich nicht mehr interessant. Fun Fact am Rande: die Verpflichtung der britischen Regierung aus dem EdF/China/Hinkley Point-Deal beläuft sich auf über 100 Mrd in den kommenden ca. 40 Jahren.

23. April 2019: Von Lutz D. an Chris _____ Bewertung: +7.00 [7]

Das Hauptproblem bleibt, dass man mit Energie echt coole Sachen machen kann. Eier kochen, warm duschen, Server betreiben, die Oma in Buxtehude besuchen, nach Hawaii fliegen und Raketen zum Mond schießen.

Ich habe selbst eine kleine Hütte im Wald, wo ich bewusst versuche, reduzierter zu leben, weil zB einfach auf einer Waldlichtung mal was lesen, sehr schön sein kann. Abends macht man sich dann aber doch wieder das Feuerchen an.

Insofern glaube ich nur sehr bedingt (= gar nicht) an eine Zukunft, in der wir alle weniger Energie verbrauchen. Weder passt das zu meiner hedonistischen Weltanschauung noch scheint mir das langfristig durchsetzbar. Selbst eine Ökodiktatur wie sie den schlimmsten Phantasien einiger Reichsbürger entspringt, hätte wohl nur eine kurze Lebensdauer (wie alle Diktaturen) im Verhältnis zu den Maßstäben, in denen sich die Welt bewegt. Dann würde das Pendel wieder zurück schwingen.

Es gibt aus meiner Sicht nur einen Weg: Umweltfreundliche Energie verfügbar machen in rauen Mengen, die langfristig schlicht billiger ist, als die aus Atom oder Fossilien gewonnene.

Das ist übrigens der schönste Beweis, dass Wolffs Annahme, dass es sowieso nichts bringt, hier in Deutschland rumzuwurschteln, nicht haltbar ist. Der globale Gold Rush im Bereich erneuerbare Energien und vor allem bei der PV, wäre ohne das EEG-Gesetz in Deutschland so nicht passiert. Die Milliarden, die der deutsche Verbraucher in diesen Markt gepumpt hat, hat Firmen entstehen und wieder untergehen lassen, ist aber eine direkte Ursache dafür, dass jetzt auf dieser Erde Solarstrom zu einem Preis gewonnen werden kann, der vor zwei Jahrzehnten undenkbar gewesen wäre.

Deshalb meine ich, weiter, immer weiter investieren in Forschung und Entwicklung, das wird sich am Ende auszahlen.

23. April 2019: Von Chris B. K. an Chris _____

Vor allem muß man die Frage klären: Wohin mit dem Atommüll?

Es gab bisher noch keine menschliche Organisation, die auch nur annähernd so lange Bestand hatte wie die Halbwertszeit des Atommülls. Man könnte das Zeug natürlich in Raketen verfrachten und Richtung Sonne schießen. Aber wenn da eine Rakete beim Start Bruch macht, könnte es "interessant" werden.

Da klingt es für mich derweil interessanter weiter co2 zu produzieren und dieses aus der Atmosphäre wieder herauszufiltern, umzuwandeln und zu lagern.

--> https://sz-magazin.sueddeutsche.de/die-loesung-fuer-alles/da-brennt-die-luft-85859

Solche Anlagen hätten auch den Vorteil, daß wir sie mit Wind- und Solarstrom füttern können und zwar gerade in den Momenten, wo wir eh zuviel davon haben, also an einem stürmischen sonnigen Tag.

Denn darin sehe ich aktuelle das einzig wirklich Problem der Erneuerbaren-Energien: Sie sind nicht wetterunabhängig genug und Speicherkraftwerke in ausreichender Menge, um die Schwankungen abfangen zu können, können wir gar nicht bauen.

23. April 2019: Von Albert Paleczek an Chris B. K. Bewertung: +1.00 [1]

Das Pendler-Dasein in unserer Gesellschaft ist ein großer Faktor beim Thema Individual-Verkehr. Als Außendienstmitarbeiter steht es mir nicht an, hier irgendwelche "Ratschläge" zu geben. Die Konsequenz für verkehrstechnisch ökologisches Verhalten wäre: immer in der Nähe des Arbeitsplatzes zu wohnen. Das hieße dann bei Wechsel des Arbeitsplatzes auch: Wohnung/Haus verkaufen und am neuen Arbeitsort neu kaufen (habe ich in meinem Berufsleben bisher drei Mal gemacht). Welche sozialen Konsequenzen das hat, steht auf einem anderen Blatt ... Und die Unvereinbarkeit mit einem Partner, der ebenfalls arbeitet, ist wieder ein andere Entscheidungsebene, ... obwohl ...

Ironie an: --- Partner am alten Wohnort aufgeben und am neuen Wohnort neu suchen - wie bei der Immobilie halt ;-) --- Ironie aus.

23. April 2019: Von Chris B. K. an Albert Paleczek

Moin,

wie viele Arbeitsplatzwechsel sind denn dann zumutbar? Alle 5 Jahre eine Versetzung an einen anderen Arbeitsort quer durch ganz NRW?

Das das mit den Immobilien nicht hinhaut, hast Du schon genau erkannt, wobei das noch das kleinste Problem ist. Die arbeitende Ehefrau ist da das größere Problem. Da können wir jetzt nämlich entscheiden: Fahre ich die Strecke nach Westen oder fährt sie nach Osten, gefahren werden muß die Strecke.

Man könnte es natürlich so machen wie bei unserem Hausmeister. Der hat Residenzpflicht, er darf also nicht weiter als 5km vom Arbeitsplatz entfernt wohnen, um kurzfristig nachts antreten zu können, z.B. bei einem Feuer-Fehlalarm. Da ist in seinem Arbeitsvertrag aber auch ausdrücklich geregelt, daß seine Frau mit eingestellt werden muß, auch wenn die Verwaltung eigentlich gar keinen Bedarf hat. Sie sortiert da jetzt irgendwelche Akten, Berufsbezeichnung: "Schulhausmeisterehefrau".

Vor meinen aktuellen 120km hatte ich auch schon einmal 200km (jeweils einfache Wegstrecke). Damals war ich Wochendpendler, für das soziale Umfeld ist das die totale Katastrophe, wie Du schon richtig festgestellt hast.

23. April 2019: Von Chris _____ an Chris B. K.

Damals war ich Wochendpendler, für das soziale Umfeld ist das die totale Katastrophe, wie Du schon richtig festgestellt hast.

Übrigens ein Preis, den meist die Männer zahlen. Während die Frauen die Nähe zu den Kindern und ihr soziales Umfeld behalten. Aufschrei !

23. April 2019: Von  an Chris B. K.

Das ist kein extremer Fussabdruck.

Extreme Fussabdrücke haben Berufspiloten.
Die werden nur getoppt von Menschen, die beruflich echt viel fliegen - habe mal neben einem Werksingenieur eines großen deutschen Mittelständlers gesessen, der immer dann gerufen wird, wenn irgendwo auf der Welt das Band stillsteht - da kommt man so auf im Mittel 4 Langstreckenflüge pro Woche. Alle anderen Vielflieger reihen sich dann dahinter ein.

Im Vergleich dazu sind selbst Berufspendler "harmlos".

P.S.: Um heftige Aufschreie zu vermeiden: Natürlich kann man diskutieren, in wie fern man beruflich veranlasste Emissionen dem Arbeitnehmer oder abstrakt dem Arbeitgeber "anrechnet". Egal wie man sich entscheidet muss man das aber bei allen gleich machen. Wenn man Piloten und Vielfliegern ihren Fussabdruck nicht anrechnet, dann darf man es bei Pendlern auch nicht tun...

23. April 2019: Von Wolff E. an  Bewertung: +1.00 [1]

Es ist wie bei vielen. Die Menge macht es. Wieviel Langstreckentechniker gibt es und wieviel Berufspendler?

23. April 2019: Von  an Wolff E.

Hier gings doch mal um "grübeln über Motorflug". Wikipedia beschreibt "grübeln" als "....eine Form des Nachdenkens, bei dem die Gedanken um mehrere Themen oder ein spezielles Problem kreisen, ohne dabei zu einer Lösung zu gelangen. Streng genommen wird in der klinischen Psychologie und Psychopathologie hierbei zwischen vergangenheitsbezogenen und zukunftsbezogenen Themen als Grübeln, respektive Sorgen unterschieden. Beide werden in der Regel von negativen Emotionen begleitet, wobei Grübeln mit eher depressiven, Sorgen mit eher angstvollen Gefühlen einhergeht....."

In diesem Sinne: nein, tue ich nicht, denn die Lösung ist ja existent - nämlich einfach aufhören mit Motorflug.

Bezüglich der beinhalteten depressiven Komponente rate ich übrigens allen Grüblern, diese Tätigkeit nicht dem Fliegerarzt mitzuteilen, da depressive Gedanken zu suizidalen Tendenzen führen können, und das mag das LBA gar nicht.

23. April 2019: Von Chris _____ an 

Nö, aufhören mit Motorflug ist nicht der einzige Ausweg. Grübeln durchaus möglich.

Ein anderer Ausweg wäre: den Motorflug deregulieren.

UL-Verhältnisse in der Echo-Klasse, yay!

Die Folge wäre, dass endlich Flugzeuge entstehen würden, die auf der Höhe der Zeit sind. Wenn Experimentals unkompliziert und günstig zertifiziert würden, würde das eine Innovationswelle lostreten, und in der Folge würden (auch) umweltfreundlichere Produkte entstehen. Günstiges Autobenzin und -diesel für Motorflugzeuge einsetzbar. Kein Bleizusatz mehr. Keine Extrarunden in der Raffinerie für diesen Mini-Markt.

Und dann neue und effizientere Motoren. Schon komisch, dass man beim Auto über "Liter pro 100km" spricht, beim Flugzeug eher über "Liter pro Stunde".

Elektrofliegerei mit Brennstoffzelle? Arbeitet da überhaupt jemand dran?

Auch sind zertifzierte Flugzeuge (wie Autos) im Bestreben der Sicherheitsmaximierung immer schwerer und damit kraftstoffzehrender und umweltschädigender geworden. Wir müssen damit leben, dass Sicherheit nichts Absolutes ist, sondern diese ebenfalls im Trade-Off mit anderen Faktoren sehen (ich glaube, die meisten Piloten verstehen diesen Trade-Off bereits, auch wenn sie es nicht zugeben). Mich wundert zum Beispiel, warum man Flugzeuge "Crashsicher" baut, also mit Sicherheitsgurten usw. Dabei wissen wir eigentlich, das richtige "Crashs", also mit Beschleunigungen über 40g, sowieso nicht überlebbar sind. Der Fokus müsste darauf liegen, eben nicht zu crashen. CAPS könnte eine Lösung sein - aber warum muss der so teuer und komplex sein und alle 10 Jahre ersetzt werden? Das werden die Airbags in meinem Auto ja auch nicht.

Also, man kann da schon grübeln...

23. April 2019: Von  an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

CAPS könnte eine Lösung sein - aber warum muss der so teuer und komplex sein und alle 10 Jahre ersetzt werden? Das werden die Airbags in meinem Auto ja auch nicht.

Da erinnern sich vielleicht nich Alle dran, aber die ersten Airbags in Autos hatten in der Tat auch eine Lebensdauerbeschränkung von 10 Jahren. Erst nach und nach sind die Hersteller dazu über gegangen, diese Beschränkung fallen zu lassen - nachdem sie hinreichend viel Erfahrung mit entsprechend alten Airbags hatten.

Und da greift wieder das Kernproblem der Fliegerei: Bis die Hersteller mit CAPS so viel Erfahrung gesammelt haben, wie die Autohersteller innert 10 Jahren mit Airbags sammeln konnten, sind wir alle 150 Jahre alt...

23. April 2019: Von Wolff E. an Lutz D.

@Lutz:..das ist übrigens der schönste Beweis, dass Wolffs Annahme, dass es sowieso nichts bringt, hier in Deutschland rumzuwurschteln, nicht haltbar ist.

Nett, dass du mich zitierst, dann aber bitte im gesamten Kontext. Es ist richtig, dass ich geschrieben hatte, das es kaum was bringt, wenn nur Deutschland sich bemüht, den CO2 Ausstoß (Weltanteil ca 3 %) zu reduzieren. Aber ich habe auch gesagt, dass wir dieses Wissen und Technik in andere Länder bringen müssen, damit was erreicht wird. So wie du es darstellen wolltest (ob gewollt oder zufällig), das ich "unter dem Strich Umweltschutz als sinnlos ansehen würde", kann ich das nicht unkommentiert lassen. Natürlich macht Umweltschutz Sinn. Ich bin deutlich älter als du und weiß im Gegensatz zu dir sehr wohl, wie schlecht die Luft in den 80ern war, es gab saueren Regen und Waldsterben, Rhein und Main waren regelrecht tot, das alles gehört dank Umweltschutz und auch (ich muss leider es zugeben) dank der Grünen der Vergangenheit an.

Aber solange wir den Windstrom aus dem Norden recht ungenutzt dort lassen und Bürger in Deutschland gegen die Südlink demonstrieren, mache ich mir ehrlich gesagt wenige Gedanken um meine 3500 Liter Avgas im Jahr. https://www.mdr.de/thueringen/west-thueringen/wartburgkreis/suedlink-lauchroeden-protest-100.html

Ich denke, dass sowas der nächste und bessere Ansatz sein wird: https://www.deutschlandfunk.de/windstrom-zu-wasserstoff-ueberschussenergie-effizient.676.de.html?dram:article_id=435547 Aber wie ich die Bürger dort in der Nähe kenne, werden die wegen irgendwlechen Gefahren auch dagegen auf die Straße gehen.

Mal eine einfache Rechnung. Wenn jedes Land dieser Erde nur 5 % in den nächsten 5-10 Jahren an Co2 einsparen würde, wäre alles deutlich besser. Und das ist in der Regel recht einfach zu erreichen,wenn man es nur will. Und dazu gehört auch eine Südlink, die dann ggf ein Kohlekraftwerk durch Wind-Energie ersetzen könnte.

23. April 2019: Von Lutz D. an Chris _____ Bewertung: +5.00 [5]

UL-Verhältnisse in der Echo-Klasse, yay!

Naja. Wieviel Innovation gibt es denn in der UL-Fliegerei beim Antrieb? Tatsaechlich hat sich doch da nicht viel getan, gemessen am transportierten Gewicht ist der Antrieb eines 500-600kg schweren Flugzeugs mit einem 8-115 PS Rotax ja nun kein weltbewegender Durchbruch gegenueber einem 200 oder 300 PS Lyco. Alternative Konzepte haben sich schlicht nicht durchgesetzt, obwohl das zulassungsseitig ja alles "so einfach" waere.

23. April 2019: Von Andreas Ni an Lutz D.

Und wie sicher möchte man sein, wenn man in der "UL-Klasse" so vieles wieder neu erfindet; ich nenne hierzu wieder mein geliebtes Beispiel des "Trim-runaway": sie (die Mickeybauer und -flieger) bauen elektrische Trimmung und Autopiloten in ihre Mickeys, ohne sich auch nur im geringsten damit zu beschäftigen, was ein Kurzschluss im Trimschalter verursachen kann. Und wie sie agieren könnten, wenn das Mickey plötzlich die Nase senkt und schneller und schneller wird.

23. April 2019: Von Chris _____ an Andreas Ni Bewertung: +3.00 [3]

Immerhin haben wir jetzt alle Dauerbrenner-Themen in einem Thread:

Mickey vs Echo

CAPS

Flugleiter

Ob wir auch noch das Thema "Umkehrkurve" reinbringen kann? Eigentlich hat der andere Chris mit seinem "Plan für VFR in IMC" ja schon die Vorlage geliefert...

23. April 2019: Von Chris B. K. an Lutz D.

Also wenn Du die ULs mit den Echos vergleichst, dann gibt es da schon Vorteile:

  • Man beschränkt sich auf weniger Gewicht um die gleiche Anzahl an Personen zu transportieren. Wann sitzen schon mehr als 2 Personen in einer Echo-Kiste? So eine Gewichtsreduktion würde unseren PKWs auch mal gut tun. Aber da wir natürlich alle 5 Sterne im NCAP Crashtest auch noch gegen SUV-Schützenpanzerwagen brauchen, werden auch normale Autos immer schwerer.
  • Die Dinger müssen leise sein, 60dB ist Schicht.

Was die elektrische Trimmung angeht: Klar gibt es die im UL, ich habe mich damit auch schon rumärgern dürfen, weil sie auf maximal bug- oder hecklastig ging und da verharrte. Aber man kann zumindest für eine halbe Stunde ausreichend kräftig am Knüppel ziehen oder drücken. Irgendwann tut dann natürlich da Handgelenk weh, aber man kann die Trimmung komplett übersteuern.

Die Kiste, mit der ich aktuell unterwegs bin hat eine rein mechanische trimmung (= Seilzug) und seitdem ich damit utnerwegs bin, will ich keine elektrische Trimmung mehr haben. Aber mit der Meinung steh ich wohl allein.

23. April 2019: Von Chris B. K. an Chris _____ Bewertung: -1.00 [1]

Wir müssen damit leben, dass Sicherheit nichts Absolutes ist, sondern diese ebenfalls im Trade-Off mit anderen Faktoren sehen (ich glaube, die meisten Piloten verstehen diesen Trade-Off bereits, auch wenn sie es nicht zugeben).

Also das hat man mir damals schon bei der Tütenfliegerei eingetrichtert, nämlich: "Leistung kostet Sicherheit!"

Und jetzt kannst Du dich entscheiden, ob du einen Hochleistungsflügel haben willst, um zu fliegen, der dann natürlich auch zum Zusammenklappen neigt oder eben einen sicheren Flügel, der aber nur Abgleiter zuläßt und mit dem man das Aufkreisen in der Thermik vergessen kann.

Oder wahlweise für den PKW-Verkehr: Würden wir heute noch alle in Autos vom Schlage eines Golf 1 rumfahren, hätten wir alle 3L Autos (3L Verbrauch). Die Frage ist aber, ob uns die Treibstoffeinsparung ein paar tausend Verkehrstote wert ist?

23. April 2019: Von Christoph K. an Chris B. K. Bewertung: +2.00 [2]

Oder wahlweise für den PKW-Verkehr: Würden wir heute noch alle in Autos vom Schlage eines Golf 1 rumfahren, hätten wir alle 3L Autos (3L Verbrauch). Die Frage ist aber, ob uns die Treibstoffeinsparung ein paar tausend Verkehrstote wert ist?

So zu tun als waere der Sicherheitsgewinn seit dem Golf 1 nur durch Gewicht erkauft, und es sei nicht moeglich ein sparsames Auto auf dem heutigen Standard zu bauen, ist nicht nur irrefuehrend, sondern es zeigt auch dass die Argumente fuer deinen Standpunkt scheinbar sehr spaerlich sind.

Die Faktoren, die fuer den Loewenanteil des Sicherheitsgewinn seitdem verantwortlich sind, haben groesstenteils kaum Gewicht. Der Golf 1 hatte bei erscheinen zwar schon Gurte serienmaessig, aber ansonsten noch nicht sehr viel. Hier mal drei DInge, die seitdem hinzugekommen sind:

Die ersten vier wiegen wohl selbst eher grosszuegig kalkuliert unter 100kg (wobei 100kg bei modernen Motoren etwa 0,3l Mehrverbauch verursachen). Die riesigen Fortschritte bei der Festigkeit der Fahrgastzelle und die Knautschzone (siehe Video)machen das Auto interessanterweise kaum schwerer, weil das ganze groesstenteils durch intelligente Konstruktion und die grossen Fortschritte bei der Festigkeit der verwendeten Legierungen gab.

Das Plus an Gewicht seit dem Golf 1 (750kg -> 1,3t) kommt vor allem von Neuerungen die den Komfort verbessern, wie Klimanlage, Schalldaemmung, bequeme Sitze, schoenerer Innenraum, lauter kleine Elektromotoren, und natuerlich auch einfach der gewachsenen Groesse des Autos.

Wenn man ein Auto mit der Groesse (und Spartanitaet) des Golf 1 mit modernen Sicherheitsanspruechen neu konstruieren wuerde, haette man mit Sicherheit ein nicht ganz so sicheres, aber um Welten sichereres Auto als das Original.


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