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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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108 Beiträge Seite 1 von 5

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Sonstiges | Wissen und Gewissen, Rettung oder Denunziation  
17. Juli 2012: Von Hubert Eckl 
Wir schreiben das Jahr 1975. Ein Kollege ist Epileptiker und Motorradfahrer. Alle wissen das. Sein Motorrad ist "Ein und Alles" für den freundlich stillen Eigenbrötler. Im September 1976 rast eben dieser Kollege ausglöst durch einem Anfall in eine Menschenmenge. Das Ergebnis: Vier Schwerstverletzte, ein Toter. Er ist der Tote. Wir hätten das verhindern können.

März 2012: Ein älterer Handwerksmeister brettert mir seiner alten verranzten C150 haarscharf am Windenseil der Segelfluggeländes vorbei: " Wat wat, war 1200 Fuß hoch, das sind 1200 Meter! Das ist hoch genug!" Es ist ein offenes Geheimnis, daß weder Pilot noch Fluggerät flugtauglich sind. Keiner fragt nach Papieren.

Juli 2012: Ein liebenswürdiger Sonnyboy und Newbie steigt mit Kind und Kegel bei absolutem IMC, es gewittert und regnet in Strömen, in seine C210, gibt einen IFR-Flugplan auf und fliegt los, 5 Stunden Richtung Süden. " Das muss ein VFR-Flugplan gewesen sein. Der hat keine IFR-Berechtigung!" "Er hat das Formular losgefaxt und den Wisch sofort wieder eingesteckt, hat mich nur gebeten den Flugplan zu aktivieren" Der Flugplatzeigner und sein BfL sind baß erstaunt und ernsthaft sauer. " Der Bursche macht mehr solche Schoten"...
Was tun, rufe ich ins Forum?

17. Juli 2012: Von  an Hubert Eckl

Aus meiner Sicht klare Antwort. Sobald jemannd andere gefährtet gibt es keinen "Freundbonus". Also melden. Wenn einer 1200 ft und Meter für das Selbe hält, hat er im Flieger leider den falschen Platz. Und wenn was nicht lufttüchtig ist, ebenso. Man ist sowieso der Ars... Wenn man was sagt, ist man der Ars... und wenn man nix sagt und es passiert was, macht man sich ein leben lang Vorwürfe.

17. Juli 2012: Von  an 
Wie schaut es bei den kleineren Vergehen aus? Da räumt man seinen Flieger in die Halle und sieht wie 4 kräftigere Herren in eine C172 einsteigen. Sagt man was? Die waren vorher auch an der Tankstelle. Man kann an 2 Fingern abzählen, das es Weight and Balance technisch nicht hinhaut.
Ich bin ehrlich - ich hab nichts gesagt. Ist noch mal gut gegangen. Die sind nach fast der ganzen Bahn (1200m) und mit sehr schwachem Steigen in die Luft gekommen.

17. Juli 2012: Von Lutz D. an Hubert Eckl
Beitrag vom Autor gelöscht
17. Juli 2012: Von Hubert Eckl an 
Tja man kann da nur hoffen, daß man niemals Bilder sieht wie vier verkohlte Leichen aus dem Schrott geborgen werden. Die Bilder wirst Du Dein Leben nicht mehr los incl. die Blicke der Hinterbliebenen und nur DU weißt, daß Du es verhindern hättest können..Scheiß Gefühl und irreversibel.
17. Juli 2012: Von Lutz D. an Hubert Eckl
...hatte dieses Erlebnis leider schon 2x, deshalb kann ich das nur bestätigen. Verfolgt einen auch zehn Jahre später. Aber der Grat zwischen eigener Verantwortung, Freiheit und Denunziation ist schmal. Besser ist vor Ort verhindern, als hinterher petzen.
17. Juli 2012: Von Achim H. an Hubert Eckl
Bei uns im Schwabenland heftet man gewöhnlich einen anonymen Zettel mit Beschimpfung und Warnung unter den Scheibenwischer.

Allerdings hat alles unterhalb einer King Air keinen Scheibenwischer...

Ich finde die direkte Ansprache angebrachter, von mir aus auch anonym nach obiger Methode. Wenn man die behördliche Maschinerie erst einmal in Gang setzt und dann stellt sich doch raus, dass man aus irgendeinem Grund falsch lag, ist das oft nicht mehr gutzumachen. Ich habe einmal eine Kassiererin aufgefordert, den Ausweis eines maximal 14-jährigen Milchbubis mit 2 Flaschen Vodka an der Kasse zu prüfen. Tja, der Milchbubi hatte einen Ausweis und nach dem war er 18. Seitdem bin ich sehr vorsichtig.
17. Juli 2012: Von Flieger Max L.oitfelder an Achim H.
Ich hatte auch ein denkwürdiges Erlebnis bei heftigem Schneefall als ein Learjet an uns ohne zu Enteisen zur Piste vorbeigerollt ist und ich (vom höheren Blickeinkel aus) etwa 10cm Schnee auf Tragflächen und Leitwerk sehen konnte. Ich habe mich nicht zurückgehalten und die Crew per Funk darauf aufmerksam gemacht. Die blödsinnige Antwort "kann nicht sein, habe vorhin raufgeguckt" habe ich mit einem "aber JETZT haben wir heavy snowfall und ich kann den Schnee deutlich sehen" erwidert, ohne Erfolg. Warum sich der Tower nicht eingemischt hat obwohl auch er gute Sicht hatte wird mir immer ein Rätsel bleiben..
17. Juli 2012: Von Sebastian Willing an Flieger Max L.oitfelder

Soweit ich mich erinnere darf der BfL keine Freigaben erteilen oder den Verkehr, lediglich wenn akute Gefahr droht. Im Falle des definitiv nicht fliegbaren Wetters hätte ich genau dieses von ihm erwartet - oder ist vorgeschrieben das er nur Flugzeug vs. Flugzeug-Crashs verhindern darf?

17. Juli 2012: Von Thore L. an Hubert Eckl
>> Die Bilder wirst Du Dein Leben nicht mehr los incl. die Blicke der Hinterbliebenen und nur DU weißt, daß Du es verhindern hättest können..Scheiß Gefühl und irreversibel.

Also vielleicht bin ich da einfach ein bisschen unsensibler, oder ich kann mir die Situation nicht umfassend vorstellen, aber mich würde so ein Unfall nicht mehr als andere schocken. Der Pilot wusste doch, was er tat! Was soll ich mich da einmischen? Bin schon genug damit beschäftigt, mich selbst von allerhand Unfug abzuhalten, da soll ich mich auch noch um den Unfug der anderen kümmern? Weiss ich, wie viele Liter der drin hat? Weiss ich, wie viel die 4 Kerle wiegen? Was bilde ich mir ein, den zu bevormunden?

Da will einer IFR raus, obwohl er vielleicht nicht das IR hat? Was weiß denn ich wie viele IFR Stunden der schon geflogen ist, oder ob er das IR wirklich nicht hat? Und vor allem, ist das jetzt echt auch noch mein Problem? Ich kenne eine Menge Leute, die in IMC ohne AP trotz IR vermutlich ein echtes Problem hätten, und andere, denen ich ganz ohne IR Ticket sofort zutrauen würde, mich sicher und heile stundenlang in IMC zu halten.

Warum haben so viele nicht das IR? Weil es zu teuer und zu anstrengend ist. Ha dass da der ein oder andere üben geht und sich dann irgendwann sicher genug findet, sich und seine Family bei nicht zu schlechtem Wetter auch ohne Schein nach B zu bringen, verstehe ich. Dazu muss der nicht Detailkenntnisse der Frequenz des Outer Markes mitbringen. Dazu muss er einfach nur ein guter & geübter Pilot sein. Und mal nebenbei: wer noch nie VFR durch eine Wolke geflogen ist, und mehr als 500 Stunden auf dem Buckel hat, der werfe den ersten Stein.

Gleiches gilt für Flugvorbereitung, das Einhalten der Gewichtsgrenzen, Einflug in Flugbeschränkungsgebiete oder Airspaces, 60 Grad Querneigung, 8 hours from bottle to throttle, Wartungsprüfungen... Eigentlich alles. Wie gesagt: auf geht's, Steine suchen!

17. Juli 2012: Von Hubert Eckl an Thore L.
Lieber Fliegerkamerad!
Ich erinnere mich jetzt genau an Deine entsetzte Antwort, als ich in Sachen "GA-Bild der Öffentlichkeit", da sei im Kern was dran, an der Egoismus-Attitude die man uns Piloten bescheinigt.
Das meinte ich! " Just I, myself & me!" Schon ist das Bild wieder stimmig.
17. Juli 2012: Von  an Thore L.
> wer noch nie VFR durch eine Wolke geflogen ist, und mehr als 500 Stunden auf dem Buckel hat, der werfe den ersten Stein.
Ob's dafür 500h braucht? Eher mit viel viel weniger, da macht man Sachen, wo man später denkt: hier war echt nur Glück im Spiel.
18. Juli 2012: Von Thore L. an Hubert Eckl
Hey, jetzt soll ich ein Egomane sein, weil ich meine, das Stasi und Gestapo schon genug Blockwarte übrig gelassen haben in diesem Land? Wann werden wir einsehen, dass jeder einzelne von uns für seine Taten verantwortlich ist, niemand anderen dafür zur Rechenschaft ziehen kann und ich als freier Mensch mich auch für Fehler entscheiden darf? Komm Polarius, noch nie zu viert in einer C172 (oder ähnlichem) gesessen? Noch niemals ohne NOTAMs zu checken losgeflogen? Immer und jeden Luftraum respektiert? Und, als Du zu viert drin sasst, hat Dich ein "Blockwart" verpfiffen? Nein? Nur Glück gehabt?

Ich rufe doch nicht dazu auf, egoistisch und nur an sich denkend durch diese Welt zu marschieren. Irgendwie fühle ich mich an meine Schulzeit erinnert: der ewige Konflikt zwischen den Strebern und der Raucherecke... Ja klar hatten die Streber das Gesetz und die Lehrer und ihre Eltern und die Vernunft und auch sonst fast alle auf ihrer Seite - bei uns wars trotzdem lustiger, spannender, abenteuerlustiger, ich möchte fast sagen: artgerechter.
18. Juli 2012: Von  an Thore L.
Es geht doch nicht ums verpfeifen und daraus einen Strick drehen, vielmehr um spreche ich denjenigen an.
Ich hab schon mal jemand beim Taxi zur Bahn darauf hingewiesen, dass der Stauschutz noch drauf ist. Das ich nicht verpfeifen.

Ich hatte einmal (so mit 50h nach dem Schein) einen Rundflug, mit zwei Schwergewichten und halb vollen Tanks und mich darauf verlassen was die alten Hasen sagten ('geht scho') . War sehr haarig und hat mir gezeigt, das W&B nicht über den Daumen von anderen nicht so toll funktioniert. Ich wäre froh gewesen wenn wir jemand was gesagt hätte.
Andere kommen damit durch und machen es immer wieder. Ging ja damals auch...
Bis mal die Landebahn kürzer, oder die Temperatur wärmer..... oder oder...ist.

Anderer Ansatz: Wollen wir es CRM am Boden nennen?
18. Juli 2012: Von Thore L. an Hubert Eckl

Wir schreiben das Jahr 1975. Ein Kollege ist Epileptiker und Motorradfahrer. Alle wissen das. Sein Motorrad ist "Ein und Alles" für den freundlich stillen Eigenbrötler. Im September 1976 rast eben dieser Kollege ausglöst durch einem Anfall in eine Menschenmenge. Das Ergebnis: Vier Schwerstverletzte, ein Toter. Er ist der Tote. Wir hätten das verhindern können.

Da muss ich noch mal ran, Polarius. Diese Frage ist schon für Ärzte schwer zu beantworten, die den Krankheitsverlauf genau kennen und tiefe medizinische Kenntnisse besitzen. Wie sollen wir Piloten da eine Meinung zu haben, wo nicht klar aus dem Posting hervor geht, welche Anfallszeiten er hatte, welche Art der Anfälle, wie lange der letzte Anfall her war, wie und mit welchem Erfolg er behandelt wurde, welche Belehrungen es von behandelten Ärzten gegeben hatte, ob sogar eine (mögliche!) Meldung an das Strassenverkehrsamt seitens des Arztes erfolgte... Polarius, hier sehen wir genau, warum wir dazu besser ruhig sein sollten: wir können hier mit bestenfalls Viertelwissen irgendwelche Schlüsse ziehen, die nur mit Glück zum richtigen Ergebnis führen (= raten). Wenn aus diesen Schlüssen dann aber Einschränkungen für Einzelne oder gar Gruppen enstehen können, dann - sorry - nenne ich das wichtigtuerisches Blockwartgehabe.

Nur wenn Dich der Themenkomplex Epilepsie und Führerschein mehr interessieren sollte: Epilepsie und Führerschein
18. Juli 2012: Von Hubert Eckl an Thore L.
Guten Morgen,

Soll mich das jetzt beruhigen? Mein Gewissen nach all den Jahren erleichtern? Den Blockwartvergleich verbitte ich mir! Ich habe eine ernsthafte Frage gestellt aus Ver -Antwort- ung. Der Blockwart scheißt Leute an, weil er irgendwelche "unlautere" nicht regimekonforme Gesinnungen erschnüffelt hat.
Ob die kleinen Kinder und die Frau des Lufthelden wohl wissen auf welches Abenteuer sie sich eingelassen haben? Die älteren unter Euch aus Süddeutschland werden sich noch den Münchner aus dem Aeroklub in Neubiberg erinnern. Genau das gleiche Kaliber Pilot: Er nannte eine Turbo Arrow sein eigen und flog so ziemlich jedes Wochenende nach Süden, glaube Calvi Korsika, hatte keine IFR-Berechtigung und "frozzelte" über die Streber, er habe einen guten Autopiloten. Irgendwann fand man FLugzeug und Familie in den Alpen auf vier Kilometer verteilt.
18. Juli 2012: Von Thore L. an Hubert Eckl
Gut! Eine ernsthafte Frage, die eine ernsthafte Antwort möchte, muss aber die entscheidungsrelevanten Infos auf den Tisch legen. Woher sollen ich & andere beantworten, ob man den besser vom Motorrad gezerrt hätte, ohne die besagten Infos? Hast Du denn die Infos überhaupt? Wenn nein, brauchst Du dir auch keine Gedanken oder Vorwürfe zu machen! Du kannst doch nicht aus ein bisschen Viertelwissen oder einer Ahnung heraus Leuten ihre Hobbies verbieten. Wo kämen wir denn da hin?

Es gibt Straftäter, die eine tolle Prognose haben, und kaum wieder auf freiem Fuß Menschen töten. Das ist so unsagbar traurig und macht richtig wütend, aber sollte man aufgrund weniger Einzelfälle gleich das gesamte System der Resozialisierung kippen? Besser alle drin lassen? Macht uns das zu einer besseren oder zumindest sichereren Gemeinschaft?

Da gibt's die 2 3 Deppen, die sich für unsterblich halten und sich und anderen an alpinen Berghängen das Gegenteil beweisen. Wollen wir denen begegnen, in dem wir strenger mit allen werden? Indem wir eine Mentalität schaffen, in dem jeder den anderen erst mal ins Cockpit guckt und nachschaut, ob der denn auch alles richtig gemacht hat? Und wenn "jain", wo ist dann die Grenze? Legt die demnächst jeder je nach Gesinnung und subjektiv empfundener Ernsthaftigkeit für sich selbst fest? Ich bleib dabei: dann sind wir alles kleine Blockwarte, die andere denunzieren, um eine vermeintlich "sicherere" Welt zu schaffen. Für mich klingt das einfach nur "gut gemeint", was ja bekanntlich das Gegenteil von "gut gemacht" ist.

Und ja, da ist auch eine Parallele (nicht mehr) zu den dunklen Seiten der deutschen Geschichte: die haben die anderen auch nur verraten, weil sie glaubten, damit dem Großen Ganzen zu dienen. Was sie - da sind wir uns sicher einig - nicht taten.
18. Juli 2012: Von Reinhard Thormeyer an Hubert Eckl
18. Juli 2012: Von  an Thore L.
Das ganze lässt sich so erklären. Gesetze werden immer für die Minderheit (z.B. Aggessoren, Spinner und Selbstüberschätzer) gemacht. Die Mehrheit macht es gar nicht erst aufgrund eines gesunden Menschenerstandes und Verantwortungsbewusstsein.
18. Juli 2012: Von Fliegerfreund Uwe an Thore L.

Ob Ihr nun Recht habt oder nicht sagt Euch gleich das Licht.

Man sollte sehr vorsichtig mit den Wörtern Blockwart und Verrat umgehen, aus persönlichem aktuellen Anlass hier bei uns am Platz, empfehle ich jedem sich erst einmal ausführlich mit den unterschiedlichen Situationen und Blickwinkeln zu beschäftigen. Einfach zu sagen, bei Gefahr für Leib und Leben einzuschreiten geht einfach nicht. Das Ganze ist ungefähr wie bei der Einschätzung des VFR Flugwetters, die einen sagen Super während die anderen es als unfliegbar beschreiben.

18. Juli 2012: Von Thore L. an Reinhard Thormeyer
Vielleicht lehne ich mich da jetzt zu weit aus dem Fenster. Dennoch: der Unfallbericht liest sich für mich wie "echt Pech gehabt". Der kannte die Strecke in- und auswendig, das Wetteradar zeigt ein paar rote Klöpse, die er besser umflogen hätte und wohl auch hätte, wenn nicht ausgerechnet auf diesem Flug das Wetterradar kaputt gewesen wäre. Die als so bedrohlich beschriebene Kaltfront erscheint mir auf den Bildern über weite Strecken nur für VFR Flieger gefährlich, und er hatte ja offenbar keinesfalls vor, die Strecke VFR zu fliegen.

Er hatte sich zum IFR angemeldet, das aber nicht geschafft - wie so viele (ich auch, übrigens. Erst das US IR konnte ich zeitlich durchziehen). Weil er zu doof war, oder weil er den Berg an Blödelwissen nicht lernen konnte oder wollte? Dem war ja offenbar selbst das CVFR zu viel, wie sollte er da das IFR schaffen?

Der Flieger: ne funktionierende 2 Mot mit Druckkabine, super ausgestattet, da kann er prima übers Wetter und den CBs über der sonstigen Bewölkung souverän ausweichen. Ging nicht, weil er den Schein nicht hatte... Ich weiß zu wenig über den Fall, als dass ich jetzt behaupten könnte: wieder so einer, der noch am Leben wäre, wenn man ihn nicht mit Innenohr und OuterMarker Frequenz Unfugwissen vom IFR abgehalten hätte. Aber wenn er statt der Theorie nur Training mit einem Instructor gemacht hätte, wer weiss...

Wie gesagt: hört sich für mich vor allem nach Pech an. Solche Radarkarten kenne ich gut, und fliege - wenn auch legal mit Radarunterstützung und einem StormScope - schon mal durch so was durch. Geht. Klar: wenn dann doch versehentlich ein CB touchiert wird, sich Eis ansetzt, der Flieger zu tanzen anfängt und dann folgerichtig der AP seinen Dienst quittiert, wird's eng. Verdammt eng. Aber was da genau los war, wissen wir nicht.

Einfach nur zu sagen: der durfte nicht IFR, also was hat er in dem Wetter zu suchen, ist finde ich zu einfach und wird den Geschehnissen dort an jenem Tag evtl. nicht gerecht.
18. Juli 2012: Von Hubert Eckl an Thore L.
Wie bitte??? Der Held hat grob fahrlässig mehrere Personen umgebracht!! Wenn er das alleine macht und sicher stellt, daß er keinem aufm Kopf fällt, who cares? Auch in der Fliegerei gibt es sowas wie evolutionäre Auslese... Aber so...


Zitat Schweizer

3. SCHLUSSFOLGERUNGEN

3.1 Befunde

  • - Das Flugzeug war im nichtgewerblichen Verkehr nach VFR zugelassen.

  • - Das Flugzeug wurde den Vorschriften entsprechend gewartet.

  • - Das Flugzeug war mit einer IFR- tauglichen Instrumentierung ausgerüstet, das Wetterradar war ausgebaut.

  • - Der Pilot stand nicht unter Einfluss von Alkohol, Drogen oder Medikamenten.

  • - Der Pilot besass einen gültigen Führerausweis ohne Erweiterung für Instrumentenflug.

  • - Der Pilot hatte keine Ausbildung im Instrumentenflug.

  • - Der geplante Flugweg führte durch eine aktive, mit heftigen Gewittern

    begleiteten Kaltfront.

  • - Die Alpen waren aus meteorologischer Sicht für VFR- Flüge zum Zeitpunkt des Unfalls nicht passierbar.

  • - Der letzte Teil des Fluges wurde in IMC (Instrumentenflugwetter- bedingungen) durchgeführt.

12
18. Juli 2012: Von Thore L. an Hubert Eckl
Ja klar wollte der IFR fliegen, ohne den Schein zu haben. Ansonsten ist doch das einzig verwerfliche in der Liste: "Der geplante Flugweg führte durch eine aktive, mit heftigen Gewittern begleiteten Kaltfront." Und schau Dir die Wetterradarbilder doch mal an. Ja, da sind ein paar CBs unterwegs, aber nicht undurchlässig (keine Sqall line oder vergleichbares)... Das wird IFR jeden Tag geflogen, so was...
18. Juli 2012: Von  an Hubert Eckl
Wer ohne Wetterradar nachts bei Gewitter losfliegt und meint er würde die "Löcher vom Dienst" schon sehen und denkt er könne CBs TCU usw ausweichen, ist selbstüberschätzend und absolut leichsinnig´und gehört in kein Flugzeug. Das kann definitiv nicht gehen. Ich habe schon tagsüber großen Respekt vor den Alpen. Wenn im Skyview schon die roten Blitzzeichen auftauchen über den Alben fliege ich früher los oder sage den Flug ab. Und ich habe mehr Dampf/Power/Performance sowie als eine C340. Und FIKI habe ich auch. Trotzdem, Gewitter Alpen ist meist ein No Go, da die Entwicklung nur schwer abzuschätzen ist. Und mit FL250 ist man meist im Sommer nicht draussen.
18. Juli 2012: Von Thore L. an 
Ja.

Aber der flog im besten Wetter drauf zu. Er konnte lt Bericht die Wolken vor sich sehen. Und es war noch hell zum Unfallzeitpunkt. Das sind jetzt schon nicht irrelevante Unterschiede, right?


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