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23. November 2014: Von B. S.chnappinger an Lutz D.
Lieber Lutz,

Recht hast Du, ich hab' mich nochmals verlocken lassen meinen Senf dazu zu geben, obwohl ich das Thema eigentlich beendet hatte!

Dein Beispiel mit der eierlegenden Henne ist anschaulich und vordergründig sind Deine Schlussfolgerungen richtig.
Aber: Es geht nicht um subjektive Ansichten ("wie fühlt sich die Henne?"), sondern um objektive Wahrheiten ("was macht Sinn?").
Letztere sehe ich losgelöst von persönlichen Ansichten einiger Lateiner.
Falsch?

Wie gesagt, ich lasse durchaus und respektvoll gelten, dass jemand ("subjektiv") Latein für das Größte hält, allerdings fordere ich für eine allgemein gültige "Wahrheit" etwas mehr an ("objektiven") Argumenten.

Und, ich wünsche mir auch, dass Meinungen von Menschen anerkannt werden, die die Themen nicht aus eigener Erfahrung ("hautnah") kennen. Ansonsten dürften nur Asylanten über Asylantenprobleme und Sterbende über Sterbehilfe, etc. pp diskutieren ...

Beste Grüße!
Bernd

23. November 2014: Von Flieger Max L.oitfelder an B. S.chnappinger
Bernd,

Mit demselben Zeitaufwand für das Posting hättest Du doch auch ein Ei legen können oder es zumindest versuchen ;-)
23. November 2014: Von Stefan Jaudas an B. S.chnappinger Bewertung: +0.67 [1]
... danke!

> Finde halt nur, dass die Schulen nutzbares Wissen vermitteln sollen und Spezialgebiete wie
> tote Sprachen eigentlich was für Zusatzkurse oder ein Studium wären.

Jein. Wenn nicht in der Schule, wo oder wann dann? Ich finde eher, die Schulen sollten vor allem die Fähigkeit und die Freude am Lernen vermitteln, sowie eine möglichst breite Basis in möglichst vielen Grundlagenfächern. Dazu gehören auch Fremdsprachen allgemein.

Ob jetzt lebendig oder tot hängt in meinen Augen davon ab, wie der Schüler gestrickt ist. Die meisten werden sich mit lebendigen Fremdsprachen leichter tun wegen der wesentlich höheren Relevanz und Exponierung im täglichen Leben. Und da steht Englisch nunmal unangefochten auf Platz eins.

Aber wenn jemand unbedingt die gallischen Kriege im Original lesen will, bitteschön.

Am Ende ist wichtig, dass jemand zumindest eine Fremdsprache einigermaßen gelernt hat, und dabei gelernt hat, wie das mit dem lernen geht. Ob dann die erworbenen Latein- oder Altgriechischkenntnisse außerhalb der Theologie oder Medizin trotz heißem Bemühen eher frisch bleiben wie z.B. Englisch? Use it or loose it ...

> Dass manche Lateiner den Nicht-Lateinern die Bewertungskompetenz absprechen ist recht gewagt
> und passt zur althergebrachten Überheblichkeit der Humanisten, die immer schon dachten, sie stünden
> über allem. Damit könnte man generell jede Diskussion abwürgen ("Sie waren nicht im Krieg? Wie
> können Sie dann sagen, dass Kriege schrecklich sind?") und seine eigene Meinung als unantastbar
> hin stellen.

Die Beobachtung habe ich auch schon gemacht. Aber nicht nur bei diversen Humanisten. Gilt auch für eine große Anzahl von Absolventen (oder ewigen Studenten) anderer schöngeistiger und praxisferner Fächer mit der Tendenz zur Brotlosigkeit abseits der öffentlichen Hand.

Ich ignoriere solche Leute einfach so sehr ich nur kann ... ;-)
23. November 2014: Von Erwin Pitzer an Stefan Jaudas
mit der bitte um übersetzung von "dates nepis pottus colonia" habe ich schon manchen lateiner, der der "althergebrachten Überheblichkeit der Humanisten" lt. B. Schnappinger verhaftet war, in verlegenheit gebracht.
23. November 2014: Von Lutz D. an Stefan Jaudas

Guten Morgen Stefan,


ja, also das glaube ich gerne, dass Du die Geisteswissenschaften ignorierst so gut es geht. ;)

Verstehe mich bitte nicht falsch, die Welt brauch ja den Homo Faber. Ohne ihn keine Wassertoiletten, keine Antibiotika und keine Müllabfuhr. Geschenkt. Es ist ein großer Segen für die Welt, dass Menschen gibt, die bereit sind, Arbeit, Tätigkeit in materiellen Vorteil zu verwandeln. Es ist ein noch größerer Segen, dass Menschen das nicht als Belastung empfinden, sondern sogar ihre Befriedigung daraus ziehen, je erfolgreicher sie darin sind.


Aber Du variierst ja auch nur das Nützlichkeitsargument. Ich dachte, darüber wären wir in der Diskussion schon hinaus.


Lieber Bernd,


zu der Frage der Beurteilungskompetenz und den "objektiven Wahrheiten" möchte ich noch einmal etwas ausholen, das würde ich aber später im Tag tun wollen.

23. November 2014: Von Lutz D. an B. S.chnappinger Bewertung: +2.00 [2]

Lieber Bernd,



also zurück zur Bewertungskompetenz. Vermutlich hatte ich mich noch unklar ausgedrückt. Natürlich kannst Du über Latein valide Schlüsse ziehen, so wie über Sterbehilfe. Du sagst ganz richtig, dass das unabhängig vom eigenen Erfahrungshorizont möglich ist. Mein Punkt war ja aber der, dass es in der Nachvollziehbarkeit des Erlebens Grenzen gibt, die Du nicht überwinden kannst.


Empathie findet ihre natürliche Begrenzung in der Einzigartigkeit des anderen Individuums, weshalb Erfahrungen der Intersubjektivierbarkeit verborgen bleiben können.


Das hast Du ja aber auch gar nicht ernsthaft bestritten, sondern Du sprichst davon, dass diese subjektiven Empfindungen kein Maßsstab seien können, sondern, dass es um "objektive Wahrheit" gehen muss.


Da möchte ich zunächst anführen, dass ich nicht glaube, dass uns dieser Begriff weiterbringt. Ich kenne keine einzige objektive Wahrheit, die nicht von Axiomen abhängig wäre.


Vielleicht können wir aber einen gemeinsamen Nenner erzielen, wenn wir von (im Sinne Poppers) falsifizierbaren Theorien oder Annahmen sprechen.


Das heißt, wir verzichten auf absolute Aussagen, sondern lassen nur solche gelten, die empirisch nachprüfbar sind. Thesen, die nicht an der Wirklichkeit scheitern können, müssen dann unbetrachtet bleiben (z.B. "Der Lateinunterricht hat mir wirklich viel (wahlweise: nichts) gegeben").


Dann lassen sich Thesen aufstellen, wie z.B.

"Die lateinische Sprache ermöglicht es nicht, mit einem größeren Personenkreis zu kommunizieren, anders als z.B. französisch"

Diese These kann an der Wirklichkeit, an intersubjektiv nachvollziehbarer Empirie scheitern. Tut sie aber wohl nicht.


Oder die These: "Mit der Kenntnis der lateinischen Sprache, ist es mir möglich, Senecas im Original zu lesen". Scheitert auch nicht an der Wirklichkeit, ist aber überprüfbar.


Oder die These: "Mit Hilfe des Latinums kann ich die Bibel im Original lesen"

Auch eine zulässige These, die aber an der Wirklichkeit scheitert, dass die Bibel oder ihre Bücher gar nicht in lateinischer Sprache verfasst wurde.


Wie ist es aber nun mit der These: "Französischunterricht ist wichtiger als Lateinunterricht"

Das ist keine zulässige These, weil sie ohne Angabe von Nebenbedingungen nicht an der Wirklichkeit scheitern kann.

Man müsste ergänzen: "...weil ich mich in Paris nur auf französisch verständigen kann".


Dann ist die These falsifizierbar im Hinblick auf das angegebene Ziel.


Nun lässt sich aber auch die These aufstellen, "Latein ist wichtiger als Französisch, weil ich die Inschriften im Mainzer Dom nur so lesen kann".


Auch diese These ist im Hinblick auf die Erreichbarkeit des Ziels zulässig, weil potentiell falsifizierbar.


Nimmt man diese Zielvorstellungen aber weg, dann ist nicht entscheidbar, ob nun Latein oder Französisch wichtiger ist.


Es sei denn, wir verfassen eine vollständige Normenpyramide. Auf diese müssten wir uns aber einigen, was in unserem Fall wohl unmöglich ist. Erst wenn wir eine solche Normenpyramide axiomatisch gesetzt hätten, ließe sich die Frage, ob Latein oder Französisch wichtiger sei, entscheiden.


Haben wir aber nicht. Deshalb wird diese Diskussion zu nichts führen, da unterschiedliche Werturteile ihren Nährboden bilden.


Noch ein ganz pragmatischer Nachsatz für alle, die meinen, das Erlernen einer weiteren Fremdsprache verpasst zu haben. Nur wenige Fahrminuten von hier entfernt (und ganz nahe am Flugplatz Spa) liegt das weltbekannte Institut CERAN. Da werden Woche für Woche die Diplomaten dieser Welt durchgeschleift.


Das ist zwar irre teuer, aber innerhalb eines dreiwöchigen Kurses ist es problemlos möglich, eine Sprache von 0 auf Level 4-5 zu erlernen, um in den Graden der Fliegerei zu bleiben. Für die romanischen Sprachen, soll ein Latinum von Vorteil sein ;)

23. November 2014: Von Erik N. an Lutz D. Bewertung: +2.00 [2]
Lieber Lutz,
lieber Bernd,

vielleicht darf ich Eure Ausführung einfach noch um eine Aspektebene erweitern, die in Euren Ausführungen, die ansonsten sehr aufschlußreich und in friedlicher Weise vorgetragen werden, aus meiner Beurteilung nicht ausreichend zum Ausdruck kommen.

Die Kenntnis einer Sprache erschließt nicht nur die rein syntaktische Ebene der Transkription von Worten und Bedetungen. "eine Sprache kennen" oder "eine Sprache gelernt haben" bedeutet nicht, lediglich die Funktionen eines Google Translators im eigenen Hirn abzubilden. Es geht also um weit mehr als die Frage, ob ich am Mainzer Dom die lateinischen Inschriften lesen kann. Oder ob ich in Paris mit Latein nicht weiterkomme, wohl aber mit Französisch. Deiner Logik, Bernd, dient die Sprache allein dem Zweck, Codekongruenz zwischen zwei Individuen herzustellen, also die Signalbedeutungen des Senders (Pariser Einwohner) mit den Signaldeutungen des Empfängers (Tourist) soweit deckungsgleich zu bringen, daß beide miteinander Informationen austauschen (reden) können. Damit reduzierst du aber eine Sprache auf die reine Codeebene, was keiner Sprache jemals gerecht werden kann.

Würde es nur darum gehen, daß zwei oder mehr Menschen miteinander sprechen können, wäre Latein angesichts der relativ zu anderen Sprachen geringen Anzahl ihrer Sprecher im Nachteil. Das Gleiche gälte aber auch für das Rätoromanische, und trotzdem wird es im Engadin an den Schulen gelehrt. Oder für andere, seltene Sprachen.

Es muss also weitere, tiefere, Metaebenen geben, die eine Sprache transportiert.

Und es sind diese Metaebenen, die das Erlernen von Sprachen auch jenseits der Code-Transkription so befriedigend machen. Mit dem Lateinischen erwirbt man z.B. die Fähigkeit zu logischem Denken (nicht nur, dies soll nicht bedeuten, daß Nicht-Lateiner nicht logisch denken können), sie befähigt früh, schon in der Schule, zu diskursiver Herangehensweise an Themen, sie stärkt die Ausdrucksfähigkeit, wie auch die Fähigkeit, komplizierte Gedanken präzise zu formulieren.

Darüber hinaus lernt man mit dem Lateinischen auch einen weitaus größten Teil der Grundlagen der europäischen Geschichte kennen, ihrer Dichter und Literatur, ihrer Philosophien. Die Römer prägten Europa wie kaum ein anderes Volk, und es ist weit, weit, weitaus mehr als die Sprache, die man durch das Erlernen von Latein vermittelt bekommt.

Über das Griechische werde ich hier nichts sagen, es verhält sich damit aber ähnlich.

Die ganze Argumentation ist bisher so flach, weil sie verkennt, daß eine Sprache - übrigens auch die französische ! - richtig vermittelt erheblich zum Verständnis einer ganzen Kultur, ihrer Geschichte, ihrer Literatur, ihrer Denkweise beitragen kann als die ledigliche Fähigkeit, einen Satz von einer Sprache in die andere zu übersetzen. Wer das nicht erkennt, möge bitte einfach den Google Translator auf dem iPhone aktivieren, dann braucht er gar keine Sprache, außer der eigenen.
23. November 2014: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Erik N.
Ach, Erik und Lutz, Ihr Schöngeister!

Wie wäre es:
Lutz schreibt: "Ob Französisch oder Latein objektiv wichtiger ist, hängt davon ab, ob man sich auf das verständigen kann, was objektiv wichtig ist."
Erik schreibt: "Sprache ist doch viel mehr als miteinander reden, z.B. Heimat oder die Philosophie dahinter".

... und dann ab in den Flieger beim wunderschönen CAVOK-Wetter!

Ich hab's leider auch vermasselt, das Wetter heute zu nutzen.
23. November 2014: Von Lutz D. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu
Heute ging's für mich leider auch nicht, hatte aber nettes Alternativprogramm: Weihnachtsbeleuchtung anbringen. Mitten im gefühlten Frühling.
Aber gestern war's ja zumindest in Belgien auch schon sensationell. Bin mit der DA40 fast in Namur im Acker steckengeblieben. Maulwurfshügel an der Parkposition. Morgen kommt der Prüfer vom belgischen LBA, am Mittwoch kann ich dann den Flieger abholen, sieht ganz sexy aus, auf höheren Beinen.
23. November 2014: Von B. S.chnappinger an Lutz D.
Lieber Lutz,
Du gibst mir ja ganz schön viele Hausaufgaben auf!

@Nachvollziehbarkeit des Erlebten und Grenzen der Empathie: Natürlich hast Du damit Recht, aber das stand nicht zur Debatte, sondern es ging darum, den Nicht-Lateinern die Bewertungskompetenz zum Thema "Latein" abzusprechen. Letzteres ist für mich nicht akzeptabel und, wie bereits geschrieben, eher ein rhetorisches Mittel den Opponenten zu diskreditieren.

@Axiome, also nicht in Frage zu stellende Grundwahrheiten, von denen sogenannte "objektive Wahrheiten" abgeleitet werden: Auch richtig, was Du schreibst. Allerdings gibt es in der Regel einige Axiome, die auch von Vertretern unterschiedlicher Anschauungen innerhalb einer Gesellschaft geteilt werden, also doch eine "Normenpyramide"! Gibt es diesen gemeinsamen Nenner nicht, ist auch keine konstruktive Diskussion möglich.

Das von mir unterstellte Axiom lautete unausgesprochen etwa "die Schule soll lehren, was uns im späteren Leben weiter bringt." Sehr allgemein, weil in einer spezifischen Definition viel zu komplex, aber genau deshalb eigentlich in dieser Form für uns alle (?) akzeptabel.
Nun gibt es im Schulunterricht eben nur eine begrenzte Anzahl von Fächern und deshalb notwendigerweise eine Reihenfolge nach "Wichtigkeit, Relevanz". Klar, dass man hier schon trefflich streiten kann, aber zunächst beginnt die Reihenfolge wohl mit Fächern, die keiner in Frage stellt: Lesen, Schreiben, Rechnen.
Dann kommen aber auch schon (neben Naturwissenschaften, Geographie, Geschichte) die Sprachen. Ich stelle hier lebende Weltsprachen (Englisch, Französisch, Spanisch, etc.) eindeutig vor tote Sprachen (Latein, Altgriechisch, Phönizisch, Punisch, Altägyptisch, etc.). Dass man mit Latein besser romanische Sprachen lernt ist genau so wahr, wie, dass man mit Italienischkenntnissen leichter Spanisch lernt - stimmt. Aber es ist eben keine exklusive Domäne des Lateinischen, andere romanische Sprachen leichter erlernen zu können.
Dass Latein das logische Denken fördert mag stimmen, aber das tun auch viele andere Schulfächer.
Wie absurd die Forderung nach Lateinunterricht eigentlich ist zeigt sich, wenn man die eine tote Sprache (Latein) gegen eine andere (zum Beispiel Phönizisch) austauscht und deren Unterricht fordern würde. Alle Welt würde den Kopf schütteln. Latein hat lediglich den Vorteil immer schon Schulfach gewesen zu sein und deshalb eine Art historische Akzeptanz zu erfahren.

Beste Grüße!
Bernd
23. November 2014: Von B. S.chnappinger an Erik N. Bewertung: +1.67 [2]
Lieber Erik,

die von Dir ausführlich beschriebene Metaebene gibt es selbstverständlich, spricht aber mehr gegen tote Sprachen!

Denn bei den lebenden Sprachen ist diese Dimension durch Besuche im jeweiligen Land und Kontakte mit den Bewohnern sehr viel intensiver zu erleben als es im (Latein-) Unterricht allein möglich wäre. Genau diese "Erweiterungen", über das Lesen, Schreiben, Sprechen hinaus sind das, was eine lebende Sprache auszeichnet.

Dass die bisherige Argumentation bisher Deiner Meinung nach flach verlief, weil sie diese Aspekte nicht erwähnte, liegt vielleicht daran, dass man die Diskussion nicht zu sehr ausweiten wollte.

Beste Grüße!
Bernd
24. November 2014: Von Lutz D. an B. S.chnappinger Bewertung: +3.00 [3]

Guten Morgen Bernd,

habe Deinen Beitrag mit Gewinn und Vorfreude gelesen.

@Nachvollziehbarkeit des Erlebten und Grenzen der Empathie: Natürlich hast Du damit Recht, aber das stand nicht zur Debatte, sondern es ging darum, den Nicht-Lateinern die Bewertungskompetenz zum Thema "Latein" abzusprechen. Letzteres ist für mich nicht akzeptabel und, wie bereits geschrieben, eher ein rhetorisches Mittel den Opponenten zu diskreditieren.

Da bin ich nur in in Teilen Deiner Auffassung. Natürlich ist es auch ein Mittel, den Opponenten zu diskreditieren, so war es hier aber gar nicht gemeint. Denn ich spreche Dir weiterhin die Bewertungskompetenz dahingehend ab, dass Du nicht nachvollziehen kannst, was Lateinunterricht für den, der ihn erfahren hat, bedeutet. Im guten wie im schlechten. Ich habe Dir ja weiter oben sehr genau geschildert, was er mir bedeutet hat. Die Tatsache, dass Du darauf mit keinem Wort eingegangen bist, sondern weiter auf für Dich eben nachvollziehbaren Pfaden wandelst (Nützlichkeit, Alltagsbedeutung), bestärkt mich in dieser Auffassung. Wohlgemerkt: Das bedeutet nicht, dass Du nicht dennoch zutreffende Schlüsse über den Lateinunterricht ziehen kannst, aber eben nicht über alle Facetten.

@Axiome, also nicht in Frage zu stellende Grundwahrheiten, von denen sogenannte "objektive Wahrheiten" abgeleitet werden: Auch richtig, was Du schreibst. Allerdings gibt es in der Regel einige Axiome, die auch von Vertretern unterschiedlicher Anschauungen innerhalb einer Gesellschaft geteilt werden, also doch eine "Normenpyramide"! Gibt es diesen gemeinsamen Nenner nicht, ist auch keine konstruktive Diskussion möglich.

Richtig.

Das von mir unterstellte Axiom lautete unausgesprochen etwa "die Schule soll lehren, was uns im späteren Leben weiter bringt." Sehr allgemein, weil in einer spezifischen Definition viel zu komplex, aber genau deshalb eigentlich in dieser Form für uns alle (?) akzeptabel.

Implizit dachte ich schon klar gestellt zu haben, dass ich eben dieses Axiom nicht teile, gerne lege ich meine Haltung aber noch einmal ausführlich dar.

Einerseits glaube ich ganz allgemein nicht, dass Die Kindheit als Mittel zu irgendeinem Zweck gesehen wurde. Sie ist ein ganz eigenständiger Lebensabschnitt, der für sich betrachtet so viel wert ist, wie ein anderer Lebensabschnitt, mit einem recht darauf so weit es geht selbst bestimmt und glücklich als Mensch geführt zu werden. Ich wehre mich gegen die geradezu animalische Auffassung, die Kindheit und vor allem die Schulbildung habe einem Zwecke zu dienen, der sich später im Leben erfülle.

Andererseits ist Dein Axiom ja derart unbestimmt ("was uns weiterbringt"), dass man allein über die unterschiedliche Auffassung der Definition von "weiter" zu ganz unterschiedlichen Lehrplänen kommen sollte. Ist das "weiter" ein 5000€-brutto Job in einem Hochhaus? Eine Karriere als Allgemeinmediziner? Als anerkannter Künstler? Als Mensch, der sich in den Dienst seiner Nächsten stellt? Oder soll das "Weiter" ein Mensch sein, der nach Erkenntnis strebt? Oder nach Anerkennung? Nach Liebe? Nach erfolgreichem Unternehmertum? Allein die Vielfalt unserer Gesellschaft lässt hier so viele Schlüsse zu, dass es ganz und gar nicht ausgemacht wäre, ob man am Ende Latein oder französisch oder vielleicht lieber Backen und Braten auf dem Stundenplan stehen hätte. Für mich ist das ein ganz großer Irttum, in der Schule und auch zu Beginn der Universität Fertigkeiten schulen zu wollen. Allenfalls könnte es um Fähigkeiten gehen, aber selbst da wäre es nicht ausgemacht, ob man die Ziele, die man z.B. mit der Unterrichtung in linearer Algebra verfolgt nicht auch durch musikwissenschaftliche Analyse von Bach-Opern* erreichen könnte.

Entlang dieser Kampfeslinie erfolgt ja normalerweise die Auseinandersetzung zwischen Humanisten und Pragmatikern. Die einen meinen, im Leben bringe einen Altgriechisch weiter, die anderen glauben an die Bedeutung von Grundkenntnissen in der Informatik oder der Betriebswirtschaftslehre oder was weiß ich.

Für meinen Teil habe ich im ersten Absatz dargelegt, dass ich der Auffassung bin, dass beide Lager hier grundsätzlich irren.

Nun gibt es im Schulunterricht eben nur eine begrenzte Anzahl von Fächern und deshalb notwendigerweise eine Reihenfolge nach "Wichtigkeit, Relevanz". Klar, dass man hier schon trefflich streiten kann, aber zunächst beginnt die Reihenfolge wohl mit Fächern, die keiner in Frage stellt: Lesen, Schreiben, Rechnen.

Wichtig ist mir hier anzumerken, dass ich natürlich auch der Auffassung bin, dass sich das erste Lebensalter in besonderer Hinsicht eignet, Grundfertigkeiten zu erlernen. Ich bin nicht der Ansicht, dass man z.B. auf Lesen, Schreiben und die vier Grundrechenarten gut verzichten könnte. Bei allem, was darüber hinaus geht und was von Dir genannt wird, muss man feststellen, dass die Lernerfolge doch sehr gering sind. Kaum ein Abiturient ist in der Lage neben dem Englischen, was interessanterweise recht gut funktioniert, eine zweite Fremdsprache fließend zu sprechen. Die wenigsten wissen, wo Antananarivo liegt, die Lahn in den Rhein mündet, dass Bach keine Opern* komponiert hat, wann die Paulskirchenversammlung war oder Karl Martell, genannt "der Hammer", das Europa so wie wir es kennen möglich gemacht hat. Noch schlimmer, in 9 von 10 Einstellungsgesprächen, die ich über die letzten Jahre geführt habe, wissen junge Schulabgänger nicht innerhalb von 1 Minute zu beantworten, wieviel 5% von 110 sind oder einen Zinseszinseffekt zu errechnen.

Das witzige ist - die Jungs und Mädels haben trotzdem teilweise enorme Fähigkeiten, auch wenn es mit den Fertigkeiten hapert. Und irgendwie scheinen ganze Generationen ohne dieses Wissen durch die Welt gekommen zu sein, ohne dass sich diese in einen besseren oder einen schlechteren Ort verwandelt hätten. Persönlich bin ich vielleicht ein bisschen in alltagsferne Bildung verliebt - aber ich weiß sehr wohl, dass daraus nicht zwingend irgendetwas folgt. Das einzige, was wir über Erziehung zu wissen scheinen, ist, dass sie ergebnisoffen ist. Vielleicht ist das auch ganz gut so.

Wie absurd die Forderung nach Lateinunterricht eigentlich ist zeigt sich, wenn man die eine tote Sprache (Latein) gegen eine andere (zum Beispiel Phönizisch) austauscht und deren Unterricht fordern würde

Tja, hier bin ich dann wieder am Punkt sagen zu müssen, dass Dir die von Erik herausgearbeitrete Bedeutung des lateinischen und der römischen Kultur für die Moderne vielleicht einfach nicht bewusst ist oder Du sie absichtlich und um des Argumentes Willen negierst. Ich will jetzt Eriks Liste nicht fortführen, weil ich eigentlich auch nicht der Auffassung bin, dass das für die Bewertung des Faches Latein (oder des Phönizischen) eine Rolle spielt, aber Dein Argument ist einfach auch sachlich unzutreffend.

Tatsächlich bin ich sogar der Auffassung, dass auch das Phönizische in der Schule seinen Platz haben könnte, leider lassen die staatlich gleichgesch...gleichgeformten Lehrpläne das nicht zu. Das Phönizische als Mutter der semitischen Sprachen würde mich persönlich durchaus interessieren. Für die Klausuren gäbe es nur so wenig Textstellen, die man übersetzen könnte ;). Wie das mit Trümmersprachen halt so ist.

Einen guten Start in den Tag wünscht

Lutz

24. November 2014: Von Erik N. an Lutz D. Bewertung: +2.00 [2]
Liebe Diskutanten,

Latein ist einfach nicht nur eine Sprache, sondern mehr als das, es vermittelt sehr viele Bereiche darum herum, die man, wenn man sie nicht in der Schule lernt, nie mehr lernt, weil einfach die Zeit und Gelegenheit dazu fehlt. Latein ist zwar eine Sprache, aber in der Schule ist es mehr als das: Es ist die Vermittlung humanistischer Grundwerte, die Vermittlung von Verständnis für Geschichte, die Erkenntnis, daß die geistige Leistung einer Gesellschaft, sei es in der Dichtung, dem Staatswesen, der Architektur, der Bildung, mindestens genau so wichtig sind wie die Vermittlung ökonomischer Effizienz.

Ich wollte niemanden diskrimieren, als ich schrieb, es fehle jemandem, der kein Latein gelernt hat, die Bewertungskompetenz, den Wert dieses Erlernens zu erkennen. Es ist in keiner Weise abwertend gemeint gewesen. Es ist nur einfach eine Tatsache. Diese Tatsache diskriminiert aber nicht, sie ist nur einfach da, für sich gesehen, und man kann sie mit dem Vorwurf der Diskriminierung nicht verschwinden lassen.

Wahrscheinlich würden mir viele Menschen hier im Forum recht geben, wenn ich sagen würde, daß jemand, der nicht selber fliegt und dies auch nicht lernt, nicht wirklich beurteilen kann, worum es dabei geht. Ein solcher Mensch, sagen wir er sitzt vor einem Microsoft Flugsimulator, oder ab und zu auf einem Gangplatz in einer Linienmaschine, würde hundert Male schwören können, er wüsste, wie es ist, allein dort oben zu sitzen, und das Gefühl der Freiheit zu genießen, oder wie es ist, auf der Runway zu stehen und das Gas nach vorne zu schieben, oder wie es ist, auf die die Landung im Endanflug einzudrehen, und mit dem Flugzeug eins zu werden. Man würde ihm dies nicht abnehmen, und man würde ihm sagen, bitte, mache es doch erst einmal, dann kannst du verstehen, was wir fühlen, wenn wir fliegen. Ich selber mache diesen Erfahrungsprozess ja selber gerade durch, was mich auch zu diesem Beispiel führt. Zum Fliegen gehört eben mehr, als nur das Fliegen selber. Es sind die Geschichten, die Motoren, der Klang, die Freiheit, villeicht auch die Gefahr, wer weiß. Auf jeden Fall ist die Summe aller Teile beim Fliegen weitaus mehr als die der reine aerodynamische Prozess des in-die-Luft-Steigens.

Im übertragenden Sinne wäre jemand, der Latein lediglich als Sprache definiert, deren Wert sich an der Anzahl lateinisch sprechender Mitmenschen orientiert, jemand, der sagen würde, beim Fliegen (wohlgemerkt dem Erlernen des Selber-Fliegens) ginge es lediglich um den Transport von A nach B. Damit stampft er das gesamte Umfeld des Fliegens zur Nichtigkeit ein.

Und genaus fühlt sich jemand, der Latein, und Griechisch, gelernt hat, wenn man ihm zu verstehen gibt, er hätte ledliglich eine nutzlose, tote, uninteressante Sprache gelernt, vertane Zeit, schade drum, Pech gehabt, armer Kerl.

In einer Zeit, in der es fast ausschließlich darum geht, daß die "Bildungsmaschinerie" frische "Produkte" in den Arbeitsmarkt liefert, wobei diese Produkte auscchließlich am Interesse von Großkonzernen ausgerichtet werden, effizient, gleichgeschaltet, stromlinienförmig, unfähig zu eigenem Gedanken und dessen Formulierung, kritiklos, und im Wesentlichen am wirtschaftlichen Erfolg (hohes Einstiegsgehalt) ausgerichtet, in einer solchen Welt ist für Latein kein Platz, klar. Wenn wir eine solche Welt haben wollen, dann bitte. Wir sind auf dem besten Wege dahin.

Ich selber bin hocherfreut, daß der humanistische Gedanke, und seine entsprechende Bildung, eben nicht verschwinden, sondern im Gegenteil, am Gymnasium meiner Tochter sich jedes Jahr, zuverlässig, mehr als die Hälfte der Schüler und Schülerinnen (darunter meine Tochter) für Latein entscheiden, und dies aufgrund einer grandiosen Vorstellung des verantwortlichen Lateinlehrers.

Wer also behauptet, er würde diskriminiert, wenn jemand sagt, er hätte ohne Latein keine Bewertungskompetenz über Latein, verkennt, daß Lateiner sich diskriminiert fühlen könnten von der ungerechtfertigten Herabwürdigung dieses Bildungsfaches von Leuten, die es lediglich als Sprache bezeichnen, und den Rest nicht kennen. Man kann zu allem eine Meinung haben; sie zu fundieren, ist die Kunst. Das habe ich ja selber in Sachen Fliegen auch gelernt :)
24. November 2014: Von Alexander Callidus an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]
"Kaum ein Abiturient ist in der Lage neben dem Englischen, was interessanterweise recht gut funktioniert, eine zweite Fremdsprache fließend zu sprechen."

Englisch als unterrichtete Fremdsprache sollte abgeschafft werden. Als lingua franca des Internets ist jeder Heranwachsende dem Englischen in einem Maß ausgesetzt, daß er die Sprache zwangsläufig lernt. Frei radebrechen ist derartig einfach, daß konzentrierter Sprachunterricht nicht nötig ist. Allenfalls eine AG für diejenigen, die die Sprache beherrschen wollen, wäre sinnvoll. Die Zeit und die Energie könnten auf den Erwerb anderer Kenntnisse und Fähigkeiten angewandt werden.

Beispiel: mit Frz/Lat/Eng reichte Letzteres gerade für grundlegende Verständigung. Mit dem Zugang zum Internet 1995 kam der "unfokussierte Spracherwerb in Kontaktsituationen"dann zwangsläufig. Dafür spreche (sprach...) ich ganz brauchbar Französisch, was mit der Reihenfolge Eng/Frz/... nicht sicher wäre.
24. November 2014: Von Lothar Ka an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]
meine Gedanken dazu:

die Amerikaner bewundern die Europäer wegen ihrer Kultur...

und dazu gehören auch die alten Sprachen, die eine Haltung zum Leben ausdrücken, ohne dass sie wie Religion an einen "Glauben" gebunden sind

über zweckmässigkeit kann endlos gestritten werden, aber zur Kultur zählen auch Literatur, Kunst und Musik...
dort wird etwas jenseits des rational erfassbaren ausgedrückt

Und gerade Latein hat mich für eine gute konsequente Logik, rational und emotional zugleich

in Amerika habe ich bei der IFR Schulung (durch einen Franzosen) das pragmatische klar gegliederte "Kochrezept" sehr geschätzt, hatte ich doch so relativ schnell meine Erfahrungen und auch die Lizenz.

.... aber das ist keine Kultur, das kann auch ein Automat
24. November 2014: Von Peter Schneider an Alexander Callidus Bewertung: +2.00 [2]
Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Hierzulande wird doch nicht einmal mehr ordentlich deutsch gesprochen. Wozu auch, den Unterricht kann man ja auch noch abschaffen...

Wer glaubt, er könne vom Internet gucken und kauderwelschen englisch lesen, sprechen und schreiben lernen, der möge mal versuchen, sich darin zu bewähren. Er wird ganz schnell eines Besseren belehrt, wenn es darauf ankommt. Eine systematische Grundlage als Pflichtfach in der Schule zu einer Zeit zu erwerben, wenn das Gehirn noch saugfähig ist, ist die effizienteste Möglichkeit, Zugang zur Fremdsprache zu finden. Stumpfes glotzen in die Smartphones und Übersetzungsvorschläge abgoogeln anstatt zu lernen und Konsversation zu betreiben ist ohnehin schon der Anfang vom Ende. Versucht doch mal eine Übersetzungen vorwärts und dann rückwärts. An (Machinen-) Blödsinn ist das häufig kaum zu überbieten.
24. November 2014: Von Alexander Callidus an Peter Schneider
Weiß ich alles, das war auch in dieser Zuspitzung natürlich nicht ernst gemeint. Aber ich kann mittlerweile notfalls auf Englisch publizieren. Man kann das schon noch lernen.

Nimm Holland: Wenn Du dort Älteren auf Englisch ansprichst, antworten sie auf Deutsch. Sprichst Du die Jüngeren auf Deutsch an, antworten sie auf Englisch. Nicht, weil sie primär nicht gerne Deutsch sprächen, sondern weil sie es trotz Schulunterrichtes und der sehr großen Nähe zu ihrer Muttersprache nur mühsam beherrschen. Folge von Internet und Fernsehen in Originalsprache mit UT
24. November 2014: Von Roland Schmidt an Peter Schneider

Versucht doch mal eine Übersetzungen vorwärts und dann rückwärts. An (Machinen-) Blödsinn ist das häufig kaum zu überbieten.

Aber lustig ist es schon, das musst du zugeben :-)

24. November 2014: Von Wolfgang Lamminger an Lutz D. Bewertung: +11.00 [11]
Liebe Latein-Diskutanten (nicht nur an Dich Lutz),

darf ich Euch die Verlagerung Eurer Diskussion auf https://forum.latein24.de/viewforum.php?f=7&sid=d57674782b7d4ff9a16eac59e15416c1 oder etwas ähnliches empfehlen? Ja?

Ich will ja nicht ignorant Euren Diskussionsstandpunkten gegenüber erscheinen, aber langsam langweilt es...

Das Thema in diesem Thread lautet: Avionik | SiriusXM Wetterdaten in Europa?!

Ihr nutzt hier die kostenlos zur Verfügung gestellte Plattform eines "Fachmagazin für engagierte Flugzeughalter und Piloten von Singles, Twins, Turboprops und Businessjets." Da sind, im überschaubaren Maße, auch Beiträge, die über den bestimmungsgemäßen Rahmen hinausgehen, sicher interessant - aber eben nur bis zu einem gewissen Grad.

Nun ist alleine das Filtern der Aviatik-relevanten Neubeiträge echt aufwendig geworden... Schade!
24. November 2014: Von Markus Doerr an Wolfgang Lamminger
Das ist doch der Preis der bezahlt werden muss in einem unmoderierten Forum.
Alle Threads wandern ab und landen am Ende bei Cirrus gegen den Rest der Welt.
24. November 2014: Von Erik N. an Wolfgang Lamminger
Direkte Antwort darauf ! In einem Video war die Rede davon, daß die "live"-Wetterdaten nicht wirklich live sind, sondern ca. 5-10 Minuten der tatsächlichen Lage hinterherhinken. Gerade bei schnell sich bewegenden Fronten (zB. Gewitter) kann das doch eine trügerische "live"-Sicherheit bedeuten, oder ?
24. November 2014: Von Alexander Callidus an Erik N.
Wenn Du an die roten Pixel eines 10 min alten Radarbildes heranfliegst, steckst Du in der Böenwalze, das stimmt.
Die Fronten bewegen sich mit Windgeschwindigkeit, durchaus mal mit 20-30 kts, können also in zehn Minuten maximal 5Nm/knapp 10km wandern. Die Pixelauflösung des Radars liegt bei geschätzt 1 km. Regen und Gewitter haben aber keine ganz scharfe Grenze. Wenn Du die Zone, in der die ersten Pixel auffallen, als Grenze nimmst, hast Du ein Polster. Zusätzlich kannst Du die Bewegung gut extrapolieren.
24. November 2014: Von Gerd Wengler an Alexander Callidus
Tempestas , exactissimum de caelo . Cunctatus est imago . Noli volare nimis prope aquas.
24. November 2014: Von Erwin Pitzer an Wolfgang Lamminger
darf ich Euch die Verlagerung Eurer Diskussion auf https://forum.latein24.de/viewforum.php?f=7&sid=d57674782b7d4ff9a16eac59e15416c1 oder etwas ähnliches empfehlen? Ja?

aber warum denn ?
hier lerne ich was mir in 8 jahren volksschule nicht beigebracht wurde. das hat mir mein leben lang beim mauern gefehlt.
damit hätte ich der geneigten bauherrin philosophisch begründen können, warum der naturstein für ihren offenen kamin doch besser aus kappadokien als nur aus dem taunus kommt.

ich glaube, der enrico ist mir bildungsmäßig haushoch überlegen.
aber kann er sich vorstellen, wie stolz ich war, als der polier mich, kaum 17, hinschickte den kaminkopf in sauberem verblendmauerwerk zu mauern ?
24. November 2014: Von Stefan Jaudas an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]
Hi,

wo habe ich da was geschrieben???

Ich habe kein Problem mit "unnützem Wissen" (wenn es sowas überhaupt gibt). Ich messe diesem aber auch keinen inhärent höheren Status zu wie dem Wissen, das täglich angewendet werden kann.

Genau das ist ja das Problem auf vielen Gebieten. Da gibt es zig Polit(ik)-, Geistes-, Rechts-, Verwaltungs- und sonstige "-wissenschaftler" (gestehen wir denen einfach mal diesen Status zu, da sie mit Hochschuldiplomen und teilweise Doktorwürden verziert sind, wenn auch manchmal nur vorübergehend), und die gestehen sich dann auf dieser Grundlage Entscheidungen zu über alles, was es an Entscheidungbedarf tatsächlich, vermeintlich oder angeblich so gibt. Dabei kommen dann u.A. Luftfahrtvorschriften raus. Und übersetzt wird das ganze dann womöglich auch noch von Sprach"wissenschaftlern".

Außerdem zeigt der Homo Faber sehr schön die humanistische Überheblichkeit. Anstatt einfach nur froh und dankbar zu sein, dass es jemanden gibt, der sich um Flugzeuge, Wasserspülung und Ähnliches kümmert, werden die Leute, welche die Welt damit versorgen, durch den Kakao gezogen. Kleines Geheimnis, der Anteil unter den Ingenieuren, die den Homo Faber schonmal gelesen haben, dürfte größer sein wie der Anteil unter den Berufshumanisten, die schonmal einen Dubbel in der Hand hatten. ;-) Und auch in der Renaissance dürfte die Anzahl der echten Renaissancemenschen eher gering gewesen sein. Viele wollen ein Universalgenie sein, aber es gibt halt nur wenige da Vincis.

Aber ich glaube, die Diskussion driftet ab ...

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