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23. November 2014: Von Erik N. an Lutz D. Bewertung: +2.00 [2]
Lieber Lutz,
lieber Bernd,

vielleicht darf ich Eure Ausführung einfach noch um eine Aspektebene erweitern, die in Euren Ausführungen, die ansonsten sehr aufschlußreich und in friedlicher Weise vorgetragen werden, aus meiner Beurteilung nicht ausreichend zum Ausdruck kommen.

Die Kenntnis einer Sprache erschließt nicht nur die rein syntaktische Ebene der Transkription von Worten und Bedetungen. "eine Sprache kennen" oder "eine Sprache gelernt haben" bedeutet nicht, lediglich die Funktionen eines Google Translators im eigenen Hirn abzubilden. Es geht also um weit mehr als die Frage, ob ich am Mainzer Dom die lateinischen Inschriften lesen kann. Oder ob ich in Paris mit Latein nicht weiterkomme, wohl aber mit Französisch. Deiner Logik, Bernd, dient die Sprache allein dem Zweck, Codekongruenz zwischen zwei Individuen herzustellen, also die Signalbedeutungen des Senders (Pariser Einwohner) mit den Signaldeutungen des Empfängers (Tourist) soweit deckungsgleich zu bringen, daß beide miteinander Informationen austauschen (reden) können. Damit reduzierst du aber eine Sprache auf die reine Codeebene, was keiner Sprache jemals gerecht werden kann.

Würde es nur darum gehen, daß zwei oder mehr Menschen miteinander sprechen können, wäre Latein angesichts der relativ zu anderen Sprachen geringen Anzahl ihrer Sprecher im Nachteil. Das Gleiche gälte aber auch für das Rätoromanische, und trotzdem wird es im Engadin an den Schulen gelehrt. Oder für andere, seltene Sprachen.

Es muss also weitere, tiefere, Metaebenen geben, die eine Sprache transportiert.

Und es sind diese Metaebenen, die das Erlernen von Sprachen auch jenseits der Code-Transkription so befriedigend machen. Mit dem Lateinischen erwirbt man z.B. die Fähigkeit zu logischem Denken (nicht nur, dies soll nicht bedeuten, daß Nicht-Lateiner nicht logisch denken können), sie befähigt früh, schon in der Schule, zu diskursiver Herangehensweise an Themen, sie stärkt die Ausdrucksfähigkeit, wie auch die Fähigkeit, komplizierte Gedanken präzise zu formulieren.

Darüber hinaus lernt man mit dem Lateinischen auch einen weitaus größten Teil der Grundlagen der europäischen Geschichte kennen, ihrer Dichter und Literatur, ihrer Philosophien. Die Römer prägten Europa wie kaum ein anderes Volk, und es ist weit, weit, weitaus mehr als die Sprache, die man durch das Erlernen von Latein vermittelt bekommt.

Über das Griechische werde ich hier nichts sagen, es verhält sich damit aber ähnlich.

Die ganze Argumentation ist bisher so flach, weil sie verkennt, daß eine Sprache - übrigens auch die französische ! - richtig vermittelt erheblich zum Verständnis einer ganzen Kultur, ihrer Geschichte, ihrer Literatur, ihrer Denkweise beitragen kann als die ledigliche Fähigkeit, einen Satz von einer Sprache in die andere zu übersetzen. Wer das nicht erkennt, möge bitte einfach den Google Translator auf dem iPhone aktivieren, dann braucht er gar keine Sprache, außer der eigenen.
23. November 2014: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Erik N.
Ach, Erik und Lutz, Ihr Schöngeister!

Wie wäre es:
Lutz schreibt: "Ob Französisch oder Latein objektiv wichtiger ist, hängt davon ab, ob man sich auf das verständigen kann, was objektiv wichtig ist."
Erik schreibt: "Sprache ist doch viel mehr als miteinander reden, z.B. Heimat oder die Philosophie dahinter".

... und dann ab in den Flieger beim wunderschönen CAVOK-Wetter!

Ich hab's leider auch vermasselt, das Wetter heute zu nutzen.
23. November 2014: Von Lutz D. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu
Heute ging's für mich leider auch nicht, hatte aber nettes Alternativprogramm: Weihnachtsbeleuchtung anbringen. Mitten im gefühlten Frühling.
Aber gestern war's ja zumindest in Belgien auch schon sensationell. Bin mit der DA40 fast in Namur im Acker steckengeblieben. Maulwurfshügel an der Parkposition. Morgen kommt der Prüfer vom belgischen LBA, am Mittwoch kann ich dann den Flieger abholen, sieht ganz sexy aus, auf höheren Beinen.
23. November 2014: Von B. S.chnappinger an Erik N. Bewertung: +1.67 [2]
Lieber Erik,

die von Dir ausführlich beschriebene Metaebene gibt es selbstverständlich, spricht aber mehr gegen tote Sprachen!

Denn bei den lebenden Sprachen ist diese Dimension durch Besuche im jeweiligen Land und Kontakte mit den Bewohnern sehr viel intensiver zu erleben als es im (Latein-) Unterricht allein möglich wäre. Genau diese "Erweiterungen", über das Lesen, Schreiben, Sprechen hinaus sind das, was eine lebende Sprache auszeichnet.

Dass die bisherige Argumentation bisher Deiner Meinung nach flach verlief, weil sie diese Aspekte nicht erwähnte, liegt vielleicht daran, dass man die Diskussion nicht zu sehr ausweiten wollte.

Beste Grüße!
Bernd

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