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Welche Bedeutung hat ein Flugplatz für die Gesellschaft?
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20. Februar 2019: Von Roland Schmidt an Karel A.J. ADAMS Bewertung: +1.00 [1]

Guter Punkt, Karel. In Essen-Mülheim ist die Frischluftversorgung für Essen sowie planungsrelevante Arten noch das beste Argument für den Flugplatz gegenüber der Öffentlichkeit, weil derart grosse extensiv genutzte Freiflächen sehr selten geworden, andererseits aber sehr artenreich sind. Zusätzlich gibt es durch die Einzäunung auch noch den Schutz der Bodenbrüter gegen freilaufende Hunde. Sicher könnte man das eingezäunte Flughafenareal auch noch weiter ökologisch aufwerten. Naturschutzverbände scheinen dafür offen zu sein. Wie ich es verstanden habe, haben nur Die Grünen alle Gespräche für einen Weiterbetrieb kategorisch abgelehnt. Die Argumentation müsste also sein: "wenn das Gelände überplant wird, wäre das alles weg = grosser Umweltschaden."

20. Februar 2019: Von Chris B. K. an Wolff E. Bewertung: +1.00 [1]

Aber die Politik schon, und schwupst wurden ca 150 Mio in den Sand gesetzt und viel neues Personal eingesetzt, das jedes Jahr mehrere Mio Verlust macht. Kassel ist, etwas spötisch gesagt, der größte und teuerste UL-Flugplatz Deutschlands.

ich kenne das etwas anders:

"Man markiere den BER, Stuttgart 21 und die Elbphilharmonie auf einer Karte und verbinde dann diese drei Punkte. Was erhält man? Ein Dreieck. Das deutsche Bermudadreieck! Und was ist mitten drin? Kassel Calden." ;-)

20. Februar 2019: Von Chris B. K. an 

Die GA ist eben in Deutschland genau keine kritische Infrastruktur bei der sich jede Frage erübrigt. Der Ansatz „es muss halt in die Köpfe rein, dass wir wichtig sind“ ist so ziemlich das Gegenteil von dem was gut funktioniert. Das gepaart mit der verbreiteten Paranoia das wir als arme GA-Piloten ja die einzigen seine, bei denen gekürzt wird, führt zwangläufig dazu, dass wir schwindende Akzeptanz in der breiten Bevölkerung haben - oder was soll bitte der Vorstand des Handballvereins der seit vielen Jahren in einer maroden Halle spielen muss dazu sagen?

Da triffst Du es ziemlich genau. Wenn ich oben schon sehe, daß da mit Zuschüssen vom Staat gerechnet wird, bräuchte ich eigentlich nicht weiterzulesen. Wir sind nicht wichtig und das, was wir machen, ist für den überwiegenden Teil der Bevölkerung nur das Freizeitvergnügen der Superreichen. Also auf mehr als "wir erlassen euch die Grundsteuer für das Flugplatzgelände" sollte man nicht bauen. Es muß ohne Zuschüsse gehen.

Außerdem denke ich, daß die kritische Masse an Piloten größer werden muß. Motto: Wenn die Stadt den Flugplatz dichtmacht, sind davon mehr Wähler betroffen als bei der Schließung der maroden Eisbahn oder Sporthalle.

Die Frage müßte also lauten: Wie sorgen wir für soviel Betrieb am Platz, daß die Stadtverwaltung gar nicht auf die Idee kommt, daß der Platz überflüssig sein könnte? Wie schafft man es den kleinen Segel- und Motorflugvereinen zu so vielen Mitgliedern zu verhelfen, daß mindestens im 5 Minuten-Takt ein Vogel startet oder landet? ;-)

20. Februar 2019: Von Sven Walter an Chris B. K.

Mehr Nachwuchs, jede Kostensenkung mitnehmen, die möglich ist, Leute ranführen, mehr Fluglehrer, bessere Öffnungszeiten. Und keinen Hickhack der Flieger untereinander. Es geht nur zusammen.

20. Februar 2019: Von  an Sven Walter

Alles ok, aber ...

Und keinen Hickhack der Flieger untereinander.

Das ist dann doch etwas unrealistisch :-)

20. Februar 2019: Von Alexander Callidus an Chris B. K. Bewertung: +2.00 [2]

Wie schafft man es den kleinen Segel- und Motorflugvereinen zu so vielen Mitgliedern zu verhelfen, daß mindestens im 5 Minuten-Takt ein Vogel startet oder landet? ;-)

Pfiffige junge Leute suchen, sie gut anlernen, ihnen eine umschriebene verantwortungsvolle Aufgabe übergeben, machen lassen, anerkennen.

Ich war platt, wie schnell man die Stimmung und die Probleme des Vereins "riecht", sobald man mit den ersten zwei Menschen auf dem Platz gesprochen hat.

...fällt mir noch ein: "Flash, Kick" kann man auch gut besetzen. Die Videos der Basejumper oder Jumpsuit-Flieger sind der Renner, Hinz und Kunz kleben sich eine Gopro auf den Helm und fahren, rollen, gleiten.
Beim Fliegen gibt's nicht Youtube, sondern das "real thing".

20. Februar 2019: Von Erik N. an Alexander Callidus Bewertung: +1.00 [1]

Kannst du den Katalog bitte der AOPA schicken ? Die kennen den nicht, sind aber der Interessenverband.

Vielleicht braucht der etwas frischen Wind.

21. Februar 2019: Von Tee Jay an  Bewertung: +1.00 [1]

Nein ich bin da nicht bei Dir, denn spätestens im Not- pder Katastrophenfall wirst Du schnell feststellen, daß am Boden bei uns in der Republik nichts mehr geht. Der Vergleich mit anderen Aspekten der Grundversorgung ist aus meiner Sicht daher sehr wohl naheliegend und gerechtfertigt. Einige Punkte wie Organtransport, Rettungs- und Polizeiflüge hast Du weiter oben sogar selbst genannt. Jeder meckert über Hubschrauber oder Flugzeuglärm, aber wenn in Thailand nach dem Komasaufen das Überleben vom ambulanten Rücktransport abhängt ist alles vergessen?

Was meinst Du eigentlich warum Deutschland was Breitband und mobiles Internet betrifft auf dem Stand von Albanien oder Rumänien ist? Aus genau dem gleichen von Dir vorgetragenen Argument. Weil "Versorgung" und "Abdeckung" lieber nach der Bevölkerung und nicht in der Fläche betrieben wurde.

Es ist nunmal Fakt, daß bestimmte gesellschaftlichen Bereiche eben genau nicht mit der BWL Brille einer Utlization oder nach wirtschaftlichen Aspekten zu bewerten sind. Schliesslich kommt auch niemand auf die Idee eine Berufsfeuerwehr nach deren Utilization zu bewerten. Wie die Feuerwehrmänner lungern zu 90% Ihrer Arbeitzeit faul herum? Das geht wirklich nicht, Abschaffen!

21. Februar 2019: Von Len Schumann an Tee Jay Bewertung: +1.00 [1]

Werte Foristen,

ich möchte hier gerne noch zwei Punkte zum Thema beisteuern.

  1. Auf der Kostenseite wäre noch viel zu holen, wenn die Regeln weniger deutsch und mehr pragmatisch wären. Flugleiterpflicht ist ein typischer deutscher Kostentreiber, sogar "IFR without ATC" wird im Nachbarland (Grenchen, aus Kostengründen) seit einiger erprobt. Im Umkehrschluss heißt das, wenn die deutsche Gesellschaft diesen Aufwand treiben will (und über deren Volksvertreter in Gesetze bindet) kann man auch erwarten, dass diese Gesellschaft an den notwendigen zusätzlichen Kosten beteiligt.
  2. Fliegen ist auch ein gesellschaftliches Thema, was gerne vergessen wird. Die Welt ist noch nie so zusammengerückt wir heute und das liegt letztendlich am Flugverkehr weil (quasi) jeder reisen kann und damit die Scheu vor "dem Fremden" verliert. Das wir heute dieses Privileg genießen dürfen hat etwas mit unseren Flugplätzen zu tun, denn sehr viele junge Leute kommen über die GA zum Luftverkehr. Sei es als qualifizierter Pilot oder als innovativer Ingenieur. Hirth, Heinkel, Klemm, Messerschmitt... um nur ein paar bekannte Namen aus der Anfangszeit zu nennen. Ohne GA-Infrastruktur würde es diese Leute mit ihrer Passion nicht geben. Und das kommt auch in Form von Steuergeldern an vielen Stellen zurück, z.B. wird heute viel Geld mit Windkraft verdient. Die grundsätzliche Auslegung dieser Anlagen wurde von Luftfahrern entwickelt (Hütter).

Beste Grüße

Len

21. Februar 2019: Von Urs Wildermuth an Mich.ael Brün.ing

Gutes Thema und es zeigt einmal mehr wieso in Europa die Flugplätze so einen schweren Stand haben.

Dabei ist es eigentlich sehr einfach:

  • Autos und Motorräder sowie LKWs brauchen Strassen
  • Die Bahn braucht Schienenstränge und Bahnhöfe
  • Fahrräder brauchen Radwege oder genügend breite Strassen
  • Flugzeuge brauchen Flugplätze.

Wenn ich mit dem Auto von A nach B will muss ich dies via ein Strassennetz bewerkstelligen können. Mit dem Flugzeug ist das genau so, der Flugplatz ist also Infrastruktur zuerst und zuletzt. Er dient der Personen und Güterbeförderung, kann Standort für Polizei und Rettungsdienste sein und wird zumindest einen kleineren Wirtschaftsraum begründen mit Werft, Hangars und meist Restaurant.

Genau die Betrachtung, dass Flugplätze nur der reichen Schnöselelite dienen haben hier in Europa dazu geführt, dass praktisch jeder GA Platz von der Schliessung bedroht ist. Dabei sollte es eher andersrum funktionieren: Jede grössere Ortschaft die keinen Flugplatz hat sollte sich fragen was sie falsch macht, als bestehende Infrastruktur durch überflüssige Überbauungen und Shopping Centers die keiner braucht plattzumachen.

Natürlich werden auch Strassen- und Schienenprojekte einer Wirtschaftlichkeitsrechnung unterzogen und wie man sieht ist ja auch wie das bei der Bahn zu Leistungsabbau führt, wo doch gerade die Bahn ja das umweltfreundlichste Teil sein sollte, Lokalpolitik eben einmal mehr, keiner will zahlen, alle wollen haben.

Aber im Endeffekt sollte auch klar sein, dass die Flugplätze eben einen sehr viel kleineren Anteil an Land brauchen als jede andere Infrastruktur, da die Verbindung dazwischen eben ohne Land funktioniert.

In wie weit man das in einem Land aber schaffen kann, dass sowieso gerade dabei ist sich energietechnisch und auch sonst in eine Oekooase zu verwandeln und dabei oft genug jegliche Vernunft aussen vor lässt, wage ich zu bezweifeln. Eher wird man versuchen die Infrastruktur weiter runterzufahren und die Leute mehr und mehr aufs Rad und auf den Zug zu zwingen. Als GA Nutzer sind wir für diese Leute sowieso der böse Feind. Da hab ich so meine Zweifel dass selbst gute Argumente was bringen, denn die interessiert niemanden.

21. Februar 2019: Von Chris _____ an Tee Jay

Es ist nunmal Fakt, daß bestimmte gesellschaftlichen Bereiche eben genau nicht mit der BWL Brille einer Utlization oder nach wirtschaftlichen Aspekten zu bewerten sind.

Leute mit dem entsprechenden beruflichen oder Ausbildungshintergrund verrennen sich da gerne. Genau das Gleiche hatte ich gemeint, als ich in dem anderen Thread davon geschrieben habe, dass manche Leute sogar (irreversible) Umweltschäden in einer Währung beziffern.

21. Februar 2019: Von Chris _____ an Urs Wildermuth

Hier in Hessen haben sie abseits der großen Städte die Bahnschienen rausgerissen und "Bahnradwege" daraus gemacht, inklusive Cafes in den ehemaligen Bahnhöfen usw.

Es radelt sich zwar gut auf diesen Bahnradwegen (geringe Steigungen), sie sind auch landschaftlich reizvoll (und wo hat man schon mal einen Tunnel extra für das Fahrrad), aber ich bin davon überzeugt, dass diese Infrastrukturvernichtung sich irgendwann rächen wird.

21. Februar 2019: Von Michael Höck an Chris _____

"Es radelt sich zwar gut auf diesen Bahnradwegen (geringe Steigungen), sie sind auch landschaftlich reizvoll (und wo hat man schon mal einen Tunnel extra für das Fahrrad), aber ich bin davon überzeugt, dass diese Infrastrukturvernichtung sich irgendwann rächen wird."

Bestimmt. Nur ist "die Bahn" die Antwort ? Wie auch immer, es gibt wohl kein Verkehrsystem das weniger Landachaftsverbrauch hat als die Fliegerei.

21. Februar 2019: Von  an Michael Höck

Bestimmt. Nur ist "die Bahn" die Antwort ? Wie auch immer, es gibt wohl kein Verkehrsystem das weniger Landachaftsverbrauch hat als die Fliegerei.

Ich glaube das ist einfach. Nein, "Die Bahn" ist sicher nicht die Antwort. Die reale Umweltbilanz der Bahn für die moderne Arbeitswelt ist auch noch, nach Abzug von Verarschung und Beschönigung, nicht gut. Beim Anblick der Performanz des Zentralkomittees der Verwaltung erkennt man ebenso, finde ich, klar = dezentrale Verwaltung wäre besser. Als persönliches Opfer der "Pofalla-Wende" habe ich aber sowieso ein spezielles Verhältnis zu dem Moloch.

21. Februar 2019: Von Tee Jay an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

Leute mit dem entsprechenden beruflichen oder Ausbildungshintergrund verrennen sich da gerne. Genau das Gleiche hatte ich gemeint, als ich in dem anderen Thread davon geschrieben habe, dass manche Leute sogar (irreversible) Umweltschäden in einer Währung beziffern.

Tja... Und wenn es zum GAU oder zur Beseitigung von Hinterlassenschaften kommt, schnell mit einem Unternehmen in die Insolvenz flüchten. Gewinne privatisieren, Verluste vergesellschaften...

Weisst Du das Schlimme ist, daß die Allgemeinheit wirklich denkt, daß GA nur von einigen wenigen Superreichen betrieben wird. Ich erinnere nur an die Neid-Diskussion bei F. Merz als der Umstand, daß er Pilot ist negativ durch die Presselandschaft gezogen wurde. Daß man dabei ganz viele "normale" Mittelschicht Angehörige, die als Hobbypiloten privat oder in Vereinen/ Verbänden organisiert sind, ebenfalls vor den Kopf haut... geschenkt!

21. Februar 2019: Von  an Urs Wildermuth Bewertung: +6.00 [6]

Mit dem Flugzeug ist das genau so, der Flugplatz ist also Infrastruktur zuerst und zuletzt. Er dient der Personen und Güterbeförderung,...

Das mit der „Infrastruktur“ ist immer das „Totschlagargument“. „Wir sind Infrastruktur und darum verbietet sich jede Diskussion um jeden einzelnen Flugplatz“.

Das ist aus 3 Gründen doof: Ersten funktiuoniert es offensichtlich nicht wie die Vergangenheit gezeigt hat, zweitens ist es inhaltlich durchaus fraglich und drittens kann man damit nicht begründen, ob wir in Deutschland 500, 50 oder 5 Flugplätze/-häfen brauchen. Leider sieht man ja auch in diesem Thread, dass über das „aber wir sind doch so wichtig wie Feuerwehr und Strom“ hinaus nicht viel substantielles kommt. Dann brauchen wir uns auch nicht wundern, wenn Nicht-Flieger das nicht verstehen.

Um Verständnis und Vertrauen zu schaffen hilft zunächst mal Ehrlichkeit - und nicht immer gleich eingeschnappt sein, wenn jemand kein so großer Flugzeug-Fan ist, wie man selber.

Zur Ehrlichkeit gehört:

  • Die GA in Deutschland ist zu aller Erst mal ein Hobby - Nein, nicht nur ein Hobby der „oberen 10.000“, aber auch für die „normalen Menschen“ die das betreiben zunächst mal ein Hobby. Um dieses Hobby herum hat sich zwar - wie bei jedem anderen Hobby auch - eine Gewerbeinfrastruktur mit Flugschulen, Werften, Vercharterern gebildet. Diese dienen aber auch primär dem Hobby.
    Ich würde schätzen, dass in Deutschland mindestens 80% der GA-Flüge dem Hobby-Bereich zuzuordnen sind
  • Für Polizei, Rettungsdienste, etc. brauchen wir unfraglich Infrastruktur - das ist aber zu einem großen Teil mit Heliports abdeckbar. Flugplätze mit Landebahnen braucht man in manchen Fällen zwar auch (Freiburg mit Landebahn quasi direkt an der Uniklinik mag ein Beispiel sein), aber sicher nicbht 550 in Deutschland
  • Wie jedes andere Hobby das auf Infrastruktur angewiesen ist auch, müssen unsere Forderungen im vernünftigen Verhältnis zu dem stehen, wie andere Hobbies gefördert werden.
    So ist z.B. sinnvoll, dass ein Flugplatz den gleichen Zuschuss pro Nutzer wie ein kommunales Schwimmbad bekommt - aber schwer zu begründen, warum es mehr sein sollte.

Weil ich hier gerne und oft auch absichtlich falsch verstanden werde: Ich habe sicher nichts gegen Flugplätze und will schon gar nicht für Schliessung argumentieren - aber mit der ewigen „ach Menno alle die was anderes wollen sind entweder blöd oder böse oder beides“-Argumentation richten wir mehr Schaden als nutzen an!

Wenn wir von der Allgemeinheit was wollen - und sei es nur, dass sie unseren Lärm duldet - dann dürfen wir nicht festlegen „was die Allgemeinheit endlich mal verstehen muss“, sondern müssen selber verstehen, was Menschen dazu bringt, gegen uns zu sein und ein Angebot machen, dass diese Bedenken adressiert!

21. Februar 2019: Von Erik N. an  Bewertung: +2.00 [2]

Zum "Hobby" wird die GA ja erst dadurch, dass sie nicht als eigenständiges Reisemittel gemeinhin akzeptiert ist. Dies ist im Angesicht einer heutzutage sicherlich vorhandenen Boden-Reiseinfrastruktur einerseits verständlich, andererseits auch kurzsichtig und ungerechtfertigt - wie wir durch Pleiten wie Germania oder bmi sehen, wie wir durch Staus vor Augen geführt bekommen, wie wir durch Zugverspätungen bewiesen bekommen.

Luftfahrt wird viel zu sehr mit der Grossfliegerei - Airlines - verbunden, die GA ist "hinten runter gefallen".

Ich behaupte, dass dies auch ein Resultat einer nicht zeitgemäßen Kommunikations- und Vermarktungsstrategie ist. Würde man die Vorteile herausstellen, die es hat, von einem kleinen zum nächsten kleinen Flugplatz selber zu fliegen, die Nachteile wie Lizenzerwerb und die Kosten für ein kleines Flugzeug dabei fair und ausgewogen kommunizieren, würden sich die Vorteile von selbst darstellen.

Die GA hatte in den 60er und 70er Jahren, bis in die 80er, einen Aufschwung; seither hatte sie einen Abschwung, sicher aufgrund von Spritkosten, aber im wesentlichen aufgrund einer immer weiter verbesserten allgemeinen Transport-Infrastruktur - Autobahnen, schnellere Autos, Hochgeschwindigkeitszüge, Flugverbindungen zw. den Städten für "kleines Geld".

Aber, das relativiert sich langsam, nicht wahr ? Die Bahn fährt schnell, ist aber notorisch verspätet. Die Autobahnen sind gut, aber notorisch verstopft. Die Flugverbindungen, soweit vorhanden, sind notorisch teuer, nicht vorhanden (Kalden, etc.) oder notorisch billig, aber dafür die Vorhölle.

Meines Erachtens ist es die AOPA, die hier tätig werden müsste. Sie ist der Interessenverband. Ausser im Hintergrund Strippen zu ziehen, wäre es denke ich Zeit, sich zu überlegen, wie man in der Öffentlichkeit ein anderes Image erzeugt

21. Februar 2019: Von Sven Walter an 

Der Hobbyvergleich und deine Zahlen sind wohl recht nah an der Wirklichkeit. Und daher sollten wir eben auch gerne die aufgezeigten Argumentationsmuster von Alexander umsetzen.

Wir können uns dann gerne mal mit Yachthäfen vergleichen an der Küste - Segeln mag umweltfreundlicher als Fliegen sein, aber das, was im Bereich Nachwuchsförderung geleistet wird, können wir im Segelflug wie Gleitschirmflug genauso leisten wie der Segelsport. Wir müssen nur dahinterstehen. Hangarratten mal im SEP oder SET mitnehmen, selbst mal ein Wochenende am Platz verbringen und ein paar Windenstarts mitmachen (oder auch Segelkunstflug - in Relation sehr günstig. Was ist das bitte groß anderes als "upset prevent and recovery training).

Die Jugend mäht uns den Rasen und ist unser Unterbau, so fördern wir sie halt. Ist ein Geben und Nehmen, je nach Generation. Mal ein Vortrag über IFR-Fliegerei im Winter im Verein um die Ecke leisten an deren Stammtischabend. Luftraumkarte, Softwarepräsentation, paar eigene Schnappschüsse aus dem Cockpit und schon zeigt man andere Perspektiven auf.

"Das mit der „Infrastruktur“ ist immer das „Totschlagargument“. „Wir sind Infrastruktur und darum verbietet sich jede Diskussion um jeden einzelnen Flugplatz“.

Das ist aus 3 Gründen doof: Ersten funktioniert es offensichtlich nicht wie die Vergangenheit gezeigt hat, zweitens ist es inhaltlich durchaus fraglich und drittens kann man damit nicht begründen, ob wir in Deutschland 500, 50 oder 5 Flugplätze/-häfen brauchen. Leider sieht man ja auch in diesem Thread, dass über das „aber wir sind doch so wichtig wie Feuerwehr und Strom“ hinaus nicht viel substantielles kommt. Dann brauchen wir uns auch nicht wundern, wenn Nicht-Flieger das nicht verstehen."

Eben ja nicht: Uns bremsen Flugleiterpflicht und Öffnungszeiten erheblich aus, was den beruflich und wirtschaftlich nutzbaren Anteil der AL erheblich fördern würde. Und Alexander hat perfekte Argumentationsketten geliefert. Nimm mal ein paar Eigner von KMUs, GF und Techniker mit, nur so. Mal gucken, was draus wird. Jede 182er kann da Einiges leisten.

Hätte man in Bremerhaven direkt neben der Autobahn 999 m Asphalt mit EGNOS gelegt vor Schließung des Platzes, würde keiner von uns wirklich klagen. Hätte Minga eine 3. Piste für die GA à la Hannover erhalten oder mehrere ertüchtigte VLPs, auch nicht. Das Netz leidet insgesamt unter schlechter Erreichbarkeit. Fehlende Kreditkartentankstellen. Nichtverkauf von Sprit an Vereinsfremde, weil die alte Zapfsäule nicht geeicht ist etc. Es gibt noch viele weitere Beispiele!

21. Februar 2019: Von Markus Doerr an Sven Walter Bewertung: -0.33 [1]

Die Jugend mäht uns den Rasen und ist unser Unterbau, so fördern wir sie halt. Ist ein Geben und Nehmen, je nach Generation.

kaum noch. Die Jugend ist nur noch gesteuert von den Wischkästchen und deren Informationsblase.

21. Februar 2019: Von  an Markus Doerr

Die Jugend mäht uns den Rasen und ist unser Unterbau, so fördern wir sie halt. Ist ein Geben und Nehmen, je nach Generation.

kaum noch. Die Jugend ist nur noch gesteuert von den Wischkästchen und deren Informationsblase.

Dafür kennen die sich doch super mit App-gesteuerten Rasenmährobotern aus ;-).

21. Februar 2019: Von  an Erik N.

Zum "Hobby" wird die GA ja erst dadurch, dass sie nicht als eigenständiges Reisemittel gemeinhin akzeptiert ist.

Frage ist ja, ob es an „Akzeptanz“ oder mehr an „Nutzen“ liegt.

Würde man die Vorteile herausstellen, die es hat, von einem kleinen zum nächsten kleinen Flugplatz selber zu fliegen, die Nachteile wie Lizenzerwerb und die Kosten für ein kleines Flugzeug dabei fair und ausgewogen kommunizieren, würden sich die Vorteile von selbst darstellen.

Das glaube ich nicht - wenn man es wirklich fair und ausgewogen macht. Ja, es gibt immer spezielle Situationen, in denen das eigene Flugzeug „unschlagbar“ ist. Von der norddeutschen Provinz zu einem Werk in die polnische Provinz. Schon das vom Betreiber dieses Forums oft genannte „Frankfurt/Graz“ hält einer genauen Betrachtung nicht immer Stand - immerhin gibt es hier 4 Linienflüge täglich.

Die Bahn fährt schnell, ist aber notorisch verspätet.

Im Vergleich zur GA ist die Bahn nicht wirklich oft und viel verspätet. Wenn wir ehrlich mit uns selbst sind, dann ist die GA auch sehr oft „verspätet“ - es stört uns nur nicht, weil wir eh nicht auf die Minute genau planen.

Die Flugverbindungen, soweit vorhanden, sind notorisch teuer, nicht vorhanden (Kalden, etc.) oder notorisch billig, aber dafür die Vorhölle.

Wenn ioch mir die Strecken anschaue, in denen der Flug schneller ist, als die Bahn, dann komme ich selbst mit bei der LH kurzfristig gebuchten Normal-Tickets eigentlich immer billiger, als würde ich selber fliegen.

Der Unterschied im Nutzen der GA zwischen hier und den USA ist in meinen Augen im Wesentlichen in 2 Dingen begründet:

1.) Dem viel besseren Bahnsystem in den meisten Ländern Europas, dass auf Kurz- bis Mittelstrecken die GA oft schlecht aussehen läßt

2.) Unsere kulturbedingte Kleinstaaterei, die Reisen zwischen der Provinz in einem Land und der Provinz im zweiten Land sehr viel seltener machen. Während es für viele Bauunternehmer z.B. In den USA durchaus normal ist, 800km weiter irgendwo in einem anderen Staat eine Baustelle zu haben (und die da am Besten mit der GA hinfliegen) ist es bei uns die absolute Ausnahme, dass Handwerker in verschiedenen EU-Ländern aktiv sind...

21. Februar 2019: Von Roland Schmidt an 

Und dann noch die sonstigen Einschränkungen. Nicht oder nur für UL zugelassen. Der Direktor von Mönchengladbach lässt mich nicht mein Flugzeug auf "seinem" Flugplatz aufrüsten. Pattonville nur drei Landungen am Tag für nicht ansässige, PPR usw.

Ernstes Reisen mit der GA? Nee, dafür braucht man i.d.R. viel Zeit, Geduld und Begeisterung - die ich zum Glück (noch) habe :-)

21. Februar 2019: Von Alexander Callidus an Erik N.

Meines Erachtens ist es die AOPA, die hier tätig werden müsste. Sie ist der Interessenverband. Ausser im Hintergrund Strippen zu ziehen, wäre es denke ich Zeit, sich zu überlegen, wie man in der Öffentlichkeit ein anderes Image erzeugt

Vielleicht ist die AOPA dafür nicht die richtige. DAEC und DULV wären strukturell dafür prädestiniert, bringen es aber nicht. Es bedürfte einiger sehr guter Leute, die sich Vollzeit Gedanken machen und dann den Freiraum haben, das umzusetzen. Kurz, das Gegenteil der typischen Dnnn-Interessenvertreter. Eher etwas in Richtung angloamerikanischer Wahlkampfteams. Dominic Cummings ist skrupellos, zeigt aber, was geht.
Wer ist schlau, enthousiatisch und hat Zeit? Der Nachwuchs. Man bräuchte nur einen Kondensationskern, dem Junge sich anschließen können und der dann auch DAEC und DULV mit einbinden kann.

Poitische Lobbyarbeit ist das andere Standbein der Strategie, wofür weiterhin die AOPA zuständig sein sollte. Lutz hat vor einigen Wochen nachdenklich stimmende Einblicke gegeben. Leider fehlt der GA das Geld, um sowas zu veranstalten. Daher Lufthansa.... wenn die aber schon schon ihre Sympathiträger einmottet, ist von ihr nichts mehr zu erwarten.

Was fehlt? Geld und Frechheit

21. Februar 2019: Von Wolfgang Winkler an Roland Schmidt

Nur zur Info, Roland: Von den 30 Landungen, die uns täglich im Rahmen unserer Sonderlandeplatz-Betriebsgenehmigung zugestanden werden, dürfen wir 3 Landungen an nicht am Platz stationierte Luftfahrzeuge abgeben. Und das tun wir gerne, auch wenn wir damit auf 3 eigene Landungen (= 10%) am Tag verzichten. Das ist unser bescheidener Beitrag zur Infrastruktur im Rahmen unserer eingeschränkten Möglichkeiten.

Immerhin ist es uns allen Unkenrufen zum Trotz gelungen, den Platz nach dem Abzug der US-Streitkräfte seit nunmehr 28 Jahren offen zu halten, auch für unsere PPR-Gäste. So einfach, wie sich das manche hier vorstellen, ist das nämlich weiß Gott nicht.

Gruß Wolfgang

21. Februar 2019: Von Roland Schmidt an Wolfgang Winkler

Hallo Wolfgang, ich weiss, dass es nicht an euch liegt. Entschuldige, wenn das so 'rüberkam. Ich bin schon bei euch gewesen (ja, es geht) und bin sehr nett behandelt worden. War nur beispielhaft und zeigt, dass man das halt oft mit GA nicht vernünftig planen kann. VG und bis bald mal :-)


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