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21. Februar 2019: Von Erik N. an  Bewertung: +2.00 [2]

Zum "Hobby" wird die GA ja erst dadurch, dass sie nicht als eigenständiges Reisemittel gemeinhin akzeptiert ist. Dies ist im Angesicht einer heutzutage sicherlich vorhandenen Boden-Reiseinfrastruktur einerseits verständlich, andererseits auch kurzsichtig und ungerechtfertigt - wie wir durch Pleiten wie Germania oder bmi sehen, wie wir durch Staus vor Augen geführt bekommen, wie wir durch Zugverspätungen bewiesen bekommen.

Luftfahrt wird viel zu sehr mit der Grossfliegerei - Airlines - verbunden, die GA ist "hinten runter gefallen".

Ich behaupte, dass dies auch ein Resultat einer nicht zeitgemäßen Kommunikations- und Vermarktungsstrategie ist. Würde man die Vorteile herausstellen, die es hat, von einem kleinen zum nächsten kleinen Flugplatz selber zu fliegen, die Nachteile wie Lizenzerwerb und die Kosten für ein kleines Flugzeug dabei fair und ausgewogen kommunizieren, würden sich die Vorteile von selbst darstellen.

Die GA hatte in den 60er und 70er Jahren, bis in die 80er, einen Aufschwung; seither hatte sie einen Abschwung, sicher aufgrund von Spritkosten, aber im wesentlichen aufgrund einer immer weiter verbesserten allgemeinen Transport-Infrastruktur - Autobahnen, schnellere Autos, Hochgeschwindigkeitszüge, Flugverbindungen zw. den Städten für "kleines Geld".

Aber, das relativiert sich langsam, nicht wahr ? Die Bahn fährt schnell, ist aber notorisch verspätet. Die Autobahnen sind gut, aber notorisch verstopft. Die Flugverbindungen, soweit vorhanden, sind notorisch teuer, nicht vorhanden (Kalden, etc.) oder notorisch billig, aber dafür die Vorhölle.

Meines Erachtens ist es die AOPA, die hier tätig werden müsste. Sie ist der Interessenverband. Ausser im Hintergrund Strippen zu ziehen, wäre es denke ich Zeit, sich zu überlegen, wie man in der Öffentlichkeit ein anderes Image erzeugt

21. Februar 2019: Von  an Erik N.

Zum "Hobby" wird die GA ja erst dadurch, dass sie nicht als eigenständiges Reisemittel gemeinhin akzeptiert ist.

Frage ist ja, ob es an „Akzeptanz“ oder mehr an „Nutzen“ liegt.

Würde man die Vorteile herausstellen, die es hat, von einem kleinen zum nächsten kleinen Flugplatz selber zu fliegen, die Nachteile wie Lizenzerwerb und die Kosten für ein kleines Flugzeug dabei fair und ausgewogen kommunizieren, würden sich die Vorteile von selbst darstellen.

Das glaube ich nicht - wenn man es wirklich fair und ausgewogen macht. Ja, es gibt immer spezielle Situationen, in denen das eigene Flugzeug „unschlagbar“ ist. Von der norddeutschen Provinz zu einem Werk in die polnische Provinz. Schon das vom Betreiber dieses Forums oft genannte „Frankfurt/Graz“ hält einer genauen Betrachtung nicht immer Stand - immerhin gibt es hier 4 Linienflüge täglich.

Die Bahn fährt schnell, ist aber notorisch verspätet.

Im Vergleich zur GA ist die Bahn nicht wirklich oft und viel verspätet. Wenn wir ehrlich mit uns selbst sind, dann ist die GA auch sehr oft „verspätet“ - es stört uns nur nicht, weil wir eh nicht auf die Minute genau planen.

Die Flugverbindungen, soweit vorhanden, sind notorisch teuer, nicht vorhanden (Kalden, etc.) oder notorisch billig, aber dafür die Vorhölle.

Wenn ioch mir die Strecken anschaue, in denen der Flug schneller ist, als die Bahn, dann komme ich selbst mit bei der LH kurzfristig gebuchten Normal-Tickets eigentlich immer billiger, als würde ich selber fliegen.

Der Unterschied im Nutzen der GA zwischen hier und den USA ist in meinen Augen im Wesentlichen in 2 Dingen begründet:

1.) Dem viel besseren Bahnsystem in den meisten Ländern Europas, dass auf Kurz- bis Mittelstrecken die GA oft schlecht aussehen läßt

2.) Unsere kulturbedingte Kleinstaaterei, die Reisen zwischen der Provinz in einem Land und der Provinz im zweiten Land sehr viel seltener machen. Während es für viele Bauunternehmer z.B. In den USA durchaus normal ist, 800km weiter irgendwo in einem anderen Staat eine Baustelle zu haben (und die da am Besten mit der GA hinfliegen) ist es bei uns die absolute Ausnahme, dass Handwerker in verschiedenen EU-Ländern aktiv sind...

21. Februar 2019: Von Roland Schmidt an 

Und dann noch die sonstigen Einschränkungen. Nicht oder nur für UL zugelassen. Der Direktor von Mönchengladbach lässt mich nicht mein Flugzeug auf "seinem" Flugplatz aufrüsten. Pattonville nur drei Landungen am Tag für nicht ansässige, PPR usw.

Ernstes Reisen mit der GA? Nee, dafür braucht man i.d.R. viel Zeit, Geduld und Begeisterung - die ich zum Glück (noch) habe :-)

21. Februar 2019: Von Alexander Callidus an Erik N.

Meines Erachtens ist es die AOPA, die hier tätig werden müsste. Sie ist der Interessenverband. Ausser im Hintergrund Strippen zu ziehen, wäre es denke ich Zeit, sich zu überlegen, wie man in der Öffentlichkeit ein anderes Image erzeugt

Vielleicht ist die AOPA dafür nicht die richtige. DAEC und DULV wären strukturell dafür prädestiniert, bringen es aber nicht. Es bedürfte einiger sehr guter Leute, die sich Vollzeit Gedanken machen und dann den Freiraum haben, das umzusetzen. Kurz, das Gegenteil der typischen Dnnn-Interessenvertreter. Eher etwas in Richtung angloamerikanischer Wahlkampfteams. Dominic Cummings ist skrupellos, zeigt aber, was geht.
Wer ist schlau, enthousiatisch und hat Zeit? Der Nachwuchs. Man bräuchte nur einen Kondensationskern, dem Junge sich anschließen können und der dann auch DAEC und DULV mit einbinden kann.

Poitische Lobbyarbeit ist das andere Standbein der Strategie, wofür weiterhin die AOPA zuständig sein sollte. Lutz hat vor einigen Wochen nachdenklich stimmende Einblicke gegeben. Leider fehlt der GA das Geld, um sowas zu veranstalten. Daher Lufthansa.... wenn die aber schon schon ihre Sympathiträger einmottet, ist von ihr nichts mehr zu erwarten.

Was fehlt? Geld und Frechheit

21. Februar 2019: Von Wolfgang Winkler an Roland Schmidt

Nur zur Info, Roland: Von den 30 Landungen, die uns täglich im Rahmen unserer Sonderlandeplatz-Betriebsgenehmigung zugestanden werden, dürfen wir 3 Landungen an nicht am Platz stationierte Luftfahrzeuge abgeben. Und das tun wir gerne, auch wenn wir damit auf 3 eigene Landungen (= 10%) am Tag verzichten. Das ist unser bescheidener Beitrag zur Infrastruktur im Rahmen unserer eingeschränkten Möglichkeiten.

Immerhin ist es uns allen Unkenrufen zum Trotz gelungen, den Platz nach dem Abzug der US-Streitkräfte seit nunmehr 28 Jahren offen zu halten, auch für unsere PPR-Gäste. So einfach, wie sich das manche hier vorstellen, ist das nämlich weiß Gott nicht.

Gruß Wolfgang

21. Februar 2019: Von Roland Schmidt an Wolfgang Winkler

Hallo Wolfgang, ich weiss, dass es nicht an euch liegt. Entschuldige, wenn das so 'rüberkam. Ich bin schon bei euch gewesen (ja, es geht) und bin sehr nett behandelt worden. War nur beispielhaft und zeigt, dass man das halt oft mit GA nicht vernünftig planen kann. VG und bis bald mal :-)

21. Februar 2019: Von Lutz D. an Alexander Callidus Bewertung: +1.00 [1]

Geld und Frechheit - das ist eine gute Zusammenfassung! Heute bekommt man für sein Geld in der politischen Kommunikation aber viel mehr als früher, weil man quasi mit seed money in Zeiten von Social media eine größere Welle erzeugen kann durch Einbindung von Überzeugungstätern. Aber ohne 2-3 erfahrene und durchtriebene Kampagnenmanager geht es nicht. Ich denke, man müsste für ein gutes, nationales Programm über 3 Jahre so rund 500K kalkulieren.

Denke, DAeC und DULV machen dem Ergebnis nach ihre

Sache nicht schlecht - Segelflugplätze und auch UL-Fluggelände haben definitiv eine größere Akzeptanz, als die restliche GA. Die AOPA macht ihre Sache auch nicht schlecht, hat aber an der Verwaltung angedockt und kämpft auf diesem Terrain. Das ist auch sehr wichtig, weil der Teufel oft im Detail steckt, ändert aber an den großen Linien quasi nichts.

Es wäre mal interessant zu wissen bzw zu betrachten, wieviel % der Mitgliedsbeiträge für echte politische Kommunikation ausgegeben wird - und wieviel für Gremienarbeit. Aber nochmal- ich verurteile das nicht, überhaupt nicht. Es hat nur mit dem hier besprochenen wirklich nichts zu tun.

22. Februar 2019: Von Chris B. K. an Erik N.

Zum "Hobby" wird die GA ja erst dadurch, dass sie nicht als eigenständiges Reisemittel gemeinhin akzeptiert ist. Dies ist im Angesicht einer heutzutage sicherlich vorhandenen Boden-Reiseinfrastruktur einerseits verständlich, andererseits auch kurzsichtig und ungerechtfertigt - wie wir durch Pleiten wie Germania oder bmi sehen, wie wir durch Staus vor Augen geführt bekommen, wie wir durch Zugverspätungen bewiesen bekommen.

Moin,

ich denk das Hauptproblem, warum die GA nicht als Transportmittel anerkannt wird, ist die geringe Anzahl an beförderten Paxen. Wie hilft die GA denn einen Stau auf der Autobahn zu vermeiden? Wie viele 10.000 Paxe/Stunde kann sie wegschaffen?

Im Vergleich zu den Passagierzahlen der Bahn und auch zu dem, was auf unseren Straßen abgeht, ist die GA verschwindent klein und selbst die Airlines schaffen alle zusammen in Deutschland (bzw. aus Deutschland heraus) nicht so viele Passagiere weg, wie die DB an einem einzigen Tag.

Also das Thema "Stau" und "Zugverspätung" lassen wir mal. Denn dabei kommt am Ende ja doch wieder nur raus, daß die GA etwas für superreiche Schnösel ist, die über dem 08/15-Bürger stehen und diesen im Stau stehend überholen wollen.

Und was die Infrastruktur angeht, so hat die Bahn inzw. bei mir persönlich abgewirtschaftet, weil sie nur die Zentren und nicht die Fläche bedient. Oder anders: Wenn ich mir aussuchen muß, ob ich mit dem Auto zum Bahnhof oder zum Flughafen fahre, weil es bie mir am Ort keinen funktionierenden Bahnhof mehr gibt, fahre ich zum Flughafen, weil:

  • Da kann ich wenigstens das Auto parken. An den Bahnhöfen in den Innenstädten geht das nicht.
  • Die Lufthansa fliegt billiger als die DB fährt.
  • Bevor die Airlines bei Sturm den Betrieb einstellen, hat die DB schon dreinmal den Betrieb eingestellt. Selber schon in FRA erlebt, als ich nach der Landung mit der DB nach Hause wollte. Die Privatbahnen mit ihren Bummelzügen fuhren noch, nicht aber die DB.
22. Februar 2019: Von Sven Walter an Chris B. K. Bewertung: +1.00 [1]

Moin,

ich denk das Hauptproblem, warum die GA nicht als Transportmittel anerkannt wird, ist die geringe Anzahl an beförderten Paxen. Wie hilft die GA denn einen Stau auf der Autobahn zu vermeiden? Wie viele 10.000 Paxe/Stunde kann sie wegschaffen?

Im Vergleich zu den Passagierzahlen der Bahn und auch zu dem, was auf unseren Straßen abgeht, ist die GA verschwindent klein und selbst die Airlines schaffen alle zusammen in Deutschland (bzw. aus Deutschland heraus) nicht so viele Passagiere weg, wie die DB an einem einzigen Tag.

Es geht ja eher darum, eine sinnvolle Ergänzung sonstigen Verkehres anzubieten. Sei es, dass Vertriebler, Techniker und Bauleiter auch mal dezentral für Kurzeinsätze eingeflogen werden, Fortbildungskräfte herumgeschickt werden, Akquise erfolgt, Eigner vor Ort nach dem Rechten sehen usw.

Das Mehrpotential mag dann von 20 B90, 30 DA62 und 40 SR22 abgedeckt werden, aber es stärkt die Provinz und verbreitert die Akzeptanz. Da braucht es keine großen Zahlen, sondern nur das abgerundete Angebot, um eben von kleiner Großstadt zu kleiner Großstadt (Kiel Saarbrücken), Dreiecksflug (Bielefeld Leipzig Augsburg Bielefeld) oder Schwerin nach Stettin zu kommen, ohne abseits der gut ausgebauten Relationen von Bahn, Linienflug oder Autobahn ein potentiellen Bedarf abzudecken. Haupthinderungsgrund dieser flankierenden Ergänzung: Kein IFR LR G, schlechte Öffnungszeiten, Flugleiterpflicht, Bürokratiemonstren für kleine Lufttaxibetriebe.


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