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21. Oktober 2015: Von Mich.ael Brün.ing an Till Gerken Bewertung: +19.00 [19]
Hallo Till,

als einer Deiner Fluglehrer und somit auch Vertreter des Vereins, in dem Du die Ausbildung machst, will ich dazu kurz Stellung nehmen.

Du hast irgendwann eine Entscheidung getroffen, die Ausbildung in einem Verein zu machen und nicht in einer gewerblichen Flugschule. Vielleicht hast Du Dich damals gar nicht nach Alternativen umgesehen, aber ich würde mich wundern, wenn Du nicht auch verschiedene Angebote abgewägt hast. Bei den meisten "Fußgängern", die Piloten werden wollen, spielen jedenfalls die Kosten eine nicht unerhebliche Rolle und sind neben der Nähe zum Wohnort meist der wichtigste Entscheidungsfaktor.

Wenn Du es damals noch nicht getan hast, dann schau Dir bitte die Preise der bereits genannten gewerblichen Schulen an. Du wirst feststellen, im Vergleich zu unserem Verein sind die Flugzeuge mindestens 30% teurer und die Lehrer kosten in etwa das Doppelte.

Warum ist das so?

Weil in diesen Schulen zumindest ein paar Leute davon ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen, also einen vernünftigen Überschuss erwirtschaften müssen. Für dieses höhere Preisniveau ist es dann Dein gutes Recht, auch mehr Service erwarten zu können, denn es ist schlichtweg deren Job. Im Verein dagegen ist die Flugausbildung nicht unser Job. Wir verdienen nicht unseren Lebensunterhalt damit, sondern wir opfern unsere Freizeit, um Flugbegeisterten den Traum vom Fliegen ein Stück erschwinglicher zu machen und unsere Leidenschaft weiter zu geben. Natürlich bekommen wir auch Flugstunden bezahlt, aber überlege bitte dabei, dass ich an einem gut geplanten Wochenend-Tag vielleicht 4 bis 5 abgerechnete Blockstunden erfliegen kann, für die ich von 8:30 Uhr bis 19:30 Uhr von zuhause weg bin. Im Endeffekt liegt das in etwa bei Mindestlohn-Niveau und reicht gerade mal, um meine Partnerin gelegentlich schön zum Essen auszuführen, um sie für die ganztägige Abwesenheit am Wochenende zu entschädigen. Ich will mich bestimmt nicht über mein selbstgewähltes Schicksal beschweren, ganz im Gegenteil, es macht mir viel Spaß und ich hoffe, ich kann noch mehr Menschen für das Fliegen begeistern.

Langer Rede, kurzer Sinn: Ausbildung im Verein und gewerbliche Schule sind einfach zwei verschiedene Modelle.

Im Verein bringen sich die Mitglieder stärker ein und tragen dadurch zur Reduzierung der Kosten bei. Aber man muss dann eben auch die Kirche im Dorf lassen, wenn es darum geht bei momentan mehr als 20 Schülern eine kompakte Ausbildung zu organisieren. Außerdem werden Fluglehrer mehr und mehr zur Mangelware. Die Ausbildung zum PPL-Fluglehrer kostet heute ca. 8.000 bis 10.000 Euro (125 Std. Theorie, 30 Std. Flugausbildung und evtl. CPL-Theorie mit LBA-Prüfung on top). Wer kann sich das schon leisten und schult danach im Verein für ca. 10€ pro Anwesenheitsstunde? Das geht auch nur, wenn man im Hauptberuf gut verdient und sich die Ausbildung zum Lehrer einfach leistet, weil man sich selbst damit auch fliegerisch weiterentwickelt. Gut Verdienen im Hauptberuf bedeutet aber auch wenig Zeit unter der Woche, um dort noch zusätzlich Ausbildung zu betreiben.

So viel zum Hintergrund, aber jetzt wieder zurück zu Deinem Wunsch.

Ich verstehe Dein Anliegen sehr gut! Ich wäre auch ungeduldig, um endlich "ohne Einschränkung" fliegen zu können. Also auch "no hard feelings" für Deine Alternativ-Suche von meiner Seite. Interessanterweise hat hier noch keiner darauf hingewiesen, dass es gar nicht so einfach ist, die Schule mitten in der praktischen Ausbildung zu wechseln. Ja, wechseln! Es geht nämlich nicht, parallel in zwei ATOs denselben Lehrgang zu absolvieren. Würde ein Lehrer, der nicht in unserem Verein gemeldet ist, mit Dir am Doppelsteuer fliegen, kann das zwar lehrreich sein, wird aber nicht auf die Ausbildungszeit und damit Mindeststundenzahl angerechnet, die wir in unseren Trainingsunterlagen dokumentieren. Es wäre vielmehr so, dass Du die Ausbildung in unserem Verein abbrechen müsstest, die Vereinsflugschule dann die Unterlagen für die bisherig durchgeführte Ausbildung zusammenstellt und Du mit diesen Unterlagen und Nachweisen an einer neuen Schule eine Ausbildung unter Anrechnung der Vorflugerfahrung quasi neu beginnst. Mal abgesehen von Aufnahmegebühren in anderen Vereinen und Administrationskosten ist das sicher kein schneller Vorgang, also wohl auch kaum zielführend für das, was Du erreichen willst.

Mein Vorschlag:
Versuche jetzt so schnell wie möglich zum ersten Solo zu kommen und dafür das volle Programm unserer Vereins-Möglichkeiten auszuschöpfen, sprich: jeweils am Wochenende Bedarf anmelden und unter der Woche unseren Ausbildungsleiter ansprechen, der auch häufiger am Platz ist. Sobald Du Deinen ersten Solo hinter Dir hast, wird es ohnehin einfacher. Auch ich bin gelegentlich wochentags am Platz und kann Dir dann Flugaufträge erteilen. Die Theorieprüfung sollte auch oben in der Prioritätenliste stehen, denn ohne sie kannst Du nicht alleine Überland fliegen.

Michael
21. Oktober 2015: Von Wolfgang Lamminger an Mich.ael Brün.ing Bewertung: +4.00 [4]
Michael,

sehr gut auf den Punkt gebracht! Gedanken die ich beim Lesen des Threads auch hatte...

Offensichtlich ist es so, dass man als Flugschüler oft das Gefühl hat, nicht richtig voran zu kommen, nicht schnell genug Flugstunden aneinandergereiht zu bekommen, nicht ausreichend bedient zu werden, das sich nicht genug um das eigene Vorwärtskommen gekümmert wird und sich viele - unnütze - Gedanken um den Verlauf der Ausbildung macht.

Ich glaube, ich hab's vor einiger Zeit schon mal geschrieben: es ging mir bei meinen verschiedenen Stufen zum PPL/CPL/IR/FI (A)/FI IR/div. Typeratings meist nicht anders... ABER: im Rückblick ist alles gut, so wie es gelaufen ist, und wenn unser neuer Fliegerkollege Till hier nicht gerade ab dem nächsten 1. sein Geld mit Fliegen verdienen muss, ist manchmal etwas Gelassenheit hilfreich ...

Das soll absolut nicht Unverständnis für die Ungeduld bedeuten, ja diese kann sogar hilfreich im Weiterkommen sein, aber im gesunden Verhältnis. Auch Malte hat dazu wichtiges geschrieben, über das man nachdenken sollte...

Und: die Integration in einem Verein ist sehr wertvoll, was das Verständnis für das Gesamtsystem "Privatfliegerei" betrifft. In einer gewerblichen Flugschule, wo Du kommst und gehst, wie der Schedule es vorsieht, kann das keiner leisten. Da ist solche Individualität betriebswirtschaftlich nicht leistbar.
21. Oktober 2015: Von David S. an Wolfgang Lamminger Bewertung: +3.00 [3]
Diese Vereinssache erscheint mir eine ur-deutsche Angelegenheit zu sein, die ja nun nicht jedem liegen muss. Ich sehe auch nichts romantisches an Flugzeugputztagen und Sanktionskatalogen.
Wie dem auch sei: Kompaktschulung klingt für mich sehr nach dem immer noch effizienten US-Modell (19.7.: Fußgänger, 17.8.: checkride; im selben Jahr!). Wir hatten damals versucht, mit meiner Freundin auch eine Art Kompaktschulung in Deutschland zu organisieren. Ist mächtig schief gegangen und hätte ihr fast den Spaß an der Fliegerei verdorben (bzw. hat es auch, aber Gott sei Dank nur für ein paar Monate). In den USA gibt es a) auch EASA Schulen, die deine bereits geflogenen Stunden wohl auch anerkennen würden, und b) sind die da wirklich drauf spezialisiert, Piloten zu produzieren. Ich sage nicht, dass das der alleinige Weg ist, glücklich zu werden. Aber wenn man dafür seinen Jahresurlaub opfern kann, würde man so sicherlich zum Ziel kommen.
Im Übrigen kann man der Vereinsarbeit nur dankbar sein, denn ohne die wäre die General Aviation in Deutschland praktisch nicht existent.
21. Oktober 2015: Von Malte Höltken an David S. Bewertung: +4.00 [4]
Im Übrigen kann man der Vereinsarbeit nur dankbar sein, denn ohne die wäre die General Aviation in Deutschland praktisch nicht existent.

Am besten bedankt man sich bei Ihr, in dem man Partizipiert und sich einbringt.
21. Oktober 2015: Von Lennart Mueller an David S. Bewertung: +1.00 [1]
Diese Vereinssache erscheint mir eine ur-deutsche Angelegenheit zu sein, die ja nun nicht jedem liegen muss. Ich sehe auch nichts romantisches an Flugzeugputztagen und Sanktionskatalogen.
So ist es. In Kombination mit autokratischen Vorständen und Innovationsresistenz nur noch abstoßend.
21. Oktober 2015: Von Alexander Callidus an Lennart Mueller Bewertung: +1.00 [1]
Dann mach mal die Augen auf.
Es gibt eine allgemeingültige Abfolge: 1. Gemeinsame Interessen, Idealismus, Einsatz -> 2. Erreichen der Ziele, Erfolg, weite Möglichkeiten -> 3. Beharren, Erstarrung, Wunsch, die Früchte zu ernten -> 4. Alte Säcke, die eine Anpassung und Weiterentwicklung behindern und allen nur auf die Nerven gehen -> 5. Jungtürken, die den Aufstand proben und bei 1. wieder anfangen.

Das findest Du in fast jedem Verein. Ausnahmen sind diejenigen Vereine, die das so institutionalisiert haben, daß der Übergang gleitend und ohne Brüche vonstatten geht. Dann hast Du die Vorteile des Vereins ohne die klischeehaften Nachteile. Wenn sich jemand mit Soziologie auskennt: wäre interessant, ob das in jeder Organisation so ist.
21. Oktober 2015: Von Malte Höltken an Lennart Mueller Bewertung: +13.00 [13]
Es macht nichts, wenn man kein Typ ist, sich in einem Verein zu engagieren.

Es macht aber etwas, diejenigen als abstoßende innovationsresistente Autokraten zu bezeichnen, die etwas tun, während man selber zwar von der aufrechterhaltenen Infrastruktur, günstigen Landegebühren und langen Öffnungszeiten profitieren, sonst aber nur möglichst wenig dafür tun möchte.

Diejenigen, die sich in Vereinen auch als Vorstand engagieren, führen nicht selten quasi eine mittelständische Unternehmung in ihrer Freizeit, mit nicht zu unterschätzender Haftung, während sie von Leuten angemacht werden, denen 7,50€ für die Nutzung des Platzes zu viel sind, während sie 500€ ausgeben um ein Stück Kuchen zu essen. Denen kann man am besten Danken, indem man mit ihnen arbeitet und sich einbringt. Die Mitglieder machen den Verein.
21. Oktober 2015: Von Reinhard Rüdiger an Lennart Mueller Bewertung: +6.00 [6]
Bitte die Vereine nicht in einen Topf werfen.
Ich habe in meinem Verein den PPL in 4 Monaten gemacht und ich war nicht der Einzige und vor allem nicht der Schnellste!

Es sind immer diese Faktoren die passen müssen:

- Das Wetter
- Das Flugzeug
- Der Lehrer
- und ICH.

Schnell sind die Anderen Schuld nur weil die gerade nicht können wenn ICH kann!

Wenn´s schnell gehen soll, gut planen, gut kommunizieren und selbst flexbel sein.
Danach kann eigentlich nur noch das Wetter dazwischen kommen ;-)
22. Oktober 2015: Von Erik N. an Mich.ael Brün.ing Bewertung: +6.00 [6]
Ich habe nur eine Anmerkung: die Punkte mögen alle valide sein, ich finde nur, du hättest hier nicht unbedingt öffentlich Stellung nehmen müssen, eine private Mail oder ein Anruf hätte auch genügt. Diese Stellungnahme hat ein bisschen was von öffentlicher Zurechtweiserei. Ich bin nicht sicher, ob das so hilfreich ist für Till, der dieses öffentliche Forum ja um eine Meinung gebeten hat, ohne euren Verein zu nennen.
22. Oktober 2015: Von Roland Schmidt an Erik N. Bewertung: +2.00 [2]
Meine eigenen Erfahrungen im Verein sind durchwachsen, sowohl hinsichtlich der Schulung (PPL-B) als auch danach.

Wir hatten nur einen Motorsegler, der auch noch während meiner Ausbildungszeit einen neuen Motor benötigte. Da unser Verein neben der geringen Anzahl von Flugzeugen auch noch wenig Mitglieder hatte, fand der Verein es eine gute Idee, mich auf einen Motorenwartlehrgang zu schicken. Neben Motoreinbau war auch noch der Flugplatz (Segelfluggelände) zu unterhalten (Hecken schneiden, Rasen mähen etc.) und die anderen dort ansässigen Vereine nahmen es meinem Verein bzw. seinen Mitgliedern auch übel, wenn das Soll nicht erfüllt wurde. Alles pure Vereinsmeierei mit vielen zwischenmenschlichen Spannungen, was sich sogar auch auf mein Privatleben negativ auswirkte (ich schnitt Hecke, mähte den Rasen, half beim Motoreneinbau... Ich flog überhaupt nicht, war aber "nie zu Hause"). Als nach zwei Jahren meine anfangs in der Ausbildung geflogenen Stunden wieder verfielen, habe ich die Reißleine gezogen und meinen Schein in einer kommerziellen Flugschule innerhalb weniger Wochen erworben. Das kostete natürlich etwas, aber nach Abwägung aller Umstände war es mir das wert. Den PPL-A habe ich im darauf folgenden Jahr direkt in dieser Flugschule gemacht, was ich ebenfalls nicht bereut habe.

Weil ich sowieso immer eher Richtung Motorflug wollte, bin ich dann Mitglied in einem reinen Motorflugverein auf einem Verkehrslandeplatz geworden und fühle mich da sehr wohl. Wenig Vereinsmeierei und gute Verfügbarkeit der drei Flugzeuge. Bin mir ziemlich sicher, dass ich meinen PPL-A dort auch schnell in der Tasche gehabt hätte, kostenmäßig irgendwo zwischen super funktionierendem Verein auf eigenem Flugplatz mit "Gratisfluglehrern" und kommerzieller Flugschule.

Man muss das für sich herausfinden - idealerweise im Vorfeld. Wenn man sich ganz unwohl fühlt mit allem, sollte man m. E. konsequent wechseln (ggf. nicht den Verein, sondern in eine Flugschule, um seinen Schein zu machen), selbst wenn es mit Aufwand verbunden ist.

Mein erster Verein fliegt jetzt übrigens ebenfalls mit dem Motorsegler vom VLP aus und hat dem Segelfluggelände den Rücken gekehrt.

22. Oktober 2015: Von Lennart Mueller an Malte Höltken Bewertung: +1.00 [1]
Es macht nichts, wenn man kein Typ ist, sich in einem Verein zu engagieren.
Streiche "sich in einem Verein zu engagieren" und ersetze es durch "sich in einem Verein mit streng hierarchischer Struktur einzufügen".
Es macht aber etwas, diejenigen als abstoßende innovationsresistente Autokraten zu bezeichnen, die etwas tun, während man selber zwar von der aufrechterhaltenen Infrastruktur, günstigen Landegebühren und langen Öffnungszeiten profitieren, sonst aber nur möglichst wenig dafür tun möchte.
Und ich habe nach großem Engagement leider feststellen müssen, dass Mitarbeit so lange erwünscht ist, wie es in die Leitlinie des Vorstands passt. Ist man aber mit einer Idee des Vorstands nicht d'accord und versucht, auf die Entwicklung Einfluss zu nehmen, ist man ganz schnell persona non grata. Entsprechend ging mein Engagement gegen Null.
Ich hoffe aber, dass es ein bedauerlicher Einzelfall ist.
Die Mitglieder machen den Verein.
Wenn man sie lässt und eine entsprechende Mitgestaltungskultur in allen Bereichen fördert.
22. Oktober 2015: Von Alfred Obermaier an Lennart Mueller Bewertung: +1.00 [1]
Lennart, Vermutlich eher kein (schon gar nicht bedauerlicher) Einzelfall, ABER es gibt immer und überall Alternativen.

Gruß
Alfred
22. Oktober 2015: Von Wolfgang Lamminger an Reinhard Rüdiger Bewertung: +2.00 [2]
Reinhard,

da hast Du absolut Recht. Du bist ja nun auch in einem Verein selbst als Organ und Fluglehrer tätig.

Ich war selbst auch im Vorstand eines Luftsportvereins und kenne die Probleme und Chancen dort gut.

Als Flugschüler habe ich beide Systeme kennengelernt und will absolut nicht behaupten, dass die Vereinsausbildung das Optimum ist; beide Systeme haben Stärken und Schwächen (wie im richtigen Leben ;-)

Aber: die "Erkundung des Biotops der Privatfliegerei" (um es mal so zum Umschreiben) wird im Verein besser gelingen, denn da kannst du, wenn du magst, mit Gleichgesinnten beim Bier um's Lagerfeuer sitzen, "alte Storys" hören, Fliegerlatein Glauben schenken, Mitflugerfahrungen bei gemeinsamen Ausflügen übers Wochenende machen etc. - das gibt's i. d. Regel in gewerblichen Schulen nicht oder sehr begrenzt.

Wenn Du da mal länger im Foyer oder Flur sitzt, um dich zu unterhalten, kommt schon mal die Frage "können wir noch was für Sie tun? ..." der zweite Satzteil "... sonst verlagern Sie doch Ihr Gespräch nach draußen ..." wird dann nur nicht ausgesprochen. Sicher gibt es auch hier Ausnahmen, Flugschulen, die sehr kameradschaftlich geführt werden, aber hier steht natürlicherweise immer die Gewinnerzielungsabsicht im Vordergrund.
22. Oktober 2015: Von Till Gerken an Mich.ael Brün.ing Bewertung: +3.00 [3]
Hi Michael,

schön, von dir zu hören! Danke auch für deine Hinweise, die sind wirklich sehr hilfreich. Und (dazu unten mehr) den Solo habe ich ja schon hinter mir - durch dich, wohlgemerkt! :)

Ich will kurz Stellung nehmen, zu dem, was du gesagt hast - vor allem aber auch, weil in anderen Beiträgen durchklingt, dass es ein paar falsche Annahmen über meinen Hintergrund gibt.

Wo komme ich her?

Ich war 8 Jahre begeisterter Gleitschirmfliegen in München. Aus der Flugschule heraus ergab sich eine tolle Gruppe, die zwar kleiner werdend aber doch konstant über viele Jahre fast jedes Wochenende in den Bergen war und einfach geflogen ist. Durch einen beruflichen Wechsel in die Rhein-Main-Region habe ich das hinter mir gelassen und hier schwer vermisst. Nach einem Rundflug in einer Cessna hat es mich gepackt - ich wollte unbedingt den PPL machen. Viele Recherchen später war für mich klar: euer Verein ist das richtige. Nicht nur die Kosten (ja, das war in der Tat ein Faktor), sondern auch der Wunsch nach einer neuen Fliegergruppe am neuen Wohnort, die man mal am Platz treffen kann, das gemeinsame Voranschreiten, Aktionen planen, etc - das schien mir bei euch sehr gut zu passen. Das Ausbildungsmodell am Wochenende und die Theorie zweimal unter der Woche passten perfekt, denn ich hatte darüber hinaus tagsüber eh keine Zeit. Last but not least gehört ihr zu den ganz wenigen, die wirklich mal transparent auflisten, was auf einen zukommt. Ich habe mich einfach gut aufgehoben gefühlt, es passte irgendwie alles. Ein Jahr später bin ich zwar kein Champion aber doch recht weit voran gekommen. Es ist eine ganze Menge geschafft und ich denke es gibt die realistische Möglichkeit, nächstes Frühjahr bis zur Prüfung zu kommen. Soweit so gut!

Was hat sich also geändert?

Seit kurzem weiß ich, dass ein weiterer beruflicher Wechsel ansteht. Es geht im Frühjahr wieder zurück nach München und damit muss ich vermutlich auch dem Verein Anfang des Jahres leider viel zu früh Lebewohl sagen. Vielleicht darf ich als stilles Mitglied noch etwas bleiben, da muss ich mal nachfragen. :) Dennoch ändert sich bei mir zeitlich einiges: In der letzten Zeit wird meine Frau vornehmlich am Wochenende arbeiten. Gleichzeitig habe ich noch einen Haufen Resturlaub. Damit fällt die Basis eures Modells weg: Lehrer bringen in ihrer Freizeit (in erster Linie das Wochenende) begeisterten Schülern in deren Freizeit (hauptsächlich das Wochenende) das Fliegen bei.

Wie du schon sagst: no hard feelings, so ist das halt. Meine Frage hatte gar nicht den Hintergrund, dass ich auf einmal alles doof finde. Es kommt eher daher, dass sich meine eigene Situation ändert und ich überlege, entweder jetzt etwas geschicktes mit der Restzeit anzufangen oder mit einer halbfertigen Lizenz in München dann woanders (z.B. beim Alfred?) weiter zu machen.

Was hier unter der Woche geht oder nicht können wir am besten am Platz besprechen - wenn du gute Ideen hast, wäre ich dafür wirklich dankbar. Ich schicke dir eine Mail, für diese Diskussion ist das Forum nicht der richtige Ort. :)

Auf jeden Fall vielen Dank an dich und alle anderen, die mir Tipps und Hinweise gegeben haben! Es waren wirklich viele hilfreiche Sachen dabei.
23. Oktober 2015: Von Lutz D. an Till Gerken
Und (dazu unten mehr) den Solo habe ich ja schon hinter mir - durch dich, wohlgemerkt! :)

Autsch.
23. Oktober 2015: Von Mich.ael Brün.ing an Lutz D. Bewertung: +2.00 [2]
Ja, Lutz, der ist bitter und muss ich uneingeschränkt kaufen!

Michael
23. Oktober 2015: Von Till Gerken an Lutz D.
Na, jetzt legt doch nicht jedes Wort auf die Goldwaage. Wer an dem Tag der coolere von beiden war und wem sich da was ins Gedächtnis eingebrannt hat, ist doch klar. Daher konnte ich mir das mit einem Augenzwinkern auch nicht verkneifen!

Und denkt dran, es ist halt so, wie Michael gesagt hat: am Wochenende schult, wer am Wochenende Zeit hat. Michael und ich waren vielleicht 3x gemeinsam unterwegs. Die übrigen Stunden verteilen sich über alle anderen Lehrer.
23. Oktober 2015: Von Lutz D. an Mich.ael Brün.ing Bewertung: +1.00 [1]
Komm, ich helfe Dir da raus: Till hat fliegerisch keinen Eindruck hinterlassen. Also auch keinen schlechten. Ich erinnere mich vor allem an Momente, in denen mir jemand Angst machte ;)

Zum Thema Verein: Die längere Dauer der Ausbildung, wechselnde Jahreszeiten, Platzverhältnisse, Fluglehrer- das alles führt zu einer Ausbildung von airmenship, wie man sie in einem vierwöchigen Intensivkurs nicht erhalten kann.
Andererseits gibt es eben auch viele Faktoren der Vereinsausbildung, die für Menschen, die in der Rush Hour ihres Lebens stehen, große Hindernisse darstellen. Da kann es sinnvoll sein, die Lizenz in einer Flugschule zu machen und dann im Verein weiterzufliegen- und zu lernen. Denn das endet nie.

Zu Deiner speziellen Situation, Till - kannst Du nicht mit einem Eurer Vereinsfluglehrer einen Deal für eine kompakte Woche machen?

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