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118 Beiträge Seite 1 von 5

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14. März 2013: Von Björn Steiner an reiner jäger
Naja, ob man nun Android oder Windows oder Apple Fetischist ist, muss jeder selber entscheiden. Ich nutze seit 1985 Apple, bin damit immer sehr gut gefahren und der älteste hier noch aktiv für die Buchhaltung benutzte Mac ist von 1991 - vergleichbares kenne ich aus einem Windows Umfeld nicht - aber egal, jeder wie er mag.

Mit den 7(7.9 beim iPad mini, um genau zu sein) Zoll Tablets steht für den normalen VFR Flieger jedenfalls ein preiswertes Zusatzgerät mit einem Nutzen und einem Sicherheitsgewinn zur Verfügung. Als Ergänzung (!) zu den ebenfalls an Bord befindlichen Papierkarten darf man zwar das Arbeiten mit den Karten nicht vergessen, aber durch die Speicherkapazitäten hat man nicht nur elektronische Karten, sondern im Zweifelsfall eben auch zusätzliche Dokumente an Bord (wer schleppt schon die Service oder Maintenance Manual Ordner im Flieger mit - als PDF in Goodreader oder direkt in ANP sind die schon eher dabei).

Eine vergleichbare Entwicklung habe ich in den vergangenen Jahren bei der Einführung von GPS Plottern in der Sportschifffahrt verfolgt und ich hoffe, dass die Entwicklung in der AL/GA NICHT so verläuft. In der Sportschifffahrt hat der tragbare Plotter, bzw jetzt auch die Tablets, dazu geführt, dass grundlegende und aus der Erfahrung als wichtig tradierte Methoden von einer "neuen Generation" Konsumenten, als Gegensatz zu den alten Skippern, negiert werden. Dort heisst die Diskussion dann gerne "gute Seemannschaft" - entsprechend der "good Airmanship". Beide haben ihre Berechtigung, werden aber von einer nachfolgenden Generation nicht mehr durchgängig erlernt, als veraltet komplett abgelehnt, als "ihr alten Säcke" diffamiert. Eine wichtige Aufgabe ist es beide Aspekte - die traditionell als richtig erkannten Methoden und die moderne Technik - zu einem sinnvollen Zusammenleben zu bringen. Ich habe Hoffnung, dass dies in der Fliegerei besser funktioniert.
14. März 2013: Von Achim H. an Björn Steiner
Als Ergänzung (!) zu den ebenfalls an Bord befindlichen Papierkarten darf man zwar das Arbeiten mit den Karten nicht vergessen,

Wieso braucht man Papierkarten und wozu soll ich damit "arbeiten"? Ich habe alle Karten auf dem Tablett und für die Redundanz entweder das Telefon oder ein zweites Tablett. Dazu noch brauchbare Vektorkarten auf dem eingebauten GPS.
14. März 2013: Von Björn Steiner an Achim H.
Ganz einfach und schlicht zum Beispiel wenn durch nahen Blitzschlag die Elektronik im A*** ist. Nach einem Nahebeischlag können durchaus durch den EMP Funk und alle elektronischen Gadgets kaputt sein. Auch wenn das ein seltenes Szenario ist, aber wenn es eintritt, dann würde nur ein GPS Backup in einem geschlossenen Metallkasten helfen und wer hat das an Bord?

Auf dem Schiff habe ich die Situation übrigens schon erlebt - als im Hafen liegend ein Blitz in dem 200m entfernten Hafenmeisterbüro einschlug, waren zwei GPS Geräte, das UKW Funkgerät, ein Laptop und zwei Mobiltelefone kaputt. Auf dem Wasser hätte ich das nicht erleben wollen, geschweige denn in der Luft.
14. März 2013: Von Pelle Goran an Achim H.
Wieso braucht man Papierkarten

um nach bester Tradition und im Sinne von good airmanship auch im Falle des Ausfalls der Elektronik navigieren zu können?
14. März 2013: Von  an Achim H.
Welche Redudanz? Das Gesetz verlangt aktuelle Karten. Kein Papier, keine Redundanz.

Diese konstruierten Blitzschlagsszenarien sind doch, bei aller Liebe, Hirngespinste. Wann zuletzt passiert? Und wenn die Bordkatze die Papierkarten frisst? Leute, da sind die Vorschriften schon mal Leger, und dann kommen wir Privatpiloten und denken uns prompt alle möglichen Fantasien aus, auf Grund derer es dann doch viel komplizierter und restriktiver sein muss. Geht's noch?
14. März 2013: Von Wolff E. an  Bewertung: -0.67 [1]
August 2011 westlich von Kroatien über dem Meer sind bei einem Flieger wegen Hitze 2 iPads und das G1000 ausgefallen. Kamen nach ca 10 Minuten wieder. Also so unrealistisch ist das nicht....

Was ich eher feststellen muss, ist, das viele zu sehr auf die Bildschirme schauen und nicht aus dem Flieger. Gerade bei VFR doch aus meiner Sicht lebensnotwendig. Es wird sich immer mehr auf die Elektronik verlassen. So gut die kleinen Helferein auch sind, sich komplett darauf zu verlassen, ich weiß nicht. Beim Autofahren ist es noch schlimmer, man hat ein Navi und fährt danach. Ein Gefühl für Karten kann man so nicht entwickeln. Gerade die heutige Jugend hat das Kartenlesen beim Autofahren völlig verlernt bzw. gar nicht erst gelernt. Und das ist erst der Anfang. Es wird alles nur noch gegoogelt und gesurft. Interesse was selber zu erarbeiten schwindet immer mehr. Es ist ja alles so bequem. Ich denke, das ist auch mit ein Grund, warum die private Fliegerei einen Rückgang hat. Dann noch die Kosten und Gängelung der Behörden. Da bleibt nicht so viel an Motivation übrig selber fliegen zu lernen.

14. März 2013: Von Pelle Goran an  Bewertung: +2.00 [2]
Diese konstruierten Blitzschlagsszenarien sind doch, bei aller Liebe, Hirngespinste. Wann zuletzt passiert?

04.06.-15.06.2012, täglich von 0730-1600, Ausfall des GPS Empfangs in der Kieler Bucht durch Übungen
01.04.2012 Blitzschlag beim Landeanflug auf CPH - GPS ausgefallen
09.11.2011 Blitzschlag neben dem Tower auf Bornholm - GPS und Funk ausgefallen
10.08.2011 Ausfall GPS und iPad durch Wärme im Cockpit
04.06.2011 in der Nähe eines Gewitters nach Gwinett geflogen - kein GPS Empfang durch Elektrizität in der Luft
01.03.2010 Blitzschlag beim Flug von New York nach New Haven - GPS ausgefallen

und das sind nur meine Erfahrungen. Man darf nie vergessen, dass die GPS Signale einen sehr weiten Weg von den Satelliten auf die Erde haben und jede elektromagnetische Störung die Signale zum Verschwinden bringt. Gerade die elektrische Aufladung in der Umgebung von Gewittern ist nicht zu unterschätzen - die Dinger können ziemlich weit weg sein, aber wenn sich in der Troposphäre eine elektrische Sperrschicht aufbaut, dann ist eine Null Nada mit Signal.
14. März 2013: Von Björn Steiner an Pelle Goran
Naja, das ist schon extrem, aber ich denke auch dass man das Problem nicht unterschätzen sollte.

Mal eine andere Frage - wie viel Speicher habt ihr im Tablet im Cockpit?
In meinem 16GB iPad mini sind noch über 7GB frei, aber ich kenne Leute, die mit 64GB nicht auskommen.
14. März 2013: Von joy ride an Achim H.
Wieso braucht man Papierkarten

wenn die sonne brennt, kann man in beliebiger größe auffalten und hinter sonnenblende klemmen. Bei längeren reisen in ägyptischer hitze spart man damit sonnencreme, schild-käppis und brillen.

auch hab ich mit einer guten alten icao karte meine schüchterne copilotin zum fliegen gebracht: bevor ich die nicht vor meinem blickfeld voll entfaltet hatte (die karte), so dass die dame glaubte ich kann jetzt nichts mehr sehn und sie muss das flugueg retten, war sie nicht gewillt am steuerhorn mitzufühlen. anschliessend hat sie in guter hollywood manier fast schon die landung hingekriegt ... und ich schlaf inzwischen viel ruhiger, wenn ich sie als passagier dabei hab. *)

das sind comfort-features, die weder samsung noch apple je hinkriegen werden. kleinere gadgets wie fliegenklatsche gar nicht berücksichtigt

/***ironie off***/, für die die's nicht bemerkt haben
aber im ernst, die liste liesse sich verlängern, und selbst wenn man nicht an "backup-backups" glaubt, dann tut's auch eine "alte" karte (die die kollegen meist wegschmeissen), aber ein papier zum festhalten oder als layer für nicht perfekt kratzfeste billig tablets ist immer gut.

blitzeinschlag direkt in die ipad's ist jedenfalls die lustigere argumentation als butterbrot-papier-im-ICAO-layout. über ipad betriebsgrenzen hat wolff schon gesprochen, analog dazu darf man papier nicht über offener flamme (z b rauchen, etc) benutzen - alles hat vor und nachteile!

*) zu diesem absatz bitte achim's disclaimer sich selbst dazuzudenken: alles nur erfunden, ähnlichkeitem mit reellem leben zufällig, wenn überhaupt

14. März 2013: Von  an Pelle Goran
Hmm. Ich glaube, diese Aufzählung verrät andere Probleme als die Auswirkungen von Gewitter auf iPads.
14. März 2013: Von Heiko L. an 
"Und wenn die Bordkatze die Papierkarten frisst? Leute, da sind die Vorschriften schon mal Leger, und dann kommen wir Privatpiloten und denken uns prompt alle möglichen Fantasien aus, auf Grund derer es dann doch viel komplizierter und restriktiver sein muss."

Sorry, aber auf diese Art könnte ich auch dafür argumentieren, dass die "legeren" gesetzlichen Vorschriften zur Mindestflugpraxis ausreichend sind. Das führt nicht weiter. Es handelt sich um Mindeststandards - es ist nicht verboten, freiwillig über diese hinaus zu gehen, wenn es angebracht erscheint. Argumente aus der Praxis, konkrete eigene Erfahrungen sind interessanter.

Vielleicht bin ich altmodisch, aber trotz aller e- oder i-Gimmicks verschaffe ich mir immer noch gerne einen Eindruck anhand einer Old-Style-Papierkarte. Auf das mit meinen eigenen grauen Zellen erstellte Bild der Situation möchte ich als Ergänzung des elektronischen Gehirns nicht verzichten (oder wie es mein alter Deutschlehrer formulierte: "Selber denken macht fett." ;-).

Dazu passt auch:

"Wenn das Gehirn nicht gebraucht wird, dann schrumpft es", sagte der Ulmer Psychiatrieprofessor Manfred Spitzer im Gespräch mit WDR 2. Und die digitalen Medien nähmen dem Gehirn viel Arbeit ab. "Dann müssen wir uns nicht wundern, was mit unserem Gehirn passiert." Als Beispiel nannte er die Navigationsgeräte. Deren Gebrauch führe dazu, dass man sich langfristig nicht mehr auskenne. Auch Informationen, die wir aus dem Computer vorgesetzt bekämen, speichere das Gehirn mit geringerer Wahrscheinlichkeit ab. Das hätten auch andere Forscher schon in Studien bewiesen. "Über Risiken und Nebenwirkungen der digitalen Medien wird hierzulande praktisch überhaupt noch nicht gesprochen, und das möchte ich ändern", so Spitzer. " (Quelle: WDR2 zu "Digitale Demenz" .)
14. März 2013: Von Wolff E. an Heiko L.
Meine Rede.....
14. März 2013: Von Achim H. an Pelle Goran Bewertung: +2.00 [2]
Zu den ganzen GPS-Ausfallszenarien wegen Jammer, Wetter, etc.: Mein iPad zeigt dann nicht mehr die aktuelle Position auf der Karte aber nach wie vor die Karte. Meine Papierkarten früher zeigten übrigens auch nicht die aktuelle Position an.

Und das Argument "rausgucken statt auf iPad glotzen" spricht ja wohl eher für das iPad und gegen die ICAO-Karte mit patentierter Faltung und fliegendem Wechsel zwischen Karten, bei dem man mindestens zwei gleichzeitig benötigt. Ich kann mich eigentlich nur an Nachteile erinnern, angefangen dass zwischen "ich will Karte X" und "ich habe Karte X" meist mehr als ein paar Minuten vergehen.

So richtig abgeschlossen mit Papierkarten habe ich bei der IFR-Ausbildung. Berge an Anflugblättern in denen man rumblättern muss und dann diese völlig nutzlosen IFR Enroute Karten. Alle naselang werden die aktualisiert und wenn man einen Wegpunkt suchen muss, dann macht man am besten eine Zwischenlandung der besseren Konzentration wegen. Achja und für jeden Wald- und Wiesen-IFR-Flug benötigt man mindestens 6 Enroute-Karten. Da fühle ich mit mit GNS430 und dem iPad (JeppFD) wesentlich besser aufgehoben.

Zum Thema die Jugend kann keine Karten mehr lesen und nicht ohne Navi Auto fahren: Ja und wo ist das Problem? Die Älteren von heute können in den wenigsten Fällen mit Feuersteinen ein Lagerfeuer entfachen, das ist aus Sicht derer die das noch konnten mindestens genauso zu bedauern. Das Szenario ohne GPS auskommen zu müssen ist mindestens so wahrscheinlich wie auf Feuersteine angewiesen zu sein.
14. März 2013: Von Heiko L. an Achim H.
Ja, und die Kinder der heutigen Jugendlichen werden in ein paar Jahren erzählen, wie ihre Großeltern noch selbst Autos und Flugzeuge gesteuert haben und wie mühsam das war und wie gefährlich durch den Unsicherheitsfaktor Mensch. Das Szenario, wegen eines Systemausfalls ohne den omnipotenten Flug- oder Fahrsteuerungscomputer auskommen zu müssen, wird dann auch nicht wahrscheinlich sein. Ist ohnehin egal, denn die Menschen haben dann das eigenständig intelligente Verhalten ohnehin längst verlernt. Man wird die Menschen belächeln, die sich bei dem Gedanken, im Flugzeug zu sitzen, und der Technik ohne Eingriffsmöglichkeit ausgeliefert zu sein, noch unwohl fühlen. ... ;-))

Aber im Ernst, ich kann Deine Beispiele teilweise schon nachvollziehen. Wobei ich bei entsprechendem "Kartenmanagement", mit Vorbereitung vor dem Flug (Falten und Bereitlegen der Karten in der richtigen Reihenfolge etc.) unterwegs noch nie minutenlang suchen musste. Es ist überhaupt nichts gegen iPad und Co. zu sagen. Im Gegenteil, das sind geniale Tools. Mir macht es aber auch Spaß mir mit meinem eigenen Kopf ein Bild zu machen und mich nicht nur auf die optimierten Vorschläge des Rechners zu verlassen. Ich fliege weil es mir Spaß macht, nicht weil ich muss. Deshalb will ich gar nicht alles Manuelle "wegoptimieren", sondern habe Spaß daran, selbst Lösungen zu entwickeln. Und wenn ich zu wichtigen Terminen muss, optimiere ich gleich richtig, und benutze die Airlines.

Was ich aber eigentlich nur sagen wollte - was spricht denn gegen eine Kombination aus Alt (Papier) und Neu (iPad)? Warum diese Intoleranz hier?
14. März 2013: Von  an  Bewertung: +1.00 [1]
Welche Redudanz? Das Gesetz verlangt aktuelle Karten. Kein Papier, keine Redundanz.
Diese konstruierten Blitzschlagsszenarien sind doch, bei aller Liebe, Hirngespinste. Wann zuletzt passiert? Und wenn die Bordkatze die Papierkarten frisst? Leute, da sind die Vorschriften schon mal Leger, und dann kommen wir Privatpiloten und denken uns prompt alle möglichen Fantasien aus, auf Grund derer es dann doch viel komplizierter und restriktiver sein muss. Geht's noch?

Zwei Daumen nach oben !
Was hier gerade wieder abläuft ist doch nun wirklich nur noch mit Humor zu ertragen.....

Wenn ein Blitzschlag mein Ipad lahmlegt, dann habe ich andere Probleme, als auf eine Papiekarte zu sehen.
Wenn das GPS Signal ausfällt, habe ich mit der Karte auf dem Ipad das gleiche wie auf einer Papierkarte:
KEIN kleines Flugzeug mehr....

Jetzt lasst doch mal die Kirche im Dorf. Ich habe z.B. mein Ipad mit Airnavpro dabei UND die Karte im Koffer.
Wenn was passiert, dann hol ich die raus. Ich halte die abwer mit Sicherheit nicht dauernd neben das Fenster um
die Außenwelt gegen meine Karte abzugleichen. Ich schaue raus, um Verkehr zu erkennen.
Und - bei aller Liebe - das mein Hirn schrumpft, weil ich ein Ipad zum Fliegen mitnehme... das ist doch
eine humoristische Einlage, oder?


14. März 2013: Von  an  Bewertung: +2.00 [2]
Achja, eine ähnliche Diskussion gab es damals auch, als man statt des viereckigen das runde Rad an den
Ochsenkaren nutzen wollte:

Das Ding rollt ja dann von alleine weg
Wir brauchen dann eine Bremse
Die hohe Geschwindigkeit wird uns töten
Wie wollen wir dann die Milch zu Sahne schlagen während der Fahrt
.
.
.
(Ich lach mich schlapp)
14. März 2013: Von Heiko L. an 
Niemand stellt hier neue Technologien in Frage! Im Gegenteil, wir nutzen sie alle, meistens mit großer Begeisterung für die klasse Möglichkeiten, die sie bieten. Aber da es ganz offensichtlich nicht möglich ist, bewährte Dinge zumindest als Backup parallel weiter zu nutzen, ohne dafür als altmodischer Technologiefeind belächelt zu werden, kommt es dann zu diesen interessanten Begründungen :-)) Klar sind die lustig und mit einem Augenzwinkern aufgeführt, aber nicht ganz ohne einen wahren Kern, oder?
14. März 2013: Von  an Heiko L.
Was soll denn das Geheuchel? Natürlich werden hier neue Technologien in Frage gestellt. Ist ja auch ok. Aber die Argumente sind in diesem Fall halt schwach. Vor allem: Vorsicht mit "Risikoszenarien", die dann gleich wieder Gesetzgeber interessieren. Und mit Formulierungen wie "jeder richtige Pilot muss..."
14. März 2013: Von B. Quax F. an 
Also wenn man mir das IPad für einen VFR Flug von mehr als einer Stunde wegnimmt, würde es mir ehrlich fehlen.
Wenn man mir sämtliche GPS Informationen wegnimmt, würde ich vermutlich keine unbekannte Strecke mehr fliegen.
Das ist schon ein bißchen wie mit dem Steinen und dem Feuer. Der Topographie (Fluß, Autobahn) zu folgen oder sich von VOR zu VOR hangeln geht sicher auch, wäre aber eine drastische Umstellung für mich. Aufgrund der teilweise doch recht komplexen Lufträumen spart aber die präzise Postionsdarstellung sicher eine menge Bußgeld (und Flugzeit). Trotzdem habe ich sämtliche Karten (auch Anflugblätter) dabei, teils als Sonnenschutz (um die Funktion des IPad sicher zu stellen) teils als Backup. Mir ist auch mal der Strom im Pad etwas knapp geworden, da konnte man prima mit den Karten und dem onboard GPS seine Position bestimmen, koppeln und Strom sparen. Aber soll doch jeder fliegen wie er will......der eine Koppelt drei Stunden auf dei Meile genau, der andere verläßt sich lieber auf ein GPS, Hauptsache alle gucken dabei raus ;-)
14. März 2013: Von Heiko L. an  Bewertung: +1.00 [1]
Also gut, Geheuchel braucht es nicht und das eigentliche Diskussionsthema dieses interessanten Threads sind nicht die Papierkarten.

Auslöser der Papier vs. Tablet Nebendiskussion war wohl die Frage " Wieso braucht man Papierkarten und wozu soll ich damit "arbeiten"?".

Darauf muss man sicher nicht mit Begründungen wie Blitzschlag, digitaler Demenz oder ähnlich sinnvollen Gegenargumenten wie papierfressenden Katzen antworten. Man muss auch nicht sofortige Gesetzesverschärfungen aufgrund einer offenen Internetdiskussion befürchten (wie paranoid sind wir eigentlich schon?).

Nein, die Antwort auf die o.g. Frage ist ganz einfach, nämlich "Papierkarten braucht man zur Navigation!". Genau wie Tablets. Glücklicherweise "muss jeder richtige Pilot" seine Tools noch selbst auswählen, sie müssen nur geeignet sein. Jeder nach seinem Geschmack, und das ist auch gut so. Ob die weiter oben genannten, selbst gebastelten (selbst eingescannten und selbst georeferenzierten) Tabletkarten geeignet sind, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Und hier sind wir genau an dem mir wichtigen Punkt des Umgangs mit (neuen) Technologien. Selbst gebastelte Karten mögen für Geocaching prima sein, in einem Cockpit finde ich sie grenzwertig. Zumindest, wenn man keine zuverlässige Papierkarte als Backup dabei hat ;-)
14. März 2013: Von Christoph Winter an Heiko L.
Hat schon jemand Erfahrungen damit:


Gruß
Christoph Winter
14. März 2013: Von Lutz D. an Christoph Winter
A) Skydemon

Ja, bin im Testmonat. Ist Airnav Pro m.E. überlegen. Läuft sehr stabil und Flugplanung ist ein Kinderspiel. Letzteres läuft leider nicht auf dem Mac. Die Kartendarstellung ist übersichtlich, man kommt sofort damit zurecht. Die Einbindung von Anflugkarten ist einfacher als bei ANP. Die Preisstruktur ist dann lohnend, wenn man mehr als nur Deutschland befliegt - im ersten Jahr ist die Anschaffung dann aber teurer als bei ANP. Ich habe noch nicht entschieden, muss noch ein bisschen testen.

B) ich nutze Ipad mit ANP/Skydemon, Iphone mit ANP in der Tasche Papierkartensatz auch. Ich finde ANP für Flugplanung sehr schlecht, da genieße ich den abendlichen Blick auf die Papierkarte. Um größere Gebiete zu überblicken sind die 7-9" der Tablets eben wenig. Trotzdem ist ganz klar, dass das Tablet die Orga im Flug erleichtert und die navigatorische Sicherheit erhöht. Wieviel back-up's man nun braucht ist eine ziemlich subjektive Frage. Wichtig ist für den Totalausfall (Blitzschlag, Flugzeugkatze, Kaffee alles gleichzeitig) einen Plan B hat. Und der ergibt sich aus einer guten Kenntnis der Geographie. Auffanglinien gibt's in Europa wie Sand am Meer und es schadet als Pilot nicht, zu wissen, wo Flugplätze ungefähr liegen. Denke, wenn man ein paar Jahre cross country Erfahrung hat, findet man einige Plätze im Schlaf. Und bei Flug in fremde Gegenden schadet es nicht, vorab mal zu gucken, ob's da Berge, Flüße oder andere Landmarken gibt.

C) Tja, wenn ich lese, dass Björn ohne GPS nicht auf lange Strecken gehen würde, dann macht es mich einerseits traurig, weil es definitiv ohne geht, auch sicher geht. Einige meiner schönsten Flüge habe ich in einer spartanischen C150 von Aachen nach Berlin gemacht, das waren je nach Wind einige Stunden quer durch Deutschland, nur mit Karte und Kompass und Uhr. Ging auch, mit Ankunft in Berlin fast zur errechneten Minute. Ohne Luftraumverletzungen. Aber das ist jetzt schon echtes vintage-flying und erfordert viel Vorbereitung und Kapazitäten während des Fluges. Es wird aber nicht aussterben. Es wird ja auch noch geritten, gesegelt und mit Pfeil und Bogen gejagt. Es gibt auch noch offene Doppeldecker und auf der Wasserkuppe kann man im Schulgleiter fliegen. Es wird noch gefochten und Schallplatten gehört. Alles, weil es seinen Reiz hat, den Reiz des Könnens und manchmal sogar der Kunst. Bringt das irgendeinen Überlebensvorteil? Vermutlich nein.
14. März 2013: Von  an Christoph Winter
Hallo,
Meinungen und Erfahrungen zu Skydemon interessieren mich auch. Ich habe grade die 30 Tage Trial-Version geladen, leider konnte ich diese noch nicht im Fluge nutzen.

Toll auch im Vergleich zur Konkurrenz finde ich die Vektorkarten und deren Verfügbarkeit (einheitlich für fast alle zu bereisenden Länder), Flugplanung und Flugplanaufgabe mit einem Programm, Editiermöglichkeiten der eigenen Profile (W&B, Flugzeug usw.).

Schlechter (als z.B. bei Skymap) finde ich die Flugplanung mit "Fingertipp", ist aber vielleicht auch Trainingssache.

Meine Fragen wären:

Wie schaut es mit der Stabilität und Performance des Programmes auf Ipad 2 aus?

Wer nutzt das Programm regelmässig und kann berichten?

Gruss
14. März 2013: Von Stephan Schwab an 
Ganz sicher spielt für die Auswahl der richtigen Werkzeuge auch eine große Rolle, ob man häufig verschiedene Flugzeuge fliegt oder über längere Zeit dasselbe Flugzeug benutzen kann.

Wenn ich ein mit EFIS und "eingebauten" Karten ausgestattetes Flugzeug zur Verfügung habe, dann werde ich eher nach Ersatz für die eingebaute Technik im Notfall schauen. Ganz anders schaut es aus, wenn ich nach einer preiswerten Verbesserung der eingebauten Technik suche und halt an der Maschine nichts verändern kann.

In meinem Fall ist mein Ziel im Moment regelmäßig dieselbe Cirrus SR20 zu bewegen. Die hat Karten und GPS bereits drin. Also habe ich mir ein Flugplanungsprogramm (Sky Demon) für iPad zugelegt und via JeppView habe ich die VFR-Anflugkarten. Damit kann ich am Boden außerhalb des Flugzeuges planen und habe auch ein Backup.

Vielleicht erinnern sich einige, daß ich meinen alten ICAO PPL zu reaktivieren hatte. Da bin ich jetzt quasi mit durch und muß noch die Prüfung machen (hoffentlich in ein paar Tagen). Dafür braucht es zwingend (ist so vorgeschrieben) Papier für Strecken- und Anflugkarten. Die ICAO-Karte kommt schon auf Papier und die Anflugblätter drucke ich mir passend aus.

Nun habe ich aber auch feststellt, daß in einer Aquila A210 einfach nicht viel Platz für ein iPad ist. Papier hat da seine Vorteile und steuern (Knüppel zwischen Beinen) muß man ja auch. Wenn's bockig ist, dann stört so ein iPad sogar aufgrund seiner Masse.

Die A210 hat ein Aspen PFD und MFD mit Karte und wird von einem GNS430 gespeist. Ich vermute ich würde für häufiges Fliegen größere Strecken mit dieser Maschine wohl doch die Anflugblätter ausdrucken, den Flug mit SkyDemon planen und dann Kurse, Wegpunkte und Zeiten in das traditionelle Papierformular übertragen. Unterwegs ist die Karte auf dem MFD, die Planung auf dem Kniebrett und das iPad in der Seitentasche.

In der Cirrus ändert sich das dann wieder. Statt ausgedruckter Anflugkarten sind die auch auf dem MFD. Aber das iPad bleibt auch da in der Tasche und ist Backup bzw. zur Planung des nächsten Fluges am Boden.

Hätte ich kein EFIS, etc. dann würde ich wohl versuchen das iPad zu einem zusätzlichen Instrument zu machen und es irgendwie solide im Flug befestigen wollen.

Achja... Bitte auch bedenken, daß ich ja lange ohne GPS in der Vergangenheit kreuz und quer durch Europa geflogen bin. Das habe ich nicht verlernt, aber wie schon jemand anderes erwähnt bringt so ein Symbol auf einer Karte bei komplizierter Luftraumstruktur - und auch in geringer Höhe um z.B. Frankfurt herum - eine Menge Vorteile. Es räumt Zweifel aus.
15. März 2013: Von Pelle Goran an Stephan Schwab
Die AT01 war ein Grund sich vom iPad3 zu trennen und auf ein iPad Mini umzusteigen - das 3er war einfach zu groß und schwer im Kniebrett auf der Aquila.

Ich wünsche allen, dass sie genau wissen wo sie sind, wenn einmal in der Nähe ein Blitz eingeschlagen hat, die Elektronik nur noch Matsch und das iPad nur noch Schminkspiegel ist!

Am Wochenende werde ich mit einer Reihe Jugendlicher einen Orientierungslauf in Dithmarschen machen und bin gespannt ob sich der Trend zur Desorientierung auch dort fortsetzt.

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