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Luftrecht und Behörden | Drohnen - ein Megatrend kommt auf uns zu  
28. Dezember 2012: Von Lutz D.  Bewertung: +0.33 [1]
Zum Jahreswechsel wollte ich den Blick der geschätzten Forumskollegen mal auf das Thema der Drohnen lenken. Es ist wohl nicht zu leugnen, dass da ein Mega-Trend auf uns zurollt, deren Auswirkungen man jetzt nur erahnen kann...aber je eher wir das Thema auf Seiten der AL durchdenken und uns vorbereiten, um so besser.

Den aktuellen Artikel aus der WELT haben sicher einige von euch gelesen. Heron-Drohnen im Auftrag von Regierungsorganisationen zum Küstenschutz, Verkehrsüberwachung etc. sind das obere Ende einer technologischen Entwicklung, die sich weiter beschleunigt. Am unteren Ende wird die Grenze des Spielzeugs gerade durchbrochen. Kleinere Drohnen werden immer leistungsfähiger hinsichtlich der Flugleistungen, hinsichtlich der Autarkie und hinsichtlich möglicher Einsatzmöglichkeiten. Erste Geschäftsmodelle gibt's zur Zeit nur im Bereich des Entertainment, aber clevere Unternehmer werden das bald ausweiten. In welche Richtung, darüber lässt sich zur Zeit nur spekulieren, aber nach meiner Einschätzung stehen wir möglicherweise am Beginn einer Entwicklungswelle von Produkten und Dienstleistungen rund um UAV's - gleich welcher Größe.

Gleichzeit ist schon jetzt absehbar, dass der von der Politik wahrgenommene Nutzen von UAV's den der AL möglicherweise übersteigt. Zulassungszahlen könnten in zehn Jahren sehr leicht die Zahl der Flugzeuge der AL überschreiten.

Das liest sich jetzt alarmistisch und das soll es auch zum Teil sein. Zulassungshürden oder Entscheidungen der Politik können die Entwicklung kurzfristig stoppen oder abwürgen - oder befeuern. Klar ist - es wird zusätzliche Nutzer des Luftraums geben.

Vielleicht gibt es hier im Forum ja Teilnehmer, die sich mit der Materie beruflich oder privat bereits auseinandersetzen und wir können vielleicht einpaar Gedanken zusammentragen.

Einen guten Rutsch wünscht

LD
28. Dezember 2012: Von Intrepid an Lutz D. Bewertung: +0.67 [1]
Ergibt sich daraus kein neues Geschäftsmodell für Verkehrslandeplätze?
28. Dezember 2012: Von Achim H. an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]
Meine Meinung dazu beschränkt sich erstmal darauf, dass man Drohne mit h schreibt ;-)
28. Dezember 2012: Von Guido Warnecke an Achim H.
Ja, immer diese eingedeutschten Anglizismen....

Drohne mit h



Happy Landings!
Guido
28. Dezember 2012: Von Lutz D. an Guido Warnecke
Von wg eingedeutscht. Drohne schrieb man jahrhundertelang ohne h, auch im deutschen. Da ich in einer sprachlichen Exklave lebe, ist es mit der Kodifizierung des Schriftdeutschen hier nicht do weit her. Aber wenn's der Sache dient - eingepflegt.
28. Dezember 2012: Von Stephan Schwab an Lutz D.
Das erste was mir einfällt ist das Risiko eines Zusammenstoßes mit einem autark fliegendem UAV. Sowas wird weder FLARM noch ADS-B ausstrahlen, sondern nur visuell zu entdecken sein. Und von der Größe her könnte so ein UAV durchaus Schaden anrichten.
28. Dezember 2012: Von Flieger Max L.oitfelder an Lutz D.
"Klar ist - es wird zusätzliche Nutzer des Luftraums geben."

..es gibt sie schon längst, nicht erst seit den Golfkriegen fliegen ultralangstreckentaugliche "Drohnen" in F16-Größe mit Bewaffnung von den USA nonstop zum Einsatzgebiet, beschiessen dort targets und fliegen wieder zurück.

Nachdem ich mich nebenberuflich auch mit Mikrokoptern beschäftige machen mir für die GA die unverantwortlichen "FPV"-Flieger etwas Angst, jene die mit Videokamera an Bord des Modellfliegers Star Wars spielen wollen.

Die Inflation der Drohnen für SAR etc. sehe ich nicht, der Aufwand dafür bei ernstzunehmender Nutzung dürfte nicht erheblich unter jenem für manntragende Flugzeuge liegen und damit ist der Anreiz m.M. nicht gegeben, eine Infrastruktur dafür aufzubauen. Für Feuerwehr- oder Polizeieinsätze, etc. auf kleinem Raum sind auch die kleinen Drohnen sicher interessant, berühren dann aber in den geringen Flughöhen eher nicht die GA.
28. Dezember 2012: Von Max Sutter an Flieger Max L.oitfelder Bewertung: +1.00 [1]
Die Mutter aller Fragen ist doch die: Brauchen denn solche NATO-abstinente Zwergstaaten wie Österreich oder die Schweiz mit ihrer in Bezug auf Radaraufklärungsmöglichkeit negativen Überdeckung überhaupt noch bemannte Kampfflugzeuge? Oder anders gefragt: Bis wann werden die Drohnen soweit sein, dass es vernünftigerweise keinen Einsatzfall mehr gibt, bei dem der unbemannte Brummer nicht gleichwertig oder gar besser ist als ein Kampfflugzeug?
28. Dezember 2012: Von Flieger Max L.oitfelder an Max Sutter
Von mir aus braucht Österreich überhaupt kein Kampfflugzeug, weder Drohne noch bemannt - ist ja ohnehin nur ein Vehikel zur Verteilung von Schmiergeldern, das ginge doch mit sinnvollerem Gerät genausogut.

Schiebel Electronics ist dagegen ein österr. Hersteller von autonomen Minihubschraubern die relativ erfolgreich geworden sind.
29. Dezember 2012: Von Stefan Jaudas an Lutz D. Bewertung: +1.67 [4]
Meine Meinung dazu:
  • Drohnen sind weit davon entfernt, gleichberechtigte Luftverkehrsteilnehmer zu sein. Und werden es noch lange bleiben. Wenn sie überhaupt irgendwann mal wirklich voll autonom sein werden.
    • In einer garantiert 100%igen IFR-Umgebung ohne jegliche auftretenden Fehler oder Probleme können sie wahrscheinlich mithalten.
    • Aber sobald menschliche Fähigkeiten verlangt werden, sind Drohnen überfordert, und werden es immer sein.
    • Das fängt an bei simplen "see and avoid", visuell. Das kann eine Drohne nicht, und auch der Bediener am Boden kann das nicht (er hat immer ein eingschränktes Sichtfeld und einen Zeitverzug der Informationen).
    • Bei Notfällen kann eine Drohne oder auch deren Bediener nie die Entscheidungen treffen, die über Leben und Tod Dritter entscheiden, die ein Pilot treffen kann. Maschinen haben keine Intuition.
    • Eine Datenleitung kann nie all die Informationen weitergeben, die ein Pilot an Bord bekommt, vor allem im Vorfeld von und bei echten Problemen. Das "komische Brummen links hinten das ich noch nie gehört habe", das ein späteres Problem ankündigt, wird der Technik einfach entgehen.
    • Zusätzlich zu dem, was bei einem bemannten Fluggerät alles ausfallen kann, hier kommen noch weitere Systeme dazu. Zudem sind das Computersysteme, die bekanntermaßen anfälliger sind wie andere Systeme.
      • Die Funkverbindung kann ausfallen.
      • Der künstlich "intelligente" Autopilot kann ausfallen.
      • Und auch eine Bediener am Boden kann einen Herzinfarkt haben, genau wie ein echter Pilot. Interessanterweise zeigen die Drohnenpiloten in Florida die gleichen posttraumatischen Stressymptome wie "echte" Kampfpiloten.
      • Die Drohne kann gehackt werden.
      • OK, mit einem Laser blenden wird sich eine Drohne nicht ganz so einfach lassen. Aber das ist ein ganz anderes Thema / Problem.
  • Es besteht ein extremer Hype um diese Geräte, natürlich angekurbelt von den
    • aktuellen Benutzern (die wollen mehr davon, wie von alles Systemen, die sie bekommen können), und
    • von den Herstellern, die hoffen, damit die Beschaffungslücken bei den konventionellen System ausgleichen zu können - wenn immer weniger Panzer, Kampfflugzeuge und Marineschiffe gekauft werden, dann hofft man, dass man die Politik in die Drohnen locken kann.
  • Drohnen haben zweifellos einen deutlichen militärischen Nutzen. Leider wird dieser militärische Nutzen blind auf die zivile Welt übertragen und noch künstlich hochgelobt. Fakt ist:
    • Mitteleuropa ist nicht Afghanistan oder der Irak, oder sonst ein Krisengebiet. Bei uns gibt es keine Mudjahedeen oder Taliban oder Warlords, die auf alles schießen, was fliegt. Bei uns sind fliegende Besatzungen im Einsatz einfach nicht gefährdet.
    • Unsere Infrastruktur ist nicht 1000ende Kilometer vom Einsatzort entfernt. Also auch keine elend langen Anmarschwege zum Einsatzort, die man echten Piloten ersparen müßte.
    • Unser Boden ist extrem dicht besiedelt. Wenn so eine Drohne oder deren Bediener Mist bauen, dann spüren das mit großer Sicherheit gesetzestreue Mitbürger am Boden.
    • Außerhelb eines Krisen- oder Kriegsgebiets gibt es absolut nichts, was eine Drohne kann, das ein bemanntes Fluggerät nicht auch kann, oder sogar besser kann.
    • Militärische Drohnen operieren in definierten, stark eingeschränkten Umgebungen und Bedingungen. Sprich, entweder in Krisengebieten, wo die Leute am Boden erst mal egal sind, und wo sonst außer dem eigenen Militär auch sonst nichts fliegt, oder in entsprechenden (meist bereits bestehenden) Flugbeschränkungsgebieten, wo man sich auch keine Sorgen um sonstigen Verkehr machen muss.
  • Es bestehen extremste Begehrlichkeiten hinsichtlich dieser Drohnen:
    • Unsere Reichssicherheitshauptfetischisten sehen in den Dingern eine art billiges Totalüberwachungsinstrument, eine fliegende flächendeckende Videoüberwachung XXL De Luxe.
    • Alles für den Kampf gegen den Terrorismus! Bürgerrechte sind nichts, "Sicherheit" ist alles!
    • Die Industrie will natürlich so viel wie möglich verkaufen. Und da wir hier vom Behördenmarkt reden, wird das alles mit maximalen Kosten verbunden sein.
  • usw.

Aber die in meinen Augen reale Gefahr ist, dass man die Ziele und Randbedingungen durch die Drohnenlobby in Industrie, Politik und Verwaltung so verändern wird, dass die Drohnen dann plötzlich doch "gleichberechtigt" sind. Man wird die manntragende Fliegerei so einschränken und reglementieren, dass die Drohnen dann plötzlich ins System passen. Wenn man das Tor nicht trifft, dann verschiebt man halt die Torpfosten.

Sind in unserem westlich geprägten, dicht besiedelten, freiheitlich-demokratisch verfassten Umfeld die nichtmilitärischen Dohnen überhaupt

  1. sinnvoll?
  2. notwendig?
  3. wünschenswert?
  4. zuträglich?

Wer will sich schon ständig Gedanken machen müssen, ob er gerade überwacht und gefilmt wird?

29. Dezember 2012: Von  an Max Sutter Bewertung: -0.67 [1]

hallo herr suttr,

mitte der 70er gab es das TEDS (technical expendable done system) bei dem technisch exploriert wurde, ob ausgediente krampfflugzeuge nicht als dronen ohne h mit sprengkoerper umgeruestet werden koennten. hier wurde die f104 und f4 versuchsweise verwendet. ging aber bei der f104 daneben, weil sich diese drone ohne h als luftueberlegenheitsdrone herausgestellt hat und lebendige piloten fuer den endanflug brauchte und sich kein nachkriegsjapaner in den USA dafuer fand...die f4 brach oefters auseinander wegen damals noch fehlender feinmotorik des AP....bin mal gespannt, wann der eurfighter zur zieldrone ohne h wird!

mfg

ingo fuhrmeister mit h

29. Dezember 2012: Von Achim H. an Stefan Jaudas Bewertung: +1.00 [1]
Hallo Stefan,

ich bin in so ziemlich jedem Deiner Punkte vom Gegenteil überzeugt. Argumente wie "see and avoid, visuell. Das kann eine Drohne nicht" entsprechen nicht den technischen Tatsachen. Gerade see and avoid könnte eine Maschine wesentlich zuverlässiger umsetzen. Patriot-Raketen treffen seit vielen Jahren bereits mit extrem hoher Zuverlässigkeit andere Flugkörper und da sitzt kein Heldenpilot. U-Bahnen fahren seit vielen Jahren problemlos führerlos. In der Luft passiert nichts plötzlich und es rennen keine Fußgänger auf die Straße, was es bei Autos so schwierig macht.

In Zukunft wird es sowieso viel weniger see and avoid und dispositive Luftverkehrskontrolle geben. Luftstraßen werden wegfallen (die braucht eigentlich seit 20 Jahren keiner mehr) und der Verkehr wird automatisch gesteuert, Lotsen überwachen nur noch die Systeme. Gibt es teilweise bereits über dem Atlantik, wo die Freigaben direkt über Satellit ins Cockpit gebeamt werden. In so ein System lassen sich Drohnen perfekt integrieren. Wie bisher kann man einen unkontrollierten unteren Luftraum ausweisen, in dem VFR mit see and avoid praktiziert wird. Die Drohne kann sich dort nach Bedarf aufhalten und ansonsten sicher im freigabepflichtigen Luftraum fliegen.

Der Bediener am Boden ist nur die Ausnahme, im Normalfall ist die Drohne autonom. Am Boden werden beim Militär die Kameras und die Waffensysteme gesteuert. Der Bediener mit dem Herzanfall -- wer sagt denn dass es nur einen gibt?

Ob Obama in seinem War Room die Barträger mit Drohne ausknipst oder einen jungen Mann dafür ins Cockpit beordert macht doch keinen Unterschied für ihn. Er kann als Oberbefehlshaber der Streitkräfte genauso über das Leben von Menschen wie über den Start von Drohnen verfügen. Ich denke der Eurofighter/Joint Strike Fighter sind die letzten ambitionierten Projekte für ein bemanntes Kampfflugzeug.

Es gibt viel Potenzial zum Sparen. Nicht nur militärisch. Warum fliegt die Bundespolizei die Bahnlinien in Eurocoptern ab? Wieso die Erdöl- und Stromnetzbetreiber ihre Trassen in Hubschraubern für 1500 € die Stunde? Die Polizei muss auch nicht immer mit dem Hubschrauber über dem Tatort kreisen oder vermisste Personen mit der Wärmebildkamera suchen.

UAV ist wohl das Thema der nächsten Jahre. Ich finde es grundsätzlich spannend und positiv.
29. Dezember 2012: Von Stefan Jaudas an Lutz D.
Alleine schon der Satz hier ist eine Lachnummer:
"Die Drohnen sollen zur Seenot-Rettung, aber auch zur Kriminalitätsbekämpfung, zum Beispiel gegen Umweltsünder, sowie zur Kontrolle von Flüchtlingsströmen eingesetzt werden."

Seenot-Rettung funktioniert auch ohne Drohnen sehr gut. Sogar besser. Die 6-8 Augen (Gerät, Ortung, Mk-I, optisch, biologisch) der Besatzung eines Sea King dürften von einer ansonsten gleich ausgestatteten Drohne nicht zu toppen sein. Und wenn die Drohne ein besonderes Gimmick haben sollte, nun, das kann man auch in einen Hubschrauber einbauen.

Kriminalitätsbekämpfung, ich wußte gar nicht, dass das so ein Problem ist an der deutschen Küste. Ansonsten, siehe die Bemerkung zur Seenot-Rettung. Umweltsünder, ditto.

Aber klar, wenn es tatsächlich Probleme geben sollte, dann ist es natürlich unsexy, die bestehenden und bewährten und effektiven Methoden und Mittel entsprechend zu verstärken. Lieber gibt man das Mehrfache für etwas Neues aus, wo der Nutzen eher zweifelhaft ist. Das macht sich einfach besser im Politiker- und Bürokratenlebenslauf.

Und dann noch die "Kontrolle von Flüchtlingsströmen". Ah ja. Ganz klar, die Millionen Wirtschaftsflüchtlinge aus der Londoner City, die muss man natürlich irgendwie in den Griff bekommen. Oder die ganzen Boat People, die vor der Unterdrückung durch die skandinavischen Monarchen fliehen müssen. *LOL*

Und das hier: "Die Simulation zeigt, dass sich unbemannte Luftfahrzeuge in den zivilen kontrollierten Flugverkehr einfügen können" zeigt ganz klar, dass es für den nicht kontrollierten Flugverkehr eng werden könnte. Der könnte als Kollateralschaden effektiv abgeschafft werden.
29. Dezember 2012: Von Stefan Jaudas an Achim H. Bewertung: +2.00 [2]
Hallo,

Ein Ziel zu treffen (Patriot) ist ganz was anderes, als eine unbekannte Anzahl Ziele dauerhaft und nachhaltig zu vermeiden. Oder meinetwegen aus einer Anzahl Ziele das wichtigste auszusuchen und dann zu treffen.

Gut, vielleicht können die Dinger irgendwann mal "see and avoid" in einer Luftraumstruktur und unter Flugverkehrsregeln wie den aktuellen. Dann hätte ich damit auch nicht die großen Probleme. Aber da habe ich meine Zweifel. Ich stelle mir mal vor, so einer Drohne kommt an einem schwachen Tag ein Wettbewerbspulk von etwa 120 Segelfliegern in die Quere. Selbst wenn das mal funktionieren sollte, alleine die Entwicklungskosten der Software wären wahrscheinlich astronomisch. Von Verifizierung, Validierung und Zertifizierung ganz zu schweigen. Es wird immer wesentlich billiger sein, die Umgebung entsprechend einzuschränken. Und genau das wird über kurz oder lang passieren, befürchte ich.

Und dann bleibt immer noch das Thema, was ist, wenn man was schief geht? Menschliches Versagen ist mit die häufigste Unfallursache. Aber menschliche Intuition ist auch die häufigste Ursache wenn das Schlimmste doch nochmal verhindert wird. Eine Drohne wird das menschliche Versagen nicht eliminieren, sondern nur ins Vorfeld verlagern.

Ich finde das Thema auch spannend. Aber keineswegs ausschließlich positiv. Technisch nicht, luftverkehrspolitisch nicht, und als Staatsbürger schon dreimal nicht.
29. Dezember 2012: Von Lutz D. an Stefan Jaudas
Egal, ob man nun Achims oder Stefans Analyse hinsichtlich der technischen Leistungsfähigkeit von Drohnen zustimmt. Dieser Absatz von Stefan ist der entscheidende:

Aber die in meinen Augen reale Gefahr ist, dass man die Ziele und Randbedingungen durch die Drohnenlobby in Industrie, Politik und Verwaltung so verändern wird, dass die Drohnen dann plötzlich doch "gleichberechtigt" sind. Man wird die manntragende Fliegerei so einschränken und reglementieren, dass die Drohnen dann plötzlich ins System passen. Wenn man das Tor nicht trifft, dann verschiebt man halt die Torpfosten.

Persönlich halte ich eher Achims Analyse für zutreffend. Dein Beispiel mit dem SeaKing Rettungshubschrauber verdeutlicht das meines Erachtens ganz gut, Stefan. Die Welt, in der 6-8 Augen an Bord eines Hubschraubers auf stürmischer See mehr sehen als eine Drohne es könnte, ist m.E. bereits vorbei. Auch heute ist es ja bereits so, dass die menschlichen Augen an Bord eines Such-Hubschraubers eher auf Geräte, als aus dem Fenster schauen.

Die besondere Bedeutung der Drohnen liegt m.E. auch nicht in der Frage der Gefährdung der Besatzung, sondern in der Tatsache, dass sich ganz erhebliche Gewichts- und Größeneinsparungen ergeben könnten. Menschen sind groß und schwer. Das kostet Leistung. Und manchmal steht das mitzuschleppende Gewicht eines Menschen in keinem Verhältnis mehr zur notwendigen Ausrüstung. Eine Kameraball etwa, den man zur Überwachung von Pipelines benötigen würde, hat nicht einmal mehr die Größe eines Fussballs.

29. Dezember 2012: Von Lutz D. an Stefan Jaudas
Ich finde das Thema auch spannend. Aber keineswegs ausschließlich positiv. Technisch nicht, luftverkehrspolitisch nicht, und als Staatsbürger schon dreimal nicht.

Volle Zustimmung.
29. Dezember 2012: Von  an Lutz D. Bewertung: -3.00 [3]

soso....der limadelta....hat wieder zuviel das fliegende auge mit rod steiger gesehen....

mfg

ingo fuhrmeister

29. Dezember 2012: Von Flieger Max L.oitfelder an 
Das "fliegende Auge"ist doch schon längst Realität, auch in Europa.

Ein Bekannter von mir ist Hubschrauberpilot in Belgien, dort hat die Polizei Kamerasysteme an Bord die automatisch (mehrfache!) Targets verfolgen können und auch den Heli danach steuern wenn gewünscht. Ob da jetzt ein Pilot drinsitzt oder nicht ist der Steuerung relativ egal.

Unter "Drohnen" darf man sich nicht nur das eine Extrem Parrot Drone oder meine Hexacopter vorstellen die gerade mal 2kg tragen können sondern es gibt bis hin zum Fighter ziemlich viele Zwischenstufen.
Auch der Schiebel Camcopter kann autarke Landungen auf Schiffen in voller Fahrt durchführen, etc. Soo blöd sind die nicht, und wenn etwqs schiefgeht gibt es auch die Option "Selfdestruction"
29. Dezember 2012: Von Stefan Jaudas an Flieger Max L.oitfelder
Zitat: "Soo blöd sind die nicht, und wenn etwqs schiefgeht gibt es auch die Option "Selfdestruction"

OK, 50 Meter dem Heck einer Fregatte auf hoher See, kein Problem. Aber über einer Innenstadt bei einer Demo? Da tun auch nur 2kg Drohne einigen Leuten ziemlich weh.
29. Dezember 2012: Von MH an Lutz D.
Aus zuverlässiger Quelle sollen angeblich bereits Drohnen in der TRA Ingolstadt im Testbetrieb unterwegs sein!!
29. Dezember 2012: Von Achim H. an Stefan Jaudas
OK, 50 Meter dem Heck einer Fregatte auf hoher See, kein Problem. Aber über einer Innenstadt bei einer Demo? Da tun auch nur 2kg Drohne einigen Leuten ziemlich weh.

Das Leben ist voller Risiken und jede Handlung ist eine Abwägung selbiger. Ich halte das technisch für absolut beherrschbar. Die Polizei zu Pferde nimmt auch das Risiko, dass ihr Arbeitsgerät durchgeht und Leute verletzt, in Kauf.

In gewisser Weise schade ist das unvermeidliche Ende der militärischen Kampfflieger. Mit ab-initio ATPL und dem Siechtum der GA gibt es dann fast nur noch die passend gezüchteten Retortenpiloten. Ob das wirklich schlecht ist, ist allerdings eine andere Frage. Im Zugverkehr ist es schon immer so gewesen. Wenn man eine private Zugführerlizenz machen und sich einen gebrauchten Zug kaufen und mit dem durch Europa fahren könnte, dann hätte ich keinen Pilotenschein. Bei Eurocontrol bekommt man einen Flugplan in einer Minute, für eine Trassenreservierung für eine einzelne Fahrt als privater Zugbetreiber sind m.W. zwei Monate Vorlaufszeit erforderlich. Gibt also noch sehr viel Freiheit, die man bis zur kompletten Professionalisierung des Luftraums zerstören müsste...
29. Dezember 2012: Von Stefan K. an MH
Die Euro Hawk wird immer zum Start und Landung in EDR's und TRA's geführt um frei von Luftraum E zu bleiben.
Zielgebiet sind dann Flugflächen, die über jeglichem anderen Verkehr liegen.
29. Dezember 2012: Von Lutz D. an Achim H.
Mit Verlaub und wegen dreier Generationen Eisenbahner im Blut: der Zugführer macht hinten die Türen zu. Vorne sitzt der Lokführer oder Triebfahrzeugführer. Rest stimmt ;)
30. Dezember 2012: Von Stefan Jaudas an Achim H.
Hallo,

schlechtes Beispiel. Auf den Polizeipferden sitzt ja immer ein "Pilot" drauf.

Und ob die bemannte Kampf-/ Militärfliegerei den Weg der Dinosaurier geht, das wage ich mal zu bezweifeln. Wenn ich dran denke, wie oft schon die Todesglocke für Bordkanonen in Jagdflugzeugen geläutet wurde, meist von Bürokraten und Politikern, die Geld sparen wollten ... Es gibt einfach zu viele gute Argumente für den einen oder anderen echten menschlichen Bediener im Sattel direkt vor Ort. Am Ende wird auf militärischer Seite ein Mix bestehen - bemannt und unbemannt. Und solnage diese militärischen Drohnen einen weiten Umweg um alles machen, was nicht aktuelle ED-R ist, dann ist das wahrscheinlich auch OK.

Ansonsten, wie gesagt, wenn sich diese zivilen Drohnen unter der aktuellen Luftverkehrsregeln in den aktuellen Lufträumen bewegen können, ganz ohne zusätzliche Flugbeschränkungen, und dann auch noch zuverlässig alle denkbaren und undenkbaren Notfallszenarien abarbeiten wie ein Mensch, dann OK. Dann habe ich nicht das große Problem mit zivilen Drohnen. Allein, mir fehlt der Glaube.

Und ich sehe alleine schon die Kosten für Entwicklung, Verifizierung, Validierung und Zulassung eines solchen Geräts (speziell der Software) als Showstopper. Da bleiben dann am Ende von den aktuell gehandelten hunderten Modellen, aus denen die Betreiben wählen könnten oder möchten, keine drei übrig. Und von der Kostenersparnis bleibt auch nichts übrig.
30. Dezember 2012: Von Max Sutter an Stefan Jaudas Bewertung: +1.00 [1]
Natürlich ist jeder frei, soviel Skepsis gegenüber neuen Ideen und deren Realisierbarkeit anzumelden, doch die Erfahrung lehrte einen bislang, dass das was denkbar und häufig wünschbar (Letzteres nicht immer, siehe Atom/Wasserstoffbombe) war, auch realisiert wurde, sobald es sich technisch und wirtschaftlich als machbar abzeichnete. Da ist es dann egal, ob große Häupter zweifelnd dahinter stehen - wenns funktioniert, hat stets der recht, der daran glaubte.

Beispiel? Noch 1950 hat der berühmte Aerodyamik-Professor Ackeret die Behauptung gewagt, dass Turbinentriebwerke allenfalls im militärischen Bereich für gewisse Sonderanwendungen eine Bedeutung erlangen würden, aber auf keinen Fall in der zivilen Luftfahrt. Wer wissen will, was aus dieser Behauptung geworden ist, sollte mal von der Besucherterrasse eines x-beliebigen Flughafens herunterschauen. Auch das Schachspiel hielt man lange für human genug, dem Schachweltmeister das Primat gegenüber dem Computer zuzugestehen, doch Pech gehabt, auch das ist längst keine Frage mehr, die sich ernsthaft noch zu diskutieren lohnt. Bald werden auch schon Smartphones den Kasparow zu schlagen vermögen.

Was ich also von Stefan Jaudas' Einlassungen halte? Sorry Stefan, praktisch nix.

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