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42 Beiträge Seite 1 von 2

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6. Mai 2016: Von Alexander Callidus an Johannes König Bewertung: +2.00 [2]

" ...Pfusch ... bestraft ... kann ich wohl erwarten, ...sollte das mindeste sein ... Stuß ... Bauernfängerei ...Solche Gestalten ...die Maschen ..."

Dieses Kind liegt aber tief im Brunnen.

Wenn Du vermeiden willst, Dich ausgenommen zu fühlen: entweder Du hast soviel Geld, daß es für Dich nur eine abstrakte Größe ist und Du betrachtest Aufschläge und krumme Rechnungen der Anbieter als Trinkgeld - oder Du gehst in einen Verein. Wie oben schon angesprochen großzügiger, familiärer, preiswerter, vielleicht engagierter. Aber dann beschwer Dich nicht über nur sporadische Schulung (obwohl, TMG hast Du im Verein gemacht, dann kennst Du das ja).

6. Mai 2016: Von Johannes König an Alexander Callidus

Alex,

der Verein, in dem ich bin, ist das Beste was mir je passieren konnte. Es passt preislich sehr gut und menschlich noch besser. Wir haben 3 Fluglehrer, die die gesamte Breite der Fliegerei abdecken (Ein Hardcore-Segelflieger, ein CPLer, ein ATPLer) und mir eine sehr vielfältige Sicht in die Fliegerei ermöglichen. Nur eben auf dem TMG.

6. Mai 2016: Von Alexander Callidus an Johannes König

Dann suche doch einen Verein, der Dich auf SEP umschult, die gibt es und es würde sich vielleicht auch eine weitere Fahrt lohnen. Oder Frankreich, da kannst Du sogar Emeraude fliegen für 80€ oder oder oder

6. Mai 2016: Von Johannes König an Alexander Callidus

Ich habe alle mir bekannten Vereine in der Münchner Umgebung angeschrieben, ob es möglich wäre, auf Ihren SEP-Mustern mit Ihren Lehrern zu den Gastflugpreisen (nicht Mitgliedspreisen) eine Ausbildung zu machen.

Leider war kein Verein dabei, der sich darauf einließ und z.B. eine Kurzmitgliedschaft anbietet. Ich fand das schade, für den Verein hätte das zusätzliche Flugzeit auf die Muster gebracht und ich wäre zu meinem Rating gekommen. Flugschulen anzuschreiben, war für mich erst Schritt 2.

6. Mai 2016: Von Alexander Callidus an Johannes König Bewertung: +1.00 [1]

So wird das auch nichts. Dann wirst Du eben Vollmitglied und trittst nach einem Jahr wieder aus. Kostet Dich dann eben 500€ an Aufnahmegebühr zusätzlich - verrechne das mit den Stundenpreisen und freu Dich.

6. Mai 2016: Von Wolff E. an Johannes König Bewertung: +7.00 [7]

Wenn ich so lese, wie du über Flugschulen denkst, kann ich verstehen, das Flugschuleigner dir kein Angebot gemacht haben. Gut, sie wussten vorher nicht, wie du bist, aber es kann ja gut sein, das der Flugschuleigner ein Bauchgefühl hatte (ich habe das auch in meinem Job und liege meist richtig). Und 75 Stunden Gesamtzeit ist nicht wirklich viel bzw. es ist nicht bekannt, in welcher Zeit die 75 Stunden geflogen wurden. Ich kenne Piloten, die für den PPL 100 Stunden brauchen, andere machten das in 35 Stunden (bei mir waren es ca.65, war wohl nicht so fit wie andere). Und das eine Flugschule für NFQ die Überstellung an dich weiter belastet, finde nicht nur ich völlig in Ordnung. Merke, die Privatfliegerei ist in Deutschland sehr klein und ich weiß, das Flugschulen hier mit lesen. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese sich deinen Namen gemerkt haben.

Merke, die private Fliegerei wird mit viel Emotionen betrieben und weniger von Geld geleitet und die Kosten hängen zu einem sehr großen Teil von der eigenen Lern- und Kritikfähigkeit ab. Und ob ich dann mit einer C152 10 Landungen á 10 Euro mache oder nur 3 brauche bzw. 20, kann kein Fluglehrer vorher am Schreibtisch abschätzen. Und ob du mit 3 Stunden klar kommst oder 10 brauchst, auch nicht!.

Ich selber habe vor 2 Jahren meinen SEP bei Peter Luthaus gemacht und war sehr zufrieden. Ich meine es waren ca 5-6 Stunden, die ich gebraucht hatte incl. IFR-Checkflug. Peter hat ein gutes Gespür für das, was ein Flugschüler braucht. Ich kenne keinen, der mit Peter bis jetzt nicht zufrieden gewesen ist.

6. Mai 2016: Von Lutz D. an Johannes König Bewertung: +9.00 [9]

...ich würde mal das Schubladendenken weglassen. Wir sind auch nicht blöd oder Geldverschwender mit Begeisterung. Und Dinge wie vorab nicht ersichtliche Spritzuschläge oder eine unabgestimmte Preiserhöhung sind natürlich nicht akzeptabel.

Sind mir in 20 Jahren Fliegerei aber a) auch noch nicht untergekommen und b) würde das nicht unwidersprochen bleiben.

Meine Erfahrung ist auch - Geschäftspartner, die auf einer überbordenden vertraglichen Grundlage beharren, benötigen meist später genau diese. Für mich gilt, Gentlemen working with Gentlemen. Ich bin meinen Partnern gegenüber ehrlich und aufrichtig und gehe selbstverständlich auch davon aus, dass mein Partner das genau so handhabt.

Dein Gedankengang zur Blockzeit ist da ein gutes Beispiel. Es ist doch keine Strafe, wenn ich ein Flugzeug anständig behandeln darf. Ich fühle mich auch nicht bestraft, wenn ich sehe, dass Dritte das anders handhaben, sondern bestätigt.

Ich jedenfalls begebe mich nicht in einen solchen Teufelskreis generalisierter negativer Reziprozität, der aus Deinen Beiträgen spricht, das führt nur zu Magenschmerzen.

Für meine fliegerischen Weiterbildungen und auch für Werftaufträge, habe ich die gute Erfahrung gemacht, mir eine ballpark figure geben zu lassen. Das hat immer gut funktioniert, ist in 3 Minuten für alle Seiten erledigt und hat mir offenbar eine Menge Ärger erspart.

6. Mai 2016: Von Erik N. an Johannes König Bewertung: +11.00 [11]

Ich finde das Ansinnen, Transparenz zu schaffen, vom Grundsatz und von der Überlegung her ja durchaus richtig. Aber wie immer im Leben spielt der Ton die Musik, und ich persönlich halte dieses

"Anschreiben an ausgewählte Bieter mit Ausschreibungsunterlagen im Rahmen eines Bieterverfahrens zur Abgabe von Angeboten zur Nachflugqualifikation"

vom Vorgehen für ein a weng g'stelzt. Du hast eine 50mm Gatling Gun benutzt, um einen Spatz zu erschießen.

Eine Preisliste gibt es bei jeder Flugschule, und ein Anruf und ein nettes Gespräch können genauso Transparenz schaffen. So habe ich, vor Beginn meiner PPL, auch ein paar Flugschulen angefunkt, und immer erfahren, was ich wissen wollte.

So wie du das formulierst, könnte man meinen, Du bist im Planungsdezernat und vergibst einen Millionenauftrag.

Nix für ungut :)

6. Mai 2016: Von Alfred Obermaier an Johannes König Bewertung: +10.00 [10]

Meine ganz allgemeine Sicht zu diesem Thema, gespeist aus der jahrelangen Erfahrung eines FI.

Es gibt Flugschüler die sind talentiert, denen kann ich nichts mehr beibringen, könnten also nach< 40 Flugstunden total, zur praktischen PPL A Prüfung gehen und haben nicht einmal die Frage nach den Kosten gestellt.

Es gibt aber auch Flugschüler die kommen mit einer xls Tabelle an und erklären mir wie lange diese oder Lerneinheit in Minuten dauern darf. Nach jeder dieser Lerneinheiten die Frage, sinngemäß "... Bin ich nicht gut!". Ein Delta zwischen Eigen- und Fremdbild entsteht, das mitunter dann in der Frage mündet: "... warum bin ich nicht schon längst Solo?" um es mal harmlos zu formulieren. Manch einer hält sich sogar für prüfungsreif obwohl er/sie gerade Blech verbogen hat.

Der "Kunde ist König" und "wer zahlt schafft an". Das sind die Grundsätze auch in diesem Business, dennoch erteile ich keine Freigabe weil gerade irgendeine Planzahl aus dem Budget läuft, da ist mir die Flugsicherheit bzw Unfallfreiheit zu wichtig.

Das war jetzt mal eine Betrachtung aus der Ausbilderseite.

All the best

6. Mai 2016: Von Willi Fundermann an Erik N. Bewertung: +1.00 [1]

"Eine Preisliste gibt es bei jeder Flugschule, und ein Anruf und ein nettes Gespräch können genauso Transparenz schaffen."

Genau so ist es! Und noch besser ist es m.E., mal persönlich vorbei zu schauen, dann bekomme ich auch einen Eindruck von dem "Laden" und vor allem den handelnden Personen. Ich hab in 30 Jahren noch bei keiner Lizenz / Berechtigung einen "verbindlichen Kostenvoranschlag" bekommen (und auch nicht erwartet; einzige Ausnahme: beim FI-Lehrgang, das war damals ein Pauschalpreis) und trotzdem wusste ich immer, was "größenordnungsmäßig" auf mich zukommt und lag damit immer richtig. Außerdem hab ich vor Beginn einer Ausbildung immer mit Bekannten / "Fliegerkameraden" über deren Erfahrungen gesprochen, das war schon mal "die halbe Miete". All das würde ich immer einem "unpersönlichen", schriftlichen Angebot vorziehen.

6. Mai 2016: Von Johannes König an Alfred Obermaier

Hallo zusammen,

es freut mich, dass die Diskussion nun doch noch eine gewisse Dynamik entwickelt. Ich bin gerade am Hockenheimring angekommen (ich erwähnte ja bereits den Campingbus) und kann daher bis Sonntag nicht wirklich an der Diskussion teilnehmen.

Ein paar Stichworte möchte ich aber noch ergänzen, da ich hier glaube ich ein bisschen falsch verstanden worden bin.

  1. Ich habe kein Problem, für mehr Leistung (egal ob mehr Stunden oder besseres Fluggerät) sich mehr Geld zu bezahlen.
  2. Ich habe bei allen Flugachulen zunächst angerufen und mich nach der Prinzipiellen Möglichkeit erkundigt. Das Gespräch endete dann stets damit, dass vereinbart wurde, dass ich mal meine Daten schicke.
  3. Was mich so maßlos auf die Palme bringt, sind "untergeschobene Kosten", wenn also gesagt wird "5 Stunden fliegen kostet sie Betrag X", und nachher sinds aber 10-30% mehr.
  4. Ja, die E-Mail ist ein wenig ausladend, aber ich möchte den gegenüber natürlich möglichst alle Daten zur Verfügung stellen. Anhand des Datums des Medicals und der Lizenz erkennt man übrigens, dass ich erst seit 2013 fliege und damit jedes Jahr Ca. 40 Stunden sammle..

Ixh habe es bei den Anrufen zunächst mit dem Gentlemens Weg probiert, aber an einem gewissen Punkt bei fast jedem Telefonat hatte ich den Eindruck, dass mein Gehenüber mir etwas vorenthalten will. Da kommen dann so Sätze wie "das klären wir dann vor Ort" oder Ähnliches. Deshalb die etwas sehr formelle E-Mail. Übrigens, in beinahe jeder anderen Branche sind solche Anfragen üblich. Wenn bei uns in der Arbeit jemand für eine Begutachtung anfragt, gibt's da nicht selten ein mehrstündiges Klärungsgespräxh, auf Basis dessen dann ein Angebot(!) geschrieben wird. Das wird dann manchmal eben auch nicht angenommen. Ist im Maschinenbau aber halt so.

In diesem Sinne, ich geh jetzt grillen und schau Autos beim im Kreis fahren zu. Bis Sonntag :-p

Johannes

6. Mai 2016: Von Thomas Nadenau an Johannes König Bewertung: +1.00 [1]

Wenn bei uns in der Arbeit jemand für eine Begutachtung anfragt, gibt's da nicht selten ein mehrstündiges Klärungsgespräxh, auf Basis dessen dann ein Angebot(!) geschrieben wird.

Ja, da sind wir ja dann beim personalisierten Angebot. Warum erwartest du von einer Flugschule, auch ein kommerzielles Unternehmen und kein Verein, eine andere Handlungsweise?

Auf dieser Basis gibt es dann in Mitteleuropa ein haltbares Angebot vom Gärtner und vom Maler.

7. Mai 2016: Von Andrius Diksaitis an Alfred Obermaier Bewertung: +1.00 [1]

ich denke dem ist nichts hinzu zu fügen Alfred...... Grüße aus der schönsten Ecke Deutschlands.... Andrius

7. Mai 2016: Von Jan Schupp an Johannes König Bewertung: +1.00 [1]
Beitrag vom Autor gelöscht
7. Mai 2016: Von Jan Schupp an Johannes König Bewertung: +1.00 [3]
Beitrag vom Autor gelöscht
7. Mai 2016: Von Alfred Obermaier an Jan Schupp Bewertung: +2.00 [2]

Danke Jan für den Beitrag.

Die genannten 65€/h landen doch letztlich nicht beim Ausbilder/ beim FI sondern in der ATO. Die Entlohnung für FI in der Anfängerschulung liegt auf "Sozialhilfe" Niveau. Lässt sich doch leicht rechnen. Ungefähr 1200 Flugstunden pa darf ein FI (legal) fliegen. Mal 20/30/40€/h ergibt Brutto 24/36/48.000€ pa. Davon sind dann alle Kosten vom FI zu tragen. Was bleibt dann nach Steuern und Sozialabgaben übrig?

Nur noch "mus" (Enthusiasmus, Idealismus, Altruismus).

Anforderungen an künftige FI: Kapitaleinsatz mind 10.000€ aufwärts (nur FI Rating) und dann Einkommen auf Hartz 4 Niveau. Sehr attraktiv ???

7. Mai 2016: Von Lennart Mueller an Jan Schupp Bewertung: +4.00 [4]

Von wem möchten Sie ausgebildet werden?

Einem hauptberuflich fliegenden gestandenen Piloten der Ihnen sein Wissen vermittelt?

Oder

Von einem Hobbyfluglehrer der mittels seiner Lehrtätigkeit seinen eigenen Flugschein gerade so am laufen hält?

Ich würde den wählen, der mir am sympathischten erscheint (wohlfühlen, konstruktives Feedback, gegenseitiges Vertrauen, Interesse, Zielorientierung). Merkt man leider erst nach einigen Flügen.

Ein guter PPL-Fluglehrer muss kein Astronaut, Luftfahrtingenieur oder ATPLer sein. Es ist weiterhin mitnichten der Fall, dass Berufspiloten automatisch gute PPL-Fluglehrer sind - da gibt es auch Kandidaten, die nicht mehr zwischen Recreational und Professional unterscheiden können und ihre Schwerpunkte angesichts des Ausbildungsziels unangemessen festlegen.

8. Mai 2016: Von Johannes König an Thomas Nadenau Bewertung: +1.00 [1]

Enrico,

den Vorwurf des "g'stelzten" möchte ich zurückweisen. Ja, ich verwende eine sehr formelle Sprache, das bin ich aus meiner Arbeit so gewohnt. Hilft im Allgemeinen, Missverständnissen vorzubeugen. Und auch eine Ausbildung ist für mich ein Geschäft im Umfang von ca. 1000-2000 Euro, wenn auch mit privatem Bezug. Und abgesehen von meinem Sommerurlaub wohl der größte Betrag im Jahr, den ich in einem einzelnen privaten Geschäftsvorgang ausgebe. Aufs "du" wird gewechselt, wenn dann die Chemie stimmt, was meist beim ersten Treffen festgestellt wird. Die Mail ist etwas länger, das stimmt. Ziel ist aber, dem Gegenüber Zeit einzusparen(!). Dazu folgender Vergleich:

2 Piloten auf FIS. Der 1. sagt: DEXXX, C172, 1+1, südwestlich Landshut in 3000ft, vor 5 Minuten gestartet, VFR nach Zell am See via Ammersee und Garmisch, erbitte Verkehrsinformation und Status Landsberg, Lechfeld, Oberpfaffenhofen. Als Antwort kommt dann "Verstanden, Squawk 6477, alle drei nicht aktiv".

Der zweite sagt nur DEXXX, VFR von Landshut nach Zell am See, erbitte Verkehrsinformation. Dann kommt "brauche noch ihren Flugzeugtyp und aktuelle Position" und das geht dann noch 3x hin und her.

Kommt der zweite jetzt sympathischer rüber?

Übrigens noch eine Anmerkung zum Thema "Aufwandsvermeidung": Vor Ort in der 1. Flugschule, bei der ich das Rating machen wollte und dann auch schon den Chartervertrag vorliegen hatte (das waren die mit den versteckten "Briefingzeiten" im Vertrag), meinte der Ausbildungsleiter, er wolle von mir nochmal Lizenz und Medical zum Kopieren für die Schülermeldung. Ich meinte dann nur: "Habe ich Ihnen doch letzte Woche bereits per Mail geschickt, müssen Sie nur noch ausdrucken". Antwort war: "Ja, aber die Mail finde ich jetzt nicht mehr". Die "interne Aufwandserzeugung" ist also manchmal auch nicht zu unterschätzen.

Alfred,

der Lehrer entscheidet über den Fortschritt und die Prüfungsreife, das ist absolut klar. Und wie gesagt, "mehr Aufwand führt zu mehr Kosten" ist auch selbstverständlich.

Olaf,

ich sehe in einer Kurzmitgliedschaft bei einem Verein - mit dem Zweck eine zusätzliche Kurz-Ausbildung wie SEP, TMG oder NFQ zu absolvieren - eigentlich nur Vorteile für beide Seiten. Angenommen, ich finde einen Verein, 100km weit weg, mit idealen Vorraussetzungen für mein Vorhaben (Maschine, Lehrer, Platz,...). Ich würde nie in einen Verein gehen, der 100km weit weg ist, allein schon wegen der Fahrerei. 2-3x hinfahren ist aber schon drin. Es gibt also nur 2 Möglichkeiten: a) Ich fliege nicht in dem Verein, oder b) Ich nutze Maschine und Lehrer, zahle dafür einen erhöhten Gebührensatz, spüle damit ein bisschen Extra-Geld in die Vereinskasse, und erhalte trotzdem vergleichsweise günstig mein Rating. Ich finde Option B attraktiver, für beide Seiten.

Und nein, auf Basis der Aussage "bis zur Prüfungsreife" erwarte ich kein Vollkostenangebot. Wohl aber einen Stundensatz und eine Aussage über die externen Kosten (Flugplatz, Prüfer). Das Zuckerl obendrauf ist dann noch eine Beispielrechnung mit einem üblichen Erfahrungswert, z.B. 5 Stunden und 10 Landungen + 1h Prüfungsflug fürs SEP-Rating.

Thomas,

jetzt sind wir irgendwie genau am gleichen (argumentativen) Punkt angekommen. Selbstverständlich erwarte ich, dass mein Gegenüber in der Flugschule konkret auf meinen Fall und meine Anfrage eingeht. Der Inhalt der Mail zielt ja eben gerade darauf ab, dass ich alle notwendigen Informationen bereits mit der 1. Mail übersende.

Im weiteren Schritt meine ich aber, dass ein FI innerhalb von 30 Sekunden erkennen sollte, dass es sich hier um eine völlig banale Anfrage handelt, die mit einem Standardangebot (ca. 5 Flugstunden + Prüfungsflug + ggf. Sonstiges) innerhalb von 5 Minuten beantwortet werden kann. Wenn dann aber nicht mal eine Absage kommt, ist das schon irgendwie enttäuschend.

Lennart, Alfred, Jan,

die Entlohnung von FIs ist sicherlich ein Thema, dass diskutiert gehört. Hat mit meinem Problem hier aber nur am Rande zu tun. Ich bin aber auch eurer Meinung, dass hier Ausbildungskosten, Zeitaufwand und Ertrag aus der Tätigkeit nicht in einem sinnvollen Verhältnis stehen. Ich meine, Jan Brill hatte mal vor einiger Zeit in einem PuF-Heft geschrieben, dass die EASA im FI einen Full-Time-Job sieht, und dass er dies als den falschen Weg ansieht. Ich stimme da mit ihm überein.

Viele Grüße
Johannes

Edit: Besseres Beispiel beschrieben

8. Mai 2016: Von Wolff E. an Johannes König Bewertung: +7.00 [7]

Mein Bauchgefühl hat mich mal wieder nicht getäuscht...

9. Mai 2016: Von Johannes König an Wolff E.

Wolff,

bitte entschuldige, dass ich nicht an dich geantwortet hatte. Ich habe deinen Post einfach übersehen.

Bei jeder Flugschule, die zu solchen Methoden wie ich ganz am Anfang geschrieben habe greift, hoffe ich sogar, dass ihr Bauchgefühl Ihnen sagt, dass Sie hier kein Angebot schreiben sollen. Dann erspare ich mir die Fahrt zu der Flugschule. Nur eine Absage wäre dann noch ganz nett. Und Ja, mein Name steht offen da. Stehst du nicht hinter deinen Worten?

Bei einer Flugschule aber, die ein gutes fliegerisches Angebot hat, und dies auch noch transparent abrechnet, wäre ich nur zu gern Kunde für meine Weiterbildung, und ggf. später auch für den ein oder anderen Charter.

Ich bin mir sicher, dass es solche Flugschulen gibt, und nicht nur wenige. Ich bin nun nur direkt bei meiner ersten Suche nach einer Schule letztes Jahr 1x richtig böse und 1x leicht auf die Nase gefallen, und war daher eben ziemlich verärgert.

Peter Luthaus und einige andere wurden hier schon als Tipp erwähnt. Marl ist nur leider sehr weit weg und in einer Ecke Deutschlands, in die ich nur sehr selten reise. Per PN habe ich aber schon mehrere Zuschriften erhalten, u.a. von einem Verein in noch fahrbarer Distanz, der eine Kurzmitgliedschaft anbietet.

Viele Grüße
Johannes

9. Mai 2016: Von Tee Jay an Johannes König Bewertung: +1.00 [1]

Mein subjektiver Eindruck - und von daher kann ich die Empörung über das beschriebene Geschäftsgebahren in Ansätzen verstehen: Häufig werden gewerbliche Flugschulen noch so geführt, als wäre das digitale Zeitalter komplett an denen vorbei gegangen. Bestenfalls werden Belege in Word oder Excel verfasst mit dem Ergebnis, daß diese dann häufig falsch, ungenau oder eine Erstellung für jemanden als aufwändig erachtet wird.

Aber wenn schon in den betriebswirtschaftichen Basics einer gewerblichen Flugschule sowas nicht klappt, was mit einer guten Software und klaren Prozesen automatisiert oder halb-automatisiert erfolgen kann, wie sieht es dann mit anderen Dingen wie Wartung & Co aus?

Als ich vor 7 Jahren meine Lizenz machte, bekam ich (nach mehrmaligen Aufforderungen) meine Rechnung mit ausgewiesenen 16% MwSt anstelle der damals bereits seit etlichen Jahren üblichen 19%. Hauptflugbücher über alle Ausbildungsmaschinen - für eine UL FLugschule eigentlich Verpflichtung - werden häufig gar nicht erstellt. Und im "Bedarfsfall" werden in einer Nacht-Session Bordbücher schnell nachgetragen.

Und selbst in zertifizierten Umgebungen läuft es nicht immer besser ab wie bei UL...

Den Gipfel habe ich bei einer gewerblichen UL Flugschule und gleichzeitig Werft miterlebt, wo ich nach nur 3 Monaten als FI lieber das Weite gesucht habe: FI-Assistenten flogen ohne Fluglehrer am Boden mit Schülern umher, Flugaufträge wurden vom GF (nicht vom FI!) mündlich erteilt, ein Flugschüler mussten sogar monatelang auf seine Lizenz warten, weil sein praktisches Prüfungsprotokoll im Chaos schlichtergreifend versemmelt wurde. Peinlich, wenn der DAeC mehrmals die vollständigen Dokumente anmahnen musste.

Meine letzten Worte dort waren: "Der erste Unfall ist hier mit Ankündigung" - ein halbes Jahr später ist dieser dann auch passiert, der natürlich nicht gemeldet und hinter verschlossenen Hangartüren wieder gerichtet wurde. Nein, natürlich besteht kein direkter kausaler Zusammenhang zwischen einen Landeunfall und der betriebswirtschaftlichen Führung... indirekt finde ich aber schon, daß gewisse Handlungsmuster und Geisteshaltungen früher oder später zu Unfällen führen.

Es gibt sie, die nachhaltig arbeitende und vernünftig geführte Betriebe. Diese zu finden ist nicht einfach. Für Fluganfänger, die gerade in die Welt der Fliegerei einschnuppern wollen, ist es noch schwerer die Spreu vom Weizen zu trennen.

Wie hat es George Akerlof mal treffend für eine andere Branche beschrieben? "Lemon-Market"

9. Mai 2016: Von Mich.ael Brün.ing an Johannes König Bewertung: +18.00 [18]

Das Problem an der Sache ist die Erwartungshaltung. "Von außen" sieht es aufgrund der absolut gesehen hohen Preise (mehrere Tausend Euro selbst für eine kleine Erweiterung) so aus, als sei der Flugausbildungsmarkt ein gutes Geschäft mit hohem Umsatz, das vernünftige Gewinne ermöglichen sollte, wenn es gut geführt wird.

Die Realität ist jedoch eine ganz andere. Die hohen Absolutpreise entstehen vorrangig durch die hohen Flugstundenkosten, an denen die Flugschule nur in geringem Maße drehen kann.

Dazu ein Beispiel:

Wenn man für ein gängiges Muster 20% mehr verlangt, also zB 220 statt 200 Euro, dann sind das über 500 Stunden, die typischerweise auf einem Schulmuster pro Jahr geflogen werden, gerade mal 10.000 Euro. Diese 10.000 Euro sind dann aber wieder zu relativieren durch eine Verringerung der Flugstundenanzahl, weil ein paar Interessenten diesen Mehrpreis nicht zahlen wollen. Wenn also im Gegenzug 5% weniger Stunden geflogen werden, 475 Std. statt 500, dann ist das ein verringerter Umsatz von 5000 Euro. Bleiben also 5000 Euro Mehrumsatz pro Jahr, die selbstverständich versteuert werden müssen. Wieviele Mitarbeiter kann ich davon bezahlen?

Wenn eine Schule mehr als 20% über den gängigen Flugzeug-Preisen liegt, wird es extrem schwer neue Kunden zu gewinnen, genau weil am Anfang der fliegerischen Karriere viele nur auf den Preis unter dem Strich schauen.

Die Bürokratie in einer ATO - und noch extremer in einer gewerblichen ATO - ist so ausufernd, dass man mindestens eine Vollzeit-Fachkraft benötigt, nur um die Administration der vorhandenen Schüler zu erledigen. Das Erstellen der Unterlagen zur Genehmigung von Lehrgängen, Lehrpläne für Theorie und Praxis, Unterrrichtsmaterial, Ausbildungshandbücher, etc. sind Aufgaben, die nur ein erfahrener FI bzw. Ausbildungsleiter erledigen kann und nicht mal ansatzweise durch eine Administrationspauschale abgegolten wird.

Ich könnte jetzt noch viele Aspekte aufzählen, die Kosten verursachen und leider nicht ganz so viele, die Einnahmen für die Flugschulen darstellen. Quintessenz ist, dass der Flugschulbetrieb im PPL-Umfeld fast ausschließlich ein von Idealismus und Flugbegeisterung getragenes, aber so gut wie nie profitables Geschäft darstellt. Darauf sollte man seine Erwartung einrichten, aber nicht auf einen professionell geführten Wirtschaftsbetrieb. Sicher, letzteres würde helfen mehr Umsatz zu machen und es gibt auch gute Beispiele, keine Frage. Aber am Ende sollte man respektieren, dass Flugschulen keine Goldgrube sind und selbst wenn man denen 5.000 Euro auf den Tisch legt, bleibt davon nur wenig finanzielle Freude im Portemonnaie des Betreibers übrig. Viel wichtiger ist für ihn oft der Spaß an der Ausbildung und das Arbeiten mit Gleichgesinnten.

Wenn das Bauchgefühl also sagt "auf den habe ich keine Lust, denn der macht mir keinen Spaß", dann kann ich so ein "Geschäftsgebahren" sehr gut verstehen. Beiden Seiten steht das Recht auf Ablehnung zu.

My 2 Cents,
Michael

9. Mai 2016: Von Tobias Schnell an Mich.ael Brün.ing

Besser kann man das nicht zusammenfassen, Michael!

Tobias

9. Mai 2016: Von Wolff E. an Mich.ael Brün.ing

@Michael, wieder mal gut erklärt.

9. Mai 2016: Von Hubert Eckl an Mich.ael Brün.ing

Danke! Das ist mit Sicherheit in den anderen Bereichen der GA genauso: De facto ( nicht gefühlt) krepelt so ziemliche jeder GA-Betrieb, sei es Schule/ATO, sei es LTB/CAMO, mehr oder minder um die Pleite rum. Kommt der Kunde ist der gefühlt weit wohlhabender als der jeweilige Betrieb, also möglichst nix Verbindliches raushauen und immmmmmer Möglichkeiten offen zu halten ein wenig mehr auf die Rechnung zu schreiben. Das ist per se nicht unseriös, man kann schon sehen, was der Kunde aushält. Wenn einer mit einem Ferrari aufkreuzt, werde ich dem die Schulung eher auf der 172er oder eine Aquila von Anfang an anbieten, statt die olle angeranzte C150. Haben wir schon mal in einem anderen thread thematisiert... Wenn selbst Branchenriesen wie Röder straucheln... QUO VADIS O MEDIUM?


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