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Chaos an den Flughäfen
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1. Juli 2022: Von Chris _____ an Lutz D.

Der Median wird extra deshalb bei solchen Untersuchungen herangezogen, um Ausreißer nicht besonders zu beachten.

Ganz genau: Jeff Bezos geht als Datenpunkt natürlich ein, aber ob er nun 10 Mio. USD oder 50 Mrd. USD Jahreseinkommen hat, verändert das MEDIANeinkommen GAR NICHT. Und das stimmt exakt, nicht ungefähr.

Luis saloppe Erwiderung "ein Jeff Bezos geht in die Rechnung nicht ein" fasst das recht gut zusammen, wenn auch nicht im strikten mathematischen Sinn.

Wollte Bezos das Medianeinkommen verändern, so müsste er dazu sein Einkommen unter den Median senken. (Macht er vielleicht auch - in seiner Steuererklärung)

1. Juli 2022: Von Lui ____ an Lutz D.

https://de.wikipedia.org/wiki/Median

Wie Chris schon sagte: Die Höhe von Jeff Bezos', Bill Gates' und Warren Buffett's Vermögen hat auf den Median keinen Einfluss. Der Median sagt Dir wie hoch das Einkommen ist bei dem 50% der Bevölkerung drunter und 50% der Bevölkerung darüber liegen. Wenn Du Jeff Bezos ganz aus der Rechnung rausnehmen würdest würde das Medianeinkommen genau um eine Person in der Einkommensverteilung springen. Da haben natürliche Mortalität und Geburten in den USA einen größeren Einfluss.

Eine anschauliche Erklärung hier nochmal:

https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/wirtschaft/einkommensverteilung-in-deutschland-wer-hat-wie-viel-e557028/

Median, Durchschnitt, Standardabweichung und so lernt man in der Schule.

1. Juli 2022: Von Horst Metzig an Erik N. Bewertung: +1.00 [1]

Meiner Meinung liegt das Chaos auch darin, dass jeder Bürger zu möglichst niedrigen Preisen unbedingt für ein paar Stunden nach Mallorca, oder Kurzurlaub irgend wo in die Welt hinfliegen wollen. Dass diese Passagiere nun stundenlang am Schalter warten müssen, ist ein selbstgewähltes Schicksal, die wollen es halt so.

Warum können die Bürger, welche nicht unbedingt beruflich verreisen müssen, nicht mit ihren Fahrrädern die eigene Landschaft geniessen?

Ersatzweise kann sich jeder ein Privatjet mieten, vorausgesetzt er hat das Kleingeld. Dieser hat sicher keine Wartezeit am Schalter, hier warten die Piloten auf den Gast.

Ich muss zugeben, auch ich verreiste mit dem Flugzeug in meinen jungen Jahren vor 30 Jahren. Da war ich einmal für 4 Wochen auf Long Island/Bahamas, ich hatte am 24 Dezember nachmittags einen kilometer langen weissen Sandstrand nur für mich alleine, ging auf und ab, aber glücklicher fühlte ich mich dabei auch nicht, wenn ich mein Glücklichsein mit einer heimatlichen Fahrradtour vergleichen möchte.

1. Juli 2022: Von Alexander Callidus an Horst Metzig Bewertung: +1.00 [1]

Flieger mal beiseite: das ist eine Frage der Wünsche, Erfahrungen und des kulturellen Horizontes, nicht zuletzt auch des Geldbeutels. 1-2 Wochen Pauschalurlaub in DommRepp, Hurgada, Antalya sind billiger und bequemer als Individualreisen in Frankreich, Italien, Österreich, selbst Polen.

Und manchmal sucht man im Urlaub ja auch das "ganz Andere", das exotische, fremde Menschen, andere Sprache. Deswegen Ausland (oder Sachsen. Oder Schwaben.)

1. Juli 2022: Von Charlie_ 22 an Lui ____ Bewertung: +0.67 [2]

>>> Median, Durchschnitt, Standardabweichung und so lernt man in der Schule.

Klar, dieser Hinweis lässt sich nicht vermeiden wenn man selbst ein Genie ist,

Lernt man auch in der Schule mit wie vielen Arbeitsstunden, in wie vielen Jobs, mit wie wenig Urlaub und mit praktisch nicht existenter sozialer Absicherung Amerikaner dieses Einkommen erzielen?

Kleiner Hinweis: Die USA sind das einzige Land der westlichen Welt ohne national geregelten Mutterschaftsurlaub. Und das ist nur ein Beispiel dafür, was das höhere Einkommen tatsächlich wert ist.

1. Juli 2022: Von Horst Metzig an Alexander Callidus Bewertung: +1.00 [1]

Die ursprünglich gestellte Frage ist komplexer natur. Wenn jeder Bürger dieser Erde die gleichen Rechte in Anspruch nehmen würde, wie einige in Europa, neulich reiche Russen, dann wäre das Chaos am Boden und in der Luft noch grösser, und die individuelle Beweglichkeit verringert sich mit der Anzahl der Menschen, welche Rechte nutzen möchte. Zum Schluss steigt der CO² Wert, die globale Erhitzung nimmt bis zum Unerträglichen zu, und das ist ein Ergebnis, wenn alle Weltbürger ihre Rechte einfordern wollen, das Recht zu verreisen, egal wohin.

1. Juli 2022: Von Alexander Callidus an Horst Metzig Bewertung: +1.00 [1]

Ja, man kann das runterdeklinieren:
Der Lebensstandard ist streng proportional zum Energieverbrauch. Niemand kann es Inden, Chinesen, Südamerikanern, Afrikanern verdenken, den gleichen Lebensstandard wie Westeuropa anzustreben. Sollte sich das verwirklichen, verändert die Erde ihr Gesicht hin zu einem Zustand, der menschliches Leben erschwert. Wenn es glücklich abläuft, geht es aus wie in Blade Runner, Mad Max, Soylent Green.

Konsequenz: 1. Ich bin froh, nur noch max 35 Jahre zu leben. 2. Es müsste dringend etwas gegen das Bevölkerungswachstum getan werden. Wenn man nicht zwangssterilisieren möchte, muß man Gesellschaften aufbauen, in denen Kinder nicht mehr die Altersversorgung darstellen, also ein stabiles Sozialsystem.

Wer hat schon ein Interesse daran, in Afrika stabile autonome Gesellschaften aufzubauen?

1. Juli 2022: Von Alexander Callidus an Charlie_ 22

"Kleiner Hinweis: Die USA sind das einzige Land der westlichen Welt ohne national geregelten Mutterschaftsurlaub. Und das ist nur ein Beispiel dafür, was das höhere Einkommen tatsächlich wert ist."

Dafür mit der Ukraine Weltmarktführer bei Leihmutterschaften

1. Juli 2022: Von Reinhard Haselwanter an Horst Metzig

quote:

Meiner Meinung liegt das Chaos auch darin, dass jeder Bürger zu möglichst niedrigen Preisen unbedingt für ein paar Stunden nach Mallorca, oder Kurzurlaub irgend wo in die Welt hinfliegen wollen. Dass diese Passagiere nun stundenlang am Schalter warten müssen, ist ein selbstgewähltes Schicksal, die wollen es halt so.

Es geht nicht darum, dass sich das "der Bürger" ausgesucht hat. "Der Bürger" (=Kunde), hat eine Leistung erworben, genauso, wie jener, der beruflich irgendwo hin fliegen muss (er ist ebenso Kunde). Dass beide für die selbe Leistung einen unterschiedlichen Preis entrichtet haben, ist den Gesetzen der Marktwirtschaft geschuldet (wann bucht "der Bürger", wann - und wie kurzfristig und flexibel - benötigt der beruflich Reisende die Transportleistung ?). Aber ich bin schon der Meinung, dass beide das gleiche Recht auf die käuflich erworbene - idente - Leistung haben.

Das Thema Preisfindung beim Ticketing ist wieder was ganz anderes...

1. Juli 2022: Von Horst Metzig an Reinhard Haselwanter Bewertung: +1.00 [1]

Das System wird aber dadurch übelastet. Ich bezahle für eine Leistung, erkaufe mir nebenbei aber überverhältnis mässig viele Nachteile. Die Nebernwirkungen im System.

1. Juli 2022: Von Sven Walter an Horst Metzig
Personenkontrolle ist halt ein angelernter Langeweile Job, den in de Pandemie viele verlassen haben. So viele, dass es jetzt Mal am Anschlag ist in den "Flaschenhalswochen"
1. Juli 2022: Von Lui ____ an Charlie_ 22
Ne, in der Schule lernt man (mein ich nicht mal sarkastisch), dass Deutschland und Europa der Gipfel an Wohlstand und Kultur sind und der Deutsche liebt es über die Amerikaner zu meckern und über die Chinesen zu lästern und seinen Nachbarn anzuzeigen.

Meine amerikanischen Arbeitskollegen mit Mitte 35 haben alle bequem ein Haus und ich möchte mal behaupten eine 7-stellige net worth. Unglücklich ist da keiner. Die amerikanischen Kollegen die nach Deutschland kommen bleiben höchstens ein paar Jahre: Schulsysteme unter aller Sau, Behörden sind komplett unerreichbar, das Gesundheitssystem behandelt sie wie den letzten A***. Die gehen nach 1-5 Jahren alle wieder zurück und schütteln den Kopf.

Und ich habe ja einen wunden Punkt in der deutschen Eitelkeit erwischt, aber der richtige Hammer kommt ja: was meint ihr denn wie das deutsche Medianvermögen im EUROPÄISCHEN Vergleich aussieht?
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Wealth_distribution_in_Europe

Deutschland: 65k
Spanien: 106k
Frankreich: 134k
Italy: 118k
Griechenland: 58k

Wie kann so etwas zu Stande kommen? Hat da etwa der deutsche Steuerzahler die Schulden des Südens der so laut gejammert hat einfach geschluckt? Wie kommen so zahlen denn bitte zu Stande?
2. Juli 2022: Von F. S. an Lui ____ Bewertung: +2.00 [2]

Wie kann so etwas zu Stande kommen?

Deutschland ist ein Land der Mieter. Gerade mal 50% der Bevölkerung haben Wohneigentum. Die Schweiz ist das einzige europäische Land, in dem die Wohneigentumquote noch kleiner ist.

Wohneigentum ist aber gerade in der Mittelschicht, also genau da wo das Medianvermögen liegt, der wesentliche Treiber von Vermögen. Das sieht man auch sehr schön daran, dass in der Schweiz und Deutschland das Verhältnis zwischen Median- und mittlerem Vermögen mit am höchsten ist.

Meine amerikanischen Arbeitskollegen mit Mitte 35 haben alle bequem ein Haus und ich möchte mal behaupten eine 7-stellige net worth.

Kein Mensch bestreitet, dass Du ein paar reiche Amerikaner kennst. Aber das sagt halt mehr über Deinen Freundeskreis, als über Amerika. Der Median net worth der 35-44 jährigen Amerikaner ist unter 100.000 USD - also 5 und nicht 7-stellig.
Wobei man dabei natürlich beachten muss, dass über 60% der Amerikaner weiss sind und damit der Median auch deutlich in der weissen Bevölkerung liegt. Das Median-Vermögen von schwarzen Amerikanern ist keine 25.000 USD.

Es wurde früher schon gesagt: Klar ist Amerika ein toller Ort zu leben - wenn (und nur wenn) Du weiss und gesund bist und am besten in einer der Metropolen an West- Oder Ost-Küste für einen internationalen Komnzern im Büro arbeitest.
Für schwarze Landarbeiter in Virginia sieht das Leben anders aus.

2. Juli 2022: Von Stefan Jaudas an Lui ____ Bewertung: +3.00 [3]

Nunja, jeder hat seinen Bias ...

Ne, in der Schule lernt man (mein ich nicht mal sarkastisch), dass Deutschland und Europa der Gipfel an Wohlstand und Kultur sind und der Deutsche liebt es über die Amerikaner zu meckern und über die Chinesen zu lästern und seinen Nachbarn anzuzeigen.

Q.e.d. ...

Meine amerikanischen Arbeitskollegen mit Mitte 35 haben alle bequem ein Haus und ich möchte mal behaupten eine 7-stellige net worth. Unglücklich ist da keiner. Die amerikanischen Kollegen die nach Deutschland kommen bleiben höchstens ein paar Jahre: Schulsysteme unter aller Sau, Behörden sind komplett unerreichbar, das Gesundheitssystem behandelt sie wie den letzten A***. Die gehen nach 1-5 Jahren alle wieder zurück und schütteln den Kopf.

Bequem ein Haus? Wie kam es dann zur Subprimekrise vor 14 Jahren? Und nein, das hat nicht nur die Subprimes getroffen damals. Und inzwischen läuft das Hypothekenlotto wieder.

https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/datenreport-2021/private-haushalte-einkommen-und-konsum/329977/vermoegen-im-europaeischen-vergleich/ :

Eine der Ursachen für das unterschiedliche Ausmaß an Vermögensungleichheit zwischen den europäischen Ländern besteht in Unterschieden im Besitz selbst genutzter Immobilien.

Aber schön, dass wir Reise- und Dickeautosweltmeister sind. Komisch, wie sich so viele arme EU-Süd- und -Beitrittsländer trotzdem den privatebn Immobesitz leisten können ... haben die einfach andere Prioritäten? Und keinen so überregulierten Miet"markt"?

Schulsystem? OK, was wir nicht haben an unseren Schulen: Metalldetektoren, Wachleute, Schulqualität nach lokaler Höhe der Grundsteuereinnahmen, Abitur mit Cheerleading und Maniküre, ...

Und ich habe ja einen wunden Punkt in der deutschen Eitelkeit erwischt, aber der richtige Hammer kommt ja: was meint ihr denn wie das deutsche Medianvermögen im EUROPÄISCHEN Vergleich aussieht?
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Wealth_distribution_in_Europe ;

Deutschland: 65k
Spanien: 106k
Frankreich: 134k
Italy: 118k
Griechenland: 58k

Wie kann so etwas zu Stande kommen? Hat da etwa der deutsche Steuerzahler die Schulden des Südens der so laut gejammert hat einfach geschluckt? Wie kommen so zahlen denn bitte zu Stande?

Ganz einfach, durch selektive Statistik. Das steht schon in der ersten Zeile des Wikiartikels. Was da nicht eingeht sind die Ansprüche an das Sozialsystem der jeweiligen Länder. OK, ist schwierig zu fassen, wenn man bei überraschender Arbeitsufähigkeit nicht sofort in ein tiefes Loch fällt. Oder wenn die eigene Altersversorgung nicht weitgehend in privaten "Assets" steckt.

Wenn das US-Medizinsystem das Beste der Welt ist, wieso gibt dann der Durchschnittsamerikaner fast das Doppelte eines Durchschnitssdeutschen dafür aus?

Aber eines würde ich einräumen - wieso sind wir eigentlich der größte EU-Betragszahler, bei solchen Zahlen?

Hat aber alles mit der Fliegerei nicht mehr viel zu tun. Eine Frage hätte ich aber noch. Wie viele "arme" Deutschen können sich die private Fliegerei leisten im Vergleich zu "reichen" Spaniern, Franzosen, Italienern, Griechen?

2. Juli 2022: Von Lutz D. an Lui ____ Bewertung: +3.67 [5]
ROFL. Fassen wir nochmal zusammen. Du kommst mit ner
unzutreffenden, simplifizierten Aussage zum Median. Jemand (ich) weißt auf die etwas verkürzte Darstellung hin - und Du erdreistest Dich, dann nochmal zu erklären, was der Median sei und dass man das in der Schule lerne. Bravo. Hat dann aber vermutlich nicht zu mehr als 11 Punkten im Mathe-LK gereicht.

Dass der einzelne Datenpunkt von Jeff B keine große Rolle spielen dürfte und seine Höhe irrelevant ist, hätte Dich dazu bringen können, auch mal über die Herausforderungen bei der Verwendung als Wirtschaftskennzahl nachzudenken.

Für den weniger Interessierten, etwas plastischer. Gegeben sei eine erwachsene Bevölkerung n=10 mit jeweils folgendem Einkommen in T€.

A) 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9. Median?

B) 4, 4, 4, 4, 4, 5, 5, 5, 5, 5. Median?

C) 1, 1, 1, 1, 1, 9, 9, 9, 9, 9. Median?

Und:

D) 1, 1, 1, 1, 9, 9, 9, 9, 9, 9. Median?


Der geringe Einfluss der Randwerte ist halt im Hinblick auf die Beurteilung gesellschaftlicher Kohäsion schwierig.

Deine Aussagen zum Gesundheitssystem sind auch wenig belastbar, Anekdoten ersetzen halt keinen Diskurs.

Schau doch neben der Lebenserwartung mal in den weit aussagekräftigeren Gradmesser der Healthy Life Expectancy. Die muss man prinzipiell noch um ungesunden Lebenswandel und Krieg und Katastrophen bereinigen, dann hat man aber einen guten Überblick über die Effektivität eines Gesundheitssystems. Versieht man dann die gewonnenen Jahre noch mit den dazu aufgewandten Mitteln, kann man die Effizienz erahnen.

Dass man beides nicht verwechseln soll, Effektivität und Effizienz, lernt man in einigen Ländern auch in der Schule. Kann man sich aber auch noch anlesen.

Zum Vermögen in Deutschland. Deutschland hat bei dem Aufbau einer Bourgeoisen Schicht sehr viel Nachholbedarf (auch bedingt durch die Geschichte des 20. aber tiefer noch, des 19. Jahrhunderts). Es gibt wenig altes Geld und vergleichsweise viel Proletariat, das sich an der Oberfläche nicht durch Einkommen bemessen lässt und im Alltag deshalb nicht so sichtbar ist.
Die im aktuellen cashflow etwas zurückgefallenen Länder des Europäischen Südens sind halt schon viel, viel länger Kulturnationen. Das wirkt sich auch auf Verhalten mit Geld und Vermögensaufbau aus. Andere Länder, wie Luxemburg, verdanken ihr Vermögen der Bevölkerung ganz anderen Umständen, deshalb bedarf es hier sehr abgegrenzter Betrachtungsweisen. Es ist aber sehr verkürzt, einfach die Zahlen nebeneinander zu legen und dann zu sagen, Merkel war‘s.
2. Juli 2022: Von Lui ____ an Lutz D. Bewertung: +2.33 [3]
In Deutschland wird Vermögen bekanntermaßen vererbt, nicht erarbeitet. Die, die es haben wollen natürlich, dass es so bleibt.

Wir leisten uns den teuersten (?) Sozialstaat der Welt - aber ich zweifle daran ob der so viel kann für das Geld. Die deutschen Arbeitnehmer sind vorne mit dabei was Produktivität und Wertschöpfung angeht. Aber halt nicht was Netto-Einkommen und Vermögen betrifft. Für das Versprechen “also wenn Du mal krank bist, wenn Du mal alt bist, wenn Du keinen Job mehr hast”, DANN wird Dir geholfen. Naja, ich brauch nur in die Eifel schauen (Hochwasser - anyone still caring?) oder in meinen Bekannten-/Familienkreis um zu wissen was dieses Versprechen wert ist. Der Behördenapparat arbeitet das Geld einfach kaputt. Es sind auch keine “geldgierigen Unternehmer” wie man es uns immer einreden will. Die beneide ich in Deutschland wirklich gar nicht.

Ich möchte gar nicht sagen, dass in den USA alles besser ist - aber dafür was wir uns den Sozialstaat kosten lassen kann er zu wenig und ist zu ineffizient. Wenn ich das als Bürger und Kunde sage - dann sollte der Staat etwas daran setzen zu reflektieren. Wenn er das nicht will verdient er mein Geld nicht.

Dass es die Eigner von Privatflugzeugen mit Mitte/Ende 50 jetzt nicht so tangiert überrascht mich nicht. Aber auch da wäre ich vielleicht etwas reflektierter: die Rechnung die strukturellen und wirtschaftlichen Fehlentscheidungen einfach “die nächste Generation bezahlen zu lassen” geht eventuell nicht auf wenn das ganze Schuldenkartenhaus eher zusammenbricht. Konkret beziehe ich mich auf die Massnahmen der EZB der letzten 10 Jahre, die Corona-Hilfen und was jetzt noch an Euro-Bonds geplant ist.

Kein Atomstrom und fast komplette Abhängigkeit vom russischen Gas, ein marodes Stromnetz, das erneuerbare Energien gar nicht schultern kann, marode Infrastruktur bei Strasse und Schiene, unkontrollierte Zuwanderung und unzureichende Kontrollen ohne rechtliche Grundlage, Corona Rettungspakete und Lockdowns mit unzureichender Datenlage, Rettungspakete in den europäischen Süden um “den Finanzämtern dort nicht auch noch die Arbeit aufzubürden lokal ausstehende Steuern einzutreiben”. Was war denn an den letzten 16 Jahren Politik gut?

Was hat das mit der Fliegerei zu tun? Diese Strukturprobleme treffen uns ja massiv genauso.
2. Juli 2022: Von Chris _____ an Lutz D.

Dass der Median des "verfügbaren Einkommens" (in irgendeiner, möglicherweise ungeeigneten Definition, worauf Alexander ja hingewiesen hat) in den USA höher ist als in Deutschland, ist erstaunlich für Leute wie mich. Denn meine subjektive Wahrnehmung ist eigentlich, dass die USA keine große Mittelschicht haben sondern eine große soziale Schere zwischen arm und reich. Vielleicht ist diese Wahrnehmung falsch?

Was mich zu USA auch verwundert, sind die deutlich unterschiedlichen Preise. Zum Beispiel sind Benzin, oder auch Klamotten, deutlich billiger. Aber frisches Gemüse im Supermarkt deutlich teurer. Häuser sind teuer, obwohl sie extrem "billig" gebaut werden und Fläche ja eigentlich genug da wäre. Warum, ist mir unklar. Ich hab's bisher alles auf diese "Schere" geschoben. Aber vielleicht stimmt das nicht?

"Schau doch neben der Lebenserwartung mal in den weit aussagekräftigeren Gradmesser der Healthy Life Expectancy."

Zur Fragestellung der Qualität des Gesundheitssystems ist dieser Indikator aussagekräftiger. Aber darum ging's ja nicht.

2. Juli 2022: Von Alexander Callidus an Lui ____ Bewertung: +1.33 [2]

"Wir leisten uns den teuersten (?) Sozialstaat der Welt - aber ich zweifle daran ob der so viel kann für das Geld."

Nicht ganz, aber fast. Frankreich > USA > Belgien > (D, Schweiz, Skandinavien)



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Bildschirmfoto2022-07-02um10.02.42.jpg

2. Juli 2022: Von Lutz D. an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]
Aber der Median lässt doch gerade keinen Schluss darüber zu, wie die Ränder aussehen.
Die Schere kann problemlos extrem sein. 1, 1, 1, 1, 5, 5, 1000, 1000, 1000, 1000, Median 5.

Der Median sagt ja nur aus, dass die Hälfte der Leute gleich viel oder mehr und die andere gleich viel oder weniger verdient.

Interessanter wäre es - wenn man schon mit Mittelwerten arbeiten will - das Einkommen in 10.000€ Schritten zu clustern und den Modus anzusehen.

Oder eben gleich die Verteilung als Kurve abzubilden.

Dass in deutschen Sozialstaat die Dinge weit von sehr gut entfernt sind, ist ja völlig unbestritten.
2. Juli 2022: Von Lui ____ an Alexander Callidus Bewertung: +1.00 [1]
Nachdem in Deutschland der Sozialstaat auch über Steuern querfinanziert wird stimmen Deine Zahlen nur zum Teil (20% des Bundeshaushalts fliessen in die Finanzierung des Rentensystems):
https://ec.europa.eu/eurostat/documents/2995521/11469100/2-29102020-BP-EN.pdf/059a7672-ed6d-f12c-2b0e-10ab4b34ed07

Steuern + Sozialabgaben liegen in D bei über 41% des BIP. Die Zahlen liegen jetzt für einige Mitgliedsstaaten ähnlich hoch. Wobei natürlich die Schattenwirtschaft nicht berücksichtigt wird und diese in Italien, Spanien, Griechenland und so vielleicht etwas größer ist…

In den USA ist das gut ein Drittel weniger (wobei man jetzt den horrenden Militärhaushalt nicht unerwähnt lassen sollte - ob das Geld nicht woanders besser verwendet werden kann ist auch dort eine heisse Diskussion). Eine Gegenüberstellung (Größenordnung, wie akkurat kann ich jetzt nicht sagen da Google):
https://www.taxpolicycenter.org/briefing-book/how-do-us-taxes-compare-internationally

Ich selbst habe ein Haus, ein Flugzeug, ein Top Einkommen und bin noch keine 40 (nicht geerbt und alles schön per Spitzensteuersatz versteuert). Ich kann mich aber nicht damit abfinden, dass die öffentliche Diskussion, die meiner Generation da vorgelebt wird lautet: “Es gibt jeder schön fast die Hälfte ab, wie das Geld verwendet wird da gibt es keine Rechenschaft; Wohlstand, der über eine gemietete Zwei-Zimmer Wohnung im Randbezirk hinausgeht ist gesellschaftlich nicht vertretbar; Eigenheim ist unnötiger Luxus; die Amerikaner mit ihrem zerstörerischen Kapitalismus arbeiten die Seele kaputt”. Jetzt mal im Ernst, der öffentliche Diskurs erinnert mich ja wirklich an das Verständnis in der DDR.

Und nochmal eine völlig unrepräsentative Statistik: ich würde einmal schätzen dass 30+% meiner amerikanischen Freunde Immigrants erster Generation sind. Wer außer Clans kommt denn als Migrant mit Mitte 30 in Deutschland zu einem Eigenheim?
2. Juli 2022: Von Lui ____ an Lutz D. Bewertung: +2.00 [2]
Ich kenne die Verteilung, habe Sie aber nicht parat und geniesse gerade das Wochenende. Das Bild sieht etwa wie folgt aus:
- am unteren Ende der Verteilung steht Deutschland besser da mit weniger Anteil an sehr schlecht bezahlten Arbeitskräften (aber das ist kein besonders großer Prozentsatz)
- Dann gibt es für Deutschland einen sehr dicken ausgeprägten Bauch um das mittlere Einkommen herum mit einem starken Abfall zu hohen Gehältern hin (d.h., fast niemand verdient viel)
- In den USA ist das Abfallen der Kurve vom mittleren Einkommen hier viel flacher; es gibt einen deutlich größeren Anteil in der Gesellschaft, der 60+k und auch 200+k EUR verdient

Ja, ganz unten hat man es schlechter in den USA. Aber wie vorher schon geschrieben wurde: man ist (schon rechnerisch) in Deutschland de facto schlechter gestellt wenn man “etwas qualifizierter ist”. In den USA ist es kein Traum es mit guter Qualifikation in einem gesuchten Gebiet auch als Immigrant zu Wohlstand zu bringen. Man hat mehr Eigenverantwortung für sich selbst. In Deutschland “soll keiner mehr haben als der Nachbar” und “egal wie fleissig man ist - eigentlich sind doch alle gleich”. (Etwas übertrieben, muss mich aber daran erinnern dass ich als Uni-Absolvent mit sehenswertem Gehalt über dem Median mir nur die gleiche Wohnung wie Sozialleistungsempfänger in München leisten konnte…

Woher jetzt der deutsche Arbeitnehmer diese Angst hat “bestens qualifiziert zu verhungern” und daher bereit ist derart herbe Abschläge bei seinem Nettolohn hinzunehmen ist mir schleierhaft.
2. Juli 2022: Von Chris _____ an Lutz D.

"Aber der Median lässt doch gerade keinen Schluss darüber zu, wie die Ränder aussehen.
Die Schere kann problemlos extrem sein. 1, 1, 1, 1, 5, 5, 1000, 1000, 1000, 1000, Median 5. "

Mathematisch korrekt, wobei es sicher nicht genauso viele Superreiche wie Bitterarme gibt in irgendeinem Flächenland. Nimm also mal zwei "1000" raus aus deiner Liste, und der Median ist 1 - was den Zustand des typischen Bürgers in dieser Beispielgesellschaft wiedergibt. So eine extrem niedrige Zahl für den Wohlstand würde ich zB für Indien erwarten, wo die Schere noch weiter auseinanderreicht.

Für Deutschland mit seinem breiten Mittelstand würde ich einen besseren Median erwarten als für USA. Und wenn man korrigiert für Altersvorsorge und Gesundheitssystem, ist das vielleicht sogar so. Ich weiß es aber nicht.

Was in Deutschland m.E. besonders ausgeprägt ist, ist die Angst vor einem Jobverlust. Und die ist auch berechtigt - Jobwechsel haben den Beigeschmack "da ist irgendwas schiefgegangen". Im Kontrast dazu ist es im SIlicon Valley überhaupt nicht "anrüchig", drei Unternehmen gegründet und kurz vor der Pleite für sehr wenig Geld verkauft zu haben.

Für die gefühlte Jobsicherheit sind die Deutschen bereit, erhebliche Einkommensverluste hinzunehmen.

2. Juli 2022: Von F. S. an Lui ____ Bewertung: +1.00 [1]

Du: "In Deutschland wird Vermögen bekanntermaßen vererbt, nicht erarbeitet."

Auch Du: "Ich selbst habe ein Haus, ein Flugzeug, ein Top Einkommen und bin noch keine 40 (nicht geerbt und alles schön per Spitzensteuersatz versteuert)."

Merkst Du selber, oder?

Und nochmal eine völlig unrepräsentative Statistik: ich würde einmal schätzen dass 30+% meiner amerikanischen Freunde Immigrants erster Generation sind. Wer außer Clans kommt denn als Migrant mit Mitte 30 in Deutschland zu einem Eigenheim?

Also mein Kardiologe ist auch Einwanderer erster Generation (aus dem Iran). Ich weiss jetzt nicht, ob er Mitte 30 oder ganz knapp Anfang 40 ist, aber er hat ein nettes Häuschen mmit seiner Familie). Mein Nachbar (Schwede) ist definitiv Mitte 30 und hat eine Vollprofessur an der Uni - ich gehe auch davon aus, dass ihm das Haus gehört, da es zumindest bevor er eingezogen ist, zum Verkauf stand.

Das Kernproblem in Deinen Beiträgen (und ich befürchte fast auch in Deinem Denken) ist, dass Du immer Einzelfälle aus Deinem persönlichen Erleben mit Statistiken vergleichst, die auch nur einen Teil abdecken: Wenn Du den syrischen Kriegsflüchtling in Deutschland mit dem indischen IT-Unternehmer in San Francisco vergleichst, wirs Du natürlich eine unterschiedliche Einkommens- und Vermögenssituation feststellen. Genauso übrigens, wenn Du den englischen Physikprofessor in Deutschland mit dem mexikanischen Einwanderer in den USA vergleichst - nur andersrum!

2. Juli 2022: Von Lui ____ an F. S.
Und du vermischt eine gezielte Einwanderungspolitik mit der aufgeweichten Asylpolitik der Bundesregierung.

Ich selbst repräsentiere sicher nicht den Median und meiner persönlichen Stellung in der Gesellschaft und dem “Wohlstandsempfinden” ist die derzeitige Politik ja nur zuträglich. Und ja, Du hast Recht: ich bin mit meiner Meinung unter Deutschen unpopulär. Deawegen gehts mir wahrscheinlich wirtschaftlich besser :-)

Medianeinkommen, Medianvermögen, Steuer- und Soziallast bezogen auf BIP sind jetzt keine “persönlich gepickten Datenpunkte”.
2. Juli 2022: Von R Cepeda an Lui ____ Bewertung: +3.00 [3]
"Wer außer Clans kommt denn als Migrant mit Mitte 30 in Deutschland zu einem Eigenheim?"

Ich :). Und eher Anfang 30 auch ohne geerbt zu haben.

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