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Nachdem in Deutschland der Sozialstaat auch über Steuern querfinanziert wird stimmen Deine Zahlen nur zum Teil (20% des Bundeshaushalts fliessen in die Finanzierung des Rentensystems): https://ec.europa.eu/eurostat/documents/2995521/11469100/2-29102020-BP-EN.pdf/059a7672-ed6d-f12c-2b0e-10ab4b34ed07 Steuern + Sozialabgaben liegen in D bei über 41% des BIP. Die Zahlen liegen jetzt für einige Mitgliedsstaaten ähnlich hoch. Wobei natürlich die Schattenwirtschaft nicht berücksichtigt wird und diese in Italien, Spanien, Griechenland und so vielleicht etwas größer ist… In den USA ist das gut ein Drittel weniger (wobei man jetzt den horrenden Militärhaushalt nicht unerwähnt lassen sollte - ob das Geld nicht woanders besser verwendet werden kann ist auch dort eine heisse Diskussion). Eine Gegenüberstellung (Größenordnung, wie akkurat kann ich jetzt nicht sagen da Google): https://www.taxpolicycenter.org/briefing-book/how-do-us-taxes-compare-internationally Ich selbst habe ein Haus, ein Flugzeug, ein Top Einkommen und bin noch keine 40 (nicht geerbt und alles schön per Spitzensteuersatz versteuert). Ich kann mich aber nicht damit abfinden, dass die öffentliche Diskussion, die meiner Generation da vorgelebt wird lautet: “Es gibt jeder schön fast die Hälfte ab, wie das Geld verwendet wird da gibt es keine Rechenschaft; Wohlstand, der über eine gemietete Zwei-Zimmer Wohnung im Randbezirk hinausgeht ist gesellschaftlich nicht vertretbar; Eigenheim ist unnötiger Luxus; die Amerikaner mit ihrem zerstörerischen Kapitalismus arbeiten die Seele kaputt”. Jetzt mal im Ernst, der öffentliche Diskurs erinnert mich ja wirklich an das Verständnis in der DDR. Und nochmal eine völlig unrepräsentative Statistik: ich würde einmal schätzen dass 30+% meiner amerikanischen Freunde Immigrants erster Generation sind. Wer außer Clans kommt denn als Migrant mit Mitte 30 in Deutschland zu einem Eigenheim?
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Du: "In Deutschland wird Vermögen bekanntermaßen vererbt, nicht erarbeitet."
Auch Du: "Ich selbst habe ein Haus, ein Flugzeug, ein Top Einkommen und bin noch keine 40 (nicht geerbt und alles schön per Spitzensteuersatz versteuert)."
Merkst Du selber, oder?
Und nochmal eine völlig unrepräsentative Statistik: ich würde einmal schätzen dass 30+% meiner amerikanischen Freunde Immigrants erster Generation sind. Wer außer Clans kommt denn als Migrant mit Mitte 30 in Deutschland zu einem Eigenheim?
Also mein Kardiologe ist auch Einwanderer erster Generation (aus dem Iran). Ich weiss jetzt nicht, ob er Mitte 30 oder ganz knapp Anfang 40 ist, aber er hat ein nettes Häuschen mmit seiner Familie). Mein Nachbar (Schwede) ist definitiv Mitte 30 und hat eine Vollprofessur an der Uni - ich gehe auch davon aus, dass ihm das Haus gehört, da es zumindest bevor er eingezogen ist, zum Verkauf stand.
Das Kernproblem in Deinen Beiträgen (und ich befürchte fast auch in Deinem Denken) ist, dass Du immer Einzelfälle aus Deinem persönlichen Erleben mit Statistiken vergleichst, die auch nur einen Teil abdecken: Wenn Du den syrischen Kriegsflüchtling in Deutschland mit dem indischen IT-Unternehmer in San Francisco vergleichst, wirs Du natürlich eine unterschiedliche Einkommens- und Vermögenssituation feststellen. Genauso übrigens, wenn Du den englischen Physikprofessor in Deutschland mit dem mexikanischen Einwanderer in den USA vergleichst - nur andersrum!
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Und du vermischt eine gezielte Einwanderungspolitik mit der aufgeweichten Asylpolitik der Bundesregierung. Ich selbst repräsentiere sicher nicht den Median und meiner persönlichen Stellung in der Gesellschaft und dem “Wohlstandsempfinden” ist die derzeitige Politik ja nur zuträglich. Und ja, Du hast Recht: ich bin mit meiner Meinung unter Deutschen unpopulär. Deawegen gehts mir wahrscheinlich wirtschaftlich besser :-) Medianeinkommen, Medianvermögen, Steuer- und Soziallast bezogen auf BIP sind jetzt keine “persönlich gepickten Datenpunkte”.
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"Wer außer Clans kommt denn als Migrant mit Mitte 30 in Deutschland zu einem Eigenheim?" Ich :). Und eher Anfang 30 auch ohne geerbt zu haben.
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Auch wenn mich das sehr für Dich freut muss ich Deinen Datenpunkt mit F.S.'s Argumentation des Cherry Pickings leider verwerfen, da er nicht repräsentativ ist :-)
https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/immobilien-deutschland-bei-der-eigenheimquote-in-der-eu-abgehaengt-a-72314b50-d9a6-499b-bb88-ffb539e5787c
Die Argumentation geht leider auch in beide Richtungen :-) Und rückläufig ist die Entwicklung mit den Eigenheimen ebenfalls.
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Nur 37 Prozent der US-Eigenheime GEHÖREN übrigens den "Eigentümern", alle anderen der Bank. "Mortgage" zwischen $1500 und $3000 ist die Regel, dazu teilweise exorbitante Nebenkosten, v.a. für Wohnungen in Großstädten, gar nicht vergleichbar mit userem "Hausgeld".
Ich finde Deine Betrachtungsweise eines höheren Lebensstandards etwas naiv, weil sie vieles nicht berücksichtigt. Und "Angst" vor Arbeitsplatzverlust und totalem sozialen Absturz ist in USA ebenfalls höher, da kein doppelter Boden einen auffängt und viele Leute in 2-3 Jobs arbeiten um des traute Heim halten zu können.
Ich könnte Dir sofort fünf Beispiele von US-Freunden erzählen, die alle top verdienen (Apple Manager im HQ, Playstation-Chefentwickler ...) – aber das Land gern verlassen würden, v.a. wegen der unerträglichen politischen Lage. Mein Freund bei Apple zahl in San Francisco fast $ 10.000 Miete für seine Wohnung, pro Monat. Ist eine schönes kleineres Loft in einem renovierten Fabrikgebäude. Ach ja, der Tiefgaragenplatz kostet 1000 extra. Einzimmer-Apartments bekommt man aber schon für $ 3500 ....
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Man muss die "unpopuläre Meinung" von Lui einfach akzeptieren!
Natürlich hat er Recht, dass in den USA alle Menschen viel glücklicher sind, als in Deutschland. Deswegen haben die dort letztes Jahr ja auch über 100.000 Drogentote gehabt (> 30 pro 100.000 Einwohner), während Deutschland nur 1826 Drogentote hatte (< 2,5 pro 100.000 Einwohner).
Offensichtlich sind die Amerikaner alle so glücklich, die können ihr Glück nur mit Drogen ertragen!
P.S: Wer Ironie findet, kann sie behalten.
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An den World Happiness Index hatte ich tatsächlich auch schon gedacht, aber da stellt man dann fest, dass Saudi Arabien relativ weit vorne liegt - und das kollidiert dann doch irgendwie mit meinen Überzeugungen :-). Andererseits- für die nativen Einwohner auch ein extremer Sozialstaat.
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Antwort an den Letzten. Es tut mir leid, den off-topic-Thread noch zu verlängern, aber ich bin über mich erschütternde Daten zu den USA gestolpert. Dann höre ich auch auf. Ganz unten geht es wieder zur Anwendung in der Luftfahrt
Für diejenigen mit Twitter-Zugang hier ein sehr guter Thread über die Lebenserwartung in den USA:
https://twitter.com/ianbremmer/status/1543348929445625859
https://ourworldindata.org/grapher/life-expectancy-vs-health-expenditure
Man lege diese drei Grafiken mal nebeneinander:
1. Lebenserwartung: https://pbs.twimg.com/media/FWs0VVkWAA:wVJTz?format=jpg&name=large Was Alexis berichtet hatte, kann man hier nachvollziehen: Lebenserwartung in den Südstaaten gleich Süd- und MIttelamerika und Nahem Osten
2. Einkommen: https://www.reddit.com/r/MapPorn/comments/202sit/median_household_income_by_us_county_1600_x_950/
3. Anteil der Afro Amerikaner: https://en.wikipedia.org/wiki/African_Americans#/media/File:Black_Americans_by_county.png
Schließlich, was man selbst tun kann: https://twitter.com/DilksJay/status/1543423071951929344/photo/1 https://twitter.com/DilksJay/status/1543421237610823680/photo/1
und was nicht: https://www.euroga.org/forums/crash-talk/12233-two-fatal-crashes-in-france-today-f-gikz-and-f-gsbs?page=1
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Es gibt also einen Zusammenhang zwischen Einkommen und Lebenserwartung in dem Land, in dem es
* kein allgemeines Krankenversicherungssystem gibt
UND
* in dem Ärzte deutlich mehr verdienen als anderswo.
UND, man könnte noch hinzufügen,
* das Land der Softdrinks und Fettburger.
Nicht überraschend und auch nicht "erschütternd".
Der Zusammenhang dieser Beobachtung mit den beiden Flugunfällen ist mir nicht klar. Bitte um Hinweis.
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Einer war mit 4 Pers im Sommer mit 120 PS trotz Holzflieger überladen. Erschüttert hat mich, wie unmittelbar menschengemacht und vermeidbar Krankheit umd vorzeitiger Tod dort sind. Das ist nicht nur ein politisch bemerkenswerter Faktor unter mehreren
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Lutz. Haben die eventuell in Saudi-Arabien nur Männer gefragt?
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Dass der durchschnittlich BMI dermaßen hoch liegt, finde ich Ihr erschütternd.
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Ich habe nicht behauptet, dass die Amerikaner alle glücklicher sind. Ich sage: der deutsche Sozialstaat und Amtsapparat den wir uns hier leisten ist für das was geleistet wird viel zu teuer. Und deutsche Fachkräfte verdienen eher schlecht als recht. Wenn der Sozialstaat so toll ist, F.S., warum 1) sind dann Beamte nicht auch gesetzlich versichert sondern “privat” und 2) sind Beamte nicht im öffentlichen Rentensystem? Diese Heuchelei ist doch einfach nur peinlich.
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In Berlin gibt es viele offene Stellen in der Tech-Branche. Warum ziehen deine Freunde nicht da hin? Visum ist kein Thema, sie bekommen halt dann eher 120k statt 550k (Führungskraft Deutschland / Berlin vs. Silicon Valley). Für die lohnt sich auch sich privat zu versichern und die gezahlten Rentenbeiträge gibts zurück erstattet wenn sie heim fliegen. Und da können sie auch die tollen Berliner Bahnen und den Bus nehmen. Aber ich würde da dann persönlich eher nach Barcelona, da zahlt man dann auch nur 25% tax flat…
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Du machst immer denselben Fehler: Du denkst nur in Gehältern.
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Für Leute, die so denken, sind die USA natürlich ein sehr attraktiveres Land als DE, da man dort mehr Geld verdienen wird. Meiner Meinung nach sollte man nicht vergleichen, wie es den oberen oder mittleren Schichten geht, sondern den unteren. Dann sieht man, woran die größte Unterschiede eigentlich liegen. Ja, natürlich darf und kann man schlecht finden, dass man extra bezahlen muss, damit ein Geringverdiener auch Zugang zu medizinischer Versorgung hat oder ihre Kinder studieren können, ohne absurden Schulden später bezahlen zu müssen. Ich bin nur froh, dass die meisten Bürgern Deutschlands diese Meinung nicht teilen. Verbesserungsmöglichkeiten gibt es immer. Aber das solidarische Grundprinzip finde ich ganz toll. Übrigens: ich wohnte auch für vier Jahre in den USA. Als promovierter Ingenieur hätte ich gute Chancen da, aber mit vielen Dingen der amerikanischen Gesellschaft war ich nie ganz zufrieden. Ich wusste es nicht, wie Sachen wie KV oder RV hier in Deutschland funktionierten, bevor ich hier umgezogen bim. Ich kam zwar gezielt, aber meine Motivation war eher Lustig. Ich kam, ich sah, und was ich sah, hat mir gut gefallen. Un so blieb ich.
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Ich denke, insgesamt ist dieses Ländervergleichen ein Übel. Ich bin über die Heterogenität der globalen demokratischen Rechtsstaaten nicht unglücklich. Insbesondere, wenn man das in bisschen mobil bleibt, hat das ja nur vorteile.
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Vor Allem macht er den Fehler, Extrembeispiele in den USA mit seiner Wahrnehmung des "normalen" in Deutschland zu vergleichen.
Das Median-Einkommen im Silicon-Valley ist ca. 140k - das ist zwar sehr viel Geld, aber auch sehr weit weg von den 550k, die man da angeblich verdienen soll. Zudem vernachlässigt er völlig die andere Seite der Medaille: Die durchschnittlichen Wohnungspreise in San Matteo County sind jenseits von 12k / qm - das ist deutlich mehr als doppelt so viel, wie in Berlin.
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Plus, meistens werden die Rosinen herausgepickt. Also z.B. die federal income tax aus den USA. Dass die auch von Expats eingezogen wird, kommt da eher selten zur Sprache. Oder das es auch viele Bundesstaaten mit state income tax gibt. Oder dass auch die sales tax mehrfach anfallen kann (federal, state, county, municipality). Oder die real estate tax eine ganz andere Hausnummer ist. Es oft auch eine property tax gibt. Car registration fee, und das jährlich. Death duties. Oder dass es eine exit tax gibt. U.v.a.m. ... das ganze Paket hat meines Wissens bisher nicht mal der Kubicki gefordert ...
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Oder die "Property Tax" auf jedes Flugzeug, in Kalifornien zB jährlich (!) 2 Prozent vom Wert.
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Und die Sicherheitsarchitektur ist auch, sagen wir mal, vielfältiger. CBP, TSA, Homeland, county police / sheriff, state troopers, ATF, FBI, ICE, DEA, USSS, ...
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Das habe ich schon erwähnt: Ohne Keycard an vielen Flugplätzen kein Zutritt, an manchen darf man nicht mit zu Hangar etc. Aber das betrifft natürlich eher die Flugplätze nahe der Metropolen.
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Das kam, wie auch die TSa, erst nach 2001. 9/11 hat die Sicherheitsbürokraten frei drehen lassen.
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Zunächst: wenn man in der freien Wirtschaft für seinen Wohlstand arbeiten muss, dann spielen so Sachen wie Gehalt und Steuern eine Rolle. Das prägt in einem System wesentlich was man sich leisten kann. Und nein: für eine Senior Postition werden in den USA im SV zwischen 500k-1Mio USD gezahlt; an Angestellte; das sind Durchschnittsgehälter. https://www.levels.fyi/company/Facebook/salaries/Software-Engineering-Manager/M2/ (Mittleres Management, 30+ Reports; Meta ehemals Facebook etwa 1 Mio) https://www.levels.fyi/company/Amazon/salaries/Software-Engineering-Manager/Senior-SDM/San-Francisco-Bay-Area/ (Amazon, etwa 700k) Wo verdient man in Deutschland mehr als 150k in Berlin oder München wenn man nicht gerade auf einem Uralt Vertrag unkündbar seine Zeit absitzt
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