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31 Beiträge Seite 1 von 2

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Reise | EDCJ Toller Service  
1. Oktober 2014: Von Alfred Obermaier  Bewertung: +0.33 [1]

Hi

Gestern mit C172R von EDMA nach EDAR (Pirna) und zurück. Trotz vorheriger Absprache kam mit EDAR keine Funkverbindung zustande, daher Flug zum Alternate EDCJ (Chemnitz).

Riesiger Flugplatz, bestens gepflegt, das Vorfeld von der DEKRA für LKW Versuche belegt, daher war die Piste zugleich Rollweg. Parkplatz Nr. 1 erhalten, sehr freundlicher Flugleiter, der uns im Pilotenraum sogar den Kaffee servierte, bin begeistert, solchen Service habe ich in D noch nicht erlebt. Pilotenraum sehr gut ausgestattet mit Ruhecoach, PC für Wetter und Internet, Telefonanschluß und Besprechungstisch.
Fahrräder können kostenlos genutzt werden. Startmeldung für den Rückflug nach EDMA durch den Flugleiter.

Nebenbei sei der problemlose Durchflug durch CZ erwähnt. Obwohl der XPDR wegen Reparatur nicht an Bord war, hatte der Lotse von Karlovy Vary kein Problem mit uns. Er wollte von uns lediglich die DME Entfernungen für den Ein- und Ausflug von Luftraum D wissen. Es genügte ihm mit dem Lfz in ständigem Funkkontakt zu sein. In diesem Zusammenhang sei der exzellente Service von FIS MUC erwähnt.

Sehr angenehme Reiseerfahrung mit FIS MUC (auf den verschiedenen Frequenzen) und LKKV RADAR.

All the best

Alfred

1. Oktober 2014: Von Thore L. an Alfred Obermaier
Nur so nebenbei, Alfred, wenn Ihr PPR hattet, hättet Ihr ja auch ohne Funkkontakt in EDAR landen und wieder starten dürfen, oder? Was hat Euch dazu bewogen, das nicht zu tun?
1. Oktober 2014: Von Alfred Obermaier an Thore L.

Danke Thore für den Hinweis.

Es handelt sich bei EDAR um einen Grasplatz dessen Zustand uns letztlich nicht bekannt war. Ein zweimaliger Überflug konnte keine Person hervorlocken. Funkkontakt kam nicht zustande. FIS hat dort angerufen und landete nur beim Anrufbeantworter.

Wir haben das intern besprochen und uns dann entschieden zum Alternate zu gehen. War kein Drama, weil keine zwingende Notwendigkeit bestand unbedingt landen zu müssen, so blieben wir eben auf der sicheren Seite.

All the best

Alfred

1. Oktober 2014: Von Alexander Callidus an Thore L.
Ja? Eine schriftlich oder telefonisch ein bestätigte PPR berechtigt zur Landung ohne Flugleiter? Auch die typischen Gespraeche "ich wollt' gleich mal bei Ihnen vorbeikommen". "Jo, dann kommt mal!".
1. Oktober 2014: Von Thore L. an Alexander Callidus
Ja, oder? PPR = Vorherige Erlaubnis erforderlich. Wenn die da ist... ich meine, soll ja auch Flieger ohne Funk geben...
1. Oktober 2014: Von Lothar Ka an Thore L.
na ja....

Landen könnte man damit vielleicht noch begründen....
wobei mit einem funktionierendem Funkgerät würde ich mich in der Pflicht sehen, mich zu vergewissern, dass da ein Flugleiter hockt...

und spätestens beim Start brauche ich den Flugleiter, könnte in einer Suchaktion ausarten....
1. Oktober 2014: Von Alexander Callidus an Thore L.
Ich dachte halt, PPR ist fuer knorrige Platzbesitzer oder Auflage zur Besaenftigung neurotischer Anwohner und unabhaenig von der vermeintlichen Flugleiterpflicht oder erforderlichen "sachkundigen Person"
1. Oktober 2014: Von Thore L. an Lothar Ka Bewertung: +1.00 [1]
>> würde ich mich in der Pflicht sehen, mich zu vergewissern, dass da ein Flugleiter hockt...

Wir reden hier doch nicht von Köln/Bonn Intl.

So'n "Flugleiter" ist doch auch mal für kleine Möchtegerncontroller. Wenn ich da 2 Stunden vorher anrufe und frage: "ist das ok, wenn ich in ca. 2 Stunden bei Euch lande", und am anderen Ende knurrt einer "Yep" darf ich da doch runter - selbst wenn ich im Funk dann vor Ort keinen antreffe. Wenn ich weiss, wo der Wind herkommt, und die Bahn frei ist, gibt's doch keinen Grund, da nicht zu landen. Der wird schon da sein, weiss doch, dass ich komme. Ist halt grad nicht am Funk, ja und?

Und wenn ich den am Telefon vorher gefragt habe: "und nach einer weiteren Stunde will ich wieder los, passt Dir das?" und es knurrt wieder "Yep", warte ich doch nicht, ob er mir jetzt wirklich beim Start zuguckt oder grade den Rasen mäht oder hinter dem Platz einen Baum fällt...


1. Oktober 2014: Von Lothar Ka an Thore L.
Wir sind in Deutschland....

Habe schon gehört, wie Piloten mit Strafanzeige selbst gegen ClubKameraden drohten, falls sie mal ohne Flugleiter starten oder landen....

.... und andrerseits bei anderem Platz auch Angebot zum Landen auf PPR-Platz in der Woche - der Flugleiter sei dann 3 km weiter in seinem Garten und Kommunikation über Handy (habe es dann aber nicht genutzt, da mir schliesslich das Wetter unpassend erschien)
1. Oktober 2014: Von B. Quax F. an Thore L. Bewertung: +2.00 [2]
Ja die Erfahrung habe ich auch gemacht. Gerade die Segler fühlen sich nicht genötigt den Funk am Platz anzuschalten. Braucht es ja auch nicht, wenn man der einzige ist und vorher angerufen hat. Tatsächlich war dann immer jemand am Platz, aber mit geringen Interesse für Funk, Start und Landung. Fühlt sich komisch an, aber was solls. Jetzt könnten wir die Flugleiterdiskussion wieder starten ;-)

@Alfred aber wenn man nicht muß und nicht weiß ob die Bahn OK ist, gibt es auch keinen Grund zu luanden.
1. Oktober 2014: Von Roland Schmidt an Thore L. Bewertung: +1.00 [1]

In Rinteln hat er genau das gemacht während meiner Landung - Rasen gemäht, damit ich das nicht mit dem Prop machen musste :-)

Ansonsten würde ich auch landen, wenn ich vorher das Okay eingeholt habe. Lasse mir dann auch den Namen des Gesprächspartners geben für den Fall "mit wem habense denn gesprochen".

1. Oktober 2014: Von Thore L. an Lothar Ka
>> Habe schon gehört, wie Piloten mit Strafanzeige selbst gegen ClubKameraden drohten, falls sie mal ohne Flugleiter starten oder landen....

Ja, Dumpfbacken und Flugverhinderer gibt es überall.

Wenn ich mich mit einem "Flugleiter" abspreche, darf ich rein/raus, auch wenn ich ihn grade weder sehe noch höre. Gibt keine Pflicht, dass ein Flugleiter am Funk zu sein hat. Und der Flieger braucht auch nicht zwingend ein Funkgerät... Also...
1. Oktober 2014: Von Alexander Callidus an Thore L. Bewertung: +1.00 [1]
Du beschreibst die pragmatische Umsetzung einer Vorschrift.
Es geht aber nicht darum, was Du meinst oder was ich meine oder was wir beide tun oder nicht tun. Ich bin auch schon öfter "einfach da gewesen" und kenne auch genügend Grasplätze, da steht dann eines morgens einfach eine Zweimot. Und irgendwann ist sie wieder weg. Das ist die eine Seite.

Die andere ist, was irgendwo steht und für irgendwen verbindlich ist. Flugleiterzwang gibt es nicht, bei uns ist eine "Sachkundige Person" erforderlich. Ich habe wirklich gesucht, aber keinen kompetenten Verweis auf Vorschriften gefunden.

Weiß* jemand, was Platzunabhängig in Deutschland gefordert ist?

*damit ist gerade nicht gemeint: "glaube"; "habe gelesen"; "ist doch typisch deutsch"; "das europäische Ausland", "sagt mein Fluglehrer"
1. Oktober 2014: Von Markus Nitsche an Alfred Obermaier
Hallo Alfred,

hätte ich nicht anders gemacht. Pratzschwitz ist direkt im Elbeknie und die letzten Wochen hat es bei uns immer wieder stark geregnet. Der Bahnzustand ist damit ungewiss. Jahnsdorf kenne ich auch mit sehr gutem Service. Letzten Winter musste ich auf dem Weg von EDDS heim nach EDAB mangels Nachtflugberechtigung dort zwischenlanden und eine Nacht verbringen. Hatte auch perfekten Service. Mir wurde sofort Taxi und supergemütliches kleines und preiswertes Hotel vermittelt. Und die gemütlichen Erzgebirgler hatten auf dem Turm auch erst mal eine Kaffee zur Hand. Perfekte Athmosphäre und wunderbar nette Leute.

Besta Grüsse aus EDAB

Markus Nitsche, D-EXIL
1. Oktober 2014: Von Adam Trzcinski an Alexander Callidus
Ich habe von meinem Fluglehrer über einen Bekannten gehört... nein quatsch.

Für Deutschland allgemein gilt doch nur:

LuftVG § 6 (1) Flugplätze (Flughäfen, Landeplätze und Segelfluggelände) dürfen nur mit Genehmigung angelegt oder betrieben werden. [...] Die Genehmigung kann mit Auflagen verbunden und befristet werden.

Wenn ich unsere Genehmigung richtig im Kopf habe, ist dort ein Passus drin, der die sachkundige Person am Platz fordert, sofern Flugbetrieb stattfindet. Ich schaue morgen mal in die Betriebsgenehmigung...

1. Oktober 2014: Von Lothar Ka an Adam Trzcinski
Werden die Betriebsgenehmigungen nicht in den NfLs veröffentlicht?
1. Oktober 2014: Von Thore L. an Markus Nitsche Bewertung: +1.00 [1]
>> hätte ich nicht anders gemacht. Pratzschwitz ist direkt im Elbeknie und die letzten Wochen hat es bei uns immer wieder stark geregnet. Der Bahnzustand ist damit ungewiss.

Ich ging davon aus, dass ein Mensch am PPR Telefon eines Platzes ein paar Stunden vor einer geplanten Landung auf eine solche Widrigkeit hinweisen würde.
2. Oktober 2014: Von Markus Nitsche an Thore L. Bewertung: +2.00 [2]
Sollte man hoffen. Wenn aber keiner am Platz ist und eine Landung versucht wird, bist Du widrigenfalls eben auf Dich gestellt.

Beimeinem Schaden bei PPR, wenn keiner am Platz ist kommt die interessante versicherungsrechtliche Frage auf, ob der Platz nun auf war oder zu. Auch der Beweis einer telefonischen Genehmigung ist natürlich später fast unmöglich im Streitfalle. Solange alles passt, ergibt sich kein Problem. Bei einem Schaden will ich eine derartige Diskussion nicht mit der Versicherung führen müssen.

Auch das Argument, dass es ja Flugzeuge ohne Funk gibt, greift m. E. nicht durch, da man ja gerade am Funk gerufen hat und keiner geantwortet hat, sowie FIS versucht hat, zu telefonieren und auch keinen erreicht hat, offensichtlich also keiner da war. Ob der Flugleiter nun sinnvoll ist oder nicht, spielt keine Rolle. Es gibt ihn. Uns muss das Gesetz nicht gefallen. Solange es gilt, müssen wir es anwenden.

Was in der - nicht veröffentlichten - Platzgenehmigung steht, mag für den Betreiber hübsch und wirksam sein. Allein der anfliegende Pilot kennt nur das AIP oder den Bottlang und dort ist das Detail, ob Fliegen ohne Flugleiter zulässig ist, nicht angegeben, da der Flugleiter ausserhalb Deutschlands keine so grosse Rolle spielt.

Ich jedenfalls habe bei den Preisen einer Flugzeugreparatur nach einem Unfall keine Lust auf eine langwierige Diskussion mit meiner Versicherung, die ich möglicherweise erst nach fünf Jahren vor dem BGH gewinne und die dadurch kostentechnisch völlig unwirtschaftlich wird.

So wichtig die Eigenverantwortung des Piloten ist, so gut ist ebenfalls der Fakt, dass mit dem Flugleiter noch einer am Platz ist, der zumindest versuchen kann einen Feuerlöscher zu bedienen, wenn ich das nicht mehr kann, aber dringend brauche.

Ein gutes Alternate für Dresden ist i. Ü. auch Kamenz EDCM mit 1100 m Betonbahn oder etwas weiter weg abautzen EDAB mit 2200 m Betonbahn, das eine 30 km und das andere 60 km östlich.
2. Oktober 2014: Von christof brenner an Markus Nitsche Bewertung: +0.33 [1]
Abgesehen von der Beweisbarkeit, ob man das PPR erhalten hat, oder der Frage, ob man es gut findet, daß da einer den Feuerlöscher bedienen kann (letzteres ist hier ja schon ausführlich genug diskutiert worden): Mir stellt sich schon die Frage, ob ich als Pilot nun wirklich (rechtlich) verantwortlich sein soll mich zu vergewissern, ob der Platz seiner Verpflichtung nachgekommen ist, einen Flugleiter vorzuhalten. Ich bin schon zahlreiche Male auf Plätzen gelandet, wo der Mann zwar am Platz anwesend war, aber eben grad nicht am Funkgerät saß und der Call ins Leere ging. Mein Rechtsempfinden (ich sag absichtlich nicht Wissen) würde sagen, daß ich mit dem Landen während der Betriebszeiten oder dem Einholen der PPR eigentlich davon ausgehen darf, daß der Platz alle seine Auflagen erfüllt hat. Vielleicht gibt es hier im Forum ja juristische Experten, die mich diesbezüglich aufklären können...
2. Oktober 2014: Von reiner jäger an christof brenner Bewertung: +1.00 [1]

Dann war der Herr in Pirna vielleicht recht angefressen, weil er eventuell sogar da war und mit anderen Aufgaben sich die Zeit vertrieben hat und der, der ihn bestellt hat kam nicht.

Ich denke, man sollte sich im Falle einens Falles wirklich den Namen geben lassen der das zugesagt hat. Dann hat man einen Grund davon auszugehen daß man legal da landet und kann den dann auch nachweisen.

2. Oktober 2014: Von Thore L. an Markus Nitsche Bewertung: +1.00 [1]
>> Uns muss das Gesetz nicht gefallen. Solange es gilt, müssen wir es anwenden.

Komm, gib's zu, Markus, Du bleibst auch Nachts um 3 vor roten Fußgängerampeln stehen ;)

Immer dieses superwichtige Totschlagargument Versicherung. Als ob eine Versicherung im Schadensfall nicht zahlen würde, nur weil eine völlig unbeteiligte Vorschrift vielleicht - unter Umständen - dazu noch schuldlos - nicht zu 120% eingehalten worden sein soll.

Ist der Platz unbenutzbar? Wozu gibt's NOTAMs. Wenn in der AIP steht: PPR required, dann muss ein Anruf reichen. Name aufschreiben? Warum nicht, aber mir würde eine Zeile im Verbindungsnachweis völlig reichen. Denn wenn ich 2 Stunden vor Landung das PPR Telefon eines Platzes anrufe, und dann 1:37 mit dem spreche, wird es ja wohl eher nicht um die Schuhgröße meiner Tochter gegangen sein.

Wenn ich dann da ankomme und am Funk ist niemand (wie bei 97% aller VFR Flugplätze weltweit), muss ich mir (wie bei 97% aller VFR Flugplätze weltweit) Gedanken machen, ob die Bahn frei ist, woher der Wind kommt, und wer sonst noch so rumgurkt (rausschauen, Funk mithören und Positionsmeldungen abgeben) und mich entsprechend einordnen. Wenn ich die Infos nicht alle zusammen bekomme, und daher eine Info vom Boden brauche, und da ist niemand: dann ist der Alternate sinnvoll. Wenn ich die Infos aber alle habe, brauche ich niemand, der mir bei der Landung zuguckt.


2. Oktober 2014: Von Lutz D. an christof brenner Bewertung: +1.00 [1]

Hallo Christof,

guter Hinweis. So ist das in Belgien in der Regel an kleineren Plätzen auch. Die sind alle PPR-pflichtig (per Tel), an den Funk geht aber NIE jemand (wozu auch). Das heißt, ob der Flugplatzkommandant (so heißt der wirklich in der belgischen GEsetzgebung), den Flugplatz am Morgen aufgemacht hat (rechtlich durch seine Unterschrift in einer Art Hauptflugbuch), kann ich als Pilot nicht verifizieren.

Wenn eine Funkverbindung zum Boden nicht vorgeschrieben ist (wie zB in einer RMZ), dann denke ich nicht, dass es dem Piloten untersagt ist zu landen, er hatte ja eine Bestätigung erhalten, dass der Platz geöffnet sei.

Trotzdem finde ich Alfreds Entscheidung absolut nachvollziehbar und würde in Deutschland genau so handeln, besonders wenn man den Platzzustand nicht kennt.

2. Oktober 2014: Von Andreas Ruth an Alfred Obermaier
Asche auf mein Haupt;

vor ein paar Jahren, damals noch mit UL, hatte ich PPR für eine ostfriesische Insel mit kurzer Piste eingeholt (ein Tag zuvor) und bin dann am nächsten Tag, bei "es geht so Wetter" (aber vollkommen legal), zur Insel hoch; im Funk: niemand. Nicht weiter dramatisch, kein Flieger in der Platzrunde, Windrichtung eindeutig... ich habe meine Blindmeldungen abgegeben und bin gelandet. In der Baracke war kein Mensch und auch kein "Türmer" ;-)...

Na ja, wir sind dann zwei Tage geblieben und beim Abflug wurde kein Sterbenswörtchen über den "Vorfall" verloren - stattdessen war man so freundlich gewesen und hatte unseren Flieger noch umgestellt, damit er besser vor dem recht starken Wind geschützt wurde - das ist Fliegerkameradschaft!
2. Oktober 2014: Von Thore L. an Andreas Ruth
Was denn für'n "Vorfall", Andreas. Da ist ein (ganz kleines) Flugzeug auf einem (ganz kleinen) Flugplatz gelandet. Nun denn.

Brauchts da gleich einen himmlischen Posaunenchor oder zumindest eine Konfettiparade a la Lindbergh nach seiner Rückkehr nach New York? Über was will man denn da reden? Wenn das kein Sackreischina Problem ist, dann sollten wir das Sprichwort einstampfen.

Die Idee, da müsste einer zugucken und vorher ein paar beruhigende oder zumindest informative Worte per Funk an den Piloten richten, gibt's nur hier. Nirgendwo sonst. Das abzuschaffen wäre auf meiner "Todo" Liste zur Verbesserung der AL in Deutschland ganz weit oben.
2. Oktober 2014: Von Lothar Ka an Thore L. Bewertung: +2.00 [2]
Thore, es gibt Regeln. Und es gibt Sanktionen bei Regelverstößen, oft, aber nicht immer....

Und es ist gut, die Regeln zu kennen und das Risiko der Konsequnzen abschätzen zu können.

Übrigens, Freunde von mir sind mit dem Rad nachts um 0200 verkehrt in eine Einbahnstrasse in einer Studentenstadt reingefahren, fast keine Menschenseele sonst unterwegs....
Fast...
Die Zivilstreife hat Jagd auf sie gemacht und nur die schwangere Frau eingeholt - Personalien aufgenommen und das Ordnungsgeld für beide von ihr kassiert...

Und ich übertrete auch oft bewußt und vorsätzlich Regeln, so gehe ich zu Fuß auch über rote Ampeln solange keine Kinder in der Nähe sind und auch keine Autos... fahre auch gelegentlich schneller als erlaubt (nicht mehr in der Schweiz, da ist es mir zu teuer geworden und nutze den Tempomaten, 1 km/h zu schnell für 40 ChFr)
Bleibe aber mit dem Auto an jeder roten Ampel stehen, weil mir die mögliche Konsequenz des Führerscheinentzugs zu heftig ist. Auch wenn mir die Regel nachts um 0300 ohne andere Autos weit und breit recht sinnfrei erscheint...
Andrerseits habe ich in Frankreich früher erlebt, dass nachts an bestimmten Kreuzungen für alle Fahrtrichtungen die Ampel auf Rot standen und erst beim heranfahren grün wurden, in D gibts Ampeln die zur Geschwindigkeitsbegrenzung eingesetzt werden (dh automatisch auf rot schalten, wenn jemand 150m zuvor zu schnell ist).
Und beruflich habe ich regelmäßig Regeln übertreten, da sie in bestimmten Bereichen sinnfrei waren. Jedoch meine Vorgesetzten regelmäßig darüber informiert, die es dann auch gut fanden (abgesehen von einer Juristin, die ich mal für ein Jahr als Vorgesetzte hatte - die kannte zwar die Regeln, hatte aber die wirtschaftlichen Zusammenhänge nicht begriffen und kein Gefühl für Risiken)...

Die Sonderlandeplätze in D haben keine Betriebspflicht und sind daher PPR. Ich stimme Dir zu, dass es Sache des Platzbetreibers ist, nach einer Lande- bzw Start-Genehmigung sich um die ihm vorgeschriebene Flugleiterpflicht zu kümmern. Andrerseits ist mir bei meiner PPL Ausbildung eingebleut worden, dass es in D eines Flugleiters bedarf (über die Sinnhaftigkeit brauchen wir hier nicht zu diskutieren, ich freue mich auch, im Ausland ohne Flugleiter fliegen zu können, selbst nachts auf unbekannten Plätzen).
Wenn nun trotz Genehmigung keiner da ist und nix blödes passiert und keiner einen Regelverstoß anzeigt, ist es locker. Passiert etwas, wird eine Versicherung regelmäßig nach Möglichkeiten suchen, sich aus der Zahlungspflicht zu befreien - Regelverstöße gehören dazu. Und nach meiner Erfahrung müssen die Regelverstöße nicht zwingend ursächlich für den Schaden sein...
Und wenn ich ohne Flugleiter starte, könnte mir mE zumindest eine Teilschuld angelastet werden...
Und wie die Behörden bei einer Anzeige reagieren, möchte ich auch nicht unnötig ausprobieren. Es gibt durchaus einige Plätze in D, wo Anwohner den Platz nicht haben wollen.

Soweit ich weiß, gibt es manchmal in den Betriebsgenehmigungen auch Sonderregelungen für Fliegen ohne Flugleiter - allerdings nur für ortsansässige Flugzeuge und bei Anwesenheit einer Person, die Telefon und Feuerlöscher bedienen kann.

Mir gehts darum, die Spielregeln zu kennen, sie weitgehend einzuhalten und bei bewußter Übertretung eine Nutzen-Risiken-Abwägung zu machen....

Und trotzdem bin ich trotz sorgfältiger Vorbereitung nicht davor gefeit, unabsichtlich Regelverstöße zu begehn. Letztens in der Woche in ein temporäres Sperrgebiet geflogen (ich wußte darum, hatte es örtlich aber woanders zugeordnet) und FIS hat auch recht spät reagiert, bin sofort abgebogen. 2 min später dann Bitte zum Frequenzwechsel für Kontakt mit mich verfolgendem PolizeiHubi... Erwarte nun demütig Post von der Staatsanwaltschaft...

Und andrerseits habe ich in der Vorbereitung für Norwegen mitbekommen, dass bei Einflügen in verbotene Gebiete eine Meldepflicht für Flugsicherung und Piloten besteht. Allerdings wird ausdrücklich betont, dass es nicht um Strafverfolgung geht, sondern um Verstehen und Entwicklung von Massnahmen zur Vermeidung zukünftiger Verstöße.
Eine andere Kultur...
Vertrauen statt Strafe und Angst...
Ich kannte Piloten in D, die Mist gebaut haben, dies aber nicht zugeben wollten und in einer Not-Situation nicht um Hilfe gebeten haben, versuchten stattdessen unauffällig Regeln einzuhalten. Sie sind wegen ihrer Angst gestorben...

Als ich meinen ersten Solo-Überlandflug mit dem Segler (50 km) machen durfte, habe ich mich zu spät für eine Aussenlandung entschieden, ich wollte die 50 km unbedingt vollmachen. Versuchte noch über einem KraftwerksKühlturm Höhe zu bekommen, war dafür aber eigentlich schon zu tief (es gibt im Umfeld des Kühlturms auch Abwinde). Zum Glück war er ausser Betrieb. Bin dann in der Nähe gelandet. Sah aber einen Motorflieger, der mein Treiben beobachtete und drehte deswegen noch eine "vorgeschriebene Platzrunde" am Acker - obwohl ich dafür definitiv zu tief war. Ich wollte Regeln einhalten, die mir in dem Moment fast das Leben gekostet haben.

Seitdem achte und missachte ich Regeln bewußt und vorsätzlich...
und daneben passieren mir auch unabsichtlich Fehler, zu denen ich stehe...

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