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Man möge bitte bedenken, dass der Hagel eine hohe Fallgeschwindigkeit hat und sich in der Vertikalen bewegt (fällt) ! Das Radar ist im Sehwinkel sehr beschränkt, meist nur +/- 15°! Ein Ausweichen deshalb meist unmöglich ist.
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Wer mit dem "Tilt"-Knöpfchen zu spielen vermag, sieht alles plötzlich viollett-rot, was knapp tiefer (5° reichen oft) noch grün-gelb ist. Optimismus hilft hier ausnahmsweise wenig. Dann muss man noch eingestellte Reichweite und Eigengeschwindigkeit ins Verhältnis setzen. Wer da schlampt, holt sich schnell ne blutige (Flugzeug-)Nase.
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Das war ein A320 aus dem Jahr 2001.
Nach dem, was mir mehrere erfahrene A320-Piloten erzählt haben ist das Radar dieser älteren A320 richtig mies, angeblich sogar schlechter als das vieler SET. Bei den neueren A320 ist angeblich ein sehr viel besseres Radar eingebaut, und natürlich auch LCD-Displays anstelle der oft zu dunklen CRTs
Alles nur von A320-Piloten gehört. Selbst hatte ich noch nie ein Flugzeug mit Radar :-)
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Ich persönlich sehe das genau umgekehrt: mir ist das Radar der ersten Generation mit lediglich Tilt und Gain lieber als die neueren Varianten bei denen ein Bild aus verschiedenen Höhen errechnet wird. Habe es schon öfter erlebt dass dann ein Echo dargestellt wird das gar nicht penetriert wird und umgekehrt keines wo man im Manual Mode sehr wohl eines sieht
Zum Glück kann man diese Geräte immer noch auf manuellen Modus umschalten.
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Die meisten SET haben 10 Zoll WX RDR Antennen (PC12: keine Ahnung), Breite des Strahls ca. 10 °. MET und Business Jets haben oft 12 Zoll, was das Bild etwas schärfer macht (Breite des Strahls ca. 8 °). Die meinsten Airliner haben eine 30 Zoll Antenne - das ergibt eine viel schärfere Auflösung (Breite des Strahls ca. 3 °).
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Ist in der "Airbus-Liga" die Wetterdarstellung ausschließlich radar-gestützt oder gibt es auch Informationen, die, wie beim Stormscope, auf elektrischer Entladung basieren? Das wäre zwar für die Darstellung von Hagel auch keine wirkliche Hilfe, aber embedded CB wären wohl besser zu identifizieren.
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Nein, habe noch nie ein stormscope in einem größeren Flugzeug gesehen. Elektrische Entladungen machen sich spät aber deutlich im Funk bemerkbar, dann ist es zum Ausweichen eh zu spät.
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Was Du nicht aufzähltest: MEPs. Manche haben 10".... - und funktionieren sehr zuverlässig. Was ich zum Ausdruck bringen wollte, aber wohl nicht tat: "wer da schlampt..." : die Dinger (hier Bendix/King RDS-81) sind sehr zuverlässig (unzuverlässig sind Interpretation und Anwendung!), man muss nur damit umzugehen wissen und das meiste lernt man durch Erfahrung oder besser/einfacher gesagt: damit rumspielen während Flügen im blauen Himmel, bei denen hier und da ordentliche Dinger rumstehen, Rückseitenwetter hinter Kaltfronten etwa, man kann zuerst die Entfernungen selber schätzen, dann mittels dem Radar verifizieren, und dann mittels Tiltfunktion in diese Towering Cumulus oder gar CBs rein- und drumherum schauen, ob und ggf. wie geartete Precipitation da auf gleicher Höhe, drüber und drunter vom Himmel fällt.
Was man den ATPL-Lehrlingen im Theorie- wie im Praxisunterricht zeigt, ist völlig unzureichend: jene Schule, die (bis Januar) bei mir im Hangar gastierte, hatte gar keine Flugzeuge* mit Wetterradar, soll heissen, die Jungs und Mädels bewerben sich wohl irgendwann, um Airbusse zu steuern, ohne jemals an so einem Wetterradar die Knöpfchen gedreht zu haben. Wie sollen die wissen, dass grün-gelb auf dem Schirm kurz gesehen, nicht unbedingt bedeutet, "flieg einfach durch" :-)
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Gelernt hab ichs auch manuell aber das WXR mit Auto Mode auf den Boeings war sehr angenehm zum Arbeiten und präzise. Man musste, wenn ich mich richtig erinnere, die Range in Ruhe lassen um ein korrektes Bild zu bekommen (dauerte ~45 Sek. bis alle Ebenen gescannt waren).
So toll ein GWX8000 in einer SET auch sein mag, gegenüber einem Collins WXR2100 mit 30+ inch Antenne ist es unterlegen.
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DAS ist schon ein ordentlicher durchmesser....fein abgestimmt nimmt er auch schwache echos auf, die das gesamtbild prägern...
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Noch mal: Ich habe keine Ahnung von Wetterradar.
Ich habe wiedergegeben, was mir mehrere langjährige A320-Kapitäne erzählt haben. Nämlich, dass das WR alter A320-Versionen totaler Schrott sei, und dass sie es gehasst haben, genau so wie die CRT-Displays.
Ob da was dran ist kann ich (noch) nicht beurteilen.
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AvC....CRTs haben immer hochspannung um zu leuchten...sind schwer, haben ablenkspule und hochspannungsteil...das allein im cockpit macht schon kopfweh
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Kann das SAT Wetter auch Vorteile gegenüber dem Onboard Wetterradar haben?
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Ja, hat es. Vor allem sieht man damit auch was HINTER dem vorausliegenden Wetter liegt. Und auch der große Zusammenhang ist besser zu sehen. Der größte Nachteil ist, dass man nur alle 15 Minuten ein neues Bild bekommt.
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Kann das SAT Wetter auch Vorteile gegenüber dem Onboard Wetterradar haben?
Man hat beim Satellitenwetter zeitlichen Versatz und hat nur ein 2D Bild während man mit dem Bordradar vertikal arbeiten kann.
Dafür bekommt man mit dem Wetter vom Satelliten den großen 360 Grad Überblick und kann den gesamten verbleibenden Flugweg bis zum Ziel planen.
Aus meiner Sicht ist das keine Frag von entweder oder sondern optimaler Weise kombiniert man beides. Mit dem Daten vom Wetterdienst plant man den großen Flugweg und mit dem Bordradar schaut man, dass sich nichts unerwartetes direkt voraus entwickelt hat.
Wirklich elegant ist es ja vorher mit ATC eine komplett neue Streckenführung zu diskutieren, statt sich mit 15deg rechts und links durch zu kämpfen, während alle an Bord die Tüten brauchen.
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Meiner Meinung nacht nicht, weil
Onboard Radar + Sat Wetter ist ok
Sat Wetter - Onboard Radar ist nicht ok.
Mir persönlich wäre ein "airliner WX Radar" das sogar auf 640NM noch schön was zeichnet lieber als Sat. Wetter.
Für typische GA Flieger ohne onboard Wetter Radar ist Sat. Wetter aber sehr nützlich!
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Vollkommen d´accord Patrick!
Neben dem Topic zur Info aus meiner bescheidenen GA- Erfahrung: ATC (Radarlotsen) können ein ziemlich genaues Bild der Wettersituation am Schirm haben, obgleich sie die Situation an sich nicht interpretieren dürfen, aber ein General Alert - we do have severe Echos ahead - besser als nichts - mehrfach im Raum München, Prag, Wien und Graz/ Zeltweg erlebt und amerikanischen ATC-Style wiedererkannt.
Danke an die KollegInnen am Boden, proaktiv zu handeln an diesem Punkt.
VG,
Gottfried
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Sich mit "ATC eine neue Strecke auszudiskutieren" ist oft faktisch nicht möglich wenn grenzüberschreitend koordiniert werden muss. Da kommen leider manchmal andere Faktoren ins Spiel und das Schlimmste sind einzelne (!) Lotsen in Nicosia, die den Kollegen in Ercan absichtlich Verkehr durch die TMA schicken. Ercan ACC gibt es laut Nicosia ja nicht und daher haben sie keine Telefonverbindung, keine Koordinierung und kennen keine Frequenzen - Sie hören sie nur ab.
Selbst mehrfach erlebt, eine Sauerei.
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ERCAN gibt es laut ICAO nicht. (Zumindest nicht in dem Bereich anerkannt)
Aber ja, ich stimme dir zu. Nervt immer wieder.
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https://orf.at/av/video/tvthekVideoNews14914
"Kritik an AUA-Piloten nach Hagelflug Die Bilder eines durch Hagel schwer beschädigten AUA-Flugzeuges gingen um die Welt. Mittlerweile gibt es Kritik an der Crew. Offen ist, warum die Piloten in die Unwetterzelle geflogen sind. Zudem wurde bekannt, dass der Pilot zeitweise nicht im Cockpit war."
Stelle das hier wertfrei rein - noch ist keine Untersuchung dazu abgeschlossen - also alles nur ungesichert...
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Danke für die Info.
Wäre es nicht vorteilhaft wenn Airliner zusätzlich auch das SAT Wetter verwenden würden (wie im konkreten Fall) um ein besseres Gesamtbild erhalten zu können?
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Jetzt müssen diverse "Experten" die Werbetrommel rühren, das geht am Besten durch unbewiesene Vorwürfe. Dass dabei lächerliche Wissensdefizite zutage treten fällt Vielen nicht auf.
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Meiner Meinung nach ist das nicht nötig.
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Da stimme ich Patrick zu. Die Auflösung des Sat-bildes wird nie jene des Wetterradars an Bord erreichen (mit Übertragung ins Flugzeug) und Informationen über die Vertikalverteilung würde völlig fehlen.
Was mich bei der medialen Aufarbeitung dieses Vorfalls erschüttert sind die Wortmeldungen von mehreren Luftfahrtexperten
1: "Captain retired", das "retired" stellt sich in Wahrheit offenbar anders dar
2: "Luftfahrtexperte" laut eigenen Aussagen, hat außer für Selfies noch nie ein Cockpit von innen gesehen
3: "Meteorologe" mit abgebrochenen Studium und naiven Vorstellungen von Leitzentralen der Fluglinien die den Piloten die Aysweuchrouten vorgeben
4: "Luftfahrtjournalist" der im TV-Interview erklärt dass man bei ILS-Anflügen und Landungen ja gar keine Sicht nach draußen benötigt.
5: TV-Journalistin (hat zumindest nicht so getan als sei sie kompetent) die aufgeregt erklärt dass "der ganze Propeller des Airbus 320" an der Nase abgebrochen sei.
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warum kaufen sich dann mir bekannte Airliner-Piloten bei gewissen Wetterlagen privat einen Internet-Pass im Flieger um per Foreflight das Radarbild auf der gesamten Strecke im Flug sehen zu können?
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