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8. August 2014: Von Erik N. an Ursus Saxum-is
Erst mal vielen Dank für die Antworten !
Sehe es genau so, dass man in der Ausbildung klassische Navigation lernen sollte, m.E. versteht sich das von selbst.. So weit ich höre, ist in der Prüfung ein Leg mittels klassischer Funknavigation zu absolvieren, incl. Abweichungen, Kreuzpeilung... und der Rest mittels Moving Map. Letztlich ist es ja Sichtflug ;)
8. August 2014: Von B. Quax F. an Ursus Saxum-is Bewertung: +1.00 [1]
Es geschieht früh genug, dass man sich auf diese elektronischen Helferlein (zu sehr) verlässt.

Irgendwie verwirrt mich das immer wieder. Wenn ich VOR´s tune, Identifiziere, Kreuzpeile, Zeiten Schreibe und vergleiche, auf die Karte gucke und vergleiche wo ich seien könnte (oder bin) habe ich doch gar keine Zeit für die Luftraumbeobachtung. Da guckt man 2 Sekunden auf die Moving Map und dann wieder raus, da möchte ich mal sehen wer da wo hin schauen kann (und tut). Wenn man schon darauf besteht bei den Basics anzufangen sollte man im offenen-zwei-mann cockpit im Doppeldecker und Handprobben loslegen. Auf alles andere verläßt man sich ja den eh zu früh.;-) (Starter, Lima, Dach, Heizung alles Schnickschnack)
Spaß beiseite, es muß doch der Anspruch einer Ausbildung sein so viele Technische Hilfsmittel so Sinvoll einzusetzten wie möglich. GPS ist das Flugnavigationsmittel Nr. 1, da sollte der PPL am Ende wissen wie man im Board GPS, Wegpunkte anlegt, OBS nutzt (kann auch VFR sehr sehr hilfreich sein) ein ILS fliegt usw. anstatt "mit VOR´s Schnitzeljagd" zu spielen was man später eh nicht wirklich praktisch braucht. Aber ja die Kollegen die von VOR zu VOR ihre Strecke planen sollen das auch bitte weiter machen, nur nicht als "non-plus-ultra" verkaufen.
8. August 2014: Von Ursus Saxum-is an B. Quax F. Bewertung: -0.33 [1]
Flugnavigationsmittel Nummer 1 im PPL VFR sind Augen, Kompass, Stoppuhr und gelebte Realität ist, dass GPS HILFSmittel Nummer 1 wurde und damit CVFR mit VOR&Co faktisch abgelöst hat, weil es Karte und teilweise Denken ersetzt.
9. August 2014: Von B. S.chnappinger an Ursus Saxum-is Bewertung: +2.00 [2]
Einspruch!

Genau so wenig wie die ersten Nutzer der Funknavigation das Denken aufhörten, nur weil sie nicht mehr nach Sextant oder Kirchturm navigierten, sind die Nutzer von GPS in irgend einer Art denkfaul!

VFR bedeutet in erster Linie Luftraumbeobachtung, Abstandsüberwachung zu Wolken und Terrain.

Warum das mühsame Aufsuchen von "2 sich kreuzenden Bahnlinien kurz hinter der Biegung des Flusses zur Identifizierung von Kleinkleckersdorf" eine erstrebenswerte Pilotentätigkeit sein soll erschließt sich mir nicht, ebensowenig wie eine Positionsberechnung durch 2 VOR-Radials mittels Bleistiftstrich auf der Papierkarte - ein Blick auf die GPS-unterstützte Moving Map bringt mir das viel schneller und ohne lange Ablenkung vom Wesentlichen.

Fakt ist, dass VORs, wie bereits viele NDBs, verschwinden werden und statt dessen waypoints dominieren werden - schon allein, weil man dazu keine aufwendigen Anlagen am Boden errichten muss. GPS ist die Navigation der Zukunft!

Das immer wiederkehrende, dadurch aber nicht besser werdende Argument mit dem möglichen Ausfall von Satelliten oder GPS-Empfängern könnte man genau so gut auf die "gute alte Funknavigation" anwenden. Und es ist auch dann nicht so, dass man "verloren" wäre. FIS oder ATC sind dann immer noch eine legitime Hilfe-Institution.

Insofern teile ich die Ansicht von B.F. voll und ganz.

Mir scheint, dass einige Piloten, die sich vor langer Zeit das, zugegeben, nicht triviale Hand- und Kopfwerk der klassischen Funknavigation beigebracht haben, nicht wahrhaben wollen, dass das alles nun viel einfacher geht ("das kann doch nicht sein") und GPS und Moving Map deshalb sehr skeptisch beurteilen. So eine komische Art von Heiligsprechung alter und Verdammung neuer Technologien - und dennoch sind beides Hilfsmittel, die frühere technische Möglichkeiten deutlich übertreffen... man kann es drehen und wenden wie man will!

Hinzu kommt die gerade für manche sogenannten "alten Hasen" nicht gewohnte Komplexität der neuen Glascockpits à la Garmin1000. Ohne ein wenig Computeraffinität ist das auch sehr schwierig. Wer so ein G1000 wirklich umfassend verstehen und beherrschen will muss schon sehr intensiv trainieren - womit wir übrigens bei einer sehr anspruchsvollen Art von "Denken" und "Kopfarbeit" wären...
9. August 2014: Von Erik N. an B. S.chnappinger Bewertung: +1.00 [1]
Es werden die Moving Map Instrumente ja immer häufiger zum Standard. Ich sehe kein Problem, mit der Moving Map zu lernen, denn sie lässt mir klar mehr Zeit fürs Fliegen und für die Luftraumbeobachtung. Und man bleibt entspannt.

In der Schule, in der ich die EASA PPL mache, an einem kontrollierten Platz, sieht man das genauso. Ich lerne auf Aqulia und Piper PA 28, relativ neue Modelle, aber die Schule bildet auch UL aus, und die Dinger haben Glascockpits drin, da schlackern einem die Ohren ! Es ist klar, dass man die Funknavigation, Kurskoppelei, etc. kennen muss, und man sollte des auch immer wieder üben, denke ich. Aber wenn ich im Flugzeug schon relativ neuere Garmin o.ä. habe, zusätzlich noch ein iPad und iPhone, plus Papierkarten, müsste es doch eigentlich reichen, oder nicht ?

Ich bin Segler, und kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal an einer papierhaften Seekarte den Kurs per Zirkel und Winkeldreieck angesteckt habe. Die Karten sind in einer wasserdichten Box, für alle Fälle, aber verwenden tut sie keiner, weil der Blick auf die bordeigene Moving Map zigmal schneller geht. Nichtsdestotrotz, ab und zu übt man es halt, damit man nicht aus der Übung kommt.
9. August 2014: Von B. S.chnappinger an Erik N.
Ich bin jetzt mal etwas radikal und sage:
Wozu brauche ich Kurskoppelei und klassische Funknavigation, wenn es etwas Besseres, Einfacheres gibt?
Sowieso gibt es in 10 Jahren wahrscheinlich keine NDBs mehr und kaum noch VORs ... So what? Verabschieden wir uns von der Vergangenheit!

(Übrigens, ich sage das nicht, weil ich etwa mit klassischer Funknavigation nicht klar käme. Nach wie vor gefällt mir diese etwas umständliche Art der Positionsberechnung, allerdings mehr als theoretische Übung an langweiligen Abenden. In der Luft ziehe ich die schnelle, eindeutige Positionsbestimmung mittels GPS vor!)
10. August 2014: Von Tobias Schnell an Ursus Saxum-is Bewertung: +5.33 [6]
Bei der ganzen Diskussion darf man auch nicht vergessen, dass sich nicht nur die Technik, sondern auch die Luftraumstruktur weiterentwickelt hat. Als ich vor 25 Jahren Fliegen gelernt habe, war es weniger problematisch, mal für eine gewisse Zeit "lost" zu sein oder irgendwie zu einer Auffanglinie zu fliegen, die man sich vorher ausgesucht hatte.

Heute ist die Luftraumstruktur so komplex geworden, dass sie zumindest in der weiteren Umgebung von EDDx-Airports kaum mehr sinnvoll ohne Moving Map befliegbar ist (VOR/ADF/DME helfen da auch nur bedingt), außer man plant große Sicherheitsabstände und damit Umwege ein.

Meine Schüler machen den ersten Überlandflug auch ohne Funknav oder Moving Map mit mir. Der einzige Zweck ist aber, ein gewisses Grundverständnis über "Basics" der Navigation zu vermitteln, die letztlich auch beim Umgang mit den anderen Hilfsmitteln wichtig sind. Danach ist es mir viel lieber, die Leute können mit der modernen Technik sicher umgehen, ersparen sich Blamagen, Bußgelder oder near misses und haben mehr Zeit für die Luftraumbeobachtung.

Die Aussage, im Jahr 2014 seien Papierkarte, Kompaß und Stoppuhr die primären Navigationshilfsmittel beim VFR-Fliegen ist aus meiner Sicht praxisfremd
10. August 2014: Von Klaus Leiner an Erik N. Bewertung: +3.00 [3]
Es ist ganz sicher eine gute Idee, daß man als Anfänger (und hin und wieder auch mal so zwischendurch) die Grundlagen der Navigation auch mit einfachen Mitteln kennenlernt. Dagegen spricht überhaupt nichts.

Es gibt aber aus meiner Sicht keinen vernünftigen Grund, sich im Cockpit so weit das möglich ist von allen "Nebentätigkeiten" zu entlasten und mit modernen Mitteln sicherzustellen, daß man in Frieden mit den Luftraumstrukturen von A nach B kommt.

Wer einmal an einem schönen Wochenende in den Ferien in die FIS Frequenz reingehört hat und die Geduldsproben der Damen und Herren dort life miterlebt (Ich bin jetzt am Autobahnkreuz südlich Berlin), und - wie schon mehrfach erlebt - die lost - in - space - Piloten und deren hörbar aufkommende Panik erkennt, weil sie keine Ahnung mehr haben, wo sie sind, der wünscht sich moderne und klare Navigationshilffsmittel für jedermann.
Ich habe schon einmal einen solchen Kandidaten südlich Berlin visuell aufgenommen und ihn zu seinem gewünschten Platz geleitet, der Mann wusste wirklich nicht mehr wo er war und war dabei exakt 180 Grad vom Kurs abgekommen.
In plastischer Erinnerung auch ein (lange verstorbener) Vereinskamerad, der mit seiner minimal ausgestatteten Piper in Ermangelung von Englischkenntnissen und mit marginalen Instrumenten einfach bis nach Duxford hinterhergeflogen ist, um sich Navigation und Funk zu ersparen.

Das kann man machen, muss man aber nicht.

Und immer noch für einen Witz gut der Pilot, der in den Alpen der Bahnlinie folgt, die dann in einem Tunnel endet.

Auch ich bin Segler und im vergangenen Jahr mit einem Katamaran von Grand Canaria über die Kapverden nach St. Lucia gesegelt. Natürlich waren moderne Navigationsmittel an Bord aber einer aus der Crew hat nach alter Väter Sitte mit dem Sextanten jeden Tag "die Sonne geschossen". Danach mit Tabellen den Standort ausgerechnet (auf so einer Tour hat man jede Menge Zeit und da kommt es auf eine Stunde nicht an) und er lag immer ein ordentliches Maß an Meilen daneben. Das spielt da keine Rolle, aber ich möchte doch nicht am Ende eines Trips ein Korrekturgespräch mit der Behörde haben, weil ich so knapp gekoppelt habe, daß ich schon in der Mitte des Flughafens München bin und von Hubschraubern mit kleinen Schildern, auf denen Telefonnummern stehen, begleitet werde.

Man muss nur mit den Mitteln der Wahl auch umgehen können und wissen was man tut, wenn es mal dunkel wird am Bildschirm.
10. August 2014: Von Sebastian Grimm an Klaus Leiner Bewertung: +1.00 [1]
In den Bergen nur IFR (i follow road), da kommt man meist automatisch beim Pass drüber ;o)

Wenn man sich überlegt dass man ein aktuelles Android Pad in 7" für 200€ und eine entsprechende Software, auch nicht viel teurer, gibt es eigentlich kaum Grund sowas nicht zu benutzen!

Ich teste gerade Garmin und Skydemon gegeneinander...zum finalen Schluss bin ich noch nicht gekommen...
10. August 2014: Von  an Tobias Schnell Bewertung: +1.00 [1]
Ein Teil der Geschichte der komplexen Luftraumstrukturen ist dem völligen Unwissen der Sachbearbeiter und aber auch dem Einsatz dieser ach so tollen neuen Technik geschuldet. Wenn so ein Sesselfurzer entscheidet drei Lufträume ineinander zu schachteln, werden die Knöpfchendrücker und iPadfetischisten nur sagen "so what?", aber die Älteren und in Orientierung noch Fähigen hören entnervt das Fliegen auf - weil Technikgeilheit den eigentlichen Ursprung der Orientierung beim Fliegen vernichtet.

Es ist komplett unnötig komplexe Strukturen aufzubauen, wenn Leute wissen was sie tun. Heute wissen viele nicht mehr was sie tun und was haben wir - völlig überflüssige Komplexität, weil es DIE LEUTE NICHT MEHR KÖNNEN. Wenn ich eine Orientierung VFR habe, die da heisst: der Meldepunkt liegt an der Kreuzung der Bahnstrecke die aus den Bergen kommt am Waldrand mit der Eisenbahnbrücke am Kanal an dem Einschnitt zwischen zwei Bergen, dann ist das für den MovingMapGeilen nur Position NXXYYZZ EAABBCC, aber für den zur Orientierung Fähigen: Berge -> Achtung Windrichtung, Waldrand -> Thermik und Windscherungen beachten, Kanal -> Windrolle über Wasser, Einschnitt -> Leewelle beachten ... Orientierung ist VIEL MEHR als nur eine Moving Map.

Ja, die elektronischen Helfer machen das Fliegen einfacher und auch sicherer, ABER - dadurch werden auch mehr und mehr Idioten zu dem Hobby gebracht, die da eigentlich nichts zu suchen haben (im Sinne von, sie gefährden sich und andere). Nein, es ist ein Irrweg zu glauben jeder könnte alles, wenn man ihn nur lässt! Auch wenn die Ewiggestrigen das immer noch erzählen, ein Mops wird durch noch so viel Training NIE zum Windhund!
10. August 2014: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an 
John, wo ich Dir Recht geben möchte:
Ja, es ist besser, "sein" Gelände zu kennen. Ich bin froh, wie ich immer mehr Meldepunkte schon aus 5km Entfernung erkenne, anstatt meinen GPS-Kurs misstrauisch alle 15 Sekunden zu prüfen. Es gelingt auch wesentlich besser, die Sekunden bis zum Überflug anhand des Merkmals anstatt des über das iPad zuckelnden Flugzeugsymbols einzuschätzen.
Es ist auch kein Mehr an Sicherheit, sondern ein Risiko, wenn ich eine belebte Platzrunde mit GPS statt Ausblick fliege - das Umschalten zwischen GPS-Karte und Blick aus dem Cockpit kostet mehr Zeit als der Augenschwenk "Boden" "Platzverkehr".

Aber ich bin auch recht selbstkritisch, bei neuen Plätzen wirklich den Schornstein X von Schornstein Y unterscheiden zu können. Schließlich kann man sich auch prima einreden, das zu sehen, was man sehen möchte.

Letzte Woche EDDH zum ersten Mal über W1 angeflogen (sonst immer S1/S2). Wie ich gerade noch einmal reproduziert habe: In gewissen Zoomstufen zeigt ANP W2 (AB-Dreieck vor dem Flughafen) bei meinen Einstellungen nicht an. Aus Westen kommend, ist das m.E. auch aus der Ferne nicht sehr leicht zu finden, aber bei einem Verkehrsflughafen als Holding neben der zu dem Zeitpunkt aktiven Startbahn doch recht wichtig. *Geplant* hatte ich eigentlich den reinen Sichtanflug ohne GPS - wobei man einwenden kann, dass eine saubere Planung auch bedeutet hätte, *vorher* sich anhand z.B. des Rangierbahnhofs orientieren zu können. Ich war überrascht, wie nervös es mich machte, ein eigentlich idiotensicher zu findendes Holding nicht auf dem GPS zu haben, als ich es suchte.
10. August 2014: Von B. S.chnappinger an  Bewertung: +1.67 [2]
@immer kompliziertere Luftraumstrukturen: Da ist was dran.

@"... die "MovingMapGeilen" die mit der "Technikgeilheit", die nichts mehr können: Bullshit, mit Verlaub Euer Ehren! Wissen über Windverhalten, Windscherung, Leerollen, etc. hat man oder hat man nicht, egal ob man die Papierkarte auswendig gelernt hat oder nach MovingMap fliegt. Nebenbei: Während man per Abgleich mit der Papierkarte (kenn ich gut) manchmal ziemlich rätseln muss, gibt mir das GPS eine einzige, eindeutige Position - basta!
(Ziemliche pauschale Diskriminierung, finde ich!)

@Mehr Idioten, die es besser bleiben ließen, werden durch neue, einfache Technologien zum Fliegen gebracht: Unfallstatistiken sprechen eine andere Sprache. Und, die ausführliche Bedienung von neuen elektronischen Technologien ist übrigens nichts für "Idioten".

Wenn diese neuen Möglichkeiten das hirnlose Fliegen fördern, das Fliegen ach so unsicher machen, nur Unheil bringen, dann bau' doch am besten alle nicht zwingend vorgeschriebenen Instrumente, einschliesslich VOR-Empfänger und ADF aus, lerne die Papierkarte auswendig, schau' keine Wettervorhersagen im Internet an und flieg' so wie vor 60 Jahren - ist dann bestimmt viel sicherer!

Ironie (zugegeben!) und deftige Sprache (die ich im Stil Deines Beitrags übernommen habe) beiseite: Dieses "bashing" neuer Technologien und derer, die sich gerne damit beschäftigen, ist unerträglich und fehl am Platz.

10. August 2014: Von Alexander Callidus an  Bewertung: +2.00 [2]
Muß ein Idiot immer ein Idiot bleiben? Die Vereine haben doch "Nachwuchs"mangel, zu geringe Flugstunden, eine GA im Niedergang. Wenn da welche dazukommen, ist das doch erstmal nur und ausschließlich gut. Ob die mit Motorschirmen fliegen und einem Kombi-Instrument, das komplett soviel kostet wie ein Kartenupdate für Einbau-GPS, ob die seit 20 Jahren bei CAVOK 22 min zum Cola-Trinken zum Nachbarplatz fliegen, 12 Stunden im Jahr, oder solo im Winter IFR über europäische Ballungszentren, ist doch egal.

Navigieren: Es kommt auch darauf an, was man fliegt: mit 70-80kts bei guter Bodensicht (Falke) ist es nicht schwer, auf 5 Karten-mm genau zu sagen, wo man ist. Bei 130kts mit eingeschränkter Bodensicht geht das eher etwas gröber, da möchte ich wirklich nicht die ganze Zeit nach Sicht um Kontrollzonen herumnavigieren müssen.
10. August 2014: Von Tobias Schnell an Klaus Leiner
Beitrag vom Autor gelöscht
10. August 2014: Von C*h*r*i*s*t*i*a*n S*u*e*r an Alexander Callidus
Für Ungeduldige (wie mich), die das angekündigte Skydemon-Update nicht abwarten wollen:
Das Einblenden georeferenzierter Anflugkarten in Skydemon(/Android) funzt übrigens auch schon in der aktuellen Beta https://www.skydemon.aero/start/android.aspx
Gerade installiert und getestet; klappt!
10. August 2014: Von Tobias Schnell an  Bewertung: +6.00 [6]
John, da mag ich zwei Aspekte kommentieren:

Die Komplexität der Luftraumstruktur in Deutschland (die noch vergleichsweise überschaubar ist, man schaue sich mal manche unserer Nachbarländer an) ist unter anderem auch so, weil bei der Planung in vielen "terminal areas" eine umfassende Berücksichtigung von GA-Plätzen und Segelfluggeländen stattfindet. Gerade bei letzteren hilft jede Anhebung der Untergrenze eines "C" oder "D" um 500 ft oder eine auf der Karte auf den ersten Blick unmotiviert erscheinende Luftraumgrenze beim "Wegkommen" vom Flugplatz. Beispiel Stuttgart - da hätten die Luftraumplaner sicher manche Grenze anders gezogen, wenn man den Segelfliegern auf der Alb nicht das Leben hätte erleichtern wollen.

Und zum Thema "Auslese durch old-school-navigation": Die Fliegerei ist auch mit GNS430, Tablet & Co. komplex genug, um den Normalbürger auszusieben. Ich habe schon mehr als einen Intro-Flug gemacht, wo der Interessent hinterher keiner mehr war, nachdem er gesehen hat, dass man vor dem Fliegen erst mal Wetter, NOTAMs, Flieger und Papiere checken muss, dass das Anlassen eines Flugzeugs eine Checkliste braucht (wie unterscheidet sich das Kalt- und Warmstart-Procedure bei Deinem Auto?) und dass man ein Funkgerät bedienen muss, wo man doch kein Wort von dem, was der "Tower" so redet, verstanden hat.

Zu dem Punkt, dass das alles halb so wild und in 45 Flugstunden leidlich erlernbar ist, kommen viele dann gar nicht mehr - alleine der Aufwand schreckt schon beim ersten Kontakt 90% der Leute ab. Und wenn man dann noch erzählt, dass man mit dem Vereinsflieger zwar durchaus nach Mallorca fliegen kann, dabei eher der Weg das Ziel sein sollte und die Linie nur einen Bruchteil kostet...

Nein, eine zusätzliche Auslese dadurch, dass wir Fliegen nach Karte und Schnapskompass zur Maxime erheben braucht es nicht - und ich sehe da auch wirklich keinen Sicherheitsgewinn darin.

Just my 2ct...
11. August 2014: Von Wolff E. an Tobias Schnell Bewertung: +3.00 [3]
Tobias. Genau das ist ein Problem der GA-Fliegerei in Bezug auf Nachwuchs. Wir können kein Marketing. Es ist völlig falsch eibem flugscheininteressent gleich alle Hürden zu zeigen. Es ist besser ihn einfach einsteigen zu lassen, Motor an und los. Er muss Freude und Neugier verspüren. Und später kann man ihn nach und nach an die Feinheiten heran führen. Am Anfang gleich einem potenziellen Schüler die Probleme zeigen führt natürlich zu 90 % zur Flucht. Mir hat es ein bekannter gezeigt in dem wir einfach eingestiegen sind und los gings. Er hat keinen auf "es ist sehr komplex und ich bin schlauer als du" gemacht. Er zeigte mir wie schön selber fliegen ist. Der Rest ist bei mir Geschichte...
11. August 2014: Von Ursus Saxum-is an B. S.chnappinger Bewertung: +3.00 [3]
Weder die militante Verteidigung jeder neuen Technik, noch das Ablehnen jedweder Technologie sind zielführend. Trotzdem begrüsse ich es, wenn Menschen es heute noch schaffen, sich auch einmal kerniger auszudrücken.

Einer bewusste Anwendung von Technik steht nichts entgegen, solange sie denn tatsächlich bewusst geschieht. Hier trifft die Kritik von John durchaus. Es machen sich zunehmend Menschen abhängig von Technologien, die sie zum einen nicht verstehen und zum anderen am Ende auch nicht wirklich benötigten. Ein Hauptgrund für den Einsatz dieser Technik ist oftmals Komfort, manche sagen auch einfach Faulheit, aber gleichzeitig werden die ersetzten eigenen Fähigkeiten gar nicht mehr geübt und verschwinden langsam im Vergessen. Bei manchen Fähigkeiten muss man sich die Frage stellen, ob man sie überhaupt noch braucht, aber bei der aktuellen Digitalisierung werden auch Fähigkeiten an elektronische Geräte abgegeben, die vielleicht doch besser im Kopf des Piloten bleiben sollten. Nachdem ich letzte Woche das erste Mal einen relativ frischgebackenen Piloten erlebt habe, der keine Platzrunde mehr ohne die im iPad eingeblendete georeferenzierte Platzrunde fliegen konnte, stehe ich dem einen oder anderen Fortschritt jedenfalls etwas skeptisch entgegen.
11. August 2014: Von Sebastian Grimm an Ursus Saxum-is
Das gleiche gibt's doch auch im Strassenverkehr...wenn man mitdenkt und navigatorisch
einigermassen fit ist (Ich wage kaum es "situational awareness" zu nennen) fährt man besser...
Und wie viele Leute gibt es die sich NUR auf's Navi verlassen? Und warum sollte es in der Fliegerei anders um den Durchschnitt von Persönlichkeiten bestellt sein als im Strassenverkehr... ;o)

Ich suche mir immer den besten Mix aus allen Möglichkeiten für die entsprechende Situation und nutze diese bewusst..weitestgehend...hoffe ich...
11. August 2014: Von Erik N. an Ursus Saxum-is
Also,
ich habe vor 20 Jahren schon mal angefangen mit der PPL, dann aber wieder aufgehört, weil mir total klar wurde, dass ich in meinem Job als Unternehmensberater (kam damals gerade aus dem Studium) nur ein Sonntagsflieger mit den 12 Pflichtstunden würde, was ich schon damals und auch heute als weit zu wenig erachte.
Abschrecken lassen habe ich mich nie von der Komplexität, sondern vor meiner eigenen, absehbar geringen Praxis. Jetzt habe ich die zeitliche und finanzielle Unabhängigkeit, es zu machen, also mache ich es. Aber wer ernsthaft glaubt, er bräuchte die PPL für den Stammtisch, und dann beim Schnupperflug merkt "Huch, das ist ja komplizierter als Autofahren" - der bleibt vielleicht wirklich besser abgeschreckt, ist bei den 90% und bleibt am Boden.

Ich denke wir sind uns schon einig, dass eine georeferenziert richtig geflogene Platzrunde, anhand der Moving Map, zumindest mal die Anwohner lächeln lässt, jedenfalls besser ist, als eine irgendwie dahergeschnibbelte Flugbahn anhand falsch oder nicht richtig identifizierter Bodenmerkmale. Ich finde nichts dabei, fliegen zu lernen mit den Hilfsmitteln, die es eben gibt. Dass ich für den Fall des Ausfalls die Koppelei auch können muss, ist doch klar !?

Ich würde das iPad aber nun auch nicht als Mittel erster Wahl bezeichnen. Auf dem Kniebrett ist es zu schwer, klobig, es ist dann meist nicht an und sich vor einem kurzen Blick erst einloggen ? Hmm... Denke mal, man bereitet den Flug so vor, dass man im Hirn hat, wo man hinfliegt und sein müsste, also auf Sicht, und das gilt umso mehr, wenn das Flugzeug keine eingebaute Moving Map hat. Irgendwie ist das iPad aber doch wohl ein gutes Fallback - man schaut mal drauf, um sich zu orientieren, und dann fliegt man wieder. Ständig draufzustarren - das macht doch keiner, oder ??
11. August 2014: Von B. S.chnappinger an Ursus Saxum-is Bewertung: +3.00 [3]
Und wie viele haben jahrelang die hier heilig gesprochene "gute, alte Funknavigation" benutzt ohne sie komplett zu verstehen? Wussten wirklich alle Bescheid über zunehmende Abstände von radials bei größer werdendem Abstand von der Station? Wie viele sind bei "fly inbound on radial 270" Richtung Westen gegurkt? wie viele haben nicht verinnerlicht, welche üble Hundekurve ein NDB basierter Flug bei etwas Seitenwind erzeugen kann?

GPS-Navigation ist im Grunde leichter zu kapieren und zwar ohne, dass man wissen muss, wie man einen Satelliten baut (war es das, was mit "komplett verstehen" gemeint war?). GPS-Navigation ist eindeutiger interpretierbar, eigene Berechnungsfehler werden eliminiert.

Dass GPS und MovingMap, zusammen mit leistungsfähiger PC-Technologie darüber hinaus noch vieles weitere können, wie Terrain-Warnung, komplette Anflüge mit Höhenprofil abfliegen, wenn gekoppelt mit AP, oder auch nur mittels OBS einen virtuellen 3 Grad Anflug auf jeden kleinen Flugplatz zu legen, was einem schon mal eine gute erste Anflugorientierung unter VFR-Bedingungen verschafft, ist dann schon weniger trivial und, seid froh, siebt schon die ersten Idioten aus.

Leute, dass der Trend in diese Richtung geht, egal ob VFR, IFR, Berufsfliegerei oder Hobbypilot ist doch nicht nur so, weil die Fliegerei nun den "Idioten" offen stehen soll, sondern, weil es einfach viel bessere Technologien sind!
11. August 2014: Von Lutz D. an B. S.chnappinger Bewertung: +12.00 [12]
Ja, absolut!

Ich verstehe bei Beiträgen wie denen von John auch nicht, warum man da einen Gegensatz erzeugen muss, den es eigentlich gar nicht gibt.

GPS und MovingMap sind jetzt nicht die erste einscheidende Veränderung in der Fliegerei in den letzten 100 Jahren.

Man erinnere (ich nicht) sich an die Ablösung der Spornradflugzeuge nach dem Krieg durch seinerzeit moderne Bugradtrainer wie die 150er. Es ist völlig außer Zweifel, dass das Spornradfliegen mehr Verständnis für das Zusammenwirken der Kräfte am Flugzeug benötigt, dass die Koordination von Hand und Fuß schwieriger und aufwändiger ist und dass der Umstieg der Flugschulen auf Bugradflieger ganzen Pilotengenerationen bestimmte Fähigkeiten genommen habt.

Oder die Einführung von Landeklappen, die den Slip im Standardverfahren quasi abgeschafft haben. Elektrische Starter, die nun schon seit den 50er Jahren dazu führen, dass die meisten Piloten nicht mehr so richtig wissen, wie die Zylinder geprimed sein müssen, damit der Motor nach einem Takt anspringt.

Seit den 20ern gibt es überall Flugplätze, was die Piloten um das Können gebracht hat, Landeplätze selbst zu identifizieren und zu nutzen. Seitdem es Werften gibt, kann kaum ein Pilot auch nur das Öl an seiner Maschine wechseln.

Und schauen wir uns andere Bereiche des Lebens an - wer kann denn noch Autos ohne synchronisiertes Getriebe fahren? Wer einen Auspuff wieder mit Draht hochbinden? Wer kann ein Feuer im Wald anzünden und einen Fisch fangen? Wer kann mit der Hand schöne Briefe schreiben?

Das alles sind Fertigkeiten, die vor nur einer, zwei oder drei Generationen das Großteil der Menschen, Piloten, Autobesitzer konnten.

Heute kann es nur noch ein kleiner Kreis. Es gibt noch Oldtimer-Fans, die Zwischengas geben, Handpropper, Karte/Kompass-Navigationsmeister, Survival-Freaks, Kalligraphen.

Man braucht sie nicht, aber sie haben ihre Nische und in der Regel begegnet man ihnen mit Respekt. Es gibt sogar noch Kutscher und Hufschmiede, auch wenn kaum noch jemand Pferde als Fortbewegungsmittel benutzt.

Natürlich gibt es die Situationen, in denen man dann merkt: Oh, schade, hier ist etwas verloren gegangen. Die Oma konnte noch ein Loch im Strumpf flicken, wir kaufen bei Kik für 0,99€ zwei neue Paar.

Das ist der Lauf der Welt. Jeder kann ihm für sich selbst Einhalt gebieten, in dem er wichtige Fähigkeiten, die aus der Zeit gefallen sind, weiter nutzt, trainiert, tradiert, dafür begeistert.

Das wird nicht gelingen, wenn man sich hinstellt und sagt: "Fliegen, das dürfen eigentlich nur Typen wie ich, die dem Otto-Normalbürger weit überlegen sind".

Das ist nicht nur völliger Blödsinn, sondern auch eine groteske Fehleinschätzung der Kompliziertheit der Fliegerei.

11. August 2014: Von Andreas Trainer an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]

Lutz, sehr schön geschrieben!

Oder wie man in Bayern sagt: "Leben und leben lassen."

In der Bibel steht auch so was bei Johannes: "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein ..."

Die Vielfalt macht das Leben doch erst lebenswert - der Gegensatz von Vielfalt ist Einfalt.

11. August 2014: Von B. S.chnappinger an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]
Sehr gut geschrieben!
Dem ist nichts hinzuzufügen...

(Ich habe übrigens meinen Schein 1977 auch auf einer C-140 Spornradmaschine gemacht und meinen ersten Alleinflug von EDNJ nach EDMS entlang der Donau gemacht und dabei fast das Umschalten der Tanks vergessen vor lauter Bodenbeobachtung... war ja alles ganz nett, aber aus heutiger Sicht fast archaisch)
Welches Holding in EDDH meinst Du im Zusammenhang mit VFR-Pflichtmeldepunkten?
Holdings kenne ich nur im IFR Betrieb.

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