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John, da mag ich zwei Aspekte kommentieren:
Die Komplexität der
Luftraumstruktur in Deutschland (die noch vergleichsweise überschaubar
ist, man schaue sich mal manche unserer Nachbarländer an) ist unter
anderem auch so, weil bei der Planung in vielen "terminal areas" eine
umfassende Berücksichtigung von GA-Plätzen und Segelfluggeländen
stattfindet. Gerade bei letzteren hilft jede Anhebung der Untergrenze
eines "C" oder "D" um 500 ft oder eine auf der Karte auf den ersten
Blick unmotiviert erscheinende Luftraumgrenze beim "Wegkommen" vom
Flugplatz. Beispiel Stuttgart - da hätten die Luftraumplaner sicher
manche Grenze anders gezogen, wenn man den Segelfliegern auf der Alb
nicht das Leben hätte erleichtern wollen.
Und zum Thema "Auslese
durch old-school-navigation": Die Fliegerei ist auch mit GNS430, Tablet
& Co. komplex genug, um den Normalbürger auszusieben. Ich habe schon
mehr als einen Intro-Flug gemacht, wo der Interessent hinterher keiner
mehr war, nachdem er gesehen hat, dass man vor dem Fliegen erst mal
Wetter, NOTAMs, Flieger und Papiere checken muss, dass das Anlassen
eines Flugzeugs eine Checkliste braucht (wie unterscheidet sich das
Kalt- und Warmstart-Procedure bei Deinem Auto?) und dass man ein
Funkgerät bedienen muss, wo man doch kein Wort von dem, was der "Tower"
so redet, verstanden hat.
Zu dem Punkt, dass das alles halb so
wild und in 45 Flugstunden leidlich erlernbar ist, kommen viele dann gar
nicht mehr - alleine der Aufwand schreckt schon beim ersten Kontakt 90%
der Leute ab. Und wenn man dann noch erzählt, dass man mit dem
Vereinsflieger zwar durchaus nach Mallorca fliegen kann, dabei eher der
Weg das Ziel sein sollte und die Linie nur einen Bruchteil kostet...
Nein,
eine zusätzliche Auslese dadurch, dass wir Fliegen nach Karte und
Schnapskompass zur Maxime erheben braucht es nicht - und ich sehe da
auch wirklich keinen Sicherheitsgewinn darin.
Just my 2ct...
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Tobias. Genau das ist ein Problem der GA-Fliegerei in Bezug auf Nachwuchs. Wir können kein Marketing. Es ist völlig falsch eibem flugscheininteressent gleich alle Hürden zu zeigen. Es ist besser ihn einfach einsteigen zu lassen, Motor an und los. Er muss Freude und Neugier verspüren. Und später kann man ihn nach und nach an die Feinheiten heran führen. Am Anfang gleich einem potenziellen Schüler die Probleme zeigen führt natürlich zu 90 % zur Flucht. Mir hat es ein bekannter gezeigt in dem wir einfach eingestiegen sind und los gings. Er hat keinen auf "es ist sehr komplex und ich bin schlauer als du" gemacht. Er zeigte mir wie schön selber fliegen ist. Der Rest ist bei mir Geschichte...
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Wolff, ich verstehe was Du meinst. Und nur nochmal zur Klarstellung: Keinesfalls versuche ich, einem Interessenten die Fliegerei möglichst kompliziert darzustellen - ich erzähle kein Wort von ZÜP, Sprachbefähigung oder Sitzplatzunfallversicherung und ich erkläre auch nicht beim Intro-Flug, wie man ein VOR anfliegt ;-).
Vielleicht bleibt bei Deiner Methode der eine oder andere Interessent eher hängen und beginnt eine Ausbildung. Aber macht er sie auch zu Ende? Was nützt es, wenn der arme Mensch erst nach ein paar Stunden merkt, dass zu einer Flugstunde eine Vorbereitung des Schülers, ein Briefing und ein Debriefing gehören? Und dass eine Flugstunde je nach An- und Abfahrt gut und gerne mal vier Stunden Abwesenheit am schönen Sonntag von der Familie bedeutet (für den Lehrer übrigens auch, aber der wusste ja vorher, worauf er sich einlässt ;-))?
Was hält die Leute bei der Fliegerei? Sicher sind es unterschiedliche, teils auch "niedere" Beweggründe, aber zumindest bei mir ist es die Freude am Umgang mit der Technik, die Herausforderungen durch ständig wechselnde Bedingungen, das Zusammenspiel mit anderen im Luftraum und ja - irgendwie gehören halt auch das Wetter- und NOTAM-Briefing und die Flugvorbereitung dazu. Das ist halt irgendwie Teil des Gesamtpakets, an dem man seine Freude hat. Nur der Bilck aus dem Fenster hätte mich sicher nicht zum PPL motiviert und schon gar nicht so lange bei der Stange gehalten.
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