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11. August 2014: Von B. S.chnappinger an Ursus Saxum-is Bewertung: +3.00 [3]
Und wie viele haben jahrelang die hier heilig gesprochene "gute, alte Funknavigation" benutzt ohne sie komplett zu verstehen? Wussten wirklich alle Bescheid über zunehmende Abstände von radials bei größer werdendem Abstand von der Station? Wie viele sind bei "fly inbound on radial 270" Richtung Westen gegurkt? wie viele haben nicht verinnerlicht, welche üble Hundekurve ein NDB basierter Flug bei etwas Seitenwind erzeugen kann?

GPS-Navigation ist im Grunde leichter zu kapieren und zwar ohne, dass man wissen muss, wie man einen Satelliten baut (war es das, was mit "komplett verstehen" gemeint war?). GPS-Navigation ist eindeutiger interpretierbar, eigene Berechnungsfehler werden eliminiert.

Dass GPS und MovingMap, zusammen mit leistungsfähiger PC-Technologie darüber hinaus noch vieles weitere können, wie Terrain-Warnung, komplette Anflüge mit Höhenprofil abfliegen, wenn gekoppelt mit AP, oder auch nur mittels OBS einen virtuellen 3 Grad Anflug auf jeden kleinen Flugplatz zu legen, was einem schon mal eine gute erste Anflugorientierung unter VFR-Bedingungen verschafft, ist dann schon weniger trivial und, seid froh, siebt schon die ersten Idioten aus.

Leute, dass der Trend in diese Richtung geht, egal ob VFR, IFR, Berufsfliegerei oder Hobbypilot ist doch nicht nur so, weil die Fliegerei nun den "Idioten" offen stehen soll, sondern, weil es einfach viel bessere Technologien sind!
11. August 2014: Von Lutz D. an B. S.chnappinger Bewertung: +12.00 [12]
Ja, absolut!

Ich verstehe bei Beiträgen wie denen von John auch nicht, warum man da einen Gegensatz erzeugen muss, den es eigentlich gar nicht gibt.

GPS und MovingMap sind jetzt nicht die erste einscheidende Veränderung in der Fliegerei in den letzten 100 Jahren.

Man erinnere (ich nicht) sich an die Ablösung der Spornradflugzeuge nach dem Krieg durch seinerzeit moderne Bugradtrainer wie die 150er. Es ist völlig außer Zweifel, dass das Spornradfliegen mehr Verständnis für das Zusammenwirken der Kräfte am Flugzeug benötigt, dass die Koordination von Hand und Fuß schwieriger und aufwändiger ist und dass der Umstieg der Flugschulen auf Bugradflieger ganzen Pilotengenerationen bestimmte Fähigkeiten genommen habt.

Oder die Einführung von Landeklappen, die den Slip im Standardverfahren quasi abgeschafft haben. Elektrische Starter, die nun schon seit den 50er Jahren dazu führen, dass die meisten Piloten nicht mehr so richtig wissen, wie die Zylinder geprimed sein müssen, damit der Motor nach einem Takt anspringt.

Seit den 20ern gibt es überall Flugplätze, was die Piloten um das Können gebracht hat, Landeplätze selbst zu identifizieren und zu nutzen. Seitdem es Werften gibt, kann kaum ein Pilot auch nur das Öl an seiner Maschine wechseln.

Und schauen wir uns andere Bereiche des Lebens an - wer kann denn noch Autos ohne synchronisiertes Getriebe fahren? Wer einen Auspuff wieder mit Draht hochbinden? Wer kann ein Feuer im Wald anzünden und einen Fisch fangen? Wer kann mit der Hand schöne Briefe schreiben?

Das alles sind Fertigkeiten, die vor nur einer, zwei oder drei Generationen das Großteil der Menschen, Piloten, Autobesitzer konnten.

Heute kann es nur noch ein kleiner Kreis. Es gibt noch Oldtimer-Fans, die Zwischengas geben, Handpropper, Karte/Kompass-Navigationsmeister, Survival-Freaks, Kalligraphen.

Man braucht sie nicht, aber sie haben ihre Nische und in der Regel begegnet man ihnen mit Respekt. Es gibt sogar noch Kutscher und Hufschmiede, auch wenn kaum noch jemand Pferde als Fortbewegungsmittel benutzt.

Natürlich gibt es die Situationen, in denen man dann merkt: Oh, schade, hier ist etwas verloren gegangen. Die Oma konnte noch ein Loch im Strumpf flicken, wir kaufen bei Kik für 0,99€ zwei neue Paar.

Das ist der Lauf der Welt. Jeder kann ihm für sich selbst Einhalt gebieten, in dem er wichtige Fähigkeiten, die aus der Zeit gefallen sind, weiter nutzt, trainiert, tradiert, dafür begeistert.

Das wird nicht gelingen, wenn man sich hinstellt und sagt: "Fliegen, das dürfen eigentlich nur Typen wie ich, die dem Otto-Normalbürger weit überlegen sind".

Das ist nicht nur völliger Blödsinn, sondern auch eine groteske Fehleinschätzung der Kompliziertheit der Fliegerei.

11. August 2014: Von Andreas Trainer an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]

Lutz, sehr schön geschrieben!

Oder wie man in Bayern sagt: "Leben und leben lassen."

In der Bibel steht auch so was bei Johannes: "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein ..."

Die Vielfalt macht das Leben doch erst lebenswert - der Gegensatz von Vielfalt ist Einfalt.

11. August 2014: Von B. S.chnappinger an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]
Sehr gut geschrieben!
Dem ist nichts hinzuzufügen...

(Ich habe übrigens meinen Schein 1977 auch auf einer C-140 Spornradmaschine gemacht und meinen ersten Alleinflug von EDNJ nach EDMS entlang der Donau gemacht und dabei fast das Umschalten der Tanks vergessen vor lauter Bodenbeobachtung... war ja alles ganz nett, aber aus heutiger Sicht fast archaisch)

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