Es ist ganz sicher eine gute Idee, daß man als Anfänger (und hin und wieder auch mal so zwischendurch) die Grundlagen der Navigation auch mit einfachen Mitteln kennenlernt. Dagegen spricht überhaupt nichts.
Es gibt aber aus meiner Sicht keinen vernünftigen Grund, sich im Cockpit so weit das möglich ist von allen "Nebentätigkeiten" zu entlasten und mit modernen Mitteln sicherzustellen, daß man in Frieden mit den Luftraumstrukturen von A nach B kommt.
Wer einmal an einem schönen Wochenende in den Ferien in die FIS Frequenz reingehört hat und die Geduldsproben der Damen und Herren dort life miterlebt (Ich bin jetzt am Autobahnkreuz südlich Berlin), und - wie schon mehrfach erlebt - die lost - in - space - Piloten und deren hörbar aufkommende Panik erkennt, weil sie keine Ahnung mehr haben, wo sie sind, der wünscht sich moderne und klare Navigationshilffsmittel für jedermann. Ich habe schon einmal einen solchen Kandidaten südlich Berlin visuell aufgenommen und ihn zu seinem gewünschten Platz geleitet, der Mann wusste wirklich nicht mehr wo er war und war dabei exakt 180 Grad vom Kurs abgekommen. In plastischer Erinnerung auch ein (lange verstorbener) Vereinskamerad, der mit seiner minimal ausgestatteten Piper in Ermangelung von Englischkenntnissen und mit marginalen Instrumenten einfach bis nach Duxford hinterhergeflogen ist, um sich Navigation und Funk zu ersparen.
Das kann man machen, muss man aber nicht.
Und immer noch für einen Witz gut der Pilot, der in den Alpen der Bahnlinie folgt, die dann in einem Tunnel endet.
Auch ich bin Segler und im vergangenen Jahr mit einem Katamaran von Grand Canaria über die Kapverden nach St. Lucia gesegelt. Natürlich waren moderne Navigationsmittel an Bord aber einer aus der Crew hat nach alter Väter Sitte mit dem Sextanten jeden Tag "die Sonne geschossen". Danach mit Tabellen den Standort ausgerechnet (auf so einer Tour hat man jede Menge Zeit und da kommt es auf eine Stunde nicht an) und er lag immer ein ordentliches Maß an Meilen daneben. Das spielt da keine Rolle, aber ich möchte doch nicht am Ende eines Trips ein Korrekturgespräch mit der Behörde haben, weil ich so knapp gekoppelt habe, daß ich schon in der Mitte des Flughafens München bin und von Hubschraubern mit kleinen Schildern, auf denen Telefonnummern stehen, begleitet werde.
Man muss nur mit den Mitteln der Wahl auch umgehen können und wissen was man tut, wenn es mal dunkel wird am Bildschirm.
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In den Bergen nur IFR (i follow road), da kommt man meist automatisch beim Pass drüber ;o)
Wenn man sich überlegt dass man ein aktuelles Android Pad in 7" für 200€ und eine entsprechende Software, auch nicht viel teurer, gibt es eigentlich kaum Grund sowas nicht zu benutzen!
Ich teste gerade Garmin und Skydemon gegeneinander...zum finalen Schluss bin ich noch nicht gekommen...
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