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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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13. April 2009: Von Max Sutter an Gustav HOLDOSI
Hallo Herr Holdosi,

Sie zitieren umfangreich einen "das habe ich schon immer gewusst" und "die mach(t)en alles verkehrt" Artikel von der Sorte, wie man es häufig sieht nach irgendwelchen Problemen. Mal von einigen klaren sachlichen Ungenauigkeiten abgesehen: Diese Argumentation sticht nur dann, wenn man davon ausgeht, dass im LBA lauter Dummköpfe sitzen, welche nichts von der Materie verstehen und Herrn Thielert willfährigst aus der Hand fressen. Denn alle die Fragen, wie z.B. Common Rail oder Ausflockung des Diesels, sind - da können Sie Gift darauf nehmen - bis zum Anschlag durchgekocht worden.

Beim Diesel hat das zu einer relativ hohen Temperatur-Untergrenze für den Einsatz geführt, wobei eine Vorwärmung des Treibstoffs dank am Motor vorhandenen Wärmeüberschusses auch noch als Option zur Verfügung stünde. Und dass das LBA Common Rail so ohne äußerst kritische Hinterfragung und einen Sack voll Nachweisen einfach frisst - würden Sie davon ausgehen? Doch wohl nicht wirklich, und bestimmt stand das Amt auch darüber in enger Rücksprache mit Bosch. Die nehmen ihren Job nämlich ganz ernst.

Sowenig kommt der Motorblock von irgendeiner Schrotthalde oder inoffizieller Abzweigung in der Produktion, sondern er wird mit ganz bestimmten, vertraglich festgelegten, luftfahrtrechtlich stichhaltigen Prüfungen und Dokumenten an Thielert ausgeliefert. Denn auf dem Schrottplatz gibt es Motorblöcke bestimmt günstiger als welche direkt von Daimler mit dem gelben Karton dran.

Das ist genauso wie der Exxon-Jet-Piston-Fehlschuss - man formuliert ein Problem, wo keines ist (da der systematische Test in den Spezifikationsgrenzen des Treibstoffs immer Teil einer Zulassung ist, das ist bei Jet-A-Dieselmotoren nicht anders als beim Mogas für die Benziner), nur um dann mit dem Finger (oder im Falle Exxon dem Haftungsrecht) auf eine vermeintlich kritische Stelle zu zeigen. Und einmal ganz im Vertrauen: Exxon verdammt in seinem Orientierungsblatt den Gebrauch von Jet-A und A1 geradezu - natürlich technisch vordergründig schlüssig begründet, und Ihr zitierter Artikel behauptet das pure Gegenteil und verdammt stattdessen den Einsatz von Diesel beim selbstzündenden Luftfahrttreibling. Dabei wissen wir doch spätestens seit der Erfindung des alten Rudolf Gott hab ihn selig, dass ein Dieselmotor im Bereich der Leichtöle ein regelrechter Allstoffmotor ist.

Auch der Hut von der Blitzgefahr ist reichlich alt, und im Übrigen durch NTSB-Studien widerlegt. Ausgerechnet an jenem berühmten 11. 9. hätte in Seattle eine ACME-Konferenz darüber starten sollen - es gab aber an dem Tag frei. Mit Verspätung haben wir dann das Thema doch noch abgearbeitet - das mit der Blitzgefahr für die Elektronik lässt sich nicht belegen - selbst mit Glascockpit wird die Hardware nicht so geschädigt, dass sie dauerhaft aussteigt. Doch zum die Leute erschrecken vor der Elektronik - war auch bei den ersten Zivilflugzeugen mit Fly-by-wire schon ein heißes Thema - wird die Blitzgefahr immer wieder hervorgeholt. All das bewegt aber nur warme Luft, und dafür ist das Forum zu schade.

Gruß

Max Sutter
14. April 2009: Von Peter Schmidt an Max Sutter
Diamond Industries hat im Schnitt 11 Monate für die Entwicklung eines ihrer Flugzeuge wie DA42 oder DA50 gebraucht und die Dinger fliegen sicher und gut. Während der Entwicklungsphase hat es in Wiener Neustadt keinen einzigen Unfall gegeben. Nicht wie bei Cirrus und anderen, wo man die Testpiloten zu Grabe trug. Die Diamond Probleme fingen eigentlich erst an, als man sich für Thielert entschied...und ganz ehrlich gesagt...der TAE 125 wurde am 03. Mai 2002 zertifiziert und bis zum heutigen Tage hat man das 300 Stundengetriebeproblem nicht im Griff. 7 Jahre sind seit damals vergangen. In 7 Jahren baut Diamond wahrscheinlich eine bemannte Rakete und landet am Mond...ein bißchen kommt da schon der Verdacht auf, daß der Thielertmotor ein Problem hat.....
14. April 2009: Von Max Sutter an Peter Schmidt
Wie gesagt, ich halte viel von der fachlichen Kompetenz und der Gründlichkeit des LBA. Allerdings ist mir auch schleierhaft, wie das mit dem 300-Std.-Getriebe durchgewunken werden konnte. Sowas war und ist einfach nicht luftfahrttauglich, da kann man mir sagen was man will.
15. April 2009: Von Gustav HOLDOSI an Max Sutter
Hallo Hr. SUTTER,

Ich kann den Background der Luftfahrtsachverständigen als "Normalverbraucher" nicht werten und habe ihn als das bezeichnet, was ich auch geschrieben habe: Als einen mir bis dato unbekannten Artikel.

Wenn ich allerdings davon ausgehe, dass diese von Ihnen als eher nicht glaubwürdig herabgestuften Personen auch für das Gericht beachtliche Gutachten schreiben, dann darf ich doch davon ausgehen, dass die als Fakten beschriebenen Umstände stimmen. Wem soll man denn sonst glauben?
Oder gehen Sie davon aus, dass zu Gericht aufgrund falscher Gutachten falsche Urteile ergehen?

Was das LBA angeht, da waren wir beide nicht dabei. Ich denke zumindest einer hat dazu Stellung genommen. Ich sehe bis dato keinen Anlaß ihm nicht zu glauben oder gar anzunehmen, dass er die Unwahrheit publiziert hat.

Jedenfalls unbestritten scheint Ihrerseits die Problematik des Getriebes zu sein. Die Blauäugigkeit jemandem einen Motor zu verkaufen, der dann nach wenigen Stunden bereits in wesentlichen Teilen überholungsbedürftig wird, ist ungeheuerlich!

Insofern sind Personen, die THIELERT das blinde Vertrauen schenkten wohl selbst schuld an ihrer eigenen Misere. Es muss doch wohl allen vor Kauf bekannt gewesen sein, dass hier ein Problem besteht. Würden Sie unter solchen Umständen so ein Motörchen gekauft haben?

Aus meiner Sicht hat dieser Hersteller das Vertrauen der Verbraucher verspielt. Die nach Konkursabwicklungstaktik zum Tragen gekommene "Preispolitik" war vermutlich denn auch in den Augen Vieler Ausnutzung eines Monopols oder schlichtweg Erpressung. Zumindest erweckt das den Anschein (ohne inkriminieren zu wollen). Würden Sie als Betroffener dort noch jemals kaufen, wenn es andere Alternativen gäbe?

Weiter erhebt sich die Frage:
Wer würde sich heutzutage ein Auto kaufen, wo der Verkäufer/Hersteller sagt, der Motor ist woanders zu reklamieren?
Auch das würde ich weder als Autokäufer noch als Flugzeugkäufer akzeptieren! Schließlich trifft ja der Hersteller die Auswahl des geeigneten Motors und ist dieser meiner Auffassung nach für das Gesamtwerk verantwortlich.

Was den Blitz betrifft, da habe ich jedoch nach wie vor sehr große Bedenken.
Wie beurteilen Sie dennn den Blitzschlag vom 16.4.2008 beim Kaiserstuhl, der von hinten einschlug und die Ruder abschmolz?

Wie man in diesem Forum lesen konnte: "Nach Zeugenaussagen der am Unfallort eingesetzten Hilfskräfte erhärtete sich der Verdacht dadurch, daß einige Teile im Bereich des Höhenruders der DA 42 fehlten und Verbrennungsspuren am Wrack sichtbar waren. Weiters beobachteten Augenzeugen, daß das Flugzeug senkrecht zu Boden stürzte und sich mehr als einen Meter tief in das Erdreich bohrte. Fotos der Bergungsarbeiten wurden auf der Homepage derFeuerwehr Endingen ins Internet gestellt."

Kann man da so einfach zur Tagesordnung übergehen? Ist schon ein (vielleicht wieder bezweifelbares) Gutachten da?

Selbst wenn Sie in Ihrer Wortmeldung vom 5.5.2008 13:18h keine Vergleiche über Blitze zulassen wollen, so schreiben aber doch auch:

"Ich halte zwar das Aluminium für das derzeit immer noch beste Material für die E-Klasse-Flieger, doch mit der spezifischen Sicherheit gegen Blitzschlag als besonderes Merkmal würde ich nicht mit verstärkter Betonung argumentieren."

Das Thema Blitzschlag dürfte wohl noch lange nicht ausdiskutiert und bei diesem Flugzeug gelöst sein!
Wer will schon Opfer eines Feldversuches werden?
In diesem Sinne steige ich im Interesse meiner eigenen Sicherheit lieber in ein Flugzeug aus Alu als in ein Kunststoffflugzeug. Diese Sicherheitsbetrachtung gilt auch für unseren Verein - bis das Gegenteil bewiesen ist: Sicher ist sicher!

Liebe Grüße
Gustav Z. HOLDOSI
MOTORFLUGUNION KLOSTERNEUBURG
www.flugschule.at

###-MYBR-###
15. April 2009: Von ex__insider an Gustav HOLDOSI
Vielleicht mag der werte Herr Maier ein Fachmann auf seinem Gebiet sein, nur leider scheint er etwas an altersbedingter Sehschwäche zu leiden. Denn anders kann ich es mir nicht erklären, dass er zum einen den Thielert-Motor so verteufelt, speziell die Common Rail an den Pranger stellt. Und andererseits voller Erwartung ob des von Diamond entwickelten Motros ist. Irgendwie scheint Ihm hier entgangen zu sein, dass es sich im Grunde um identischen Triebwerke handelt. Auf den weiteren Blödsinn den der werte Herr da verzapft will ich gar nicht weiter eingehen. Und bevor es zu Fragen kommt, ja ich habe den ganzen Artikel gelesen. Und dem Autor meine persönliche Meinung auch schon mitgeteilt.

BTW: leider war ich nicht persönlich auf der AERO, aber stimmt es, dass eine der Diamond mit dem neuen Austro Motor per Achse abtransportiert werden musste, weil sie nicht startete?
15. April 2009: Von Max Sutter an Gustav HOLDOSI
Wie beurteilen Sie dennn den Blitzschlag vom 16.4.2008 beim Kaiserstuhl, der von hinten einschlug und die Ruder abschmolz?

Klar: Plasticflieger. Ich bin nicht orientiert, welche Modifikationen dieser Unfall ausgelöst hat, ich könnte mir aber vorstellen, dass Diamond danach die durch Ableitmatten geschützten Zonen überprüft und ggfs. überarbeitet hat.

Natürlich hat es einen Grund, warum ich mich viel lieber in einen Blechflieger setze, obschon auch dort schon sehr gut sichtbare Beschädigungen vorgekommen sind, bei der geringen Eigenkapazität einer solchen fliegenden Blechbüchse eher verwunderlich. Über die Blitze wissen wir halt doch noch nicht ganz soviel wie St. Petrus. Komischerweise übersteht die Elektronik solche Malheurs sehr gut - ansonsten würde sich wohl niemand in einen fly-by-wire-Airbus setzen.

So ist es auch nicht überraschend, dass Standby-Backups für die Air Data Computer durchaus in voll-elektronischer Ausführung zulässig sind, dass also kein Aneroid-Klapparatismus mehr gefordert ist.
15. April 2009: Von Gustav HOLDOSI an Max Sutter
Lieber Hr. SUTTER,

Ich bin kein Gegner von Plastik, aber ich habe einfach Angst einen gleichen Vorfall mit tödlichem Ausgang miterleben zu müssen. Und insofern möchte ich nicht der Statistik freiwillig Zahlen liefern. Das sollen die "Gläubigen" machen, die dieses Material als geeignet ansehen.

Ich respektiere daher gerne Ihre Meinung.

Im Gegensatz dazu fühle ich mich bei Ganzmetallflugzeugen wie Cessna & Co deutlich sicherer.
Auf unserer C172 mit Kennzeichen OE-DVK hat, mittels Foto beweisbar, ein Blitz eingeschlagen.
Das zufällig zustande gekommene Foto zeigt sogar den Blitz ab Erdboden zum Zeitpunkt des Einschlages in die rechte Fläche (in den Bereich des Tanks) und ist ein Jahrhundertfoto.

Die mitfliegende Gattin des Piloten hat dies gar nicht bemerkt und den Blitz dem Fotoapparat zugeordnet. Das Blitzmuseum Salzburg hat dieses Foto für eine Ausstellung sogar angekauft. Der Flieger hat dies ohne weitere sichtbare Spuren aufzuweisen verkraftet. Lediglich nach ein paar Stunden hat die Lichtmaschine den Geist aufgegeben und musste getauscht werden.

Warum also Kopf und Kragen riskieren, wenn es bessere Alternativen gibt?

Ich schimpfe auch nicht auf Elektronik an Bord. Da sind Sie bei mir beim Falschen.

Es muss und soll aber auch für weniger Informierte erwähnt werden, dass dieser Generation von Flugzeugen eben noch ungelöste Probleme anhaften und dass man einen Airbus in Sandwichverbundbauweise nicht mit einer DIAMOND-Maschine vergleichen kann.

In Wikipedia kann man nachlesen: "Der Rumpf des A380 besteht weitgehend aus Aluminiumlegierungen, hierbei ist die meist verwendete eine Aluminium-Lithium-Legierung. Die Außenhaut besteht auf der Oberseite aus einem glasfaserverstärkten Metalllaminat (Glare). Die Längsversteifungen (Stringer) des unteren Rumpfbereiches (Bilge) werden durch ein Laserschweißverfahren gefügt. Das hintere Druckschott, der Heckkonus und die Querträger des Oberdecks sind aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Der Flügelmittelkasten besteht zum ersten Mal bei einem zivilen Luftfahrzeug auch aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff."

Ich gehe davon aus, dass eines Tages diese Probleme auch gelöst sein werden und wünsche in diesem Sinne dem ambitionierten Hersteller viel Erfolg. Mein Gewissen und meine Verantwortung gegenüber unseren Mitgliedern lasse ich mir aber nicht abkaufen, sorry.

Liebe Grüße
Gustav Z. HOLDOSI
15. April 2009: Von Stefan Jaudas an Max Sutter
... nunja, da interessiert mich doch, wie das Airbus und Boeing mit ihren Plastik-Seiten- bzw. Höhenflossen machen. Ich vermute mal, mehr als die üblichen Metallnetze werden die auch nicht einharzen ...
15. April 2009: Von Max Sutter an Gustav HOLDOSI
Liebr Herr Holdosi,

da müssen Sie zwei Dinge ganz missverstanden haben. Ich bin ein Freund - fast zu sagen Liebhaber von Metallflugzeugen, und vor die Wahl gestellt, würde ich eine Reise immer lieber im Metall- als im Kunststoffflugzeug absolvieren. Nur können wir nicht einfach politisch den Plasticfliegern böse Dinge andichten, welche sie in Wirklichkeit nicht aufweisen.

Doch seit den Bildern aus 2007 mit dem Mastbruch beim Team New Zealand habe ich grausam Respekt vor einem Material, welches im Gegensatz zu Aluminium ohne jegliche plastische Verformung und damit Spannungsabbau einfach durchknallt. Man stelle sich einmal vor, das würde mit einem Flugzeugflügel passieren! Vielleicht liefern uns einmal Red Bull oder Reno Anschauungsunterricht, aber ich will es nicht hoffen.

Auch das mit der Elektronik ist für mich kein Problem. Früher war es zwar unumstößliche Philosophie, dass wenn der Florentiner Torricelli seine Messwerte elektronisch ermittelte, dann das Backup dazu mechanisch zu sein hatte. Das ist aber History, elektronische Standby's sind inzwischen akzeptiert. Ich war vor Zeiten noch skeptisch, doch der Blick in die Statistik der elektrischen Vorkomnisse zeigt, dass die Sicherheit nicht beeinträchtigt ist. Und vergessen wir nicht - wir sind erst am Anfang eines Prozesses, dass uns Elektronik das Leben im Flugzeug leichter, aber mittelfristig auch wesentlich billiger macht.

My 2 cents

Max Sutter
15. April 2009: Von Michael Ringe an Peter Schmidt
Hallo Herr Schmidt,

Im Vergleich zu Ihnen ist mein Glauben in die Fähigkeiten von Diamond Industries nicht so ausgeprägt. Die DA40 oder DA42 wurden bestimmt nicht in 11 Monaten entwickelt. Mit dem TAE Motor fing bei DAI vor allem der Verkaufserfolg an. Ohne TAE wäre Diamond nicht zum drittgrößten Kleinflugzeughersteller geworden.

Das bei Cirrus Testpiloten umgekommen sind, liegt daran, dass man dort näher an die Grenzen des aerodynamisch Machbaren geht und den Flieger Performancetechnisch ausreizt. Die Flugzeuge von DAI entsprechen (abgesehen vom Kunststoffrumpf, Avionik und Diesel) den Ingenieurskünsten vergangener Jahrzehnte.

Gruß
M. Ringe
15. April 2009: Von Michael Ringe an Gustav HOLDOSI
Hallo Herr Holdosi,

Der von Ihnen angeführte Artikel bespricht Punkte die beim TAE nicht das Problem sind. Der Centurion 2.0 hat keine Probleme mit der Common Rail, den Injektoren oder Kerosin-Kraftstoffen.
Die präsentierten Aussagen entsprechen einfach nicht der Wahrheit und somit fällt mir es schwer uneingeschränkt an der objektivität des Artikels zu glauben.
Wer behauptet die Motoren kommen nicht direkt aus dem Daimler Werk, war noch nie im TAE Werk. Dort habe ich ausreichend original Daimler/ Mercedes Benz Liefergestelle gesehen mit Fabrikneuen Basismotoren. Man scheint sich den Motor auch nicht aus der nähe angesehen zu haben sonnst hätte man bemerkt, dass der TAE keine elektrische, sondern eine mechanisch angetriebene Vorförderpumpe hatt.

Generell ist fest zu stellen: ein PPL, auch in Verbindung mit langjäriger BOSCH Firmenzugehörigkeit oder Inhaberschaft eines Autohauses, macht noch Niemanden zum Luftfahrtexperten. Auch Wikipedia nicht, die Aluminium-Lithium-Legierung kommt erst im A350 großflächig zum Einsatz soweit ich weiß.

Der TAE ist, wie der fast Baugleiche AE300, eigentlich ein Elektromotor, er brauch Strom. So what. Das ist mit einem entsprechenden Flugzeugseitigen System ohne Probleme zu gewährleisten. EMI/HIRF/Lightning wird alles durch die Zulassung abgedeckt, 100% Sicherheit gibt es nicht, der Jahrhundertblitz ist nicht vorhersehbar und übertrifft eh die DO-160. Was die Avionik angeht, in den G1000/ Avidyne Flugzeugen gibt es immer nocht einen E-System unabhängigen künstlichen Horizont, Höhen- und Fahrtmesser. Damit kann ich im Notfall auch weiterfliegen.

In der kleinen GA macht man einfach Zugeständnisse was die Sicherheit angeht. Ansonnsten gäbe es keine Glascockpits in der Echo und Golf Klasse weil die Entwicklungskosten zu hoch wären. Genau so akzeptiert man bei part 23 Flugzeugen ein höheres Risiko als bei Part 25. Findet euch damit ab, oder bleibt am Boden!

Grüße
M.Ringe
16. April 2009: Von  an Gustav HOLDOSI
hallo herr holdosi,

gibt es einen link zu diesem foto???

mfg
ingo fuhrmeister
16. April 2009: Von M Schnell an Michael Ringe
Nun ein wenig mehr unabhängigkeit von einem Bordnetz wäre sicherlich schön,
allerdings muß ich ganz klar und deutlich aus der Praxis sagen,das die Chance eines Motorausfalls,bzw eines Motorproblems durch Verstellte,defekte Magnete,defekte Zündkabel und Verbleite oder verbrauchte Zündkerzen um ein vielfaches höher liegen als ein Bordnetzausfall beim Diesel.
Ein Blitzschlag,da sind wir alle uns ja hoffentlich alle einig,ist in jedem Fall und mit fast jedem Flugzeug erstmal Fatal und mit einem total ausfall aller systeme in diesem Fall bei jedem Fluggerät zu rechnen ist.Also sollte der "Blitz"nicht das mass der Dinge sein.
Alerdings würde ich mir zusätzlich zur "Backup Batterie" evtl noch einen Sonnenkollektor wünschen welcher eine Bat. Ladung ermöglicht.(Das ist kein erfindertum,fast alle L18C der BW,ohne Bordnetz hatten davon 2 montiert)
16. April 2009: Von Max Sutter an M Schnell
Ein Blitzschlag,da sind wir alle uns ja hoffentlich alle einig,ist in jedem Fall und mit fast jedem Flugzeug erstmal Fatal und mit einem total ausfall aller systeme in diesem Fall bei jedem Fluggerät zu rechnen ist.

Nein, der Punkt ist eigentlich schon längst abgehakt, haben Sie in diesem Thread nicht mitgelesen? Genau in dem Punkt bin ich nach der weiter oben erwähnten Konferenz in Seattle aufgrund der Unfall-Fakten nicht mehr einig, auch nicht hoffentlich. Von generell "erst mal fatal" kann keine Rede sein. Blitzeinschläge sind nämlich gar nicht so selten. Folglich hätten die Fly-by-wire-Flieger nie zertifiziert werden können, und elektronische Standbys für die Air Data Computer auch nicht, nur um zwei bekannte Bereiche anzusprechen.
26. April 2009: Von M Schnell an Max Sutter
Nun bei "Groß"Fluggerät mag sich ein Einschlag oder eine Spannungsentladung weniger heftig auswirken und auch die Warscheinlichkeit einer solchen Situation aufgrund der Betriebsbedingungen mögen wesentlich höher sein,jedoch bei einem VFR Fluggerät welches mit der Nötigen Vernunft innerhalb seiner Limitationen betrieben wird sollte das Risiko in Grenzen bleiben...,oder Fliegen Sie freiwillig an eine Gewitterzelle bzw die "üblichen verdächtigen Wolken" heran??



Aber dennoch haben Sie mich dahingehend erwischt,das ich in der Tat wohl einige Postings übersehen hab... ;-)
11. Mai 2009: Von Gustav HOLDOSI an Michael Ringe
"Noch ein Wort an Herr Fischer:
finden Sie sich damit ab, dass Avgas etwas für Geschichtsbücher und Oldtimer ist. Die Motorentechnik ist veraltet, Avgas aufgrund seines geringen Anteils im Kraftstoffmarkt zunehmend teuer und verbleiter Kraftstoff umwelttechnisch nicht mehr vertretbar.

Grüße
M. Ringe"
-------------------------------------------------------------
Lieber Hr. RINGE,

Ihre Gutgläubigkeit in Ehren, aber ich vermute Sie denken am realen Markt vorbei. Woher Sie Ihren Verdacht ableiten THIELERT könnte Marktführer bleiben, ist mir ein Rätsel.

Wollen wir es doch beim Namen nennen:

* THIELERT hat es in mehr als 7 Jahren nicht zustandegebracht einen zuverlässigen Motor zu bauen (Getriebe etc.).
Somit erweckt man bei mir eher den Eindruck einer kommerziellen "Bastelbude". Ursprünglich auf 3.000h TBO angepriesen, folgte die Reduktion auf 2.500h und dann das Versprechen einen Motor mit 1.000h zu liefern und einen gratis dazu. Spätestens ab diesem Zeitpunkt hätte Jedem klar sein müssen, dass sich diese Kalkulation sich nicht ausgehen kann, da THIELERT nun de facto ab sofort doppelte Fertigungskosten hatte. Nur ein Blinder hat dies nicht sehen müssen, dass THIELERT nicht davon gewußt haben soll ist unglaublich!

* DRIES hat mit seiner aus meiner Sicht voreiligen Ankündigungspolitik einen eigenen Motor zu bauen THIELERT damit quasi in Konkurs befördert. Dass beide letztlich nicht das beste Verhältnis zueinander haben wurde ja hinreichend kolportiert. Dabei hat DRIES gefliessentlich übersehen, dass er seinen eigenen Motor noch nicht soweit hat. Somit hat Derjenige am Ast gesägt, auf dem er selbst noch dazu auf der falschen Seite gesessen hat.

* DIAMOND hat sich damit selbst "das Ferserl ins Knie gehauen" und muss nun mit dieser fatalen Situation leben. Insofern scheint es eine aus meiner Sicht selbstverschuldete Misere. Hätte man also nicht zum falschen Zeitpunkt so aufgetrumpft, wäre DIAMOND und AUSTROENGINES vermutlich genug Zeit geblieben ohne große Turbulenzen auf den Markt zu treten.
Ich gehe daher davon aus, dass nicht die Wirtschaftskrise an der verheerenden Situation von DIAMOND Schuld trägt, sondern die zuvor beschriebene marktstratetgisch voreilige Ankündigungspolitik des Inhabers.

* Der Ruf von THIELERT ist nach meiner festen Überzeugung und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit über den Jordan hinüber. Die Geldabpresstaktik des Insovenzverwalters mag rechtlich wohl gerechtfertigt gewesen sein, die ehemaligen THIELERT-Käufer werden das aber in Zukunft nicht vergessen. Ursprünglich potentielle Käufer werden sich davor hüten mit solchen Personen Geschäfte zu machen - es sei denn sie wollen auch Ähnliches erleben. Schließlich, wer garantiert THIELERT´s Zukunft und die künftige Ersatzteilbeschaffung zum vernünftigen Preis? Da capo?

* Wem sollen also die potentiellen Diesel-Motorenkäufer wohl nun trauen? Einem gerade mit solchen presserischen Mitteln der Insolvenz Entsprungenen oder einem neuen Motorenverkäufer, der eindeutig in der Nullserie steht und wo Schwierigkeiten der Anlaufphase nicht absehbar sind? Wer will schon einen Motor mit der Seriennummer 1 oder 2? Wer will schon freiwillig in die Botanik - möglicherweise auch nachts?

* Wie wird Garantie geleistet und allenfalls Schadenersatz, auch für Verdienstentgang? Das ist hier die Frage.

* Was wohl alle Diesel-Motorenhersteller, auch die Franzosen, nicht kapiert haben dürften ist die Tatsache, dass LY&CONTI ihre Motoren selbst im Griff haben (also über eine volle Fertigungstiefe verfügen), die Zukäufer von Fremd-Motoren und deren Komponenten nicht, denn jeder Autohersteller ändert sein Produkt nach Belieben!

Lassen Sie doch lieber die in der ersten Reihe dieser Krise sitzenden CESSNA-Betreiber aus Ihren Kalkulationen heraus.

* Kein vernünftiger Mensch wird sich nach solchen unglaublichen Kalamitäten die "Diesel-Zukunfts-Vergangenheit" in seine gut laufende(AVGAS-)Maschinen installieren! Siehe auch die derzeitigen Sonderangebote von LYCOMING für Käufer von Werksmotoren!

* Wer scharf kalkulierte hat ohnehin gewußt, dass sich ein Umbau auf Dieseltechnologie niemals rechnet, auch nicht bei hohen AVGAS-Preisen, die ja jetzt noch dazu wieder gesunken sind. DIESEL wurde inzwischen auch teurer.

* Überdies war der Diesel-PS-Trick von THILERT ja nie ernst zu nehmen gewesen und waren in Folge die umgerüsteten Flugzeuge mit Diesel immer untermotorisiert.

Ich selbst betreibe eine Flotte von 11 AVGAS-Flugzeugen und sehe derzeit keine Alternative aus meiner Sicht nicht endentwickelte, unzuverlässige und vor allem auch zu teure Diesel-Motoren einzubauen.

Die herbeigebetete AVGAS-Krise ist nie eingetroffen, die sogenannten Umweltfanatiker/Dieseltechnologiefans sind nun Opfer des eigenen Gefühls und die Lackierten, manchmal auch die körperlich Leidtragenden/Opfer.

Ich kann daher auch nur Jedem, der weiterhin an diesem großen Diesel-Feldversuch teilnehmen möchte und auch Ihnen raten, künftig vor Kauf eine unwiderrufliche österreichische Bankgarantie bei Thielert & Co mitzubestellen. Wetten Sie bekommen keine?!?

Insofern Hr. Ringe mein Tipp:

Finden Sie sich mit AVGAS-Flugzeugen ab, auch wenn Sie vielleicht schwerer DIESEL-Lobbyist sind. Es rechnet sich verfehlte Dieseltechnologie der jetzigen Generation - aus heutiger Sicht - niemals!

Sprich: AVGAS wird dort sein, wo es der Markt verlangt. Totgeredete AVGAS-Flotten leben länger!

Aus meiner persönlichen Sicht wird eher diese "moderne" GA-Diesel-Flotte früher als später ein billiges Objekt für Museen.

Mit lieben Grüßen
Gustav Z. HOLDOSI
MOTORFLUGUNION KLOSTERNEUBURG
www.motorflugunion.at
11. Mai 2009: Von Gustav HOLDOSI an 
Lieber Hr. FUHRMEISTER,

Ja, es sollte einen geben. Inzwischen habe ich festgestellt, dass dieser nicht funktioniert. Ich habe nun meinerseits meinen Webmaster verständigt und ihn gebeten, diesen wieder online zu stellen.
Bitte um einige Tage Geduld!

Liebe Grüße
Gustav Z. HOLDOSI
11. Mai 2009: Von Gustav HOLDOSI an Michael Ringe
"Solange der AE300 nicht abspeckt, hatt dieser Motor eigentlich keine Daseinsberechtigung. Wenn Thielert die Zeit nutzt und die wenigen (aber gravierenden) Probleme des Centurion 2.0 löst, bliebt TAE weiterhin Marktführer."

-------------------------------------------------------------
Lieber Hr. RINGE,

Ich habe erst jetzt entdeckt, woher Sie die Vermutung der Marktführerschaft von THIELERT herbeziehen.

Natürlich haben Sie in dem Punkt recht, was das Gewicht des AE-Motors betrifft. Aus meiner persönlichen Sicht wird das Mehrgewicht des Motors ein Umdesignen der Flugzeuge der DIAMOND OG-Serien (Old Generation) erfordern. 40kg Motor-Mehrgewicht verändert in hohem Ausmaß das CG, welches natürlich nach vorne wandert und die Längsstabilität beeinflussen wird. Insofern ist nur ein Einbau eines hinteren Ausgleichsgewichts denkbar, wobei dann die Frage der Zuladungskapazität schlagend wird, die ja ohnehin nicht gerade üppig ist.

Irgendwie ist es ja bedauerlich, dass Flugzeuge der sogenannten "Neuen Generation" schon wieder überholt sind. Bin schon gespannt, wie die OG-Lösung nun aussehen wird.

Liebe Grüße
Gustav Z. HOLDOSI
11. Mai 2009: Von Harald Schröter an Gustav HOLDOSI
Mein neuer IO 360 A2A hat jetzt 30 Stdn. drauf. Ergebniss: Kompression rechter hinterer Zylinder sehr schlecht. Einlaßventil schließt nicht vollständig. Nach dem Versuch einer Reparatur ist die Kompression besser;jetzt soll ich erst mal 5 Stdn. fliegen. Dann wird man den Zylinder bei Bedarf abziehen und genauer anschauen. Übrigens, meines Wissens schreibt Lycoming wirtschaftlich nicht unbedeutend rote Zahlen.
11. Mai 2009: Von Philipp Tiemann an Gustav HOLDOSI
"Bin schon gespannt, wie die OG-Lösung nun aussehen wird."

Optisch gesehen wirklich sauschlecht: Diamond ist es mit der Club Star nun gelungen, aus dem zumindest sehr fragwürdig aussehenden Flieger DA40 dank Mega-Walfisch-Cowling und fehlender Radverkleidungen endgültig eine häßliche Ente zu machen.

Das mit den Radverkleidungen sowie die antike Instrumentierung sind mit Sicherheit auch dazu gedacht, das Leergewicht in akzeptable Bereiche zu bewegen. Aber in 2009 nen Flieger mit Rundinstrumenten anzukündigen ist schon originell. Zumindest ein Aspen EFD1000 sollte doch drin sein.

Der Preis, das muss man allerdings sagen ist mit 189K€ schon sehr sehr gut. Dafür bekommt man ne moderne Zelle und n modernen Motor. Hut ab. Was aber nichts daran ändert, dass es sich um ne häßliche Ente handelt. Aber das wird einige Vereine nicht daran hindern das Ding trotzdem zu kaufen.
12. Mai 2009: Von Roland Schmidt an Philipp Tiemann
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten - mir jedenfalls gefällt's. Dass der Preis günstig ist, dürfte unstrittig sein.

Warum müssen VFR-Piloten, zu denen sich die meisten leider zählen (müssen) aber mit Mäusekino rumfliegen?? Ich habe schon nicht verstanden, warum eine Skyhawk inzwischen ohne Garmin 1000 nicht mehr zu bekommen ist. DA 40 und C 172 sind nun einmal keine Mustang und werden vorwiegend VFR betrieben. Ich will beim Fliegen immer noch primär die Außensicht genießen, was natürlich keineswegs bedeutet, dass moderne Bildschirmavionik auch in Einmots, die unter IFR betrieben werden, nicht ihre Daseinsberechtigung haben.

Der Kostenschuh drückt die GA doch inzwischen so schmerzhaft, dass man so eine Idee m. E. sehr begrüßen sollte. Mich würde es nicht wundern, wenn es die Skyhawk bald auch wieder konventionell instrumentiert zu kaufen geben wird - und eines Tages wohl auch mit Diesel....
13. Mai 2009: Von  an Roland Schmidt
Da kann ich Ihnen nur Recht geben. VFR fliegen heißt auch rausgucken. Leider schauen die meisten VFR-Flieger lieber auf den Bildschirm im Flieger als raus. Und das beste, sie charten lieber einen Flieger mit Glascockpit als mit Eieruhren, obwohl beide Flieger leistungsmässig identisch sind. Nur das der mit Glascockpit 50 Euro die Stunde mehr kostet. Was das für einen Sinn macht, entzieht sich meiner Kenntniss bzw. viele VFR-Piloten wollen das Airbusfeeling beim Fliegen haben. Die Sicherheit (rausschauen) ist da nicht so wichtig. Meitens ist es sogar so, dass das bedienen der Glas-Avionik den meisten Low-Time Piloten Probleme bereitet und dann kurz nach dem Start nur noch auf die Mattscheibe schauen und überlegen, wie noch mal ein Flugplan von Egelsbach nach Kempten über RID usw geht und den Autopiloten (sofern gefunden) fliegen lassen. Sicherheit ist aus meiner Sicht was anderes.

Oder es ist ein gelungener Marketingtrick der Hersteller. Nur ein Glascockpit zeigt die Flugdaten genau an.
15. Mai 2009: Von Michael Ringe an Gustav HOLDOSI
Hallo Herr Holdosi,

natürlich wird es Avgas noch einige Zeit geben und Sie müssen Ihre Lyco und Conti-Flieger noch nicht abwracken!

Aber bedenken Sie bitte: technisch sind die Avgas-Motoren überholt. Das Verhältniss von Hubraum zu Leistung ist einfach schlecht. Sogar die Amis verstehen langsam, dass bleihaltiger Kraftstoff nicht mehr in diese Zeit passt. Da die Anzahl von Piloten weltweit rückläufig ist und somit auch in Summe weniger geflogen wird, wird Avgas aufgrund der mittelfristig nachlassenden Nachfrage zunehmend teuerer.

Das bei Lycoming immer noch Kurbelwellen abreißen (auch nach 60 Jahren Erfahrung) scheinen Einige zu vergessen, wenn über TAE gelästert wird.

Anderes Thema: Gibt's in diesem Forum denn niemanden der bei den "Fly und Try"-Tagen in Wiener Neustadt war? Irgendwie ist es verdammt leise um DAI geworden!
###-MYBR-###Grüße!!
2. Juni 2009: Von Gustav HOLDOSI an Michael Ringe
Hallo Herr RINGE,

Es besteht überhaupt kein Grund LyConti-Flieger abzuwracken - im Gegenteil! Selbst schon die bloße Idee erscheint absurd.

Aber Sie schreiben zu Recht: Avgas-Motoren sind sicher noch weiter entwicklungsfähig. Dem Vernehmen nach wird auch daran von mehreren Herstellern gearbeitet.

AVGAS wird wohl künftig im Verhältnis ebenso teurer werden wie JET-A1 oder Diesel. Die Alternative von AVGAS zu Autosuper wird wohl irgendwann auch greifen, sofern die Original-Hersteller entsprechend adaptiert oder freigegeben haben. Hier besteht wohl schon genug Erwartungshaltung und daher noch einige Hoffnung.

Von Fremd-STC´s zu AVGAS-Motoren halte ich eher weniger und bin auch von den damit einhergehenden Lebenszeitreduktionen insbesondere nicht eingenommen. Beispielsweise hielten bei einem Betreiberversuch O-200-Zylinder nur 900h, der Betrieb des Motors war jedoch ohne Dampfblasenbildungsmerkmale sowohl im Sommer wie im Winter problemlos bis 10.000 ft möglich!

Dass bei Lycoming "immer noch Kurbelwellen abreißen" (auch nach 60 Jahren Erfahrung) kann vorkommen. Materialfehler können unweigerlich dazu beitragen, bei den Stückzahlen kann das auch marginal vorkommen.

Derzeit ist einer unserer Motoren von einem Ventilbruch betroffen, dies ist jedoch eher auf mangelhafte Wartung zurückzuführen und noch eingehend mit den betroffenen Werften zu diskutieren bzw. abzuklären!

In 36 Jahren war ich davon jedoch nicht betroffen. Relevant ist für meine Aussage, dass ich seit kanpp 15 Jahren eine relativ große Flotte von AVGAS-Flugzeugen betreibe, die auch gut ausgelastet ist und regelmäßig fliegt.

Als unangepaßt und idealistisch verklärt empfinde ich Ihre Aussage, dass Andersmeinende über TAE "lästern"!

Ich kann schon aus Gewissensgründen meinen Bekannten und Freuden im Verein keine Feldversuche á la TAE oder AE empfehlen. Für mich zählt in erster Linie Sicherheit!
Diese Sicherheit gewährleisten derzeit nur AVGAS-Motoren oder Turbinen-/Jettriebwerke.

Ich habe inzwischen genug praktische Lebenserfahrung in der Fliegerei gesammelt und nehme für mich das Recht in Anspruch hierüber eine eigene Meinung zu besitzen.

Aus einer Anfrage an das österreichische BM für Verkehr, Innovation und Technologie Anfragebeantwortung
GZ. BMVIT-9.500/0005-I/PR3/2007 DVR:0000175 darf ich auszugsweise zitieren:

Fragen 7 und 8:
Wie viele technische Zwischenfälle, die nicht zum Absturz der Maschine geführt haben, sind Ihnen bekannt?
Welche Art von Zwischenfällen waren das?

Antwort:
Es sind 42 Zwischenfälle bekannt:
• Triebwerksausfall auf Grund eines blockierten Filters im Ölsystem
• Fahrwerk konnte auf Grund eines Wartungsfehlers nicht ausgefahren werden
• Gebrochenes Fitting in einer Treibstoffleitung
• Leck im Auspuffsystem
• Gebrochene Treibstoffrückleitung
• Gebrochener Auspuff
• Triebwerksausfall durch Wasser in der ECU (mehrmals)
• Ausfall des Systems der Segelstellung des Propellers
• Triebwerksausfall auf Grund einer gebrochenen Öldüse
• Triebwerksausfall auf Grund eines Metallteils im System der Segelstellung des Propellers
• Gebrochenes Fitting am Getriebe
• Triebwerksausfall mit bis dato unbekannter Ursache (mehrmals)
• Triebwerksausfall nach dem Versagen der Verbindung von Kurbel- und Nockenwelle
• Triebwerksausfall, Auffindung von zahlreichen Metallspänen im Ölfilter
• Getriebeschaden
• Triebwerksausfall auf Grund eines losen Fittings einer Ölleitung
• Verlust von Kühlflüssigkeit
• Verlust von Getriebeöl
• Triebwerksausfall nach dem Versagen eines Nadellagers am Starter
• Ausfall einer Triebwerkskupplung
• Leistungsverlust auf Grund eines gebrochenen Zylinderventils
• Verlust von Getriebeöl
• Ausfall der Hauptbatterie
• Treibstoffleck bei einem Triebwerk
• Zusammenfallen des Zusatztanks (mehrmals)
• Defekt der flexiblen Tankverbindung
• Blitzeinschlag
• Gebrochener Sicherungsring
• Gebrochene Klammer
• Gebrochene Tankhalterung
• Brand im Kabelbaum
• Defekt im Kabelbaum
• Gebrochenes Verbindungsstück
• Defekt am Propeller
• Leistungsabfall eines Triebwerks während des Fluges
• Einfahren des Fahrwerks bei der Landung mit derzeit unbekannter Ursache
• Abstellen eines Triebwerks nach Feuermeldung mit derzeit unbekannter Ursache

Wenn auch einige Punkte vielleicht nicht gerade Lebensgefahr auslösen, so ist die Häufung der dokumentierten Vorfälle unerhört. Den ganzen Bericht findet man unter https://www.parlament.gv.at/PG/DE/XXIII/AB/AB_02062/fname_097864.pdf, die der damlige Verkehrsminister und heutige Bundeskanzler FAYMANN beantwortet.

Zwischen den Zeilen kann man jedoch als Luftfahrt-Insider schon einiges herauslesen.

Sorry, aber JET-A1 oder Flugdiesel in unseren AVGAS-Fliegern, aufgrund der mangelhaften Entwicklung derzeit dreimal NEIN!

Liebe Grüße
Gustav Z. HOLDOSI
www.flugschule.at
2. Juni 2009: Von Michael Ringe an Gustav HOLDOSI
Hallo Herr Holdosi,

Ihre Ansichten bzgl. Lycoming, Dieselmotoren und Flugzeugtechnik basieren natürlich berechtigter Weise auf den Erfahrungen die Sie während Ihres Fliegerlebens gesammelt haben. Grundsätzlich stimme ich Ihnen in vielen Punkten sogar zu (auch wenn es nicht immer danach aussieht).

Ganz klar, wenn Sie in 30 Jahren zufrieden mit den Lyco sind, haben Sie keinen dringenden Grund davon abzuweichen. In Ihrer Flugschule leisten diese bestimmt zuverlässig ihren Dienst.
Aber jetzt blicken Sie mal zurück, womit sind Sie vor 30 Jahren geflogen und womit fliegen Sie heute: vermutlich regelmäßig mit einer C172 mit Lyco.

Aber fahren Sie immer noch mit dem gleichen Wagen wie damals zum Flugplatz? Vermutlich nicht. Der alte wäre nicht mehr so komfortabel, würde stinken, würde sie aber an's Ziel bringen.

Genau so ist es mit vielen Dingen, auch den Flugzeugen. Wenn ich ein modernes Flugzeug haben möchte, ist technologisch gesehen der Avgas Lyco überholt, auch wenn er immer noch funktioniert. Die Menge an Leitung kriege würde ich auch aus weniger Hubraum kriegen, ohne verbleiten Kraftstoff. Der Diesel ist vielleicht noch nicht ausgereift und 100%ig zuverlässig, das war der Lyco vor 60 Jahren aber auch nicht.

Die Liste der Zwischenfälle bezieht sich übrigens auch auf Flugzeugseitige Problemchen, nicht nur des Dieselmotors. Ganz klar, die DA 42 ist relativ neu, und wie die C172 vor 40 Jahren nicht vollständig ausgereift. Für mich kein Grund an dem TAE Diesel und der DA42 mit seinem composite design zu zweifeln. Viele Zwischenfälle lassen sich im Übrigen auf menschliches Versagen zurückführen (pilot error, bad maintenance)!

Lassen Sie uns darüber einig sein, dass wir uns im Punkt Technologie uneinig sind.

Grüße
M.Ringe


PS. Die Tatsache, dass Herr FAYMANN jetzt Bundeskanzler ist, macht die Liste übrigens nicht besser, vollständiger oder richtiger.

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