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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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25. Juli 2005: Von  an Jan Brill
Die engstirnige wie unsinnige Einstellung, der Verbotswahnwitz der Politiker bringe mehr Sicherheit, hat nun auch endgültig die Vertreter der Presse erreicht!

Unter dem Deckmäntelchen "ANALYSE" schreibt Christine Richter:

Quelle:
Berliner Zeitung
Montag, 25. Juli 2005
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Das Flugverbot über dem Regierungsviertel ist richtig
Nach der Selbsttötung eines Freizeitfliegers wird eine Sicherheitslücke Berlins geschlossen

Christine Richter

Kein Terroranschlag, ein Selbstmord war es, als am Freitagabend ein 39-jähriger Brandenburger mit seinem Leichtflugzeug auf der Wiese zwischen Reichstag und Bundeskanzleramt in Berlin abstürzte. Ein tragischer Tod, der aber nun eine heftige Debatte über die Sicherheit in der Hauptstadt, vor allem im Regierungsviertel auslöst. Und dies völlig zu Recht, denn eigentlich konnte man doch annehmen, dass nach den verheerenden Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York das Überfliegen dieses politisch sensiblen Bereichs in Berlin sowieso schon verboten ist.

Am Sonntag nun haben die verantwortlichen Politiker reagiert. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) und Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) kündigten an, dass so schnell wie möglich ein Flugverbot für Privatflieger über der Innenstadt von Berlin verhängt wird. Auch die Sportflugplätze im Umland sollen besser kontrolliert, Hubschrauber in der Nähe der Hauptstadt stationiert werden, um bei Gefahr ein unbekanntes Flugzeug aus dem Berliner Luftraum abdrängen zu können. Auch Körting, der am Tag zuvor von einer Sperrung des Luftraums noch nichts wissen wollte, plädiert nun dafür.

Der Berliner Innensenator hatte zunächst darauf verwiesen, dass es eine absolute Sicherheit vor einem terroristischen Anschlag nicht geben könne, immer ein Restrisiko bleibe. Damit hat er sogar Recht. Es ist ganz klar, dass ein Terrorist - ebenso wie der Unglückspilot vom vergangenen Freitag - den Transponder im Cockpit, mit dem er auf dem Radarschirm erkennbar wäre, abschalten würde. Ein Terrorist wird sich auch nicht bei der Flugsicherung anmelden und die Erlaubnis zum Überfliegen des Regierungsviertels holen. Und kaum vorstellbar ist, dass die Abfangjäger der Bundeswehr, die in Niedersachsen und Bayern stationiert sind, einen solchen Anschlag per Flugzeug verhindern können, ist die Terroristen-Maschine erst einmal über Berlin in der Luft.

Und doch ist das neue Sicherheitskonzept, das Körting und Stolpe jetzt realisieren wollen, richtig. Freizeit- und Sightseeingflieger haben über dem Stadtzentrum, erst recht über dem Regierungsviertel mit Reichstag, Bundeskanzleramt, Holocaust-Mahnmal, dem Brandenburger Tor und bald auch der US-Botschaft nichts zu suchen. Nur in Ausnahmefällen sollten Rundflüge mit Touristen erlaubt werden. Was hätte am vergangenen Freitag alles passieren können: Der Unglückspilot flog nur ganz knapp über die Reichstagskuppel, wo sich viele Touristen befanden. Es ist auch ein Wunder, dass bei dem Absturz kein Unbeteiligter verletzt oder getötet wurde. Auf der Wiese halten sich an schönen Sommertagen viele Menschen auf.

Einige eifrige Politiker wie der SPD-Bundestagsabgeordnete Dieter Wiefelspütz forderten am Wochenende mehr militärischen Schutz der Hauptstadt. Eine Flugbereitschaft der Bundeswehr mit Kampfhubschrauber sei in Berlin erforderlich, weil die Bundeswehr mit ihren Abfangjägern bei Kleinflugzeugen zu schnell und damit überfordert sei. Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) fiel ein, dass man nun den Einsatz von Luftabwehrraketen prüfen müsse. Nun, die Herren sind bekannt dafür, dass sie nach einem Ereignis immer schnell eine Idee parat haben - zumal in Wahlkampfzeiten. Das Sicherheitspaket mit Flugverbotszone, einem neuen Alarmierungssystem, mehr Kontrollen und zusätzlichen technischen Vorschriften für die Sportflieger, das Stolpe und Körting am Sonntag vorstellten, erscheint da schon vernünftiger.

Der tragische Unfalltod vom vergangenen Freitag hat die Politiker zu Recht aufgeschreckt. Warum es erst dazu kommen musste, bis die verantwortlichen Sicherheitspolitiker in Berlin reagieren, bleibt allerdings deren Geheimnis.
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Wird jetzt ganz Deutschland paranoid????

Grüße,
TS
25. Juli 2005: Von Günther Herzig an 
Warum soll eigentlich nicht Vorsorge dafür getroffen werden, dass sich derartige Zwischenfälle nach Möglichkeit nicht wieder ereignen? Nur weil der Schutz bestimmter Objekte vielleicht nicht zu 100 % organisierbar ist, muß doch auf Regelungen nicht verzichtet werden, unabhängig davon, dass tatsächlich momentan allerlei fragwürdige Forderungen erhoben werden. In den USA denkt man insofern wohl anders. Mir ist es lieber, wenn das Risiko vermieden wird, soweit es sich vermeiden läßt. Ein Autofahrer hat doch auch keine Möglichkeit in beliebige Bereiche einzufahren, wenn dies verboten ist. Oder sind Piloten, was immer sie auch fliegen, charakterlich unangreifbar, sodass von ihnen keine Gefahr ausgehen kann?
Das war natürlich nur rethorisch gefragt, haben uns doch Herr Atta und Kumpane etwas anderes gelehrt. Wenn schon eine Rucksackbombe Wirkungen entfalten kann, wie es zuletzt in London zu beobachten war, kann auch der Pilot eines Ultraleichtflugzeuges für Schäden sorgen, die besser nicht eintreten, sogar wenn dabei kein Wolkenkratzer einstürzt.
mfg A
25. Juli 2005: Von  an Günther Herzig
Hallo alekto,

natürlich kann ein Autofahrer nicht in eine mit Betonböllern gesperrte Straße vor einer z.B. Botschaft reinfahren...
Aber in der Fliegerei bewegen wir uns im dreidimensionalen Raum!!
Insofern nützt also ein Sperrgebiet, von denen es zig in Deutschland gibt herzlich wenig.

Verantwortungsvolle Piloten respektieren diese und planen entsprechend, aber wir reden hier nicht von der Mehrheit der normalen Piloten, sondern von Einzelfällen, die aus welchen Gründen (Selbstmord, Terroranschlag)auch immer, genau in diese Sperrgebiete einfliegen. Es interessiert sie einfach nicht!

Wenn die gleichen Personen mit einem Auto in eine mit Böllern gesperrte Straße einfahren wollen, dann gestaltet sich das schon schwieriger bis gar unmöglich.

Dieses bodengebundene Absperrdenken kann aber in der Luftfahrt NICHT angewendet werden und genau das begreifen unsere Politker nicht.

Kennen Sie, wenn sie schon präventive Maßnahmken fordern eigentlich das Luftsicherheitsgesetz (LuftSiG)?

Hier werden unbescholdene (fliegende) Bürger, nämlich Piloten unter Generalverdacht gestellt und sollen per eigenen Antrag diesen Verdacht durch Zustimmung zu einer Zuverlässigkeitsüberprüfung ausräumen. Ein im Rechtsstaat einmaliger Vorgang! Die Anordnung oder Durchführung der Überprüfung darf der Staat selbstständig ohne Tatverdacht nicht anordnen, also soll es der Pilot selber tun. Ein Wahnwitz sondersgleichen! Die Überprüfung bezieht alle staatlichen Stellen und Geheimdienste ein.

Es bringt natürlich nichts, außer der massiven Verletzung von Grundrechten... zumal wenn man einer solchen Überprüfung nicht zustimmt, der Lizenzentzug (ohne rechtliche Grundlage) angedroht wird. So etwas nennt man "Erpressung".

Wäre der deutsche Autofahrer mit so etwas konfrontiert, würde der ADAC amoklaufen und das Gesetz wäre in kürzester Zeit vom Tisch. Aber mit den Piloten kann man´s ja machen...

Grüße,
TS
25. Juli 2005: Von RotorHead an Günther Herzig
Zitat:
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Warum soll eigentlich nicht Vorsorge dafür getroffen werden, dass sich derartige Zwischenfälle nach Möglichkeit nicht wieder ereignen? Nur weil der Schutz bestimmter Objekte vielleicht nicht zu 100 % organisierbar ist, muß doch auf Regelungen nicht verzichtet werden, ...
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Einfache Antwort: WEIL ES NICHT MÖGLICH IST!!!

Der Pilot ist bereits OHNE Freigabe in eine Kontrollzone geflogen, er ist OHNE Erlaubnis unterhalb der Mindestsicherheitshöhe geflogen, er hat OHNE Außenlandegenehmigung eine Bruchlandung außerhalb eines Flugplatzes unternommen (ain Absturz war es ja wohl nicht).

Was soll dann bitte ein zusätzliches Verbot bringen? Einen Selbstmörder oder Terroristen wird das nicht abhalten!

Es wurde sogar schon über derartigen Schwachsinn nachgedacht, etwa solche Flugzeuge durch Hubschrauber abzudrängen. Das funktioniert nicht nur nicht, auch die Besatzung des Hubschraubers müsste dazu Selbstmordabsichten haben.

Um einen Absturz oder kontrollierten Flug in den Boden in Zukunft zu verhindern, wird sogar über den Abschuss solcher Flugzeuge nachgedacht. - Wahrscheinlich bleigt ein abgeschossenes Flugzeug am Himmel. Zumindes denken sich das wohl einige Schwachköpfe, die leider auch für unsere Gesetze zuständig sind.
25. Juli 2005: Von Stefan Jaudas an RotorHead
Hi, RTH,

Zitat: "Um einen Absturz oder kontrollierten Flug in den Boden in Zukunft zu verhindern, wird sogar über den Abschuss solcher Flugzeuge nachgedacht. - Wahrscheinlich bleigt ein abgeschossenes Flugzeug am Himmel. Zumindes denken sich das wohl einige Schwachköpfe, die leider auch für unsere Gesetze zuständig sind."

Nein, wenn ein Flugzeug abgeschossen wird, dann expodiert es in viele ganz kleine Fetzen, es löst sich sozusagen in Schall und Rauch auf. So haben es unsere "Vertreter" zumindest aus den einschlägigen Anti-Terror-Bildungsfilmen aus Hollywood gelernt. In den gleichen Filmen sieht man, wie toll eine Stinger ein Ziel mit der Wärmesignatur eines kleinen Rotax findet und dranbleibt. Super, Baby!

Gruß

StefanJ
26. Juli 2005: Von Norbert V.H. Lange an 
Also das Geschreibsel der Kollegin wie die gesamte Berichtersattung der Bz sollte man nicht so ernst nehmen. Die jaben dort doch von der Luftfahrt überhaupt keine Ahnung.
In der reißerisch aufgemachten Berichterstattung über diese Drama, wimmelt es nur so von Blödsinn.

Da erhält der Pilot die Genehmigung zum Rollen und zum Starten, in EDCE lt, FTK 2004, Seite AD 184 auf Freq 123, INFO, und landet ebenso auf einem Platz mit INFO-Freq "ohne Genehmigung" ... usw. usw.

Sie haben da doch die rechte FAchkompetenz, um mal in einem Leserbrief den Lesern der BZ die Augen zu öffnen,

meint
total konsterniert über soviel Hysterie der Executive und der Medien
der
Henry
26. Juli 2005: Von Norbert V.H. Lange an Norbert V.H. Lange
Briefe und Petitionen an die Politker befriedigen zwar das EGO, dienen Frustabbau und Schockverarbeitung, haben also auch eine gewisse psychohygienische Bedeutung.
Und da ist so ein Forum, in dem man auch anonym seinen Frust loswerden kann, eine ganz sinnvolle Einrichtung.

AN dieser Stelle der Redaktion PuF auch mal ein Dankeschön dafür!

Wer allerdings etwas langfristiges bewirken will, sollte sich erprobter PR-Methoden bedienen.
Und dazu gehört auch das Schreiben von Lesrbriefen. Bewirkt dies doch, daß Zeitungsleser auch mal eine andere Meinung als die der Redaktion lesen.

Zum Beispiel:
Zitat aus der taz:

Den Luftraum deshalb sperren zu wollen ist lediglich ein Beweis für Inkompetenz.

Sind die deutsche Presse und die taz
nicht in der Lage, aufklärend zu analysieren, sachliche Hintergrundinformationen zu liefern und wenigstens auf diese Weise die vielen in Vereinen engagiert für das Gemeinwohl tätigen Mitglieder von Flugsportvereinen zu unterstützen, anstatt pauschal über "Hobbyflieger in ihren lärmenden Kisten" in der typischen Manier der deutschen Neidkultur herzuziehen?

Zitatende.

Seriöse Zeitungen bringen also durchaus auch Leserbriefe, die sich kritisch mit der Berichterstattung auseinandersetzen.

Hier der komplette Leserbrief:

###-MYBR-###Zitat;
###-MYBR-### Leben ohne Restrisiko

betr.: "Todesflieger auf der Reichstagswiese", taz vom 25. 7. 05

Das Generalurteil für Sportflieger ist völlig unverhältnismäßig, verfehlt und sinnlos. Der Artikel über den tödlichen Absturz eines UL auf dem Grüngelände vor dem Reichstag ist leider unsachlich, polemisch und von den üblichen Vorurteilen gegen die privat fliegenden Piloten geprägt. Der Vorfall wird zum Anlass genommen, allen Piloten von Sportflugzeugen den Berliner Luftraum zu sperren, bevor die tatsächliche Unfallursache überhaupt von der zuständigen BfU abschließend aufgeklärt wurde.

Hysterisch schreit ein Verkehrsminister, der bisher vorzugsweise durch Inkompetenz im Amt geglänzt hat, ohne Rücksprache mit den Verbänden medienwirksam nach Sperrgebieten. Ich habe noch niemals nach einem (Suizid-)Unfall mit Pkw/Lkw-Beteiligung eine Forderung nach Sperrung von Straßen/Autobahnen vernommen, um künftig dergleichen zu verhindern. Im Verkehr wird täglich zigfach mittels "Straßenterror" unschuldiges Leben ohne Einschränkungen für die potenziellen Täter geopfert!


Ein Leben ohne Restrisiko ist nicht denkbar, dem Volk aber jede Art unsinnigster Verbote zumutbar. Kein Pilot, der vorsätzlich ein Flugzeug zum Absturz bringen will, wird sich durch ein Sperrgebiet mit einem Radius von wenigen Kilometern daran hindern lassen. Den Luftraum deshalb sperren zu wollen ist lediglich ein Beweis für Inkompetenz. Sind die deutsche Presse und die taz nicht in der Lage, aufklärend zu analysieren, sachliche Hintergrundinformationen zu liefern und wenigstens auf diese Weise die vielen in Vereinen engagiert für das Gemeinwohl tätigen Mitglieder von Flugsportvereinen zu unterstützen, anstatt pauschal über "Hobbyflieger in ihren lärmenden Kisten" in der typischen Manier der deutschen Neidkultur herzuziehen?

Es gibt zigtausendmal mehr lärmende Hobbymotorradfahrer und Rasenmäherschieber, die in ihrer Freizeit nichts Besseres zu tun haben, als stets zur Unzeit mit ihren Maschinen zu nerven. Wenigstens hört man diesen Lärm als Pilot nicht. Und all dieses bundesdeutsche, kleinkarierte Lobbyisten- und Politgezänk wird aus einigen Metern über Grund zum Glück recht bedeutungslos, wenn man den Strafplaneten Erde von oben betrachtet. Und genau das ist es, was den Piloten nicht mehr gegönnt sein soll.

BERNHARD WINKLER, Kelkheim

Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von LeserInnenbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der taz wieder.

taz Berlin lokal Nr. 7725 vom 26.7.2005, Seite 20, 40 LeserInnenbrief

Zitatende.

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Freut mich um so mehr, dieser Leserbrief, da der Schreiber aus Kelkheim kommt, liegt nämlich "am Taunus"

Euer
Henry
26. Juli 2005: Von  an Norbert V.H. Lange
Nachfolgend die ganze Pressemeitteilung von Minister Stolpe wie sie auf der BMVBW-Homepage zu lesen ist!
Hier wird das ganze Ausmaß des Wahnwitz deutlich, denn nun fordert man wieder das, was Verbände und Luftämter nach dem 11. September gerade noch abbiegen konnten: Nämlich die Einzäunung von jeglichen Fluggeländen, Bewachung und Flugzeugkrallen etc.

PM vom 24.07.05:
==============================================================
Stolpe: Flugbeschränkungen über Regierungsviertel
24. Juli 2005, Nr.: 260/2005
Bundesverkehrsminister Dr. Manfred Stolpe wird über dem Berliner Regierungsviertel ein Flugbeschränkungsgebiet einrichten. Bundesverteidigungsminister Struck, Bundesinnenminister Schily und der Berliner Innensenator Körting unterstützen den Vorstoß von Stolpe. Die Bundesregierung wird kurzfristig ein Bündel von Maßnahmen ergreifen.

Dazu erklärt Bundesverkehrsminister Stolpe:

"Der Absturz des Ultraleichtflugzeugs, der keinen terroristischen Hintergrund hat, unterstreicht die Bedeutung des Luftsicherheitsgesetzes. Damit hat die Bundesregierung die große Mehrheit der Sicherheitslücken im Bereich der Luftsicherheit bereits geschlossen. Durch den Vorfall am Freitag in Berlin haben wir neue Hinweise erhalten, wie die Sicherheit im Bereich der Kleinflugzeuge weiter verbessert werden kann.

Wir werden über dem Regierungsviertel ein Flugbeschränkungsgebiet für Sichtflüge einrichten. Damit verbieten wir Hobbypiloten und Privatfliegern, den markanten Innenstadtbereich rund um Reichstag und Kanzleramt zu überfliegen. In bin mir mit dem Bundesinnen- und dem Bundesverteidigungsminister darüber einig, dass wir kurzfristig diese Flugbeschränkungen durchsetzen.

Bund und Länder müssen gemeinsam handeln. Für die Länder bedeutet das, dass sie prüfen müssen, wie kleine Flughäfen und Landeplätze besser gegen unberechtigten Zugang zu schützen sind. Dazu zählen etwa das unbefugte Betreten der Fluggelände und verbesserte Personenkontrollen.

Außerdem schlage ich eine bessere Sicherung von Flugzeugen gegen unberechtigte Nutzung vor. Wir werden technische Maßnahmen am Flugzeug vorschreiben, die die Benutzung nur durch Berechtigte ermöglichen. Dies können zum Beispiel verpflichtende Krallen an den Rädern sein.

Ferner werden wir auch Sport- und Hobbyflieger verpflichten, in besonderen sicherheitsrelevanten Gebieten den Funkkontakt mit der Flugsicherung zu halten. Bisher konnte dieser Personenkreis kurz nach dem Start seine Funkgeräte abschalten.

Gleichzeitig lasse ich prüfen, ob wir die Ausrüstung mit Transpondern auch für alle kleineren Flugzeuge zur Pflicht machen. Damit wird die Radarerfassung generell verbessert. Allerdings sind hier noch eine Reihe von technischen Fragen zu klären.

Die Zuverlässigkeitsprüfung für Piloten, die wir mit dem Luftsicherheitsgesetz eingeführt haben, hat sich bewährt. Die Länder, die für die Umsetzung zuständig sind, sollten nun ihre Anstrengungen zur Überprüfung der rund 30.000 Sportpiloten verstärken.

Insgesamt ist Deutschland bei der Luftsicherheit sehr gut aufgestellt. Die Bundesregierung hat nach dem 11. September 2001 alle bisher als notwendig erkannten Maßnahmen ergriffen, um die Bevölkerung gegen die Bedrohung aus der Luft zu schützen. Mit dem Nationalen Führungs- und Lagezentrum in Kalkar, das die Überwachung des deutschen Luftraums koordiniert und gezielte Maßnahmen einleiten kann, stehen in Deutschland alle wichtigen Instrumente für die Gefahrenabwehr aus der Luft zur Verfügung."

Innensenator Körting erklärte dazu:

"Die mit dem Bundesverkehrsminister vereinbarten Maßnahmen halte ich für angemessen und verhältnismäßig. Entscheidend ist für mich, mögliche Gefährder vor dem Abflug zu stoppen. Deshalb sind aus meiner Sicht die Maßnahmen gegen eine unberechtigte Nutzung von Kleinflugzeugen von besonderer Bedeutung. Entscheidend ist der Nutzen, den wir durch die jetzt verabredeten Schritte für die Sicherheit im Berliner Luftraum erzielen."
==============================================================###-MYBR-###PM-Ende

Na, dann gute Nacht AL in Deutschland.
###-MYBR-###Grüße,
TS
26. Juli 2005: Von Holger Klemt an 
Die Massnahmen sind ja gegen diesen Vorfall unglaublich,

1. "...unterstreicht die Bedeutung des Luftsicherheitsgesetzes...": Mumpitz, es steht ja im Formular der Sicherheitsprüfung nicht die Frage, ob man seine Frau gerade plant zu ermorden und demnächst einen Selbstmord mit dem Flugzeug plant. Noch steht die Frage nicht drin. Vielleicht demnächst aber schon. Man weiss ja nie ....
Aber wahrscheinlich hätte der Pilot dann sogar gelogen.
Auf jeden Fall wäre er durch die Sicherheitsüberprüfung bestimmt nicht aufgefallen.

2. Wie oft bringen die noch die Formulierung "Hobbypiloten und Privatfliegern"? Wer soll das sein? Diejenigen, die als Hobbymotorradfahrer und Privatautofahrer zum Platz kommen?

3. Der Todespilot war Halter der Maschine und daher nicht unberechtigt auf dem Flugplatz. Da kann der Zaun 100m hoch sein, er hätte einen berechtigten Zugang gehabt.

4. Kralle an den Rädern: Originell, man viel Arbeit, wenn man zur ordnungsgemäßen Sicherung der Maschine die Radverkleidung abbauen muss. Realistisch wäre eine einfache Kette mit Schloss um den Propeller. Den sieht man sofort und der sorgt für ausreichend Unwucht, so das ein Start eh unmöglich ist. In unseren Hallen edwq stehen die Flieger aber meist hinter dicken Stahltüren mit dicken Vorhängeschlössern. Da braucht man schon einiges an Werkzeug, um da rein zu kommen.

5. Wer in der Berliner Kontrollzone sein Funkgerät abstellt bekommt sowieso Ärger, es sei denn, er entzieht sich diesem durch Selbstmord.

6. Transponderpflicht: Hat dem schon mal jemand gesagt, das man die auch ausschalten kann, am Boden sogar ausgeschaltet haben soll? Ein ausgeschalteter Transponder (wie auch bei der Unglücksmaschine) hat in etwa den gleichen Sinn wie gar kein Transponder.

7. "... um die Bevölkerung gegen die Bedrohung aus der Luft zu schützen ...": Wer schützt aber die Bevölkerung vor der Bedrohung auch Berlin?

8. Körting: "Entscheidend ist der Nutzen, den wir durch die jetzt verabredeten Schritte für die Sicherheit im Berliner Luftraum erzielen": Wenn dem wirklich so ist, haben wir keine Änderungen zu erwarten, weil keinerlei Nutzen durch diese Schritte zu erzielen ist. Aber wer macht das Stolpe klar.


Was will man erwarten, wenn ein Pastor namens Stolpe von seiner Kanzel steigt und grosse Politik machen will? Nichts wäre immer noch zu viel.

Wahrscheinlich ist einer seiner "Amigos" Zaunhersteller und der hat schon immer gesagt, jeder noch so kleine Privatflugplatz braucht einen ordentlichen Zaun. Am besten direkt am Ende der Landebahn und mindestens 15 m hoch, damit dann viele auch gleich merken, wenn die Steigleistung laut Handbuch nicht ausreicht.

Holger
27. Juli 2005: Von Norbert V.H. Lange an 
Hallo ACTler,
alter Kämpe,

damit es nicht soweit kommt, sollte die Luftsportgemeinde auf freiwillige Maßnahmen setzen.

Die Geschichte der Bundesrepublik seit 1949 zeigt, wo auch immer eine gesellschaftlich relevante Gruppe von staatlichen Regelungen bedroht war, konnte sie diese abwenden, durch freiwillig Maßnahmen.

Beispiele: Freiwillige Filmselbstkontrolle (FS), Deutscher Werberat usw.

Schade daß sie die PM von Stolpe so geschockt hat. Sie sind doch sonst immer so ein sachlicher Typ.

Ich hoffe auf Ihren Sachverstand.

Die nichtfliegende Bevölkerung ist beunruhigt. Sie kennt keine Details, woher auch. Kann man ihr nicht zum Vorwurf machen.

wenn Flieger sie dennoch beschimpfen und beleidigen (sie tun das ja nicht, aber andere), sehe ich die Gefahr, daß alle Flieger egal welcehr Art, nach und nach von der breiten Öffentlichkeit als arrogamnt, Überheblich, unsensibel, leichtfertig und, und und ... angesehen werden.

Es ist jetzt fünf vor zwölf dies und staatliche Maßnahem durch freiwillige Maßnahmen abzuwenden!

Kommen Sie wieder zur Sache
ruft Ihnen zu
Ihr
Henry
27. Juli 2005: Von Norbert V.H. Lange an Holger Klemt
Hallo Klemmo!

Bitte lesen Sie auch meine Antworten an ACTler und desertson.

Sie haben ja grundsätzlich mit allem Recht was Sie da in den Punkten 1-8 schreiben. Das werden die Interessenvertreter von DaeC und AOPA hoffentlich der Executive ins Stammbuch schreiben.

Aber bitte genau bleiben:
Zu 2.: Es ist in der Pressemiteilung nicht von Hobbyfliegern usw. die Rede sondern von

VFR-Verkehr.

Irgendwelche oberflächliche Kollegen der Boulevardpresse machten daraus dann Hobbyflieger. Das kann man dann aber nicht der Executive anlasten.

Sie gehören wohl offensichtlich zu den sachlichen Vertretern in diesem Forum. Aber muß denn dieser hässliche Schluß unbedingt sein???

Aus meiner jahrzehntelangen "Lobbyerfahrung" weiß ich, bis zum Punkt 8 hätte Ihnen jeder zugehört und mit dem Nachdenken begonnen.

Nach den letzten beiden Absätzen wäre die Tür jedoch zu. Für immer. Jede Gesprächbereitschaft wäre zunichte gemacht.

Deshalb auch an Sie die Bitte:

Machen Sie Vorschläge für freiwillige Maßnahmen, die gesetzliche Regelungen überflüssig machen.

Henry###-MYBR-###

P.S. Habe gearde Ihren Sterflug-Vorschlag gelesen.

Ja sind Sie denn von allen guten Geistern verlassen!!!

Was glauben Sie denn, welchen Eindruck das auf die breite Bevölkerung macht, wenn jetzt eine Aramada von Flugzeugen über Berlin donnert.

Denken Sie doch bitte an die älteren Mitbürger, die als Kinder in Berlin in Luftschutzkellern gesessen haben.

Denken Sie bitte an die Ängstlichen unter uns, die wegen des jüngsten Absturzes am Reichtsag bei jedem Flugmotortengeräusch angstvoll in den Himmel blicken und nachts schweißgebadet aufwachen, wenn sie einen Flugmotos hören.

In einem haben Sie Recht. Das Echo der Presse wird Ihnen Gewiß sein. Aber nicht so wie Sie es gerne hätten.
Was glauben Sie, was die auflagenstarken sensationslüsternen Boulevardblätter daraus machen.

"Sternflug nach Berlin
Frustierte Flieger protestieren friedlich gegen Stolpe."

Das glauben Sie doch nichtg wirklich. Oder?

Rücksichtsvolle Selbstbeschränkung könen Piloten der AL ausüben, daß hat die Zeit nach dem 11.9. gezeigt.

Dies gilt jetzt um so mehr, will man nicht noch größeren Schaden am Image der AL amnrichten.

Bitte gehen Sie in sich !
28. Juli 2005: Von Norbert V.H. Lange an Norbert V.H. Lange
... und was der Hwnry für Vorschläge hat?

Nun ja, er ist doch gerade dabei den Versuch zu starten, den Focus der Aufmerksamtkeit auf positives Denken, auf kontruktive Vorschläge zu richten.

Mehr demnächst.

Aus dem gewittrigen Taunus
grüßt in diesem Sinne
Ihr###-MYBR-###Henry
###-MYBR-###
28. Juli 2005: Von Holger Klemt an Norbert V.H. Lange
>Aber bitte genau bleiben:
>Zu 2.: Es ist in der Pressemiteilung nicht von Hobbyfliegern >usw. die Rede sondern von VFR-Verkehr.
....
>Irgendwelche oberflächliche Kollegen der Boulevardpresse >machten daraus dann Hobbyflieger. Das kann man dann aber >nicht der Executive anlasten.

dann werden wir mal extrem genau
https://www.bmvbw.de/Presse/-,1632/Pressemitteilungen.htm
"Stolpe: Flugbeschränkungen über Regierungsviertel"

"...Damit verbieten wir Hobbypiloten und Privatfliegern..."
"...Ferner werden wir auch Sport- und Hobbyflieger verpflichten..."

scheinbar sitzen die "oberflächliche Kollegen der Boulevardpresse" also im bmvbw?

###-MYBR-###

Was Stolpe dort erklärt und welche Argumentationskette er in dieser kurzen Pressemitteilung an den Tag legt, macht schon deutlich, wessen Geistes Kind er ist.

daher einfach noch mal Absatz für Absatz:

"Der Absturz des Ultraleichtflugzeugs, der keinen terroristischen Hintergrund hat, unterstreicht die Bedeutung des Luftsicherheitsgesetzes."

Warum das denn? Das war kein Terrorist, wie man schon erkannt hat, sondern ein Selbstmörder.

Und welchen Zweck hat der Gesetzgeber für das LuftSiG formuliert:

https://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/luftsig/
LuftSiG § 1 Zweck
"Dieses Gesetz dient dem Schutz vor Angriffen auf die Sicherheit des Luftverkehrs, insbesondere vor Flugzeugentführungen, Sabotageakten und terroristischen Anschlägen."

Das passt aber nicht in den Zusammenhang zu den Vorgängen am Freitag!


"Damit hat die Bundesregierung die große Mehrheit der Sicherheitslücken im Bereich der Luftsicherheit bereits geschlossen."

Aha. Welche Sicherheitslücken gab es denn? Ist mir hier in Deutschland so gar nicht aufgefallen.

"Durch den Vorfall am Freitag in Berlin haben wir neue Hinweise erhalten, wie die Sicherheit im Bereich der Kleinflugzeuge weiter verbessert werden kann."

Hä? Welche Hinweise waren das denn? Der Raketentip von Beckstein?

"Wir werden über dem Regierungsviertel ein Flugbeschränkungsgebiet für Sichtflüge einrichten."

Also keinerlei Sichtflüge mehr! so sagt er das jedenfalls.

"Damit verbieten wir Hobbypiloten und Privatfliegern, den markanten Innenstadtbereich rund um Reichstag und Kanzleramt zu überfliegen."

Die anderen Ministerien sind ihm also scheinbar nicht so wichtig.

"In bin mir mit dem Bundesinnen- und dem Bundesverteidigungsminister darüber einig, dass wir kurzfristig diese Flugbeschränkungen durchsetzen."

Das kennt man ja von den Kraftwerken.

"Bund und Länder müssen gemeinsam handeln."

Wenn man keine Argumente hat wird man polemisch.

"Für die Länder bedeutet das, dass sie prüfen müssen, wie kleine Flughäfen und Landeplätze besser gegen unberechtigten Zugang zu schützen sind."

Das steht in keinem Zusammenhang mit dem Vorgang vom Freitag.
Das war kein unberechtigter Zugang!

"Dazu zählen etwa das unbefugte Betreten der Fluggelände und verbesserte Personenkontrollen."

s.o.

"Außerdem schlage ich eine bessere Sicherung von Flugzeugen gegen unberechtigte Nutzung vor."

Wenn Stolpe technische Vorschläge macht ....

"Wir werden technische Maßnahmen am Flugzeug vorschreiben, die die Benutzung nur durch Berechtigte ermöglichen."

steht zwar wieder in keinem Zusammenhang zu den Vorgängen vom Freitag, aber egal.

Die Rhetorik kenne ich von vielen Amerikanern. Die antworten sehr oft auch auch eine Frage sehr ausführlich, schweifen aber meist vom Thema ab, die Antwort wird immer länger, und irgendwann hat man vergessen, was überhaupt die Frage war.

"Dies können zum Beispiel verpflichtende Krallen an den Rädern sein."

dann doch lieber bewährte Systeme, wie zum Beispiel Propellerketten.

"Ferner werden wir auch Sport- und Hobbyflieger verpflichten, in besonderen sicherheitsrelevanten Gebieten den Funkkontakt mit der Flugsicherung zu halten."

Muss man ihm nicht vorwerfen, das er davon keine Ahnung hat, aber es wäre auch für Minister nicht verboten, vorher jemanden zu fragen der sich damit auskennt. Scheint aber bei unseren Volksvertretern teilweise ziemlich verpönt zu sein.

"Bisher konnte dieser Personenkreis kurz nach dem Start seine Funkgeräte abschalten."

Geht auch in jedem Airliner immer noch! Ob zu leise, falsche Frequenz oder ganz aus, das ist auch dem Airlinerpiloten möglich.

"Gleichzeitig lasse ich prüfen, ob wir die Ausrüstung mit Transpondern auch für alle kleineren Flugzeuge zur Pflicht machen. Damit wird die Radarerfassung generell verbessert.
Allerdings sind hier noch eine Reihe von technischen Fragen zu klären."

Dann sollte man die auf jeden Fall vor weiteren Entscheidungen und Forderungen auch klären. Gibt ja solceh Unternehmen wie die DFS, die kann man ja mal fragen, da gibt es genug, die eine Ahnung von den Vorteilen solcher Geräte haben. Prinzipiell aus meiner Sicht Zustimmungsfähig, aber betrifft das auch die gewichtsgestuerten Trikes? oder sogar Fallschirmspringer, wenn man schon dabei ist?

"Die Zuverlässigkeitsprüfung für Piloten, die wir mit dem Luftsicherheitsgesetz eingeführt haben, hat sich bewährt."

Welche Gehirnwindung diese rhetorische Kurve zugelassen hat, weiss ich nicht. Der ganze Vorgang hat nichts damit zu tun, aber wenn man Argumente für verfassungsrechtlich fragliche Verordnungen und Gesetze braucht, dann kann man das ja mal eben erwähnen. Vielleicht hätte man ja auch gleich argumentieren können, das LKWs auch auf Bundesstrassen Maut zahlen sollen. Hat zwar auch nichts damit zu tun, macht aber mehr Sinn als das die ZÜP.

"Die Länder, die für die Umsetzung zuständig sind, sollten nun ihre Anstrengungen zur Überprüfung der rund 30.000 Sportpiloten verstärken."

... damit ja keiner auf die Idee kommt, das innerhalb der nächsten Monate den ganzen Quatsch ähnlich wie das Niedersächsische Überwachungsgesetz kurzfristig zu kippen.

Gibt es eigentlich fliegende Richter? Herr Suermann (Selbst Richter am OLG in Oldenburg und erfolgreicher Kläger gegen das Niedersächsische Überwachungsgesetz) ist da sicher ein gutes Vorbild (Ich hab den in seiner Eigenschaft als EDV und Orga Leiter dort mal kennengelernt, sehr gradliniger Mensch, der weiss was er will und insbesondere was er nicht will. Aber soviel ich weiss leider kein Pilot).

den restlichen Abschnitt spar ich mir, der ist zu substanzlos, als das man den auch noch analysieren sollte.

Beim Lesen der Pressemitteilung kann einem wirklich nur schlecht werden.


Also mein Tip zu später Stunde: Wenn man Genauigkeit fordert, dann zunächst mal selbst die Quellen recherchieren und analysieren (Soll keine Kritik, nur eine Anregung sein, auch ich bin da manchmal nicht genau genug. Aber das was Stolpe als Minister da bringt ist erschreckend!)


Holger
28. Juli 2005: Von Holger Klemt an Norbert V.H. Lange
>P.S. Habe gearde Ihren Sterflug-Vorschlag gelesen.

>Ja sind Sie denn von allen guten Geistern verlassen!!!

nein

>Was glauben Sie denn, welchen Eindruck das auf die breite
>Bevölkerung macht, wenn jetzt eine Aramada von Flugzeugen
>über Berlin donnert.

komisch, die Luftfahrt in Berlin hat z.B. während der ILA eine sehr positive Resonanz. Den Begriff "donnern" ignoriere ich hier mal, im allgemeinen Berliner Stadtverkehr wird man eine Maschine mit Lärmschutz in 2000 Fuss kaum hören. Der Begriff "Armada" zeigt irgendwie eine falsche Vorstellung,wie so etwas aussieht, wenn mehrere Sportflugzeuge im Abstand von mehreren Meilen hintereinander anfliegen.

>Denken Sie doch bitte an die älteren Mitbürger, die als
>Kinder in Berlin in Luftschutzkellern gesessen haben.

Ich denke dabei eher an die, die sich auf die Rosinenbomber ein paar Jahre später gefreut haben.

>Denken Sie bitte an die Ängstlichen unter uns, die wegen des
>jüngsten Absturzes am Reichtsag bei jedem
>Flugmotortengeräusch angstvoll in den Himmel blicken und
>nachts schweißgebadet aufwachen, wenn sie einen Flugmotos
>hören.

ich persönlich kenne da keinen mehr von, obwohl meine Eltern das selbst noch alles erlebt haben. Die fallen aber auch nicht gleich Tod um, wenn die mich beim Restaurant auf unserem Flugplatz beobachten, wenn ich den Motor anstelle.

Irgendwie passt ihre momentane Vorstellung in die heutige Zeit nicht wirklich, sonst wäre die allgemeine Luftfahrt schon lange tot.

>In einem haben Sie Recht. Das Echo der Presse wird Ihnen
>Gewiß sein. Aber nicht so wie Sie es gerne hätten.

würde sich dann zeigen

>Was glauben Sie, was die auflagenstarken sensationslüsternen
>Boulevardblätter daraus machen.
>"Sternflug nach Berlin
>Frustierte Flieger protestieren friedlich gegen Stolpe."
>Das glauben Sie doch nichtg wirklich. Oder?

Landwirte, die gegen Subventionsabbau protestieren, kommen auch mit ihren Treckern. Teilweise kippen die dann noch irgendwelche landwirtschaftliche Erzeugnisse aus, das muss aber nicht sein.

Welchen Eindruck sollte den ein einsamer Fliegerstammtisch an in einer Vorortflugplatzkneipe machen, der eine Presserklärung verfasst? Die Medien wissen mit der Faszination der Luftfahrt durchaus etwas anzufangen.
(Red Bull Air Race auf Sat1, N24, Discovery Channel, etc.)
darauf könnte man aufbauen. Es gibt sicher auch einige mehr oder weniger prominente Namen mit PPL (Smudo von den Fantastischen 4 zum Beispiel).

>Rücksichtsvolle Selbstbeschränkung könen Piloten der AL >ausüben, daß hat die Zeit nach dem 11.9. gezeigt.

das klingt ja als ob der letzte Freitag mit dem 11.9. verglichen werden kann? Das halte ich für sehr übertrieben.

>Dies gilt jetzt um so mehr, will man nicht noch größeren
>Schaden am Image der AL amnrichten.

in der Ecke sitzen, sich verstecken und abwarten was kommt ist aber sicher der komplett falsche Weg. Wer gegen offensichtlich unsinnige Sargnägel nicht rechtzeitig interveniert, sollte sich nicht wundern, wenn die Kiste unerwartet geschlossen ist.

>Bitte gehen Sie in sich !

Das gebe ich mal einfach so zurück!

Welche Reaktion wäre denn besser?

###-MYBR-###Holger
###-MYBR-###
28. Juli 2005: Von Norbert V.H. Lange an Holger Klemt
Guten Morgen.
Schön das Sie noch auf sind.


Mea culpa. Da habe ich in er Eile auch mal geschlampt.
Sorry.

Ich finde Ihre Analyse ist berechtigt und richtig.

Vor jeder Analyse jedoch, so habe ich es in meiner Informatik-Ausbildung gelernt, steht die Zielsetzung und danach kommen Planung und Organisation. Das wissen Sie als EDV-Fachmann jedoch besser.

Auch auf die Gefahr hin, daß ich mich wiederhole:

Die AL kann doch nicht wie ein hypnotisiertes Kanninchen darauf warten, bis man ihr en Garaus macht.

Was halten Sie denn von der Idee freiwilliger Maßnahmen um gesetzlichen Regelunen zuvor zu kommen.

Haben Sie Vorschläge für freiwillige Maßnahmen, die gesetzliche Regelungen überflüssig machen.


Also:
Ziel: Siehe Antwort an ATCler.
Analyse: Ihre Beiträge und andere
Planung: ????
Organisation: ????

----

... Und dann die Sache mit dem Sternflug. Habe das später an meine ANtwort an Sie angefügt. Haben Sie vermutlich nicht geelsen, oder?


Ich schrieb:
Zitat:
Ja sind Sie denn von allen guten Geistern verlassen!!!

Was glauben Sie denn, welchen Eindruck das auf die breite Bevölkerung macht, wenn jetzt eine Aramada von Flugzeugen über Berlin donnert.

Denken Sie doch bitte an die älteren Mitbürger, die als Kinder in Berlin in Luftschutzkellern gesessen haben.

Denken Sie bitte an die Ängstlichen unter uns, die wegen des jüngsten Absturzes am Reichtsag bei jedem Flugmotortengeräusch angstvoll in den Himmel blicken und nachts schweißgebadet aufwachen, wenn sie einen Flugmotos hören.

In einem haben Sie Recht. Das Echo der Presse wird Ihnen Gewiß sein. Aber nicht so wie Sie es gerne hätten.
Was glauben Sie, was die auflagenstarken sensationslüsternen Boulevardblätter daraus machen.

"Sternflug nach Berlin
Frustierte Flieger protestieren friedlich gegen Stolpe."

Das glauben Sie doch nichtg wirklich. Oder?

Rücksichtsvolle Selbstbeschränkung könen Piloten der AL ausüben, daß hat die Zeit nach dem 11.9. gezeigt.

Dies gilt jetzt um so mehr, will man nicht noch größeren Schaden am Image der AL amnrichten.

Bitte gehen Sie in sich !

Zitatende###-MYBR-###------

Ich glaube wirklich, daß Massenblätter dies negativ aufgreifen würden, etwa "Durchgeknallte Sportflieger terrorisieren Berlin" oder "Erinnerungen an unselige Zeiten werden wach" usw.


Also positiv nach vorne gedacht und Vorschläge für freiwillige Maßnahmen gemacht.

Meint aus dem Taunus
Ihr
Henry
28. Juli 2005: Von Olaf Hagen an Norbert V.H. Lange
Hallo Henry,

als geeignete Maßnahme gegen diese Überreaktionen könnte ich mir den kollektiven Eintritt aller an der GA interessierter Personen in die FDP und in die Grüne Partei vorstellen.

Danach sollten diese Personen von der Basis aus dafür sorgen, dass dem Themenkreis "verkehrliche Infrastruktur", darin auch der GA die entsprechend notwendige Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Diese Maßnahme stellt gleichsam eine Grundlage zur Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse in diesem Lande dar, die von unseren Politikern deshalb nicht aufgegriffen wird, weil sie politisch nicht gegen die wenigen Grünen und sonstigen Aktivisten durchsetzbar ist.

Durch eine geänderte politische Gesinnung, die dieses Land dringend benötigt, würde sich der politische Fokus sofort ändern können.

Mit allen vorgeschlagenen Maßnahmen werden wir nur politische Kommentare im Sinn: ".... das ist ja richtig, aber leider momentan politisch nicht umsetzbar...." oder ".... für die Umsetzung dieser Ideen fehlt uns gerade die politische Mehrheit, deshalb lassen Sie uns doch etwas abwarten und dann nochmals schauen..."

Also Zusammenfassend: Alle rd. 60.000 geschätzte Teilnehmer in der General Aviation werden politisch Tätig, um die rd. 44.000 Mitglieder der Grünen und rd. 60.000 Mitglieder der FDP auf den richtigen Weg zu begleiten. Moderiert werden kann diese Maßnahme durch die Fachpresse.

Ansonsten tretet doch alle einfach auch den Verbänden aus um die Mitgliedschaft in Parteien mit diesen ersparten Mitteln zu finanzieren.
###-MYBR-###Grüße

Olaf
29. Juli 2005: Von  an Holger Klemt
Keine unmittelbare Antwort:

Die Einrichtung des ED-R146 ist durchaus sinnvoll, aber vor einem völlig anderen Hintergrund.

Bei Stadtüberflügen ist regelmäßig zu beobachten, daß die Sicherheitsmindesthöhe unterschritten wird, von Start und Landung einmal abgesehen.

Die Piloten, die einmotorig in 1500 ft MSL die Innenstadt überqueren - also ohne jede Abgleitmöglichkeit beim Treibwerksausfall - leisten der AL wahrlich keinen guten Dienst.

Bisher hat die DFS dabei mitgewirkt. Nicht auszudenken, was geschehen wäre im Falle einer solchen Notlage.

Daher schafft das Beschränkungsgebiet klare Verhältnisse und sollte respektiert werden.

Aber eben aus einem anderen Grund!
29. Juli 2005: Von Andreas Heinzgen an 
Ich bin selbst von der DFS mal auf 1.500 ft runtergeleitet worden, um einer aus Tegel Richtung Süden abfliegenden Maschine Platz zu machen. Fanden die anscheinend nicht so problematisch...

Daß die in der Tat manchmal gegebene zu niedrige Flughöhe ein Ärgernis ist, steht außer Frage. Aber das ED-R wird erstens nicht deswegen eingerichtet und ist zweitens in dieser Frage sogar kontraproduktiv: Wer jetzt bei 1.500 rumschaukelt, wird künftig sogar von den im Fall der Fälle rettenden Flughäfen TXL und THF ferngehalten - die ggf. notwendige Gleitstrecke ist von außerhalb des ED-R im Zweifel wesentlich größer als bei einem Triebwerksausfall über dem Alexanderplatz.

Wo soll da der Sicherheitsgewinn liegen?
29. Juli 2005: Von  an Andreas Heinzgen
Es soll doch nur sichergestellt werden, daß die Sicherheitsmindesthöhe lediglich bei Start und Landung unterschritten wird. Und das ist gut so für alle! Übrigens selbst 2000 ft MSL sind oft zu niedrig. Im Übrigen ist das alles seit Jahrzehnten gesetzlich geregelt, es hält sich leider manch einer nicht daran.
30. Juli 2005: Von Andreas Heinzgen an 
Und was hat das nun mit dem schwachsinnigen ED-R zu tun? Wo sehen Sie da einen Sicherheitsgewinn?
30. Juli 2005: Von  an Andreas Heinzgen
Der Sicherheitsgewinn besteht darin, daß Stadtüberflüge auf das nötigste beschränkt werden und somit nur noch zum Zwecke des Starts und der Landung zulässig sind.

Können Sie sich überhaupt vorstellen, was geschähe, wenn eine Cessna wegen Triebwerksstörungen ins Stadtgebiet abstürzen würde?

Als dies vor Jahren geschah, wurden sofort alle Flüge unter 2 to untersagt (für kurze Zeit).

Käme es wieder zu so einem Unglück, gehen Sie bitte davon aus, es wären dann in Tempelhof auch keine Starts und Landungen mehr möglich.

Dies zu riskieren, um regelwidriges Fliegen weiterhin zu ermöglichen, wäre sehr unvernünftig.
30. Juli 2005: Von Stefan Jaudas an 
Hallo,

von wegen Medienhype, heute morgen am Zeitschriftenstand (die Fliegermagazine sind da direkt neben den Waffenzeitschriften) ist mir eingefallen, man könnte doch mal im Waffengesetz nachsehen, was da als angemessene Zuverlässigkeitsüberpfüung angesehen wird. Gesagt, getan (https://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/waffg_2002/):

WaffG 2002 § 5 Zuverlässigkeit

(5) Die zuständige Behörde hat im Rahmen der Zuverlässigkeitsprüfung folgende Erkundigungen einzuholen:

1. die unbeschränkte Auskunft aus dem Bundeszentralregister;

2. die Auskunft aus dem zentralen staatsanwaltschaftlichen Verfahrensregister hinsichtlich der in Absatz 2 Nr. 1 genannten Straftaten;

3. die Stellungnahme der örtlichen Polizeidienststelle, ob Tatsachen bekannt sind, die Bedenken gegen die Zuverlässigkeit begründen; die örtliche Polizeidienststelle schließt in ihre Stellungnahme das Ergebnis der von ihr vorzunehmenden Prüfung nach Absatz 2 Nr. 4 ein.


Wir erinnern uns, die Liste nach LuftSiG für Piloten von popeligen Kleinflugzeugen ist da etwas länger:

1. Die Polizeivollzugsbehörden,
2. die Verfassungsschutzbehörden der Länder,
3. das Bundeskriminalamt,
4. das Zollkriminalamt,
5. das Bundesamt für Verfassungsschutz,
6. den Bundesnachrichtendienst,
7. den Militärischen Abschirmdienst,
8. den Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatsicherheitsdienstes der ehema-ligen Deutschen Demokratischen Republik,
9. das Bundeszentralregister (unbeschränkte Auskünfte),
10. das Ausländerzentralregister (bei Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft),
11. die zuständigen Ausländerbehörden (bei Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft),
12. ggf. die Flugplatzbetreiber,
13. ggf. die Luftfahrtunternehmen und
14. ggf. den gegenwärtigen Arbeitgeber des Betroffenen
und bei tatsächlich auftretenden Zweifeln an der Zuverlässigkeit auch noch die Strafverfolgungsbehörden ...


[Sarkasmus an]
Das ist der Beweis. Motorsegler viel gefährlicher wie KK-Gewehr. Cessna wesentlich gefährlicher als Schrotflinte. Es steht ja so in den Gesetzen.
[Sarkasmus aus]

Wenn selbst das Waffenrecht trotz aller reellen und imaginären Gefahren und tatsächlichen Vorkommnisse nicht annähernd so scharf ist wie das Luftrecht, was haben unsere Verbände denn dann gekonnt? Vielleicht sollten die mal Nachhilfe nehmen bei den Sportschützenverbänden? Medienhype ist keine Entschuldigung, darunter müssen die Sportschützen auch ständig leiden.

Gruß

Stefan
30. Juli 2005: Von Markus Engelmoser an Stefan Jaudas
Sie haben recht, es ist erstaunlich, wie profund ein Pilot jetzt durchleuchtet werden soll. Die Politiker haben eben ein Klein-Flugzeug als gefährliche Waffe eingeteilt. Das gefällt dem Grünen!

Zur sog. Zuverlassigkeitsprüfung:

Hat die schon jemand gemacht?? Ich warte jedenfalls einfach ab. Selber schuld sind die, welche sich von dem Jux ins Bockshorn jagen lassen. Gegen unfähige Behörden gibt es nur eines: Ignorieren und aussitzen!
30. Juli 2005: Von Andreas Heinzgen an 
Noch ein Aspekt zur angeblich gewonnenen Sicherheit, der mir heute eingefallen ist:

Bislang konnten GA-Flieger die CTR Berlin auf den tatsächlich sichersten, weil zur Verkehrsluftfahrt konfliktfreien Wegen durchfliegen - entweder Nord-Süd Midfield THF und TXL oder Ost-West entlang der Grenze zwischen der CTR TXL und der von THF.

Beide Wege sind nun durch das ED-R verunmöglicht und die Towerlotsen in Tegel und Tempelhof dürfen sich schon auf viele spannende Begegnungen freuen, wenn sie GA-Flieger durch die Endteile ihrer Plätze schleusen müssen.

Konflikte sind da geradezu programmiert und wenn es tatsächlich mal zu einer brenzligen Situation kommt, sind natürlich wieder die "Hobby"-Flieger schuld und nicht etwa die Politiker, die ohne Sinn und Verstand solche gefährlichen Ausgangslagen schaffen...

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