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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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18. Oktober 2017: Von Chris _____ an Lutz D.

Zum Thema Journalismus: ich glaube, wir leben in einem historischen Zeitfenster, das sich bald schließen wird. Nämlich dem der echten Informationsvielfalt.

Früher, vor dem Internet, hatte man nur das lokale Käseblatt und vielleicht noch eine überregionale Zeitung. Und die "ehrwürdige" und natürlich vollkommen sachliche und politisch völlig neutrale (haha) Tagesschau. In dieser Zeit bin ich aufgewachsen und fühlte mich wohl in meinen Klischees. Hier die freie Welt, da der Warschauer "Pakt". Journalisten galten als Vermittler von Informationen und fühlten sich als Meinungsmacher.

Heute ist alles komplizierter geworden. Durch freie Blogger und deren Blog-Kommentatoren kommt Zusatzinformation rein. Auch Artikel der Zeit, Spiegel, Tagesschau usw. werden bisweilen enttarnt als Propaganda oder zumindest nicht neutral. Manchmal direkt als Falschnachrichten, wo man kaum umhin kommt, Vorsatz anzunehmen. Wer am meisten protestiert, sind jene Journalisten, die sich um ihre Position als Meinungsmacher gebracht sehen. Was diese nicht verstehen: würden sie ihrer eigentlichen Aufgabe nachkommen, neutral zu informieren und die Meinungsbildung dem Zuschauer zu überlassen, dann würden sie vom Bürger auch wieder mehr respektiert.

Unsere Enkelkinder werden wieder die heile Welt erleben. Denn bis dahin wird der Gesetzgeber dafür gesorgt haben, dass freie Blogger so hohe finanzielle Risiken haben, dass sie verschwinden werden, oder sehr viel vorsichtiger. Der Meinungsbildungsprozess wird wieder stärker kanalisiert. Und die öffentlich-rechtlichen "Qualitätsmedien" spielen dabei eine wichtige Rolle. Dann werden wir wieder die beruhigende Botschaft hören, dass "die da oben" schon für uns sorgen. Panzerlieferungen an Saudi-Arabien, unser Bollwerk gegen Iran, sind dann schon ok, Geldverschwendung bei S21 und BER dient einem höheren Zweck, Bankenrettung ist in Wirklichkeit Zahlung an die "gierigen Griechen", Russland manipuliert unsere Wahlen und die Amerikaner sind unsere Freunde.

18. Oktober 2017: Von Malte Höltken an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

würden sie ihrer eigentlichen Aufgabe nachkommen, neutral zu informieren und die Meinungsbildung dem Zuschauer zu überlassen, dann würden sie vom Bürger auch wieder mehr respektiert.

Halte ich für ein Gerücht. Für TJ ist ja schon ein Beitrag, der kürzer ist als der seine "TLDR". Es geht nicht um Informationen oder objektive Fakten. Es geht darum, daß sich einfache Leute in ihrem einfachen Weltbild bestätigt sehen. Schon die Frage nach TJs Umkehrkurven zeigt doch, wie einfach die objektiven Argumente und Daten komplett über Bord geworfen werden, wenn sie nicht ins Weltbild passen.

Kein Journalist kann im Rahmen seiner Möglichkeiten alle Blickwinkel auf ein Ereignis abbilden, erst recht nicht in der Aufmerksamkeitsspanne des normalen Zuschauers/Lesers im Umfang eines (Zeitungs-)Artikels. Das ist ja gerade der Grund für verschieden ausgerichtete Medien und Verlage. Gerade komplexe gesellschaftliche Fragen sprengen da jeden Rahmen. Die sind ja oftmals nicht mal in einem Buch abschließend behandelbar und die Ansichten / Interpretationen / Einordnungen von Zusammenhängen und Ereignissen funktioniert nie ohne den Hintergrund, das Wissen und die Blickrichtung des Autoren und des Lesers gleichermaßen (Das macht Kommunikation / Diskussionen ja so spannend - und Journalismus schwierig).

Man führe sich nur mal vor Augen, welches Dilemma für eine Medienlandschaft aufgespannt wird, die sicherstellen möchte, daß der Journalist oder Redakteur auch in der Lage ist seine Miete zu zahlen, Brötchen zu kaufen und seinen Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen, der also bezahlt werden soll. Da gibt es nur die Möglichkeiten des wirtschaftlichen Handelns (also Artikel zu schreiben, für die der Leser gerne zahlt), Staatsmedien (mit dem Problem der politischen Einflußnahme) oder das britische Modell der öffentlichen Rechtlichen Medien (mit dem "Problem", daß jeder meint der für ihn nicht relevante Teil des öffentlichen Auftragen wäre Geldverschwendung...)

Klar, für einige Menschen, wie zum Beispiel TeeJay, ist das alles "Journallie". Diese haben aber dann vor "professionellen" Satirikern (Ist das eigentlich ein Lehrberuf oder muß man das studieren?) mehr Respekt als vor professionellen ausgebildeten Journalisten. Er selbst überlässt die Flugausbildung ja auch nicht den professionellen / professionell arbeitenden Fluglehrern, daher vielleicht die Aversion gegen professionelle Ausbildungen.

18. Oktober 2017: Von Chris _____ an Malte Höltken

Wir leben in der Tat in Zeiten, wo Kabarettisten besser informieren als die Nachrichten.

Vergleiche mal John Oliver mit Fox News...

18. Oktober 2017: Von Chris _____ an Malte Höltken Bewertung: +1.00 [1]

...im übrigen habe ich Respekt vor den (wirtschaftlichen und anderen) Zwängen, denen der einzelne Journalist unterworfen ist. Ich betreibe ja auch keine Journalistenschelte, bzw. die Kritik richtet sich nicht an den einzelnen, sondern an das System.

Wir alle zahlen GEZ (oder wie die jetzt heißt) und erwarten dafür solide Recherchearbeit zu den Themen Politik, Gesellschaft, Wissenschaft etc. Was bekommen wir dafür? Fussball (das alleine verschlingt eine Menge Gebühren). Serien. Talkshows. Und Nachrichten... nur mal so als Beispiel https://www.heise.de/tp/features/Tagesschau-Unserioese-Berichterstattung-und-Duenkel-3503191.html

18. Oktober 2017: Von  an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

Du wolltest nicht gerade „Fox News“ als „Nachrichten“ bezeichnen, oder? :-)

John Oliver, aber auch Colbert, finde ich klasse!

18. Oktober 2017: Von Malte Höltken an Chris _____

Du vergleichst jetzt aber den Klassenprimus im Kabarett mit einem eher unterdurchschnittlichen Netzwerk. Beim Vergleich von zum Beispiel Economist zu Pufpaff sieht das ganze schon wieder anders aus.

18. Oktober 2017: Von Chris _____ an Malte Höltken

Natürlich sind Fox News Nachrichten, und nachweislich als solche eine zentrale Quelle für den POTUS.

Das sie gut sind, habe ich ja gerade nicht behauptet.

18. Oktober 2017: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Chris _____

> und Nachrichten... nur mal so als Beispiel

Dein Beispiel rundet meinen Eindruck ab.

Mich hat damals, bei der Einnahme von Aleppo, in der Tat irritiert, wie regelmäßig latent oder weniger latent der Eindruck erweckt wurde, die Einnahme der Stadt wäre ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. (Was ja diese Woche bei Rakka überhaupt kein Thema war).

Mir ging damals im Kopf rum:

Wie oft wird bei Stadtführungen erwähnt, dass Kommandant XY die Stadt - entgegen dem Befehl des "GröFaZ" - kampflos übergeben hat? Wenn schon im 2. Weltkrieg die Ethik eines Verantwortlichen mit Resten von Menschlichkeit war: "Übergib' die Stadt kampflos!", und in Deutschland und Europa einige Städte davon profitiert haben: Warum gilt das nicht für Aleppo, warum richtet sich die Kritik an Putin & Assad?

Mit den Beiträgen von Telepolis ist das umso sonderbarer, denn bisher galt doch in Sachen Staatsräson (und auch nach meinem einfachen Weltbild):

IS < Al Quaida< Assad < Putin < "die guten Rebellen in Syrien" < Kurden < NATO-Staaten-Soldaten

Da hat die ARD aber was verwechselt...

18. Oktober 2017: Von  an Lutz D.

lieber lutz-D....das ist ein sogenannter breitband-thread....also..in jede beliebige richtung...

werd nicht zum lösch-D...

bb

ingo fuhrmeister

18. Oktober 2017: Von Erik N. an Chris _____

Es ist mit Fox wie mit anderen Medien - sie runden das Bild ab. Keines hat das Monopol. Und das ist gut so.

18. Oktober 2017: Von  an Erik N. Bewertung: +1.00 [1]

Dieser Meinung bin ich nicht. FN ist kein Sender, der sich neutraler Berichterstattung verpflichtet fühlt - und hat beispielsweise fünf Jahre Trumps „Birther“-Kampagne gegen Obama unterstützt.

FN das Sprachrohr des bigotten und reaktionären Amerika.

18. Oktober 2017: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an 

Ganz anders die ARD:

https://www.youtube.com/watch?v=gTc_jJj0O-w

Neben dem bekannten Evergreen "deutsch-ungarische Grenze" berichtet "Kolja Schwarz" (aka Sabine Rau) live aus Karlsruhe vor dem Reichstag u.a.: "Die Bundeskanzlerin ... hat konkrete Maßnahmen eingeleitet: Im CDU-Wahlprogramm steht ja der Satz ...".

60 Sekunden des deutschen Flagschiffs zur individuellen und öffentlichen Meinungsbildung.

Oder war das Fake-News?

18. Oktober 2017: Von  an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu

Ja, peinlich. Aber die ARD lässt sich, auch wenn sie manchmal Mist baut, wirklich nicht vergleichen mit einem reaktionären Sprachroh wie FN.

18. Oktober 2017: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an  Bewertung: +1.00 [1]

Nein, peinlich und "nicht neutral" sind definitiv unterschiedliche Kategorien. Aber dass Fox News nun tatsächlich einer der wenigen Sender oder Medien wäre, die sich nicht primär der neutralen Berichterstattung verpflichtet fühlen würden, ist m.E. eher Deiner persönlichen Wohlfühlecke geschuldet und nicht objektiven Maßstäben.

Ich denke da - ähnlich wie Du - auch eher an die Zeiten, als die Springer-Presse, die in Hamburg jenseits des Boulevard-Blättle Mopo immer ein Monopol hatte, zu Wahlkampfzeiten wirklich so schwer erträglich wurde, sodass man als halbwegs linker Haushalt einfach nur kündigen konnte und ohne Zeitung leben musste.

"Welt Online" bedient heute - öffentlich besser beleumundet als PI-News - eigentlich im Kern "Alles, was AfD-Wähler lesen wollen". Andere Medien wie die Zeit hingegen machen sich bittere Vorwürfe, dass sie doch alles, wirklich alles, versucht haben, die AfD im Bundestag zu verhindern.

Das hat doch alles nichts mit neutralem Journalismus zu tun!

18. Oktober 2017: Von  an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +1.00 [1]

Es ist überhaupt nichts dagegen einzuwenden, wenn bestimmte Medien eher dem liberalen oder dem konservativen Spektrum zuzuordnen sind. Dennoch kann man erwarten – und seriöse Medien wie SPIEGEL, CNN, SZ, Zeit, NYT, Washington Post, Le Monde, die WELT etc etc etc tun das auch – dass journalistische Grundsätze die Aufrichtigkeit und die Bewertung objektiver Fakten betreffen, eingehalten werden.

So ist das bei Fox News nicht. Sonst hätten sie Trump nicht 5 Jahre bei der Hetzpropaganda zu Obamas Geburtsurkunde/Staatsbürgerschaft unterstützt. Und vieles mehr.

Aber das ist hier wohk nicht unser Thema.

18. Oktober 2017: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an  Bewertung: +1.00 [1]

> dass journalistische Grundsätze die Aufrichtigkeit und die Bewertung objektiver Fakten betreffen, eingehalten werden.

Ach je. Ich hab' einmal bis zum Gerichtsurteil eine Gegendarstellung im Hamburger Abendblatt erstreiten müssen (als Präsidiumsmitglied des Hamburger Studentenparlamentes), und einmal erlebt, wie die von Dir genannte Welt sich windet, wenn eine Beschwerde beim Deutschen Presserat Aussicht auf Erfolg hat (Da ging es um das Bild von einem Palästinenserjungen, der eine Tränengas-Granate wegwirft, was aber untertitelt wurde mit "Jugendlicher Palästinenser wirft Steine auf israelische Polizisten" (o.ä.)).

Nö, die "journalistischen Grundsätze" halte ich für eine Chimäre aus dem Sozialkundeunterricht.

19. Oktober 2017: Von Tee Jay an  Bewertung: -1.00 [1]

...seriöse Medien so so... ein Beispiel:

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sollte für die EU eine Risikobewertung schreiben. Das haben die auch getan nur leider hatte der Referent entweder zu wenig Zeit, hat auf der letzten Lobbyparty zu viel weisses Zeugs gezogen oder zu viel Zeit mit der gutaussehenden Tippse aus dem Büro nebenan verbraten, denn es kam sowas raus:

https://www.global2000.at/bfr-kopiert-monsanto

Ein Plagiatsprüfer hat folgendes Gutachten dazu verfasst: https://www.global2000.at/sites/global/files/Gutachten%20Plagiate%20Glyphosat%20Report%20final(1).pdf

Und was sagt die "Journalie" dazu? Nun lauschen wir einmal diesem ZDF-Bericht:

https://www.heute.de/medien-berichten-dass-die-eu-behoerde-efsa-bei-ihrem-glyphosat-bericht-beim-hersteller-abgeschrieben-hat-efsa-bestreitet-das-47958754.html

"Im Streit um das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat hat die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit (Efsa) zwei Zeitungsberichten zufolge teilweise die Argumentation des Herstellers Monsanto übernommen."

"Die Behauptungen seien ein "weiterer Versuch", den von EU-Experten verfassten Bericht in Zweifel zu ziehen, erklärte die Efsa."

"Auch Aufsichtsbehörden in Deutschland kamen zu dem Schluss, dass von Glyphosat keine Gesundheitsgefahr ausgeht."

Ein besseres Beispiel für Manipulationsversuche durch Auslassungen (Gutachten, Screenshots, Links?), durch verharmlosende Sprache (z.B. dem Wort "teilweise"), der Abwertung anderer Standpunkte durch Abschieben in die unseriöse Schmuddelecke (nur zwei Zeitungsartikel?) bei zugleich Bekräftigung und Zurechtrücken der eigenen Interessen in das bessere Licht (z.B. durch vermeintlich "stärkerer" Autoritäten und Argumente). Auch wenn das ZDF abschliessend immerhin noch die Grünen mit Ihrem Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Glyphosat-Risikobewertung zitiert, ist dieser Artikel höchst manipulativ. Naja, in gewissen Zirkeln gelten die "Siff-Grünen" ja auch in die Schmuddelecke. Anstatt einfach zu schreiben und anzuerkennen, daß klar abgeschrieben wurde, wird lieber zitiert. Ein Trick, den Anwälte auch gerne machen, wenn die Argumente ausgehen.

Dabei wird die eigentlich interessante Fragestellung von der "Journallie" hier gar nicht aufgegriffen: Warum wird immer wieder behauptet, daß Studien und Informationen in scheinbar komplexen Sachverhalten nicht verwendet werden dürfen, da diese geistiges Eigentum seien (siehe Zitate: https://euobserver.com/science/139522). Hingegen wird in genehmen, lobbyeigenen Studien schamlos sogar 1:1 aus diesen zitiert. Wem dient ein Bundesinstitut für Risikobewertung (wusste gar nicht, daß es sowas gibt) wenn Steuergelder und Mittel eingestreicht werden und dann so was abgeliefert wird? Wo sind die Nachforschungen zu den Autoren dieses Plagiats, der Offenlegung Ihrer Terminkalender meinetwegen dem aus der Mülltonne gefischten Kassenbeleg Ihrer Bio-Lebensmittel aus kontrolliertem Anbau ohne Glyphosat?

Wer gängige wissenschaftliche Prinzipien der Transparenz und Nachweisbarkeit der Quellen verlässt, der handelt manipulativ. Und ein Abschreiben ist immer einfacher als ein Aufstehen und den eigene Arsch aus dem warmen Büro zu bewegen und im Müll und Dreck der Politik nachzuforschen. In diesem Moment wird ein Journalist, ein Verlag oder eine Agentur für mich zur "Journallie". Ein Unding, wenn das auch noch zwangs-gesponsert durch Rundfunkgebühren ist. Den ohne Zweifel richtigen Ansatz von Rundfunkgebühren Bildung und eine Grundversorgung zu gewährleisten, könnte man durch einen staatlichen Nachrichtenkanal á la N24, einem Kulturkanal á la ARTE und einem Doku-Kanal mit gut produzierten Dokus á la BBC auch nachkommen. Ds alles bitte schön in einer Mediathek in offenen Dokumentenformaten und CC Lizenz, durchsuchbaren Inhalten und Recherchetools, behindertengerecht in Volltext transskribiert und nicht nach kurzer Zeit wieder herausgenommen.

NACHTRAG:

Das Ganze auf die Meta-Ebene gehoben: Obwohl es uns objektiv so gut wie noch nie geht, fühlen sich immer mehr Menschen "abgehängt", "vergessen" oder haben irrationale Ängste, die sich im Wahlverhalten widerspiegeln, so wie zum Beispiel in diesem Provinzkaff vor Wien: https://www.spiegel.de/politik/ausland/oesterreich-warum-die-fpoe-in-fischamend-so-erfolgreich-war-a-1173269.html

Die meist sensationsgeile, nach Kontroversen und schnellen, werbewirksamen News suchende "Journallie" hat hier einen maßgeblichen Einfluß.

19. Oktober 2017: Von  an Tee Jay Bewertung: +5.00 [5]

Was willst Du eigentlich beweisen?

Dass es schlecht und schlampig arbeitende Journalisten gibt? Ah! (Sensation!) Dass Du in einem Unrechtsstaat mit ferngelenkten Medien lebst? (Dann ist Dir nicht nicht zu helfen). Dass die Medien "alle unter einer Decke stecken" und es ein groß angelegten Komplott zur Manipulierung der Bürger gibt (dito)?

Tatsache ist, dass in jeder Berufsgruppe ein großer Anteil inkompetent, faul oder ignorant ist. Das trifft übrigens auch auf UL-Fluglehrer und Software-Entwickler zu.

Und was genau wäre dann die Neuigkeit?

Der Trick ist, aus dem großen Angebot diejenigen Medien herauszusuchen, die Qualität liefern. Und nein, man kann aus einzelnen Fehlern nicht auf den gesamten Journalismus schließen. Für diese Erkenntnis schienst Du mir (bis jetzt) intelligent genug.

Mein Ur-Großvater war vor beinahe 100 Jahren Herausgeber zweier Tageszeitungen. Überliefert ist sein Lieblingsspruch: "Nein, es ist nicht alles erstunken und erlogen, das in der Zeitung steht". Es ist eine banale Erkenntnis, dass es schlechten Journalismus gibt. Von Fernsehen ganz zu schweigen.

Mir drängt sich die Frage auf, wie fehlerlos Du Deinen Beruf ausübst. Was Dein Hobby betrifft, hast Du uns ja schon Hinweise gegeben.

Ich habe mich lediglich gegen das pauschal verwendete Wort "Journaille" gewehrt. Musst halt lernen, Dich differenziert auszudrücken.

19. Oktober 2017: Von Tee Jay an 

Oh AvC wird persönlich und schlägt mit Falschaussagen um sich? Keine Meta-Ebene? Kein Qualitätsjournalismus?

Nun daß Du Dich mit dem Begriff "Journallie" und den von mir angeprangerten - aus meiner Sicht systemischen - Kritikpunkten eines Berufsstandes angesprochen fühlst, will ich nicht weiter kommentieren. Ich wiederhole für Dich extra nochmal mein Zitat einige Seiten zuvor:

Selbstverständlich muß sich nicht jeder mit "Journaille" angesprochen fühlen und es gibt vereinzelte Perlen im Meer des Ad- und Tracker-Werbemülls.

Möglicherweise ist es für einige zu starker Tobak einzugestehen, daß Journalismus am Ende doch nicht so frei, unabhängig, edel und aufrichtig ist. Möglicherweise am Ende genauso wie moderne IT nichts weiter wie ein Herrschaftsinstrument.

Für die andern von pawlowschen-Reflexen Getriebenen hier im Forum: Umkehrkurve, Umkehrkurve, Umkehrkurve...

Meine Chipstüte ist nun leider leer, in diesem Sinne... Bye

19. Oktober 2017: Von  an Tee Jay Bewertung: +1.00 [1]

Ich dachte Softwareleute könnten logisch denken. Auch bis jetzt.

Deine Relativierung zu "Journaille" kam nicht in Deinem Ursprungspost – sondern erst nachdem ich geantwortet habe.

Und jetzt kommt Deine übliche Vernebelungstaktik. Ganz schön albern.

19. Oktober 2017: Von Tee Jay an 

Bullshit, der Beitrag ist vorgestern geschrieben und der Satz ist auch vorgestern hinzugekommen.... ich heisse doch nicht Lutz.

19. Oktober 2017: Von  an Tee Jay Bewertung: +2.00 [2]

Ja, aber zwei Stunden später, und nach meiner Kritik daran.

Vielleicht solltest Du dich bei Fox News bewerben!

19. Oktober 2017: Von Erik N. an  Bewertung: +5.67 [7]

Hey Alexis & TeeJay,

Ihr habt beide Recht und Unrecht zugleich.

Natürlich gibt es keine gelenkten Medien. Wie sähe Lenkung denn aus ? Anruf aus dem Bundeskanzleramt ? Aus der Staatskanzlei ? Selbstverständlich nicht. Das ist AfD Blödsinn. Übrigens ist die Mär von den gelenkten Medien so alt wie diese selbst, selbst in den frühen 20er Jahren wurde dieser Vorwurf laut.

Aber: Chefredakteure wissen, welche Grundposition ihre Verleger zu gesellschaftlichen Themen haben. Verleger stellen keine Chefredakteure ein, die eine grundsätzlich andere politische Haltung haben als sie selbst. Man verlegt ein Blatt, weil man sich dazu verpflichtet fühlt, eine Position zu vertreten. Das ist das Wesen eines Verlags. Und die Redakteure, Reporter, Rechercheure, seien sie frei oder angestellt, schreiben keine Artikel, in denen eine grundsätzlich andere Meinung vertreten wird als die der Redaktion / des Verlages. Man will von den Kollegen in der Kantine noch gegrüßt werden. Zeitungen funktionieren da nicht anders als andere Konzerne. Man ist Teil eines Ganzen, und dieses Ganze hat eine Linie. Die man eben vertritt.

Gleiches bei den öfftl. rechtlichen Medien. Es ist klar, auch ohne dass es ausgesprochen wird, welches Thema bei den fast nur aus Parteiproporz zusammengesetzten Rundfunkräten "gut", und was weniger gut ankommt. Das pflanzt sich nach unten fort. Es wird produziert, was gut ankommt. Damit man beim nächsten Fernsehpreis, bei der goldenen Kamera, bei der nächsten Beförderung gute Chancen hat.

Andererseits wählen 75% der Journalisten auch rot oder grün, es gab da eine Studie. Der Eindruck deckt sich mit der Wahrnehmung. Es ist kein Wunder, daß die politische Grundhaltung in der Berichterstattung zum Tragen kommt. Kein noch so neutraler Journalist kann gegen seine eigene politische Überzeugung schreiben, reden, agieren.

Hinzu kommen noch Schlampigkeit, Zeitdruck, oft auch Unfähigkeit, vorgefertigte Meinung, Aversionen, Sympathien, und vieles andere. Und manchmal auch bewusste Agitation. Das ist eben so. Hier sind Menschen am Werk.

Ich finde es daher einerseits unerträglich, wenn immer behauptet wird, Medien wären gelenkt, oder es wären "Systemmedien", oder sonst so ein Quatsch, als wären wir in der UDSSSR und sprächen über Radio Eriwan. Dieser Satz geht an dich, TeeJay.

Ich finde es aber (fast) genauso unerträglich, wenn auf der anderen Seite so getan wird, als 'wär nix', als hätten unsere Medien nicht eine Mehrheitsmeinung, nennen wir sie mainstream, die sie vertreten. Das ist schlicht ebenso unwahr. Wirklich neutral sind sie nicht. Dieser Satz an Dich, Alexis.

Insgesamt fühle ich mich aus der vorhandenen Mischung aus deutschen und internationalen Medien, Zeitungen, Fernsehen, Blogs, News, Internetartikeln, so gut unterrrichtet wie ich es nie zuvor war. Ich kann verschiedene Position ansehen, sie mit meiner eigenen Wahrnehmung und Haltung vergleichen, und so zu einer Meinung kommen, viel besser als ich es je konnte.

Dennoch bin ich heilfroh, daß die Große Koalition nun hoffentlich zu Ende ist, denn die hat die Wahrnehmung der Medien als "eine Soße" glaube ich originär ausgelöst und verursacht. Die Wohlfühlpolitik, fortgesetzt in den Medien. Es ist Zeit, daß wieder unterschiedliche Meinungen ausgefochten werden. Im Parlament, aber auch in den Medien.

19. Oktober 2017: Von Tee Jay an 

seltsam ich höre nur Mimimimi...

19. Oktober 2017: Von Tee Jay an Erik N.

...ein guter Punkt, den ich so stehen lassen kann. Ich kann nur jeden Ermuntern aus der Komfortzone des Nachrichtenkonsums rauszutreten und zu hinterfragen, vergleichen, Quellen und Rahmenbedingungen zu prüfen. Und gegen den Wahnsinn des Datenhandels und dem ganzen Ad- und Tracker-Profiling gibt es adäquate Gegenmittel. Ich befürchte nur leider, daß Privacy und Medienkompetenz ein immer knapperes Gut für einen immer kleineren Teil der Bevölkerung wird.


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