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20. Dezember 2016: Von Thore L. an Christian Schuett Bewertung: +7.00 [9]

>> Muss ich das jetzt wirklich noch weiter erklaeren???

Ja, musst Du, denn das ist so einfach nicht richtig. Wie immer, wenn Leute mit "einfacher" Meinung zu "einfachen" Lösungen kommen, kommt halt was falsches bei raus.

Du erwähntest weiter oben Art 16a GG, da steht in Abs 5 (einfach mal bis zu Ende lesen), dass die Einschränkungen nur gelten, sofern sich die Mitgliedsstaaten auch entsprechend kümmern. Haben sie aber ganz offenbar nicht.

Warum ist das alles eigentlich so emotional aufgeladen? Wir kümmern uns doch auch sonst einfach um unsere Probleme und versuchen sie (gerade in der Luftafhrt auch gerne mal zu) gründlich zu lösen.

1) Es kommen viele Menschen zu uns

2) Wir haben es dabei mit Kriegsflüchtlingen, sogenannten "Wirtschaftflüchtlingen", und leider auch ein paar hasserfüllten Terroristen zu tun.

3) Es fällt uns ausgesprochen schwer, die Gruppen auseinander zu halten. Da die alle gleich "HILFE" rufen, ist das auch praktisch unmöglich. Tatsache ist doch: wir haben bei den allermeisten keine Ahnung, warum die jetzt wirklich zu uns kommen.

4) Es gibt praktisch nichts, was diese Bewegungen langfristig aufhalten kann, ausser: es gibt keinen Krieg, vor dem es zu flüchten gilt und es gibt dort wo die Menschen leben genug Perspektive, so dass bis auf ein paar Abenteurer niemand seine Heimat verlassen will. Wenn das beides eintritt, gibt es auch nur noch einige wenige (einfach zu findende) Deppen weltweit, die unbedingt ihren Gott den anderen herbeibomben wollen.

5) Alles andere klappt nicht, ist kompliziert, und bringt selbst bei kurzfristigem Erfolg nur neue Probleme.

20. Dezember 2016: Von Joachim P. an Christian Schuett
20. Dezember 2016: Von Erik N. an Alexander Callidus Bewertung: +2.33 [3]

Zunächst mal, Frau Merkel ist natürlich keine Tusse. Aber sie sollte wirklich abtreten. Sie hat ihre beste Zeit hinter sich. Sie gibt zu wenig Akzente. Es ist ein Versäumnis 1948 gewesen, daß wir in der Verfassung keine Begrenzung der Legislaturperioden eines Kanzlers definiert haben. Dadurch zementiert sich der ganze Machtapparat erst so richtig fest ein. Und natürlich hat sie alle ernstzunehmenden Mitbewerber um ihr Amt längst weggebissen.

Ich akzentuiere es jetzt, aber sie hat die CDU in Richtung Mitte positioniert, um ihre Machtposition zu stärken, Kanzlerin zu bleiben. Sie hat linke, grüne und sozialdemokratische Positionen übernommen, und eine Grosse Koalition gebildet, um Kanzlerin zu bleiben. Dadurch ist die "Mitte" eher "Mitte-Links", und das konservativ bürgerliche Lager findet wenig Repräsentanz. Soll die AfD das abbilden ? Die FDP ? Die CSU ?

Früher gab es zwei wesentliche Lager in Deutschland. Demokratisch verankert, fernab des Verdachtes, populistisch zu sein. Es gab Auseinandersetzungen, Streit, und auch Medien, die diese beiden Lager entsprechend vertraten. Heute ist alles "eine Soße", in der Mehrheit leicht links, und so ist alles bürgerlich konservative schnell im Verdacht, rechtspopulistisch zu sein.

Was früher mal konservativ war, ist heute schnell rechts oder "Neue Rechte".

Aus dem linken Lager stammt auch die political correctness. Sozialdemokraten und Kommunisten unterscheiden sich in ihrem Bestreben, den Menschen in seinem individuellen Leben zu regeln und zu bevormunden, nur in der Intensität, nicht im Grundansatz. Links bedeutet, daß es einen starken Staat geben muss, weil zu viel Freiheit den Menschen nicht gut tut. Regelung des Eigentums, Umverteilung von unten nach oben, Egalisierung, und eben Regelung - und Bevormundung der Sprache.

So entsteht der Begriff Lügenpresse. Natürlich lügt keiner. Aber es berichten halt alle Zeitungen, Blätter, Magazine, und TV Sendungen mehr oder weniger das Gleiche. Nicht, weil sie von der NSA befohlen bekommen, was sie schreiben sollen. Sondern weil 3/4 der Journalisten halt rot grün wählen (und so auch schreiben, bis auf Ausnahmen), und sich mangels einer differenzierten politischen Landschaft auch keine Differenzierung in der Berichterstattung ergibt.

Zudem leben alle diese Redakteure in den schön sozialisierten, urbanen, rot grünen Mileus von Hamburg, Berlin, München. Für die ist die Flüchtlingsthematik so lebensfremd wie sonst nur was.

Alles das ist aber nur die veröffentlichte Meinung. Die öffentliche Meinung sieht anders aus. Denn es gibt die alten Lager nach wie vor. Die bürgerlichen, konservativen Kreise sind immer noch da. Sie finden nur nicht mehr so statt wie früher in der Publikation.

Warum ist denn Trump gewählt worden und vor allem, warum so überraschend ? Weil keiner der Journalisten auch nur einen Fuss in Trump Land gesetzt hat. NY, DC, LA, vielleicht noch Chicago - das wars. Der Rest ? Fand nicht statt.

Da hilft es auch nicht, wenn sogenannte Eliten immer wieder verkünden, man müsse die Dinge den Leuten nur anständig erklären. So, als ob die Menschen nicht verstünden, was passiert. An Arroganz kaum zu überbieten.

20. Dezember 2016: Von Erik N. an Erik N. Bewertung: +2.00 [2]

...noch etwas zur "Flüchtlingspolitik".

Ja, es war und ist richtig, den Menschen Zuflucht zu gewähren. Moralisch, und juristisch. Und nein, nur weil die anderen Länder dies nicht taten, heißt bedeutet das nicht, wir hätten es auch nicht machen müssen.

War die Grenzöffnung Signal für viele Tausende, jetzt erst recht zu kommen ? Na klar. Hätte man deshalb die Grenzen nicht öffnen dürfen ? Nein.

Aber man hätte - bei einem Volk von 85 Mio Menschen mit Tausenden von Beamten im Ruhestand - dafür sorgen müssen, daß:

  1. Die Menschen alle registriert werden, und
  2. Die Menschen zügig einen Bescheid bekommen, ob sie bleiben dürfen.

Menschen und Familien monatelang, teilweise jahrelang im Unklaren zu lassen, in Heimen, in provisorischen Unterkünften, oder sogar in Jobs, um ihnen dann nach all der Zeit doch noch zu sagen, Du musst jetzt gehen, ist eine Farce und eines Landes wie unserem nicht würdig, erbärmlich und eine Farce.

Die Zeit, die vergeht, bis Menschen dann plötzlich aus der "Duldung" heraus abgeschoben werden, nachdem sie hier teilweise bereits voll integriert sind (Fussballclub in München), ist unwürdig, erbärmlich, unfähig und eine Farce.

Wir bekommen die Marokkaner von der Domplatte nicht los, weil Marokko nur 2 Passagiere pro Flug akzeptiert ? Na, dann schicken wir eben ein paar armselige Afghanen in ein Kriegsgebiet zurück und tun so, als wäre es dort die Schweiz ? Das ist alles eine Farce.

Sorry. Und das ist meine Kritik an Merkel: Die Idee war super, aber die Umsetzung war grottenmäßig schlechtes Management. Und dafür sollte sie gehen. Dass sie dennoch die "Einzige" ist, die es machen kann, weil sie nie für anständige Nachfolger gesorgt hat, ist ebenfalls - eine Farce.

20. Dezember 2016: Von Thore L. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu

Georg, wie kommst Du denn darauf, dass "da fallen Bomben auf mein Haus" kein politischer Grund sein soll? Was soll das denn sonst sein, eine Naturkatastrophe?

20. Dezember 2016: Von Christian Schuett an Thore L. Bewertung: +2.00 [2]

">> Muss ich das jetzt wirklich noch weiter erklaeren???

Ja, musst Du, denn das ist so einfach nicht richtig. Wie immer, wenn Leute mit "einfacher" Meinung zu "einfachen" Lösungen kommen, kommt halt was falsches bei raus.

Du erwähntest weiter oben Art 16a GG, da steht in Abs 5 (einfach mal bis zu Ende lesen), dass die Einschränkungen nur gelten, sofern sich die Mitgliedsstaaten auch entsprechend kümmern. Haben sie aber ganz offenbar nicht."

Dieser Meinung ist der fruehere Verfassungsrichter Di Fabio und viele andere (Papier, Bertrams, Battis, ...) nicht. Di Fabio sagt z.B., dass die Verfassung ist nicht dafuer da ist, den Schutz aller Menschen weltweit durch faktische oder rechtliche Einreiseerlaubnis zu sichern. Wenn die Aussengrenzen nicht gesichert werden, gibt es zu Grenzkontrollen bzw. der Schliessung der eigenen Landesgrenzen keine Alternative.

Nebenbei: Was Frontex da abliefert ist skandaloes und muss als Beihilfe zu bzw. aktive Schleppertaetigkeit bezeichnet werden.

Da ich aber nicht nur meckern will, so muesste man es meiner Meinung nach machen:

  • Mittelmeer lueckenlos ueberwachen
  • aufgegriffene Boote entweder wieder zurueck schicken oder die Insassen auf eine Insel im Mittelmeer in Sicherheit bringen
  • Dort bleiben sie, bis entweder der Krieg beendet ist (danach gehts wieder zurueck) oder ueber den Asylstatus entschieden ist. Bei positivem Bescheid Einreise in die EU, Land wird zugewiesen. Bei Ablehnung gehts wieder zurueck. Ganz klare Kommunikation in Richtung der Ursprungslaender: Nur wer einen positiven Asylbescheid bekommt, wird je europaeisches Festland betreten. So aehnlich also, wie Australien das handhabt.

In der Folge wuerde das Schlepper(un)wesen sehr sehr schnell zum erliegen kommen und die Migrantenzahlen sehr sehr deutlich zurueckgehen. Wer dann nach Deutschland kommt, wird alle Bereitschaft zur Hilfe erfahren. Niemand der Glueckritter aus z.B. den Maghreb-Staaten zahlt dann noch tausende von Dollars fuer das Ticket zum rundum-sorglos-Paket in Deutschland. Nebenbei gaebe es im Mittelmeer auch deutlich weniger Todesopfer...

Chris

der frühere Verfassungsrichter Di Fabio – Quelle: https://www.rundschau-online.de/23435532 ©2016 d
der frühere Verfassungsrichter Di Fabio – Quelle: https://www.rundschau-online.de/23435532 ©2016
der frühere Verfassungsrichter Di Fabio – Quelle: https://www.rundschau-online.de/23435532 ©2016
20. Dezember 2016: Von Thore L. an Christian Schuett Bewertung: +0.00 [2]

>> dass die Verfassung ist nicht dafuer da ist, den Schutz aller Menschen weltweit durch faktische oder rechtliche Einreiseerlaubnis zu sichern. Wenn die Aussengrenzen nicht gesichert werden, gibt es zu Grenzkontrollen bzw. der Schliessung der eigenen Landesgrenzen keine Alternative.

Das sind ja gleich mehrere Denkfehler.

1) Niemand behauptet, dass in Deutschland alle Menschen aufgenommen werden müssen. Nun, niemand ausser denen, die das als Argument immer wieder vorbringen.

2) Aussengrenzen sichern ist langfristig keine Lösung. Wird der Druck von aussen (durch Völkerwanderungen) oder innen (durch entsetzte Menschen die auf Bilder an der Grenze erschossener Kinder blicken) zu groß, ist das Problem in noch viel größerem Maße und dann unmittelbar da.

Ausserdem gehst Du nicht auf meine Argumente ein.

20. Dezember 2016: Von Christian Schuett an Thore L. Bewertung: +2.00 [2]

"1) Niemand behauptet, dass in Deutschland alle Menschen aufgenommen werden müssen."

Deutschland schafft Fakten und nimmt JEDEN auf, der an der Grenze das Wort "Asyl" sagt. Und einmal im Land bleibt er hier fuer viele viele Jahre, egal ob asylberechtigt (sind nur sehr sehr wenige) oder nicht. Da muss man nichts behaupten, da muss man sich nur die Praxis anschauen.

2) Aussengrenzen sichern ist langfristig keine Lösung.

Aber erstmal eine Loesung, die funktioniert! Man wuerde viel Zeit gewinnen. Das kann man gerne flankieren mit entspr. Hilfe in den entspr. Laendern. Fluechtlingslager vernuenftig versorgen waere auch eine gute Idee... Und staendig irgendwelche Laender destabilisieren und in Kriege verwickeln, um geostrategische Interessen durchzusetzen, koennte man auch mal wieder etwas zurueckfahren. Aber das ist natuerlich Utopia, das weiss ich auch...

Chris

20. Dezember 2016: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Thore L. Bewertung: +6.00 [6]

M.E. liegen die Denk- und Wahrnehmungsfehler bei Dir:

1) Niemand behauptet, dass in Deutschland alle Menschen aufgenommen werden müssen. Nun, niemand ausser denen, die das als Argument immer wieder vorbringen.

"Abschiebung ist Folter, Abschiebung ist Mord - Bleiberecht für alle, jetzt sofort". Kenne ich von vor gut 20 Jahren als Interims-Jingle bei jeder Demo, egal, worum / wogegen es ging. Und läuft auch jetzt gerne und immer wieder. Jenseits des linken Rand zieht sich die Einstellung durchaus noch in Teile der bürgerlichen Linken hinein, bis eben hin zur Maxime von Ländern wie Bremen und Berlin.

=> Thore, stimmt einfach nicht.

2) Aussengrenzen sichern ist langfristig keine Lösung. Wird der Druck von aussen (durch Völkerwanderungen) oder innen (durch entsetzte Menschen die auf Bilder an der Grenze erschossener Kinder blicken) zu groß, ist das Problem in noch viel größerem Maße und dann unmittelbar da.

Die "Völkerwanderungen" von 1 Mio. Menschen nach Europa hatten wir, und sie wurden durch Angela Merkels "Einladung" ausgelöst. Und - man staune - durch ein kleines Land wie Mazedonien ganz ohne Schüsse (und zunächst gegen die laute Mißbilligung von Frau Merkel) an einer geschlossenen Grenze gestoppt.

Ja, dazu gehören entsetzliche Bilder, z.B. wenn Flüchtlinge in Moria aus lauter Verzweifelung Unterkünfte anstecken. Aber da fällt dann auch mehr und mehr Leuten in der Bevölkerung auf, mit welchen Worten solche Brandstifter hier im Lande zurecht belegt werden, und sind etwas misstrauisch, dass man das Gleiche in Moria als Appell zu verstehen hat, die Brandstifter nun endlich nach Deutschland zu lassen.

20. Dezember 2016: Von Thore L. an Christian Schuett Bewertung: +0.00 [2]

>> da muss man sich nur die Praxis anschauen.

Genau. Es sind ca. 60Mio Menschen weltweit auf der Flucht. Keine Angst, die kommen nicht alle hier her. Das ist doch genau diese Pankikmache, die nirgends hinführt. Mal nebenbei: sollten die tatsächlich alle nach D kommen, hätten wir hier die Einwohnerdichte von Holland.

Kirche. Dorf. Da gehört sie hin.

Ausserdem gehst Du immer noch nicht auf meine Argumente ein.

20. Dezember 2016: Von Olaf Musch an Christian Schuett Bewertung: +2.67 [3]

Deutschland schafft Fakten und nimmt JEDEN auf, der an der Grenze das Wort "Asyl" sagt. Und einmal im Land bleibt er hier fuer viele viele Jahre, egal ob asylberechtigt (sind nur sehr sehr wenige) oder nicht. Da muss man nichts behaupten, da muss man sich nur die Praxis anschauen.

Da hat Deutschland aber kein politisches, sondern ein Verwaltungs-Problem. Die Asylstellen kommen mit der Registrierung und Antragsbearbeitung einfach nicht nach. Darüber hinaus ist das Asyl-Prüfverfahren meines Wissens maximal kompliziert um auch alle Eventualitäten abzudecken.
Was willst Du in der Zwischenzeit mit den Asylbewerbern tun? Einsperren? In Lager? Eine Idee, die aber als Freiheitsberaubung auch so ihre Tücken hat.

Und so lange der Asylstatus nicht offiziell geklärt ist, haben weder Du noch ich das Recht, einer Person zu sagen, sie sei oder sei nicht asylberechtigt. Dass je nach Herkunftsland die Wahrscheinlichkeiten für eine Anerkennung unterschiedlich liegen, hat aber keinen Einfluß auf das Recht der betroffenen Person, überhaupt erst mal einen Antrag zu stellen, der vollständig zu prüfen ist.

Übrigens, so ganz nebenbei: Ich bin im Moment hier in Spanien der "Ausländer". Kein Flüchtling, sondern eher "Gastarbeiter", aber das weiß ja der normale Spanier im Laden oder Restaurant nicht. Erfreulicherweise werde ich - sobald ich meine mangelnden Sprachkenntnisse zugebe - bisher (und das sind schon 1,5 Jahre) ausnahmslos (!) sehr freundlich behandelt. Man spricht langsamer, wiederholt gesagtes und ist um gemeinsames Verständnis bemüht. Wir haben erst nach 6 Monaten einen gegenüber uns an diesem Tag schlecht gelaunten Spanier getroffen (spätere Begegnungen waren wieder von der freundlichen Sorte). In Deutschland dauert das keine 6 Minuten, bis Du einem "Muffel" begegnest, auch das habe ich schon am eigenen Leib erfahren, als Deutscher.

Auch hier in Spanien hat man natürlich mit illegalen Flüchtlingen aus Nordafrika zu tun, auch hier gibt es "Betonköpfe" aus der Franco-Ära, aber nach allem, was man (also ich) so aus Deutschland hört, könnte sich so mancher Deutsche an so manchem Spanier ein Beispiel nehmen.

Ich weiß jetzt, wie sich ein Ausländer in Deutschland fühlen muss, und habe mir vorgenommen, künftig auch in Deutschland mit dortigen Ausländern eher auf die "spanische Art" umzugehen.
Denn jeder Mensch ist Ausländer, fast überall.
Natürlich ist Integration nicht einfach. Das scheitert ja teilweise schon mit körperlich oder geistig behinderten(und auch damit habe ich Erfahrungen sammeln können), und mit Nicht-Muttersprachlern wird das noch mal eine Ebene schwieriger. Aber verdammt noch mal: Es ist unsere Pflicht, Asylbewerber ernst zu nehmen und die Asylberechtigten auch zu integrieren und diesen Menschen auch klar zu machen, dass Integration nur mit beider Mitarbeit gelingen kann. Wenn sich einer verweigert, wird das nichts.
Wenn in unserem Land plötzlich Krieg ausbräche oder ich mich von der AfD politisch verfolgt wähnte (es soll Menschen geben, die schon von Pegida- und/oder AfD-Anhängern/Sympathisanten mit Morddrohungen überschüttet wurden; wie müssen die sich fühlen?), würde ich vielleicht auch fliehen und woanders um Asyl bitten. Und dann erwartete ich die gleichen Standards.

Übrigens passiert die allermeiste Zeit den allermeisten Menschen in den allermeisten Teilen der Erde was? Nix. Stimmt. Kommt nur nicht in den Nachrichten oder den hochfrequentierten Fakebook(!)-Accounts

Kirche. Dorf. Passt schon.

Der Rest ist Abarbeiten der Pflichtaufgaben. Einfach ist anders, aber laut jammern und stupide Parolen brüllen, ist maximal kontraproduktiv.

Olaf

20. Dezember 2016: Von Thore L. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +0.00 [2]

>> "Abschiebung ist Folter, Abschiebung ist Mord - Bleiberecht für alle, jetzt sofort"

Wer sagt denn so einen Blödsinn?

20. Dezember 2016: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Thore L. Bewertung: +4.33 [6]

Au, Thore!

Wenn 60 Mio. Flüchtlinge dazu führen würden, dass Deutschland nicht Deutschland bleibt, sondern Holland wird: Meinetwegen. Was sollen denn Zahlen, die niemanden interessieren, wie die Einwohnerdichte eines Landes? Es geht Geizkrägen wie mir um "Wer soll das bezahlen?", anderen um Wohnungen in den Städten, Dritten darum, dass sie ein gesundes Gespür dafür haben, dass offene Grenzen und Sozialstaat gleichzeitig nicht geht, und vierten darum, dass sie weder vom männlichen Teil der Ankömmlinge als Kuffars in die Luft gejagt werden wollen, noch vom weiblichen Teil darüber belehrt werden wollen, dass ohne Kopftuch bei ihnen jetzt animalische Triebe durchgingen, wie der Prophet den Männern unterstellt.

Zweitens: Migration entsteht nicht durch eine fixe Zahl von 60 Mio. Flüchtlingen. Migration entsteht durch vermeintliche Glück/Chancengefälle und den zu überwindenden Widerstand. Du willst den Widerstand auf 0 setzen, daher benötigst Du ein Glücksgefälle von nahe 0, was das exakte Gegenteil von Deiner Utopie des bedingungslosen Grundeinkommens ist. Christian im Modell "Australien" will den Widerstand hochsetzen bei unverändert hohem Glücksgefälle, das funktioniert erwiesenermaßen und mit einem Bruchteil der Fluchttoten.

Warum nahe Null? Du unterstellst analog der linken Parole "Kein Mensch verlässt freiwillig seine Heimat" eine hohe nicht-materielle Hürde, nach Deutschland zu kommen. Die Parole ist Quark. Sie trifft weder auf junge Europäer zu, und insbesondere trifft sie dann nicht zu, wenn der Kumpel, der Schwager, der Bruder aus - sagen wir - dem Kosovo o.ä. schon längst in Deutschland eine Parallelgesellschaft ihrer Nationalität vorgefunden haben.

20. Dezember 2016: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Thore L. Bewertung: +1.00 [1]

>> "Abschiebung ist Folter, Abschiebung ist Mord - Bleiberecht für alle, jetzt sofort"

> Wer sagt denn so einen Blödsinn?

Puh, Thore. Du lebst echt auf der Insel der Glücklichen! In Hamburg ging um 1990 eigentlich keine Demo ohne die Parole, ob für die Rote Flora, ob gegen den Golfkrieg (I), ob gegen die Räumung von XY oder was auch immer.

Und 2016 bei der Afghanistan-Sammelabschiebung: Z.B. hier

http://www.tagesspiegel.de/politik/umstrittene-asylpolitik-de-maiziere-nennt-abschiebung-von-afghanen-richtig-und-notwendig/14980722.html

###-MYBR-###

20. Dezember 2016: Von Thore L. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu

Ich vermute, Georg, Dir fehlt, mal selbst nur aufgrund Deiner Herkunft diskriminiert worden zu sein. Das öffnet die Augen!

Vor ein paar Jahren sass ich mal mit Amis in Miami zusammen, wir verstanden uns prächtig und - ja - ich mochte das Pärchen. Der Mann hatte eine Tochter, die er mir im Laufe des Abends stolz vorstellte. Dazu sagte er, dass sie in ein paar Tagen heiraten wolle.

Ich wollte ihm ein Kompliment machen und sagte: "wenn die beiden sich das noch mal anders überlegen, dann sag mir bescheid!" Daraufhin wurde der bis dahin freundliche Mann richtig ungehalten, was mir eigentlich einfiele, als Ausländer um die Hand seiner Tochter bitten zu wollen.

Bis zu dem Zeitpunkt sah ich keinen "Unterschied" zwischen ihm und mir - eigentlich fand ich mich sogar ein bisschen freundlicher und - da ich fliessend englisch mit ihm sprach - auch nicht - hmm - unsmarter. Um so überraschter war ich!

Das hat mich lange beschäftigt. Danach sah ich Ausländer in unserem Land aus ganz anderer Perspektive. Insofern: danke, John!

21. Dezember 2016: Von Jan Brill an Thore L. Bewertung: +8.00 [8]

Ich vermute, Georg, Dir fehlt, mal selbst nur aufgrund Deiner Herkunft diskriminiert worden zu sein. Das öffnet die Augen!
[...]
Daraufhin wurde der bis dahin freundliche Mann richtig ungehalten, was mir eigentlich einfiele, als Ausländer um die Hand seiner Tochter bitten zu wollen.


... oje. Das soll ein Beispiel von Diskriminierung sein?!??? In den USA? Ich lach mich schlapp... das ist eine überzogene Reaktion auf einen nicht sonderlich taktvollen Spruch. Das ist alltäglich. Diskriminierung geht anders. Ganz anders.

viele Grüße
Jan Brill

21. Dezember 2016: Von Thore L. an Jan Brill

Ja, das stimmt. Aber ich wurde nur aufgrund meiner Herkunft als Deutscher nicht für voll genommen. Klar, Diskriminierung geht viel weiter und tiefer und ist vielfach menschenunwürdiger. Dennoch habe ich in diesem Moment einen Hauch davon erfahren, wie und was das ist. Es hat meine Einstellung in Bezug auf "Ausländer" grundlegend geändert.

21. Dezember 2016: Von Jan Brill an Thore L.

... sorry, aber ich finde das idiotisch. Sie machen ein scherzhaftes Heiratsangebot an die (noch unbekannte) Tochter und legen dann aber seine Reaktion auf die Goldwaage??!?

Ist nicht böse gemeint und irgendwie auch unwichtig, so wie die ganze Situation.

Hatte gehofft ich könnte mich inhaltlich aus dem neuen Thema des Threads heraushalten. Vielleicht ärgere ich mich mehr darüber, dass mir das nicht gelungen ist.

Aber wenn gewichtige Begriffe wie Diskriminierung derart verbogen werden ... anyway. Ich glaube das beste ist ... Schwamm drüber. Ich vermute mal der hätte auch so reagiert wenn Sie Yankees-Fan gewesen wären und er für die Mets.

viele Grüße
Jan Brill

21. Dezember 2016: Von Lutz D. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +1.00 [1]

"Btw: Ich finde das 'wir' aus Deinem Mund eher schwierig. Inwiefern schulterst Du in Belgien die Lasten?"

Na, war ja klar, dass das nicht geht, ohne die Person anzugehen. Einerseits glaube ich nicht, dass ich nur durch Umzug ins Ausland aus dem deutschen Volkskörper ausgeschieden bin, andererseits habe ich in Deutschland in diesem Jahr bereits einen nicht unerheblichen Betrag (gerne) der Staatskasse überwiesen und last but not least entfallen auf Belgien rund 3.5% der Asylanträge in Europa (% Wirtschaftsleistung und Bevölkerung kannst Du gerne googlen).

21. Dezember 2016: Von Christian Schuett an Thore L. Bewertung: +1.67 [3]

"Es sind ca. 60Mio Menschen weltweit auf der Flucht. Keine Angst, die kommen nicht alle hier her. Das ist doch genau diese Pankikmache, die nirgends hinführt."

Es reichen bereits gut 1 Mio junge Maenner mit einem Welt- und Frauenbild aus dem fruehen Mittelalter, um unsere Gesellschaft zu destabilisieren. Das demografische Gefuege wird gerade komplett auf den Kopf gestellt! Mal ganz pragmatisch: Wo sollen die eine Frau herbekommen?

Und der Strom reisst nicht ab, das Einladungssignal schallt nach wie vor in die Welt hinaus, jeden Monat kommen zehntausende dieser jungen maennlichen Gluecksritter neu an. Praktisch niemand mit Papieren (verloren) aber Smartphone (nicht verloren), wenn doch Papiere, dann sehr oft gefaelscht.

Wer soll das eigentlich bezahlen (rhetorische Frage)? Im Moment haben wir eine Sonderkonjunktur, aber das geht auch mal wieder abwaerts, was wird dann hier los sein (mit nochmal deutlich mehr Migranten im Land)? Und abschieben ist praktisch unmoeglich, ohne Papiere mit frei erfundenen Identitaeten (Mehrzahl bewusst gewaehlt) nimmt die kein Land der Welt zurueck.

Wahnsinn, einfach nur Wahnsinn...

Chris

21. Dezember 2016: Von Christian Schuett an Olaf Musch Bewertung: +1.67 [5]

"Was willst Du in der Zwischenzeit mit den Asylbewerbern tun?"

Artikel 16a Abs. GG gibt die Antwort.

Die Leute muessen wir abweisen. Wenn sich das rumspricht (dauert max. einen Tag), dann kommen sofort deutlich weniger. Die kommen meisst nur wegen Merkels Einladung (deswegen "fluechten" die von sicherem Land zu sicherem Land zu sicherem Land.....), um hier das rundum-sorglos-Paket abzugreifen.

Das alles hat mit Asyl und dem, wofuer unser Asylrecht eigentlich mal gedacht war, NICHTS mehr zu tun!

Chris

21. Dezember 2016: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]

> Na, war ja klar, dass das nicht geht, ohne die Person anzugehen.

Ich kritisiere Deinen Stil, zumal Du zu brillianter Argumentation und Fakten fähig bist.

Der moralische Impetus wird durch ein "Ihr solltet" deutlich fragwürdiger als durch ein "Wir sollten", und zum "wir" gehört eben, an den Vor- und Nachteilen einer vertretenen Position zu partizipieren.

Im Kern aber ging es darum, dass Christian, der zwar mit "Tusse" daneben gegriffen hat, aber weit davon entfernt ist, hier Hakenkreuze ins Forum zu malen, aus Deiner Sicht eben jenseits von PC liegt. Deswegen meinst Du, statt Argumenten die ganz große Schimpfkanonade aufzufahren zu dürfen ("Hetzer", "Lügner").

Wenn ich eingangs geschrieben habe, dass ich mit großem Unwohlsein die Spaltung in der Gesellschaft beobachte, ist dieser Stil ein Teil des Problems.

21. Dezember 2016: Von Daniel K. an Christian Schuett Bewertung: +3.67 [4]

sorry, du verrennst dich da in einer rechten Ecke. Asyl ist gedacht, um Menschen zu helfen. Menschen, denen die Häuser über dem Kopf weggebombt, die politische Meinung extrem ausgetrieben wird oder die schier verhungern. Deutschland ist ein reiches Land. Wir haben die Pflicht als Menschen, uns auch um andere Menschen zu kümmern. Das hat nix mit Merkels Einladung (was typischer AfD Sprech ist) oder mit der sozialen Hängematte. In der Thematik sind andere Dinge zu kritisieren, wie zum Beispiel:

  • die mangelnde Solidarität in Europa
  • die hoffnungslose Überforderung deutscher und europäischer Behörden
  • das Schubladendenken deutscher Medien

Was hat das ganze noch mit der ZÜP zu tun? Für mich sind solche öffentlichen Zurschaustellungen von extremen Meinungen etwas, was die Demokratie aushalten muss. Aber die ZÜP ist ein Willkür-Instrument der einzelnen Sachbearbeiter. Was ist, wenn dem Sachbearbeiter deine oder meine Meinung nicht gefällt?

21. Dezember 2016: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Daniel K. Bewertung: +2.00 [2]

Daniel, nichts gegen Deine humanitäre Position! Definitv ehrenvoll.

Du schreibst in einem Absatz, dass Asyl u.a. gegen Verhungern helfen soll. Das ist aber im Sinne von GG16 ("dem" Asyl) völlig falsch, und es entspricht in keiner Weise der juristischen Praxis. Dafür hatte ich mich auf die BAMF-Zahlen bezogen, und die 1.900 anerkannten Asylbewerber nach GG16 aus 2016, und dargelegt, warum GG16 nur dann eine Obergrenze braucht, wenn man 1.900 Menschen für ein Problem hält.

Wenn Du jetzt dieses Grundrecht mit all dem vermengst, was wir ansonsten als Flüchtlinge nach Genfer Konvention sowie Duldungsberechtigungen und Abschiebehindernissen im Gesetzbuch und der behördlichen Praxis haben, und parallel sagst "Du stehst in der rechten Ecke" (weil Du Asyl gemäß juristischer Praxis interpretierst), diskreditiert das Dein fachliches Niveau und Deine Urteilsfähigkeit in Sachen "Rechter Ecke".

21. Dezember 2016: Von Christian Schuett an Daniel K.

"Asyl ist gedacht, um Menschen zu helfen."

Art. 1 GG: (1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.

"Wir haben die Pflicht als Menschen, uns auch um andere Menschen zu kümmern."

Wie als Nation haben die Pflicht, JEDEN, der gerne hier leben will, aufzunehmen, "zu helfen"? Nein, das sehe ich nicht so. Das ueberfordert unsere Gesellschaft. Deutschland ist ein reiches Land? Dann lasst uns doch endlich mal um die Beduerftigen in unserem Land kuemmern. Unterstuetzung fuer Familien mit Kindern, sozial schwache Menschen, etc pp...

Chris


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