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20. Dezember 2016: Von Olaf Musch an Christian Schuett Bewertung: +2.67 [3]

Deutschland schafft Fakten und nimmt JEDEN auf, der an der Grenze das Wort "Asyl" sagt. Und einmal im Land bleibt er hier fuer viele viele Jahre, egal ob asylberechtigt (sind nur sehr sehr wenige) oder nicht. Da muss man nichts behaupten, da muss man sich nur die Praxis anschauen.

Da hat Deutschland aber kein politisches, sondern ein Verwaltungs-Problem. Die Asylstellen kommen mit der Registrierung und Antragsbearbeitung einfach nicht nach. Darüber hinaus ist das Asyl-Prüfverfahren meines Wissens maximal kompliziert um auch alle Eventualitäten abzudecken.
Was willst Du in der Zwischenzeit mit den Asylbewerbern tun? Einsperren? In Lager? Eine Idee, die aber als Freiheitsberaubung auch so ihre Tücken hat.

Und so lange der Asylstatus nicht offiziell geklärt ist, haben weder Du noch ich das Recht, einer Person zu sagen, sie sei oder sei nicht asylberechtigt. Dass je nach Herkunftsland die Wahrscheinlichkeiten für eine Anerkennung unterschiedlich liegen, hat aber keinen Einfluß auf das Recht der betroffenen Person, überhaupt erst mal einen Antrag zu stellen, der vollständig zu prüfen ist.

Übrigens, so ganz nebenbei: Ich bin im Moment hier in Spanien der "Ausländer". Kein Flüchtling, sondern eher "Gastarbeiter", aber das weiß ja der normale Spanier im Laden oder Restaurant nicht. Erfreulicherweise werde ich - sobald ich meine mangelnden Sprachkenntnisse zugebe - bisher (und das sind schon 1,5 Jahre) ausnahmslos (!) sehr freundlich behandelt. Man spricht langsamer, wiederholt gesagtes und ist um gemeinsames Verständnis bemüht. Wir haben erst nach 6 Monaten einen gegenüber uns an diesem Tag schlecht gelaunten Spanier getroffen (spätere Begegnungen waren wieder von der freundlichen Sorte). In Deutschland dauert das keine 6 Minuten, bis Du einem "Muffel" begegnest, auch das habe ich schon am eigenen Leib erfahren, als Deutscher.

Auch hier in Spanien hat man natürlich mit illegalen Flüchtlingen aus Nordafrika zu tun, auch hier gibt es "Betonköpfe" aus der Franco-Ära, aber nach allem, was man (also ich) so aus Deutschland hört, könnte sich so mancher Deutsche an so manchem Spanier ein Beispiel nehmen.

Ich weiß jetzt, wie sich ein Ausländer in Deutschland fühlen muss, und habe mir vorgenommen, künftig auch in Deutschland mit dortigen Ausländern eher auf die "spanische Art" umzugehen.
Denn jeder Mensch ist Ausländer, fast überall.
Natürlich ist Integration nicht einfach. Das scheitert ja teilweise schon mit körperlich oder geistig behinderten(und auch damit habe ich Erfahrungen sammeln können), und mit Nicht-Muttersprachlern wird das noch mal eine Ebene schwieriger. Aber verdammt noch mal: Es ist unsere Pflicht, Asylbewerber ernst zu nehmen und die Asylberechtigten auch zu integrieren und diesen Menschen auch klar zu machen, dass Integration nur mit beider Mitarbeit gelingen kann. Wenn sich einer verweigert, wird das nichts.
Wenn in unserem Land plötzlich Krieg ausbräche oder ich mich von der AfD politisch verfolgt wähnte (es soll Menschen geben, die schon von Pegida- und/oder AfD-Anhängern/Sympathisanten mit Morddrohungen überschüttet wurden; wie müssen die sich fühlen?), würde ich vielleicht auch fliehen und woanders um Asyl bitten. Und dann erwartete ich die gleichen Standards.

Übrigens passiert die allermeiste Zeit den allermeisten Menschen in den allermeisten Teilen der Erde was? Nix. Stimmt. Kommt nur nicht in den Nachrichten oder den hochfrequentierten Fakebook(!)-Accounts

Kirche. Dorf. Passt schon.

Der Rest ist Abarbeiten der Pflichtaufgaben. Einfach ist anders, aber laut jammern und stupide Parolen brüllen, ist maximal kontraproduktiv.

Olaf

21. Dezember 2016: Von Christian Schuett an Olaf Musch Bewertung: +1.67 [5]

"Was willst Du in der Zwischenzeit mit den Asylbewerbern tun?"

Artikel 16a Abs. GG gibt die Antwort.

Die Leute muessen wir abweisen. Wenn sich das rumspricht (dauert max. einen Tag), dann kommen sofort deutlich weniger. Die kommen meisst nur wegen Merkels Einladung (deswegen "fluechten" die von sicherem Land zu sicherem Land zu sicherem Land.....), um hier das rundum-sorglos-Paket abzugreifen.

Das alles hat mit Asyl und dem, wofuer unser Asylrecht eigentlich mal gedacht war, NICHTS mehr zu tun!

Chris

21. Dezember 2016: Von Daniel K. an Christian Schuett Bewertung: +3.67 [4]

sorry, du verrennst dich da in einer rechten Ecke. Asyl ist gedacht, um Menschen zu helfen. Menschen, denen die Häuser über dem Kopf weggebombt, die politische Meinung extrem ausgetrieben wird oder die schier verhungern. Deutschland ist ein reiches Land. Wir haben die Pflicht als Menschen, uns auch um andere Menschen zu kümmern. Das hat nix mit Merkels Einladung (was typischer AfD Sprech ist) oder mit der sozialen Hängematte. In der Thematik sind andere Dinge zu kritisieren, wie zum Beispiel:

  • die mangelnde Solidarität in Europa
  • die hoffnungslose Überforderung deutscher und europäischer Behörden
  • das Schubladendenken deutscher Medien

Was hat das ganze noch mit der ZÜP zu tun? Für mich sind solche öffentlichen Zurschaustellungen von extremen Meinungen etwas, was die Demokratie aushalten muss. Aber die ZÜP ist ein Willkür-Instrument der einzelnen Sachbearbeiter. Was ist, wenn dem Sachbearbeiter deine oder meine Meinung nicht gefällt?

21. Dezember 2016: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Daniel K. Bewertung: +2.00 [2]

Daniel, nichts gegen Deine humanitäre Position! Definitv ehrenvoll.

Du schreibst in einem Absatz, dass Asyl u.a. gegen Verhungern helfen soll. Das ist aber im Sinne von GG16 ("dem" Asyl) völlig falsch, und es entspricht in keiner Weise der juristischen Praxis. Dafür hatte ich mich auf die BAMF-Zahlen bezogen, und die 1.900 anerkannten Asylbewerber nach GG16 aus 2016, und dargelegt, warum GG16 nur dann eine Obergrenze braucht, wenn man 1.900 Menschen für ein Problem hält.

Wenn Du jetzt dieses Grundrecht mit all dem vermengst, was wir ansonsten als Flüchtlinge nach Genfer Konvention sowie Duldungsberechtigungen und Abschiebehindernissen im Gesetzbuch und der behördlichen Praxis haben, und parallel sagst "Du stehst in der rechten Ecke" (weil Du Asyl gemäß juristischer Praxis interpretierst), diskreditiert das Dein fachliches Niveau und Deine Urteilsfähigkeit in Sachen "Rechter Ecke".

21. Dezember 2016: Von Christian Schuett an Daniel K.

"Asyl ist gedacht, um Menschen zu helfen."

Art. 1 GG: (1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.

"Wir haben die Pflicht als Menschen, uns auch um andere Menschen zu kümmern."

Wie als Nation haben die Pflicht, JEDEN, der gerne hier leben will, aufzunehmen, "zu helfen"? Nein, das sehe ich nicht so. Das ueberfordert unsere Gesellschaft. Deutschland ist ein reiches Land? Dann lasst uns doch endlich mal um die Beduerftigen in unserem Land kuemmern. Unterstuetzung fuer Familien mit Kindern, sozial schwache Menschen, etc pp...

Chris

21. Dezember 2016: Von Thore L. an Christian Schuett Bewertung: +4.67 [5]

Deinem Post entnehme ich, dass auch Du ökonomisch Schwächeren helfen möchtest - zumindest, solange sie in die ungefähr gleiche Gegend wie Du geboren wurden. Wenn man diese "sozialistischen" Anwandlungen mit Nationalismus paart, kommt nicht immer was Gutes.. geschenkt.

Wenn man dann dazu noch eine echt sichere Grenzanlage fordert, die am Besten um ganz Deutschland zu ziehen sei, haben wir eigentlich alle dicken deutschen Fehler des letzten Jahrhunderts wieder zusammen. History's repeating.

Was mich an einer solchen Grenzalnage am meisten stört: wenn sich Deine Meinung in Deutschland durchsetzt, komme ich nicht mehr so einfach raus. Ganz ehrlich: der Gedanke macht mir Angst.

21. Dezember 2016: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Thore L. Bewertung: +3.33 [5]

> Wenn man diese "sozialistischen" Anwandlungen mit Nationalismus paart, kommt nicht immer was Gutes.. geschenkt.

Heißt im Umkehrschluss: Währest Du nicht in vorweihnachtlicher Geschenkelaune, müsste Christian jetzt mit dem Nazi-Stigma rumlaufen, weil er - wie sicherlich auch Du - sich zur Hilfe umso stärker verpflichtet fühlt, je näher das Elend ist?

Hört doch bitte mit diesem unsäglichen "Ich hab' Spuren eines Nazis gerochen"-Geschrei/Bullshit auf!

21. Dezember 2016: Von Daniel K. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +0.67 [1]

ich kann nichts Schlechtes daran erkennen, einen humanitären Denkansatz zu haben. Unser Grundgesetz mag durchaus interpretierbar sein. Aber beantworte mir die folgende Frage. Wenn in einem Land Bürkerkrieg herrscht und es wird jemanden das Haus weg gebombt, von wem auch immer. Ist der dann politisch verfolgt? Ich sage ja. Diese Diksussion ist müßig. Mir ist durchaus bewusst, dass in der aktuellen Lage nicht alles richtig läuft, aber dafür Grundsätzliches in Frage zu stellen, na ich weiß ja nicht...

...und ich bleibe dabei. Wenn man Freiheiten opfert, um seinen Wohlstand zu schützen, so ist das verständlich, langfristig gesehen erreicht das genau das Gegenteil. Wenn man etwas kritisieren will, dann die AUsstattung an Mensch und Material zur Kriminalitätsbekämpfung, Asylanträge bearbeiten, Integration durchführen, etc. Auch der Punkt der Rückführung abgelehnter Asylbewerber ist sicherlich zu diskutieren. Aber für mich gibt es keinen Weg an der Hilfe vorbei, nennt mich Gutmensch, aber das ist ja auch nix Schlechtes!

21. Dezember 2016: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Daniel K. Bewertung: +2.00 [2]

> Aber beantworte mir die folgende Frage. Wenn in einem Land Bürkerkrieg herrscht und es wird jemanden das Haus weg gebombt, von wem auch immer. Ist der dann politisch verfolgt? Ich sage ja.

BAMF, Verfassungsgericht und die große Mehrheit sagen: Nein, dafür gibt es andere Gesetze und Abkommen.

Ich finde das alleine schon deswegen gut, weil Solidarität und Hilfe Bedingungen und auch ein Limit haben können und m.E. auch sollten, Grundrechte hingegen nicht.

21. Dezember 2016: Von  an Daniel K. Bewertung: +3.00 [3]

Der humanitäre Denkansatz könnte aber auch darin bestehen, den befreundeten Nachbarländern (Türkei, Jordanien als naaheliegendste Beispiele) des Bürgerkriegslandes Syrien bei der Bewältigung der dortigen, viel massiveren Flüchtlingsproblematik zu helfen, statt indirekt durch Wohlstandsgefälle, teils offene Grenzen und teils vermurkste Politik von AM auch noch tausende Tote im Mittelmeer mit zu verantworten, statt schlicht unsere FRONTEX-Defizite durch alle zur Verfügung stehenden Kapazitäten in Luft- und Seeauflklärung zu stecken. Es würde ja reichen, wo wir hier schon ein AL-Forum sind, DA 52/ P68 et al mit IR-Kamera in randomisierten Abständen mit einem türkischen Zöllner oder Grenzschützer an Bord die lange Küste abfliegen zu lassen. Und dort Schleusung zu verhindern. In den Lagern für vernünftige humantäre Hilfe zu sorgen. Und klar zu kommunizieren, dass nur die politisch Verfolgten Asyl über die Botschaften beantragen sollen, statt mit sich vollsaugenden Schwimmwesten nächtens auf Kähnen das Mare Nostrum zu überqueren.

In einem Bürgerkrieg sind natürlich ganze Volksgruppen "politisch" verfolgt, aber das ist in Art. 16 nicht gemeint, danke dafür, dass Georg hier den Defiziten der medialen Berichterstattung über Genfer Konventionen ein wenig nachhilft und im besten Wortsinne aufklärt. Dann muss auch mal gesagt werden, dass "Shelter" auch gerne "Ausbildung zum späteren Wiederwegzug" bedeuten kann - Schutzrecht, kein Bleiberecht. Diese Diskussion ist überhaupt nicht müßig sondern Grundzug einer demokratischen Gesellschaft. Drei-Elementen-Lehre: Staatsvolk, Staatsgebiet, Staatsgewalt. Das wird immer wieder im demokratischen Streit festgelegt. Wenn es hier Defizite gibt, sind die aufzuzeigen oder gleich abzustellen. Oder warum diskutieren wir hier sonst so über FOF, ZÜP etc.? Zum ventilieren oder um sie zu ändern?

Philosophisch hast du bei den Freiheiten recht, aber auch deren vernünftige Reichweite muss demokratisch festgelegt sein. Freiheit und Wohlstandsschutz stehen in einer ganz klaren Wechselbeziehung. Mit vollem Magen kann ich auch viele Altnazis und Mitläufer von den Vorteilen der BRD gegenüber Weimar überzeugen, die vorher freiheitliche Gesellschaften nicht als etwas Erstrebenswertes angesehen haben. Das ist zwar eher pragmatisch als idealistisch, aber es funktionierte ganz gut. Auch die Dummen sehen Wohlstand mit eigenen Augen und erkennen dessen Ursachen nach ein paar Jahrzehnten. Der große Rest erledigte sich dann biologisch. Und wenn wir diese Freiheiten erhalten und ausbauen wollen, brauchen wir Mehrheiten, die überzeugt sind. Einen Grundsatz von 5 - 18% rechtsextremen Idioten darf man aber gerne den Zulauf abdrehen, indem man konsequente, vernünftige, am Humanismus orientierte aber ganzheitliche Politik macht.

Du benennst unsere Vollzugsdefizite ja selbst; und niemand kritisiert eine humanistische Haltung, nur die Machbarkeit und die Frage, wo, wie und in welchem Umfang man am besten helfen kann, die diskutieren wir hier leidenschaftlich.

21. Dezember 2016: Von Christian Schuett an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu

"Währest Du nicht in vorweihnachtlicher Geschenkelaune, müsste Christian jetzt mit dem Nazi-Stigma rumlaufen, weil er - wie sicherlich auch Du - sich zur Hilfe umso stärker verpflichtet fühlt, je näher das Elend ist?"

Nur weil dieser Nazivorwurf gegen mich hier immer wieder mal bisschen mitschwingt: Wer sich auf dieses Niveau herablaesst, wedelt mit einer weissen Fahne, auf der steht: "Du hast mich argumentativ an die Wand gefahren, jetzt faellt mir nichts anderes mehr ein".

Ich und Nazi... ;)

Chris

21. Dezember 2016: Von  an Christian Schuett

@chris: schau dir mal Lutz.delta an....eine ganze passage hat er persönlich aus meinem beitrag möglw. wegen drang nach rechts für sich persönlich zensiert....ein kluges wort...und schon ist man rechts....tztztztz

mfg

ingo fuhrmeister

ich hatte mal politisches asyl in grönland beantragt....die wollten mich den eisbären servieren...ohne alles

21. Dezember 2016: Von Christian Schuett an 

"ein kluges wort...und schon ist man rechts"

Oder noch schlimmer: Man sagt etwas bzw. findet etwas gut, was irgend jemand von der AfD auch sagt bzw. gut findet. Na da ist aber Feuer unterm Dach! Das ist dann ja "AfD-Sprech" und das geht natuerlich ueberhaupt nicht. Was die sagen, ist PRINZIPIELL Nazipropaganda und zu verdammen.

Sarah Wagenknecht von den Linken sagt oefter mal sehr kluge Sachen, die ich gerne zitiere. Auch sie ist schon als "Rechte" gebrandmarkt worden... Die Linke ueberholt die CDU/CSU rechts. Dass ich das erleben darf! :) Usw usf... Das ist alles so laecherlich.

Diese Angst, ja nicht den Stempel "Rechtsradikal" auf die Stirn eingebrannt zu bekommen, laehmt die gesamte Diskussion in Deutschland bzw. verunmoeglicht sie.

Mich kann man nach herzenslust als Rechter oder Nazi bezeichnen, das ist mir inzwischen voellig egal.

Chris

21. Dezember 2016: Von Alfred Obermaier an Christian Schuett Bewertung: +3.00 [3]

Political correctness verbietet es "Zigeunerschnitzel" oder "Negerkuss" zu sagen, "Führerschein" dagegen ist akzeptabel.

Verstehe das wer mag,

21. Dezember 2016: Von Lutz D. an  Bewertung: +4.00 [4]

schau dir mal Lutz.delta an....eine ganze passage hat er persönlich aus meinem beitrag möglw. wegen drang nach rechts für sich persönlich zensiert....ein kluges wort...und schon ist man rechts....tztztztz

Mal ganz langsam, Ingo.

Die von mir - wie ich sehe, fälschlicherweise - übergangene Passage enthielt Ergüsse wie:

aber das ganze gedöns mit den zu 99% kriminellen aus schwarzafrika...

Dass Du die chuzpe hast, Dir selbst dann auch noch 'kluge Worte' zu attestieren....mir wird da nur deshalb nicht speiübel, weil man Dir - anders als anderen Diskutanten - schlichtweg keinerlei Bedeutung beimessen muss.

21. Dezember 2016: Von Lutz D. an  Bewertung: +2.00 [2]

und niemand kritisiert eine humanistische Haltung,

Hier bisher nicht. Aber der Hass, der den so genannten und begrifflich als Herabwürdigung verstandenen 'Gutmenschen' entgegenschlägt ist schon nicht von der Hand zu weisen. Ich halte Thores Auffassung auch nicht für vollständig zu Ende gedacht (oder gerade doch), aber werde es immer verteidigen, dass jemand die Position einnimmt: "Doch. Alle. Jederzeit. Egal warum." Kann doch nicht sein, dass das weniger legitim sein soll als 'Grenzschließung jetzt'.

21. Dezember 2016: Von  an Lutz D. Bewertung: +2.00 [2]

"und niemand kritisiert eine humanistische Haltung,"

Hier bisher nicht. Aber der Hass, der den so genannten und begrifflich als Herabwürdigung verstandenen 'Gutmenschen' entgegenschlägt ist schon nicht von der Hand zu weisen. Ich halte Thores Auffassung auch nicht für vollständig zu Ende gedacht (oder gerade doch), aber werde es immer verteidigen, dass jemand die Position einnimmt: "Doch. Alle. Jederzeit. Egal warum." Kann doch nicht sein, dass das weniger legitim sein soll als 'Grenzschließung jetzt'.

Impossibilium nulla est obligatio: An der Grenze wird sich der Phantast messen lassen müssen. An der "Grenzschliessung ohne wenn und aber" der Herzlose. Dazwischen diskutieren wir.

Ich habe in der Asylgruppe von amnesty in den 90ern aufgehört mitzuarbeiten, als ich merkte, dass wir zu ca. 90% die Falschen (m.E.) unterstützten, weit ab von meinen Idealen. Ich habe um die Jahrtausendwende genug Fälle gesehen, wo der Teenie- und Twentrip aus Nordafrika nach Europa über Asylantragswesen und deutsche Verwaltungsbürokratie derartig lahmarschig unterbunden wurde, dass ich mich eher über das Verwaltungsverfahren aufgeregt habe als über die Besucher. 20-jährige Polizistensöhne aus Algerien, die als Ladendiebe ein oder zwei Auslandsjahre in Europa an die Schulzeit hängten, aber sich als politisch Verfolgte in der Zeit ausgaben. Fälle waren dann aber weit weg von Dingen wie auf der Domplatte zu Silvester. Nur moralisch fand ich das hochproblematisch, weil diese den echten Verfolgten Kapazitäten und Ruf wegnahmen. Wir waren nur zu dämlich, das Ganze wie die Niederlande in Schnellverfahren zu prüfen und dann konsequent abzuschieben.

Es gibt nunmal "Gutmenschen", die mit ihrer Naivität fassungslos machen. Aber auch solche, die mit ihrer Selbstlosigkeit Hochachtung verdienen, wie immer hilft Differenzierung. Dochallejederzeitegalwarum ist dämliche Erosion unseres Gemeinwesens, aber als Haltung respektabel. Es ist nicht weniger respektabel als Grenzschliessungjetzt - aber Letztere sind ebensowenig per se rechtsextrem wie Erstere naiv.

21. Dezember 2016: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Lutz D. Bewertung: +6.00 [6]

Lutz,

auch ich habe eine Schmerzgrenze, wo ich denke, "dass sollte nicht im Forum stehen, schon gar nicht unwidersprochen". Und der Einzige, der sie politisch für mich gerissen hat, ist ebenfalls Ingo, insbesondere die Anti-Briten-Tiraden.

> aber das ganze gedöns mit den zu 99% kriminellen aus schwarzafrika...

... ist falsch. Grob falsch. Nehmen wir an, Ingo hätte geschrieben:

> aber das ganze gedöns mit den zu 99% kriminellen aus nordafrika...

... wäre auch nicht richtig. Die Zahlen dazu sind laut NRW-Innenministerium hier mal Focus 33,6 bzw. 38,6 % für Marokkaner bzw. Algerier bezüglich straffälliger Asylbewerber. Nun ergibt sich "kriminell" im Sinne von "Tut jemand etwas oder nicht" aus der Summe von Leuten, die erwischt und wegen ausreichender Beweise verurteilt, mithin straffällig wurden, und denen, die eben nicht erwischt oder aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurden. Nimmt man die Originalquelle Polizeiliche Kriminalstatistik 2015 NRW, liegt die Aufklärungsquote bei 11,5% für Taschendiebstähle.

Ich möchte es in Dein großzügiges Ermessen stellen, wieviel "nie erwischte" Kriminelle den 33,6 / 38,6% hinzurechnen sind, also kriminell sind, aber noch nicht straffällig wurden. Du musst nicht allzu mutig sein, um über 50% zu kommen. Ab dieser Zahl wird die Annahme "Vor mir steht ein Nordafrikaner, also mutmaßlich ein Krimineller" zwar nicht zu einer Annahme, die dem Individuum gerecht wird, aber zu realistischeren gegenüber der Unschuldsvermutung. Im Bahnhofsumfeld allemal.

Was tust Du nun, wenn sich am Bahnhof in Düsseldorf neben Dich ein Nordafrikaner setzt, und die Geldbörse inkl. Pilotenschein und anderer Karten und Dokumente mit hohem Wiederbeschaffungsnervfaktor im Mantel steckt?

  • Grob Un-PC: Du setzt Dich um oder stehst auf
  • Leicht Un-PC: Hand in die Tasche und Geldbörse verkrampft festhalten?
  • Verzweifelt, ganz daneben: "Tut mir leid, ich setze mich jetzt um. Nichts gegen Sie, aber es gibt so viele Taschendiebstähle hier"
  • Arme in den Nacken, alles rassistische Unterstellungen?
  • Was Superschlaues, was mir jetzt nicht einfällt?

99% sind sehr "postfaktisch", aber 99% beinhalten immer noch die Zubilligung, dass eine Minderheit von 1% anders ist.

Es ist ein Dilemma, denn Alles in unserer Sozialisation, sofern halbwegs modern, sagt uns: Sich umsetzen, weil ein Ausländer sich neben einen setzt, ist dumpfer Rassismus. Das, wogegen Martin Luther King und die anderen Guten gekämpft haben. Aber die inzwischen objektive Vernunft muss einem inzwischen sagen: Wenn Du nicht ein 10%, 20%-Risiko, dass gleich Deine Papiere+Geld weg sind, eingehen willst, dann musst Du jetzt etwas unternehmen. Das fällt schwerer, als die Straßenseite zu wechseln, weil einem alkoholisierte deutsche Fußballfans entgegenkommen, obwohl es ja eigentlich das Gleiche ist: Ein statistisches untermauerbares Vorurteil gegenüber dem Individuum.

Rein hypothetisch: Angenommen, Ingo hätte von kriminellen Nord- statt Schwarzafrikanern gesprochen:

Ab welcher behaupteten Zahl von Ingo genau würde Dir speiübel?:

  • Bei gut 33%, der dokumentierten Anzahl der Straffälligen?
  • Bei gut 50%, der mutmaßlich realistischen Pi-Mal-Daumen-Zahl der Kriminellen?
  • 75%, wohl noch vertretbar realistisch?
  • 90%?
  • ###-MYBR-###
  • 99%?

Ich schreib doch auch nicht, dass mir speiübel würde, wenn Du Angela Merkel gegen den Vorwurf der "Tatenlosigkeit" verteidigst, die zunächst in scharfen Worten Österreich attackierte, als dieses Land insbesondere auch für Deutschland handelte und die Balkanroute schloss, und Stand heute sich zu einem gehauchten "Wir haben Fehler gemacht" auf dem CDU-Parteitag durchringen kann. Müssen es immer Kraftausdrücke sein? Kann man nicht einfach: "Falsch, ist soundso" sagen?

22. Dezember 2016: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +5.00 [5]

Als unabhängiger Beitrag von meinem letzten Geschreibsel:

Ich finde die Beiträge hier einfach intellektuell anspruchsvoller und von konstruktivem Bemühen geprägt als so ziemlich jede Talkshow im Fernsehen zur gleichen Thematik. Kompliment an alle, unabhängig vom Standpunkt. Schafft auch keine Zeitung in ihrem Online-Kommentar-Bereich.

22. Dezember 2016: Von Alexander Callidus an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +1.00 [1]

Fliegen erzwingt Ernsthaftigkeit, Halterschaft fordert Taten und Kompromisse - und ist für Immernochsechzehnjährige kein Thema. Das alles fördert wohl die Debattenkultur.

Manchmal findest Du interessante Kommentare zu einem Blog der FAZ. Reinhard Meyer schreibt dort als Don Alphonso 'Stützen der Gesellschaft' und 'Deus ex machina'. Geplant war das vor Jahren als Gegenüberstellung: Klassenkampf von oben/Klassenkampf von unten. Der Teil 'von unten' ist ausgefallen, bleibt die Perspektive der besseren Kreise. Provokant, oft mit mir schwer erträglicher Attitüde, aber gottseidank ironisch gebrochen.

22. Dezember 2016: Von Stefan Jaudas an Alfred Obermaier

... na, da sind die deutschen Behörden schon weiter. Offiziell heißt das "Fahrerlaubnis". ;-) Nur die Fliegerei ist nicht ganz soweit mit den Luftfahrzeugführern.

Ach ja, im Süddeutschen gib es keine "Negeküsse". Sondern nur "Mohrenköpfe". Die Mohrenkopfwecken (ein "Schokokuss" in einer Kaisersemmel), die meine Oma immer beim Besuch des Dorfladens spendiert hat, gehören zu meinen liebsten frühkindlichen Erinnerungen. Nur komisch, Afrikaner haben da nie eine Rolle gespielt.

Mich wundert ja, dass noch niemand gegen die Schokoladenfirma mit dem kleinen Muck im Logo geklagt hat wegen Volksverhetzung ...

22. Dezember 2016: Von  an Lutz D.
Beitrag vom Autor gelöscht
22. Dezember 2016: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Stefan Jaudas

Es spricht trotzdem nichts dagegen, den Herstellern nahezulegen, Produktbegriffe zu verwenden, die Mitbürger nicht zum Schlucken bringen. Wenn es eine Kleinigkeit ist, meinen Mitbürger nicht vor den Kopf zu stoßen, warum dann auf alten Begriffen beharren? Deswegen muss man nicht jede Oma als Rassistin beschimpfen, aber das ist ein Bereich, wo ich PC durchaus sinnvoll finde.

22. Dezember 2016: Von  an Lutz D. Bewertung: +2.00 [2]

uuupsss...jetzt dachte ich mein beitrag ist 2x drin...aber...:

Dass Du die chuzpe hast, Dir selbst dann auch noch 'kluge Worte' zu attestieren....mir wird da nur deshalb nicht speiübel, weil man Dir - anders als anderen Diskutanten - schlichtweg keinerlei Bedeutung beimessen muss.

lutz delta...jetzt hast dir aber mit dem hinteren linken rad ins rechte vordere gefahren:

  1. wenn du meinen beiträgen oder mir keine bedeutung zumisst...warum antwortest du drauf?
  2. wenn ich schreibe 99%, dann meine ich 99%! asyl können politisch verfolgte beantragen. 100 % der schwarzafrikaner sind wirtschaftsflüchtlinge, dich sich politisches asyl durch falschaussagen erschleichen wollen. die anerkennung hier im großraum erding/FS/LA/SR geht gegen 0% anerkennung. die lachen sich schlapp über das dumme deutsche pack und können weiter mit ihren drogen rumdealen und easy money machen und grüne und linke stellen anwälte, damit auf staatskosten auch noch, die abschiebeverfahren verlängert werden. das geld könnte sinnvoller verbraten werden. warum sollten die schwarzafrikaner in ihren ländern politisch verfolgt werden? diese haben zu 100% keine schulbildung - wen sollen die dann in ihrem herkunftsland politisch paroli bieten? es sind halt fachkräfte, die wir laut stasikanzlerin hier brauchen

wenn du als elternteil sehen würdest, wie an der schule deines kinders drogen verkauft werden, wo zu 98% schwarze beteiligt sind und du nur den rechtsweg da gegen beschreiten kannst, dann möchte ich mal deine reaktion sehen. ich habe einige zeit in brasilien gelebt und dort ähnliche situationen an den schulen erlebt, glaube mir, die eltern haben anders durchgegriffen...weil die policia militar nicht geholfen hat!

du solltest mal deine rosarote brille abnehmen, warscheinlich hängt dein himmel voller blauer LED-wölkchen und geh mal eine woche mit meiner ansicht durchs leben....dann können wir von einem echten meinungsaustausch sprechen....

mfg

ingo fuhrmeister

22. Dezember 2016: Von  an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +10.00 [10]

Damit ich auch was gesagt habe:

Ich für meinen Teil bin froh, dass die Kanzlerin das in der Verfassung garantierte Recht auf Asyl so konsequent durchgesetzt hat. M.E. nach gab es für eine Gesellschaft, die sich das Etikett "christlich" gerne auf die breite Brust heftet, dazu keine Alternative. Und auch abgesehen von der Verfassung kann es nie falsch sein, Menschen in Not zu helfen.

Nein, der Zuzug so vieler Menschen ist sicher nicht unproblematisch, und ja, unter ihnen kann auch der eine oder andere Terrorist ins Land kommen. Das kann aber kein Argument dagegen sein, Menschen in Not zu helfen. Klar ist auch: Terroristen können auf vielen Wegen ins Land kommen und wurden von Grenzkontrollen noch nie abgehalten.

Würde ich in Ungarn oder Polen leben, dann würde ich jetzt auswandern, so widerlich finde ich die menschenverachtende Politik dieser Länder. Und einige weitere sind nicht viel besser.

@Thore: Amerikaner der allermeisten Gesellschaftsschichten sind grundsätzlich nicht ausländerfeindlich. Ich habe insgesamt auf Reisen drei Jahre in den USA verbracht, ohne jede negative Erfahrung. Das Problem der USA ist nicht "Ausländerfeindlichkeit", sondern der althergebrachte und nie wirklich besiegte Rassismus, v.a. gegen Schwarze. Dein Beispiel aus Miami fand ich etwas albern.


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