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5. November 2016: Von Flieger Max L.oitfelder an Emmet F.

Das ist eine logische Erklärung, danke.

5. November 2016: Von Wolff E. an Emmet F. Bewertung: +1.00 [1]

@Jens, Reflektion, das passt. Gut erklärt. Wobei Frequenz vom GS um die 329-335 Mhz liegt. Ich denke aber, das Reflektionen eher gering sind, bzw. 330 Mhz nicht so empfindlich wie meine 5 und 13 Ghz Sender sind. Bei 330 Mhz geht auch mal ein Signal durch einen Baum. Allerdings sind bei CATIII die Holdings Points weiter weg als bei CATI und ich weiß von einem Fall, das ein Baukran in der Nähe der Bahn je nach Drehposition das ILS "verbog". Das hat mir mal ein Vermesser vor langer Zeit berichtet. Das passt dann auch wieder mit Achims Bericht, das der GS im Nahbereich eher "ungenau" ist.

So gesehen haben wir durch viele Inputs alle wieder was dazu gelernt....

8. November 2016: Von Jochen Wallraff an  Bewertung: +7.00 [7]

Glücklich, dass wir hier sitzen können und diesen Vorfall mit Abstand sachlich analysieren können. Ein guter Pilot lernt ja bekanntlich immer.

Der Verunglückte war ein herausragender Pilot und Fluglehrer. Er war sehr erfahren und hat eine vielzahl an Piloten exzellent ausgebildet und dafür gesorgt, dass diese Tag für Tag sicher Flüge bestreiten, Situationen analysieren und Entscheidungen treffen.

Keiner hier weiß welche Faktoren und welche Umstände ihn in diese Lage gebracht haben können. Auch ich habe keine Antwort. Der BFU Bericht kann eine oder mehrere Ansätze liefern.

Es gibt viele IFR Piloten die ihre eigene Grenzen nach oben schrauben. Man muss kein Prophet sein um zu der Erkenntnis zu kommen, dass ein persöhnliches Limit von 500ft zu mehr Sicherheit führt. Und soll ich ihnen was sagen, 1000ft sorgen für noch mehr Sichheit. Am Ende kann aber nur rauskommen, dass man am besten garnicht fliegt.

Nicht falsch verstehen. Limits sind gut. Jedoch braucht man nicht hergehen und dann bei solchen Unfällen betonen was für ein toller Mensch man ist...

8. November 2016: Von  an Jochen Wallraff Bewertung: +2.00 [2]

>>> Jedoch braucht man nicht hergehen und dann bei solchen Unfällen betonen was für ein toller Mensch man ist...

Nur weil ich nicht verstehen kann, dass jemand solche Risiken bereit ist einzugehen (wenn 15 Minuten weiter ein Airport VMC ist) und erwähne, dass ich selbst immer mit "Warmduscher-Limits" fliege, stilisiere ich mich noch lange nicht zum "tollen Menschen". Kannst Dich entspannen.

Zu 500 ft, 1000 ft: So sehe ich das gar nicht. Ein vernünftiger Pilot wird mit vertretbaren Limits fliegen, die seinen Fähigkeiten entsprechen. Wenn ich ein ILS oder LPV bis 500 ft AGL runterfliege und dann abbreche habe ich nicht wesentlich mehr riskiert als bei 1000 ft. Bei 200 ft allerdings darf man keine gravierenden Fehler mehr machen, und bei einem "0/0"-Approach überhaupt keinen.

Vernünftige Limits einzuhalten ist sinnvoll – und wird auch an jeder professionellen Schule so gelehrt.

8. November 2016: Von Erik N. an  Bewertung: +1.00 [1]

Das mit den persönlichen Limits ist ja aber genau die Gretchenfrage.

Wenn hinten im Flieger der Eigentümer und Brötchengeber hockt, mit Assistenten, der zu einem dringenden Millionen Euro Business Termin muss, und sagt, "Müller, landen Sie, und stehlen Sie mir nicht meine Zeit", bedarf es schon einer starken Persönlichkeit, zu widersprechen. Es gibt wenige offene Stellen in der Business Aviation, und wenn der hinten dann den "Trump" macht (you're fired), wer würde da nicht den Approach versuchen.

Würde mich jetzt menschlich, psychologisch, erfahrungsgemäß nicht wundern. Und je öfter man sowas dann erfolgreich macht ("Müller, sehn' se, alles paletti. Wusste ja, ich kann mich auf Sie verlassen. Sehn uns um 17 Uhr, dann geht's nach Hause") - irgendwann macht man es halt auch privat.

Würde mich jetzt wenig wundern. Et het noch immer jut jejange, die Familie braucht ein Dach über'm Kopf....

8. November 2016: Von Richard Georg an Erik N.

Entweder fliegt das Flugzeug oder Sie!!!!!!!!!!!!!!!

8. November 2016: Von  an Erik N. Bewertung: +5.00 [5]

Wer zu einem "Millionen-Deal" in der Cessna/Cirrus/Mooney fliegt, hat sowieso eine Meise :-) Ich überleg' mir schon bei weniger wichtigeren Terminen, ob ich nicht lieber die Airline oder das Auto nehme.

Der Pilot entscheidet. Und wenn man das allen Beteiligten vorher klar kommuniziert, dann gibt es auch keinen Druck.

Und wenn ich jetzt noch mal von mir reden darf: Ich WEIGERE mich, mich beim Fliegen irgendeinem Druck zu beugen. Das hat mal vor 20 Jahren zu einem ziemlichen Streit mit meiner damaligen Freundin geführt, die partout bei sehr schlechtem Wetter zurück über die Alpen fliegen wollte, natürlich auch wegen eines "Termins". Ich hab' mich geweigert und musste mir natürlich alles mögliche anhören. Das muss einem aber egal sein.

PS: Wenn der A340 der LH in JFK einen Missed Approach fliegt und zum Alternate fliegt, glaubst Du ehrlich, dass den Captain interessiert, wer da in der First Class sitzt und wo der hin muss? Und genauso müssen auch Business-Flieger handhaben. Klar, es ist vorstellbar, dass sich mancher so einem Druck beugt. Er weiß dann, dass er mit seinem/mehreren Leben spielt. Wie Du selbst sagst: Charaktersache.

8. November 2016: Von Achim H. an Erik N. Bewertung: +5.00 [5]

Erik, deswegen haben AOCs auch genehmigte Ops-Handbücher.

Die Sache mit den sehr hoch gewählten persönlichen Minima ist problematisch. Erstens gehört zum PPL/IR dazu, bei OVC002 landen zu können (das ist Teil der Berechtigung folglich auch Teil dessen was man beherrschen sollte) und zweitens kommt es manchmal doch anders als erhofft. Ein Flug über 3h mit FEW005 am Ziel und stabiler Vorhersage kann sich durchaus zum OVC002 entwickeln und dann fallen die mit stolz geschwellter Brust vorgetragenen persönlichen Sicherheits-Minima sehr schnell in sich zusammen, denn dann stehen diesen Minima plötzlich hohe Kosten (nicht rein monetär gemeint) gegenüber.

Kein einziger meiner OVC002 Approaches war beim Losflug als solcher geplant oder realistisch erwartet.

PS: Ich beobachte immer wieder, dass Leute an der Tempo 100 Radarfalle mit maximal 80 km/h vorbeifahren, vermutlich im Glauben dafür Extrapunkte und einen besseren Platz im Himmel zu erhalten. :)

8. November 2016: Von Wolff E. an Erik N.

@Erik, bekanntes Problem. In meiner Organfliegerzeit gab es immer mal wieder die Frage, warum ich Nachts da und nicht dort gelandet bin. Darunter öfter mal RheinMain und die Frage "warum", bei mir war doch zu Hause das Wetter gut. Da ich aber "bro Bono" geflogen bin um Erfahrung zu sammeln und weil es wirklich Spaß machte, gab es keine Konsequenzen. Aber ich hatte immer mal Paxe "hinten" die immer sauer waren, wenn es hieß "divert to FFM" statt Reichelsheim oder Mainz-Finthen bzw. Egelsbach. Da muss man, wie du schin sagtest, eisern sein....

8. November 2016: Von  an Achim H. Bewertung: +2.00 [2]

Achim, Du darfst Dich ja mit diesem Anspruch gern selbst unter Druck setzen, das ist Dein Business. Aber Du musst mal erklären, warum ein gesetzliches Minimum auch gleichzeitig MEIN Minimum sein muss. Ich muss auch nicht immer 250 fahren, nur weil ich es "darf".

Das Minimum ist keine Vorschrift.

Seit ich (2002) IFR fliege, auch wenn das nicht sehr viel war, ist es mir kein einziges Mal passiert, dass man nicht abschätzen konnte, ob die Ceiling unter 500 ft AGL sein wird. Klar, da kann drunter mal noch etwas sein, scattered, oder few, aber wo die Ceiling in etwa liegen wird, ist in der Regel ziemlich klar. Und wenn es nicht klar ist, muss ich auch nicht fliegen.

Es ist seit jeher, auch unter Profis, gute Praxis, seine persönlichen Minima selbst zu wählen und diese einzuhalten.

Und wenn ich dann im Einzelfall beim Anflug auf Schönefeld oder einen anderen Airport ohne Hindernis in der Umgebung, etc. - und vor allem dessen Missed Approach ich auswendig und sicher und ohne Stress von Hand (!) fliegen kann - die Ceiling etwas niedriger ist, dann kann ich, v.a. mit der Cirrus wo ich das aktive Anfliugblatt in A4-Größe vor mir habe, auch niedriger runter gehen. Mit "Uhrenladen" würde ich (ich) es nicht machen, weil ich mich nicht sicher fühlen würde.

PS: An der 80er-Radarfalle fahre ich mit 95 vorbei. Kostenlos. Persönliches Maximumum: 15 über dem Speedlimit. Resultat bei 60.000 km/Jahr: 0 Punkte.

8. November 2016: Von  an Wolff E.

Hi Wolff,

wie viele IFR-Stunden/Approaches hast du in etwa? Und warum fliegst Du mit einem Minimum von 500 ft? Würde mich interessieren!

8. November 2016: Von Mich.ael Brün.ing an  Bewertung: +7.00 [7]

Alexis,

in dem Punkt persönliche Minima gebe ich Dir insofern recht, dass jeder privat operierende Pilot diese nach seinem Wohlbefinden und seiner Erfahrung/Übung wählen sollte. Aber Profis, im Sinne von Piloten, die in Luftfahrtunternehmen fliegen, wählen Ihre Minima nicht selbst. Die Minima werden im Betriebshandbuch (OM), oftmals sehr detailliert und differenziert festgelegt. In diesem Fall wird das auch entsprechend trainiert und erwartet, dass sich die Crew bei diesen Minima noch in der Comfortzone bewegt. Andernfalls sollten Sie sich einen anderen Arbeitgeber oder Job suchen bzw. so trainieren, dass sie sich damit sicher fühlen.

Im rein privaten Umfeld, auch wenn wir mit dem privaten Flieger zu einem geschäftlichen Termin fliegen, sollten wir ähnlich verfahren. Nur schreiben wir das meist nicht schwarz auf weiß auf Papier (Obwohl. Bei NCC schon Pflicht, kommt vielleicht auch irgendwann für NCO?). Es ist wichtig, dass wir uns vorher - im trockenen Wohnzimmer ohne Stress - überlegen, was wir machen wollen und was nicht. Dass wir eben trotz eines gefühlten Drucks anzukommen ("Homitis"), nicht in eine "Ach egal, wir versuchen's mal"-Falle tappen, sondern mit vernünftigen Maßstäben eine "gute" Entscheidung treffen.

Ich bin selbst nicht frei von dieser Versuchung und es hilft mir dann zu sagen: "Unter objektiven Gesichtspunkten hast Du Dir selbst versprochen, das nicht zu machen. Also lass es jetzt!" Das ist meiner Ansicht nach das Wichtigste an so einem Unfall. Das Unverständnis "Wie kann so ein erfahrener Pilot, in so einem Unfall enden?" bringt einem die Erkenntnis, dass das genauso mir passieren kann und ich mich am Besten nicht in eine solche Situation bringe. Natürlich ist das bei jedem individuell, und es dürfen auch Minima bei 200ft festgelegt werden, aber auf keinen Fall jenseits der in diesem Fall sinnvollen Vorschrift bei Null Sicht am Boden erst gar nicht bis ans Minimum zu fliegen.

@Erik: Wenn andere an Bord Druck ausüben wollen, weißt Du nach all diesen Überlegungen auch schon, mit welchen Argumenten Du sie dann am Boden davon überzeugst, dass Deine Entscheidung richtig war. In Der Luft wird nicht diskutiert, sondern entschieden. Durch den PIC und niemand anderes.

Michael

8. November 2016: Von Mich.ael Brün.ing an  Bewertung: +2.00 [2]

@Wolff: Und warum fliegst Du mit einem Minimum von 500 ft?

In meinem Fall wäre der wichtigste Faktor die Person, die rechts sitzt. Mit einem zweiten erfahrenen Piloten ändert sich die Situation gewaltig. Zu zweit (mit eingespielter Aufgabenteilung) ist jedes vorschriftenkonforme Minimum relativ entspannt. Alleine muss ich immer noch mehr Dinge gleichzeitig machen und am besten auch ganz essentielle Aspekte zusätzlich checken. Das kostet Zeit und erzeugt Stress. Single-Handed würde das immer zur Erhöhung meiner Minima führen, egal wie erfahren ich bin.

Michael

8. November 2016: Von Michael Höck an  Bewertung: +2.00 [2]

"An der 80er-Radarfalle fahre ich mit 95 vorbei. Kostenlos. Persönliches Maximumum: 15 über dem Speedlimit. Resultat bei 60.000 km/Jahr: 0 Punkte."

Wie vieles, kann man das Thema ja von 2 Seiten betrachten. Das eine extrem ist sicher: 80 ist 80, alles drüber ist gefährlich, verboten, unverantwortlich undsoweiter...besser mal mit 60 fahren, weil noch sicherer....

Andere werden sagen: wenn ich 80 mit nem Oldtimer mit 4 Trommelbremsen fahren darf, sind 95 mit nem modernen Fahrzeug ganz sicher nicht zuviel....

Leider ist der Gesetzgeber in der Fliegerei elendlich langsam, Fortschritt in Vorschriften umzusetzen. Ich habe auf einer KingAir mit "early romian empire Radio Stack" angefangen und fliege jetzt nen Flieger (C680) mit 4 Bildschirmen. Mit beiden Fliegern darf ich nur bei 550m und 200ft landen, obwohl beide etwa glaiche Vrefs haben und die KingAir im Falle eines Engine failure das deutlcih kritischere Flugzeug ist (sowohl für die Landung - directional control, als auch für nen G/A - die Soveriegn bringt immer 1500, meist 2500 fpm SE!)

Leider wird es hier auch mit der EASA keinen weg raus geben. Die hat nämlich über so "progressive" Behörden wie das LBA keinerlei einfluss....

NB: wenn es etwas gibt, das Sicherheit im IFR approach bringt, dann Simulatortraining. Ich bin die ersten 10 Jahre meiner beruflichen Fliegerei nach alter Väter sitte ohne SIM geflogen und die letzten 16 jahre mit. Tag und Nacht.

8. November 2016: Von  an Mich.ael Brün.ing Bewertung: +8.00 [8]

Michael,

natürlich gebe ich Dir recht. Aber die professionelle Fliegerei ist eben eine andere Welt. Wäre ich von der LH ausgebildet worden und hätte den Trainingsstand eines Berufs-/Airlinepiloten – natürlich würde ich auch an die gesetzten Limits fliegen.

Als Privatpilot, der im Jahr sogar 100-125 Stunden fliegt, davon vielleicht die Hälfte IFR, frage ich mich aber, wie ich diesen Trainingsstand erreichen und - vor allem - auf Dauer halten soll. MIR gelingt das nicht, und ich bin beeindruckt (ohne Spott) wenn (z.B.) Achim das kann.

Dabei tue ich sogar, was ich kann. Dieses Jahr habe ich über zehn Auslandsflüge nach iFR gemacht, viele davon voll in IMC, zum Teil 2 Stunden in Wolken, Starkregen (nach Polen) – trotzdem bin ich immer bei + 500 Fuß, meistens höher, wieder VMC gewesen. Dann habe ich noch eine Woche (und ein paar tausend Euro) in professionelles IFR-Training investiert, auch im Simulator (darunter eine 4-Stunden-Session im SR22-Full Flight Sim mit an die 50 Notfällen ...).

Wenn ich dann aber sechs Wochen kaum fliege, wie es jetzt seit September der Fall war (manchmal muss ich auch arbeiten, Familie, Wartung, Urlaub) ..., dann bin ich anschließend nicht mehr fit. Ich starte - und merke sofort, dass ich kurz überlegen muss, welche Taste ich drücken muss, oder vergesse dieses oder jenes. Vieleicht habe ich mit 57 auch nicht mehr die Reaktionen und die Flexibilität, und ich merke auch, dass ich mir (noch) mehr Gedanken über die Sicherheit des Fluges mache - v.a. wenn meine Kinder hinten drin sitzen.

Um auf einen Stand zu kommen, bei dem ich jederzeit und an jedem Airport (Klagenfurt?) in IMC bis ans Minimum fliegen könnte, oder möchte, wäre sehr viel Aufwand nötig. Das ist mir zu teuer, und es ist mir auch den zeitlichen Aufwand nicht wert. Es gibt auch noch ein Leben jenseits des Flugzeugs.

Ich halte es für total kontraproduktiv, Privatpiloten, die sich realistische Limits setzen als Weicheier zu diffamieren. Und ganz realistisch gesehen, halte ich mich auch nicht für eines. Wenn ANDERE das tun .. das geht mir wirklich total am Arsch vorbei, und in diese Falle werde ich nie tappen, dass ich jemanden mit meinen fliegerischen Fähigkeiten beeindrucken wollte.

Und dann gibt es noch den Punkt Mut und Nervenstärke: Ich bin sicher, dass es Piloten gibt, die mir hier überlegen sind. Vielleicht sogar Achim (um das zu wissen kenne ich ihn nicht genug). Wenn das so ist, dann finde ich das toll und auch beeindruckend. Ich weiß schon lange, dass es Menschen gibt, die anders sind als ich. Dieses Wissen kann nur nicht zu einer Verhaltensänderung führen, was meine eigene Fliegerei betrifft.

8. November 2016: Von Achim H. an  Bewertung: +3.00 [3]

Leider habe ich meine Aussage nicht rübergebracht.

Da ich leider das Wetter nicht so gut prognostizieren kann wie Du, passiert es mitunter, dass ich danebenliege. Wenn ich jetzt mit einem 500ft-Minimum über 3-4h fliege und vor Ort treffe ich 200ft an und es ist kein Alternate in der Nähe der attraktiv ist, dann wird die Entscheidung schon schwieriger. Oder ich fliege zu meinem CAVOK-Ziel über weite Strecken CAT I Minimum und dann zeigt das Motorinstrument seltsame Dinge an... Daher halte ich so einen kategorischen Ansatz für nicht praktikabel.

Und Deine Autobahnanalogie funktioniert genauso -- natürlich muss ich nicht 250km/h fahren aber ich meine schon, dass ich es beherrschten sollte, denn ich kann mir Situationen vorstellen, in denen es gute Gründe dafür gibt, es zu tun.

Kategorische Aussagen halten der Wirklichkeit meist nicht Stand.

8. November 2016: Von Wolff E. an Mich.ael Brün.ing Bewertung: +3.00 [3]

@Alexis, ca 800-1000 IFR, 95 % auf 2-Mots, da ich aber seit 2007 nur noch privat fliege und eher viel VFR, habe ich meine Minimas angehoben, da ich deutlich untrainierter bin, als früher. Ich habe mir vorgenommen, es wieder zur Gewohnheit zu machen, mehrmals pro Monat echtes IFR (mit Plan usw) zu fliegen und Anflüge zu machen. Mal sehen, ob ich es "durchhalte".....

@Michael, alle Minimas nur, wenn ich allein im Cockpit bin, wenn ich rechts einen 2. guten Piloten habe, sieht das anders aus, da gebe ich dir recht. Da kann man sich gut alles einteilen.....

@Alle, man sollte auch erwähnen, das Organflieger "etwas anders fliegen" als der normale Pilot. Wir wurden nachts zwischen 23 und 1 uhr aus dem Bett geholt und mussten eine Stunde später "die Räder in der Luft haben". Wie das dann in der Praxis aussieht, darf sich jeder selber ausmalen. Beste Spruch war vom Chef:" Was interessiert mich das Wetter, wir müssen sowieso fliegen". War nicht so ganz ernst gemeint, aber spiegelt wieder, wie dieses Business läuft. Da ist einer am sterben, zwei Ärzte fliegen dort hin, bestätigen den Hirntod und entnehmen dann die Organe. Ab da läuft eine Uhr bis das Organ nicht mehr retransplantierbar ist. Auch da soll sich jeder selber vorstellen, wie das in der Praxis aussieht...

8. November 2016: Von  an Achim H.

Leider habe ich meine Aussage nicht rübergebracht.

Stimmt nicht, ich hab' das schon verstanden

Da ich leider das Wetter nicht so gut prognostizieren kann wie Du, passiert es mitunter, dass ich danebenliege. Wenn ich jetzt mit einem 500ft-Minimum über 3-4h fliege und vor Ort treffe ich 200ft an und es ist kein Alternate in der Nähe der attraktiv ist, dann wird die Entscheidung schon schwieriger. Oder ich fliege zu meinem CAVOK-Ziel über weite Strecken CAT I Minimum dann zeigt das Motorinstrument seltsame Dinge an... Daher halte ich so einen kategorischen Ansatz für nicht praktikabel.

Kann ich nicht, aber ich arbeite eben mit großen Margen - und fliege gar nicht los wenn das Wetter zweifelhaft ist. Ich wollte auch nicht "kategorisch" klingen (du weißt, dass ich kein Dogmatiker bin) - sondern dafür werben, dass Privatpiloten sich auch Limits jenseits des gesetzlichen Limits setzen können – und eben nichts riskieren müssen nur wei l es in der Lizenz steht. Was machst Du denn wenn Du mit 500 Fuß geplant hast - aber weniger antriffst? Runtergehen auf 150? 100?

Und Deine Autobahnanalogie funktioniert genauso -- natürlich muss ich nicht 250km/h fahren aber ich meine schon, dass ich es beherrschten sollte, denn ich kann mir Situationen vorstellen, in denen es gute Gründe dafür gibt, es zu tun.

Mach ich dauernd, weil ich es kann ;-) Und wenn der Verkehr zu dicht ist, oder die Straße nass – dann mache ich es nicht. Mit den Kindern im Auto fahre ich nicht so schnell. Persönliche Limits jenseits des Gesetzes eben.

8. November 2016: Von Lutz D. an  Bewertung: +5.00 [5]

Mach ich dauernd, weil ich es kann ;-)

Im Straßenverkehr gilt aber: L'enfer c'est les autres.

250km/h kann ja jeder fahren, dazu muss man nur auf ein Pedal treten. Interessant wird es, ein schleuderndes Auto unter Kontrolle zu bekommen, weil von links ein LKW rüberkommt oder von rechts ein Opa rauszieht.

Und so ist das in der Fliegerei in Teilen auch, nur ohne die anderen. Natürlich hält man sich an selbst gesetzte Grenzen, sie sind nur keine hinreichende Bedingung, dafür, dass sich nicht doch Situationen entwicklen können, in denen die Grenzen überschritten werden. Das halte ich, lieber Alexis, für den sehr gefährlichen Teil Deiner Argumentation. Der M. ist sicher auch nicht morgens früh aufgestanden und hat gedacht, heute gehe ich mal Risiko (Zur Erinnerung: Wir wissen nicht viel über den Unfall).

Ich halte sogar die Sichtweise "Ich bin mit hohen Limits unterwegs, deshalb bin ich auf der sicheren Seite" für ein ganz eigenes Risiko.

Denn die Fliegerei - und das weißt Du auch - ist kein stabiles, sondern ein sehr dynamisches System. Das fängt schon damit an, dass Du trotz bewusster Risikovermeidung einfach mal einen verdammt schlechten Tag haben kannst. Da braucht man sich nur mal Profisport anzuschauen. Perfekte Vorbereitung und trotzdem wird der Elfmeter in den Himmel gejagt. Das gleiche gilt für die Technik und für das Wetter sowieso.

Achims Punkt scheint mir auch zu beinhalten: Stay sharp. Alles was passieren kann, passiert. Nichts ist wirklich unerwartet. Wenn Dich in der Fliegerei etwas unerwartet trifft, dann hattest Du die falsche Erwartungshaltung.

Gewissen Phänomenen in der Fliegerei aus dem Weg zu gehen (hohe IFR Minima, hohe Sichtflugminima, immer lange Landebahnen etc.) bedeutet auch, seine Chancen zu verschlechtern, wenn man - warum auch immer - doch mal auf diese trifft.

8. November 2016: Von Willi Fundermann an Achim H. Bewertung: +2.00 [2]

"... natürlich muss ich nicht 250km/h fahren aber ich meine schon, dass ich es beherrschten sollte, denn ich kann mir Situationen vorstellen, in denen es gute Gründe dafür gibt, es zu tun."

Mach ich gerne, auch gerne mal über 300km/h. Aber einen guten Grund dafür, außer meinem persönlichen "Spaß" daran, hab ich noch keinen entdecken können.

8. November 2016: Von Willi Fundermann an Erik N. Bewertung: +7.00 [7]

Wenn hinten im Flieger der Eigentümer und Brötchengeber hockt...

Das es so etwas gibt, haben wir, glaube ich, alle schon mal gehört. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das die Regel oder eher die Ausnahme ist. Betrachte nur mal die Berichte über den Crash der C340 in Augsburg. Dort wollte der Eigentümer selbst zum Ausweichplatz - aber der Pilot nicht! Oder den gerade veröffentlichten Bericht über den Absturz der C501 in Trier. Hier bestand keinerlei Termindruck und der hinten sitzende "Brötchengeber" ging selbst davon aus, dass er in ELLX oder EDFH statt EDRT landen würde - und hatte offensichtlich kein Problem damit. In dem Zusammenhang auch instruktiv der Absturz einer B300 in Freiburg (2006): Die beiden Piloten hatten ihre Paxe abends bereits wohlbehalten in EDSB abgeliefert und flogen dann "ferry", VFR-night, zu ihrer Homebase EDTF, bei einem Wetter, das in EDTF noch schlechter war als in Trier (alles Fakten aus dem Bulletin bzw. Berichten der BFU).

Bei dieser Art von Unfällen muss es m.E. also noch einige andere psychologische Ursachen geben, als der durch Eigner oder Pax verursachte Druck, irgendwo ankommen zu müssen.

Ich selbst hatte zwar bisher noch keinen Pax, der "zu einem dringenden Millionen Euro Business Termin" musste. Meine persönliche Erfahrung ist aber, dass bisher alle Paxe Verständnis hatten, wenn sie erfuhren, dass man wegen des zu erwartenden Wetters die eigentliche Destination (vermutlich) nicht sicher erreichen könne und (wahrscheinlich) zum Alternate ausweichen müsse. Dies erkläre ich ihnen vor dem Abflug - sodass sie ihre Pläne ggf. noch rechtzeitig anpassen können - und schildere ihnen dabei auch eindrücklich die Risiken. Gerade der "gut dotierte Manager" verstand und akzeptierte das bisher nicht nur, sondern war meist sogar dankbar dafür, dass bei der zu treffenden Entscheidung - für ihn nachvollziebar - die Sicherheit aller im Vordergrund stand und nicht das "Business". Daneben ist es (im Charterverkehr) nach meiner Erfahrung sehr hilfreich, wenn bei einer geplanten VFR-only Destination das Unternehmen schon bei der Buchung auf die Wetterproblematik und eine mögliche Diversion hinweist.

8. November 2016: Von  an Lutz D.

"Sharp" versuche ich sogar noch zusätzlich zu bleiben, Lutz. Das, kombiniert mit persönlichen Limits, scheint mir der beste Weg zu sein.

Aber jetzt fangen wir an, semantische Strategien zu entwickeln und Argumentationslücken zu finden. Ich kann da jetzt aber auch nichts mehr dazu sagen. Meine Grundeinstellung in diesen Dingen ist eher vorsichtig und konservativ, und wenn Ihr es erlaubt würde ich gern dabei bleiben (;-))

8. November 2016: Von  an Willi Fundermann Bewertung: +1.00 [1]

@Willi

Spaß IST doch ein guter Grund. Für mich einer der besten!

8. November 2016: Von  an 

Auch wenn ich jetzt Haue bekomme: Bei 60.000 km pro Jahr per PKW würde ich mehr fliegen.

8. November 2016: Von Michael Höck an  Bewertung: +2.00 [2]

"Ich halte es für total kontraproduktiv, Privatpiloten, die sich realistische Limits setzen als Weicheier zu diffamieren. "

Also ich hoffe das sich das jetzt nicht auf mich bezieht...diesen "Titel" würde ich nie und nimmer verleihen wollen.

Im Gegenteil, ich finde es sehr sehr gut, wenn man sich selber höhere Limits auferlegt, wenn man das Gefühl hat das man die Niedrigeren nicht sicher nutzen kann. Chapeau.


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