Bin hin und her gerissen:
Auf der einen Seite ist die Darstellung tatsächlich viel übersichtlicher und man sieht nur das, was man in der Situation tatsächlich braucht. Es gibt viele gute Ideen, um die Sache übersichtlicher zu machen (z.B. die Farbkodierung der verschiedenen restrictions). Schon alleine die vollständige Integration der Charts in die restliche Karte (ohne, dass vom weissen "papier" was verdeckt wird) ist viel wert. Der Geo-Referenzierte Gleitpfad im Schnittbild bringt auch noch mal ein weiteres "Sicherheitsnetz" rein, um möglicherweise zu entdecken, dass man zu tief ist.
Auf der anderen Seite gibt es genau deswegen auch viel mehr Möglichkeiten zu Fehlbedienung und "Shit, was macht er jetzt"-Momente im Cockpit. (Beispiel im von Dir verlinkten Video: Wenn dieser Schiebeschalter "Ships taller than 115ft present" aktiviert ist, dann sieht man auf der Karte nur, dass die Minima nicht gelten. Man muss lange im entsprechenden Untermenü suchen, bis man rausgefunden hat, woran das liegt - auf der Jeppesen-Karte sieht man den Unterschied mit einem Blick)
Der große Vorteil der Jeppesen-Charts: Sie sind immer und überall gleich. Wenn ich sie mir eine Woche vor dem Flug zur Vorbereitung anschaue, sehe ich genau das gleiche, wie dann beim Flug im echten Wetter. Keine Überraschung. Das ist auch genau der Grund, warum ich bisher Jeppesen Karten verwende und eben nicht die Garmin/AIP-Charts, die in verschiedenen Ländern unterschiedlich aussehen.
In Summe glaube ich, dass diese Lösung von Garmin (und ähnliches, was sicher von anderen Herstellern kommen wird) die Zukunft ist. Insbesondere so bald das in die Avionik integriert ist und deswegen "automatisch" nur das gerade im Flug relevante anzeigt. Allerdings wird es sehr viel (auch formales) Training brauchen, bis ich damit tatsächlich sicherer unterwegs bin, als mit dem, was ich halt seit 20 Jahren kenne.
Deswegen werde ich auch dafür im Moment nicht von Foreflight auf Garmin Pilot umsteigen.