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38 Beiträge Seite 1 von 2

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Sonstiges | Fliegen über Wasser - empfohlenes Equipment?!  
2. Februar 2016: Von _D_J_PA D. 
Hallo,

im Sommer stehen Strecken über Wasser (Mittelmeer/Atlantik) an, sodass ich aktuell dabei bin, die (Not-) Ausrüstung zusammenzustellen:

- Raft (2 Personen)
- Rettungswesten
- PLB
- Signal- /Leuchtmittel
(- Essen/Riegel?!)

Ich bin jetzt einfach mal bei aircraftspruce vorbeigesurft und hätte dort für Raft und Westen wie oben verlinkt gewählt.

Gibt es andere Empfehlungen? Welches PLB würdet ihr nehmen, welche Signal-/Leuchtmittel sind sinnvoll?
2. Februar 2016: Von Guido Frey an _D_J_PA D. Bewertung: +1.00 [1]
Bisher habe ich mich mit dem Thema nur theoretisch befasst. Interessant fand ich jedoch die Seite von Douglas Ritter: https://www.equipped.org/avsrvtoc.htm

Dort gibt es Testberichte zu Life Rafts und PLB. Ich selbst habe mir als PLB einen McMurdo Fast Find Max G angeschafft: https://www.aircraftspruce.eu/mcmurdo-fastfind-max-g-plb-85-890-001a.htm
Das Modell war das einzige, das ich mit einer 48h dauernden garantierten Sendezeit und eine fünf jährigen Lagerungsdauer finden konnte (Was nicht heißt, dass es nicht auch andere Sender mit diesen Eigenschaften geben kann, ich habe sie nur bei meiner oberflächlichen Recherche nicht gefunden.).

Von den Rafts erschienen mir die Modelle von Winslow als recht brauchbar, allerdings hat dort Qualität seinen Preis und sein Gewicht...

Ich habe dann lange nach Überlebensanzügen geschaut, allerdings fand ich nirgendwo eine gute Lösung für unsere kleine Tochter (4 Jahre). Einzig HellyHansen hatte ein Angebot für einen maßgeschneiderten Kinderanzug. Da der jedoch recht teuer war, es irgendwie keinen funktionierenden Gebrauchtmarkt in der Größe gibt und unsere Kleine dann vermutlich in sechs bis acht Wochen auch wieder aus dem Anzug rausgewachsen wäre, habe ich mich dann einfach gegen das Fliegen von Überwasserstrecken außerhalb des Gleitbereiches mit SEP entschieden.
2. Februar 2016: Von Guido Frey an _D_J_PA D.
Jetzt habe ich mir auch mal die Links angesehen. Zu der Rettungsweste kann ich nichts sagen. Das Raft erscheint mir beim Ziel Atlantik nicht unbedingt geeignet zu sein, da es keinen doppelten Boden und kein Dach zu haben scheint. Ich persönlich würde mich bei dem dortigen Seegang und bei den selbst im Sommer geringen Wassertemperaturen damit nicht dorthin begeben. Aber das ist nur meine sehr theoretische Perspektive. Vielleicht können hier einige Praktiker ja noch etwas fundierter Auskunft geben.
2. Februar 2016: Von _D_J_PA D. an Guido Frey
bezüglich Dach; da bin ich mir auch nicht sicher, ob es eines hat, oder nicht. Bei spruce ist es ohne abgebildet, auf der Herstellerseite(?) ist es mit abgebildet:

https://www.reveresurvival.com/revere-products/aviation-liferaft/2-person-aero-compact-liferaft-w-canopy
2. Februar 2016: Von Roland Schmidt an _D_J_PA D. Bewertung: +3.00 [3]

Gibt es andere Empfehlungen?

Zweiter Motor :-)

2. Februar 2016: Von Guido Frey an _D_J_PA D.
Bezüglich des Daches kann ich nichts sagen, da ich das Modell selber nicht kenne. Beim Ziel Atlantik würde ich mir jedoch wirklich überlegen, ob nicht eine besser isolierte Insel (doppelter Boden) mit vernünftiger Einstiegshilfe, selbstaufrichtendem Dach (erleichtert den Einstieg bei Wind etwas), guten Ballastsäcken (stabilisiert die Insel bei Seegang) und einem vernünftigen Treibanker nicht sinnvoller ist?

Wenn es nur um eine Alibi-Insel geht, so habe ich hier zuhause noch eine Winslow 40SLRR vom Vorbesitzer meines Flugzeuges rumliegen (ohne Dach und doppelten Boden), die ich gerne kostengünstig abgebe. Die ist schön leicht und kompakt, in der Karibik vielleicht brauchbar, aber vermutlich nicht wirklich für den Atlantik geeignet...
https://winslowliferaft.com/wp-content/uploads/2013/12/Super-Light-Rescue-Raft1.pdf

Ebenso würde ich der Liste auf jeden Fall Überlebensanzüge hinzufügen. Denn zumindest nach der Lektüre von Douglas Ritter erscheint mir das Auskühlen und Erfrieren eine der größten Gefahren beim Ditching zu sein.

2. Februar 2016: Von Erik N. an _D_J_PA D. Bewertung: +1.00 [1]
J.D., hier einige Artikel, die das Thema, wie ich finde, gut beleuchten.

Eigentlich alles, was man so über "ditching" erfahren kann:
https://www.equipped.org/ditchtoc.htm

Zu deiner Frage bzgl. Equipment: hier eine m.E. sehr gute Aufstellung des gesamten sinnvollen equipments (incl. Gurtschneider):
https://www.equipped.org/ditch.htm

...auch viel über Liferafts.

und, ganz gut, old wives tales über ditching in avweb:
https://www.avweb.com/news/safety/183010-1.html
2. Februar 2016: Von _D_J_PA D. an Guido Frey
Denn zumindest nach der Lektüre von Douglas Ritter erscheint mir das Auskühlen und Erfrieren eine der größten Gefahren beim Ditching zu sein.

yep, genau davor habe ich auch den meisten Respekt;

die Reiseroute ist noch nicht 100% final, Mittelmeer steht jedoch fest, das sollte zu unserer Reisezeit ca. 20° haben, womit man selbst ohne Insel einige Stunden über die Runden kommen sollte, sodass ich ein Dach nicht als "must have" erachten würde.

Falls Atlantik dazukommt, wären Anzüge und eine bessere Insel sicher angebracht, da stimme ich zu.
2. Februar 2016: Von Wolff E. an Roland Schmidt
@Roland, du kamst mir zuvor....
2. Februar 2016: Von _D_J_PA D. an Erik N.
danke, sehe ich mir an.
2. Februar 2016: Von Guido Frey an _D_J_PA D. Bewertung: +1.00 [1]
Ich möchte nicht in die Rolle des übermäßigen Mahners verfallen, aber bei 20 Grad Celsius tritt nach ca. zwei bis sieben Stunden im Wasser ohne Überlebensanzug Handlungsunfähigkeit bzw. Bewusstlosigkeit ein. Die Expected Survival Time (sprich die Spanne bis zum Tod) liegt bei zwei bis 70 Stunden. Auch im Mittelmeer ist nicht immer innerhalb von zwei Stunden ein Helikopter vor Ort und findet auch umgehend die entsprechende Person im Wasser. Ich würde mich daher schon darauf einstellen, auch im Mittelmeer länger (mindestens eine Nacht) auf See verweilen zu müssen... Von daher würde ich auch dort einen Überlebensanzug tragen und eine geeignete Rettungsinsel mitnehmen. Ich weiß, ich mag da sehr konservativ und mahnerisch klingen, aber wenn ich mir die Unfallberichte so durchlese, erscheint mir das kein kleines Risiko zu sein.
2. Februar 2016: Von _D_J_PA D. an Guido Frey
ich bin da auch eher pessimistisch eingestellt; allerdings müsste dann wirklich alles komplett schief gehen...

1. Motor aus (allein das passiert statistisch ja auch eher selten)
2. nicht in die Insel gelangen
3. nachmittags/abends fliegen (wir werden morgens/vormittags fliegen)
4. lange dauernde Rettungsaktion
5. nicht entdeckt werden
... usw.

Sicher, so kann es kommen, aber dann... nun ja
2. Februar 2016: Von Gerd Wengler an _D_J_PA D. Bewertung: +5.00 [5]

Für den Nordatlantik brauchst Du ein Raft mit Dach und möglichst mit aufblasbarem, isolierendem Boden wegen der Wasserkälte. Es sollte für vier Mann sein, auch wenn nur zwei an Bord sind. Das von Dir gelinkte Raft ist völlig nutzlos und erfüllt ausschließlich eine Plazebo-Funktion für’s Gemüt. Da hast Du keine Chance reinzukommen ohne Leiter, ich hab’s selbst probiert. Hier: Equipped gibt’s gute Information. Allgemein kann man glaube ich sagen, daß die Rafts von Winslow die besten für GA sind (aber auch mit Abstand die teuersten, natürlich).

Über dem Nordatlantik mußt Du davon ausgehen, daß Du u.U. einen Tag oder mehr in dem Raft verbringen mußt. Die Distanzen sind für Helis zu weit und es gibt kaum Schiffsverkehr, der umgeleitet werden könnte. Wenn Du es nicht schaffst, in das Raft zu kommen, bist Du eh tot wegen der Wassertemperatur. Speziell die Experten, die meinen, sie könnten noch schnell den Überlebensanzug komplett anziehen, den sie im Cockpit bis zur Hüfte runtergezogen hatten, haben nicht den Hauch einer Chance.

Gerd

2. Februar 2016: Von Wolfgang Oestreich an Gerd Wengler Bewertung: +3.00 [3]
Da bietet sich das AOPA Sea Survival Training an. Man lernt nicht nur den Umgang mit den Rettungsmaterialen und kann sich ein Bild machen, sondern wird auch für die Rahmenbedingungensensibilisiert.

Gutes Material und gute Beratung bekommt man auch beim Echolotzentrum Paderborn Der Chef fliegt selbst, hat uns sehr gut beraten und hat das passende Equipment auch lieferbar.

Bei den Wassertemperaturen im Atlantik hilft am Ende nur das Zwiebelprinzip: Thermounterwäsche, Trockenunterzieher und Survival Suit plus Schwimmweste (auf keine Fall den Anzug, der auf den "spaßigen" Bildern gern gezeigt wird und Michelinmännchen Anzug genannt wird).

Beim Survival Suit auf abnehmbare Neoprenhandschuhe und Kopfhaube achten. Wenns wirklich brennt hat man kaum den Nerv, einen um die Hüften geschwungenen Anzug hochzuziehen, korrekt zu verschließen um dann noch die Schwimmweste darüberzuziehen. Das nebenbei noch Aviate, Navigate und Communicate.

Für unsere Grönlandtour im vergangenen Jahr haben wir uns zusätzlich eine spezielle Checkliste erarbeitet und vorher im Trockentraining durchgespielt.

Viel Spaß es lohnt sich.
2. Februar 2016: Von B. Quax F. an _D_J_PA D. Bewertung: +1.00 [1]
Dem Raft wird oft zu viel Bedeutung gegeben. Entscheidend ist es "trocken" da rein zu kommen. Ist man vorher nass macht es keinen Unterschied mehr ob da ein Dach und doppelter Boden ist. So wie Wolfgang schreibt ist es richtig, die richtige Kleidung. Die ist teuer und wenig perfekt (Kinder sind auch ein großes Problem). Selbst Sommer und Mittelmeer sind schon "gewagt", Nord und Ostsee auch im Sommer "tödlich". Eine perfekte Lösung wäre eine Zweimot, aber da kann auch der Treibstoff verschmutz, sein, gefrieren, leer, oder ein Feuer ausbrechen. Schwierig da die richtige Entscheidung zu treffen.

Für mich reduziert es sich auf, trocken raus und ins Raft und dann hoffen möglichst schnell gerettet zu werden.....

https://youtu.be/cet2OhBx7rU

Viel Spaß
3. Februar 2016: Von _D_J_PA D. an B. Quax F.
tolles Video!! Danke.

Deine Erklärung bezüglich "Trocken bleiben" leuchtet mir erst einmal ein, insbesondere wenn man bedenkt, dass man, nachdem man es in die Insel geschafft hat, ggfs. mehrere Stunden bei niedrigen Lufttemperaturen ausharren muss (Atlantik).

In meinem Szenario, bspw. morgens um 10:00 Uhr LT start an der franz. Mittelmeerküste und Ditching 45 min später im Mittelmeer, 25° Außentemperatur und Sonne... klar, die Klamotten sind nass..., aber die ziehe ich in der Insel aus, lege sie zum Trocknen und schmiere mich mit Sonnencreme ein... ;-)

Nee, mal im ernst, Mittelmeer, Sommer, mit Insel... wenn man's in die Insel schafft sieht das ganze doch ganz gut aus, oder bin ich da echt zu optimistisch?
3. Februar 2016: Von B. Quax F. an _D_J_PA D. Bewertung: +1.00 [1]
Ja wenn, selbst ohne Insel wurden die zwei die im Sommer mit der P210 in Sichtweite von Korsika baden gegangen sind nach 45 Minuten aus dem Wasser geholt! Rettungsweste sei Dank.

Mach mal ein Evakuierungsbriefing mit der Familie wie und in welcher Reihenfolge nach einer Notwasserung ausgestiegen wird. Meine Tochter hatte nach 15 Sekunden Tränen in den Augen :-(

Hoffen wir mal das es nicht passiert um so beser man vorbereitet ist!

Nord-Atlantic ist da eine ganz andere Geschicht. Da sollte man bei einer Notwasserung davon ausgehen zu 99% tot zu sein. Egal wie viel Ausrüstung man mit schleppt, die Rettungskette und Entfernungen werden einfach zu lang.
3. Februar 2016: Von Wolff E. an B. Quax F.
Nord-Atlantic ist da eine ganz andere Geschicht. Da sollte man bei einer Notwasserung davon ausgehen zu 99% tot zu sein. Egal wie viel Ausrüstung man mit schleppt, die Rettungskette und Entfernungen werden einfach zu lang.

Leider recht wahr.
3. Februar 2016: Von _D_J_PA D. an B. Quax F.
Mach mal ein Evakuierungsbriefing mit der... Meine Tochter hatte nach 15 Sekunden Tränen in den Augen :-(

meine Frau auch... ;-)
3. Februar 2016: Von Markus Doerr an _D_J_PA D.
Mach mal ein Evakuierungsbriefing mit der... Meine Tochter hatte nach 15 Sekunden Tränen in den Augen :-(

So jetzt machen wir das selbe mit einem Gast einer der Mitflugzentralen.
3. Februar 2016: Von B. Quax F. an Markus Doerr
Als Pax im Linienflieger über den Atlantic muß man nur mal die Sache mit der Sicherheitseinweisung weiter denken. Mit dem Schwimmkissen und der Rettungsweste nach einer Notwasserung raus aus dem Flieger! Da habe ich dann auch Tränen in den Augen vor lachen :-)
3. Februar 2016: Von Roland Schmidt an B. Quax F.
Also statistisch..... Ach, lassen wir das :-)
3. Februar 2016: Von Andreas KuNovemberZi an B. Quax F.
Nord-Atlantic ist da eine ganz andere Geschicht. Da sollte man bei einer Notwasserung davon ausgehen zu 99% tot zu sein. Egal wie viel Ausrüstung man mit schleppt, die Rettungskette und Entfernungen werden einfach zu lang.

Diese Einstellung halte ich für gefährlich, da mancher dann in fatalistischer Art auf wichtige Ausrüstung oder auf das Briefing der überlebenswichtigen Verfahren verzichten wird.

Enrico hat es schon verlinkt:
und, ganz gut, old wives tales über ditching in avweb:
https://www.avweb.com/news/safety/183010-1.html


In einschlägigen Foren (z.B. pprune) findet man durchaus Berichte über überlebte Notwasserungen im Nordatlantik.

Ein extremes Beispiel, wo einiges schief ging und trotzdem haben beide überlebt:
https://www.equipped.org/92ditch.htm

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass mehr als die Hälfte der Notwasserungen im Nordatlantik überlebt werden. Das wäre dann um einen Faktor 50 besser als die zitierte Behauptung (zu 99 % tot).
3. Februar 2016: Von B. Quax F. an Andreas KuNovemberZi
Man sollte schon alles nutzen, aber ich halte es für viel Gefährlicher seinen Angehörigen (oder sich selbst) damit glauben machen zu wollen das man es überleben wird! Mit Glück kommt man auch da durch, aber es braucht schon eine Menge davon :-)
3. Februar 2016: Von Flieger Max L.oitfelder an B. Quax F.
Wieso, bei den safety demos passen doch alle Paxe ganz genau auf und können das danach. Oder etwa nicht?

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