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Flugzeugkauf | Eigenes Flugzeug für Wochenendpendler  
16. Dezember 2014: Von Kai B. 
Hallo Puf-Forum,
dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum, deswegen kurz zur Info:
- Mein vollständiger Name steht in meinem Profil ;)
- Ich habe noch keinen Flugschein, werde diesen im Februar beginnen.
(ZÜP und Medical liegen bereits vor)
- Ich lese schon lange hier mit, als unwissender habe ich mich bisher nicht an den Diskussionen beteiligt.

Ich wende mich an dieses Forum, da ich durch mitlesen das Gefühl habe, dass es hier Teilnehmer gibt, die wissen von was sie sprechen. Außerdem konnte ich in vielen Beiträgen bereits einiges lernen.

Meine Frage:

Ein Arbeitsplatzwechsel ermöglicht es mir nun endlich den Flugschein zu machen und es wäre zusätzlich auch möglich, ein Flugzeug der E Klasse im Bereich 50 - 70 K zu kaufen.
Der neue Arbeitsplatz erfordert nun allerdings eine Autofahrstrecke von ca. 220 km mit Zahlreichen ungünstigen Streckenbedingungen (z.B. durchfahrt Straßburg).
Aus Erfahrung ergibt sich eine Fahrzeit von 3 Std. sofern nicht all zu viel Verkehr herrscht.

Per Flugzeug würde es sich um die Strecke EDTF - EDDR handeln. Planmäßig Montags hin und Freitags zurück, wenn möglich unter der Woche ein weiters mal.
In Ermangelung geeigneter Tools habe ich dies mal in Skyvektor eingetragen und mit einer Geschwindigkeit von 110 kt versehen:
https://skyvector.com/?ll=48.79214893491549,8.057739269583726&chart=301&zoom=6&plan=A.ED.EDDR:A.ED.EDTF

Vermutlich ist diese Flugstrecke so nicht möglich und außerdem bin ich mir nicht sicher ob eine Planung mit 110 kt Sinn macht. Ich habe diese Zahl einfach durch vergleichen verschiedener Flugzeugangebote und deren angegebenen Cruise Speeds angenommen.

Fahrzeit zum jeweiligen Flughafen wäre ca. 20 min.
Es wäre natürlich ein Traum, wenn ich die Bewältigung der Strecke mit einem Flugzeug um die Hälfte verkürzen könnte.

Und nun wieder zurück aus der Traumwelt in die Realität. Hier kommen nun einige Fragen auf, die sich vielleicht mit Eurer Hilfe etwas genauer beleuchten lassen:

- Gibt es im Bereich 50-60 K Flugzeuge, die sich zuverlässig für dieses Vorhaben einsetzen lassen?
- Wie viel Zeit müsste man für diese Flugstrecke reell ansetzen?
- In dem Flugzonenjungel in Frankreich finde ich mich nicht zurecht, vermutlich müssten hier Umwege geflogen werden?
- Um die Strecke möglichst häufig bewältigen zu können, muss wohl eine Instrumentenflugberechtigung angestrebt werden. Welchen Zeitrahmen sollte man dafür Einplanen?

Und dann noch die Frage auf die ich beim stöbern im Internet häufig gestoßen bin, aber nie zuverlässige oder befriedigende Antworten gelesen habe:
- Was sind die Wartungs/Haltungskosten für so ein Flugzeug?

Vielleicht ist das alles zu sehr mit der Tür ins Haus gefallen und ich sollte erstmal abwarten, bis der Flugschein in der Tasche ist… aber ich bin ein ungeduldiger Mensch und habe gerne den nächsten Schritt schon in Sicht bevor der erste getan ist.

Vielleicht noch zur Info die Flugzeugtypen, die ich als unwissender bisher ins Auge gefasst habe:
- Piper Archer, Warrior, Arrow
- Socata TB10/20
- Mooney M20x (Wohl zu teuer in der Anschaffung)

Ich bin für alle Hinweise dankbar. Für mich wäre es wichtig zu wissen, ob ich den Plan besser gleich in die Tonne kloppe oder ob tatsächlich eine Chance besteht, dies zu verwirklichen.
16. Dezember 2014: Von  an Kai B. Bewertung: +3.00 [3]
Hallo Kai,

welcome to the Circus ;-)

Ich habe gerade nicht viel Zeit, deshalb in Stichpunkten:

- die Strecke ist ideal für ein Privatflugzeug, v.a. im Vergleich mit Auto!
- für meine Warrior rechnete ich immer mit 105 kt TAS, bei einer Archer kannst Du schon 115 nehmen

Ich habe auch eines meiner Büros 3.5 Autostunden von zuhause entfernt und 1 km von meinem Ziel einen kleinen Flugplatz. Trotzdem fallen auch über den Sommer fast 50% aller Flüge aus.
Gründe, zB:
- Meistens wegen zu niedriger Wolken etc. am Zielflugplatz, ein kleiner Grasplatz
- weil ich mir nicht sicher bin, ob ich am nächsten Tag problemlos heim komme
- weil es in der Früh neblig ist ...

Manchmal fliege ich auch IFR, aber da das Ziel keinen IFR-Anflug hat, bringt das wenig. Ich kann dann zwar in/über Wolken über den Bayerischen Wald fliegen, muss aber genauso VFR landen ...

Im Winter ist die Grasbahn oft zu nass, das Wetter auf der Strecke über dem Mittelgebirge zu schlecht, oder es gibt Vereisung in Wolken ... also wieder Auto.

Auf DEINER Strecke schätze ich die Chancen besser ein, öfter auch VFR fliegen zu können.

Grundsätzlich: Es hängt von Begabung und Vorbildung ab, aber "Flugschein machen und dann gleich unter Termindruck Geschäftsflüge" ... für mich war das nichts! Gerade am Anfang (Jahre!) ist man bei der Beurteilung des Wetters oft unsicher, braucht viel Zeit für Vorbereitung etc. Man muss sich etwas Zeit geben, bis man zumindst so viel Übung hat, dass das nicht in Stress ausartet.

IFR: rechne mal großzügig ein Jahr für das Rating. Und dann heisst es wieder üben. Und dann muss man das richtige Flugzeug haben. Und dann? ... gibt es leider immer noch Tage, an denen nichts geht, für Privat-IFR in D sogar viele. Oder sogar Tage an denen es VFR geht, IFR aber nicht ... etwa wegen Wolken mit Eis, oder aber weil die Wolkendecke zu tief ist, um überhaupt hoch genug zu kommen (an alle: wir lassen jetzt mal die "MVA"-Diskussion weg)

Also: Es geht. Und es macht viel Spaß. Aber vergiss den zuverlässigen "Personal Airliner". Verlassen wirst Du Dich nie darauf können.
16. Dezember 2014: Von Lutz D. an Kai B. Bewertung: +3.00 [3]

Moin Kai,

glaube auch, die Strecke ist eigentlich ideal, zumal aus den 3h in der Wochenrandlage auch schnell 4h werden können wg. Straßburg.

Ob Du später an 50% der Tage fliegen kannst oder an 90% hängt stark von den eigenen Minima ab. Die gesetzlichen Minima sind VFR so niedrig, dass es nur sehr wenige Tage geht, an denen gar nichts möglich ist - aber die persönlichen Minima können und sollten ggf. deutlich höher liegen.

Eventuell musst Du Dir eine Möglichkeit überlegen, wie Du alternativ die Strecke bewältigen kannst, so dass Du am Freitag nicht darauf angewiesen bist, die Kiste mit nach Hause zu nehmen - dann wäre Frust vorprogrammiert.

Ich hatte im Jahr 2009 mal so ein Glücksjahr, da musste ich ca. 15 mal (alle drei Wochen ca) nach Berlin und konnte immer fliegen! Teilweise bin ich nur auf die Linie ausgewichen, weil ich in Ruhe arbeiten wollte oder es so deutlich günstiger war.

Denn kommen wir zu den Kosten, dann muss man für einen Flieger, den Du im Auge hast so pi mal Daumen 1000€ pro Monat bereitstellen, darunter wirst Du unglücklich. Auch solltest Du ein Flugzeug kaufen, wo Du den Wert eines Motors nochmals auf der hohen Kante hast.

Das gute ist - Reiseflieger für die von Dir genannte Strecke (Blech, da draußen abstellbar, min. zwei Sitze, VFR) gibt es für 20-30K. Den Rest auf der hohen Kante, 1000€ im Monat und Du wirst keine vernichtenden Überraschungen erleben.

Ein Wort zur Strecke: Wetter und Luftraum lassen es günstig erscheinen, erstmal östlich Richtung Rhein zu fliegen, so dass man etwas südlich von Karlsruhe nach Süden abknickt. Dann sind's rund 80nm oder 50min reine Flugzeit mit einer typischen Warrior / C172.

Wenn Du Dir das leisten kannst, willst und Zeit für den Flugschein hast: Go for it! Spricht ja nichts dagegen, zu Beginn schon am Sonntag loszufliegen und gemütlich Erfahrung zu sammeln. Diese wirst Du dann schnell aufbauen.

16. Dezember 2014: Von Urs Wildermuth an Kai B.
Hallo Kai,

grundsätzlich kann ich mich anschliessen, die Strecke scheint mir recht ideal für Dein Vorhaben. Sie sollte doch recht häufig VFR möglich sein allerdings darf es NIE drauf hinauslaufen, dass Du jetzt fliegen MUSST. Denn das endet zu oft auf dem Friedhof. Wenn Du aber von Anfang an mit der klaren Prämisse an die Sache rangehst, dass Du das als OPTION anschaust, die Du dann machst wenn's geht und sonst ausweichst auf öffentlichen Verkehr oder Auto, dann ist die Chance recht gross, dass man da was tun kann.

>>- Gibt es im Bereich 50-60 K Flugzeuge, die sich zuverlässig für dieses Vorhaben einsetzen lassen?

Jede Menge, tw sogar noch recht viel darunter.

>>- Wie viel Zeit müsste man für diese Flugstrecke reell ansetzen?

Die direkte Route dürfte schwierig sein so, da ist zuviel Airspace zu durchqueren. Wobei Du das im Training ja mit ortskundigen Lehrern mal ausprobieren kannst.

Die direkte Strecke würde schon mal ein Crossing von Strassbourg bedingen und danach regelmässiges Abchecken der Aktivität der französischen Gebiete. Das kann man manchen, kann auch funktionieren, es geht aber auch aussen rum sowohl südlich als auch nördlich. Ich hab's mal durch meinen Planer gelassen, mit 120 kt komm ich auf zwischen 45 und 55 Minuten Flugzeit. IFR möglicherweise auch länger.

>>- In dem Flugzonenjungel in Frankreich finde ich mich nicht zurecht, vermutlich müssten hier Umwege geflogen werden?

Siehe oben. Die französischen Gebiete sind oft durchfliegbar oder vertikal zu umgehen, das bedingt aber schon etwas Erfahrung und Uebung am Funk. Wie gesagt, schau zu das Du das in der Ausbildung vermittelt kriegst, dann geht das schon. Mit der Zeit kennst Du die Zonen und mit einem guten Flugplanungsprogramm für VFR ist auch dieses Gewirr zu entwirren :)

>>- Um die Strecke möglichst häufig bewältigen zu können, muss wohl eine Instrumentenflugberechtigung angestrebt werden. Welchen Zeitrahmen sollte man dafür Einplanen?

Saarbrücken ist zwar IFR, Freiburg aber nicht. Heisst, IFR ist zwar hilfreich aber kein Allheilmittel für diese Strecke, wobei Du natürlich mit Colmar ein IFR Alternate hättest. Ich denke, Du solltest Dir mit Ausbildung e.t.c. auch Zeit geben, ein Jahr oder so würde ich mindestens veranschlagen.

>>- Was sind die Wartungs/Haltungskosten für so ein Flugzeug?

Da kann man kaum eine allgemeingültige Antwort geben, das hängt massiv vom Flieger ab. Grundsätzlich ist die Zahl die Lutz nennt ein guter Anhaltspunkt für einen VFR Flieger.

Flugzeuge gibt es massenhaft auf dem Markt, das ist das geringste Problem. Ich würde allerdings wie auch schon Lutz dazu raten, das Budget nicht beim Kauf auszureizen sondern nach Möglichkeit einen Flieger für etwa die Hälfte zu suchen und den Rest für Aufrüstung und zum Fliegen zu verwenden. Für 25-30k kriegst Du bereits ordentliche Reisemaschinen wie etwa Piper Arrows, Mooney C-F, Grumman AA5 und vereinzelt Cessnas. Die meisten dafür eignen sich bestens für Dein Vorhaben. Wobei: je schneller die Maschine ist, desto weniger Zeit brauchst Du und das übersetzt sich bei gleichen Investitionskosten sehr schnell in Geld.

Aber über Typenwahl e.t.c. können wir immer noch ausgiebig reden wenn Du mal in der Ausbildung weiter bist.

Prinzipiell hast Du also ne gute Chance, Deinen Traum wahr zu machen, solange Du auch realistisch und konsequent genug bist, die Flüge bei zweifelhaftem Wetter radikal zu annullieren und auf andere Verkehrsmittel auszuweichen. Im Sommerhalbjahr solltest Du mit vielleicht 50% Anullationen rechnen, im Winter etwas mehr. Es kann Jahre geben, wo's immer geht und solche wo's nie geht. Damit muss man leben können.
16. Dezember 2014: Von Alexander Callidus an Kai B. Bewertung: +3.00 [3]
Die Kosten haben wir hier vor einigen Wochen (Monaten) detailliert zusammengestellt, such mal.

-Der ZEitgewinn von Tür zu Tür ist minimal, ich wurde mal schätzen 30min bis eine Stunde.
-Du mußt im Winterhalbjahr Freitag um 14h aus dem Job und kannst Montag erst um 10h in der Firma sein.
-Unter äußerem Druck zu fliegen ist lebensgefährlich, weil nichtfliegerische Kriterien die fliegerische Entscheidung beeinflussen.
-Die Bahnverbindung ist sehr schnell und günstig
-Ich kenne außer Lutz niemanden (und ihn nicht persönlich), der erfolgreich beruflich VFR als Transportmittel nutzt.
-Beruflich habe ich ZEitfenster von ca 2-3h für Start oder Landung. Damit kann ich seit September 20% meiner Reisen per Flieger durchführen, seit Ende Oktober 0%

Kurz:
Nutze die Pendelei per Flieger als Argument gegenüber Kollegen und der entfernteren Familie - und freu Dich, wenn es mal klappt und das Hobby nützlich ist.
16. Dezember 2014: Von Lutz D. an Alexander Callidus

-Ich kenne außer Lutz niemanden (und ihn nicht persönlich), der erfolgreich beruflich VFR als Transportmittel nutzt

Wie gesagt, 2009 war ein Glücksjahr. In diesem Jahr: KEIN mal. Es gibt aber genug Leute, die das nutzen, man muss nur Alternativen haben, dann gibt's ja keinen Stress.

16. Dezember 2014: Von Kai B. an Lutz D.
Hallo Alle,

vielen Dank für die schnellen und hilfreichen Antworten.

Es bestätigt sich, was ich mir bereits gedacht habe: Zuverlässig und "immer" kann ich die Strecke nicht fliegen. Schon gar nicht als Anfänger.
Bisher lagen meine Bedenken allerdings eher bei der Zuverlässigkeit gebrauchter Flugzeuge. Es scheint aber eher ein Wetterproblem (Auch mit IFR) zu sein.

Die Aussagen zweier Flugschulen unterscheiden sich deutlich von Euren Aussagen ;) Wobei ich bei den Anfragen in keinster Weise die Durchführbarkeit dieses Vorhabens als Bedingung gestellt habe.

So. Ich werde den Flugschein natürlich trotzdem machen, denn es ist ein lange währender Wunsch.
Auch die Angaben zu den Wartungs/Haltungskosten sind nicht abschreckend genug um nicht doch ein eigenes Flugzeug anzustreben.

Auch wenn ich noch den Vorteil habe, meine Arbeitszeiten eher selbst bestimmen zu können, sehe ich das Fortbewegungsmittel lieber nur als Option wenn das Wetter passt.
Ich empfinde ich die Bahnverbindungen eher als langsam und zeitlich unpassend… und was deren Zuverlässigkeit betrifft habe ich schon so meine Erfahrungen gemacht. Vor allem wenn ein Umstieg in der Strecke Bedingung ist.

Mit dem PKW gibt es eben das Problem, dass er wohl immer an der falschen Stelle steht. Schade aber auch :)

Was mich trotzdem im Vorfeld interessieren würde:
"Die kosten eines Motors auf der hohen Kante haben"
Leider finde ich nirgends Preise für diese Motoren. Deshalb die Frage, was denn z.B. so ein io-540 kostet?
Ist ja nicht ganz unwichtig auch wegen der TBO.

Ansonsten beginne ich schon mal mit der Theorie und freue mich auf Februar wenns endlich losgeht.

Danke und Grüße,

Kai
16. Dezember 2014: Von Mark Juhrig an Kai B.
Hallo Kai,

herzlich willkommen hier im Forum. Nachfolgend ein paar Antworten (ohne Gewähr :-) auf einige Deiner Fragen.

Beste Grüße

Mark

- Gibt es im Bereich 50-60 K Flugzeuge, die sich zuverlässig für dieses Vorhaben einsetzen lassen?

Zurzeit gibt es auf dem Markt eine Menge günstiger Angebote (z.B. brauchbare PA-28 für unter 60.000€)

- Wie viel Zeit müsste man für diese Flugstrecke reell ansetzen?

Mindestens 30 Minuten um in die Luft zu kommen (Aushallen, Checken, usw.)

45…60“ Flugzeit (je nachdem wie man in Strasbourg durchkommt)

15“ am Zielflugplatz

---------------

1:30h bis 1:45h

============

Kommentar am Rande: die beste Möglichkeit sich umzubringen ist Zeitdruck und/oder „Home-itis“ (mal "get-home-itis" googlen). Wenn das Wetter gut ist und geflogen werden kann dann sollte man auch Fliegen. Für alle anderen Fälle gibt es Autos, Züge und Hotels!!!!


- In dem Flugzonenjungel in Frankreich finde ich mich nicht zurecht, vermutlich müssten hier Umwege geflogen werden?

Bei gutem Wetter kann man drüber fliegen (>5000 ft). Sonst ggf. durch den Luftraum von Strasbourg, die französischen Controller sind meist sehr kooperativ.


- Was sind die Wartungs/Haltungskosten für so ein Flugzeug?

Fixkosten pro Jahr (inkl. MWSt, alles nur über den Daumen gepeilt!!!)

Versicherung (Kasko+Haftpflicht) 2000 €

Lufttüchtigkeitsprüfung (ARC) 600 €

Avionikprüfung 250 €

Halle 3600 €

Sonstiges 550 €

---------------------------------------------------------------

7000 € p.a.


Variable Kosten (€ pro Stunde, bei 35l/h Verbrauch):

50/100h-Kontrollen 15 €/h

Kraftstoff (MOGAS, 1,6€/l) 56 €/h

Kraftstoff (AVGAS, 2,5€/l) 88 €/h

-------------------------------------------------

71….103 €/h

Bei 50 Flugstunden im Jahr => 211 bis 244 €/h

Bei 100 Flugstunden im Jahr => 141 bis 173 €/h

Bei 200 Flugstunden im Jahr => 106 bis 139 €/h

Infos zu Betriebs- und Wartungskosten im WEB:

https://www.aircraft-service.eu/content_images/PreislisteACS2012DEUTSCH03.01.12.pdf

###-MYBR-###

https://www.pilotundflugzeug.de/forum/leserflugzeug?filter&subjectId=17

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16. Dezember 2014: Von Alexander Callidus an Kai B.
"Es bestätigt sich, was ich mir bereits gedacht habe: Zuverlässig und "immer" kann ich die Strecke nicht fliegen. Schon gar nicht als Anfänger."

Lutz und ich haben das noch sehr viel negativer formuliert.

Was hatten denn die Flugschulen gesagt?
Ceterum censeo: schau Dir auch aktive Vereine mit vielen Motorseglern oder UL oder einfachen Motorfliegern in Deiner Umgebung an.
16. Dezember 2014: Von Olaf Musch an Alexander Callidus
Immer diese blöden Budget-Grenzen.
Da kann ich ja die Heli-Fliegerei nie in die Wagschale werfen...

Aber:
- geringere VFR Minima
- Flexibel auch mit Außenstart-/-Lande-Erlaubnis auf jeder Wiese einsetzbar
- An Coolness-Faktor (bei gleicher Zahl der Motoren) eigentlich kaum zu überbieten

Um mal drei Vorteile der Rotorfliegerei zu nennen.
Die Nachteile verschweige ich besser ;-)

Olaf
16. Dezember 2014: Von Achim H. an Kai B.
Leider finde ich nirgends Preise für diese Motoren. Deshalb die Frage, was denn z.B. so ein io-540 kostet?
Ist ja nicht ganz unwichtig auch wegen der TBO.

Mit einem IO-540 bist Du bereits in der 250PS-Klasse, das ist nicht mehr Warrior/Arrow etc. Einen O-320 kannst Du für ca. 20 000 € überholen lassen, beim IO-540 bist Du bereits bei 40 000 €, je nachdem was gemacht werden muss.

Zuverlässig sind die Flieger meist schon, nur brauchen sie viel Wartung. Es ist eigentlich immer irgendetwas nicht 100% aber ich persönlich musste, soweit ich mich erinnere, noch nie einen Flug aufgrund eines bei der Vorflugkontrolle entdeckten Problems absagen.

Schaff den Flieger als Hobby an und verwende ihn fürs Pendeln wenn es gerade gut passt aber rechtfertige ihn lieber nicht mit dem Pendeln. Zu 80% wird es Dir sowieso zu aufwändig und nervig mit der Zeit und Du weichst auf andere Verkehrsmittel aus. Fliegen bei grenzwertigem Wetter ist sehr anstrengend und wenn man nicht nur Schönwetterfliegerei als Hobby betreibt, hat man immer wieder diese "wär ich doch am Boden geblieben"-Momente und die nehmen einem ganz schön die Lust.
16. Dezember 2014: Von Albert Neumann an Kai B.

Wir versuchen auch seit vielen Jahren unsere Beech F33 geschäftlich zu nutzen und trotz IFR sind die Einsatzmöglichkeiten begrenzt. Ich muss regelmäßig von Lübeck nach Göteburg. Mit der Linie nur mit Zwischenstop in ca. 5-6 Stunden zu schaffen. Fahrzeit mit dem Auto auch 6 Stunden. Reine Flugzeit mit der Beech ca. 1:25hrs. Also spricht alles für den eigenen Flieger. Letztes Jahr hat das 10mal geklappt und und viele Male nicht. Gestoppt haben uns vor allem Nebel im Herbst und Eis... Wir haben keine Einteisung (nur Propeller), keinen Turbo und keinen Sauerstoff. Also war die Überlegung entweder das weiter sehr opportunistisch zu betreiben oder aufzurüsten. Jetzt fliegen wir Jetprop und selbst da ist vor allem durch Nebel der Flug oft nicht durchführbar..

Ich würde mit dem Fliegen starten und wenn es passt mal zur Arbeit fliegen.... das aber nie als Rechtfertigung für die Fliegerei anführen.

Gruß Albert

16. Dezember 2014: Von E. Jung an Kai B. Bewertung: +2.00 [2]
Lieber Kai,

Freiburg - Saabrücken funktioniert prima - auch beim schlechtem Wetter - auch kein Gras....

1. Du bist in der glücklichen Lage im Rheingraben zu wohnen. Ich fliege ab EDTG - und meist wenn ich aus dem Süden oder Norden komme ist dort das beste Wetter, bzw. minimal VFR fliegbar

2. Ich bin selbst des Öfteren "im Rhein" auch durch Strassbourg CTR / Baden CTR zurück geflogen, da ich manchmal nicht mal wegen Eis aufsteigen konnte bzw. "persönliche Eisangst" (obwohl Enteisungsanlage - da muss man aber erst Vertrauen in die Funktion lernen :-))

3. Frankreich ist überhaupt kein Problem. Sieht nur kompliziert aus. Ein Anruf bei Strassbourg Süd bzw. Nord, wenn du von Oben kommst (du kannst auch VFR auf Radar Frequenz gehen und Du bekommst alles genehmigt, was Du requestest (auch 500 Meter durch die CTR und auch die EDR's, oder direct Freiburg - Saabrücken...)

4. Ausweichen nach LFGA jederzeit möglich (24-Stunden-betrieb!!! mit Pilot Controlled Lightning) - und AVGAS liegt derzeit unter 2 EUR. EUROPCAR und Hotel nebendran (ILS und GPS VNAV auf die 19).

5. Problem ist EDTF - soviel ich weiß - außer Du transportierst ein lebendes menschliches Herz ohne Menschen - für Nachtanflüge - trotz Befeuerung nicht offen ist....Und im Winter bleibt Dir nicht viel Zeit zum Fliegen

6. Generell gilt für mich: Fliegen rechnet sich nur, wenn alle Kosten des Fliegers pro Stunde unter den Einnahmen liegen, die ich pro Stunde erzielen könnte - ist nur eine Rule of Thumb für mich..... :-)

7. Wenn ich die Strecke EDTG - via Saarbrücken nach Bonn geflogen bin, nach ca. 30-40 Minuten war Saarbrücken erreicht - SR22.

8. Achso ja. Wahrscheinlichkeit von Flugdurchführungen VFR. 50%, IFR 80%

9. Psychologische Faktor: Beim Fliegen bin ich sowohl vor und nach dem "Zur Arbeit Fliegen" und vor und nach dem Nach-Hause-Kommen saumäßig gut aufgestellt - es ist einfach geil - auch mal den Stau bei Lahr von Oben zu sehen und dankbar zu sein, gleich landen zu können :-)

Gruss Edgar
16. Dezember 2014: Von Thore L. an Kai B. Bewertung: +2.00 [2]
Moin Kai & welcome!

ich würde noch die UL Fliegerei mit in die Überlegungen einbeziehen. Ist ne recht kurze Strecke, da wird IFR auch schnell zu Last, weil gerne auch mal größere Umwege geflogen werden müssen. Für 50k kriegt man super Uls, die praktisch genau so schnell sind wie die E-Klasse Flieger. Du wirst eh meist alleine drin sitzen, da sind 4 Plätze 3 zuviel. Und wenn das Wetter nicht passt, hilft Dir auch keine Archer.

Fliege jetzt seit Juni in einem UL zur Arbeit (EDXR - EDXH), teilweise morgens hin, abends zurück. Klappt - Wetter vorausgesetzt - prima. Sprit so um die 10 Euro pro Strecke, Wartung im Vergleich zur Echo Klasse ein Witz.

Viel Erfolg!

Und bitte (!) beherzige die bereits angesprochenen Wetterratschläge!
17. Dezember 2014: Von Kai B. an Thore L.
Nochmals danke für Eure Mühe und die vielen Antworten.

Mir ist jetzt klar, dass ich den Flieger nicht mit der Strecke argumentieren kann. Ich überlege mir gerade eine Strategie für ausgefallene Flüge…

Mein vorhaben ist trotz allem, einen eigenen Flieger anzuschaffen. Es gibt ja auch Wochenenden und viele andere Möglichkeiten, diesen einzusetzen. Letztendlich geht es ums Fliegen.

@Mark Juhrig
Vielen Dank für die tolle Auflistung der Zahlen und die Links. Das ist genau was ich gesucht habe. Damit kann ich mir wenigstens mal einen Überblick über die anfallenden Kosten verschaffen.

@Alexander Callidus
Was hatten denn die Flugschulen gesagt?
In etwa: Mit einer Instrumentenflugausbildung ist das schon möglich…

Wobei ich immer so einen bedingten Unterton mitgehört habe.
Wegen den Vereinen: Vereine sind nichts für mich. Das habe ich schon öfter festgestellt (In anderen Zusammenhängen).

@Olaf Musch
Ich fände es natürlich auch sehr cool, mit nem Heli direkt auf dem Firmenparkplatz oder bei mir im Garten zu landen. Ich kann mir aber vorstellen, daß mein Budget dies maximal 1-2 mal verkraften würde.

@Albert Neumann
Whow. Hätte gedacht, mit so einer Jetprop gäbe es diese Grenzen nicht mehr...

@Edgar Jung
Das hört sich ja eher wieder vielversprechender an. Vor allem da auch Colmar nicht all zu weit von meinem Wohnort entfernt ist. (Schätze 30 min Fahrzeit).
Vielleicht wird es ja dadurch etwas öfter möglich die Strecke zu fliegen.
Aber das werde ich wohl erst merken, wenn ich den Schein habe und dann selbst sehen kann, wann ich fliegen würde/wollte.

@Thore L.
Ich habe mir letztes Jahr auf der Aero einige Ultralights angesehen. Bisher konnte ich mich aber nicht so ganz dafür begeistern.
Zusätzlich finde ich den Instrumentenflug super interessant.

Also. Jetzt wird auf jedenfall erstmal der Schein gemacht. Dann kann ich die Lage vielleicht selbst viel besser abschätzen.

Danke nochmals an alle,

Grüße, Kai

17. Dezember 2014: Von Alexander Callidus an Kai B.
Vereine sind auch nichts für mich. Wußte ich schon immer, weiß ich auch jetzt.

Aber: ich hatte wohl unheimliches Glück mit meinem ersten Verein, der praktisch immer verfügbare max 4 Jahre alte Flugzeuge und Fluglehrer für<50% der Preise kommerzieller Vercharterer bot. Auch wenn Geld nicht der begrenzende Faktor ist: Du kannst weitaus mehr fliegen und viel mehr Lehrerstunden nehmen für das gleiche Geld. Obendrauf bekommst Du unschätzbaren Erfahrungsaustausch. Gerade für Leute, die wie ich keine Vereinsmeier sind, wichtig.
Entscheidend ist zum einen, welche Ressourcen der Verein hat und auf wieviele Piloten sich das verteilt und zum anderen, wer den Verein wie führt.

Wohnst Du in Freiburg oder Saarbrücken? Die Freiburger Vereine sind sehr nett und hilfsbereit, geh doch bei denen mal vorbei.
17. Dezember 2014: Von Tobias Schnell an Kai B. Bewertung: +4.00 [4]
Wegen den Vereinen: Vereine sind nichts für mich. Das habe ich schon öfter festgestellt

Kai,

Alexander hat es im Wesentlichen schon gesagt: Die Zeiten, in denen ein Motorflug-Verein funktioniert hat wie der Gesangsverein Kleinkleckersdorf sind vorbei - die, bei denen es die Führung so versucht hat, sind größtenteils tot.

Motorflug zieht zwangsläufig eine zahlungskräftige und deshalb i.d.R. beruflich stark eingespannte Klientel an. Die kann oder will ganz überwiegend keine Pflicht-Werkstattabende oder bierselige Stammtische mitmachen. In den drei Vereinen, die ich von innen kenne, ist aktive Mitarbeit oder gelegentliche Teilnahme an "social events" natürlich gerne gesehen, aber keineswegs Voraussetzung. Ohne die Leute, die vielleicht 200 € pro Jahr mehr Beitrag bezahlen, weil sie nur zum Fliegen kommen und sonst nie zu sehen sind, kann heute kein Verein mehr seinen Betrieb aufrecht erhalten. Letztlich ist jeder willkommen, der sich an die Regeln hält (die auch nicht strenger als beim Vercharterer sind), den Funktionsträgern wenigstens "guten Tag" sagt, wenn er an ihnen vorbeiläuft und den Flieger immer heil und sauber wieder in die Halle stellt.

Im Verein hast Du die Chance, Gleichgesinnte zu treffen, Dich mit ihnen zu gemeinsamen Ausflügen etc. zu verabreden und sicher auch den einen oder anderen Tip für Deinen geplanten Flugzeugkauf zu bekommen (praktisch jeder Verein hat auch "Privatflieger").

Gib' den Vereinen in Deinem Umfeld wenigstens eine Chance...

Tobias
17. Dezember 2014: Von Tobias Schnell an Thore L.
Thore, nur aus Interesse: Was für ein UL ist das?

Tobias
17. Dezember 2014: Von Thore L. an Tobias Schnell
Tobias,

ich fliege zur Zeit mit ner Pipistrel Virus SW100. Bisschen Plastik mit Sitzgelegenheit um einen 100PS Motor.

Aber macht, was er soll, und kann auch verblüffend gut Wind ab - nicht ganz unwichtig für EDXH. Aufgrund der mit 100 Metern recht kurzen Start- und Landerstrecke geht auch die 24 auf der Insel - damit ist selbst die berüchtigte West/Ost Windrichtung ganz gut handelbar.
17. Dezember 2014: Von Tobias Schnell an Thore L.
ich fliege zur Zeit mit ner Pipistrel Virus SW100

Cool. Vb 135 kts - das ist bei einer C152 schon kurz vor der Redline. Fühlt man sich da noch wohl?

Tobias
17. Dezember 2014: Von Thore L. an Tobias Schnell
Ja klar, fliege auch selten (eigentlich gar nicht) 135. Üblicherweise bin ich so bei ca. 120 Knoten IAS. Da braucht sie dann 14-15 Liter Super Plus die Stunde. Perfekt.
17. Dezember 2014: Von  an Thore L.
IAS oder TAS, Thore?
17. Dezember 2014: Von Thore L. an 
IAS, Alexis. Nicht übel, ne? In 3500 sind das schon 126. Viel höher komme ich auf der Strecke nicht. Hatte hier schon ein Foto geposted, hole das noch mal raus:


1 / 1

WP_20140809_002.jpg

17. Dezember 2014: Von Albert Paleczek an Thore L.
Hallo Thore,

mich würde interessieren, welche Begleitumstände, Auslöser, Gründe zu Deinem Umstieg von Cirrus C22 auf UL Virus SW geführt haben. Es liegen ja doch Welten zwischen den Möglichkeiten dieser beiden "Fluggeräte".

vielen Dank und beste Grüße
Albert Paleczek
17. Dezember 2014: Von  an Thore L.
Stark, ... ich wusste noch nicht mal, dass es sowas gibt!

Danke für das Bild.

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