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29 Beiträge Seite 1 von 2

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IFR & ATC | IFR spielerisch lernen mit Software Unterstützung  
17. Juli 2010: Von frank ernst 
Hallo,

möchte mich dem Thema IFR ein wenig nähern, sehe zunächst jedoch nicht die Notwendigkeit, diesen ekeligen Fragenkatalog oder einen Fernlehrgang anzufassen :-)

Daher die Frage: gibt es ordentliche Literatur, die das Thema IR Rating sauber in Verbindung mit Flugsimulationssoftware behandelt? Bin bislang nur auf die Bücher

Microsoft Flight Simulator X For Pilots: Real World Training
und
PETER ECKERT - PC FLUGSIMULATOR TRAINING

gestoßen. Erstgenanntes bekommt bei amazon ganz gute Bewertungen und ein Blick ins Inhaltsverzeichnis ist recht aufschlussreich.

Des Weiteren würden mich Erfahrungen interessieren, mit welchem Fliegerle die ganze Sache überhaupt machbar wird. Manche sagen mindestens Turbo und zwei Mixer, andere sagen hat eh keinen Sinn...

Was ist in diesem Zusammenhang denn von der Liberty XL-2 zu halten; kann man damit was anfangen? Und ich ahne es, wahrscheinlich eher nicht, was spricht gegen sie?

Schöne Grüße
17. Juli 2010: Von Thore L. an frank ernst
Also das sind ja gleich 3 Fragen auf einmal ;)

Wenn man einfach mal n bisschen IFR trainieren und schnuppern will, ist so'n MS FlightSim sicher nicht verkehrt. Bleibt halt immer nur ein erzähltes Schnitzel...

Welche "Vorbildung" hast Du denn? Wenn Du schon ne PPL hast, und hast nicht wirklich Lust auf diesen riesigen LBA IFR Kram, dann bleibt die Möglichkeit den PPL US zu validieren und das US IFR zu machen. Genauso sicher, mehr Praxis, weniger Theorie, deutlich günstiger.

Und welchen Flieger? Na da sind hier schon tausende Threads zu erörtert worden. Kurz zusammengefasst: Muss jeder Flug klappen, gehts eigentlich nicht unter Turbine, sollte jeder Flug klappen, sollte 2 Mot und De-ice dabei sein, reicht's auch wenn zwischen November und Februar halt nicht soviel geflogen wird, dann geht eigentlich alles ab C182 aufwärts. Viel über Wasser und/oder Gebirge und/oder niedrige Wolkengrenzen ist 2 Mot eigentlich Pflicht.

Vielleicht magst Du mal bei jemandem IFR mitfliegen. Das beantwortet sicher ne Menge Fragen.
17. Juli 2010: Von Christian R. an Thore L.
Dieses Thema mit dem IFR habe ich mir im FS auch schon mal angesehen und ja, Procedures lassen sich gewiss trainieren. Aber wer in seiner Ausbildung als PPL´er, und in dieser bin ich gerade auf einer Archer III und mit meinen Solo´s unterwegs, die IFR-Brille einmal aufgesetzt hatte, bekommt sehr schnell ein Feeling dafür, das trotz dem Kennen von IFR-Charts, das Kennen der Instrumente wie ADI,VOR, HSI, RMI usw. nichts, aber auch gar nichts mit dem zu tun hat, was einen da im dreidimensionalen Raum erwartet. In der ersten Flugstunde hat es mich komplett gestreckt, meine Halbwertszeit lag bei 20 Sekunden und das Trudeln wäre nicht mehr reversibel gewesen. Nach 2 unglaublich stressigen (weil weitaus höherer erzeugter Worklflow und Aufgabenspektrum seitens meines FI als nowendid) und mental erschöpfenden Flugstunden war ich zumindest soweit, sofort von Sichtflug auf "Trust the instruments first" zu schalten. Und dieser "Klick" im Kopf ist wahrlich nicht easy, geschweige denn zu unterschätzen! Zuvor, sprich lange vor meiner Ausbildung, habe ich mich im FS über 200 Stunden nur mit IFR beschäftigt, mit einem realistischen Modell einer C90 (Bilder auf Wunsch gerne pre EMail). Und inkl. einem Fluglehrer, der auch IFR fliegt...gebracht hat´s nix. Bis auf Instrumentenkenntnisse und das man weiß, wie Checklisten aussehen. Und dem Wissen, das Single-IFR nun mal die Königsklasse ist, zumal auf komplexen Modellen wie einer King Air. Da war das beobachten des Torque und der TIT noch das geringste Problem.

Insofern sehe ich das mehr als skeptisch, den MS Simulator tatsächlich als Trainingsinstrument zu verwenden. Auf der AERO habe ich den IFR-Versuch in einem Diamond Werks-Twin-Simulator für die DA 40 (42?) gemacht und in einem zugelassenem Simulator für FTO´s, der auf dem Tisch steht, jedoch tatsächliche Instrumente verwendet. Immer noch nicht easy, aber "dank Bürostuhl" weitaus weniger aufregend und pulsfördernd, als wenn Du hörst, das DEIN Motor schneller und lauter wird und Du nicht verifizieren kannst, warum das so ist. Und dann gibt es kein "ESC" oder "Pause"...

Die Möglichkeit, mit jemanden einmal IFR mitzufliegen, suche ich seit langer Zeit in EDMA. Alleine schon, um meinen Workflow weiter zu schulen, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden und noch sicherer im Umgang mit dem technischen Material zu werden. Das kann ein MS Simulator definitiv nicht vermitteln. Und die lange Zeit vor dem Bildschirm hat meiner Ausbildung eher geschadet, weil Du anfängst, Procedures zu trainieren, die evtl. gar nicht real sind. Gefährlich...

Wenn hier also jemand aus dem Münchner Raum mitliest und IFR fliegt und Willens ist, seine Erfahrungen jungen Piloten mitzugeben, dann her damit. Von mir aus mit soviel Wissen und Ermahnungen, das es einem aus den Ohren kommt und man ganze Sätze nur noch wegstabenverbuchselt.

Aber wir sind nun mal Piloten und sorry, außer "Trust the instruments first" heißt es auch "Safety first". Letzteren Satz habe ich von meinem Ex-Chef, und der nannte eine C90A sein eigen....

Any pilots here from Munich?

Für Kontakt bzgl. MS Sim noch die Mailaddy: croepenack (at) gmx dot net.

Many happy landings!

Christian
17. Juli 2010: Von frank ernst an Christian R.
Hallo Christian,

vielen Dank für deine Erfahrungen; um ehrlich zu sein habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht in Sachen "Praktisches Fliegen". Eine Cessna VFR im Simulator durch die Gegend zu schaukeln hat überhaupt nichts mit der Realität zu tun, keine Frage. Ich hatte allerdings gedacht, dass dies IFR ein wenig anders ist; das VFR-Fliegen selbst macht man ja mehr mit dem Hintern, das kann ein Non-Full-Motion-Sim natürlich nicht vermitteln. IFR..., damit habe ich das Fliegen von Procedures verbunden, Scannen von Instrumenten etc..., das müsste doch eigentlich auch im Sim gehen; kann deine Argumente aber nachvollziehen.

Recht hast du damit, dass die Gefahr des Selbstbeibringens von falschen Procedures im Flight Sim recht groß ist; daher suche ich nach Literatur, die diesem Sachverhalt Rechnung trägt und einen didaktisch vernünftigen Ansatz mitbringt.
17. Juli 2010: Von Christian R. an frank ernst
Hallo Frank,

ich bin bei Dir, was das Training von Procedures betrifft, kann ich jedoch nur für Turboprop beurteilen, da dort live erlebt. Jedoch nie selbst gemacht, von daher betrachte ich dieses mit äußerster Vorsicht. Ich brauchte ca. 3 Monate intensives Studium des POH der C90A, um überhaupt mal zu wissen, das dieses Flugzeug alles kann und macht (bekam dieses als Kopie = 1 Leitzordner voll, und zwar kein dünner!)

Ich habe kein IFR und damit hat es sich. Sprich: Um IFR fliegen zu können und eine korrekte Beurteilung abgeben zu können, muß man meiner Ansicht nach IFR-Pilot sein und die entsprechende Erfahrung aufweisen, idealerweise auf unterschiedlichen Mustern.

Versuche folgendes und teile mir doch mal Deine Ergebnisse mit:

Nimm den FS, eine C90 King Air und mach bei absoluter Nullsicht bis AGL eine saubere, nach offiziellen Checklisten (findest Du im I-Net)ILS-Landung, 3° GS, sauberes auffangen, richtige Geschwindigkeit, Klappen Props, Fahrwerk, usw... . Und Du wirst sehen: Der Bürostuhl verlangt danach nach Trocknung.

Und versuche folgendes: Unter www.aopa.com gibt es Online-Schulungen, u.a. Single-IFR Approaches. Ich bin bei der Frage 12 ausgestiegen. Und dabei hast Du alle Zeit der Welt zur Beantwortung.

Ich habe zu hohen Respekt vor der "Scheißhäuslwetter"-Fliegerei, als das ich das auf die leichte Schulter nehmen würde. LBA-Aufwand hin oder her, US-IR ebenso, beides ist kein Kindergeburtstag. Und ich möchte alleine nicht in IMC kommen. Nicht ohne professionelles Training. Nicht mal in "meiner" Archer III, die ich nun wirklich bald auswendig kenne.

Aber wie gesagt: Vielleicht mag einer der lieben IFR-Profis hier uns beschreiben, was uns erwarten wird. Ich werde in jedem Falle mein IR machen, ob nun LBA, UK oder US, wird sich zeigen.

Auch würde mich durchaus interessieren, inwieweit ich mit meiner Meinung richtig oder falsch liege bzw. ich Einstellungen überdenken sollte. Profi bleibt nun mal Profi, dieses zu werden ist unser Job als Beginner. Und dazu zähle ich mich nun mal mit meinen 45 Stunden und 150 Landungen.

Betrachte den FS mit Vorsicht und nimm Dir zur genauen Betrachtung eine FI zur Seite und mache es mit ihm gemeinsam.
18. Juli 2010: Von  an frank ernst
AZF machen ist ein sehr guter Weg, in das Thema reinzukommen. Mitfliegen sowieso.

IFR ist nicht gleich IFR. Und deshalb ist IFR auch mit einer Kolbeneinmot wie der Liberty problemlos möglich - wenn das Wetter den Fähigkeiten des Flugzeugs angepasst ist. Aber bloss nicht diesen viel verbreiteten Unsinn glauben, IFR sei nur mit Zweimot-Turboprop möglich - das ist Quatsch (und wird vor allem von denen behauptet, die entweder eine Turboprop-Twin haben oder die nie einen IFR-Schein machen werden - so kann man sich dann beides schön reden). Lisa ist das beste Beispiel dafür, was mit kleinen Flugzeugen geht. Die Wettergrenzen sind dann eben sehr viel enger. Was nicht schlimm ist: An diese Wettergrenzen stösst man in der Praxis sehr, sehr viel seltener als am Stammtisch.

Bei der Liberty würde ich eher nach der grundsätzlichen Sinnhaftigkeit dieses Flugzeugkonzepts vor dem Hintergrund seines Preises fragen - für das Geld kriegt man ja gebraucht schon eine schöne, turbonormalisierte Bonanza mit Enteisung oder eine TB-21 oder eine ältere Cirrus. Deren Wettergrenzen liegen dann schon deutlich anders.
18. Juli 2010: Von Julian Koerpel an Christian R.
Wer Interesse hat, kann am 24.7. gerne zum Vortreffen unserer nächsten USA Ausbildungstour kommen.
Schwerpunkt liegt auf IFR Ausbildung in den USA.
Bei Interesse: julian.koerpel(at)googlemail(punkt)com

Treffen findet zwischen EDFM und EDFE am 24.7. ab ca 17 Uhr statt, es wird gegrillt, Bilder geguckt und mehr.

LG
Julian
18. Juli 2010: Von Intrepid an 
Fliegen nach IFR ist nicht gleich Fliegen ohne Sicht. Insbesondere bei lange vorher angesagtem besten Wetter kann IFR-Fliegen entspannend sein, weil man ohne "bitte, bitte" sagen zu müssen in den Luftraum "C" kommt und damit das Zusammenstoß-Risiko enorm minimiert.

Auch finde ich fliegen über mehrere Grenzen hinweg IFR viel einfacher als sich mit jeder nationalen VFR-Besonderheit vertraut machen zu müssen. Und wenn der Flug über Sunset hinaus führt, sowieso.

Aber alles schön bei bestem Wetter, also warum nicht einmotorig mit einer C172?
18. Juli 2010: Von Dirk Hautsch an frank ernst
Hallo Frank,

ich fand PC Simulatoren durchaus hilfreich, insbesondere beim Üben von Standard Procedures wie z.B. Course Reversals oder aber auch für NDB Approaches. Sofern man keine falsche Erwartungshaltung an das Tool hat und den PC Simulator nur als weiteres zusätzliches Trainingsinstrument betrachtet ist das doch, oder? Ich würde das aber erst nach einigen praktischen Stunden IFR Ausbildung empfehlen, ansonsten besteht tatsächlich die Gefahr falsche Dinge zu trainieren.
Was sich natürlich nicht üben läßt, sind die körperlichen Sinneseindrücke, die beim realen Fliegen dann auch zu einer Disorientierung führen können, aber dafür fliegst Du ja etliche Stunden unter Supervision mit der Sichthaube!
Ich persönlich fand die Qualität und den Umfang der US-Trainingstools am besten. Insbesondere das IFR Tutorial von Kings School war super, allerdings ist es besonders für das Fliegen im US-System gemacht, wobei 90% davon sicher allgemein gültig sind.

Gruß, Dirk
18. Juli 2010: Von Marco Baumann an frank ernst
Hallo,

an dieser Stelle möchte ich dich auf diese Website verweisen:
www.vatsim-germany.org

Hier kann man VFR und IFR über das Internet vernetzt fliegen. Neben hunderten von Online-Flügen täglich, wird auch IFR Service durch Controller angeboten, die in Echtzeit die Anweisungen bspw. für einen ILS Approach geben.

Vielleicht bringt dich das dem IFR Fliegen evtl. ein Stück näher, auch wenn es "nur" spielerei ist. Aber diese Spielerei ist, wie ich finde, auf sehr hohem Niveau.
19. Juli 2010: Von frank ernst an 
Hallo Sabine,

>>Was nicht schlimm ist: An diese Wettergrenzen stösst man in der Praxis sehr, sehr viel seltener

kann man diese Aussage irgendwie quantifizieren, aus deiner Erfahrung heraus?

Lieben Dank.
19. Juli 2010: Von frank ernst an Dirk Hautsch
Hallo Dirk,

gibt es solche Literatur eigentlich auch für das "Deutsche System"?

Btw: genügt eigentlich der Microsoft Sim oder müssen es schon solche Sims wie ELITE (dann aber ohne Hardware) o. ä. sein?

AZF ist ein guter Hinweis, darüber werde ich in jedem Fall nachdenken.

VG
19. Juli 2010: Von Udo S. an frank ernst
zurück zur ursprünglichen frage der literatur:

- nach studium mehrer kilo papier (die alle mehr oder weniger ihren sinn haben), finde ich retrospektiv betrachtet, das ausbildungshandbuch der flugschule am besten (ca 100 seiten). sowohl als nachschlagewerk, als auch zum gelegentlichen nochmal von vorn bis hinten, oder einzelne kapitel komplett durchzulesen, und gleich nochmal (parallel oder gleich nach dem lesen) an meiner "methodenkompetenz" zu schleifen, überprüfen, verbessern.
solche handbücher muss jede flugschule haben, ich vermute auch dass sie alle mehr oder weniger gleich gut sind, evtl. an verschiedene flugzeugmodelle angepasst.
der fluglehrer deiner wahl, mit dem du in den sim oder in die cessna zum "üben" steigst, kann das handbuch nach seinem geschmack bestimmt gleich mitbringen (oder besser noch, dir vorab zur verfügung stellen).

allerdings setzt so ein handbuch evetl. anderes wissen voraus. wo nicht vorhanden, selbständig die literatur ergänzen, nachschlagen, nachlesen, vorbereiten.

- zur theorie dass ein simulator nicht gut genug sei, oder gar falsche gewohnheiten antrainieren kann, würde ich sagen: die gefahr im echten flugzeug, wenn's auch noch ein schnelles ist, und auch noch ein bisschen IMC dazukommt, hoffnungslos überfordert zu sein, und orientierungslos vom flieger geflogen zu werden, ist so groß, dass man lieber etwas falschtraining in kauf nehmen sollte, dafür aber zumindest von procedures und situational awareness schon so viel übersicht hat, dass man dann bei einer teueren flugstunde die zeit optimal nutzt, um an solchen feinheiten zu schleifen, die man dann alleine einfach nicht checkt .... denn es gibt sehr vieles, was man in einem billig-simulator durch viele wiederholungen alleine auf die reihe kriegt (wenn man anfangs nicht sauber scannt - dann dauerts eben etwas länger bis man fähig ist die flugzeuglage sauber hinzukriegen ... das tut niemandem weh im sim).

noch ein pro-sim-beispiel: ob ich bei microsoft mir ein holding-entry ausrechne, (oder einen luv-winkel, oder time-correction) macht von der übung her fast keinen unterschied zum 200-euro flieger, ausser dass es leichter ist, und somit das denken (erste synapsen, sowie beschleunigung durch wiederholung) fördert und ermöglicht.
19. Juli 2010: Von frank ernst an Udo S.
Hallo Udo,

danke für deine Einschätzung zu Sim und Literatur. Bezüglich derartiger (zusammengefasster) Handbücher: gibt es da nichts Schlaues im Netz, nach dem ich schon mal am heimischen Sim ein wenig herumschrauben und feeling bekommen könnte?
19. Juli 2010: Von Peter Luthaus an frank ernst
Hallo,
für die Basics findet sich etliches in den:
FAA-Manuals. Allerdings muss man dann trennen, was spezifische US-Verfahren sind und was auf Europa anwendbar ist. Um das zu erkennen ist ein AZF mit adequater Theorie eine gute Einführung. Ein Instrumentenscan und auch Holdings unterscheiden sich z.B. nicht. Als "Gratis-Tip" finde ich die US-Manuals schon gut.
Grüße,
Peter Luthaus
19. Juli 2010: Von frank ernst an Peter Luthaus
ein prima Link, vielen Dank! Nun kann ich erst mal ein paar Tage/Wochen/Monate schmökern :-)
19. Juli 2010: Von Udo S. an frank ernst
völlig kostenlose komplett-kurse (also inklusive übungsstunden jeweils 20:00-22:00 uhr) bei vacc-sagg, wo laut ankündigung demnächst generelle "ratings" eingeführt werden:

https://ptd.minimums.de/VatGer_PTD_v5.0.pdf

viel spass,
udo
19. Juli 2010: Von Dirk Hautsch an frank ernst
Hallo Frank,

mir sind keine "deutschen" software basierenden Tutorials bekannt, die annähernd an die vorher beschriebenen heran kommen. Vermutlich ist der deutsche Markt einfach zu klein, um etwas derart aufwendiges zu produzieren. Die FAA Manuals bekommt man auch in Buchform sehr günstig in jedem guten Fly Shop bzw. kann diese auch im Internet bei den bekannten Anbietern bestellen.
Zum SIM: Ich habe mir damals den Elite Simulator gekauft, diesn später jedoch kein einziges Mal verwendet. Der Microsoft FS schien mir für einige Übungen ausreichend. Ich konnte darauf einiges Üben, wie z.B. das Abfliegen eines DME-Arc, oder auch einen kompletten Approach - als ergänzende Trockenübung eine nette Sache.

Gruß, Dirk
20. Juli 2010: Von Michael Pflug an frank ernst
Ich habe auch eher bescheidene Ergebnisse mit dem MS-FS erzielt.
Für meine IFR-Ausbildung habe ich satte 70 Stunden Praxis gebraucht (inkl. MEP class rating war das, da wäre die Mindest Stundenzahl glaube ich 55 gewesen?). Ich war einfach noch nicht so weit.
Dabei habe ich viel mit dem Sim trainiert, in der Hoffnung, mir damit teure Stunden zu sparen.
Beim PPL hatte ich seinerzeit dagegen nach 32 Stunden die Anmeldung zur Prüfung bekommen und die restlichen 3 Stunden "for fun" verflogen, allein an meiner Unfähigkeit kann es also nicht gelegen haben.

Vielleicht hätte ich ohne Sim ja 100 Stunden gebraucht, aber ich tendiere doch eher zur Erkenntnis, daß der Sim kaum was gebracht hat.

Wenn man dann die ersten male wirklich in die Wolken fliegt, ist das ein etwas beklemmendes Gefühl. Während der Verstand eigentlich alles im Griff hat (wie im Sim), schreit ein anderer Teil vom Hirn panisch auf und will wissen "WO BIN ICH?!! ICH SEH NIX!!".
Zudem gibt genau dieser Teil störende Kommandos und will einen buchstäblich vom Kurs abbringen. Man sieht dann immer wieder mal beim geradeaus fliegen wie der künstliche Horizont schräg steht. Das passiert im Sim eher nicht.
Und das lenkt gewaltig ab - plötzlich braucht man viel längere Reaktionszeiten für die lange geübten Verfahren.

Zu der Frage der "Wetterhäufigkeit": im Sommer geht fast immer. Wolkenuntergrenzen sind fast nie ein Faktor, vor Gewittern muß man sich in acht nehmen und ein Wetterradar ist eine tolle Sache.
Im Winter (eher: Okt.-Mär.) steht man ohne Enteisung wirklich schlecht da. Meine IFR-Erfahrung beschränkt sich lediglich auf die letzten 2 Jahre, vielleicht waren die extremer, als andere.
Aber vorhergesagte mäßige Vereisung bei niedrigen Wolken und defekter Enteisung waren bei ca. 50% der Flugvorhaben ein no-go. Das schlaucht.

Wobei man sagen muß, daß die tatsächlichen Vereisungsbedingungen meist besser zu sein scheinen, als vorhergesagt. Das Risiko kann man aber nur eingehen, wenn man 100% sicher ist, jederzeit nach unten oder oben flüchten zu können.
20. Juli 2010: Von frank ernst an Michael Pflug
Hallo Michael,

danke für diese kritischen Worte. Interessant zu lesen, dass Sim und Realität doch so weit auseinander liegen, das hatte ich so nicht bedacht.

Die 50% im Winter hören sich ja nicht so dolle an... . Gerade dafür ist die Berechtigung doch eigentlich gedacht, in Wetter zu fliegen, das man VFR meidet.

Ob der verschiedenen hier im Forum geposteten Erfahrungen kann ich aktuell ganz schlecht einschätzen, wie häufig "IFR Light" dann insbesondere im Winter möglich ist.

Dennoch denke ich, dass IFR enormes Wissen über und auch für die VFR-Fliegerei bereit hält; ob man sich diesen Megastress zur Erlangung der Berechtigung antun möchte, muss ich mal ganz in Ruhe entscheiden.

Dank euch dennoch!
20. Juli 2010: Von Andreas Müller an Michael Pflug
Sehr hilfreiche, subjektive Darstellung - danke dafür!

Ich würde mich der Suche nach einer IFR-Mitfluggelegenheit von EDMA aus gerne anschliessen, gerne auch in Form eines IMC-Schnupperflugs (auf dem rechten Sitz) neben einem Pro! Vermutlich brauchts bei mir wie bei dem ersten PPL-Schnupperflug genau dieses "praktische Erleben" um fundiert entscheiden zu können "ich gehs jetzt an" oder "da wart ich lieber noch (und sammel VFP-Praxis)".

Was die Sim-Geschichte angeht: Ich bin mir sicher, das zur Erlangung von Routine in meiner PPL-Ausbidlung mein X-Plane (ist in USA wesentlich verbreiteter als bei uns und eben auch Mac-fähig) Stunden gespart hat: Die räumliche Orientierung beim CVFR-Teil (wo bin ich im Verhältnis zum VOR, welches Radial wie anschneiden) kann man problemlos am Boden am Rechner üben und tatsächlich denke ich, profitiert man als Anfänger davon im Flug weil man nicht rechnen muss sondern "weiss", wo's lang geht. Warum sollte der Effekt nicht auch bei der noch abstrakteren IFR-Navigation greifen? Geht ja nur darum, die notwendigen Denkprozesse zur Routine zu machen und damit zu beschleunigen und schneller - weil x-mal unter Zeitdruck geübt - abrufen zu können.

Grüße & Lob an diesen sachlichen und informativen Thread!
20. Juli 2010: Von Michael Pflug an frank ernst
Ich wollte Dich da auf keinen Fall entmutigen - diese 50% sind durchaus auch auf mich als relativem Anfänger bezogen.
Wenn ich im Wetterbericht sehe, daß ich vom Boden an mit Vereisung zu rechnen habe und über FL100 entweder raus aus den Wolken wäre oder unterhalb des kritischen Temperaturbereichs läge, würde ich mir trotzdem nicht die 9000-10000 Fuß Vereisung bis dorthin antun wollen.
Das machen erfahrenere Piloten evtl. etwas anders, weil sie es besser abschätzen können.

Ich bin auch zusammen mit einem alten Hasen in solch ein (vorhergesagtes) Wetter eingeflogen und wir haben kaum ein Körnchen Eis angesetzt. Es kommt also mit den Jahren, daß man aus den 50% langsam 30% oder vielleicht 20% machen kann.

Ein Jan Brill könnte da sicher interessantes beisteuern, der alte Redaktionsflieger ist ja auch ohne Enteisung sehr viele Stunden p.a. unterwegs.
Und mit etwas Glück wird in Kürze an meinem Lieblingsflieger mal die Enteisung repariert und dann bleiben nur noch eine Handvoll Tage, an denen man nicht fliegen kann :-)

Das lohnt sich also schon. Manch einen Klein-Urlaub der letzten Monate hätte ich VFR nicht machen können.
20. Juli 2010: Von Michael Pflug an Andreas Müller
"Die räumliche Orientierung beim CVFR-Teil"

Bedenke, daß Du damit einen Großteil dieser Problematik schon abgeschlossen hast.
In dieser Hinsicht kommt beim IFR nicht so fürchterlich viel hinzu. Die IFR Verfahren unterscheiden sich dazu nur noch dadurch, daß man oft eine ganze Abfolge solcher Dinge hintereinander ausführt (anschneiden, tracken, kurswechsel, wieder anschneiden, ...).
Anders ausgedrückt: durch den PPL beherrschst Du ja bereits die Navigationsinstrumente - das zu lernen, dabei hilft der Sim durchaus.

Aber ich will nicht sagen, daß es gar nichts bringt. Ich hatte nur das Gefühl, daß es zumindest nicht viel war. Deutlich weniger, als erhofft.
20. Juli 2010: Von Udo S. an Michael Pflug
Hi Michael,

ich würde bei Deinen Beiträgen, unter Hinzunahme meiner "Erfahrung" in folgende Quintessenzen zusammenfassen

1. der Sim (die meisten) ist bei weitem nicht so realistisch und gut wie ein Eintauchen in wirkliches IMC, in einer echten, wackligen Kiste
2. Teilweise kann man aber üben und vorbereiten, wenn auch "nur ein bisschen" mangels Pause-Knöpchen im Flieger, dafür realistischem Stress und falschem Popometer, und diesen komplett-stress braucht man, um richtig zu üben.

Das hat aber alles nur teilweise mit Ausbildung, oder Vorbereitung auf die Ausbildung zu tun.
Als ebenfalls erst seit 2 jahren IFR fliegender, würde ich sagen dass ich trotz mehreren bestanden IR checks nun auch vor dem Problem stehe: längere Zeit nicht (IFR) geflogen, neues Gerät, neue location, dann auch noch IMC => das sind zu viele Faktoren um munter und sorgenfrei die icing conditions ohne enteisung zu testen (auch wenn tatsächlich die vorhersage immer sehr konservativ geschätzt/berichtet ist).

So einen Flug aber vorher mal im Sim, mit dem "gleichen" Gerät, vom Abflughafen zur Destination, Go around mit Gegenbahn, Full Stop => dann kann man im richtigen Flieger vor dem Flugzeug bleiben, und ist eigentlich auf alles zumindest mental schonmal vorbereitet.

Und was einem "fertigen" IFR'ler hilft, kann für den Nachwuchs nicht schlecht sein (auch wenn's als alleinige Hilfe nicht ausreicht, um nachher direkt einen checkflug zu bestehen). Ist bestimmt auch interessanter im Sim durch den Cyberspace zu rasen, als mit dem Finger über die AZF-Karte.
20. Juli 2010: Von Christian R. an Andreas Müller
Hallo Andreas,

wir können die IFR-Mitfluggelegenheit auch gerne gemeinsam in Angriff nehmen. Es stehen ja genügend Malibus, King Air´s und andere IFR´ler dort geparkt. Email siehe oben.

Ich hab ja selbst noch nicht ganz meinen VFR in der Tasche, muß jedoch sagen, das auf den Solos das theoretische IFR-Wissen um das Kurstracking und Koppeln dieser Trackings in Verbindung mit der gesamten einem im Flugzeug zur Verfügung stehenden Avionik wie 2 VOR´s, GPS, AP mit Höhenhaltung und Kurshaltung einem ein doch beruhigendes Gefühl gibt.

Allerdings: Es macht Arbeit, sich über das für eine PPL(A)-Prüfung hinaus gehende Wissen immer und immer wieder einzulesen, zu üben, in Gedanken durchzuspielen und mit dem Gelernten zu verbinden. Wer einmal in Gedanken einen IFR-Approach kommend vom VOR DKB nach WLD auf die Piste 25 in Augsburg durchspielt, Single-IFR, bei Mistwetter und 180 KIAS in 5000 ft, merkt sehr schnell, das die Arbeitsgeschwindigkeit hier mal um ein vielfaches schneller sein muß, genauer, man die Frequenzen lange vorher schon rastet, Kurse vorverifiziert, ATIS abhört usw... . Ein Approach über November in einer Archer III mit 110 KIAS ist da fast schon ein gemütlicher Spaziergang.

Die Technik alleine machts noch nicht aus, wie ich jetzt aus allen Beiträgen entnehmen konnte. Das Verbinden mit dem inneren Sinn nach Gleichgewicht und Sichtgefühl ist der Zauber, aus dem die Profis sind. Und von denen will ich lernen.

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