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20. Juli 2010: Von frank ernst an Michael Pflug
Hallo Michael,

danke für diese kritischen Worte. Interessant zu lesen, dass Sim und Realität doch so weit auseinander liegen, das hatte ich so nicht bedacht.

Die 50% im Winter hören sich ja nicht so dolle an... . Gerade dafür ist die Berechtigung doch eigentlich gedacht, in Wetter zu fliegen, das man VFR meidet.

Ob der verschiedenen hier im Forum geposteten Erfahrungen kann ich aktuell ganz schlecht einschätzen, wie häufig "IFR Light" dann insbesondere im Winter möglich ist.

Dennoch denke ich, dass IFR enormes Wissen über und auch für die VFR-Fliegerei bereit hält; ob man sich diesen Megastress zur Erlangung der Berechtigung antun möchte, muss ich mal ganz in Ruhe entscheiden.

Dank euch dennoch!
20. Juli 2010: Von Michael Pflug an frank ernst
Ich wollte Dich da auf keinen Fall entmutigen - diese 50% sind durchaus auch auf mich als relativem Anfänger bezogen.
Wenn ich im Wetterbericht sehe, daß ich vom Boden an mit Vereisung zu rechnen habe und über FL100 entweder raus aus den Wolken wäre oder unterhalb des kritischen Temperaturbereichs läge, würde ich mir trotzdem nicht die 9000-10000 Fuß Vereisung bis dorthin antun wollen.
Das machen erfahrenere Piloten evtl. etwas anders, weil sie es besser abschätzen können.

Ich bin auch zusammen mit einem alten Hasen in solch ein (vorhergesagtes) Wetter eingeflogen und wir haben kaum ein Körnchen Eis angesetzt. Es kommt also mit den Jahren, daß man aus den 50% langsam 30% oder vielleicht 20% machen kann.

Ein Jan Brill könnte da sicher interessantes beisteuern, der alte Redaktionsflieger ist ja auch ohne Enteisung sehr viele Stunden p.a. unterwegs.
Und mit etwas Glück wird in Kürze an meinem Lieblingsflieger mal die Enteisung repariert und dann bleiben nur noch eine Handvoll Tage, an denen man nicht fliegen kann :-)

Das lohnt sich also schon. Manch einen Klein-Urlaub der letzten Monate hätte ich VFR nicht machen können.
22. Juli 2010: Von Urs Wildermuth an frank ernst
Hallo Frank,

ich werde mal versuchen, hier etwas Auskunft zu geben.

Ich benutze den Flugsimulator etwa gleich lang wie ich auch real fliege und habe die Entwicklung mitverfolgen können, nicht zuletzt durch 11 Jahre Tätigkeit bei einem Flugsimulationsmagazin. Mein Schein war seit 2001 ruhend, d.h. das SEPL Rating abgelaufen und ebenso mein IFR, welches ich mir noch mit ATC Simulatoren und Seneca III erarbeitet hatte, bevor es vernünftige Flieger für den MSFS gab. Ich wäre damals sicher froh gewesen, einen Sim auf heutigem Stand und mit den heute verfügbaren Addons zu haben, das hätte Sicherheit viel Geld gespart. Meine SEPL Wiederherstellung mit gleichzeitiger Umschulung auf meine heutige M20C ist mir aber durch meine regelmässige Tätigkeit mit dem MSFS sehr viel leichter gefallen, als dies sonst der Fall gewesen wäre.

Ein "Nackter" FS X ist dabei allerdings nur bedingt nützlich. Erstens sind die vom Microsoft mitgelieferten Flugmodelle nicht gerade das Gelbe vom Ei und zweitens ist vor allem im VFR Bereich (oder auch IFR wenn's um Circlings und Airport Familiarisation geht) eine entsprechende Zusatzszenerie oder (VFR) Photoszenerie unabdingbar. Wesentlich ist auch vernünftige Flight Controls, das heisst ein Steuergerät aus dem Fachhandel und nicht irgend ein Joystick von Aldi, vorzugsweise mit Power Quadrant und Pedalen. All das gibt es, ebenso ein Visual Tracking System, wo man mit Kopfbewegung den Sichtwinkel in der Virtuellen Kabine verändern kann. Ein grösserer Monitor oder (zeitweise) Zweckentfremdung des heimischen Flachbildfernsehers helfen auch mit.

Was die Szenerien (Landschaften) betrifft, so gibt es für ganz Deutschland und die Schweiz, sowie Teile anderer Länder hochauflösende Photoszenerien, die zur Vorbereitung von VFR Flügen ausgezeichnet geeignet sind. Ebenso sind Flugplätze in sehr hoher Qualität erhältlich.

Flugzeuge aus unserer Grössenordung gibt es verschiedenste, sowohl Freeware als auch Payware. So gibt es etwa eine Mooney M20J, die sich ausgezeichnet fliegt, ebenso Pipers aller Grössen, Katana und so weiter. Wenn Du Dich für was spezielles interessierst, lass mich wissen, ich kenne das Zeug recht gut.

Uebrigens, auch die Garmin GNS Reihe gibt es zum Nachrüsten, basierend auf Garmins Simulatoren von Reality XP.

VATSIM wurde erwähnt, das Online ATC Netzwerk. Wer da mal reinhört und sieht, wie dort gearbeitet wird, der wird sich wundern. Ich jedenfalls habe mich gewundert und auch festgestellt, dass diverse reale ATCO's dort mitmachen und die virtuellen ausbilden. Das Niveau dort (wie auch im anderen Netzwerk IVAO) ist generell recht hoch.

Das wichtiste aber ist eines. Jeder Simulator, ob ein auf dem Laptop installierter Flugsimulator oder ein Full Flight Sim ist nur so gut wie das Trainingsprogramm und die Seriosität mit der man damit umgeht. Ich habe bei diversen Veranstaltungen bereits einige Fluglehrer vom Flugsimulatoren Hasser konvertiert, die heute mit ihren Schülern gewisse Dinge so demonstrieren. Und am eigenen Beispiel konnte ich sehen, wie wertvoll es für mich war, meine Trainingssessions zuerst im stillen Kämmerlein für mich abzufliegen bevor es im Flieger zur Sache ging.

Noch ein Nachwort sei mir gestattet. Oft genug sehe ich Piloten, vom PPL bis ATPL, die sich über die "fliegenden Kinder" wie die Simmer oft genannt werden aufregen. Ich würde hier zu bedenken geben, dass erstens so ziemlich jeder Simmer heute (und nach heutigem Kenntnisstand gibt es mehrere 10 Tausend allein Deutschsprachingen Raum, etwa 2 Millionen weltweit) mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit ein Supporter der Luftfahrt ist und kein Gegner. Damit ist er für uns wertvoll. Zweitens habe ich noch selten einen besseren Einstieg gesehen in diese Welt als über dieses Hobby. Auch wenn es manchmal nervig sein kann, aber Leute, die teilweise einige tausend Stunden am Sim haben, sind potentieller Nachwuchs für uns und haben auch die Energie und den Enthusiasmus den es dazu braucht. Wir können heute bei Gott jeden Luftfahrtsupporter brauchen.

Beste Grüsse

Urs Wildermuth

(gegenwärtig CPL SEPL, vormals IR/MEPL, seit 1999 bei FlightXpress als Editor dabei). Flieger heute meine Mooney M20C.
22. Juli 2010: Von frank ernst an Urs Wildermuth
Lieber Urs,

vielen Dank für dein ausführliches Feedback; ich habe schon seinerzeit als Abonnent der FXP deine Beiträge immer sehr geschätzt, denn auch ich bin jemand der vor vielen Jahren vom Sim in die reale Fliegerei umgestiegen ist. Daher ist das Thema Flightsimulator kein Neuland für mich. Muss allerdings gestehen, dass meine Faszination zunächst den „Heavies“ (Dreamfleet 737 etc.) galt, und ich habe nächtelang die mehrere 100 Seiten der Manuals durchgearbeitet.

Als ich vor ein paar Jahren schließlich den Entschluss fasste, real zu fliegen, habe ich mir die Katana von as zugelegt. Ein guter Trainer, wenn ich in der Praxis auch feststellen musste, dass mir das üben mit der DA20 beim realen Landen kein Stück geholfen hat. Was mir mein Fluglehrer jedoch des Öfteren attestierte war das Vorhandensein eines grundlegenden Verständnisses über das Zusammenspiel der verschiedenen Ruder und außerdem das korrekte Scannen der Instrumente. Insofern denke ich, dass man Procedures im Simulator erlernen kann, das Hosenbodengefühl ist dann in der Realität ein völlig anderes.
Du schreibst: „Das wichtigste aber ist eines. Jeder Simulator, ob ein auf dem Laptop installierter Flugsimulator oder ein Full Flight Sim ist nur so gut wie das Trainingsprogramm und die Seriosität mit der man damit umgeht. Ich habe bei diversen Veranstaltungen bereits einige Fluglehrer vom Flugsimulatoren Hasser konvertiert, die heute mit ihren Schülern gewisse Dinge so demonstrieren. Und am eigenen Beispiel konnte ich sehen, wie wertvoll es für mich war, meine Trainingssessions zuerst im stillen Kämmerlein für mich abzufliegen bevor es im Flieger zur Sache ging.“
Das ist eben genau meine Befürchtung; dass ich mich in mein stilles Kämmerlein setze, Procedures trainiere und mein zukünftiger IFR Lehrer erst einmal Stunde um Stunde benötigt, um mir meine „Flausen“ wieder auszutreiben. Daher bin ich auf der Suche nach Literatur, die diesem Umstand Rechnung trägt und ein sinnvolles, auf die Erfordernisse des Home-sims abgestimmtes, Konzept vorsieht. Nach meiner Recherche bin ich auf zwei Bücher gestoßen:

Microsoft Flight Simulator X For Pilots: Real World Training
und
PETER ECKERT - PC FLUGSIMULATOR TRAINING

Erstgenanntes bekommt bei amazon ganz gute Bewertungen und ein Blick ins Inhaltsverzeichnis ist recht aufschlussreich.

Kennst du vielleicht sogar eines der beiden?

Bezüglich eines guten Trainers: aktuell tendiere ich zur Dreamfleet Turbo Dakota mit Reality XP Gauges, inkl. Garmin GNS 430. Was meinst du? Gibt es (noch) geeignetere Software für den FS9/X? Meines Wissens sind FS9 und FSX nicht in der Lage, Eisansatz zu simulieren; ist man da bei XPlane ggf. besser aufgestellt? Wäre doch eine interessante Sache zu sehen, wie sich die Flugeigenschaften mit zunehmendem Eis verändern... .

Danke und beste Grüße
Frank
22. Juli 2010: Von Urs Wildermuth an frank ernst
Hallo Frank,

über Details korrespondieren wir lieber separat, dafür ist dieses Forum nicht unbedingt der richtige Ort. Du erreichst mich z.B. via meine Website.

Nein, landen lernen kann man mit dem FS ganz sicher nicht. Dafür braucht es Full Flight Simulatoren und nicht mal die sind im Landeverhalten unbedingt 100%, vor allem GA Ausgaben sind hier manchmal sogar schlechter.

Was ich mit der Formulierung meinte ist nicht unbedingt ein Buch, sondern schon eher die Einbindung eines Simulators in ein Trainingsprogramm oder aber unter Mithilfe eines Fluglehrers. Sicher schadet es aber nichts, sich zum Beispiel während der Wintermonate als VFR Pilot mit regelmässigen Flügen fit zu halten, solange diese genau wie ein echter Flug vorbereitet und durchgeführt werden.

Beste Grüsse

Urs

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