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26 Beiträge Seite 1 von 2

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13. August 2012: Von  an Daniel Krippner
Wie zwei Postings vorher geschrieben wurde, werde ich jetzt ein paar Flugstunden Vertrauen in die Gadgets aufbauen, um dann hoffentlich informierter zu entscheiden.
Ich bin ja für offene Wort bekannt, also: Fliegen ohne Luftfahrt-GPS mit farbiger Moving Map (iPad/Nexus mit entsprechender Software zählt, eTrex nicht) ist spätestens seit etwa fünf Jahren unverantwortlich und schlicht "very bad airmanship". Der Preis der Dinger ist in Relation zu den Gesamtkosten der Fliegerei trivial. Der Nutzen ist nicht bezahlbar: ständige Positionssicherheit bei jedem Wetter und Klarheit bezüglich Lufträumen - auf einen Blick. Dass das nicht im PPL-Unterricht vermittelt wird, ist furchterregend.
13. August 2012: Von Sebastian Willing an 

...auf der anderen Seite kann es auch sehr gefährlich sein, sich nur auf ein Gerät zu verlassen. Ich schreibe mir die VOR-Frequenzen und Radiale zwar immer vorher ins Flightlog, aber eingedreht werden sie nicht immer, schon gar nicht angeflogen. Da ist schneller die D-Taste gedrückt und eine VOR-Kennung als direct-to-Ziel eingegeben als die Frequenz gedreht, Morsecode überprüft und Radial gesucht.

Meinen vorherigen Post muss ich etwas relativieren: Mit MyTracks ist das GPS-Tracking ziemlich genau - dort wo GPS-Empfang ist, Latitude ist da wesentlich ungenauer. Allerdings hat auch MyTracks auf unserem Flug vom Samstag ein etwa 60 km großes "Loch" in dem nur ein 1,9 km Schnipsel aufgezeichnet wurde, das onboard KN 94 hat die ganze Zeit problemlos funktioniert, das Handy lag auf dem Panel für optimalen GPS-Empfang.



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Google_MyTracks_Samstag.jpg

13. August 2012: Von Daniel Krippner an 
Aus meiner noch frischen PPL-Ausbildung heraus: bei uns war die (Einweisung in die) Benutzung von moderneren Hilfsmitteln ziemlich abhängig vom Fluglehrer.
Ich finde es in Ordnung dass man erst mal lernt wie es ohne geht. Eines der Probleme bei der Einbindung von z.B. GPS in den offiziellen Lehrplan ist wohl die arg veraltete Avionik in vielen Schulungsmaschinen, sowie die große Anzahl an verschiedenen Wegen zum Ziel (Produktkombinationen) in diesem Bereich, oder?

Wie gesagt - ich werde mich dementsprechend ausstatten, das stand nie zur Debatte. Bin aber froh dass ich nicht sofort losgelaufen bin und das erst Beste gekauft habe was mir über den Weg lief, mein Wunsche-Setup kristallisiert sich erst jetzt heraus, nach einem halben Jahr Beschäftigung mit der Materie.
13. August 2012: Von  an Daniel Krippner

Mir geht's um tragbare GPS-Empfänger, nicht um's eingebaute. Vorteil beim Chartern: Mit dem eigenen, tragbaren kennt man sich immer aus. Wenn ein(e) GPS(-Software) sich so verhält wie oben in den Screenshots gezeigt, ist sie unbrauchbar. So einfach ist das in Zeiten, wo es etwa ein Airbox Aware für 250 oder so Euro gibt. Als Backup gibt es dann - Achtung! - die Augen, die Fenster und eine Karte. Aber wer einmal bewusst erlebt hat, wie sehr es entlastet, wenn man eben einfach nur das Flugzeugsymbol auf der digitalen Karte ansieht anstatt draußen irgendwelche Landschaftsmerkmale abzugleichen, der weiß, was ich meine.

13. August 2012: Von Lutz D. an 
Fliegen ohne Luftfahrt-GPS mit farbiger Moving Map (iPad/Nexus mit entsprechender Software zählt, eTrex nicht) ist spätestens seit etwa fünf Jahren unverantwortlich und schlicht "very bad airmanship"

Musste jetzt ein bisschen darüber nachdenken, ob Du recht hast, oder ob das furchtbar anmaßend ist. Aber vermutlich hast Du recht.

Ich selbst, das sei voraus geschickt, fliege auch auf vielen Strecken mit Ipad+AirNavPro+installierten VFR-Anflugkarten. Mal liegt das Gerät neben mir eingeschaltet oder auf das Ram-Mount gesteckt oder aber ich habe es in der Seitentasche. Die installierten Karten+Anflugkarten kosten nicht mehr, als in Papierform (eher weniger, weiß es nicht mal genau) und das Gerät nutze ich ja auch anderweitig, so dass die echten Mehrkosten nicht mal zu beziffern sind und sehr gering sein dürften. Papierkarten habe ich nur ganz selten dabei. Jetzt kommt vermutlich das Batterie- oder Ausfallargument: Ja, stimmt, absolute Sicherheit gibt es nicht, wir können hier aber auch eine Sammlung aufmachen, was Papierkarten alles zustoßen kann. Am häufigsten stieß ihnen bei mir zu, in der falschen Tasche zu liegen.

Wie dem auch sei - entscheidend ist, dass ich das GPS eigentlich für Flüge im Umkreis von ca. 150nm um meine Heimatflugplätze nur äußerst selten brauche und es ausgeschaltet in der Seitentasche liegt. Wenn man fast 20 Jahre lang einen Landstrich von oben betrachtet hat, davon viele Stunden im Segelflugzeug oder langsamen UL, dann kennt man sich schon ziemlich gut aus und kann auch die Grenzen der Lufträume und an Hand von Bodenmerkmalen eindeutig identifizieren. Das Barmen VOR finde ich mit der "Nase" besser als mit NAV-Empfänger oder GPS. Aber klar, vielleicht kommt der Tag, da ich mich zwischen Koblenz und Dahlemer Binz in marginalem Wetter verfliege, ein Hügel plötzlich aussieht wie der nächste, dann ziehe ich das Ipad raus und alles wird gut. Gleichwohl - es wird auch nicht sofort alles schlecht, wenn nicht, Deutschland hat doch alle 20-30km irgendeine markante Auffanglinie. Aber gut, es gibt keinen Grund auf Sicherheit zu verzichten.

Dennoch, die portablen MovingMaps der IPAD-Generation haben auch einen entscheidenden Nachteil - sie trainieren nun mal nicht gleichzeitig die Koppelnavigation, im Gegenteil, sie helfen dabei, diese bald ad acta zu legen. Und das finde ich einerseits aus historischen und fliegerischen Gründen schade, denn für mich ist Fliegerei viel mehr als nur Mobilität und ich persönlich bin überglücklich, wenn ich zB. mit einer spartanischen C150 oder C42 von Aachen nach Schönhagen geflogen bin, nur mit Kompass, Karte, Uhr - und wie ich meine gar nicht unverantwortlich. Ich gehe sogar soweit zu behaupten, wer das nicht kann, 200nm-300nm nur mit dem uralten Besteck "auf Kurs" zu bleiben und sein Ziel zu erreichen, der besitzt genau so viel schlechtes airmanship, wie jemand, der freiwillig auf ein GPS Backup an Bord verzichtet.

Nochmal - Du hast recht - aber irgendwie ist es auch schade.
13. August 2012: Von Albert Paleczek an 
Als Charterer habe ich auch lieber mein eigenes GPS dabei, das ich a) kenne und b) vor dem Flug programmieren kann.

Lange Batterielaufzeiten (Unabhängigkeit vom Bordstrom), d.h. mind. 5 Stunden sind für mich wichtig. Auf Platzurunden und Terrain-Warnung möchte ich auch nicht verzichten. Und dann bleiben nur noch wenige (teure) Geräte übrig.

Ich nutze das GARMIN GPS 496 und habe als Backup auch AirNavPro mit Platzrunden auf dem iPad dabei. Letzteres habe ich allerdings erst selten genutzt. Ich suche immer noch nach einer für mich passenden Kniebretthalterung.

Ansonsten bin ich durchaus ein "Nostalgie-Fan" und nutze primär Papierkarten mit Strichen, ein FlightLog (meist mit FL95 erstellt), Navimat 500, meine Daumen ;-), Überschlagsrechnungen und VOR-/NDB-Unterstützung (manchmal sogar mit DME ;-)). - Ach ja, ich schau auch ab und zu aus dem Fenster ...
13. August 2012: Von Daniel Krippner an Albert Paleczek
Zum Thema Batteriedauer spekuliere ich ebenfalls auf das Nexus 7 - laut Werbung "8 hours of active use"; selbst wenn man das halbiert reicht das für meine Flugvorhaben die nächsten Jahre dicke.

Habe eben schon mal Flightplanner und Kartenmaterial geordert, jetzt fehlt nur noch das Tablet. Da sind wir in Deutschland ja leider Entwicklungsland, bevor Firmen Produkte bei uns auf den Markt bringen wurden sie in China schon drei mal kopiert...
13. August 2012: Von Achim H. an Daniel Krippner
Ich fliege seit einigen Jahren ohne Papier-Backup. Sollte das iPad abstürzen, tut der Flieger noch nicht selbiges. Dann hab ich meist noch ein Panel-GPS und zuletzt immer noch mein Funkgerät. Es ist doch nichts dabei einen Platz ohne Anflugkarte anzufliegen, alle notwendigen Infos bekommt man im Fall der Fälle per Funk. Ich bin mal nach Neuhausen geflogen und habe beim Anflug festgestellt, dass die angegebene Platzrundenhöhe unterhalb der Höhe der Bahn liegt. Gibt mehrere Neuhausen, falsches Anflugblatt eingepackt.

Ich stimme Sabine zu -- GPS ist Muss und traditionelle Navigation nach Sichtmerkmalen oder gar Koppelnavigation ist eher von historischem Interesse. Ich habe noch auf einer Schreibmaschine gelernt, meine Tochter weiß gar nicht was das ist, vielleicht sieht sie es einmal im Museum. Gottseidank findet die Informatikausbildung nicht auf Schreibmaschinen statt. In der Fliegerei ist es aber noch so.
13. August 2012: Von Intrepid an Achim H.
Ich denke, ich werde noch die Zeit erleben, wo es egal sein wird, ob ein Flugzeug Fensterscheiben zum rausgucken hat oder nicht. Mit dem alten Frasca ohne Sichtdarstellung sind wir auch überall gelandet.
21. August 2012: Von Ralf Kahl an 
Fliegen ohne die schönen bunten GPS-Kärtchen ist also "bad airmenship"? Wow. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die meisten mittlerweile so auf ihre GPS-Systeme verlassen, dass die völlig aufgeschmissen sind, wenn das Ding im Flug versagt. Da wird dann oftmals erst einmal Panik geschoben.
"Bad airmenship" finde ich, wenn jemand nicht mehr mit der Karte umgehen kann und sich verfranzt, wenn er Karte mit Gelände abgleichen muss.
GPS ist ein redundantes Hilfmittel, angenehm und äußerst stressmindernd, aber zumindest bei VFR-Flügen nicht das primäre Navigationsmittel.
21. August 2012: Von  an Ralf Kahl

Fliegen ohne die schönen bunten GPS-Kärtchen ist also "bad airmenship"? Wow.

Und jedesmal, wenn jemand unerlaubt in einen Luftraum einfliegt, wird der Beweis erneut erbracht. Luftraumverletzungen sind in Zeiten von GPS schlicht unverzeihlich.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die meisten mittlerweile so auf ihre GPS-Systeme verlassen, dass die völlig aufgeschmissen sind, wenn das Ding im Flug versagt.

Soso. Wann und wie oft versagen die denn? Meine (es waren verschiedene) zuletzt - äh - noch nie. Zumindest nicht alle zugleich.

"Bad airmenship" finde ich, wenn jemand nicht mehr mit der Karte umgehen kann und sich verfranzt, wenn er Karte mit Gelände abgleichen muss.

Das eine schließt das andere nicht aus...

21. August 2012: Von joy ride an Ralf Kahl

nicht dass good airmenship und bad airmenship am geld ausgemacht werden sollte - aber es geht auch um verhältnismäßigkeit und aufwand:

heutzutage müssen für papierkarten regenwälder dran glauben, dfs und jeppeson machen sich dabei nicht wirklich wettbewerb, und z b ein handy- oder tablet-app (welches gewiss nicht als gute vorbereitung zugelassen ist, aber sehr gut, schnell und einfach eine positionsbestimmung machen kann) gibt's meist schon gratis. oder in einfacherem / umweltfreundlicherem aufwand für alle beteiligten, und dann auch noch mit planerischen und operativen vorteilen gegenüber dem strich in der karte.

was also "früher" (als wir noch gelernt haben) mit bedacht und unnötig hohem respekt, und zurecht mit skepsis (wegen ausfall) bei >15.000 dollar geräten gefaselt wurde, ist heute in zeiten von "BRNAV" und cloud computing eine ganz andere funktionalität, und eigentlich elementar im cockpit. man muss deshalb nicht gleich nach regulierung schreien (z b GPS zwang), aber vernünftiger umgang mit der technik heisst selbstverständlich: mitnehmen, benutzen, und zur not auch ohne auskommen (bzw raim prediction und andere ausfallgründe kennen und pro-aktiv damit umgehn)

dein apell an training und nach anti-panik-methoden ist von diesen tatsachen völlig unberührt, denn es gibt auch skeptiker die beim kaputten horizont bei severe cavok panisch nach der MEL suchen - das ist aber ein persönliches und nicht ein equipment problem. ein instrument-fail nur dadurch zu trainieren, dass man gewisse intruments nie mitnimmt, ist kein genehmigtes trainings-verfahren, und das hat auch seine gründe

21. August 2012: Von Lutz D. an 
Naja, das eine schließt das andere leider schon aus, wenn man es nicht trainiert. Das scheint mir das eigentliche Problem zu sein.

Andererseits trainieren wir auch nicht richtiges Bremsen ohne ABS. Wir trainieren auch nicht, ohne Streichhölzer Feuer zu machen. Aber es hat noch keinem geschadet, es trotzdem zu tun.
21. August 2012: Von Uwe Kaffka an 
"Und jedesmal, wenn jemand unerlaubt in einen Luftraum einfliegt, wird der Beweis erneut erbracht. Luftraumverletzungen sind in Zeiten von GPS schlicht unverzeihlich"

Hier ein tolles Beispiel wie man auch wunderbar mit GPS, sogar mit toller farbiger moving map, in LR C, D, oder CTR braten kann. Bei genauer Suche finden sich bestimmt noch mehr Beispiele.


Bei einem Gespräch mit Lotsen auf dem letzten VFR-Tag in Langen erzählten mir einer, dass viele Piloten im Zeitalter des GPS wesentlich enger an Luftraumgrenzen vorbei fliegen während man früher doch größere Abstände gelassen hat bzw. doch mal ehr in die Kontrollfrequenz rein rief. Ich persönlich finde es auch ein bisschen hart gleich von "bad airmenship" zu sprechen bloß weil jemand noch rein nach Karte navigiert. "bad airmenship" ist es nicht auf FIS oder zuständigen Kontrollfrequenzen nach Unterstützung bzw. Freigaben zu fragen oder einfach nur bescheid zu sagen das man ziemlich dicht an einer Luftraumgrenze entlang fliegt. Ebenso "bad airmenship" ist für mich, wenn ein Pilot die ganze Zeit am spielen und rumdrücken auf sein GPS ist statt nach draußen zu schauen. Besonders wenn er schwer bestrebt ist die Platzrundenlinie nach zu fliegen.

21. August 2012: Von Achim H. an Uwe Kaffka
Hier ein tolles Beispiel wie man auch wunderbar mit GPS, sogar mit toller farbiger moving map, in LR C, D, oder CTR braten kann. Bei genauer Suche finden sich bestimmt noch mehr Beispiele.

Sabine sagte "schlicht unverzeihlich". Ich bin mir sicher, dem Piloten wurde nicht verziehen, sondern ein ordentliches Bußgeld auferlegt.
21. August 2012: Von Philipp Tiemann an Uwe Kaffka
Ein interessanter Fall. Insbesondere wäre es interessant zu erfahren, ob dem Begleiter in der C42 irgendeine Mitschuld angehängt wird, zumal dieser Fluglehrer ist. Stichwort: "Einmanncockpit"...
21. August 2012: Von Intrepid an Uwe Kaffka
Zitat: "Bei einem Gespräch mit Lotsen auf dem letzten VFR-Tag in Langen erzählten mir einer, dass viele Piloten im Zeitalter des GPS wesentlich enger an Luftraumgrenzen vorbei fliegen während man früher doch größere Abstände gelassen hat bzw. doch mal ehr in die Kontrollfrequenz rein rief."

Ja klar, was sonst. Ich halte genau 1 NM Abstand, wenn ich nicht durchfliegen kann (Verkehrslage) oder will (Hörbereitschaft wegen anregender Kabinengespräche nicht gewährleistet). Ich habe auch schon beobachtet, dass Verkehrsflugzeuge deshalb einen Knick in ihr Profil fliegen mussten, welches nicht notwendig gewesen wäre, wenn man mich mit koordiniert hätte.
22. August 2012: Von Ralf Kahl an joy ride

Ich sehe in dieser ganzen Diskussion die Gefahr, dass wir uns selbst dabei ins Knie schießen und hinterher dümmlich grinsend die Konsequenzen bestaunen.
Beispiel Platzrunde. Die gesetzlich vorgeschriebene Ausrüstung sieht kein GPS-Gerät vor. Insofern ist es auch einem geübten Piloten kaum möglich, eine Platzrunde 100%-ig abzufliegen, wenn entsprechende geographische Besonderheiten in den Knickpunkten fehlen (siehe Platzrunden auf den Inseln).
Nichtflieger schauen einen heute groß an, wenn man ihnen erzählt, dass ein Flugzeug nicht zwangsweise GPS haben MUSS, akzeptieren es aber und verstehen dann auch, wenn man die Platzrunde aus o. g. Gründen nicht einhalten kann.
Kommt allerdings ein GPS-Gerät ins Spiel, sieht die Sache ganz anders aus. Damit KANN man die Platzrunde ganz exakt einhalten und kommt verdammt in Erklärungsnot, wenn man es nicht tut. Wohin soetwas ausarten kann, sieht man ja gerade in Bonn Hangelar.

Ich gebe hier vielen völlig Recht: Der Einsatz von modernem Equipment ist sicherlich sinnvoll, weil sicherheitsfördernd. Das allerdings zu "good airmenship" zu stilisieren, halte ich für übertrieben.

22. August 2012: Von Lutz D. an Ralf Kahl
Guten Morgen Ralf,

Du hast einerseits völlig recht - GPS verpflichtend im Flieger zu haben, wäre keine gute Entwicklung, aus den Gründen, die Du anführst.

Wenn wir aber von good oder bad airmenship sprechen, müssen wir solche Überlegungen außen vor lassen. Es kann ja nicht sein, dass wir in der Luftfahrt Technik danach beurteilen, ob sie uns in der Auseinandersetzung mit der Bürokratie Vor- oder Nachteile verschafft.

Wer - wie viele hier im Forum - vor allem auch deshalb fliegt, um sicher und schnell von A nach B zu gelangen, für den führt kein Weg an einer Moving Map vorbei. Wer aber zB mit seiner Stearman gerne die Luft durchwandert, der kann das ganz sicher auch ohne GPS navigatorisch sehr sicher handhaben.

Good airmanship ist vor allem gutes Urteilsvermögen. Jeder muss für sich entscheiden, ob er es sich leisten kann, auf eine MovingMap zu verzichten.

22. August 2012: Von  an Ralf Kahl
Bei mir blenden sich die Anflugkarten automatisch im GPS ein. Wenn ich in der Platzrunde fliege,
sehe ich da aber so gut wie niemals drauf, weil ich dann nach draussen sehe, das ist mir wichtiger.
Man stelle sich mal eine Platzrunde vor, in der 2-3 Flugzeuge fliegen, deren Piloten wie gebannt auf
ihr GPS starren, um nicht abzuweichen. Da will ich nicht mit von der Partie sein.
Das wird und kann keiner für die Zukunft fordern.
22. August 2012: Von Philipp Tiemann an 

100% agree! Platzrunden auf dem GPS finde ich ein absolutes Unding.

Richtig finde ich allerdings, dass man heutzutage immer ein GPS mit Moving in Betrieb haben sollte. Der Luftraum ist einfach zu komplex geworden. Die Rede ist ja nicht so sehr von dem kleinen "bimble" durch die fränkische Schweiz, sondern auch von Lufträumen wie Amsterdam, London, Mailand...

22. August 2012: Von joy ride an Philipp Tiemann

der strich in der platzrunde ist eins (vor allem wenn GPS-prozessor träger ist als das flugzeug schnell), aber komplexe lufträume sind nicht nur schön dargestellt, sondern es gibt auch automatische "alarmfunktionen", für den fall wenn der pilot doch mal was übersieht oder sich "zu eng" an den charly anschmiegt (z b aus sicherheitsgründen für motorausfall über dicht besiedeltem gebiet)

diese einfach programmierbaren features stehen in absolut keinem verhältnis zu dem aufwand / ressourcen die ein pilot für solche "nebenjobs" hat. von wetter, verkehr, wegpunkte, topografie und hindernisse, die man alle in layer aufspielen und decluttern kann, ganz zu schweigen.

22. August 2012: Von Achim H. an joy ride
GPS in der Platzrunde. Ich fürchte da führt in Zukunft kein Weg daran vorbei. Die Lärmbeschwerden der Anwohner sind mittlerweile das größte Problem der GA-Plätze. Auch wenn der Flugplatz schon 50 Jahre alt ist und die Neubaugebiete neben der Platzrunde damals noch Kartoffeläcker waren. Unsere Platzrunde wurde vom Rechteck zum seltsamen geometrischen Muster -- für Platzfremde fast unmöglich korrekt zu fliegen.
22. August 2012: Von  an Philipp Tiemann
Amsterdam? London? Alles Class A Lufträume, die für einen Bimble ganz meidet, oder wenn man nicht dort landet einfach hoch und IFR durchfliegt. Mein GPS hat gar keine PLatzrunden drin, wozu auch. Sichtflug kommt von Rausschauen, da mir keiner den Verkehr staffelt, muss ich primär das selbst tun und sehen wo der Verkehr ist. Lieber weiche ich von der Platzrunde ab, als nachher in der Zeitung als rauchendes Wrack aufzutauchen. "Laut Lasermessung sind die beiden Flugzeuge vor dem Zusammenstoß korrekt die Platzrunde geflogen. Es kommt immer wieder zu Zusammenstößen an unkontrollierten Plätzen, der erste im Jahr 2013 in Bonn Hangelar......"
15. September 2012: Von Daniel Krippner an 
So es gibt ein erfreuliches Update von meiner Seite: heute haben wir den zweiten Anlauf mit unserer Kleinen gemacht. Diesmal ohne Kindersitz aber mit Mutter daneben, und ohne vorhergehende Völlerei im Kindergarten. Und: absolut klasse! Keinerlei Problem, unsere Tochter hat sich mit dem Feuchttücherspender, ihren Schuhen und einem Spielzeugauto beschäftigt und war komplett entspannt. Obwohl heute mehr Bewegung in der Atmosphäre war, ich bin schon vorsorglich innerhalb eines 10 Minuten Radius um den Platz geblieben. Jetzt können wir das langsam ausbauen, freue mich sehr.

Ausserdem fliege ich seit drei Wochen mit Sky Map, fühle mich an der Stelle jetzt deutlich besser, brauche weniger Kapazität für das Navigieren, das entspannt insgesamt. Ich persönlich finde eingeblendete Anflugblätter sehr praktisch, nicht um nur noch auf das Display zu starren, aber um an fremden Plätzen kurz die Turns zu bestätigen oder den Gegenanflug auch wirklich zu treffen ist das klasse. Letztes Wochenende war ich mit einem Kumpel auf Bodenseerundflug und für Kuchen in Konstanz, definitiver Tipp! Schöner Anflug, gemütlicher Platz, guter Kuchen!

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