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9. April 2024 08:02 Uhr: Von Florian Mützel an Thomas Kube

Hallo Thomas,

danke für die Unterlage. Diese ist ist mir bereits bekannt. Der Tenor hier im Forum ist ja sehr eindeutig: "Lass es bleiben".

Für den Input bin ich wirklich dankbar und das werde ich in meine Entscheidungsfindung auf jeden Fall einfließen lassen. Echte Erfahrungswerte habe ich bis jetzt aber nicht bekommen. Vieles klingt nach persönlicher Meinung. Meine Hoffnung war Erfahrungswerte von opperierten Menschen zu bekommen.

Ich persönlich habe\hatte den Wunsch brillenfrei zu sein. Mit diesem Wunsch bin ich los gezogen und habe mich zum einen in den diversen Laserkliniken informiert, zum anderen aber auch kleinere Ärzte (vor allem die mit hervorragendem Ruf in Süddeutschland) abgeklappert um mir ein Gesamtbild zu machen. Zusätzlich habe ich mir alle möglichen Studien zu den verschiedenen Linsen angesehen.

Dabei war für mich relativ schnell klar:

  • Eine Laserbehandlung kommt für mich persönlich nicht in Frage da:
    • das Risiko von Tränenfilmstörungen und Einschränkungen durch optische Fehler höherer Ordnung erhöht ist (auch wenn es sich bei den meisten wieder einpendelt)
    • Der Gewebeabtrag ist unumkehrbar
    • Das Ergebnis ist zwar in aller Regel sehr gut vorhersehbar aber es gibt nach studienlage treffsichere Verfahren die auch nach aktueller Studienlage eine höhere Langzeitstabilität aufweisen.

Bei einem Arztgespräch in München bin ich dann auf die Möglichkeit dieser speziellen Linse hingewiesen worden. Der große Vorteil der Linse ist nach dem was ich von verschiedenen Seiten erklärt bekommen habe der, dass keine Veränderung der Hornhaut in der optischen Zone stattfindet. Wenn zusätzlich darauf geachtet wird, dass die Dunkelpupille < der optischen Zone der Linse ist, ist auch das Risiko für Blendungen handhabbar.

Vergleichsstudien zur LASIK zeigen hier einen signifikanten Vorteil besonders was Prädiktivität, Tränenfilmstörungen, Blendungen und andere Fehler höherer Ordnung angeht.

Die Entscheidung muss ich am Ende ganz allein treffen. Diese ist nicht leicht und keinesfalls zu übersturzen. Ich gehe aktuell davon aus, dass beim LAPL die Tauglichkeit allein vom AME wieder festgestellt werden kann ohne das eine Verweisung oder Konsultation von Behörden notwendig ist. Das führt für mich nun erstmal dazu, dass alle weiteren Gedanken hierzu von einer Bestätigung dieser Annahme durch den AMEs abhängig sind.

9. April 2024 12:04 Uhr: Von Achim H. an Florian Mützel Bewertung: +2.00 [2]

Ich sehe es ähnlich wie Du und würde niemals LASIK in Betracht ziehen (ich vermute stark, dass diese Methode über die Zeit verschwinden und historisch von der medizinischen Qualität wie der mittelalterliche Aderlass eingeordnet wird). In Russland gibt es bis heute eine komplett verrückte Methode, bei der ein Chirurg manuell mit dem Skalpell Hornhaut abträgt.

Wenn die Linse gute Ergebnisse zeigt -- und das ist völlig unabhängig von der Pilotentätigkeit zu sehen -- wäre das meine Wahl. Den AME vorher auswählen und einbeziehen und dann ist das Risiko sehr gering, dass man in den Behördenmühlen feststeckt.

Als Kurzsichtiger mit Brillenkorrektur auf 100% Sehfähigkeit habe ich den großen Vorteil, dass mich das Thema Altersweitsicht erst einmal nicht betrifft. Sobald eine Korrekturlinse implantiert würde, wäre ich früher oder später auf eine Lesebrille angewiesen, womit der Vorteil wieder deutlich schrumpft. Dazu kommt die Genesungszeit, in der ich kein Flugzeug steuern dürfte und das immer bestehende Risiko der Komplikationen und der gegenüber Brille schlechteren Sehfähigkeit, so dass meine persönliche Abwägung aktuell dagegen spricht.

9. April 2024 13:13 Uhr: Von Chris _____ an Achim H. Bewertung: +2.00 [2]

Den letzten Punkt von Achim halte auch ich für den wesentlichen: im Alter tragen wir spätestens wieder alle (Gleitsicht-)Brille, ggf. halt mit einem Teil "Fensterglas". Warum dann den Aufwand treiben - und die Risiken eingehen - nur um ein paar Jahre ohne Brille auszukommen?

9. April 2024 13:23 Uhr: Von Achim H. an Chris _____ Bewertung: +5.00 [5]

An eine Brille kann man sich gewöhnen, die Argumente des Threaderstellers überzeugen nicht. In bestimmten Situationen ist die Brille nicht geeignet, wie z.B. Wassersport aber im Cockpit ist sie definitiv kein Problem, was auch immer für Schwierigkeiten bestehen, die lassen sich durch Gewöhnung oder Wahl des passendes Modells lösen.

Für den Teil des Lebens, bei dem die Brille nicht funktioniert, ist es etwas schwieriger. Kontaktlinsen funktionieren nicht bei jedem und dann gibt es eigentlich nur die refraktive Chirurgie. Ich persönlich trage in diesen Fällen Kontaktlinsen aber mit ziemlich schlechtem Sehergebnis. Je größer der Anteil der Situationen ohne Möglichkeit der Brillennutzung, desto sinnvoller erscheint mir der chirurgische Ansatz, wenn Kontaktlinsen nicht passen.

Das Cockpit als Grund halte ich jedoch für ziemlich absurd. Der Wechsel zwischen getönter und normaler Brille ist tatsächlich ein kleines Problem, nicht wegen der Wechselzeit, sondern aufgrund der unterschiedlichen optischen Eigenschaften verschiedener Brillen. Das lässt sich aber über getönte Aufsätze lösen. Das eingeschränkte Sichtfeld ist überhaupt kein Problem, da gewöhnt man sich sehr schnell dran. Es gibt Leute, die mit sehr kleinen Brillengläsern rumlaufen, da übernimmt der Halsmuskel etwas mehr Arbeit, die Augenmuskeln etwas weniger.

Mein Rat: gewöhn Dich an die Brille, wie es 95% der Piloten auch machen. Beste Sehergebnisse, geringstes Risiko.

9. April 2024 13:33 Uhr: Von Chris _____ an Achim H.

Ich hatte auch mal Kontaktlinsen. Schon lange nicht mehr. Aus Gründen.

9. April 2024 17:38 Uhr: Von ingo fuhrmeister an Chris _____

Hast du dir mal aus Versehen reisszwecken neidruckt....? :-))

9. April 2024 17:40 Uhr: Von Charlie_ 22 an Achim H.

Eben. Ich habe eine superleichte Brille aus Titandraht (Fiorma Lindbergh), das Gestell wiegt etwa 10 Gramm, plus die Plastikgläser ... stört Null und funktioniert auch mit Headset perfekt.

9. April 2024 18:12 Uhr: Von Michael Friemann an Chris _____

Ich trage seit über 35 Jahren täglich Kontaktlinsen. Mit besten Sehergegebnissen und völlig problemlos. Nur mal so als Gegenbeispiel.

9. April 2024 18:28 Uhr: Von Florian Mützel an Michael Friemann

Schön das das bei dir reibungslos klappt. Leider machen Kontaktlinsen die Hornhaut über kurz oder lang kaputt. Besonders das Endothel leidet...

9. April 2024 22:46 Uhr: Von Ernst-Peter Nawothnig an Achim H. Bewertung: +1.00 [1]

Brille oder nicht - das bleibt subjektiv und damit strittig. Also hier noch eine Erfahrung.

Ich bin jetzt 70, kurzsichtig und brillenpflichtig seit 61 Jahren, wobei die Kurzsichtigkeit bis 40 auf minus 7 und minus 8,5 zugenommen hat. Die heutige Brille, die schon 12 Jahre alt ist: Leichtes Titangestell, kleine teure hochbrechende Mineralgläser, selbsttönend bis zu 60%, Gleitsicht. Gewicht 23 Gramm. Kostete damals 1200 Euro.

Als sie mit den Jahren ausleierte und gerne mal von der Nase rutschte habe ich die Gelenke unsichtbar mit schwarzem Epoxidharz versteift und dabei eine schwache Klemmung am Kopf eingestellt (Gelenke umhüllt mit UHU-Plus mit Rußpigment). Sie sitzt seitdem wie angegossen in allen Lebenslagen, klar besser als im Neuzustand, und ich kann sagen, dass sie einfach kein Thema mehr ist. Alle Bedürfnisse sind perfekt abgedeckt. Es hat allerdings 55 Jahre gedauert bis der Zustand erreicht war, und bis dahin hätte ich bezweifelt dass man so weit kommen kann.

10. April 2024 17:30 Uhr: Von Chris _____ an Charlie_ 22

Ich habe auch eine superleichte Brille (aus gestanztem Titanblech) mit hohem Tragekomfort. Nachdem mir das Gestell einmal teuer (400 EUR) verkauft wurde, habe ich 2 Jahre später einen Restposten von 3 Stück genau dieses Gestells über ebay gekauft (pro Stück <100 EUR) und komme seither damit aus. Das Internet macht's möglich.

Übrigens hatte ich vor Jahrzehnten mal viel Beschwerden beim Brilletragen (darauf folgte dann die Kontaktlinsenphase). Hinterher habe ich rausgefunden, dass der Weichmacher in den Nasenpads des Gestells wohl das Problem war. Andere Pads ohne Weichmacher - Problem verschwunden.

10. April 2024 22:25 Uhr: Von Name steht im Profil an Charlie_ 22

Kann ich auch bestätigen. Hab mir auch eine Titandrahtbrille von Lindbergh zugelegt. Gleitsichtbrille nur fürs Fliegen (im Alltag reicht eine Lesenrille). Das Ding ist genial. Obwohl ich im Alltag kein Brillenträger bin, vergesse ich im Cockpit nach wenigen Minuten dass ich überhaupt eine Brille trage.

11. April 2024 08:18 Uhr: Von F. S. an Florian Mützel Bewertung: +1.00 [1]

Mit der Frage hat sich wohl schon jeder Brillenträger beschäftigt - und es ist klar, dass das eine "Lebensentscheidung" ist und nur teilweise was mit Fliegerei zu tun hat.

Was erstaunt ist die Darstellung, dass IOLs so viel besser sein sollen, als Lasik. Das gibt die Studienlage aus meiner Sicht nicht her. Natürlich sind Probleme und Nebenwirkungen teilweise andere, aber in Summe kommen die Übersichtsstudien zu dem Schluss, dass das Wirkungs- und Risikoprofil beider Verfahren heute sehr ähnlich ist - und es von den spezifischen Korrekturbedarfen abhängt, welches im Einzelfall das bessere ist.
Insbesondere die Behauptung, dass man IOLs ja wieder entfernen könne, scheint rein theoretischer Natur zu sein - zumindest scheint es keine einzige (!) Studie zur Entfernung von IOLs und der Auswirkung auf das Sehvermögen zu geben. Nur zur (in wohl 1 0/00 der Fälle notwendigen) Korrektur des Sitzes oder zum Austausch gibt es Studien.

11. April 2024 08:45 Uhr: Von Florian Mützel an F. S.

Die Intension ist die folgende:

Bei (stark) kurzfristigen Menschen geht man davon aus das ein möglicher grauer Star früher einsetzt als bei Normalsichtigen. Bei der Katarakt-OP wird die körpereigene Linse entfernt und durch eine phake Linse mit passenden Stärken ersetzt In diesem Fall wird die ICL in der gleichen Sitzung wieder entfernt. Bleibt man vom grauen Star verschont, stirbt die ICL irgendwann mit dir. Vermutlich wird nur der Verwesungsprozess länger dauern. Es gibt aber auch Fallberichte in denen die Linse komplikationslos gegen ein neues Model ausgetauscht wurde. Ob das sinnvoll ist lasse ich offen.

Zum Thema Ergebnis: Ja da hast du glaube ich recht was die visuelle Qualität angeht. Ich habe einige Studien gefunden, die darauf hinweisen, dass die Nachtsicht bei der EVO+ ICL besser sein könnte als bei Lasik. Mein Verständnis ist aber eher dass es hier Zusammenhänge zwischen Pupillengröße, optischer Zone, WtW Distance und wahrscheinlichen noch vielen Einflussgrößen mehr gibt. Passen die Ausgangsparameter, ist das Ergebnis sehr prädiktiv. Vor 10-15 Jahren hat man noch Leute mit großer Dunkelpupille gelastert. Heute weiß man es besser. Auch scheint es vereinzelt Operateure zu geben, die bei zu großer Dunkelpupille noch ICLs einsetzen, was dann zu den bekannten Halos bei Nacht führt. Von verschiedenen Ärzten habe ich gehört, dass wohl bei 7,5mm Pupiellengröße die Grenze für die ICL ist, im Optimalfall <7mm. Bei Lasik sollte die Pupille in der Nacht noch kleiner bleiben.

Generell bin ich mittlerweile zu dem Ergebnis gekommen, dass nur (eingeschränkt) PRK und ICL sinnvolle Verfahren sind. Mir gefällt die Flap Thematik bei Lasik nicht. Auch die Tatsache, dass Gewebe geopfert wird halte ich für semi-optimal. Die PRK hat das Flap Thema nicht, aber auch Gewebeabtrag.

Daher gilt für mich: Wenn, dann ICL. Ob? Offen...

Mittlerweile hatte ich auch ein freundliches Telefonat mit der Austro Control zum Thema Verweisung/Konsultation. Refraktive Chirurgie ist nicht konsultations- oder verweisungspflichtig. Dies entscheidet der AME auf Basis eines erneuten Augenuntersuchungsbericht von einem Augenarzt. An das LBA hatte ich auch eine Mail gesendet, da Ich wissen wollte ob es bei europäischem Recht von den Behörden trotzdem unterschiedlich ausgelegt wird. Was soll man sagen. LBA - schweigen im Walde. Austro Control: Hier ist die Durchwahl, rufen Sie mich gerne an.

11. April 2024 09:28 Uhr: Von Wolff E. an F. S. Bewertung: +2.00 [2]

Selbst wenn das IOL Verfahren die Brille erst mal unnötig macht, ab ca 45 braucht man doch wieder eine. Mir wäre das Risiko wegen "ich mag keine Brille" einfach zu hoch.....

12. April 2024 10:25 Uhr: Von Florian Mützel an Florian Mützel Bewertung: +2.00 [2]

Update:

Das LBA hat heute genatwortet. Auch das LBA vertritt die gleiche Meinung wie die AustroControl bzgl. Verweisung/Konsultation LAPL wird allein durch den AME entschieden.

Anforderung/ Bemerkungen sind:

  • Rechnen Sie mit 3-6 Monaten Ausfallzeit
  • Die Behandlung "sollte" abgeschlossen sein.
  • Nachsorge sollte Abgeschlossen sein.
  • Augenärztliche Untersuchung
  • Vorlage OP Bericht

Zugelassene Linsen: Monofokal, ungetönt.

Die Antwort kam direkt aus dem Referat Flugmedizin von einer Fachärztin.


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