(an den Letzten)
zu diesem Thread passt auch der heutige Newsletter von Gabor Steingard.
Hier ein Auszug....
© The Pioneer
Guten Morgen,
es gibt viele Methoden ein Land zu erschöpfen. Das symbiotische Zusammenspiel von Regierung und Medien ist eine der wirkungsvollsten. Nicht nur der Energiespeicher des Landes, auch der Vertrauensvorrat einer Gesellschaft kann sich erschöpfen.
Wenn das Vertrauen in die Unabhängigkeit der Medien erodiert – und damit meine ich nicht nur eine formale Unabhängigkeit, sondern auch die Lust und den Mut mit den Mächtigen ein Tänzchen zu wagen – dann entweicht die demokratische Energie einer Gesellschaft.
Das oft marionettenhafte Sprechen von Spitzenpolitikern, das routinierte und vorsätzliche Missverstehen des Andersdenkenden, das Abriegeln des öffentlichen Raumes mit Tabuzonen sind die Symptome eines Krankheitsbildes.
Viele Menschen macht das, was sie da hören, lesen und sehen nicht klug, sondern wütend.
rief am Ende seiner Antrittsvorlesung in Jena der junge, noch ungestüme Philosoph Johann Gottlieb Fichte.
Diesem Vorwärtsdrang in eine neue, eine demokratische und daher auch partizipative mediale Zukunft fühlt sich das Pioneer-Projekt verpflichtet. Wir wollen – zusammen mit vielen anderen – unseren Beitrag leisten.
Möge die freie Rede, das selbst Gedachte, wozu immer auch das Andere, das Schräge und Halbfertige und selbst das Verstörende gehört, unsere Demokratie revitalisieren.
© The Pioneer
Wir wollen den Journalismus, der sich von dem Interesse seiner Leser und Zuschauer entkoppelt hat, wieder erden:
Journalisten gehören in die S-Bahn und nicht in die S-Klasse.
Sie sollten mit dem Volk sprechen, nicht zuerst mit dem Fahrer ihres Dienstwagens.
Sie müssen aufhören, ihre Privilegien für Tugenden zu halten.
Ihr Erkennungsmerkmal sei nicht die eigene Gesinnung, sondern die Neugier auf den Andersdenkenden.
Die Leitmedien werden nicht mehr als Leuchttürme, sondern als Irrlichter wahrgenommen.
Dieser Medienkonsum ermuntert nicht, sondern ermattet.
Viele Journalisten wollen nicht die ungeschminkte Wahrheit zeigen, sondern ihre Haltung. Sie haben, ohne dass darüber mit den Lesern und Zuschauern je gesprochen wurde, das Berufsbild neu definiert: Der journalistische Fehlergucker, von dem Stefan Aust einst sprach, ist zum medialen Aktivisten geworden.
Er will die Welt nicht beschreiben, sondern verändern.
Wer sagt, in dieser Anmaßung liegt ein Missverständnis, der will verharmlosen. In Wahrheit handelt es sich um einen Verrat, der auch dann ein Verrat bleibt, wenn lauter gute Absichten ihn begleiten.
Die Staatsferne der Öffentlich-Rechtlichen erweist sich, je näher man ihnen kommt, als Fata Morgana.
Nicht die dort arbeitenden Journalistinnen und Journalisten sind falsch. Falsch sind die sie beaufsichtigenden Gremien, wo es den Funktionären aus Parteien, Kirchen und Lobbyverbänden nicht um Erkenntnisgewinn geht, sondern darum, sich für ihre Interessen Sendezeit zu ergaunern und die Seelen der Zuschauerinnen und Zuschauer in ihrer Farbe einzufärben.
Genug ist genug. Es braucht zum guten Leben immer zwei: zwei Herzkammern, zwei Lungenflügel und zwei Ohren, Regierung und Opposition, Checks und Balances, die Rede und die Gegenrede. Es ist also an der Zeit, dass sich die bundesrepublikanische Gesellschaft von ihren medialen Vormündern befreit.
Handeln! Handeln! Das ist es, wozu wir da sind! “
rief am Ende seiner Antrittsvorlesung in Jena der junge, noch ungestüme Philosoph Johann Gottlieb Fichte.
Diesem Vorwärtsdrang in eine neue, eine demokratische und daher auch partizipative mediale Zukunft fühlt sich das Pioneer-Projekt verpflichtet. Wir wollen – zusammen mit vielen anderen – unseren Beitrag leisten.
Möge die freie Rede, das selbst Gedachte, wozu immer auch das Andere, das Schräge und Halbfertige und selbst das Verstörende gehört, unsere Demokratie revitalisieren.
© The Pioneer
Wir wollen den Journalismus, der sich von dem Interesse seiner Leser und Zuschauer entkoppelt hat, wieder erden:
Journalisten gehören in die S-Bahn und nicht in die S-Klasse.
Sie sollten mit dem Volk sprechen, nicht zuerst mit dem Fahrer ihres Dienstwagens.
Sie müssen aufhören, ihre Privilegien für Tugenden zu halten.
Ihr Erkennungsmerkmal sei nicht die eigene Gesinnung, sondern die Neugier auf den Andersdenkenden.