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Absturz Cirrus SR22 am 10.12.2018 in Frankreich
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16. Dezember 2018: Von Chris B. K. an Johannes König

Durch das Ziehen des Fallschirms „bestätigt“ der Pilot hingegen unwiderruflich, dass er die Kontrolle über die Situation verloren hat. Er dokumentiert quasi sein eigenes Scheitern. Gleichzeitig hängt man am gezogenen Schirm ohne jegliche Kontrollmöglichkeit, man ist der (Extrem-)Situation also völlig ausgeliefert. Dies stelle ich mir als ein sehr unangenehmes Gefühl vor (sowohl den Part des Ziehens als auch den Teil danach).

Da bin ich psychologisch wohl anders gestrickt. Ich habe weder Angst vorm Fliegen noch Angst vor dem Tod. Wovor ich aber Angst habe ist die Situation: "zu wissen, daß ich in 1-2 Minuten beim Aufschlag tot sein werde und nichts mehr machen kann, um dies abzuwenden." Das ist für mich das absolut unangenehe Gefühl.

Interpretiere ich da gerade zu viel rein oder könnte es sein, das damit eine gewisse Hemmung vorliegt, den Schirm zu ziehen?

Die Einzige Hemmung, die ich sehe, ist die Gewißheit: Wenn ich jetzt den Schirm ziehe, ist der Flieger garantiert schrott. Kein Pilot gibt schnell das Flugzeug auf. Denk einfach mal an die Kampfpiloten. Die schießen sich auch oft zu spät raus, weil sie noch versuchen die Situation zu retten.

Ich selbst habe ca. 25h auf Flugzeug mit Schirm, aber alles UL. Da fällt emergency landing in IMC als Szenario aus. Für mich ist bisher klar, ich ziehe den Schirm nur bei non-recoverable loss of control.

Warum fällt für dich das Szenario IMC aus? Bin zwar auch UL-Pilot, aber bei VFR in IMC würde ich den Schirm schon als Ausweg sehen. Da fällt gar nichts aus. Und ja, so wurde es mir zumindest immer eingetrichtert. Wenn es ins IMC geht, kann bei einem UL der Schirm der Ausweg sein. Und nein, ich traue mir nicht zu zu sagen, daß ich ein so guter Pilot bin, daß mir "VFR in IMC" nie nie nie passieren kann.

Außerdem habe ich in anderen Situationen schon festgestellt, daß ich mich da keineswege in mein Schicksal "In 146 Sekunden bist eh tot," ergeben kann, auch wenn mir alle erzählen, daß ich da vorher ja schon einen Fehler gemacht haben muß und deswegen dann einfach verzockt habe. Ich kämpfe bis zum Ende.

Ansonsten habe ich mir bei unserem UL schon Gedanken zur Rettung gemacht. Ich würde z.B. nie versuchen mit dem UL eine Notwasserung zu machen. Da habe ich zuviel Bammel, daß ich dann beim Aufsetzen einen Überschlag hinlege und anschließend die Haube des Tiefdeckers gegen den Wasserdruck nicht mehr geöffnet bekomme. Also sollte mir über Wasser der Motor die Biege machen und ich kein Land mehr erreichen können: "Rettung abfeuern & Haube auf, Eprib an die Schlaufe der Schwimmweste hängen und kurz vorm Aufsetzen Hand ans Gurtschloß, um den Gurt beim Einschlag schnell auf zu bekommen."

16. Dezember 2018: Von Johannes König an Chris B. K.

Ich glaube da haben wir - obwohl wir beide von UL reden - völlig unterschiedliche Use-Cases. Zur Info: "Mein" UL ist unsere Vereins-C42 mit 80 PS und Minimalst-Instrumentierung. VReise ca. 140 km/h. Ich nutze das nur bei CAVOK-mal-zum-Kaffeetrinken-fliegen. Für andere Tage/Strecken gibts MoSe und Piper.

Daher meinte ich auch "emergency landing in IMC" fällt aus. Ich würde damit nie über eine geschlossene Wolkendecke fliegen (darf ich gar nicht wg. Instrumentierung). Und im Umkreis 100 nm um EDNX herum gibts aus 5000 ft quasi immer ein Landefeld, zumindest fliege ich so, dass es immer eins gibt. Klassisches "VFR in IMC" kann natürlich immer passieren, halte ich aber - so wie ich die Maschine nutze - für sehr sehr unwahrscheinlich.

Meine Ausführungen zum Thema "Schirm ziehen oder nicht" bezogen sich aber darauf, dass der Pilot grundsätzlich der Überzeugung ist, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eine glückliche Notlandung hinzubekommen. Dann ist der Gedankengang der gleiche wie beim Schwarzfahren: Hohe Wahrscheinlichkeit für Null Kosten, geringe Wahrscheinlichkeit für sehr hohe Kosten (Landung versuchen / Schwarzfahren) vs. Mit Sicherheit mittlere Kosten (Schirm ziehen / Ticket Kaufen)

17. Dezember 2018: Von Schauss Walter an 

Flugzeug im besitz von " Aeroclub Aéroport de Paris"
PIC ist instruktor

Mann erwähnt Verreissung oder Motor ausfall

https://f1hde.canalblog.com/archives/2018/12/12/36938275.html

Wie verhällt sich der Caps bei Eis bildung

17. Dezember 2018: Von Franco Tarantini an Helmut Franz

Ja, gibt es beim Fallschirmspringen in vereinfachter Form. Nennt sich CYPRES und löst bei Minimum Höhe die Reseve pyrotechnisch bei Überschreitung einer gewissen Fall- oder Sinkgeschwindigkeit aus. Kalibriert sich selbst auf Bodenhöhe. Ist ein deutsches Produkt und wird fast ausschließlich in der ganzen Welt benutzt. Bisher gab es meines Wissens noch keine Fehlauslösung in über 20 Jahren.

17. Dezember 2018: Von  an Schauss Walter

Hallo Walter,

der Link funktioniert leider nicht.

Es gab bisher mehrere Fälle in denen wegen Kontrollverlust nach starker Vereisung das CAPS-System benutzt wurde. Bisher hat es immer problemlos funktioniert.

17. Dezember 2018: Von  an Helmut Franz

Hallo Helmut,

ich glaube, dass ein automatisches BRS/CAPS-System (noch?) nicht praktikabel ist. Vielleicht könnte man es in 1000 ft AGL automatisch auslösen wenn ein Flugzeug sich mit einer extrem hohen Sinkrate dem Erdboden nähert, aber ob das wirklich eine gute Lösung wäre kann ich auf Anhieb nicht beantworten.

In vielen Situationen muss das CAPS sicher manuell auslösbar bleiben – etwa nach einem Midair, oder wenn der Pilot nach Motorausfall erst einmal unbewohntes/geeignetes Gelände erreichen will bevor er das System auslöst.

17. Dezember 2018: Von Wolff E. an 

so geht der Link : https://f1hde.canalblog.com/archives/2018/12/12/36938275.html?fbclid=IwAR1h_mJant1X2m0T61JeyHEiKVnek1Yt3KKcECuNBoAjQkcVWUCovSb2-m0

17. Dezember 2018: Von  an Wolff E.

Nein, das funktioniert leider nicht. Ich glaube da fehlt was.

Meinst DU das hier?

https://f1hde.canalblog.com/archives/2018/12/12/36938275.html

17. Dezember 2018: Von Wolff E. an 

Es muss nur aus dem ersten https ein http werden. Mit den Handy klappt das einfügen nicht sauber....

18. Dezember 2018: Von Mark Juhrig an Wolff E.
18. Dezember 2018: Von Thomas Dietrich an Mark Juhrig Bewertung: +1.00 [1]

Super Bericht Cirrus mit Lycoming IO-550 .......

19. Dezember 2018: Von  an Thomas Dietrich Bewertung: +5.00 [5]

Gestern, 18. Dezember, CAPS-Rettung #83 nach Triebwerksausfall, südwestlich von Paris. Den Piloten kenne ich über COPA. Flugzeug ist eine SR22-G1.

Flugzeug landete auf einer schlammigen Wiese und wurde danach vom Schirm durch den starken Wind auf den Rücken gedreht. Beide Insassen unverletzt.

Das war die 10. CAPS-Rettung in diesem Jahr ...

Die momentane Cirrus-Statistik*:

83 CAPS-Rettungen mit 170 Überlebenden (14 Schwerverletzte, 126 Unverletzte, 1 Toter)

134 tödliche Unfälle mit 33 Überlebenden (29 Schwerverletzte, 3 Leichtverletzte)

0,63 tödliche Unfälle auf 100.000 Flugstunden in den letzten 12 Monaten
(6 in 950.000 Flugstunden)

0,78 tödliche Unfälle auf 100.000 Flugstunden in den letzte 36 Monaten
(21 in 2,7 Millionen Flugstunden)

Interessant: Bei keinem "CAPS-Pull" oberhalb von 1000 ft AGL und unterhalb der Vne wurde jemand verletzt, egal wo das Flugzeug am Schirm landete.

Und: 14 der am Schirm gelandeten Flugzeuge konnten wieder repariert werden.

* Quelle: COPA

19. Dezember 2018: Von Wolff E. an 

Das sind doch recht gute Zahlen, Das System bringt wirklich was....

19. Dezember 2018: Von  an Wolff E.

Ja, schon, aber die Anzahl von Triebwerksausfällen ist deprimierend ... leider kann ich keine Vergleichszahlen für ähnliche Motoren in anderen Typen finden (IO/TSIO-520,-550).

Auf die Anzahl der Flugstunden gerechnet ist die Quote wahrscheinlich nicht sonderlich hoch. Aber zwei Stück innerhalb von wenigen Tagen, 300 km voneinander entfernt ist gruselig ...

19. Dezember 2018: Von Wolff E. an 

Ich kann wegen Motoren nur auf meine Erfahrung zurück blicken. Mir sind nur Contis im Flug "geplatzt", niemals ein Lyco. Und ich habe mehr Lyco als Conti Stunden. Achim hat mir vor kurzem ein Bild von einem in wahrsten Sinne des Wortes geplatzen Lycos geschickt. Ich weiß nicht, wo man solche Zahlen belastbar herbekommen könnte....

19. Dezember 2018: Von  an Wolff E.

Ja, das hast Du schon mal erzählt, aber ist halt keine belastbare Statistik. Es gibt auch Piloten, die genau das Gegenteil erlebt haben ... persönlich kenne ich zwei Leute denen der 540er Lycosaurus ausgefallen ist.

Man müsste mal alle Unfallberichte der letzten fünf Jahre auswerten.

Auf jeden Fall scheinen die großvolumigen Motoren öfter auszufallen als die kleinen Vierzylinder (320, 360) ... was aber auch mit dem Einsatzprofil zusammen hängen könnte. Und Turbos auf jeden Fall öfter als NA.

19. Dezember 2018: Von Chris _____ an 

14 der am Schirm gelandeten Flugzeuge konnten wieder repariert werden.

Wieso eigentlich so wenige?

19. Dezember 2018: Von  an Chris _____

In der Regel schlägt das Hauptfahrwerk durch die Flächen, was den Holm irreparabel beschädigen kann. Neuer (einteiliger) Flügel bei Cirrus ab $ 100.000 (ohne Klappen, Querruder etc.)

Wenn dann noch der Motor und das Fahrwerk hin sind ... oder das Brandschott verzogen ... dann lohnt eine Repapartur v.a. bei älteren Flugzeugen nicht. Dazu kommt noch ein neues CAPS, Komplettlackierung ... in der Regel wäre die Reparatur teurer als der Versicherungswert. Oft kostet die Reparatur über $ 300.000 ... das lohnt sich nur bei einer G5 oder G6.

Und wenn die Maschine so schwer beschädigt war wäre sie anschließend praktisch unverkäuflich. Ich würde keine kaufen, die am Schirm gelandet ist. (Aber ich habe die Innenausstattung eines neuwertigen "CAPS-Flugzeugs" gekauft).

Da bringt es oft mehr, die Maschine in Teilen zu verkaufen ...

19. Dezember 2018: Von Jochen Dimpfelmoser an 

Gibt es eine Statistik bei den EO Fällen, ob es eine Turbo oder NA war ?

19. Dezember 2018: Von  an Jochen Dimpfelmoser

Hallo Jochen,

daran arbeite ich, das herauszukriegen. Ich glaube aber, dass es einigermaßen gleichmäßig verteilt ist.

19. Dezember 2018: Von Helmut Franz an 

Ad reparieren: Der G2 Flügel wird auch nicht mehr gebaut von Cirrus oder?

19. Dezember 2018: Von Jochen Dimpfelmoser an Helmut Franz

Das weiß ich nicht, ich weiß nur, dass die Herstellung unserer Flaps für die G2 ca 3 Monate gedauert hat.

19. Dezember 2018: Von  an Helmut Franz

Doch, Cirrus baut alle Teile auf Bestellung - auch die Tragfläche der G2.

19. Dezember 2018: Von  an Jochen Dimpfelmoser

Was war denn los mit Eueren Flaps??

19. Dezember 2018: Von Matthias F. an Wolff E.

Darf ich mal fragen: Waren es AVGAS oder Diesel Aggregate die geplatzt oder stehengeblieben sind?


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