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Fliegende Autos / Flugtaxis / Passagierdrohnen
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8. November 2018: Von  an Erik N.

Grösstes Problem ist, dass es zu viele Autos gibt, die rumstehen, anstatt zu transportieren.

Hier bin ich anderer Meinung. Das größere Problem in Städten wie London, Paris, Shanghai, Bejing, Lima, etc. sind die fahrenden (bzw. im Stau nicht fahrenden) Autos - nicht die parkenden. Für die Parkplatzproblematik haben wir in den meisten Städten zumindest akzeptable Lösungen geschaffen.

Wenn aber fahrende Autos das Problem sind, dann spricht das gegen ein Ersatz des Individualverkehrs durch selbstfahrende Taxis: Die slebst mit der ausgeklügeltsten KI nicht ganz zu vermeidenden Repositionierungsfahrten erhöhen die absolut gefahrene Kilometerleistung in der Stadt und vergrößern damit das Problem.

Jetzt kann man natürlich versuchen, das mit „Sammeltaxis“ wieder in den Griff zu bekommen - aber erste Versuche hierzu (z.B. in Hamburg) zeigen leider, dass die Kunden solcher Sammetaxis mehr Umsteiger von Bussen und Bahnen sind, als vom eigenen Auto - also auch solche Sammeltaxis die Verkehrsleistung erhöhen.

Selbstfahrende Autos werden sich meiner Meinung nach relativ schnell durchsetzen - weil man die Zeit im Auto einfach mit sinnvolleren Sachen verbringen kann. An eine komplette Umstellung vom Individualverkehr zu selbstfahrenden Taxis glaube ich in absehbarer Zeit nicht

8. November 2018: Von Erik N. an 

Viele in Innenstädten fahrende Autos sind Parkplatzsuchverkehr....

8. November 2018: Von  an Erik N.

Das wär mal interessant zu ermitteln: Mein Eindruck ist, dass das zwar in einigen Strassen gerade in Deutschen Städten stimmt (auch, weil „der Deutsche“ lieber 10 EUR an Benzin verbrennt, als 2 EUR für‘s Parkhaus zu zahlen) - in Paris, Shanghai, etc. aber nicht.

8. November 2018: Von  an 

Bitte zeige mir das Münchner Parkhaus, das € 2 kostet. Ich fahre sofort hin und werde Dauermieter!

8. November 2018: Von Lutz D. an  Bewertung: +2.00 [2]

Hallo Alexis,

das Parkhaus Heimeranstraße 25 kostet 2€ pro Stunde. Der ganze Tag deutlich preiswerter. Habe schon angerufen und Dauerstellplatz für Dich reserviert.

Viele Grüße

Lutz

PS ich weiß, das ist fast so doof wie nur 5€ für ne Füllung O2 zu bezahlen, aber auf parkme.com findest Du immer den günstigsten Parkplatzbetreiber bei Dir um die Ecke.

PPS Fussläufig zum Augustiner!

8. November 2018: Von Erik N. an 

Das Strassenbild wird einfach von herumstehendem Metall geprägt. Parkendem, fahrendem, stauendem Metall. Ich hab ja selber Benzin im Blut, aber Spass macht es immer weniger. Also brauchen wir ein Modell, welches den Punkt-zu-Punkt Individualverkehr erlaubt, gleichzeitig aber dazu beiträgt, dass der parkende und stauende Anteil des Metalls abnimmt. ÖPNV, Züge, Flugverkehr, Fahrräder, Scooter sind ja trotzdem sinnvoll.

8. November 2018: Von Alexander Callidus an Erik N.

Dann hast Du die Luft voller Plastik. Rechne Dir doch mal den Raumbedarf des Transportes pro Person aus: Zug 1m^2, Auto (incl Abstand) 10m^2, Drohne 400 m^2

8. November 2018: Von Erik N. an Alexander Callidus

Das hast Du falsch verstanden, glaube ich. Ich sprach von selbstfahrenden Autos. Bzgl. der Drohnen gebe ich Dir recht, ob die sich im Markt durchsetzen, wird uns die Zeit zeigen. Interessant sind die Konzepte allemal.

8. November 2018: Von  an Alexander Callidus

Am Ende sind wir alle nur neidisch, dass wir nicht mal schnell über 100 Mio. EUR Geld übrig haben (bisheriges Finanzierungsvolumen von Lilium) um uns das ultimative Modellflugzeug bauen zu lassen ;-)

8. November 2018: Von  an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]

Lutz,

wenn ich in der Heimeranstraße parke, kann ich auch in Augsburg parken. Ich wüsste nicht, was ich da sollte. Außerdem war nicht die Rede von „1 Stunde“. (Zitat: weil „der Deutsche“ lieber 10 EUR an Benzin verbrennt, als 2 EUR für‘s Parkhaus zu zahlen)

Ich brauche keine Park-App - Tiefgarage!

8. November 2018: Von Tee Jay an Daniel Duwe Bewertung: +2.00 [2]

Ich habe im Fragebogen meine Einschätzung hinterlassen, die ich hier im Forum teile:

Dieser Fragebogen geht von den völlig falschen Mobilitätskonzepten in der Zukunft aus. Daß sich jemand ein Auto oder Flugtaxi zu einem Preis X zum Beispiel kaufen wird.

Bereits jetzt ist die Utilization eines Pkws im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Die Zukunft wird geprägt sein von autonom agierenden Flotten, die on-demand vorbeikommen, Personen oder Güter befördern und dann wieder verschwinden. Für die breite Masse wird das kostenlos sein, da diese während eines Transportes mit Werbung bedudelt und ggf. mit gesponserten Routen zu Geschäften mit besonderen Angeboten "bezahlen". Zahlende Beförderungsgäste bekommen natürlich die direkte und schnellste Verbindung. Unsere ganzen Tiefgaragen und Parkhäuser in besten Innenstadtlagen werden in 20 Jahren wie Bausünden aus der Steinzeit erscheinen.

Zudem ist die Bezeichnung "Jet" irreführend wenn nicht gar falsch wenn man bereits Multicopter als eigenständige Gattung präsentiert hat.

Ich persönlich sehe Flugtaxis überall dort zum Einsatz kommen, wo mehrere Punkte auf festen Routen autonom angeflogen werden können, ohne Piloten (der nächste konzeptionelle Fehler im Fragebogen). Nur so lassen sich diese meines Erachtens vom übrigen Flugverkehr separieren. Vergleichbar mit Seilbahnen ohne Seil und als Maschennetzwerk gedacht.

Das wird selbstverständlich nicht hier bei uns, sondern zuerst in irgendeinem Öl- Scheichtum oder in Fernost erfolgen.

Wir können ja froh sein, wenn wir hierzulande Breitband bekommen. Und aktuell sind die Akteure wieder dabei 5G mit Anlauf vor die Wand zu setzen. Solange Heimat oder Ausländer wichtiger wie unsere Zukunft sind, werden Flugtaxis und technologischer Fortschritt überall woanders zuerst sein.

8. November 2018: Von  an Tee Jay Bewertung: +1.00 [1]

Flotten, die on-demand vorbeikommen, Personen oder Güter befördern und dann wieder verschwinden.

Gibt es schon: Nennt man "Taxi"

da diese während eines Transportes mit Werbung bedudelt

Gibt es auch schon: Heisst "Werbung im Taxi". Führt aber nicht dazu ...

Für die breite Masse wird das kostenlos sein,

... dass ich heute bei einem Taxi mit Werbung nur die 10 EUR bezahle, die der Fahrer pro Stunde kostet. Warum sollten dann dadurch autonome Taxen plötzlich kostenlos werden?

ggf. mit gesponserten Routen zu Geschäften mit besonderen Angeboten "bezahlen".

Jetzt wird es absurd! Sogar für Kaffefahrten mit stundenlangen Verkaufsveranstaltungen muss man heute zahlen.
Was meinst Du, wie viel Geld ein Geschät dafür bezahlen wird, dass ein autonomes Taxi dort Leute hinfährt, die gar nicht da hin wollen? Wie lange muss dann der "Kunde" zwangsweise da bleiben, bis er zu seinem eigentlichen Ziel fahren darf?
Und warum gibt es das heute bei Taxis noch nicht? Vielleicht, weil es keiner machen würde?!?

8. November 2018: Von Alexander Callidus an Tee Jay Bewertung: +1.00 [1]

Früher gab es "Der Kamerad" und "Das Neue Universum", da tauchten solche Flugtaxis auf.
Das ist die Antwort auf eine Frage, die niemand gestellt hat. Oder auch: Fortschritt in die falsche Richtung.

Was zeichnet Quadcopter aus? Sie können jedweden Flugpfad abfliegen, brauchen praktisch keine Infrastruktur, machen Krach und haben eine sehr geringe Beförderungskapazität. Wo setzt man sie also ein? In unwegsamen Gelände ohne Infrastruktur mit geringem Verkehrsaufkommen. Alpen, abgelegene Gegenden, Inseln... eben eine Nischenfagestellung. Die Anforderungen von Großstädten und Umland sind genau das Gegenteil: ein leistungsfähiger Personentransport in die Stadt und aus der Stadt heraus und dann eine bequeme Lösung bis in die Nähe der Haustür. Nichts davon erfüllt die Drohne.

8. November 2018: Von Stefan Jaudas an Mich.ael Brün.ing Bewertung: +1.00 [1]

Vor einigen Jahren habe ich mal einen interessanten Artikel gelesen, zum Thema Schub und dessen Kosten. Je höher die Schubflächendichte (und desto lauter), desto teurer. Ditto, je mehr Schubkraft relativ zum Gewicht des Fluggeräts, desto teurer und lauter.

  • Normaler Prop: Relativ geringe Dichte, relativ günstiger Preis.
  • Prop an der Turbine: Schon beides teurer.
  • Hubschrauber: Noch teurer.
  • Turbine: Nochmal mehr.
  • Die Krönung ist dann der Harrier. Der hat Turbine und Senkrechtstart. Einer der Gründe, warum aus der Do31 nie was wurde?

Ansonsten, multimodale Verkehrsmittel waren auch nie so der Bringer. Egal, ob Straße + Luft oder Straße + Schiene, Straße + Wasser oder Wasser + Luft.

Das ist wie mit der Ente. kann schwimmen, kann fliegen, aber keines von Beidem richtig.

Kommt alles immer wieder mal hoch, aber stirbt alles immer wieder. Merke, nicht alles, ein Hype ist, wird auch ein Erfolg ... ;-)

8. November 2018: Von Tee Jay an 

Du hast nicht richtig gelesen. Ich sprach von autonomen Mobilitätskonzepten ganz ohne menschlichen Fahrer im Auto/Transporter oder Piloten in Flugtaxis. In Vehikeln, die 24h bewegt werden und eine völlig andere Utilization geniessen werden, wie die heutigen Flotten von Mietfahrzeugem, Transportern, Taxis etc. you name it und btw. auch geringere Betriebskosten wegenVerzicht auf Fahrer, Personal zum Schlüssel aushändigen etc.

Zudem berücksichtigst Du den Faktor Big Data und data-driven Konzepte nicht. Selbstverständlich werden autonome Uber- und Google Flotten für die breite Masse kostenlos werden. Damit genau experimentieren diese seit Jahren während die Automobilschlafnation Deutschland nichts auf die Kette kriegt.

Ich wage mal einen Blick in die Glauskugel: Als erstes werden die Lkw Flotten der Speditionen Ihre Utilization durch autonome, elektrifizierte Trucks und Transporter drastisch nach oben schrauben. Da wird ein Anbieter mit einer relativ kleinen Flotte, die 24h rund um die Uhr steuer- und mautbefreit herumfährt jede klassische Spedition und jeden Paketlieferdienst mit doppelt sovielen Fahrzeugen ausstechen, da dieser mit menschlichen Fahrern und Stand- und Ruhezeiten herum jonglieren muss.

In einem Punkt gebe ich Dir aber Recht: Sobald ein Pilot on board ist, der nur sich oder 1-2 Leute herumfliegt, wird's teuer. Flugtaxis als Konzept sind eine Totgeburt wenn wir das völlig sinnlose und beschissene Konzept des Individualverkehrs 1:1 auf diese übertragen.

In Köln und Bonn hat heute ein Gericht Dieselfahrverbote beschlossen. Finde ich gut! Ich hoffe es folgen jetzt noch mehr! Es muß richtig knallen!

8. November 2018: Von Tee Jay an Alexander Callidus

Nichts davon erfüllt die Drohne.

Frag mal die Scheichs in Dubai oder die Herrscher in den Mega-Cities in Fernost, ob die Deine Meinung so teilen?

8. November 2018: Von  an Tee Jay

Hallo TJ, doch, ich habe richtig gelesen!
Aber Taxis fahren heute schon quasi 24h mit wechselnden Fahrern, ihre Routen und Standorte werden von Software optimiert, etc. Der Unterschied zu dem von Dir beschriebenen Konzept ist tatsächlich nur der menschliche Fahrer.
Wenn ohne Fahrer zukünftig Alles kostenlos werden soll, dann dürften Taxis heute mit Fahrer nur die Kosten des Fahrers kosten - sie sind aber viel teurer!

Ich behaupte ja nicht, dass sich selbstfahrende Autos und auch selbstfahrende Taxis nicht durchsetzen werden - lediglich die wirtschaftliche Auswirkung, dass dann plötzlich Alles umsonst, geteilt, etc. werden soll halte ich für zu weit hergeholt. Selbstfahrende Taxis sind die Zukunft - und sie werden etwa 10 EUR / h billiger sein, als heutige Taxis. Das sind aber nur etwa 20% des Taxipreises.

“Car2Go on demand“ mit selbstfahrenden Autos wird auch kommen. Das wird aber zumindest am Anfang - und bei ersten Piloten sieht man das schon - als bequemere Variante des ÖPNV benutzt, nicht als Ersatz für Individualmobilität. Auch das erhöht das Verkehrsaufkommen und senkt es nicht.

Selbstfahrende Autos sind bald Realität - die Hoffnung, dass die irgendwas an unseren Verkehrsproblemen verbessern halte ich für zu optimistisch.

8. November 2018: Von Tee Jay an 

Naja bei einem autonomen eTaxi ist es schon a bissle mehr wie "nur" der menschliche Fahrer. Allein schon weil die Fahrzeuge deutlich günstiger sein werden wie heutige Verbrennermodelle mit Ihren komplexen Systemen, Schaltungen, Übersetzungen und Getrieben etc. Ich wundere mich immer, von welchem Use-Case die ganzen Konzeptstudien der klassischen deutschen Autobauer ausgehen wenn irgendwelche Zukunftsvisionen gesponnen werden. In fast allen Studien sieht man Vehikel mit Fahrersitzen, die nach vorne weisen ohne einen Tisch-, eine Ablage-, Ruhe- oder Konferenzmöglichkeit für die Insassen zu beinhalten? Das ist doch wie der lieblose, nie zuende gedachte Schrott von Microsoft. Die gehen alle noch davon aus, daß es einen Individualverkehr geben wird. Vielleicht noch eine zeitlang für alle alten, weissen, untersetzten und gedanklich ewig gestrig gebliebenen Männer bis sich dieses Problem ganz von allein löst.

Ich habe kürzlich noch einem Podcast gelauscht, wo in Einblendungen Nachrichten, Interviews und Zitate von Telekom-Managern und Politikern aus den 90er eingespielt wurden. Was für irre Annahmen und Vorstellungen diese damals von sich gaben. Breitband auf jeder Hallig und auf jedem Bauernhof wurde uns damals schon versprochen. Internet-Flatrates würden sich nie rechnen, Kupfer sei besser wie Glasfaser und kostenlose Dienste und eCommerce im Internet würden bald verschwinden. Klang irgendwie alles ähnlich was Du zu kostenlosen autonomen Konzepten schreibst. Wobei "kostenlos" eben nicht ganz kostenlos ist. bezahlt wird mit Daten. Das ist der Deal.

Ich nenne noch einen letzten Faktor warum autonom agierenden Flottenkonzepte - egal ob im Auto, Truck oder Flugtaxi - jedem Individualverkehr haushoch überlegen sein werden. Und wo die so gewonnen Daten Ihre Stärke ausspielen werden. Die einzelnen Vehikel innerhalb einer Flotte oder eines Schwarmes von fahrenden oder fliegenden Taxis werden Ihre Daten und Informationen, also die "Erfahrungswerte" untereinander in Echtzeit austauschen und interpretieren können.

Wie viele Jahrzehnte haben wir doch mit unseren bestehenden Konzepten jeden morgen und jeden Abend im Berufsverkehr die unbefriedigenden Staus und Situationen, die so viele Menschen krank machen? Daß im Berufsverkehr alles steht oder stop-and-go dahinkriecht. Methoden der künstlichen Intelligenz werden es sein, die nicht nur zu autonomen Fahrzeugen im Kleinen sondern intelligenten Systemen im Großen führen wird. Egal ob gefahren oder geflogen wird. Wenn eine KI ein Routing errechnet und feststellt, daß es besser sei mit exakt 1,753 km/h langsamer zu fahren, damit der Verkehrsfluß nicht zum Erliegen kommt, dann wird genau das jeden menschlichen Fahrer schlagen und besser, wirtschaftlicher und gewinnbringender für Betreiber und Passagiere oder Güter sein, selbst wenn die eigentliche Fahrt/Flug kostenlos sein sollte.

Parkhäuser, Tiefgaragen, Ampeln, Autos oder Flugtaxis zum Kaufen oder gar als Luxus-, Status- oder Penisverlängerungs-Objekte, ja sogar Verkehrspolizisten - das alles sind Konzepte einer vergangenen Epoche. Unsere Kindes-Kinder werden über uns den Kopf schütteln und fragen, wie irre musste man sein, zum Erfassen einer simplen Maut so viel Edelstahl und Technik an Autobahnen verbraten zu haben.

Just my 5 cents...

So genug in die Glaskugel g'schaut...

8. November 2018: Von Karpa Lothar an Tee Jay

Der Taxifahrer fährt nicht nur, er hält die Kiste auch sauber....

9. November 2018: Von Mich.ael Brün.ing an Tee Jay

Ein netter Traum. Aber Du machst es Dir zu einfach.

Individualverkehr ist nicht nur eine Frage der Kosten. Das eigene Auto steht für Status, Individualität und Flexibilität.

Flexibilität mag gegeben sein, wenn ich davon ausgehen kann, dass das Taxi in 5min am Bedarfsort ist. In Stosszeiten würde man dafür eine riesige Flotte benötigen, die dann die meiste Zeit ungenutzt auf riesigen Parkplätzen rumsteht. Entweder kostet die uneingeschränkte Flexibilität eine Menge Overhead oder man muss auf eine gesicherte Reaktionszeit verzichten. Wer will das oder kann es sich zB im Beruf leisten?

Aber auch die Kosten je Fahrt dürften nicht wesentlich besser werden. Was bringt die Nutzung - auch heute schon verfügbarer - Elektrofahrzeuge unter Kostenaspekten? Vergleiche dazu das energiesteuerbefreite Standardtaxi mit den Anschaffungs- und Stromkosten eines E-Taxis. Der Unterschied ist gering. Wäre dem nicht so, gäbe es schon längst einen starken Trend zum E-Taxi, denn es wäre bei festen Taxipreisen ein immenser Wettbewerbsvorteil.

Bringt dann Wegfall des Fahrers so viel, dass alles durch Werbung finanziert werden kann? Taxifahrer erhalten meist Mindestlohn, also unter 10 Euro. Wir zahlen aber eher so um die 60-100 Euro pro Stunde. Der Lohn ist also nur ein geringer Teil der Kosten.

Nimm beide Aspekte zusammen und frage Dich, wie Werbung das auf Null bringen soll. Das klappt ja auch in Bussen und Bahnen nicht.

Gut, ich glaube auch an eine Entwicklung Richtung autonom fahrender Autos, aber sie werden zu einem großen Teil in privatem Eigentum sein. Statussymbole zum Einen, der Hang zur Sicherheit der Verfügbarkeit zum Anderen. Oder sei es nur weil man nicht in Kontakt mit Keimen und Schmutz der Anderen kommen will.

Shared Economy funktioniert in einigen Bereichen, aber nicht in allen. Man darf den Mensch und seine Vorlieben nicht außer Acht lassen.

Die Ablösung von Individualverkehr ginge nur per Gesetz und das erfordert ganz andere Mechanismen...

9. November 2018: Von Tee Jay an Mich.ael Brün.ing

Flexibilität mag gegeben sein, wenn ich davon ausgehen kann, dass das Taxi in 5min am Bedarfsort ist. In Stosszeiten würde man dafür eine riesige Flotte benötigen, die dann die meiste Zeit ungenutzt auf riesigen Parkplätzen rumsteht.

Entweder kostet die uneingeschränkte Flexibilität eine Menge Overhead oder man muss auf eine gesicherte Reaktionszeit verzichten. Wer will das oder kann es sich zB im Beruf leisten?

Guten Morgen, Du beschreibst genau den Status quo, wo riesige Flotten von (vermeintlich) individueller Autos in den Städten rumstehen und die wertvollen Ressourcen Zeit, Platz, Energie und Gesundheit aller rauben und Kosten verursachen. Die Disruption dieser überkommenen Konzepte wird kommen. Und ich widerspreche Dir was den Overhead und Deiner Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit betrifft. Denn auch hier gehst Du von veralterten Konzepten wie zum Beispiel "Lohnarbeit", "Arbeitsplatzpräsenz" aus, von denen ich denke, daß diese in 10-20 Jahren nicht mehr so sein werden, wie diese heute noch sind. Beginnen wir mit Deiner Kostenkalkulation:

Aber auch die Kosten je Fahrt dürften nicht wesentlich besser werden. Was bringt die Nutzung - auch heute schon verfügbarer - Elektrofahrzeuge unter Kostenaspekten? (..)

Bringt dann Wegfall des Fahrers so viel, dass alles durch Werbung finanziert werden kann? Taxifahrer erhalten meist Mindestlohn, also unter 10 Euro. Wir zahlen aber eher so um die 60-100 Euro pro Stunde. Der Lohn ist also nur ein geringer Teil der Kosten.

Wieviel kostet das Voll-Leasing bei Directlease & Co für ein Taxi? Ich tippe auf irgendeine Zahl zwischen 800 und 1000,- EUR im Monat. Wieviel davon kostet ein Mindestlohn-Sklave jeden Monat? Ich benutze bewusst den Begriff Sklave, denn Mindestlöhne erachte ich als Milchmädchenrechnungen wo die tatsächlichen Kosten und Schäden an der Gesellschaft gar nicht enthalten sind. Von Mindestlohn kann erwiesenermaßen niemand leben und diese Menschen benötigen als Aufstocker zusätzlich steuerfinanzierte Transferleistungen. Und wer zahlt die? Nicht das Unternehmen, das die Sklaven beschäftigt. Aber das ist jetzt ein Fass, das reissen wir besser nicht noch auf. Denn dann müsste man wohl auch das Problem der Altersversorgung bzw. Armut dieser Mindestlohn-Sklaven betrachten.

Die Kosten eines Mindestlohn-Sklaven im Verhältis zum Voll-Leasing schätze ich grob auf etwa die gleichen 800-1000,- EUR/ Monat. Und da es noch immer Menschen sind, die auch krank werden, Urlaub brauchen und ab und zu auch Ruhezeiten benöigt man pro Fahrzeug mindestens 2-3 Stück davon. In welchen Dimensionen liegen wir nun? Meinst Du noch immer, daß Lohn nur ene geringen Teil der Kosten ausmacht? Bekommst Du jetzt eine Ahnung, was da für eine Disruption und Effizienzsteigerungen auf uns zurollen? Selbst wenn man diese anfangs noch 1:1 in veralterte Konzepte quetscht?

Wäre dem nicht so, gäbe es schon längst einen starken Trend zum E-Taxi, denn es wäre bei festen Taxipreisen ein immenser Wettbewerbsvorteil.

Bitte genau lesen, ich schreibe immer vom autonomen E-irgendwas, also einem Fahrzeug auf Rädern oder einem Flugtaxi, das als "Seilbahn ohne Seil", seine festen Flugwege in einem vermaschten Netz von Landeplattformen abfliegt.

Nimm beide Aspekte zusammen und frage Dich, wie Werbung das auf Null bringen soll. Das klappt ja auch in Bussen und Bahnen nicht.

Du vergleichst gerade so etwas wie einen Volksempfänger mit einem Kanal und nur einer Kommunikationsrichtung aus den 30er Jahren mit einem Smartphone der Moderne. Busse und Bahnen sind Relikte aus der Industrialisierung, die NULL aber wirklich NULL Erkenntnisse aus den gesammelten Daten Ihrer Passagiere ziehen. keine Rückkopplungen, keine Feedbackschleifen, keine Innovationen. Immer noch das gleiche Konzept wie im alten Rom, wo Sklaven jemanden in einer Sänfte von A nach B trugen.

Gut, ich glaube auch an eine Entwicklung Richtung autonom fahrender Autos, aber sie werden zu einem großen Teil in privatem Eigentum sein. Statussymbole zum Einen, der Hang zur Sicherheit der Verfügbarkeit zum Anderen. Oder sei es nur weil man nicht in Kontakt mit Keimen und Schmutz der Anderen kommen will.

Sobald eine gewisse Schwelle der Verbreitung überschritten sein wird, werden wohl die Versicherungen als Erste beginnen individuelles, menschliches Fahren durch höhere Beiträge zu sanktionieren. Und hier beginnt sich der Kreis zu schliessen, die breite Masse wird lieber in kostenlose on-demand gerufene Vehikel steigen und sich von A nach B kutschieren lassen, als sich ein eigenes Fahrzeug anzuschaffen, daß 97% der Zeit sinnlos in einer Tiefgarage rumsteht. Der Unterschied wird nur noch darin bestehen, wie diskret und datensparsam dieses von statten geht. Der Apple-User (als Stereotyp gedacht) wird vermutlich ein Abo-Modell abschliessen und noch wirklich für diese Leistung bezahlen und dafür ein wenig Mehr an Diskretion und Datenschutz geniessen. Die breite Masse wird "kostenlos" befördert, dafür mit Werbung und Extra-Schleifen um Kauftempel beglückt werden.

Man darf den Mensch und seine Vorlieben nicht außer Acht lassen.

Ich kratze mir gerade den Kopf. Wer von uns beiden lässt den "Menschen und seine Vorlieben" mehr außer Acht? Hast Du nicht weiter oben eine betriebswirtschaftliche Rechnung mit Mindestlohn-Sklaven verlangt und aufgestelt und den Posten der Lohnarbeit als vernachlässigbar bezeichnet?

Ich denke wir werden noch zu Lebzeiten den bedingungslosen Mindestlohn bekommen da die klassiche Lohnarbeit immer weiter zurückgedrängt wird. Ich denke auch, daß das nicht aus irgendeiner links-grün-verträumten Ecke kommen wird, sondern von genau den Tech- und IT Konzernen enforced wird, die in wenigen Jahren unsere verkommene, fette, verlogene und betrügende Autoindustrie vom Thron stoßen werden. Nicht daß IT und Tech Konzerne da besser wären, wir werden das Konzept eines bedingungslosen Mindesteinkommens schlicht brauchen, wenn wir nicht wollen, daß unsere Gesellschaft auseinanderbricht. Ich erwarte dann auch endich eine Debatte, wo die wahren und bisher poltisch-motivierten versteckten Kosten des Individualverkehrs auf den Tisch kommen. Diesel-Fahrverbote sind da nur der Anfang.

Die Ablösung von Individualverkehr ginge nur per Gesetz und das erfordert ganz andere Mechanismen...

Der Gesetzgeber? Und wer da nochmal genau? Der Heimathorst oder doch eher die Sozen? Lass mal, soviel Phantasie und Vorstellungskraft habe ich nun doch nicht ;-)

9. November 2018: Von Lutz D. an Mich.ael Brün.ing Bewertung: +2.00 [2]

In Teilen ist das glaube ich überholtes Denken. Das Auto als Statussymbol oder Insignium der Individualität ist - da hat TeeJay recht - ein Phänomen weißer Männer über 40. Ich habe in unserem Brüsseler Büro rund 20 Mitarbeiter aus 10 Ländern, alles Akademiker, alle unter 27. Von denen hat die Hälfte keinen Führerschein und 90% besitzen kein Auto. Das ist sicher nur ein kleiner und extremer Ausschnitt, deutet aber an, dass im grossstädtischen Raum und Milieu die Autofahrerzeit rasant zu Ende geht.

9. November 2018: Von  an Mich.ael Brün.ing

Shared Economy funktioniert in einigen Bereichen,

In welchen denn? Uber sind professionelle Fahrer in Autos, die meist dafür gekauft wurden. AirBnB sind zu sehr großem Teil Wohnungen, die nur für Gästeunterbringung betrieben werden. In beiden Fällen schöpft den Großteil des Wertes ein globaler Monopolist ab.

Das was euphemistisch „Share-Economy“ genannt wird ist IRL von Großkonzernen gesteuertes Kleinunternehmertum, das oft erst durch Steuerhinterziehung, Missachtung von Sicherheitsvorschriften, etc. wirtschaftlich tragfähig wird. Mit „Share“ hat das wenig zu tun....

9. November 2018: Von  an Tee Jay

Ich glaube, Du verrennst Dich etwas, TJ!

Wenn es um autonomes Fahren (Fliegen, etc.) an sich geht, dann besteht gar kein Dissenz, dass das kommen wird.

Wenn es darum geht, ob dieses autonome Fahren plötzlich dazu führt, dass der Besitz an Autos auf 0 zurück gehen wird, dann ist das zumindest sehr fragwürdig!
Nimm als Beispiel doch einfach Flugzeuge - passt ja, da wir gerade zufällig in einem Fliegerforum sind. Für fast Alle ist das Besitzen eines eigenen Flugzeuges völliger wirtschaftlicher Blödsinn. Im Gegensatz zum Auto, wo man immer noch argumentieren kann, "das steht ja daheim in der Garage und ich muss den Mietwagen nicht erst irgendwo holen", muss man beim Flugzeug heute schon zu genau demselben Flugplatz fahren, wo man auch das Mietflugzeug übernehmen würde.
Trotzdem kaufen sich viele die es sich leisten können ein eigenes Flugzeug - aus vielerlei Gründen. Warum beim Auto der Wegfall des "holen müssens" plötzlich zu ganz anderem Verhalten führen soll ist, ist völlig unklar

Wenn es um "alles wird gratis" geht, dann wird es absurd.
Eine Taxifahrt vom Frankfurter Flughafen in die Innenstadt kostet heute etwa 35 Euro und dauert so 25 Minuten. Davon sind die Lohnkosten des Fahrers etwa 12-15 EUR. Also 20 EUR sind nicht Fahrer-Lohnkosten. Selbst wenn ich jetzt mal den Lohn von denjenigen der ja in Zukunft am Taxi-Stand stehen muss, um die Wagen zu reinigen, zu überprüfen, dass der letze Gast nicht reingekot... hat, etc. ganz vernachlässige, dann müssen für Dein zukünftiges kostenloses Taxi-Konzept diese 20 EUR finanziert werden.
Wo (im Internet oder sonst wo) bekomme ich heute 20 EUR dafür, dass ich mir 25 Minuten Werbung anschaue (und dabei meine Daten wie ich mir diese Werbung anschaue zur Verfügung stelle, etc.)?
Youtube zahlt heute so etwa 1,5 EUR pro 1000 Views bei Anzeigen. Im autonomen Taxi müssten in den 25 Minuten also mehr als zehntausend Werbeclips laufen - merkst Du was?

9. November 2018: Von Erik N. an Lutz D.

Das ist bei uns nicht anders, in modernen urbanen Räumen ist das Auto als individueller Statusträger nicht mehr so wichtig. Von den Klassen-/ Studienfreunden meiner Tochter haben zwar die meisten einen Führerschein, nutzen aber Emmy, Eddy, Car2Go, Drivenow, Bahn, Rad, Escooter, Uber oder mytaxi je nach Bedarf. Nur wenige haben ein Auto, und das ist eine deutsche Grosstadt.

Ich habe meinen großen Audi abgegeben, und keinen neuen bestellt.

Was dieser „weiße alte Männer“ Bullshit (nicht von dir) sein soll, ist mir aber nicht klar. Die dicksten Karren fahren libanesische Clanleute, schwarze junge Rapper und Fußballstars aller Hautfarben.


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