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Die EUdSSR
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3. März 2013: Von Stefan Jaudas an 
... was ist daran neu, an dieser Erkenntnis? Die "StiNo"s hatten nie eine andere Chance, als sich wegzuducken, wenn ihnen nur die Wahl zwischen den beiden "Extremen" gegeben wurde. Es ist nämlich nicht so, wie beide Lager immer behaupten, dass, wer nicht 1000%ig (kein Schreibfehler) für das eine Lager sei, der wäre automatisch beim anderen Lager.

Tja, und ein Mann namens Jerry Pournelle (OK, der ist nur Sci-Fi-Autor) hat mal postuliert, dass es keinen echten Unterschied gibt zwischen Faschisten und Kommunisten. Die sind am gleichen Ende der Staatsverherrlichung seiner Politlandkarte. Da muss ich sagen, ich sehe das Heil da auch eher irgendwo in der Mitte, und nicht am Rand. In den Ecken schon gar nicht ...

Für mich sind das zwei Seiten der gleichen Medaille. Wenn man mal anschaut, was die Kernpunkte des Ur- Faschismus sind, dann deckt sich das erschreckend mit den Kommunisten. Und der Rand der Medaille ist erschreckend schmal ...

Die EU auf dem Weg zur EUDSSR? Auch wenn es noch eine Weile dauern wird, bis die EUDSSR einen GULAG einrichtet, in manchen Dingen sind Ähnlichkeiten nicht ganz zufällig:
  • Verlust an Mitwirkung der Bürger
  • Herrschaft einer demokratisch weder legitimierten noch kontrollierbaren Kaste von Eurokraten
  • Immer mehr sinnlose, sinnentleerte Bürokratie, die nur den Bürokraten und deren jeweiligen Lieblingslobbyisten nutzt, und sonst keinem
  • Gängelung von Bürgern und der mittelständischen Wirtschaft durch eben diese sinnlose Bürokratie
  • Entstehung einer völlig isolierten und abgehobenen, dafür aber bestens versorgten neuen herrschenden Klasse
  • u.v.A.m.
So hat sich die europäische Einigung vor 50 Jahren sicher keiner vorgestellt.

Ich kann mich noch an die Analysen der kommunistischen Zustände in der westlichen Presse 1987-1989 erinnern. Da war immer von "Verschwendung" die Rede, "Red Tape", "falsche Prioritäten", "Inkompetenz", usw. So manchen Artikel von damals könnte man wohl fast wörtlich auf die EU anwenden.
3. März 2013: Von Urs Wildermuth an Stefan Jaudas
Stefan,

genau so ist es. Und wenn man jetzt sieht, was in diversen EU Ländern abgeht, wo die Bürger mittlerweile derart in der Enge sind, dass sie schlicht nicht mehr überleben können unter dem Diktat der EU, des Euro und der ausufernden Bürokratie, dann kriegt man schon eine Vorstellung davon, wie das weitergehen wird.

In Italien haben wir nun ein Patt, das zu Neuwahlen führen wird. Passiert dies, ist die Chance gross, dass die Bürgerbewegung von Grillo die Mehrheit kriegt. Und der hat nur ein Programm: Sofort raus aus dem Euro. Wie weiss er nicht, er wird mit der Macht kaum umgehen können aber er wird sie kriegen, wenn nicht sehr schnell was passiert.

Bulgarien: Die EU hat dort beim Beitritt den Grundstein für den Meltdown gelegt, der zur Zeit abgeht. Bulgarien war vor der EU Stromexporteur, hatte mit seinen 3 AKW's mehr als genug Strom für Bevölkerung und verdiente gutes Geld mit dem Export. Die EU schloss 2 der 3 Reaktoren als Beitrittsbedinung ohne aber für Ersatz oder Alternativen zu sorgen. Jetzt sind die Bulgaren abhängig von zwei ausländischen Stromlieferanten, ein Tschechischer und einer aus Oestereich. Resultat, gallopierende Inflation bei den Energiepreisen, ein normaler Bürger der gut 200 Euros pro Monat verdient kann den Strom nicht mehr zahlen, der nun tw über 400 Euros beträgt. Die Menschen gingen verständlicherweise auf die Strasse und schossen die Regierung ab, die zwar sehr viel positives geleistet hatte in Sachen Infrastruktur, Korruptionsbekämpfung und Kamf gegen die Mafia, dem Europäischen Spardiktat strikte folgte und als Konsequenz nichts tun konnte für die Leute. Diese Regierung wurde in den Rücktritt gewzungen... Resultat: Extremisten aller Facon schaaren die Leute um sich, die schlicht kein Geld mehr haben um zu leben, weil ihnen, wie sie es sehen, "Europäische Monopolisten" die Lebensgrundlage entziehen! Und die Extremisten sind von Siderov und seiner Rechtsnationalen "Ataka" bis Kommunisten alle und kriegen Zulauf. Kennen wir sowas nicht?

Nur zwei Beispiele, es gibt genug andere, wo das Gefühl der Bevölkerung immer extremer gegen die EU geht. Die Engländer wollen ja selbst abstimmen lassen...

Woran scheitert das alles? An der totalen Überbürokratisierung, der Entdemokratisierung und der immer weiter gehenden Radikalisierung. Die Menschen in Bulgarien und anderen Südstaaten sind heute schon so weit, dass sie unter dem Brüsseler Diktat zusammenbrechen. Bei uns werden immer mehr Menschen und Unternehmen unter den Brüsseler Gesetzen arbeitsunfähig und damit steht uns hier genau das gleiche bevor wie den Südstaaten heute schon. Sei es, dass die gesamte GA zu Grunde geht und damit ein paar 10tausend Leute mal per Dekret arbeitslos werden oder ob unter Brüsseler "Umweltgesetzen" auch bei uns der Strom bald nicht mehr bezahlbar ist... aufzählen bringt hier nix, alles ist in Gefahr.

Wenn die EU hier den Nobelpreis abkassiert exakt dann wenn Europa wegen ihrer eigenen Politik auseinaderzufallen droht, ist wohl ein hilfloses Zeichen ein paar Phantasten, die entweder die Realität nicht sehen wollen oder aber sie sehr wohl sehen und einen verzweifelten Akt versuchen um die Leute zur Vernunft zu bringen. Helfen wird's wohl nix, stattdessen sehen sich diese Leute noch bestätigt.
4. März 2013: Von Norbert S. an Urs Wildermuth
nicht nur in England, sondern auch in Deutschland tut sich etwas https://www.wa2013.de

mfG
5. März 2013: Von Stefan Jaudas an Norbert S. Bewertung: +1.00 [1]
Mit Verlaub, der Link ist populistischer Blödsinn.

Dass der Euro (aus politischen Gründen) ein paar böse Geburtsfehler mit auf den Weg bekommen hat, heißt nicht, dass wir nicht vom Euro nicht profitiert hätten. Man muss sich nur mal anschauen, wie der Schweizer Franken unter Druck gekommen ist, als anläßlich der geborstenen US-angelsächsischen Immo- und Finanzblase alle Welt in eine "sichere" Währung fliehen wollte. Das hätte locker auch die D-Mark sein können. Und dann wäre es nix gewesen mit dem wirtschaftlichen Erfolg der letzten 5 Jahre.

Aber aus politischen Gründen hat man eben nicht nur zugelassen, dass Leute dem EURO- Club beitreten, die nicht wirklich qualifiziert dafür waren und sind, sondern sogar Betrüger mit offenen Armen aufgenommen. Und ja, ich nenne die Betrüger wegen der frisierten Bücher, und zumindest die verantwortlichen Politiker als auch die sogenannten Fachleute der Hochfinanz wußten Bescheid, auch wenn dann ganz plötzlich alle ganz überrascht getan haben.

Das gilt analog für die EU.

Ergo, man muss an ganz anderer Stelle ansetzen. Der Fisch fängt vom Kopf her das stinken an. Und dieser Fisch hat mindestens 17 (Eurozone) bzw. 27 (EU) Köpfe.

Kudos ans schweizer Wahlvolk zur Abstimmung letztes Wochenende. Wir befinden uns im Jahre 2013 n.Chr. Ganz Europa ist von Bürokraten und Abzockern besetzt... Ganz Europa? Nein! Ein von unbeugsamen Helvetiern bevölkertes Land hört nicht auf, Widerstand zu leisten ... ;-)
5. März 2013: Von  an Stefan Jaudas
Ist doch mein Reden: Da wo mehr direkte Demokratie, da vorsichtigere Politiker.

Eine von den Bürgern per Referenden plebiszitär (mit-)gestaltete, föderativ und subsidiär aufgebaute Europäische Konföderation würde viel mehr Akzeptanz finden als der zentralistische Moloch EU der Regierenden. Aber wer hört schon auf mich ... oder Fuhrmeister?

Banane
5. März 2013: Von Wolff E. an Stefan Jaudas Bewertung: +1.00 [1]

Na ja, so richtig Blödsinn? Ich weiß nicht. Es gab/gibt schon immer mal wieder sowas. Dies hier schon länger. https://www.buergerkonvent.de/kontakt-neu/impressum/

Ob das Ganze Sinn macht oder nicht ist erst mal sekundär. Es zeigt aber, das sich so mancher ernste Gedanken macht. Und wenn man die Namen der Gründer liest, sind das im Gegensatz zu den Piraten gebildete Leute (sofern die Dr-Titel nicht ge-gutenbergt sind).

Das die EU immer weiter Geld in kranke Staaten und Banken pumpt kann auf Dauer auch nicht gut gehen. Es denkt doch jeder "klamme" EU-Staat, ich mach so weiter, die EZB wird es schon richten. (Griechenland, Zypern, Italien evnetuell auch wieder) Es ist wie mit dem Kind und der heißen Herdplatte. Das Kind (EU-Staat) muss sich einmal richtig die Finger (Staat pleite) verbrennen, dann erst lernt das Kind (EU-Staat), was geht und was nicht. Die Argumentation, das Deutschland vom Euro profitiert hat, ist nur die halbe Wahrheit, inzwischen kommt der Wirt und macht die Rechnung für die voreiligen EU-Eingemeindungen. Und Oh Wunder, Deutschland darf bürgen und vermutlich bald zahlen. Da ist dann der ganze "Euroexportvorteil" schnell aufgebraucht. Dann lieber wenig bis kein Wachstum, aber dies auf soliden finanziellen und personalpolitschen Fundamenten. Wenn ich meine Firma so führen würde, hätte meine Bank mir schon längst das Konto gekündigt, das Finanzamt die Steuerfahndung auf den Hals gehetzt und ich wäre auf den Bahamas oder im Knast. Aber pleite wäre ich auf jeden Fall.

Was den Euroaustriit betrifft, es sollte nicht Deutschland aus dem Euro raus sondern die Staaten, die sich reinmogelten, die ihre Schulden nicht mehr zahlen können, deren Wirtschaft schrumpft. Diese Staaten könnten durch Abwertung preiswerte Arbeitsplätze schaffen und so ein Wirtschaftswachstum erzielen. Es geht mir langsam etwas "auf den Zeiger", das viele EU-Politker meinen, wir müssten alles anpassen und auf "Norm" bringen. Diese "linke" Energie hat noch nie wirklich funktioniert. Es fällt halt immer leicht, etwas umzuverteilen, was man selber nicht hat, man hat dafür ja auch nicht gearbeitet.

Es gibt nun mal kein grenzenlosen Wachstum, das sollte jedem klar sein. Und wenn was in der Medizin grenzenlos wächst ist dies leider Krebs und mittel- bislangfristig tötlich.

Ich wollte mich dazu eigentlich nicht äussern, aber es brennt mir doch etwas unter den Nägeln und es ist meine bescheidene Meinung, die mit Sicherheit nicht endgültig ist bzw. nicht alle Fakten berücksichtigt hat, da dieses Thema für mein Pilotenhirn doch recht komlex ist. Es ist mehr eine Momentaufnahme bzw. etwas was in vielen Bürgern ist und auch mal gesagt werden muss.

So, heute nachmittag gehe lieber fliegen als mich weiter mit dem Sand im Getribe von Europa zu beschäftigen. Habe heute wieder für ein Jahr ein neues Medical bekommen. Das Geld ist dann zwar auch futsch, aber ich hatte mal eine Stunde "keine Sorgen".

5. März 2013: Von  an Wolff E. Bewertung: +1.00 [1]
Ein Aspekt, der meines Erachtens in der Diskussion um den Euro viel zu wenig beachtet wird, ist die mangelnde Binnenwertschöpfung einer Volkswirtschaft, die mit einer stark unterbewerteten Währung arbeitet. Ähnlich wie die Volksrepublik China profitiert die BRD von einer für ihre Volkswirtschaft unterbewerteten Währung. Das hilft den Exporten, führt im Inland aber zu einer verminderten Wertschöpfung. Die Realeinkommen der arbeitenden und Hartz IV empfangenen Bevölkerung in der BRD sind seit vielen Jahren geschrumpft bzw. besten Falls gleichgeblieben. Vom Exportboom profitieren in erster Linie die großindustriellen Exporteure (das war jetzt nicht so schwierig) und die Aktionäre, sprich "Finanzmärkte". Der breiten Masse käme eine bessere Binnenwertschöpfung in Form von höherem Wohlstand direkt zugute.

Während Deutschland, um seine Zahlungsbilanz ins Gleichgewicht zu bekommen, also einen höher bewerteten Euro bräuchte, wäre dieser für den europäischen Süden Gift. Hier zeigt sich die ganze Crux einer politischen Währung, die einem heterogenen Wirtschaftsraum aufgezwängt wird.

Die nächste Crux ist, wie man aus so einer Nummer wieder herauskommt. Würde die BRD heute aus dem Euro austreten oder dieser aufgelöst und nationale Währungen wieder eingeführt werden, würde die Neue Deutsche Mark (in der Republik Bayern natürlich Gulden und Kreuzer) sofort aufwerten. Spekulieren wir mal mit einer Parität zum ebenfalls ja künstlich "klein gehaltenen" Schweizer Franken, kann sich jeder vorstellen, was aus der Deutschen Exportwirtschaft würde. Nada, rien, niente. Vielleicht könnte ein Wechselkursmechanismus helfen, so wie ihn Europa vor der Einführung des Euro kannte. Mit so einem Mechanismus könnten die Eurowährungen über einen gewissen Zeitraum mit einem Regime festgelegter Wechselkursbandbreiten sukzessive entzerrt werden. Am Ende hätte die deutsche Exportwirtschaft einen Entzug von der Droge "unterbewertete Währung" hinter sich und die Südstaaten säßen wie zuvor auf hohen Zinsen für ihre Staatsanleihen und Währungen mit viel geringerer Wertschöpfung = Wohlstand als mit dem heutigen Euro. Regen oder Traufe?

Banane
1/8-gebilderter, selbsternannter Volkswirt
5. März 2013: Von Lutz D. an 
Was die Volksabstimmung in der Schweiz betrifft, muss man fairerweise anmerken, dass die damit Ihr Aktionärsrecht in weiten Teilen nur auf den Stand bringen, der in Deutschland (mit repräsentativer Demokratie) schon lange herrscht (Entscheid der Aktionäre über Vergütung).
Ich glaube auch, dass uns mehr plebiszitäre Elemente wirklich gut tun würden, man darf aber auch die Nachteile nicht aus den Augen verlieren und die sind in Deutschland ja gut bekannt. Wichtig finde ich, die Parlamente und der einzelnen Abgeordneten zu stärken. Eines der größten Probleme gerade in der Wirtschafts- und Währungspolitik ist ja das Primat der Exekutive. Schaut man sich im Gegensatz dazu die Bundeswehr an, die eine Parlamentsarmee ist, so kann man konstatieren, dass über deren Einsatz relativ vernünftig und ohne große Abenteuerlust entschieden wird. Abendfüllendes Thema, jedenfalls. Fest steht: Was nicht sein darf, ist die Herrschaft unlegitimierter Bürokraten.
5. März 2013: Von Norbert S. an Stefan Jaudas
Mit Verlaub, der Link ist populistischer Blödsinn.

Ohne diesen Satz wäre Ihr Beitrag ja relativ gut gewesen - ist populistisch etwa, wenn man sein Geld retten will?
6. März 2013: Von Hofrat Jürgen Hinrichs an 
Moin,

ich bin mir nicht so sicher, ob mehr direkte Demokratie wirklich vorsichtigere Politiker hervorbringt. Vielleicht bringt sie ja auch mehr populistische Politiker hervor.

Wie wäre es denn, in einer direkten Demokratie die Bürger in der Umgebung eines GA-Platzes, von dem aus sie nicht in den Urlaub fliegen, über diesen Platz abstimmen zu lassen, vielleicht gerade dann, wenn irgendwo ein spektakulärer Unfall passiert ist?

Wie ist es mit einer Abstimmung über die Todesstrafe nach einem besonders scheußlichen und öffentlichkeitswirksamen Verbrechen?

Wie ist es mit einer Abstimmung über....?

Ich denke, dass die manchmal zähen Prozesse der Debatten in der repräsentativen Demokratie in einem Land mit der Wirtschaftsmacht und Größe von Deutschland einen wichtigen Puffer gegen solche spontanen, emotionsgeladenen Entscheidungen darstellen.

Just my 2 cents

Grüße
6. März 2013: Von Pelle Goran an Hofrat Jürgen Hinrichs
Es gab eine Zeit in der Politik von einer Elite geführt wurde, mal völlig aussen vor gelassen wie diese Elite definiert wurde. Ein Grund dafür war die Ungleichverteilung von Talent, Befähigung und Geschick. Für die Arbeit der Führung haben dann diese Personen Verantwortung für ihre Untertanen übernommen (nach jeder "demokratischen Befreiung" ging es den Befreiten zumeist schlechter - die Sklaven hatten ihren Massa verloren und verlernt wie man selber lebt - die Leibeigenen hatten nach Abschaffung des Landadels keine Ahnung vom Wirtschaften - nach der Wende hatte "das Volk" leider nicht den Schwung westdeutschen Blödsinn gleich mit abzuräumen ... In einer Demokratie, wie wir sie heute haben, sind wir schon sehr nahe an einer Basisdemokratie und erleben gerade jetzt die Nachteile. Wir haben Verantwortung entpersonifiziert - geben Geld per Zwangsabgabe an irgendeine politische Macht wie einen Ablassbrief um unsere Gewissen zu beruhigen, statt rechts und links zu schauen ob es dort jemanden gibt der bedürftig ist und ihm zu helfen - wir lassen immer neue Strukturen erfinden in denen Politiker uns weiter in Orwellsche Abhängigkeit führen um ihre eigene Macht auszubauen etc. In einer Zeit abnehmender individueller Gedankenleistung, in der "gegoogelt" statt nachgedacht wird, einer abnehmenden individuellen Intelligenz, einem übermässigen Umverteilungsfaschismus (Chancengleichheit bedeutet die selben Chancen zu haben, nicht das selbe Ergebnis zu erreichen), wo soll bei einer Gesellschaftsmasse dann eine intelligente Mehrheitsentscheidung herkommen? Hier haben wir ein echtes Mentalitätsproblem mit der deutschen Eierschaukelei, die Helmut Kohl als Freizeitpark Deutschland bezeichnete und der heute bei weitem größer ausgebaut ist.
6. März 2013: Von Hofrat Jürgen Hinrichs an Pelle Goran Bewertung: +1.00 [1]
Moin,

bitte mich nicht falsch verstehen. Ich bin unbedingt für eine demokratische Staatsform, weil ich der Überzeugung bin, dass nur diese in der Lage ist, einen irgendwie gearteten Interessenausgleich zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen herzustellen, was natürlich immer dazu führt, dass Kompromisse entstehen, mit denen im schlimmsten Fall niemand so ganz zufrieden ist. Dass es nach Entwicklungen von nichtdemokratischen zu demokratischen Strukturen den Betroffenen jeweils schlechter ging, ist so nicht nachzuvollziehen. Zumindest zeigen die Ergebnisse der Glücksforschung, dass das Leben in einer Demokratie ein Faktor (von vielen) ist, der zu einer höheren Lebenszufriedenheit führt und zwar relativ unabhängig vom individuellen Wohlstand.
Dass in schwierigen Zeiten der Ruf nach "Starken Entscheidern" laut wird, ist zwar menschlich, aber davon sollten wir uns nicht verführen lassen.

Grüße
6. März 2013: Von  an Pelle Goran
Ehrlich gesagt, übernehme ich gerne Verantwortung für mich und überlasse sie ungerne anderen. Zumal Politikern. Noch dazu solchen, die mir sagen wollen, was gut für mich ist und wie unbeeinflusst von Lobbies sie ihre Gesetzestexte von der Rechtsabteilung bei Goldman Sachs entwerfen lassen.

Dass die Demokratie die mühsamste, unvollkommenste und beste aller Regierungsformen ist, haben wir ja schon etwa 75 Postings weiter oben festgestellt. Frage ist, wie wir sie ausgestalten. Da bin ich einfach der Meinung, dass die derzeitige Parteiendemokratie in der BRD nicht optimal und der Aufbau der EU schlicht eine Sauerei ist. Ob ich CSU, SPD, FDP oder Grüne wähle, macht in etwa so viel Unterschied, wie wenn ich Strom von EON, RWE oder Vattenfall beziehe und mit Telekom, eplus, o2 oder Vodafone telefoniere. 84 % unserer Gesetze kommen sowieso ohne direkte demokratische Legitimation aus Brüssel.

Aber es gibt so etwas wie den gesunden Menschenverstand. Wenn man genügend Menschen abstimmen läßt, wird auch etwas Vernünftiges dabei herauskommen. Geht in der Schweiz, geht in Bayern, geht auch in Italien, wo man sich des Diktats aus Berlin/Brüssel/Paris gegenüber fed-up gezeigt hat.


An scheena Dog,
DaWoidda
6. März 2013: Von Stefan Jaudas an Norbert S.
... keineswegs.

Aber die einseitige Verteufelung des EURO an sich, die ist schon populistisch.
6. März 2013: Von Pelle Goran an  Bewertung: +1.00 [1]
Es ist schön, festzustellen dass es doch noch ein paar Menschen gibt die ihr Leben nicht an die Politik abgeben wollen.

These: Demokratie ist solange eine sinnvolle Staatsform, wie die Wahlberechtigten aus ihrer Mitte die für eine Aufgabe Befähigsten auswählen. Dabei ist es egal welche Befähigung dies darstellt, solange diese Anforderung transparent dokumentiert ist.

Solange also eine Demokratie sich selbst eine Elite wählt, dann ist das OK. Nur wenn die Selektionskriterien nicht mehr auf sachlicher Qualität beruhen, sondern populistischen Mechanismen folgt, dann haben wir ein ähnliches Problem wie vor ungefähr 90 Jahren und auch die möglichen weiteren Entwicklungen könnten auch heute wieder ähnlich ablaufen. Die geistige Plattform für totalitäre Beherrschung gibt es jedenfalls in Deutschland sehr ausgeprägt - egal in welcher politischen Farbe man das anmalt.

Die, in meinen Augen naive, Vorstellung, dass man nur genügend Menschen abstimmen lassen muss, um so etwas wie einem gesunden Menschenverstand zu folgen, teile ich nicht - gerade aus den Erfahrungen der letzten 20 Jahre und dem Entstehen des Moloch EU. "Gesunder Menschenverstand" ist meiner Meinung nach eben kein Allgemeingut mehr - jedenfalls weitgehend in Deutschland ! - und das Vertrauen darauf grob fahrlässig. In diese Falle sollten wir uns nicht wieder begeben, denn Dinge, die in anderen Ländern recht gut funktionieren - zB so etwas wie die Schulausbildung in Skandinavien und Finnland - können bei uns gnadenlos scheitern.
6. März 2013: Von  an Pelle Goran
"Die geistige Plattform für totalitäre Beherrschung gibt es jedenfalls in Deutschland sehr ausgeprägt - egal in welcher politischen Farbe man das anmalt."

Volle Zustimmung, auch wenn die meisten deutschen Foristen das sicher nicht gerne hören bzw. lesen. Man könnte sogar noch etwas weiter gehen und sich fragen, wieweit eine gewisse "geistige Plattform für totalitäre Beherrschung" NPD und NSU Vorschub leistet, und wie es kommt, dass die NPD nicht schon längst verboten ist. Als legale Partei erhält die NPD Mittel aus der Parteienfinanzierung und, ob wir wollen oder nicht, Sie und ich, wir finanzieren sie über unsere Steuern mit.

Zu Ihrem letzten Absatz nur soviel: Ich hatte nie die Gelegenheit, über die Mitgliedschaft der BRD in der EU abzustimmen. Ich hatte nie die Gelegenheit, über Aufbau und Gestaltung der EU oder die Einführung des Euro abzustimmen. Die Schweizer hatten diese Gelegenheit ... und haben gegen den Beitritt zur EU votiert. Das hat damals zwar den Röschtigraben vertieft, aber angesichts der heutigen Verhältnisse in der EU wird vielleicht so mancher Romand, der damals mit ja gestimmt hat, darüber froh sein, dass die Deutschsprachigen den Beitritt mehrheitlich ablehnten. Jedenfalls werden sich die Schweizer heftig dafür bedanken, wenn Sie Vertrauen in den gesunden Menschenverstand und in Volkes Wille als grobe Fahrlässigkeit bezeichnen.

Grüße
Banane
6. März 2013: Von Hubert Eckl an  Bewertung: +0.67 [5]
Ihr habt alle miteinander " den Schuß nicht gehört", lebt wie die Made im Speck die sich drüber beschwert, daß früher der Speck noch fetter war! Ja, redet nur ein totalitäres System herbei: fein. Soeben kommt ober die Nachrichten der neue Armutsbericht. Obwohl von der Hoffnung getragen, daß Euer vermeintliches mastermind evel nie wirklich eintreten möge, macht sich bei mir fiktive Schadenfreude breit, daß Euch beschworenes System den Arsch aufreissen würde, mit Verlaub. Sonst bleibt nur mildes Fremdschämen .... und Schweigen fürderhin.
6. März 2013: Von Lutz D. an 
Die Wahrheit ist doch, dass die Schweiz de facto Mitglied in der EU ist - ohne auch nur irgendetwas mitbestimmen zu dürfen. Von Schengen über den Binnenmarkt bis zur Währung - überall ist die Schweiz gefangen in den Überlegungen anderer.
Ich will das jetzt nicht weiter werten - stelle das nur fest.
6. März 2013: Von  an Hubert Eckl Bewertung: +1.00 [1]
Also das verstehe ich jetzt nicht. Ich setze mich für eine größere Mitwirkung der Bevölkerung, mehr Volksabstimmungen, ein subsidiär und föderativ aufgebautes Europa ein, nenne mehrmals die Schweiz als Musterbeispiel für eine Demokratie, in der der die Macht der Politiker durch Volksabstimmungen eingeschränkt ist. Und Sie sagen, ich würde ein totalitäres System herbeireden. Da blicke ich nicht mehr durch. Können Sie mir diesen Zusammenhang bitte erklären?

Grüße
W. Pohl
6. März 2013: Von Hubert Eckl an  Bewertung: +1.33 [2]
Ach, eigentlich wollte ich nix mehr schreiben in dem braun angekokelten Spießer- Ratatouille. Meinetwegen:
In diesem Forum ist die soziologische Grenzschicht zwischen laminar strömenden sorgenfreiem Wohlstand, sogar Reichtum, und
dem bedrohten Gildebürger, der Spezies der Krämerseelen, welche mit Zähnen und Klauen an alten Pfründen festhalten, sehr schön zu sehen. Letztere sehen überall eine Bedrohung, am Liebsten durchs längst zahnlose Gespenst über Europa: Der Linken. Das hat was mit dem Jaulen des Adels wie weiland vor der bürgerlichen Revolution zu tun. Nein, was schreib ich, viel besser: Es ist genau der gleiche Reflex mit dem das mercantile servile Bürgertum mit fliegenden Fahnen zu den Nazis übergelaufen ist. Das Feinbild stimmt. Letzlich egal wer, nur nicht man selbst. Es sind immer die Umstände, nur nicht das eigene Versagen.
7. März 2013: Von Pelle Goran an Hubert Eckl Bewertung: +2.00 [2]
Zunächst einmal ist die Bestätigung von Godwin's Law keine Glanzleistung und dem Thema auch unangemessen. Trotzdem verliere ich einmal ein paar Worte, in der Hoffnung vielleicht etwas an der schrägen Realitätswahrnehmung zu verändern.

Eine Diffamierung der letzten noch zu kaufmännischem Denken Fähigen als Krämerseele nehme ich persönlich. Ohne wirtschaftlichen Sachverstand wird die Realität den Threadtitel schneller überholen als die Restwahrnehmung einiger Personen zur Aufnahme fähig sein wird. Wir leisten uns eine verselbstständigte politische Kaste, der wir keinen Einhalt geboten haben, als sie die ihnen übertragene Verantwortung ohne Kontrollmöglichkeit nach Brüssel weitergereicht haben.

Die Gefahr für das Individuum Mensch, und das betone ich hier nochmals, ich rede von der Bundesrepublik Deutschland, nicht von der Welt allgemein, die hat sich von uns Idioten sowieso weitgehend abgekoppelt und unsere europäischen Nachbar liegen schon vor Lachen über uns im Graben - geht von einer unheilvollen Bewegung zum Totalitarismus aus. Die so urdeutsche Beeinflussungsmaschine ist dabei weder rechts noch links, denn es ist ihr am Ende egal welche politische Farbe darauf gepinselt wurde. Es geht darum Menschen nach Ideologien zu formen und von einer politischen Kaste abhängig zu machen - Abschaffung von Eigentum, Entpersonifizierung von Verantwortung, Alimentieren auch der letzten gemüsenahen Bevölkerungsschichten als Stimmvieh, Dreinschlagen auf das System Kapitalismus - im schlimmsten Fall Dinge wie "der gestaltende Staat", eine neuere Reinkarnation des KBW Gedanken der methodisch fast identisch auch am rechten Rand verwendet wird - da sind sich ultralinke und ultrarechte nämlich einig.

Historisch hat das merkantile Bürgertum übrigens eine wichtige Aufgabe gehabt, es hat uns überhaupt erst eine steuerbare Methode zum Transfer der Ergebnisse von Leistung geliefert - Geld (die Historiker mögen die stark verkürzte Darstellung verzeihen). Die Umverteilung von Leistungsergebnissen ohne eine Konversion in Geld führte in der Vergangenheit stets zu gesellschaftlichen Katastrophen und ich erkenne auch heute keinen Ansatz, dass sich dies ändern könnte. Chancengleichheit ist eben keine Ergebnisgleichheit.
7. März 2013: Von Erwin Pitzer an Pelle Goran
ich oute mich hier, unter lauter vertretern der geistigen elite, als besucher der damals, (vor 60/70 jahren sogenannten) volksschule.

die bedeutung von Reinkarnation kann ich mir noch zusammenreimen -wieder Fleischwerdung-, kommt von carne.

aber was beinhaltet der KBW Gedanke ?
7. März 2013: Von Norbert S. an Erwin Pitzer
wohl KBW "Kommunistischer Bund Westdeutschland"
bezeichnend, wer alles Mitglied war lt. Wikipedia:

Einige seiner ehemaligen Mitglieder waren später in der Bundes- und Landespolitik in führenden Positionen erfolgreich
(Reinhard Bütikofer, Winfried Kretschmann,
Ursula Lötzer, Krista Sager und Ulla Schmidt).

Der Marsch durch die Instanzen halt.
7. März 2013: Von Gerhard Städtler an Pelle Goran
@Pelle Goran und Walther Pohl

....vielen Dank für Eure Unermüdlichkeit. Die Menschen auf den oberen Decks der Titanic feierten auch dann noch, als unten das Wasser bereits hereinlief und die ersten ertranken. Viele auf den oberen Decks wären, hätte man sie befragt, wahrscheinlich der Meinung gewesen, daß es ihnen noch nie so gut ging und sie noch nie so viel von dem gebotenen Luxus gehabt hätten. Wozu sich also allzuviele Gedanken über die „Schräglage“ machen. Schließlich kann nicht sein, was nicht sein darf. Kritiker der „Schräglage“, die darauf verwiesen hätten, daß es egal ist ob das Schiff nach LINKS oder RECHTS oder geradeaus kippt, um anschließend doch zu versinken, hätten sich wahrscheinlich damals auch schon den Zorn der Realitätsverweigerer zugezogen, die gesagt hätten „Ihr lebt wie die Made im Speck die sich drüber beschwert, daß früher der Speck noch fetter war!“. Kassandra, eine junge Göre in Troja vor über dreitausend Jahren, hatte sich auch den Zorn der Realitätsverweigerer zugezogen. Und was lernen wir daraus, vielleicht nicht alle - die meisten von denen waren kurze Zeit später tot...

7. März 2013: Von Norbert S. an Norbert S.
one hundred .... checked

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