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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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22. Januar 2018: Von Achim H. an Tee Jay Bewertung: +7.00 [7]

Es ist schön, dass Du komplexe Zusammenhänge für uns BILD-Leser unterkomplex zusammenfasst.

Leider hast Du wohl den Bericht nicht gelesen. Die BFU argumentiert hier nämlich pro Dr. Kirklies und pro Datensammlung. Man kann dem LBA kaum vorwerfen, dass es nicht versucht hätte, den Datenschutz auszuhebeln, nur ist es auf berechtigten Widerstand gestoßen.

Der AME hat einen Fehler gemacht, ein Fehler der so komplex ist, dass dafür viele Seiten an Herleitung benötigt werden. Das LBA hat keinen kompletten Zugriff auf die Patientenakte und somit den Fehler nicht entdeckt.

Ich würde sagen, so etwas passiert halt mal ab und an.

22. Januar 2018: Von Tee Jay an Achim H. Bewertung: +1.00 [1]

Auch wenn ich Deine Befürchtung teile. Aber eine funktionierende Organisation muß nicht zwangsläufig zu einer zentralen Volldatenerfassung führen. Als "contributing factor" lese ich zumindst die parallel eistierenden bzw. durch den Opt-Out hinausgeschobenen gesetzlichen Rahmenbedingungen, die erst zu Unklarheit führten. Begünstigt durch einen raschen Wechsel der Ärzte (3 Stück binnen 2 Jahre) und dem Umstand daß er "als Fußgänger" und nicht als "fliegender Pilot" vorstellig wurde:

"Hierbei ist die Tatsache, dass der Pilot im Rahmen seiner kardiologischen und hausärztlichen Versorgung nicht explizit als Pilot, sondern als nichtfliegender Patient vorstellig wurde, ein beitragender Faktor. Es erscheint wahrscheinlich, dass die ärztliche Beratung des Piloten differenzierter ausgefallen wäre, als bei einem nicht aktiv fliegenden Patienten"
Mal naiv in den Raum gefragt: Wenn z.B. das Vorhandensein einer Piloten-Lizenz als Flag bei einer Krankenkasse hinterlegt ist und beim untersuchenden Arzt - egal welcher Disziplin - darauf hin sofort ein Lämpchen aufleuchtet, dann könnte dies mit ins ärztliche Gespräch fliessen. Wenn bei kritischen, medizinischen Fällen, wie dem gegenständlichen hier, ein 4-Augen Prinzip von zwei AMEs geben würde, die beide einstimmig zu einer Beurteilung kommen müssen, dann bräuchte ein LBA keine zentrale Datenhaltung von allen zu betreiben. Es gibt garantiert noch mehr organisatorische und technische Möglichkeiten die verhindern, daß Verwaltungsangestellte sich mit medizinischen Dingen (von denen sie keine Ahnung haben) und Ärzte mit Verwaltungsakten rumschlagen müssten (was denen weder bezahlt wird sie von wichtigeren Dingen abhält). Aktuell haben wir eine Lösung zu Lasten aller, am meisten der Piloten. Der nächste Datenleak, mit hunderttausenden von Gesundheitsdaten, ist da mit Ankündigung.
Man könnte auch zur Schlußfolgerung kommen, daß das Instrument "Medical" zur Unfallverhütung schlicht nicht funktioniert und nicht ohne Kolleteralschäden bei Datenschutz (Menschenschutz) und elementarer Grundrechte fortbestehen kann. Dann müsste die logische Konsequenz lauten: Abschaffen für nicht gewerbliche Hobby- und Privatpiloten. Zur letzteren Annahme könne man allein schon bei der statistischen Relevanz der tatsächlichen Unfallzahlen gelangen. Jedes Jahr sterben tausende im Strassenverkehr. Hingegen dürfte die Anzahl der Unfaltoten bei Flugunfällen im überschaubaren Bereich liegen. Mit Augenmaß hat das IMHO wenig zu tun.
22. Januar 2018: Von Achim H. an Tee Jay Bewertung: +3.00 [3]

Ein Medical wird von der ICAO gefordert. Eine Lizenz ohne Medical ist möglich, aber nicht ICAO-konform. Die USA haben solch eine nonkonforme Lizenz ohne Medical geschaffen: https://www.faa.gov/news/updates/?newsId=87125

Ich meine auch, dass ein Medical unterm Strich bei Privatpiloten keinen erwiesenen Nutzen hat. Wir werden aber nicht davon wegkommen bei Lizenzen, die über Grenzen hinweg eingesetzt werden können. Vielleicht wird es einmal ein LAPL ohne Medical geben.

Jede Reaktion auf einen Einzelfall, bei dem jemand durch das Detektornetz des Medicals gerutscht ist, führt zwangsläufig zu Nachteilen für alle anderen. Daher: Kirche im Dorf lassen.

22. Januar 2018: Von Chris _____ an Tee Jay

Zu dem Schluss, dass das Medical als Unfallverhuetungsmassnahme im Privatfliegerbereich unverhaeltnismaessig ist, ist ja auch die FAA gekommen.

22. Januar 2018: Von Alexander Callidus an Tee Jay

Habe ich das richtig verstanden: Du würdest eine Lösung mit ‚gesundem Menschenverstand‘ der behandelnden Ärzte und besserer Information über die mededizinischen Anforderungen ihres Patienten befürworten?

22. Januar 2018: Von Tee Jay an Alexander Callidus

Ein ganz platter Vergleich: Dem unzurechnungsfähigen Kollegen am Schützenfest, der im Suff im Auto nachhause fahren will, wird kurzerhand auch der Schlüssel abgenommen und ein Taxi gerufen.

Weißt Du, ich halte das "Instrument Medical" ja grundsätzlich für ein sinnvolles. Ich denke auch, daß es eine Instanz geben muß, die einem die Grenzen aufzeigen muß, wenn dieser nicht von selbst auf den Gedanken kommt, im gesetzten Alter oder bei schwerer Erkrankung am Boden zu bleiben.

Ja, das zu entscheiden und zu verantworten kann nur in den Händen eines oder mehreren Ärzten mit "gesundem Menschenverstand" liegen und nicht bei einem Verwaltungsangestellten und schon gar nicht bei einem Algorithmus. Wenn aber erwiesenermaßen das "Instrument Medical" nicht funktioniert, dann gehört es entweder abgeschafft oder "richtig gemacht", ohne zentrale Datenhaltung (mein Vertrauen in den Staat, diese sicher zu führen ist nicht existent) und ohne einen aufgeblähten Verwaltungsapperat, den wir alle durchfüttern.

22. Januar 2018: Von Alexander Callidus an Tee Jay Bewertung: +3.00 [5]

Ich sehe den Regelungsbedarf nicht. Man sollte den Patienten/Piloten in Anbetracht des praktisch nicht vorhandenen Risikos für die Allgemeinheit die Möglichkeit nicht nehmen, sich selbst umzubringen.

22. Januar 2018: Von Tee Jay an Alexander Callidus

"Man sollte den Patienten/Piloten in Anbetracht des praktisch nicht vorhandenen Risikos für die Allgemeinheit die Möglichkeit nicht nehmen, sich selbst umzubringen."

Jetzt wird das Eis ganz dünn... Dir ist klar, was Du gerade schreibst?

22. Januar 2018: Von Chris _____ an Tee Jay Bewertung: +2.00 [2]

Mal davon ausgehend, dass Piloten ganz ueberwiegend rational und sicherheitsorientiert handeln (viel mehr als zB der durchschnittliche Autofahrer), und ja auch ihr eigenes Leben bei ihrer Fliegerei mit auf dem Spiel steht, sind ebendiese Piloten mE auch die beste Stelle zu beurteilen, ob sie "fit to fly" sind.

Mir erschliesst sich einfach nicht, warum der Staat das regelmaessig nachpruefen muss.

Um die paar renitenten altersstarrsinnigen Piloten einzufangen, die so lange fliegen, bis sie sich und andere umbringen, wuerde es mE auch eine Untersuchung nach bestimmten Auffaelligkeiten und Unregelmaessigkeiten tun. Zum Beispiel wenn einer Freigaben nicht befolgt, Luftraeume verletzt, auf dem Rollweg landet usw, dann koennte - analog zur MPU beim Auto - eine med. Untersuchung angeordnet werden.

22. Januar 2018: Von Alexander Callidus an Tee Jay Bewertung: +1.00 [1]

Manchmal wundere ich mich schon, was ich so geschrieben habe, stimmt.

Im Kontext dieses Unfalls aber meine ich das genau so.

Ich bin dafür, Piloten aus medizinischen Gründen zu grounden und deshalb halte ich auch ein Medical für sinnvoll. Die Intervalle bei über 50jährigen würde ich wieder auf 2 Jahre verlängern. Ich würde aber die Möglichkeit, mit genügend krimineller Energie durch die Maschen zu schlüpfen, nicht verbauen. Dafür ist a) die Fremdgefährdung minimal und ginge b) die erforderliche administrative Regelung noch weiter in die mir schädlich scheinende Richtung. Daher: „lass sie doch, wenn sie meinen, unbedingt zu müssen“

22. Januar 2018: Von Sabine Henzel an Alexander Callidus Bewertung: +3.00 [3]

Ist das Dein Ernst?

22. Januar 2018: Von Lutz D. an Alexander Callidus Bewertung: +2.00 [2]

Halte ich nicht für konsequent genug.

Die Einschätzung der FAA, dass Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis zueinander stehen, ist doch nicht von der Hand zu weisen. In Deutschland gibt es jetzt ja auch eine Pilotenlizenz ohne Medical. Und natürlich müssen Menschen das Recht auf Suizid haben. Mit Einschränkungen auch ein Recht auf Tötung auf Verlangen. Das Eis ist auf der anderen Seite deutlich dünner.


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