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62 Beiträge Seite 1 von 3
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Mit Bezug auf die Technik stimme ich Dir weitgehend zu, aber beim Passagierbriefing muss ich doch widersprechen. Ich gehörte selbst jahrelang zu den Vollidioten, die ihren Passagieren auf die Frage hin, ob es denn gefährlich sei, antworteten: "Die Fahrt zum Flugplatz ist weit gefährlicher". Wer das so sagt, lügt. In der Regel bewusst. Ich sage mittlerweile: "statistisch nicht gegährlicher als Motorradfahren und hier wie dort kann man seine Chancen verbessern, vor allem durch genug Sprit im Tank und gutem Wetter auf der Strecke. Beides können wir uns gerne nochmal zusammen anschauen. "
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das Risiko beim Motorradfahren gegenüber PKW liegt bei 1:14, gegenüber PKW bezogen auf gefahrene Km.
Nachfolgend ein Ausschnitt Stern vom 17.8.2008
Sicherheitsoffensive im Pkw
Der Stand der Sicherheitstechnik im Auto hat sich enorm verbessert: elektronische Fahrhilfen, Airbags und sichere Fahrzeugzellen haben geholfen, dass sich die die Zahl der Toten auf eine Million gefahrener Kilometer bei den Pkw um zwei Drittel von fast 14 auf knapp 5 von 1991 bis 2005 verringerte. An diesem Sicherheitsfortschritt nehmen die Motorräder nicht teil. Entsprechend verschlechterte sich ihre Risiko-Bilanz gegenüber dem Pkw von achtmal schlechter (1991) auf 14mal (2005). Während der Gesetzgeber Pkw in vieler Hinsicht in die Pflicht nimmt, herrscht angesichts der erschreckenden Entwicklung bei den Motorrädern Desinteresse. "Wenn andere Risikosportarten wie Bergsteigen, Drachenfliegen oder Kite-Surfen diese Getötetenraten hätten, hätte der Gesetzgeber sich längst zum Handeln gezwungen gesehen", sagte der Leiter der Unfallforschung der Versicherer, Siegfried Brockmann.
Da wir Flieger eine solch kleine Gruppe sind, fallen natürlich die absoluten Zahlen bei uns viel kleiner aus.
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Beim Umgang mit Statistiken ist es wichtig die Beiträge anderer sehr genau zu lesen. Ich schrieb ausdrücklich, dass sich meine Werte nicht auf pkm sondern auf Stundenbasis beziehen.
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https://www.soester-anzeiger.de/lokales/wickede/absturz-ruhrwiese-froendenberg-wickede-tank-flugzeugs-leer-3084454.html
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Beitrag vom Autor gelöscht
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GA-Flugzeuge gezielt zu betanken ist sehr sehr schwierig, vor allem wenn es nicht die eigenen sind. Die Kombination aus "entweder volle Tanks oder volle Kabine" und die Schwierigkeit, den Füllstand festzustellen, stellen ein großes Risiko dar.
Ich würde sagen 80% meiner C172-Charterer haben keine Ahnung was volle Tanks sind. Die letzten 3-4cm unter dem Deckel sind bei der Maschine locker 20 Liter pro Seite.
Lieber risikiere ich etwas Überladung als zu knappen Sprit. Ein Kriterium für die Auswahl meiner aktuellen Maschine war, das ich mit 4 Erwachsenen und vollen Tanks fliegen kann aber da gibt es außer der C182 nicht viele Muster, die das erlauben.
In Tannkosh waren im Zelt vor uns 2 ältere Engländer, die zum ersten Mal die C182 ihres Vereins geflogen haben. Man hat ihnen vorher gesagt, die brauche 45l/h und das war es an Vorbereitung. Beim Zwischenstopp in Luxemburg stellten sie beim Anblick der Tankrechnung fest, dass sich noch genau 6l in ihrem Tanks befunden hatten. Aua.
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Auch gerade gelesen, wahrscheinlich Tanks leer ... also, wenn nicht etwas technisches versagt hat, ein Flug ohne Sicherheitsreserve? Wie lange dauert der Flug planerisch, 45 min? Damit wäre beim Start schon fast nur noch Reserve? So ungenau ist kein Peilstab. Das ist dann tatsächlich ein Fehler im Pilotenkopf.
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Das macht mich nur immer mehr betroffen.
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Auch hier muss man sagen - Fehler passieren. Man leistet sich manchmal auch bewusste Klöpse (zB ohne Ölcheck fliegen, nicht mit Peilstab in den Tank, nicht das Wetter gecheckt, nicht w&b Berechnung gemacht etc etc, wer hat ähnliches noch nie gemacht?) - tragisch endet das alles oft erst, wenn die Fehler sich summieren, ein verreckender Motor im Reiseflug ist eben kein Grund zu sterben. Man muss sich dann aber dem Unvermeidlichen stellen. Das geschieht oft, aber eben nicht immer. Da wird dann bei Überladung auf den Startsbbruch verzichtet, bei sinkender Untergrenze geradeaus weiter geflogen oder eben bei leeren oder sich leerenden Tanks alles auf eine Karte gesetzt, im vorliegenden Fall bis zu den Baumwipfeln. Ich glaube nicht, dass das ein Hardwarefehler im Kopf dieser Piloten ist, ich glaube, das ist etwas, das uns alle erwischen kann. Vielleicht ist ein Weg vor dem Flug bewusst die typischsten Notfälle zu briefen, dann folgt der Kopf später dem automatisch viel leichter.
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Auch hier muss man sagen - Fehler passieren.
Das sehe ich komplett anders. Diese Maschine hat mindestens zwei Tanks. Wenn der eine leer wird, dann ist erstens die Warnung mehr als überdeutlich. Und dann MUSS der andere Tank noch zum Flug zur nächsten Tankstelle oder zur kontrollierten Landung auf einer schicken Wiese reichen. Wenn der Pilot nicht entsprechend reagiert, dann handelt er offenkunding grob fahrlässig und dämlich. Da gibt es kein Deuteln und kein Vertun - und auch keine falschen Rechtfertigungen.
Und ja, das muss man auch so deutlich sagen! Damit's der nächste Depp anders macht.
Was uns hier wirklich zu denken geben muss: So ziemlich alle Flugunfälle sind auf etwas zurückzuführen, was im Nachhinein offensichtlich dämlich ist. Es kann uns also alle erwischen. Sollte ich je durch einen Flugunfall ums Leben kommen, gehe ich fest davon aus, dass die Ursache eine war, wegen der ich hier posthum und verdientermaßen mit Spott und Hohn überschüttet werde. DAS ist es, was uns bei der Risikobewertung jedes Fluges erneut im Kopf herum spuken muss.
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Und ja, das muss man auch so deutlich sagen! Damit's der nächste Depp anders macht.
ist, mit Verlaub, arrogant und anmaßend! OK, Du hast es im letzten Absatz relativiert und als Form der Überzeichnung dargestellt ... Dennoch:
Wer schon mal CRM-Training mitgemacht hat, nähert sich der Thematik vielleicht mit etwas anderen Gedankengängen. Die Diskussion hier im Forum zeigt, dass sich der ein oder andere durchaus der Problematik bewusst ist.
Die Frage, einer - wie auch immer gearteten Startstrecken- oder W&B-Berechnung oder -Überlegung etc. ist für mich hier vollkommen unbedeutend. Die sind zu diskutieren, wenn ein Unfall unmittelbar auf diese zurückzuführen ist. Meines Erachtens sind folgende Überlegungen bedeutsam:
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niemand fliegt los im Bewusstsein "heute bau' ich einen Unfall" (mit Ausnahme natürlich von Suizidabsichten)
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wer kennt die Gedankengänge und Überlegungen, die den verunglückten Piloten zu genau dieser Entscheidung veranlasst haben?
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welche Gedanken treiben jemanden, ein gechartertes Flugzeug ggf. auf die, oder eben nicht, auf die Wiese zu setzen?
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was veranlasst jemanden, an den mindestens 5 oder mehr Tankmöglichkeiten vorbeizufliegen?
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welcher Zeitdruck (von aussen oder selbst auferlegt) treibt jemanden an?
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unterliegt jemand falschen Annahmen oder Wahrnehmungen? im Ein-Mann-Cockpit fehlt noch dazu die Reflektion eines zweiten Crewmembers (Stichwort: FORDEC)
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wer unterlag nicht schon mal der Illussion, bei "field in sight" zu denken: "OK, jetzt bin ich schon da", um dann festzustellen, hmm, muss ja doch noch einige Minuten länger bis zur Landung fliegen, als gedacht (Windeinfluss, Traffic, ...)
Aus dem Verständnis für solche - aus der Schreibtischsicht ggf. dumme - Entscheidungen sollten wir für unser eigenes Handeln die nötige Besonnenheit und Überlegung ableiten, um gerade solche Situationen zu vermeiden. Absolut verhindern werden wir sie (leider) nicht.
Ich selbst habe mir mittlerweile angewöhnt, gerade dann, wenn alles "glatt" zu laufen scheint, inne zu halten und nochmals zu checken; lieber mal den anderen vor zu lassen, und ggf. als letzter abzufliegen; bei Landeübungen lieber "full-stop" als "touch-and-go" zu machen; doch noch zu tanken, obwohl beim Flug vorher nur 30 Minuten aus dem Tank geflogen wurden; wieder bewusst Checklisten zu lesen; etc.
Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer. Solch ein Unfall macht um so betroffener, weil etwa 15 km vor der eignen Haustür passiert. Aber jeder Unfall ist einer zu viel! ob 10, 100 oder 1.000 km entfernt...
Wolfgang
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Auch wenn ich der Meinung bin, dass Unfälle passieren und es letztlich genauso schlimm ist wenn ein Kind in China vom Bus überfahren wird oder wenn um die Ecke ein Flugzeug abstürzt, finde ich das mit den leeren Tanks nicht sehr schlüssig.
Die Piper hat zwei Tanks und man kann nur von einem Benzin beziehen. Wenn kein Sprit in der Maschine war, dann müsste der Pilot einen Tank komplett leergeflogen haben (also so dass der Motor steht), dann auf den zweiten umgeschaltet haben und diesen ebenfalls leergeflogen haben. Macht man so etwas? Sehr seltsam.
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@Torsten genau so habe ich es gemeint und geschrieben. Dennoch: ein Deppenfehler allein bringt Dich selten um. Zwei Tanks leer fliegen, Außenlandung verweigern sind schon drei.
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Weshalb auch In Luxemburg Sprit ist wesentlich Biliger in Frankreich, und Landegebürhen auch.Sonst Spa oder Dahlemer Binz
überlanden wenn die Landebahn lang genug ist OK auch wenn nicht zu empfehlen
bin mit unsere c182 sma mit volltank gestarte + 82 kg Problemlos WENN man es Weiss
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Volle Zustimmung. Und noch ein Wort zum Unfallrisiko, angeblich 1:17: Für das Unfallrisikos mit meinem Flugzeug bin nur ich selber verantwortlich (außer, die Werft hat gepfuscht, was mir bei einem Triebwerksausfall mit dem Kolbentriebwerk passiert ist).
Auf der Straße begegnet mir alle paar Sekunden ein Auto, und das mit einem Abstand von oft weniger als 1 Meter. Jede Unaufmerksamkeit des gegnerischen Fahrzeuges (CD-Wechsler bedienen, Zigarette zu Boden gefallen, Anrufe tätigen oder SMS eintippen) führt augenblicklich zur Katastrophe. Oder betrunkene Autofahrer.
Bei gewissenhafter Flugvorbereitung (wozu genügend gefüllte Tanks gehören) und ebensolcher Durchführung (auf Wetter umsichtig reagieren) halte ich mein Risiko im Flieger geringer als im Auto. Jedenfalls musste ich mit dem Flugzeug noch nie Fehler anderer korrigieren wie mit dem Auto, wozu ein Ausweichen in einen Straßengraben zählt und massenhaft Vollbremsungen, weil andere Fahrzeuglenker ihre Überholvorgänge falsch getimed oder eingeschätzt haben. Fakt ist freilich, dass etliche Chaos-Piloten (zu denen ich auch den "sehr erfahrenen" Unglückspiloten hier und Typen wie jenem mit der C414 bei Innsbruck) die Statistik versauen.
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Selbstgefällig
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Fakten. Übrigens auch im PKW lebenslang unfallfrei unterwegs. Ich wage die Behauptung, dass Leute, die alle paar Jahre ein Auto auf der Straße verschrotten, auch keine guten Piloten wären.
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Oh oh, jetzt haben Sie mich zum Überlegen gebracht.
Meine Unfallststistik im Straßenverkehr der letzten Monate kann sich (leider nicht) sehen lassen.
Soll ich meine Lizenz schon mal abgeben ;)
In der ZÜP könnte man ja noch nach Unfallschäden beim KFZ-Versicherer nachfragen und dann die Erfolgreiche Prüfung versagen ;)
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Dennoch: ein Deppenfehler allein bringt Dich selten um. Zwei Tanks leer fliegen, Außenlandung verweigern sind schon drei.
- Start mit nur für den Hinflug ausreichender Treibstoffmenge an einen Platz an dem man nicht tanken kann
- Start mit unwesentlich über Sicherheitsreserve vollem Tank in Verbindung mit keinem Tankzwischenstopp (wieviele Tankmöglichkeiten wurden auf dem Rückflug quasi direkt überflogen, 7?)
- Zwei Tanks und deren Warnungen ausgeflogen (trotz offenbar guter Kenntnis des LFZ)
- keine Sicherheitslandung mit leeren Tanks
- ...
Eine Aufzählung sollte man erst nach Vorliegen des BFU Berichts vornehmen.
Bei aller Tragik der Todesfälle beschleicht mich das unheimliche Gefühl, dass hier elementare Fehler gemacht wurden, die auch hier offen diskutiert werden sollten - damit es dem nächsten nicht passiert.
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Niki Lauda hatte auf der Straße keine bekannten Unfälle und dennoch..
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Er hat im F1-Boliden aber auch nicht seine halbe Familie unangeschnallt transportiert.
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Und was dennoch? Er war ja bei der Mozart nicht dabei.
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Die Liste diverser fliegerischer Heldentaten werde ich hier sicher nicht posten, aber Herr Lauda war ein ausgezeichneter Autorennfahrer. Punkt. Weder Fluglehrer noch Testpilot.
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