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2023,08,30,09,3146026
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Mein Lieblings Klimatologe, Herr Lativ, stellt diese Frage auch gerne in Talkshows. Wenn dann niemand Klimatologe ist, dann lässt er deren Meinung gar nicht mehr gelten. 3 Minuten später, führt er das Nobelpreis Komitee als Beweis an, das es Menschen gemachte Temperaturerwärmung gibt. Denn diese haben ja den Nobelpreis an Al gore vergeben, für seine Doku über die Klimaerwärmung. Die Diskrepanz darin ist ab, das um Nobelpreis Komitee kein einziger Klimatologe ist. In sofern ist die Frage auch hier nicht relevant. Man muss schließlich kein Pferd sein um über Dressurreiter urteilen zu können.
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"Die schweren Unwetter in der Mittelmeerregion lassen sich nach Expertenmeinung wahrscheinlich dem Klimawandel zuordnen. In der letzten Woche seien Niederschläge gemessen worden, die es so in Europa noch nie gegeben habe, sagte der Kieler Meteorologe Mojib Latif im Bayerischen Rundfunk. »Ich glaube, wir waren viel, viel zu sorglos, was den Klimawandel angeht.« Dies ändere sich gerade.
»Klimawandel bedeutet nicht einfach nur höhere Temperaturen, sondern bedeutet vor allem extremeres Wetter, mehr Schadenspotenzial und vor allen Dingen auch eine gigantische Herausforderung«, sagte Latif. Man könne sich ein Stück weit anpassen, aber es gebe auch Grenzen: »Bei solchen Wassermassen, was wollen sie (in Libyen) da noch tun?«"
Dann ist der Beitrag zu ihm zur Attributionsforschung in Derma natürlich auch nur reine Propaganda, nicht wahr? Auch wenn dort zugegebenermaßen die Staudammqualitätsdefizite eher politische Ursachen haben.
Holger, nur weil dir die Nachricht nicht passt, musst du nicht die Boten attackieren. Sondern in Fachzeitschriften mit Peer Review publizieren. Mit Experimenten, Hypothesen, Theorien und Begründungen. Dass ein Wissenschaftler in der Öffentlichkeit keine Fachpublikationen in voller Länge herunterbetet, ist dem Format der Präsentation geschuldet, nicht dem Inhalt.
Man kann sich wirklich darüber wundern, warum die Plattentektonik erst so viel später als die physikalischen Entdeckungen erfolgten, welche uns das Fliegen an sich und das Verständnis der Atmosphärenphysik ermöglichen. Finde ich zumindest. Aber wenn man das Wissen der letzten fast 200 Jahre als Laie in Zweifel zieht, sollte man zumindest überzeugende, kohärente, überprüfbare Thesen liefern.
Wer nicht selbst publizieren, will, sollte zumindest mal die Publikationslisten von beispielsweise Mojib Latif und Prof. Sinn abgleichen. Die Überschriften versteht wirklich noch jeder gebildeter Laie. Und ich bin ganz froh, um mir eine Analogie zu erlauben, dass meine Großmutter von einem Neurochirurgen in den 70ern von einem Hirntumor befreit wurde, nicht von einem Orthopäden, Gynäkologen oder Metzger. Auch Professoren der Neurochirurgen irren, stimmt, aber haben deutlich mehr Praxis darin, Irrtümer zu erkennen und zu vermeiden als Holgi und Achim Beck dies im Bereich Atmosphärenphysik analog könnten.
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Sehr geehrter teletubi, (Zumindest ist das der einzige Name in ihrem Profil), Ich denke der Herr Beck ist groß genug um ganz alleine meine sehr einfache Frage an ihn beantworten zu können.
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Achim Beck zu fragen, ob er Physiker ist :-) ich denke, seine Posts beweisen, dass er es nicht ist. Kein Problem, es gibt auch nette und respektable Nicht-Physiker. Ist ja gut, dass wir nicht alle den gleichen Job anstreben. @Achim Deine Aussage, dein verlinkter Artikel würde nur die Situation bei Tag und nur an der Erdoberfläche beschreiben, und würde des Wärmetransport ignorieren, ist in allen drei Punkten falsch. Der Artikel betrachtet Tag (Einstrahlung und Abstrahlung) und Nacht (nur Abstrahlung), er bezieht die Absorption der Atmosphäre mit ein (daher die Erhöhung von 6 auf 15 Grad) und Wärmtransport modelliert dieser Ansatz sehr krude, indem er für die ganze Erde nur eine Temperatur annimmt. Was in der Tat fehlt im Artikel, ist der Umstand, dass auch die Erdoberfläche nicht schwarz ist und dass Wolken ebenfqlls reflektieren. Das ist die Ursache dafür, wie der DWD-Artikel erklärt, dass die Temperatur auf der Erde eigentlich noch viel niedriger sein müsste, nämlich -18 Grad. Der Treibhauseffekt ist also noch viel stärker, er hebt die Durchschnittstemperatur von -18 auf +15 Grad. Und deas "CO2-Tal" geht, wie du korrekt feststellst, nicht bis ganz unten. Daraus folgt logisch: mehr CO2 (und mehr Methan) muss den Treibhauseffekt verstärken, die Gleichgewichtstemperatur weiter erhöhen. Das ist alles recht einfach und verständlich. Auch für Nichtphysiker. Sag ich mal als Physiker :-)
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Lasst uns doch lieber mal über ein angrenzendes Thema diskutieren. Der Klimawandel (ich sag ja lieber Katastrophe) ist Fakt. Aber: - ist er überhaupt abwendbar? Sollte man sich nicht lieber drauf einrichten, statt das Unmögliche zu versuchen, ihn zu verhindern? - welchen Beitrag kann und soll Deutschland leisten? Und welche Opfer dafür bringen? Mir erscheint der aktuelle Kurs Deutschlands so: wir wollen den Klimawandel quasi im Alleingang verhindern, schaffen es aktuell aber nicht einmal einen Beitrag dazu zu leisten, gleichzeitig beschädigen wir unsere Wirtschaft so irreparabel, dass wir in einigen Jahren einfach unwichtig werden in der Welt. Und dann werden wir erst recht nichts mehr bewegen. Nebenbei befassen wir uns mit allerhand Dingen, die wir eigentlich weder wollen noch die verfassungskonform sind, wie der Genderschreibung, der "Gleichstellung" (Widerspruch zur Gleichberechtigung), der Denunziationsförderung (Meldestelle für Antifeminismus), und vieles mehr. Gleichzeitig verlieren wir in der Breite auf der Bildungsfront, weil wir die notwendige Jungenförderung komplett verschlafen. Ich könnte weitermachen, will aber mal was arbeiten :-)
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Ich denke eher wir schaffen neue Technologien, und kaum sind sie marktreif nehmen wir das Dumping der Chinesen widerspruchslos hin und werfen mit Hilfe der CDU den innovativen Firmen überall Knüppel zwischen die Beine, während wir Vergangeheitstechnologien bis zum Tode pampern.
Vorangehen statt zurückblicken sollte das Motto sein.
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Danke für die Analyse. Der Physiker in Dir hat einen absolut klaren Blick auf die derzeitige Situation.
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Aus verlässlicher Quelle habe ich erfahren, dass Wirtschaftsminister Habeck jetzt auch beabsichtigt bei den Chinesen Winterräder zu kaufen, weil die Deutschen zu teuer sind. Bekanntlich handelt es sich ja bei Habeck nicht um CDU.
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Seit wann kauft ein Wirtschaftsminister bei "Chinesen" Windräder ein? Das funktioniert schon ein bisschen anders mit der Marktwirtschaft.
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Windrad != Winterrad
Know the difference.
Wobei mir unklar ist, warum Herr Habeck sich neuerdings um Winterräder kümmert. Ach ja, es geht ja auf Weihnachten zu.
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Winterräder, ...der war gut. ;-)
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Ja, es ist richtig, der Autor hat korrekt die Tag- und Nacht berücksichtigt. Das geht allerdings aus dem im Artikel verlinkten Beitrag von ihm selbst hervor. Ja, soweit korrekt. Der Einfluß der Wolken wurde nicht berücksichtigt. Jedoch betrachtet er die Erde als "grauen" Strahler (30% Reflektion).
Bleibt die Frage, wieso müsste laut DWD die Temperatur noch niedriger sein (-18)? Die +6 grad sind ja plausibel.
Und deas "CO2-Tal" geht, wie du korrekt feststellst, nicht bis ganz unten. Daraus folgt logisch: mehr CO2 (und mehr Methan) muss den Treibhauseffekt verstärken, die Gleichgewichtstemperatur weiter erhöhen.
Ist das für dich als Physiker so einfach? z.B. linearer Temperaturanstieg mit der Zunahme von Treibhausgasen? Steigerung ohne Grenze? Wie du weißt, ist der Wärmestrom proportional der Temperaturdifferenz. Wie bleibt also dauerhaft der zugeführte Wärmestrom größer als der abgeführte, durch die Treibhausgase? Das wird nirgends erklärt.
CO2 z.B. absorbiert doch nur in 3 Wellenlängen der Wärmestrahlung und die von der Erde kommende Strahlung in desem Bereich wird von dem CO2, das schon in der Luft ist fast vollständig absorbiert.
Erkläre mir als Physiker, was nach der Absorption passiert. Bleibt die Wärme dauerhaft im Gas bzw. in der Luft? Die Wärmekapzität (Wärmekoeffizient) der Treibhausgase ist doch gering. Die Wärme wird doch abgegeben und findet schließlich auch "den Weg ins All". Anders gesagt, ohne Sonne würde die Erde doch langsam auskühlen, egal wieviel Treibhausgase entahlten.
Es sei erinnert: Luft besteht aus 78% N2, 21%O2 und 1% andere Gase, darunter einige IR-aktive Gase. In der Wetterkunde zum Pilotenschein war CO2 (abgesehen von der Luft-Zusammensetzung) kein Thema.
Und, wenn die Luft vor allem durch die Wärmestrahlung der Erde erwärmt wird, wie entstehen dann Thermiken, die Konvektion generell?
Und was die Maßnahmen gegen die drohende (wirklich?) Katastrophe betrifft, ALLE von der Politik vorgeschlagenen Maßnahmen sind NICHT zielführend. Die meisten davon kontraproduktiv. Es hilft doch nichts, sich aus Angst vor der Katastrophe umzubringen (durch Zerstörung der Lebensgrundlagen). Das kann doch keine Lösung sein.
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Der Einfluß der Wolken wurde nicht berücksichtigt. Jedoch betrachtet er die Erde als "grauen" Strahler (30% Reflektion). Bleibt die Frage, wieso müsste laut DWD die Temperatur noch niedriger sein (-18)? Die +6 grad sind ja plausibel.
Die 6 Grad kommen beim Schwarzkörperstrahler raus. Die -18 Grad beim "grauen", also Reflexion (und damit Reduktion der Einstrahlung) durch Erde, Meer, Wolken. Die +15 Grad dann, wenn man die Treibhausgase (und damit Reduktion der Abstrahlung) miteinbezieht.
Ist das für dich als Physiker so einfach? z.B. linearer Temperaturanstieg mit der Zunahme von Treibhausgasen? Steigerung ohne Grenze?
Nein, nicht linear. Und auch nicht ohne Grenze. Die Einstrahlungsleistung der Sonne ist konstant, die Abstrahlung verändert sich nach Stefan-Boltzmann mit T^4 (T=absolute Temperatur in Kelvin), aus der Gleichgewichtsforderung ergibt sich das T, also die 6 bzw. -18 Grad Celsius, und wenn man einen Faktor für die Reduktion der Abstrahlung (wegen mehr CO2) einfügt, bekommt man die 15 Grad Celsius und damit einen Zusammenhang zwischen CO2-Konzentration und Temperatur. In erster Näherung ist dieser Zusammenhang natürlich linear, aber nur in erster Näherung und sicher nicht "ohne Grenze". Wie gesagt, Venus-artige Verhältnisse würden wir auch nicht mit 100% CO2-Atmosphäre bekommen. Aber vielleicht 50°C? Ich hab's nicht ausgerechnet.
Wie du weißt, ist der Wärmestrom proportional der Temperaturdifferenz. Wie bleibt also dauerhaft der zugeführte Wärmestrom größer als der abgeführte, durch die Treibhausgase? Das wird nirgends erklärt.
Das Gleichgewicht pendelt sich da ein, wo Abstrahlung gleich Einstrahlung, und die Abstrahlung ist proportional T^4 mit einem Reduktionsfaktor für die Treibhausgaskonzentration.
Je größer diese Konzentration, desto höher das T fürs Gleichgewicht.
(Proportional zur Differenz stimmt nur in erster Näherung, die nimmt man bei der Bauphysik an. Die Temperaturdifferenz zwischen Sonne, Erde und Weltraum-Hintergrund ist zu groß für diese Näherung).
CO2 z.B. absorbiert doch nur in 3 Wellenlängen der Wärmestrahlung und die von der Erde kommende Strahlung in desem Bereich wird von dem CO2, das schon in der Luft ist fast vollständig absorbiert.
Nein, nicht vollständig. Siehe die Grafik in deinem Artikel.
Und, wenn die Luft vor allem durch die Wärmestrahlung der Erde erwärmt wird, wie entstehen dann Thermiken, die Konvektion generell?
Die Luft wird primär nicht durch Strahlung erwärmt, sondern durch den Kontakt mit der Erde erwärmt, weil sie eben nur einen kleinen Teil des Spektrums absorbiert (Luft ist ja durchsichtig). Dadurch entstehen die Thermiken.
Und was die Maßnahmen gegen die drohende (wirklich?) Katastrophe betrifft, ALLE von der Politik vorgeschlagenen Maßnahmen sind NICHT zielführend. Die meisten davon kontraproduktiv. Es hilft doch nichts, sich aus Angst vor der Katastrophe umzubringen (durch Zerstörung der Lebensgrundlagen). Das kann doch keine Lösung sein
Ja, über die angemessenen Maßnahmen kann man (sehr) geteilter Meinung sein. Auch ich bin da ja eher kritisch.
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Und ich bin frei genug um mir von Ihnen nicht vorschreiben zu lassen, zu welchem Beitrag ich mich äußern darf und zu welchem nicht. Demokratie und Meinungsfreiheit sind Ihnen kein Begriff.
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Nun, mit den vom think-again genannten Zahlen und Gleichungen komme ich bei einer Abstrahlung von 1kW (statt 1,4kW -> 70%) nicht auf die -18 grad, sondern auf ca. -16 grad. Aber gut, ungefähr.
Was die Entstehung Thermiken betrifft, das zeigt m.E. eben, daß die durch Erd-Abstrahlung der Luft zugeführte Wärme viel geringer ist, als die durch Wärmeübertragung Erde - Luft durch Bodenkontakt? Sonst würde die bodennahe Luft doch nicht so viel wärmer werden als die darüberliegenden Luftschichten. Insofern erwarte ich durch die Erhöhung von CO2, solange unter 1% keine Katastrophe. Und davon sind wir noch weit entfernt.
Darüber hinaus hat die S-B-Betrachtung bei dieser Sache auch ihre Schwächen. Uli Weber, wie ich finde, beschreibt es gut. Problem ist die Mitteltemperatur, die wir für den Strahlungskörper Erde verwenden. Streng genommen darf man für das S-B-Gesetz keine Mittelwerte nehmen.
Fangen wir mit dem Stefan-Boltzmann-Gesetz noch einmal ganz von vorne an
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Richtig ist, dass die Erwärmung der Atmosphäre primär über den Kontakt mit der Erdoberfläche passiert, denn die Hauptbestandteile N2 und O2 wechselwirken fast nicht mit Licht und fast nicht mit Wärmestrahlung. Die Erwärmung nur am Boden ist der Grund für Thermiken und Wetter.
Richtig ist auch, dass das Stefan-Boltzmann-Gesetz für jeden realen (nicht-Schwarzkörper-) Strahler irgendwie modifiziert werden muss. Richtig ist auch, dass (fast) jede vereinfachende Modellannahme das Ergebnis einer Rechnung verfälscht. (Die Frage ist halt, ob Modellannahmen das Ergebnis "auf den Kopf" stellen oder nur etwas verschieben.)
Richtig ist auch, dass selbst wenn die Erde ein Schwarzkörper wäre, aber eben nicht bei einer konstanten Temperatur sonden lokal schwankenden Temperaturen, dass man dann zur Berechnung der Abstrahlleistung nicht das Stefan-Boltzmann-Gesetz der Durchschnittstemperatur nehmen darf, sondern lokal die Abstrahlung berechnen und dann erst mitteln darf. Aber stellt so eine Feststellung das Ergebnis auf den Kopf?
Nein, wie eine einfache Überlegung zeigt: mittele ich zwei Temperaturen, sagen wir der Einfachheit halber 10 und 20, und nehme sie dann "hoch 4", dann kommt deutlich WENIGER heraus, als wenn ich erst beide Temperaturen "hoch 4" rechne und dann mittele. Das ist immer so (der geneigte Leser mag das als Übungsaufgabe beweisen), und deshalb wird die Abstrahlung in der kruden Modellannahme "eine konstante Temperatur auf der ganzen Welt" UNTERschätzt. Die wahre Abstrahlung liegt also bei einer gegebenen Durchschnittstemperatur durch die Fluktuationen bereits höher als das SB-Gesetz für eine konstante Temperatur sagt, und damit kommt aus der Forderung "Abstrahlung gleich Einstrahlung" nochmals eine GERINGERE Temperatur heraus. Die Erde müsste also noch kälter sein! (ich nehme an, das DWD-Paper hat das bereits berücksichtig und kommt auch dadurch auf die -18 Grad). Dass sie es nicht ist, liegt an den IR-aktiven Gasen der Atmosphäre (CO2, CH4, Wasserdampf).
Der Treibhauseffekt ist sehr real (und übrigens bekannt seit über 100 Jahren), und nochmal: dass eine Veränderung der atmosphärischen Zusammensetzung auch die Gleichgeweichtstemperatur verschieben muss, ist logische Konsequenz.
Was hingegen alle diese einfachen Modelle nicht beschreiben, sind die angeblichen "Kipppunkte" und selbstverstärkenden "runaway-Effekte". Zwar sind die beschriebenen Mechanismen, etwa die Freisetzung von Methan aus Tiefsee-Methanhydrat, nachvollziehbar, ganz ehrlich fällt es mir aber schwer zu glauben, dass wir über Jahrmillionen hier an einem labilen Gleichgewichtspunkt waren und nur knapp vorm "thermal runaway" entfernt.
Die naheliegende Vermutung wäre doch, dass ein solches labiles Gleichgewicht längst durch kleinere Einflüsse, zB ein Vulkanausbruch, "umgekippt" wäre. Vielleicht weiß ein anderer Forist mehr darüber?
Nun noch was Unsachliches: dieser Uli Weber hat sich auch nicht wirklich tief eingearbeitet. Das erkennt man schon an der Verwendung von "Grad Kelvin" (es heißt einfach Kelvin ohne Grad), an der Schreibmaschinentypographie für den Formelsatz (Profis verwenden TeX, in keinem Fall aber den Punkt . für die einfache Multiplikation) und sein Missverstndnis, dass irgendjemand meinen würde, die krude Anwendung des Schwarzkörper-Straglungsgesetzes wäre eine exakte Berechnung.
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Also, m.E. wirst du hier etwas schwammig. Ich teile deine Kritik am Stil und Schreibweise von Uli Weber, jedoch inhaltlich ist er korrekt. Falls nicht, er hat mehrfach schon um Widerlegung seiner Aussagen gebeten, sofern er falsch liegen sollte. Ich selbst kann seine Ausführungen nachvollziehen, bisher keinen Fehler entdecken. Aber Du verstehst seine Ausführungen sicher besser als ich.
Der Treibhauseffekt ist sehr real (und übrigens bekannt seit über 100 Jahren), und nochmal: dass eine Veränderung der atmosphärischen Zusammensetzung auch die Gleichgeweichtstemperatur verschieben muss, ist logische Konsequenz.
Das ist ja gerade die Frage, ob der Treibhauseffekt so maßgeblich ist. Die IR-aktiven Gase sind weit unter 1% enthalten. Und die entscheidende Schwäche bei der Betrachtung der Strahlenbilanz (nach Uli Weber) bleibt die Tag/Nachtseite. Die Erde ist ja keine Platte, die eine einheitliche Temperatur annimmt. Während die Tagseite erwärmt wird, bleibt die Nachtseite dunkel. D.h. die Strahlungsleistung der Nachseite ergibt sich aufgrund der dort herrschenden Oberflächentemperatur gegenüber 0 K. Wie im Beispiel der Platte, wird aber eine einheitliche Temperatur der gesamten Erdoberfläche angenommen, obwohl ein Strahlungsgleichgewicht (Ein- bzw. Abstrahlung) nur auf der Tagseite besteht. Oder sehe ich das falsch?
Insofern bleibt daher die Frage, ob es hautpsächlich der Treibhauseffekt ist, der die Temperatur der Erde stabilisiert.
Wie du selbst erkennst, im Falle eines starken Treibhauseffekts stellt sich die Frage nach der Stabilität des atmosphärischen Systems. Offensichtlich ist es aber recht stabil. Lediglich in den Klimamodellen, die noch nie die Wirklichkeit widergeben konnten, findet eine Katastrophe statt.
Jedenfalls empfehle ich generell, sehr kritisch zu sein, wenn die Politik mit Panik-Argumenten daherkommt. Das deutet eben auf eine politische Agenda (Absicht) hin. Man sollte da nicht zu naiv sein.
Mein Fazit, es gibt keinen Grund zur Annahme, daß wir durch einen, wie auch immer erfolgenden Klimawandel, bedrohlich hohe Temperaturen in den nächsten Jahrzehnten erwarten müssten. Insofern können wir die Debatte beenden, weil wir dabei nicht weiter kommen. Gerne darfst du mir noch deine (abschließende) Antwort mitteilen.
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Wäre die Erde eine Kugel mit Radius R, dann hätte sie eine gesamte Oberfläche von 4 pi R^2 - relevant für die Abstrahlung - und eine Projektionsfläche (Schnittfläche) von pi R^2 - relevant für die Einstrahlung. Es besteht ein Gleichgewicht zwischen
* der Abstrahlung auf 4 pi R^2 - modellhaft vereinfacht bei einer konstanten Oberflächentemperatur
und
* der Einstrahlung auf pi R^2 - bei konstanter solarer Leistung pro m^2.
In diesem kruden Modell resultiert eine Gleichgewichtstemperatur von 6°C für die Erde als Schwarzkörper.
Verfeinert man das Modell und berücksichtigt eine schwächere Einstrahlung, weil die Erde auch eingestrahltes Licht reflektiert, sowie eine stärkere Abstrahlung, weil die mittlere Termperatur ja nicht überall gegeben ist sondern an manchen Stellen wärmer (VIEL mehr Abstrahlung) und an anderen kälter (etwas weniger Abstrahlung), so resultiert eine Gleichgewichtstemperatur von im Mittel -18°C.
Und nur die Treibhausgase (!) bewirken nun die Anhebung dieser -18 auf +15°C. Das mag viel erscheinen, aber bei der Venus ist der Effekt ja noch viel stärker: näher an der Sonne (mehr Einstrahlung) und viel mehr CO2 (und auch noch andere IR-aktive Moleküle in der Atmosphäre).
Eine Steigerung der Treibhausgaskonzentration verschiebt das Gleichgewicht weiter in Richtung höherer Temperaturen. Wie gesagt, venus-artige Verhältnisse sind ausgeschlossen, aber eine Verschiebung um 2°C (oder so) haben wir bereits erreicht, die Gletscher schmelzen, das Poleis schmilzt, die Meere steigen, die starken tropischen Wetterphänomene dehnen sich weiter nach Norden und Süden aus, und nun kann man über die weiteren Auswirkungen diskutieren. Die Pessimisten meinen eben, das Wettersystem wird chaotisch werden, meernahes Land wird überschwemmt, Süßwasser wird knapp werden, der Golfstrom wird aufhören, manche Gegenden der Erde werden für Menschen unbewohnbar werden usw usf. Noch größere Pessimisten sprechen von einem Kipppunkt und einem "thermal runaway", der der Menschheit ihren heutigen Lebensstil unmöglich machen wird. Fakt ist, wir leben bereits in einem erdgeschichtlichen Zeitalter der Massenextinktion (Artensterben). Ich bin kein Experte, mein Eindruck ist aber: die Klimakatastrophe bringt nichts Gutes, und wir wären wirklich bescheuert, nichts dagegen zu tun.
Die aktuellen speziell deutschen Alleingänge (zB Kernkraft-Abschaltung) sehe ich dennoch teilweise sehr kritisch und ideologisch getrieben. Klassenkampf, Deindustrialisierung, Einschränkung der Mobilität sind Dinge, die ich absolut nicht befürworte.
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(An den Letzten) Interessant der Diskussion zu folgen und schön, dass es auch ganz ohne persönliche Angriffe geht.
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Danke für die umfangreiche Darstellung. Anmerkungen zum letzten Absatz:
Die aktuellen speziell deutschen Alleingänge (zB Kernkraft-Abschaltung) sehe ich dennoch teilweise sehr kritisch und ideologisch getrieben. Klassenkampf, Deindustrialisierung, Einschränkung der Mobilität sind Dinge, die ich absolut nicht befürworte.
Was das Ruinieren der Volkswirtschaft angeht haben wir natürlich das Problem des Gefangenendilemmas. Wer mit den notwendigen Maßnahmen anfängt, erzielt dann alleine nur lächerliche Wirkungen, während die anderen Volkswirtschaften an einem vorbeiziehen („D ist nur verantwortlich für 2% der globalen Emissionen“ – was stimmt, historisch liegen wir zwar höher, aber das liegt ja schon teils sehr, sehr lange zurück.
Die Vermeidung ist mühsam, aufwändig, geht nur auf WTO- und Supermachtebene bzw. Superwirtschaftsmacht (EU) etc.
Einen Teil kann man indes ganz gut vermeiden, indem man in dem Bereich anfängt, wo es einem aus anderen selbst nützt: Ich zahle lieber für ein Fernwärmenetz oder bessere Fahrradwege als Volkswirtschaft, denn in der Folge zahlt man weniger für den Import von Fossilen an Kleptokratien und die Krankenkassenbeiträge gehen runter, indem wir alle im Schnitt gesünder leben. Auch kassiere ich lieber Exportgewinne für PV, Wind, Geothermie und Biogasanlagen, wenn wir gerade als traditionelles Ingenieurland ohne Rohstoffe von Ideen, Veredelung, Hochtechnologie etc. leben. Das wäre politisch nur klug gewesen, sowohl für die Akzeptanz nach innen wie auch für einen höheren Autarkiegrad gegenüber Kleptokratien wie Russland und Saudi-Arabien.
Denn ja, Verlustaversion ist bei uns bewusst wie unterbewusst ein großes Thema. Verlust der Wirtschaftskraft wollen nur fanatische Linksfuchtler, insofern muss die Richtung und Geschwindigkeit stimmen UND in der richtigen Reihenfolge kommen. Da können wir jetzt über die letzten 6% der elektrischen Energie streiten oder auch nicht, Fakt ist, die wurde auf Verschleiß gefahren, komplette Revisionen wären vor einer Neubefüllung mit Brennstäben unvermeidlich gewesen oder nicht zu verantworten. Mir wäre es wurscht gewesen, aber ich sehe die politischen Realitäten auch neben den technischen. Und daher hätten wir seit den zwei Ölkrisen der 70er ganz häufig ganz langfristige oft genug sehr tief hängende Früchte ernten müssen, ohne dass es in Ideologie ausartet. Wärmenetze und Fahrradstraßen zumindest mal zu Schulen und Hochschulen wären ein ganz gutes Beispiel hierfür. Ein Deutschlandtakt im Intercitybereich, Vollelektrifizierung der Bahn nach Schweizer Vorbild oder ein Deutschlandticket aus Anlass der Wiedervereinigung wären auch kein Weltuntergang gewesen.
Oder mehr Hackschnitzelkraftwerke im ländlichen Raum. Geothermie an Fliegerhorsten, auch für die angrenzenden Gewerbegebiete.
Da fragt dann kein Mensch nach dem Gefangenendilemma, „warum sollen wir ausgerechnet die Ersten sein“, sondern man macht das, was die Menschheit fast immer machte: Man nutzt erstmal das, was man vor Ort hat. Mir ist da irgendwie Kopenhagen näher als die Freeways von LA, und die öffentliche Hand kann nur begrenzte Mittel Jahr für Jahr aufbringen („Speed“ gucke ich mir da lieber im Kino an :-)).
Einschränkungen der Mobilität wie auch Verzicht allgemein finde ich vollkommen daneben - besser und moderner machen.
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Mal ein positives Beispiel:
Erstes reines Wasserstoff-Kraftwerk Deutschlands in Hamm geplant
https://www.wa.de/hamm/erstes-reines-wasserstoff-kraftwerk-deutschlands-in-hamm-geplant-92528391.html
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Bloß nicht selbst denken, einfach nur nachplappern. Bravo! Super Leistung. Solche Leute brauchen "wir".
Hast du mal nur grob nachgerechnet, was für einen Gesamtwirkungsgrad bzw. Ernerfaktor mit dem hochexplosiven H2 erreicht werden kann? Immerhin, Wasserstoff ist kein Energieträger, der muß ja erst gewonnen werden. Dazu ist er extrem schwer zu handhaben.
Wasserstoff hat zwar seine Bedeutung, aber kaum bei der Energiegewinnung. Und selbst, wenn man so was umsetzte, die elektrische Energie wird am Ende unbezahlbar.
Bist du wirklich nicht in der Lage, das nachzuvollziehen? Abitur sollte ausreichen.
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Ach Achim, da freut man sich über Seiten hinweg, dass du und Chris mal wirklich sachliche Substanz besprechen, und dann wieder so ein Rückfall.
Quasi nebenbei könnte das Projekt die Wärmewende in Hamm entscheidend voranbringen.
Für Hamm könnte der neue Block auch bei der Wärmewende zum Glücksfall werden. Die Stadtwerke rechnen damit, dass durch die anfallende Abwärme der Osten und Süden der Stadt großflächig mit Fernwärme versorgt werden können. Der Norden und Westen sollen bekanntlich durch die Wärmeauskopplung aus der Müllverbrennungsanlage abgedeckt werden. „Das soll sich so ergänzen, dass ein Großteil der Stadt am Ende mit grüner Fernwärme versorgt wird. Das gehört für uns zur Daseinsvorsorge“, sagte Herter.
Natürlich brauchen wir flexible Kraftwerke mit gesicherter Leistung für 365 Tage/ 24 h als Ausgleich für brennstofffreie Stromquellen wie Geothermie, Wind und PV. Biogas alleine tut es leider nicht, da es noch sehr lange sinnvoller bestehende Hochtemperaturanwendungen und Wärme gebraucht wird. Und dafür braucht man dann auch H2. Da selten und teuer, so wenig wie möglich. Wenn das dann in Kraft-Wärme-Kopplung erfolgt, ist das sinnvoll. 500 MW ist dann auch eine echte Hausnummer, dazu der Umbau zweier vorhandener Kraftwerke für u.a. höhere Flammtemperaturen, dichtere Leitungen etc.
Bloß nicht selbst denken, einfach nur nachplappern. Bravo! Super Leistung. Solche Leute brauchen "wir".
Nein, wie er dir und uns allen seit Langem demonstriert, arbeitet er Vollzeit in der Branche (juristisch), hat den technischen Sachverstand (spätestens durch Osmose im Betrieb, aber Flugzeuge darf er auch eigenständig bewegen ;-)) und gibt nur das wieder, was schlicht Stand der Technik ist. Das wäre für dich auch ein Leichtes, wenn du dir mal die Mühe machen würdest, nicht zuerst VT-ler zu rezipieren, sondern die Grundlagentechnik.
Hast du mal nur grob nachgerechnet, was für einen Gesamtwirkungsgrad bzw. Ernerfaktor mit dem hochexplosiven H2 erreicht werden kann? Immerhin, Wasserstoff ist kein Energieträger, der muß ja erst gewonnen werden. Dazu ist er extrem schwer zu handhaben.
a) ja, der Wirkungsgrad ist schlecht, daher ist das ja auch nur für die gesicherte Leistung geplant, mit Abwärme für Heizungszwecke, und der Artikel erwähnt die prognostizierte Importquote von 80-90%. b) das Hochexplosive wird noch genug Linienflüge auf Kurz- und Mittelstrecke antreiben in zertifizierten Verkehrsmaschinen, die Artikel von Klaus Schulze setze ich als bekannt voraus c) Schön, wie du dich hier blamierst - H2 ist eben genau ein EnergieTRÄGER, keine EnergieQUELLE im Regelfall (außer, es ist weißer Wasserstoff... viel Spaß bei der Recherche). d) zur Handhabung, kannst ja mal gucken, was Linde und andere Industriegaslieferanten so hauptberuflich machen. Wie auch viele Chemieparks. Anspruchsvoll ja, ist schließlich das kleinste Atom, aber wir nutzen das schon verdammt lange...
Wasserstoff hat zwar seine Bedeutung, aber kaum bei der Energiegewinnung. Und selbst, wenn man so was umsetzte, die elektrische Energie wird am Ende unbezahlbar.
Nein, es puffert nur dort, wo anderes noch teurer wäre. Ja, so wenig wie möglich. Nein, das muss einen nicht triggern, da du ja nix beisteuerst zu der Investition von Trianon, oder? Nochmals, hätten wir genug Biogas, bräuchten wir weniger H2. Liefer mal quantitative Argumente, nicht Meinungen.
Bist du wirklich nicht in der Lage, das nachzuvollziehen? Abitur sollte ausreichen.
Er hat zwei Staatsexamina. Bei deinem Qualifikationen komme ich echt ins Grübeln. Vielleicht legst du die mal offen. Er arbeitet Vollzeit in der Branche und schildert schlicht und nüchtern Fakten.
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Schon irgendwie lustig. Es heißt richtigerweise Wind und Solar allein geht nicht, dann baut man das erforderliche Backup, schon ist es auch wieder falsch. Richtig ist zwar dass man noch einiges lösen muss (Speicher, H2 Versprödung usw) - aber das halte ich für lösbar. Die im Artikel genannten H2 Busse halte ich übrigens für Diskussionswürdig. M.E. wäre da elektrisch sinnvoller aber da gibt es sehr unterschiedliche Positionen.
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Volle Zustimmung, insbesondere auch zu den H2-Bussen an dem Standort (mit einem Teil Spekulation): Die ersten Großversuche, ergebnisoffen betrachtet, sprechen ja recht deutlich für Batteriebusse statt H2.
Außer im Überlandbetrieb und null anderen Abnahmemöglichkeiten für Überschussstrom wie beispielsweise in Nordfriesland ohne Chemieindustrie vor Ort, hat man schlicht Busse, die massiv teurer sind, mit weiterem Wirkungsgradverlust etc. Das fast Gleiche gilt für nicht elektrifizierte Nebenbahnstrecken.
Dann lieber H2 zu Erdgas bis zu ca. 10% zumixen, bis man was Besseres vor Ort gefunden hat.
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