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37 Beiträge Seite 1 von 2

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18. März 2015: Von Oliver Toma an Achim H. Bewertung: +3.00 [5]
Hallo Achim,

das trifft auch meine Meinung!
Ich sehe da relativ wenig wirtschaftliche Weitsicht und das ist genau mein Problem. Dazu kommt noch, dass das nicht die Interessen einer Mehrheit von Mitarbeitern trifft. Die Flugbegleiter, die aufgrund des Streiks z.B. irgendwo gestrandet sind, weniger Stunden fliegen und jetzt im Monat weniger in der Tasche haben, da die Überstunden im Kopf mit als Gehalt gewertet werden.
Hier wird ein Konzern mit knapp 120.000 MA von einer Minderheit in den Ruin geritten und diese Minderheit sieht es nicht mal...

Lg,
Olli
18. März 2015: Von Guido Frey an Oliver Toma Bewertung: +11.00 [11]
Lange habe ich überlegt, ob ich hier antworten soll, da ich als ebenfalls "Betroffener" sicher nicht sonderlich objektiv bin.

Ich frage mich allerdings, welche Minderheit hier einen Konzern mit 120.000 Mitarbeitern in den Ruin reitet? Die Piloten oder das Management?

Auch frage ich mich, ob der Allgemeinplatz, LH-Piloten seien im Vergleich zu anderen Pilotengruppen viel höher bezahlt, durch ständige Wiederholung wahrer wird.

Bevor solche Behauptungen in die Welt gesetzt werden, sollte sich jeder mal vorher das Gesamtsystem ansehen.
Die Vergütungsstruktur bei LH basiert auf einem "Standard-Karriere-Modell": FO Kurzstrecke - FO Langstrecke - CP Kurzstrecke - CP Langstrecke.

Andere Firmen haben dagegen of nur eine reine Kurz- oder eine reine Langstreckenflotte, und somit andere Karrierewege.

Die Gehälter auf der Langstrecke sind im internationalen Vergleich bei LH eher niedrig (wohlgemerkt brutto betrachtet, netto im Vergleich z. B. mit den Golf-Airlines sogar noch niedriger, aber das ist ein anderes Thema...).

Die Gehälter auf der Kurzstrecke sind dagegen recht gut im Mittel angesiedelt (selbst eine EasyJet, die jetzt sicher nicht der übermäßigen Verschwendung bezichtigt wird, zahlt noch mehr, Ryanair dagegen weniger).

Dies war jedoch im Tarifgeschäft vor Jahren eine bewusste Entscheidung. Früher waren die Gehälter auf der Kurzstrecke geringer und auf der Langstrecke durch sog. "Musterzulagen" höher. D. h. jeder, der lange auf der Kurzstrecke verblieb, musste mit einem geringeren Gehalt vorliebnehmen.

Dies haben die Tarifpartner einvernehmlich geändert, um insgesamt einerseits international konkurrenzfähig zu sein (geringes Gehalt auf der Langstrecke), aber gleichzeitig den "Zwang" zur Langstrecke abzuschaffen (hat Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, wer nicht will, muss nicht auf die Langstrecke, und bei schrumpfender Langstrecke kommen keine neuen Gehaltsforderungen, Unzufriedenheiten oder ein massenhafter Wechsel zu Konkurrenten auf der Langstrecke auf).

Dieses System wird nun vom Management in Frage gestellt, in dem man sich die jeweils liebsten Aspekte herauspickt und an die Öffentlichkeit trägt ("großes" Gehalt auf der Kurzstrecke ist zu teuer, nicht konkurrenzfähig etc. während man den Vergleich auf der Langstrecke scheut...).

Die nächste Frage ist aber nun, warum will man dieses eigentlich recht erfolgreiche System in Frage stellen?
Der Vertrag umfasst halt beide Geschäftsteile. Viel lieber wäre es dem Management jedoch, wenn der Konzern in kleine Einheiten aufgeteilt würde, die versuchen, sich gegenseitig versuchen zu unterbieten.

Dies wünscht die VC jedoch nicht, da gerade die gleichmäßige Gehaltsverteilung eines ihrer Hauptanliegen ist, um weiter solidarische Strukturen zu erhalten und ihre Verhandlungsposition in der Zukunft nicht zu schwächen. Man kann sich VC-seitig wohl diverse kleine Einheiten vorstellen (die gibt es ja auch schon mit der GWI, LCAG und ehemals Condor schon), aber diese sollen weiter in das Gehaltsgefüge eingebunden sein, so daß sich die Cockpit-Mitarbeiter nicht gegenseitig in den Rücken fallen.

Ähnlich sieht es bei der angeblich so exorbitanten Übergangsversorgung aus: Das System kostet etwa 2% der Gehaltskosten. Sprich man könnte es auch abschaffen und 2 Prozentpunkte Gehaltsaufschlag vereinbaren, was für den Arbeitgeber kostenneutral wäre. Dementsprechend war dieses System in die Vergütung "eingepreist".

Nun möchte der Arbeitgeber dieses System der flexiblen Altersrente für alle jüngeren abschaffen und nur für die "Bestandspiloten" nach und nach auslaufen lassen (Angeblich um ein "Zinsrisiko" für die zukünftigen Zahlungen abzufedern. Allerdings sind die Zahlungen bereits rückgestellt. Diese Rückstellungen könnten bei einer Abschaffung natürlich aufgelöst werden und sind somit gewinn- und dividendenwirksam...). Die VC war zum Erhalt des solidarischen Systems für alle zu Zugeständnissen bereit, die größer waren als die in Frage stehenden Summen. Die Antwort des Arbeitgebers war die Kündigung des entsprechenden Tarifvertrages und das Bestreiten einer Nachwirkung des Vertrages... Die VC sieht also durchaus die Sorgen und Nöte des Arbeitgebers, möchte jedoch nicht intern Neid und Zwietracht haben.

M. E. scheint dies hier ein gewisser "Machtkampf" zu sein, in dem der Arbeitgeber gezielt seinen Gegner für die Zukunft schwächen möchte.

Die nächste Frage ist nun, wieso stehen die Piloten als angeblich so "streikfreudig" da? Pilotenstreiks bei LH gab es 2001, 2010 und 2014/2015. Wenn ich mir die Streikhäufigkeit in anderen Branchen ansehe, so scheint mir dies nicht exzessiv (insbesondere in Anbetracht der Tatsache, daß die Verhandlungen seit 2012 laufen...).

So jetzt ist der Text wesentlich länger geworden als ich eigentlich wollte, aber die oberflächliche Berichterstattung in anderen Medien, zwingt da m. E. nach zu etwas genauerem Hinsehen.
18. März 2015: Von Markus Doerr an Oliver Toma Bewertung: +0.00 [2]
Die Piloten der LH haben auch viel zu hohe Ansprüche und Privilegien.
Sehen wir es doch mal realistisch, Pilot ist doch ein Anlernjob. Da verlangt die Bahn mehr Ausbildung bei einem Triebfahrzeugführer, aber die nutzen ihre Position auch.

Mal die Sicht vom Ausland: Deutschland wird hier wahrgenommen als das Land in dem es dauernd Streiks gibt, so wie England in den 70ern und 80ern.
Ein Land in dem anscheinend jeder irgendwann im Jahr streikt und das dennoch so einen Führungsanspruch hat.
Von der Wirtschaftslokomotive zum ungeordneten Chaos.

18. März 2015: Von Achim H. an Markus Doerr Bewertung: +2.00 [2]
Übrigens kommt dann immer das Argument, wir als außenstehende Beobachter würden das nicht verstehen, die Dimension nicht sehen und da gäbe es noch viel mehr, die Darstellung sei verkürzt, oberflächlich, etc.

Das ist aber vollkommen irrelevant. Relevant ist nur der Markt als ganzer und LH-Interna sind unbedeutend, denn die sind selbstgemacht und nicht naturgegeben.

Für mich ist die LH kein Deut besser als andere Durchschnittsairlines, sie haben für mich als in Deutschland Lebenden nur den Vorteil, dass sie historisch bedingt viele Slots haben. Seit sie sich nur noch auf FRA und MUC konzentrieren, haben sie eigentlich überhaupt keine Bedeutung für mich mehr, nur ein Anbieter auf einem großen Markt an vollständig vergleichbaren Erbringern einer fast identischen Dienstleistung.

Der Vorstand sollte offen aussprechen was die Wahrheit ist: die Firma ist alles andere als überlebensfähig, jetzt muss radikal umgebaut werden und alle an einem Strang ziehen, wenn man in einigen Jahren noch einen Kranich haben will, der nicht komplett gerupft ist.

Die SWISS ist übrigens das Beispiel, wie schnell die Sonne nach dem Gewitter wieder scheinen kann.
18. März 2015: Von Guido Frey an Markus Doerr Bewertung: +1.00 [1]
"Sehen wir es doch mal realistisch, Pilot ist doch ein Anlernjob. Da verlangt die Bahn mehr Ausbildung bei einem Triebfahrzeugführer, aber die nutzen ihre Position auch."

Ja, wenn der Arbeitgeber ständig in schlechten Zeiten davon erzählt, daß er nur nach Marktgegebenheiten zahlen könne, dann darf er sich nicht wundern, wenn ihm seine Angestellten das in guten Zeiten auch vorhalten...
18. März 2015: Von Guido Frey an Achim H. Bewertung: +1.00 [1]
Ich glaube, niemand von Seiten der Piloten hat was gegen einen Konzernumbau, Branding, andere Servicestrukturen etc.. Das ist m. E. nach eindeutig die Freiheit des Managements hier zu tun und zu lassen, was es möchte, so lange es wirtschaftlich sinnvoll und nachvollziehbar ist.

Auch maße ich mir nicht an, zu entscheiden, in welcher Richtung sich solch ein Konzern sinnvollerweise aufstellt (Rückzug aus der Fläche, Angriff als Billigflieger, Low-Cost auf der Langstrecke, Ausbau Premium-Geschäft etc.). Dafür fehlt mir der betriebswirtschaftliche Sachverstand.

Allerdings finde ich schon, daß dies in einem fair ausgehandelten Bezahlung- und Vergütungsmodell geschehen sollte. Und ich habe auch den Eindruck, daß die VC durchaus auch auf Marktentwicklungen eingeht, wenn dies im Rahmen einer fairen und auf einen Ausgleich bedachten Verhandlung geschieht.

Gerade die SWISS ist hierfür ein gutes Beispiel: Dort gab es einen Tarifvertrag mit Zugeständnissen der Aeropers, aber auch mit Zugeständnissen der SWISS...
18. März 2015: Von Flieger Max L.oitfelder an Markus Doerr Bewertung: +3.00 [3]
"Pilot ist doch ein Anlernjob"

Bitte das nicht zu laut aussprechen, nachdem ich die Eignungstests zum Kindergärtner nicht geschafft habe wurde ich nach Harz 4 endlich ins Cockpit umgeschult. Soo übel ist das gar nicht, aber besser das wissen nicht zu Viele.

Ich frag mich manchmal, warum alle Experten nicht selbst..
18. März 2015: Von David S. an Guido Frey Bewertung: +1.00 [1]
Lieber Kollege,

Wie Sie der Presse und unserer internen Kommunikation entnehmen konnten, zahlt Lufthansa für 2014 keine Dividende. Das zeigt, wie gut - bzw. schlecht - es uns geht. Eine Frage an dieser Stelle: Ärgern Sie sich, wenn Sie Ihr Geld mit Risiko anlegen, und 0,00% Zinsen darauf erhalten? Ich mich schon.

Durch meine Funktion in der Firma habe ich einen ziemlich guten Einblick in die wirtschaftlichen Zahlen - nicht durch Gewerkschaft oder Management gefiltert/aufbereitet - so dass ich mir selber ein gutes Bild machen kann. Die Interna kann ich natürlich an dieser Stelle nicht mit Ihnen diskutieren, biete aber gerne an, dies Ihnen möglichst neutral näherzubringen. Es wird hier nämlich mit (bilanziellen) Begriffen hantiert, die mitunter einfach falsch verstanden werden. Für einen nicht Sachkundigen ist das zugegeben auch nicht einfach zu verstehen und es werden falsche Schlüsse daraus gezogen. Aber nur als Beispiel: Haben Sie sich mal die Kapitalflussrechnung angesehen? GB 2014, S. 157: Vergleichen Sie mal die flüssigen Mittel 2013 mit 2014. Kombiniert mit einem negativen Handelsergebnis und ohne in die Details einzugehen: Das sieht nicht gut aus! Sie dachten, wir hätten ein positives Ergebnis? Lesen Sie mal den kompletten Geschäftsbericht.

Grundsätzlich bin ich in CGN und auch regelmäßig in FRA unterwegs, z.B. nächste Woche Dienstag. Sie können sich gern melden.

Viele Grüße aus dem Wasserkopf,

David Storch
18. März 2015: Von  an Flieger Max L.oitfelder
Wenn alle Paxe einen Pilotenschein hätten, dann wäre zum Einen so ein Streik weniger anstrengend, weil jeder selber fliegen würde, und zum Anderen würden wir vielleicht eine klein wenig angemessenere Bewertung der PPLer in der Bevölkerung vorfinden ... Ich fand heute übrigens sehr interessant, dass der Kleinverkehr nicht so wirklich spürbar stärker als an Nichtstreiktagen war. Hat mir die beiden ungeplanten Shuttleflüge wegen Streik aber einfach gemacht. Das Wetter war jedenfalls grandi-os.
18. März 2015: Von B. Quax F. an Achim H. Bewertung: +1.00 [1]
Seit sie sich nur noch auf FRA und MUC konzentrieren, haben sie eigentlich überhaupt keine Bedeutung für mich mehr, nur ein Anbieter auf einem großen Markt an vollständig vergleichbaren Erbringern einer fast identischen Dienstleistung.

Das fast ist hier aber von großer Bedeutung. Dufte schon in dem einen oder anderen Airliner Cockpit mitfliegen. Zu 99,9% macht es keinen Unterschied wer da vorne Sitzt (wir beiden wären sicher auch nach Anlernung dazu in der Lage). Allerdings wenn es zu einem 0,1% Vorfall würde ich mir eine LH Crew ins Cockpit wünschen. Das würde die Überelebnschancen deutlich verbesser. Leider weiß der 19,99€ Passagier nicht, das dieser Preis auch auf Kosten seiner Sicherheit zustande kommt. Geht ja auch oft genug gut :-)

Ansonsten sehe ich die LH auch in großer Gefahr!
18. März 2015: Von Achim H. an B. Quax F. Bewertung: +1.00 [1]
Und der Franzose meint, eine AF-Crew ist die beste, der Brite sagt, nichts geht über die Qualifikation der BA-Captains, etc. Wir kochen alle mit Wasser und die LH gehört sicherlich zu den aus gutem Grund renommierten Airlines aber da gibt es viele. Die Schweizer dachten lange, sie hätten mit der Swissair eine über alle Zweifel erhabene Airline von Weltgeltung. So schnell geht es.

In allen anderen Punkten liegt die LH ziemlich hinten, vor allem in der Qualität der Flotte. Das haben sie ja mittlerweile begriffen nur reicht jetzt der cash flow nicht mehr aus, um die Flotte zu erneuern. Die Firma ist in einer schweren Krise und braucht eine Belegschaft, die an einem Strang zieht. Man kann ihr nur wünschen, dass die richtigen Entscheidungen entschieden umgesetzt werden.
18. März 2015: Von Hubert Eckl an David S.
Wir wollen aber doch bitte einmal festhalten, dass die Entscheidung eine Divdende auszuschütten nicht zwingend was mit Gewinn oder Verlust zu tun hat. Es gab in der Vergangenheit viele viele Beispiele in denen Gewinn in die mehr oder minden stillen Reserven gepackt wurde und andererseits Familiensilber verhökert oder gegen Drohverluste ( z.b. Verkauf von Optionen etc.) "getauscht" wurde. Der Ausfall von Dividende wird den arrivierten Aktionär nicht sonderlich jucken. Was ist die Bude in Bezug auf den Bärsenkurs wert? Das ist die Frage.
18. März 2015: Von Achim H. an Hubert Eckl Bewertung: +2.00 [2]
Der Ausfall von Dividende wird den arrivierten Aktionär nicht sonderlich jucken. Was ist die Bude in Bezug auf den Bärsenkurs wert? Das ist die Frage.

Da gibt es leider eine andere Mechanik im Markt. Ein Unternehmen ist entweder in der Wachstumsphase, dann sind Dividenden unwichtig oder es ist arriviert, dann sind die Dividenden der Gratmesser. Ein Unternehmen, das jahrzehntelang Dividenden ausschüttet und dies plötzlich nicht mehr tut, sendet ein starkes Warnsignal an Markt. Selbiger straft die Unternehmen dafür hart ab. Aus dieser Logik heraus schütten Unternehmen in schlechten Jahren gerne aus den Rücklagen aus. Die Hubert Eckl-Stiftung für verarmte Privatpiloten muss ja ihre Stiftungsprojekte finanzieren und hält dafür Lufthansa-Aktien, von denen sie sich jährliche stabile und wachsende Erträge verspricht.

Der LH geht es schlecht, die Zukunftspläne sind bisher nicht plausibel finanziert. Der Cashflow reicht nicht für die Pläne und wenn ein solches Unternehmen jetzt aus der Not heraus den Kapitalmarkt anzapfen muss, dann ist das sehr schlecht für den Börsenkurs. Der Markt hasst Unberechenbarkeit und noch mehr, wenn unklar ist, wie die Strategie des Unternehmens aussieht und wie sie umgesetzt werden soll.

Ohne den massiven Protektionismus, den die EU den ehemals staatlichen Carriern gewährt, wäre die Lufthansa längst weg und vielleicht noch eine Premiummarke von Easyjet. Protektionismus führt nicht zu guten Unternehmen, sondern zum Gegenteil.

Die Belegschaft sollte sich hinsetzen und überlegen wofür Lufthansa heute und in Zukunft steht (außer für eine glorreiche Vergangenheit) und dann gemeinsam daran arbeiten anstatt nur Reibung zu produzieren. Die Eigner haben den Streithanseln ja sogar einen der ihren als CEO installiert aber auch das scheint nicht zu fruchten.
18. März 2015: Von Willi Fundermann an Guido Frey Bewertung: +4.67 [7]
"Die Gehälter auf der Langstrecke sind im internationalen Vergleich bei LH eher niedrig (wohlgemerkt brutto betrachtet, netto im Vergleich z. B. mit den Golf-Airlines sogar noch niedriger, aber das ist ein anderes Thema...)."
Mit Verlaub, auch auf die Gefahr falsch verstanden zu werden:
Nach meinen Erkenntnissen bekommen Kapitäne bei LH auf der Langstrecke z.Z. 250.000 € pro Jahr oder mehr. Zeigen Sie mir eine einzige Berufsgruppe in Deutschland, bei der ein Angestellter solche Einkünfte erzielt, bei tatsächlich etwa 100 "reinen" Arbeitsstunden im Monat, der dann mit Mitte 50 in einen gut honorierten "Vorruhestand" treten will. Die VC und die Betroffenen sollten sich nicht wundern, dass die Mehrheit der Bevölkerung dafür kein Verständnis hat.
Für mich gelten auch hier die Marktgesetze: wenn Sie woanders mehr erhalten (ich sage nicht "verdienen") können, dann bewerben Sie sich doch dort. Am Anfang stand die freie Berufswahl.
18. März 2015: Von Guido Frey an Willi Fundermann Bewertung: +2.00 [2]
Genau aus diesem Grund habe ich geschrieben im internationalen(!) Vergleich mit anderen Fluggesellschaften sind sie niedrig, denn das ist das Konkurrenzumfeld in dem sich die Firma bewegt (und mal davon abgesehen auch die kolportierten 250 TEUR sind kein durchschnittliches Gehalt auf der Langstrecke, das wäre in etwa so, wenn ich behaupte, daß ja jeder CEO 16 Mio EUR pro Jahr bekommt, denn die Zahl vom Winterkorn kenne ich ja...). Was z. B. in der Eisen- und Stahlindustrie oder in der Chemiebranche in Deutschland verdient wird ist da m. E. nach nicht maßgeblich. Denn umgekehrt könnte ich ja auch schiefe Vergleiche bauen: Zeigen Sie mir einen angestellten Spieler des FC Bayern, der weniger als ein Pilot verdient... Diese Vergleiche sind für mich nicht wirklich sinnvoll.

Um also auf die Sachebene zurückzukommen: Ich verstehe, daß der Arbeitgeber seine Personal-Kosten gering halten möchte, um in diesem Bereich nicht hinter die Konkurrenz zurückzufallen (Auch ich habe ein Interesse an einem wirtschaftlich gesunden Arbeitgeber, denn ich würde gerne langfristig dort arbeiten.). Allerdings sind bei Vergleichen mit der Konkurrenz m. E. nicht nur einzelne Aspekte (z. B. das theoretisch erzielbare Höchstgehalt) zu berücksichtigen, sondern die gesamte Struktur. Und es sollte eben ein Vergleich mit der Konkurrenz und nicht mit irgendwem angestrebt werden.
18. März 2015: Von Erik N. an Willi Fundermann Bewertung: +6.00 [6]
Zeigen Sie mir eine einzige Berufsgruppe in Deutschland, bei der ein Angestellter solche Einkünfte erzielt, bei tatsächlich etwa 100 "reinen" Arbeitsstunden im Monat, der dann mit Mitte 50 in einen gut honorierten "Vorruhestand" treten will. Die VC und die Betroffenen sollten sich nicht wundern, dass die Mehrheit der Bevölkerung dafür kein Verständnis hat.

Seit wann werden Gehälter nach der Frage bemessen, ob die Mehrheit der Bevölkerung dafür Verständnis hat ??
Die Mehrheit der Bevölkerung hat nur Verständnis für Dinge, die sie selbst betreffen. Und jeder Bildleser kann genauestens beurteilen, was dem jeweils anderen zusteht, solange er nicht selbst betroffen ist. Daher ist das wohl kaum ein Kriterium.
18. März 2015: Von Flieger Max L.oitfelder an Willi Fundermann Bewertung: +2.00 [2]
Umgekehrt: Hätten Sie sich doch bei der Lufthansa beworben..

Mit verdrehten Zahlen extreme "Überbezahlung" suggerieren zu wollen bringt nun aber auch nix. Pilotengehälter konkurrieren nunmal nicht mit "McJobs" sondern mit Gehältern vergleichbarer Airlines im internationalen Vergleich.
Den privat Hubschrauber fliegenden Gynäkologen (und Abteilungsvorstand) meiner Frau vergleichen Sie ja auch nicht mit einem Krankenschwesterngehalt.
18. März 2015: Von Hubert Eckl an Achim H.
Was so ein gesundes Halbwissen an ganzem Selbstbewusstsein erzeugen kann ist schon erstaunlich. Aber stimmt schon, genauso wenig wie ein Flugzeugmechaniker mir die Drehmomente seiner lockeren Schrauben beibringen muss, muss ich moderne Portfoliotheorie erklären. Ist nicht schlimm. Zum Thema, breaking news: LH streikt auch am Freitag.
18. März 2015: Von Martin Brunkhorst an  Bewertung: +11.00 [11]
Sehr geehrte Herren Meier, Frey und Andere,

das Recht für einen Streik einer Kindergärtnerin oder das Ihrige ist unterschiedlich zu bewerten, weil Sie mit 4 Streifen 10x soviel verdienen wie die Kindergärtnerin und ein altes Staatsmonopol von Verkehrsrechten zu Tode reiten. Das von Ihnen, Herr Meier, so häufig zitierte böse Management ist nicht schuld daran, das Jet A1 leider nicht mehr so wenig kostet wie zu Zeiten des Schah und das so böse Erscheinungen wie Ethiad 94 A 380 fest geordert hat und Emirates sogar 97 A 380-die Welt steht leider nicht still und läßt Ihre Lebensplanung daher wie bei jedem anderen Menschen heute ständigen Anforderungen ausgesetzt sein-versuchen Sie aber ruhig diesen Prozeß für sich zu ignorieren. Es war doch sogar einer aus Ihren Reihen (Cpt. E, Sie wissen, wen ich meine), der die Verlängerung der Flugdienstzeit bis 60 Jahre bis zum BGH ausgeklagt hat-und danach nie wieder geflogen ist. Jetzt skandiert der ganze Berufsstand genau hier gegen an.

Irgendjemand anderes mit Ihrem Jahresgehalt in der freien Wirtschaft würde bei einem Streik binnen Minuten von seiner Pflicht und seinem Job entbunden sein. Wenn das alles so fürchterlich ist für Sie und überall woanders soviel besser, warum suchen Sie sich nicht bei PPRUNE.org den besseren Job aus und machen den? Höchstwahrscheinlich kennen Sie die Web-Seite gar nicht, weil es niemandem im Schoß der VC besser geht als Ihnen. Als langjähriges VC-Mitglied bin ich letztlich ausgetreten, weil ich beim Studium dieser "Kapitalanlage, Rechtsberatungs- und Urlaubspostillle" namens VC-Info immer größere Probleme bekam.

Inzwischen juxt sogar der Taxifahrer über Ihren Berufsstand, der 3 Kollegen im vollen Ornat aus dem Taunus zum Tor 21 fährt und dort während des Streiks großzügig dotiert warten soll, damit man nicht evtl. mit einem x-beliebigen Auto eng zurückfahren muß-ich war der nächste Fahrgast. Machen Sie ruhig weiter so, Sie wären nicht die ersten Piloten, die eine Fluglinie ruinieren. Oder schauen Sie, was in der Welt um Sie herumpassiert.

Mit Fliegergrüßen

Martin Brunkhorst

19. März 2015: Von Carsten G. an Martin Brunkhorst Bewertung: +1.00 [2]

Ein komplettes Ausblenden der wirtschaftlichen Realitäten - das ist die Strategie von COCKPIT. "Wir haben ein Recht auf unsere festgelegte Karriere, unsere Gehälter, unsere Privilegien, unsere Frühverrentung, weil....

... na weil es schon immer so war."

Was interessiert mich die allgemeine Marktentwicklung, da schimpfe ich lieber mal auf die bösen subventionierten Golf-Airlines, die hochriskanten Billigflieger, die alle angeblich am Rande der Legalität agieren.

Es grüßen andere Experten für Verdrängung der Wirtschaftsrealität: BRAUN HiFi (immerhin der Erfinder der Bildröhre), Metz, Leica, Pfaff Nähmaschinen, Märklin, Rosenthal Porzellan, Karmann, Hertie...

Viel Spaß, liebe LH-Piloten, beim Freimachen, ich habe als einstiger LH-Jünger für mich die Vorteile von No-Frills-Carriern, Online-Meetings, der Bahn und des Selbstfliegens entdeckt.

In einer Insolvenz steckt auch eine Chance - und diese ist nicht mehr fern.

19. März 2015: Von Willi Fundermann an Guido Frey Bewertung: +1.00 [1]
Mein Beitrag war durchaus sachlich gemeint. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, falls meine Erkenntnisse falsch sein sollten.

Mir ist klar, dass Vergleiche mit anderen Branchen hinken müssen. Aber hier geht es um eine Personengruppe, die nach Gehalt und eigenem Verständnis zur Gruppe der "leitenden Angestellten" gehört und eine Arbeitszeit von etwa 100 Stunden im Monat hat, das scheint mir ziemlich einmalig in Deutschland (zugegeben: die Arbeitszeiten von Schweinsteiger & Co. kenne ich nicht). Hier geht es ja auch nicht darum, dass VC für eine ganze eine Branche antritt (wie z.B. die IG Metall) sondern für eine bestimmte Gruppe einer einzigen Firma.

Ich will gerne auch versuchen, die Fakten in Ihrem "internationalen Konkurrenzumfeld" zu vergleichen:

Nach den Zahlen, die ich bisher gefunden habe, liegen die "Endgehälter" für Kapitäne z.B. bei LH und KLM deutlich über 200.000 €, bei BA sind es 181.000 €, bei SAS 120.000 € und bei Emirates und Etihad, trotz der angeblich massiven staatlichen Beihilfe, unter 100.000 €. Lassen wir Ryanair ruhig mal außer Acht, obwohl auch die in einigen Bereichen sicher Konkurrent für LH sind.

Nach meinem subjektiven Eindruck sind es aber gar nicht in erster Linie die Gehälter, die in der Öffentlichkeit auf Unverständnis stoßen, sondern die "Übergangsversorgung" für Angestellte, die mit 55 ausscheiden wollen, obwohl sie nach den gesetzlichen Regelungen bis 65 arbeiten (fliegen) dürften, während für viele andere die "Rente mit 67" ansteht. Dazu die FAZ: "Von der komfortablen Versorgung, die keine andere Fluggesellschaft bietet, profitieren bei der Lufthansa ohnehin die Spitzenverdiener des Konzerns. Die Gehälter der Piloten rangieren, je nach Anzahl der Berufsjahre, zwischen 78.000 und 260.000 Euro im Jahr. Erfahrene Check-Piloten, die mit der Ausbildung befasst sind, erreichen dabei Jahresgehälter von mehr als 300.000 Euro." Und weiter: "Mit der komfortablen Vergütung und Versorgung, die auf einem 50 Jahre alten Regelwerk basiert, entfernt sich der deutsche Platzhirsch immer mehr von den gängigen Standards eines Industriezweigs, der chronisch ertragsschwach ist und von seinem Geschäftsmodell her - in einem harten, globalen Wettbewerb steht" (Quelle: FAZ v. 01.04.2014). Soviel zum "internationalen Konkurrenzumfeld".

Dass Gehälter und andere Tarifvereinbarungen nicht danach bemessen werden sollten (können), ob die Mehrheit der Bevölkerung dafür Verständnis hat, ist auch mir bewusst. Wenn aber die Forderungen eines "Arbeitskampfes" auf so breites Unverständnis stoßen, dürften entweder die Forderungen überzogen sein, oder sie werden schlecht "verkauft".

19. März 2015: Von Guido Frey an Martin Brunkhorst
Das spannende an dem jetzigen Konflikt finde ich, daß es anscheinend gar nicht wirklich um das Gehalt zu gehen scheint: So wie ich das verstanden habe, will das Management den Flugbetrieb in viele verschiedene Einheiten aufspalten, die sich bei den Kosten jeweils unterbieten sollen und der jeweils günstigste innerhalb des Konzerns erhält die entsprechenden Flugzeuge.

Die VC möchte jedoch innerhalb des Konzerns die gleiche Gehaltsstruktur für alle. Es wurden daher mehrere Vorschläge gemacht, wie die anvisierten Ersparnisse auf andere Art und Weise erreicht werden können (sprich alle geben etwas ab, um den engen Kostenrahmen in bestimmten Geschäftsfeldern halten zu können.). Diese Vorschläge wurden anscheinend eins ums andere zurückgewiesen.

Für mich stellt sich daher die Frage, um was es dem Management momentan geht? Eigentlich ist es doch egal, wo die Ersparnisse bei den Cockpitgehältern herkommen, oder?

Mein persönlicher Schluss ist daher, daß es vermutlich um eine bewusste Schwächung der Gewerkschaft für die Zukunft gehen könnte, nach dem Motto "divide et impera". Sprich irgendwann verhandelt jede Klein-Einheit für sich selbst.

Und dieser Trend könnte m. E. langfristig auch für die hier mehrfach zitierte Kindergärtnerin spannend werden: Die neu angemeldeten Kinder kommen halt nur in die Gruppen, deren Personal sich zu Gehaltsreduktionen bereit erklärt und somit einen wirtschaftlich tragbaren Kita-Betrieb ermöglicht. Die anderen gehen leer aus...

Aber ich glaube, wir werden uns hier alle niemals einig werden (und das ist sicher auch gut so, denn ich schätze an diesem Forum die Meinungsvielfalt sehr!) und sollten uns jetzt wieder den schönen Seiten der Fliegerei widmen. Ich freue mich nämlich auf meinen nächsten Flug!
19. März 2015: Von Christian R. an Guido Frey Bewertung: +3.00 [3]
Zum Thema Gehälter & co, aus Sicht als BWL´ler:

Gäbe es tatsächlich im deutschen Wirtschaftsraum ein insgesamt fair ausgehandeltes Bezahlung- und Vergütungsmodel, hätten wir zum einen kein Hartz4 in dieser Größenordnung, Branchen würden sich übergreifend wieder gegenseitig unterstützen als auch wir nicht diese Machtkämpfe Unternehmen vs. Gewerkschaften (siehe Bahn) vs. Arbeitnehmer hätten.

Jedoch ist die bundesdeutsche Makroökonomie nicht fair. Weder in der Verteilung der Finanzmittel, sprich Gehalt / Vergütung noch in Punkto Machtstreben oder auch Machterhalt. Beste Beispiel dafür ist wohl der neue Berliner Flughafen (Unter Chuck Norris wäre der morgen früh um 7 offen!). Aber auch der Niedergang von Siemens. Siehe jedoch auch die Umverteilung und Entwicklung regulärer Vollzeitarbeit hin zu Teilzeitarbeit, prekären Arbeitsverhältnissen (Zeitarbeit ist out aufgrund equal pay, daher macht man nun Werkverträge inkl. des umfassenden Einflusses seitens Auftraggeber zum letztendlich operativen Mitarbeiter) und mehr, der nächste Schritt werden wieder scheinselbständige MA sein, siehe hierzu einige Razzien des Zolls in Ende 2014, Anfang 2015. Zur Erinnerung: wir haben mehr Menschen in Lohn und Brot, aber wir hatten nicht mehr Arbeit zu vergeben, das Volumen stagniert...

Ein Streik hierzu kann und wird diese Diskrepanz nicht auflösen. Gleichwohl sind jedoch immer weniger Arbeitnehmer bereit, der Unternehmer im Unternehmen zu sein. Verwundert auch nicht, solange der persönliche Einsatz von interimen Managements nicht geschätzt und gewürdigt wird. Lineare Karrieren werden in naher Zukunft der Vergangenheit angehören. Und fragen wir geborene Jahrgang ~ 68, so können schon deren Eltern die heutige Arbeitswelt insgesamt, sprich deren Strukturen, die finanziellen Aspekte und geschweige denn "neue" Berufskrankheiten wie Boreout, Burnout und andere seelische Gemeinheiten gar nicht mehr einschätzen oder auch nur verstehen.
Alleine die Ermittlung eines Unternehmenswertes ausserhalb des Aktienkurses nach Aktienwert pro Mitarbeiterkopf sagt den allerwenigsten etwas. Und ist dies doch eine der wichtigsten Kennzahlen derzeit...

Um nun nicht missverstanden zu werden: Ich will dieses "System" weder ankreiden noch unterstützen und bin leider kein Unternehmer, der seinen MA eine faire Behandlung angedeihen lassen kann. Dazu fehlt mir das notwendige Eigenkapital. Gleichwohl ist die Situation weltweit so, wie sie ist und wir als AN haben uns mehr oder weniger danach zu richten. Zugegeben: Das fällt nicht immer einfach, dazu ist der eine oder andere doch zu sehr mit Leidenschaft mit bei dem, was er oder sie da macht. Auch ist mit Pessimismus keinem geholfen, ein wenig Optimismus könnte jedoch tatsächlich nicht schaden. Kurzfristig wird also keine Lösung für diese gesamtwirtschaftliche Situation da sein. wir sehen es an der Situation der Piloten bei "Pay for fly", wir sehen es an der Industrie mit Fremdarbeitern, wir sehen es an den Kitas, wir sehen es an der Rüstungsindustrie. Und wir sehen den Niedergang des guten alten Handwerks.

Was bleibt, ist das Miteinander wieder aufleben zu lassen, vor allem das miteinander reden! Nicht per Smartphone, sondern face-to-face. Ein wenig mehr Empathie für die Gedanken anderer, nicht nur die Sorgen und Nöte, nein, auch für das positive muss man miteinander reden. Und öööha....es ergeben sich Synergien? Sollte das alte Prinzip "eine Hand wäscht die andere und beide waschen das Gesicht" doch tatsächlich in dieser neuen, international vernetzten Wirtschaftswelt eine Rolle spielen. Ja, gewiss, das tut es, und sogar mehr denn je. Und die AN wissen das...speziell die älteren Semester unter uns. Aber diese sollten ja ausgesondert werden...geht es nach dem Willen vieler Unternehmen, allen voran die Industrie in good old Germany. Aber zugeben...nein, hier wird noch Werbung gemacht dafür, das man ja ältere AN halten will aufgrund des Fachkräftemangels, welcher ausser im Handwerk mal so gar nicht vorhanden ist. Und für welches sich fast kein junger Mensch mehr interessiert, weil damit kann man mal keine Rolex kaufen, und noch nicht mal ein Mini Cooper ist mit dem Gehalt finanzierbar. Und als studierter E-Techniker wird man bei Dienstleistern für große Konzerne verheizt. What to do?

Das ist nur ein Teil dieser Wahrheit. Denn der eigentliche Konsenz ist: Gut ist, was man aus dieser Situation macht. Man kann auch als externer MA eines DAX-Konzerns sein Leben gut gestalten. Und lernt noch mehr kennen dabei als so mancher interner, der schon den nächsten Ordnerstapel zur Bearbeitung auf dem Tisch hat, während unsereins im Biergarten sitzt.

Ergo: Ja, der Fisch stinkt vom Kopf, wußten wir vor 30 Jahren auch schon. Und ja, die Zeiten ändern sich. Taten sie auch immer schon. Frage ist: Was mache ICH daraus?

Und nie das Lächeln vergessen, denn Genuss, auch der Genuss der Arbeit und des Leben, war und ist immer nur eine Frage der eigenen, und nur der eigenen Phantasie!

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu sehr aus dem Kontext gerissen. Und zum miteinander reden: PN oder Mail genügt, dann das Telefon und als nächstes bitte dann den Biergarten:-).
19. März 2015: Von Guido Frey an Willi Fundermann Bewertung: +1.00 [1]
Bei den Vergleichen darf m. E. nicht das Endgehalt verglichen werden, sondern aus Arbeitnehmersicht, was über das gesamte Berufsleben an Gehalt herauskommt und aus Arbeitgebersicht, was das ganze pro Sitzkilometer über die gesamte Flotte ausmacht.

Dann wird für beide Seiten ein Schuh daraus. Ich denke, da werden sicher von den Tarifparteien entsprechende Vergleiche laufend angestellt.

Bezüglich der Übergangsversorgung frage ich mich, warum hier ein funktionierendes System, nur weil es aus dem Rahmen fällt, beendet werden soll?
So kann jeder Pilot für sich entscheiden, wann er geht (und somit das Endgehalt auch nicht mehr erreicht). Ich kenne Kollegen, die waren mit 55 fertig und andere, die mit 65 noch extrem fit waren. So individuell wie der Zustand ist dann auch der Renteneintritt.

Die Kosten für diese Art der flexiblen Verrentung sind halt als Teil des Gehaltes zu betrachten.

Und so exorbitant teuer, wie immer kolportiert, scheint das System auch nicht zu sein (Schließlich wird für denjenigen, der mit dem angeblich so hohen Endgehalt in Rente geht, ein neuer Kollege mit geringerem Gehalt eingestellt.).

Wie das ganze nun betriebswirtschaftlich gedeckt wird und was da an Lösungen sinnvoll ist (Rückstellungen, Versicherungen, Fondsdeckung etc.) ist für mich Sache der Tarifparteien, dies, wie es bei den echten Hanseaten immer hieß, "unter Berücksichtigung der berechtigten Interessen des Anderen" auszuhandeln.

So und jetzt kommt hier gerade die Sonne durch und ich gehe Mittagessen! Wie vom Vorschreiben erwähnt, sollten wir uns alle von solchen Konflikten nicht die Laune verderben lassen, denn dafür ist das Leben und besonders die Fliegerei zu schön...
19. März 2015: Von Willi Fundermann an Guido Frey

Viel Spaß und guten Appetit!


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