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18. März 2015: Von David S. an Guido Frey Bewertung: +1.00 [1]
Lieber Kollege,

Wie Sie der Presse und unserer internen Kommunikation entnehmen konnten, zahlt Lufthansa für 2014 keine Dividende. Das zeigt, wie gut - bzw. schlecht - es uns geht. Eine Frage an dieser Stelle: Ärgern Sie sich, wenn Sie Ihr Geld mit Risiko anlegen, und 0,00% Zinsen darauf erhalten? Ich mich schon.

Durch meine Funktion in der Firma habe ich einen ziemlich guten Einblick in die wirtschaftlichen Zahlen - nicht durch Gewerkschaft oder Management gefiltert/aufbereitet - so dass ich mir selber ein gutes Bild machen kann. Die Interna kann ich natürlich an dieser Stelle nicht mit Ihnen diskutieren, biete aber gerne an, dies Ihnen möglichst neutral näherzubringen. Es wird hier nämlich mit (bilanziellen) Begriffen hantiert, die mitunter einfach falsch verstanden werden. Für einen nicht Sachkundigen ist das zugegeben auch nicht einfach zu verstehen und es werden falsche Schlüsse daraus gezogen. Aber nur als Beispiel: Haben Sie sich mal die Kapitalflussrechnung angesehen? GB 2014, S. 157: Vergleichen Sie mal die flüssigen Mittel 2013 mit 2014. Kombiniert mit einem negativen Handelsergebnis und ohne in die Details einzugehen: Das sieht nicht gut aus! Sie dachten, wir hätten ein positives Ergebnis? Lesen Sie mal den kompletten Geschäftsbericht.

Grundsätzlich bin ich in CGN und auch regelmäßig in FRA unterwegs, z.B. nächste Woche Dienstag. Sie können sich gern melden.

Viele Grüße aus dem Wasserkopf,

David Storch
18. März 2015: Von Hubert Eckl an David S.
Wir wollen aber doch bitte einmal festhalten, dass die Entscheidung eine Divdende auszuschütten nicht zwingend was mit Gewinn oder Verlust zu tun hat. Es gab in der Vergangenheit viele viele Beispiele in denen Gewinn in die mehr oder minden stillen Reserven gepackt wurde und andererseits Familiensilber verhökert oder gegen Drohverluste ( z.b. Verkauf von Optionen etc.) "getauscht" wurde. Der Ausfall von Dividende wird den arrivierten Aktionär nicht sonderlich jucken. Was ist die Bude in Bezug auf den Bärsenkurs wert? Das ist die Frage.
18. März 2015: Von Achim H. an Hubert Eckl Bewertung: +2.00 [2]
Der Ausfall von Dividende wird den arrivierten Aktionär nicht sonderlich jucken. Was ist die Bude in Bezug auf den Bärsenkurs wert? Das ist die Frage.

Da gibt es leider eine andere Mechanik im Markt. Ein Unternehmen ist entweder in der Wachstumsphase, dann sind Dividenden unwichtig oder es ist arriviert, dann sind die Dividenden der Gratmesser. Ein Unternehmen, das jahrzehntelang Dividenden ausschüttet und dies plötzlich nicht mehr tut, sendet ein starkes Warnsignal an Markt. Selbiger straft die Unternehmen dafür hart ab. Aus dieser Logik heraus schütten Unternehmen in schlechten Jahren gerne aus den Rücklagen aus. Die Hubert Eckl-Stiftung für verarmte Privatpiloten muss ja ihre Stiftungsprojekte finanzieren und hält dafür Lufthansa-Aktien, von denen sie sich jährliche stabile und wachsende Erträge verspricht.

Der LH geht es schlecht, die Zukunftspläne sind bisher nicht plausibel finanziert. Der Cashflow reicht nicht für die Pläne und wenn ein solches Unternehmen jetzt aus der Not heraus den Kapitalmarkt anzapfen muss, dann ist das sehr schlecht für den Börsenkurs. Der Markt hasst Unberechenbarkeit und noch mehr, wenn unklar ist, wie die Strategie des Unternehmens aussieht und wie sie umgesetzt werden soll.

Ohne den massiven Protektionismus, den die EU den ehemals staatlichen Carriern gewährt, wäre die Lufthansa längst weg und vielleicht noch eine Premiummarke von Easyjet. Protektionismus führt nicht zu guten Unternehmen, sondern zum Gegenteil.

Die Belegschaft sollte sich hinsetzen und überlegen wofür Lufthansa heute und in Zukunft steht (außer für eine glorreiche Vergangenheit) und dann gemeinsam daran arbeiten anstatt nur Reibung zu produzieren. Die Eigner haben den Streithanseln ja sogar einen der ihren als CEO installiert aber auch das scheint nicht zu fruchten.
18. März 2015: Von Hubert Eckl an Achim H.
Was so ein gesundes Halbwissen an ganzem Selbstbewusstsein erzeugen kann ist schon erstaunlich. Aber stimmt schon, genauso wenig wie ein Flugzeugmechaniker mir die Drehmomente seiner lockeren Schrauben beibringen muss, muss ich moderne Portfoliotheorie erklären. Ist nicht schlimm. Zum Thema, breaking news: LH streikt auch am Freitag.

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