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Lange habe ich überlegt, ob ich hier antworten soll, da ich als ebenfalls "Betroffener" sicher nicht sonderlich objektiv bin.
Ich frage mich allerdings, welche Minderheit hier einen Konzern mit 120.000 Mitarbeitern in den Ruin reitet? Die Piloten oder das Management?
Auch frage ich mich, ob der Allgemeinplatz, LH-Piloten seien im Vergleich zu anderen Pilotengruppen viel höher bezahlt, durch ständige Wiederholung wahrer wird.
Bevor solche Behauptungen in die Welt gesetzt werden, sollte sich jeder mal vorher das Gesamtsystem ansehen.
Die Vergütungsstruktur bei LH basiert auf einem "Standard-Karriere-Modell": FO Kurzstrecke - FO Langstrecke - CP Kurzstrecke - CP Langstrecke.
Andere Firmen haben dagegen of nur eine reine Kurz- oder eine reine Langstreckenflotte, und somit andere Karrierewege.
Die Gehälter auf der Langstrecke sind im internationalen Vergleich bei LH eher niedrig (wohlgemerkt brutto betrachtet, netto im Vergleich z. B. mit den Golf-Airlines sogar noch niedriger, aber das ist ein anderes Thema...).
Die Gehälter auf der Kurzstrecke sind dagegen recht gut im Mittel angesiedelt (selbst eine EasyJet, die jetzt sicher nicht der übermäßigen Verschwendung bezichtigt wird, zahlt noch mehr, Ryanair dagegen weniger).
Dies war jedoch im Tarifgeschäft vor Jahren eine bewusste Entscheidung. Früher waren die Gehälter auf der Kurzstrecke geringer und auf der Langstrecke durch sog. "Musterzulagen" höher. D. h. jeder, der lange auf der Kurzstrecke verblieb, musste mit einem geringeren Gehalt vorliebnehmen.
Dies haben die Tarifpartner einvernehmlich geändert, um insgesamt einerseits international konkurrenzfähig zu sein (geringes Gehalt auf der Langstrecke), aber gleichzeitig den "Zwang" zur Langstrecke abzuschaffen (hat Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, wer nicht will, muss nicht auf die Langstrecke, und bei schrumpfender Langstrecke kommen keine neuen Gehaltsforderungen, Unzufriedenheiten oder ein massenhafter Wechsel zu Konkurrenten auf der Langstrecke auf).
Dieses System wird nun vom Management in Frage gestellt, in dem man sich die jeweils liebsten Aspekte herauspickt und an die Öffentlichkeit trägt ("großes" Gehalt auf der Kurzstrecke ist zu teuer, nicht konkurrenzfähig etc. während man den Vergleich auf der Langstrecke scheut...).
Die nächste Frage ist aber nun, warum will man dieses eigentlich recht erfolgreiche System in Frage stellen?
Der Vertrag umfasst halt beide Geschäftsteile. Viel lieber wäre es dem Management jedoch, wenn der Konzern in kleine Einheiten aufgeteilt würde, die versuchen, sich gegenseitig versuchen zu unterbieten.
Dies wünscht die VC jedoch nicht, da gerade die gleichmäßige Gehaltsverteilung eines ihrer Hauptanliegen ist, um weiter solidarische Strukturen zu erhalten und ihre Verhandlungsposition in der Zukunft nicht zu schwächen. Man kann sich VC-seitig wohl diverse kleine Einheiten vorstellen (die gibt es ja auch schon mit der GWI, LCAG und ehemals Condor schon), aber diese sollen weiter in das Gehaltsgefüge eingebunden sein, so daß sich die Cockpit-Mitarbeiter nicht gegenseitig in den Rücken fallen.
Ähnlich sieht es bei der angeblich so exorbitanten Übergangsversorgung aus: Das System kostet etwa 2% der Gehaltskosten. Sprich man könnte es auch abschaffen und 2 Prozentpunkte Gehaltsaufschlag vereinbaren, was für den Arbeitgeber kostenneutral wäre. Dementsprechend war dieses System in die Vergütung "eingepreist".
Nun möchte der Arbeitgeber dieses System der flexiblen Altersrente für alle jüngeren abschaffen und nur für die "Bestandspiloten" nach und nach auslaufen lassen (Angeblich um ein "Zinsrisiko" für die zukünftigen Zahlungen abzufedern. Allerdings sind die Zahlungen bereits rückgestellt. Diese Rückstellungen könnten bei einer Abschaffung natürlich aufgelöst werden und sind somit gewinn- und dividendenwirksam...). Die VC war zum Erhalt des solidarischen Systems für alle zu Zugeständnissen bereit, die größer waren als die in Frage stehenden Summen. Die Antwort des Arbeitgebers war die Kündigung des entsprechenden Tarifvertrages und das Bestreiten einer Nachwirkung des Vertrages... Die VC sieht also durchaus die Sorgen und Nöte des Arbeitgebers, möchte jedoch nicht intern Neid und Zwietracht haben.
M. E. scheint dies hier ein gewisser "Machtkampf" zu sein, in dem der Arbeitgeber gezielt seinen Gegner für die Zukunft schwächen möchte.
Die nächste Frage ist nun, wieso stehen die Piloten als angeblich so "streikfreudig" da? Pilotenstreiks bei LH gab es 2001, 2010 und 2014/2015. Wenn ich mir die Streikhäufigkeit in anderen Branchen ansehe, so scheint mir dies nicht exzessiv (insbesondere in Anbetracht der Tatsache, daß die Verhandlungen seit 2012 laufen...).
So jetzt ist der Text wesentlich länger geworden als ich eigentlich wollte, aber die oberflächliche Berichterstattung in anderen Medien, zwingt da m. E. nach zu etwas genauerem Hinsehen.
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Lieber Kollege,
Wie Sie der Presse und unserer internen Kommunikation entnehmen konnten, zahlt Lufthansa für 2014 keine Dividende. Das zeigt, wie gut - bzw. schlecht - es uns geht. Eine Frage an dieser Stelle: Ärgern Sie sich, wenn Sie Ihr Geld mit Risiko anlegen, und 0,00% Zinsen darauf erhalten? Ich mich schon.
Durch meine Funktion in der Firma habe ich einen ziemlich guten Einblick in die wirtschaftlichen Zahlen - nicht durch Gewerkschaft oder Management gefiltert/aufbereitet - so dass ich mir selber ein gutes Bild machen kann. Die Interna kann ich natürlich an dieser Stelle nicht mit Ihnen diskutieren, biete aber gerne an, dies Ihnen möglichst neutral näherzubringen. Es wird hier nämlich mit (bilanziellen) Begriffen hantiert, die mitunter einfach falsch verstanden werden. Für einen nicht Sachkundigen ist das zugegeben auch nicht einfach zu verstehen und es werden falsche Schlüsse daraus gezogen. Aber nur als Beispiel: Haben Sie sich mal die Kapitalflussrechnung angesehen? GB 2014, S. 157: Vergleichen Sie mal die flüssigen Mittel 2013 mit 2014. Kombiniert mit einem negativen Handelsergebnis und ohne in die Details einzugehen: Das sieht nicht gut aus! Sie dachten, wir hätten ein positives Ergebnis? Lesen Sie mal den kompletten Geschäftsbericht.
Grundsätzlich bin ich in CGN und auch regelmäßig in FRA unterwegs, z.B. nächste Woche Dienstag. Sie können sich gern melden.
Viele Grüße aus dem Wasserkopf,
David Storch
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Wir wollen aber doch bitte einmal festhalten, dass die Entscheidung eine Divdende auszuschütten nicht zwingend was mit Gewinn oder Verlust zu tun hat. Es gab in der Vergangenheit viele viele Beispiele in denen Gewinn in die mehr oder minden stillen Reserven gepackt wurde und andererseits Familiensilber verhökert oder gegen Drohverluste ( z.b. Verkauf von Optionen etc.) "getauscht" wurde. Der Ausfall von Dividende wird den arrivierten Aktionär nicht sonderlich jucken. Was ist die Bude in Bezug auf den Bärsenkurs wert? Das ist die Frage.
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Der Ausfall von Dividende wird den arrivierten Aktionär nicht sonderlich jucken. Was ist die Bude in Bezug auf den Bärsenkurs wert? Das ist die Frage.
Da gibt es leider eine andere Mechanik im Markt. Ein Unternehmen ist entweder in der Wachstumsphase, dann sind Dividenden unwichtig oder es ist arriviert, dann sind die Dividenden der Gratmesser. Ein Unternehmen, das jahrzehntelang Dividenden ausschüttet und dies plötzlich nicht mehr tut, sendet ein starkes Warnsignal an Markt. Selbiger straft die Unternehmen dafür hart ab. Aus dieser Logik heraus schütten Unternehmen in schlechten Jahren gerne aus den Rücklagen aus. Die Hubert Eckl-Stiftung für verarmte Privatpiloten muss ja ihre Stiftungsprojekte finanzieren und hält dafür Lufthansa-Aktien, von denen sie sich jährliche stabile und wachsende Erträge verspricht.
Der LH geht es schlecht, die Zukunftspläne sind bisher nicht plausibel finanziert. Der Cashflow reicht nicht für die Pläne und wenn ein solches Unternehmen jetzt aus der Not heraus den Kapitalmarkt anzapfen muss, dann ist das sehr schlecht für den Börsenkurs. Der Markt hasst Unberechenbarkeit und noch mehr, wenn unklar ist, wie die Strategie des Unternehmens aussieht und wie sie umgesetzt werden soll.
Ohne den massiven Protektionismus, den die EU den ehemals staatlichen Carriern gewährt, wäre die Lufthansa längst weg und vielleicht noch eine Premiummarke von Easyjet. Protektionismus führt nicht zu guten Unternehmen, sondern zum Gegenteil.
Die Belegschaft sollte sich hinsetzen und überlegen wofür Lufthansa heute und in Zukunft steht (außer für eine glorreiche Vergangenheit) und dann gemeinsam daran arbeiten anstatt nur Reibung zu produzieren. Die Eigner haben den Streithanseln ja sogar einen der ihren als CEO installiert aber auch das scheint nicht zu fruchten.
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"Die Gehälter auf der Langstrecke sind im internationalen Vergleich bei LH eher niedrig (wohlgemerkt brutto betrachtet, netto im Vergleich z. B. mit den Golf-Airlines sogar noch niedriger, aber das ist ein anderes Thema...)."
Mit Verlaub, auch auf die Gefahr falsch verstanden zu werden:
Nach meinen Erkenntnissen bekommen Kapitäne bei LH auf der Langstrecke z.Z. 250.000 € pro Jahr oder mehr. Zeigen Sie mir eine einzige Berufsgruppe in Deutschland, bei der ein Angestellter solche Einkünfte erzielt, bei tatsächlich etwa 100 "reinen" Arbeitsstunden im Monat, der dann mit Mitte 50 in einen gut honorierten "Vorruhestand" treten will. Die VC und die Betroffenen sollten sich nicht wundern, dass die Mehrheit der Bevölkerung dafür kein Verständnis hat.
Für mich gelten auch hier die Marktgesetze: wenn Sie woanders mehr erhalten (ich sage nicht "verdienen") können, dann bewerben Sie sich doch dort. Am Anfang stand die freie Berufswahl.
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Genau aus diesem Grund habe ich geschrieben im internationalen(!) Vergleich mit anderen Fluggesellschaften sind sie niedrig, denn das ist das Konkurrenzumfeld in dem sich die Firma bewegt (und mal davon abgesehen auch die kolportierten 250 TEUR sind kein durchschnittliches Gehalt auf der Langstrecke, das wäre in etwa so, wenn ich behaupte, daß ja jeder CEO 16 Mio EUR pro Jahr bekommt, denn die Zahl vom Winterkorn kenne ich ja...). Was z. B. in der Eisen- und Stahlindustrie oder in der Chemiebranche in Deutschland verdient wird ist da m. E. nach nicht maßgeblich. Denn umgekehrt könnte ich ja auch schiefe Vergleiche bauen: Zeigen Sie mir einen angestellten Spieler des FC Bayern, der weniger als ein Pilot verdient... Diese Vergleiche sind für mich nicht wirklich sinnvoll.
Um also auf die Sachebene zurückzukommen: Ich verstehe, daß der Arbeitgeber seine Personal-Kosten gering halten möchte, um in diesem Bereich nicht hinter die Konkurrenz zurückzufallen (Auch ich habe ein Interesse an einem wirtschaftlich gesunden Arbeitgeber, denn ich würde gerne langfristig dort arbeiten.). Allerdings sind bei Vergleichen mit der Konkurrenz m. E. nicht nur einzelne Aspekte (z. B. das theoretisch erzielbare Höchstgehalt) zu berücksichtigen, sondern die gesamte Struktur. Und es sollte eben ein Vergleich mit der Konkurrenz und nicht mit irgendwem angestrebt werden.
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Zeigen Sie mir eine einzige Berufsgruppe in Deutschland, bei der ein Angestellter solche Einkünfte erzielt, bei tatsächlich etwa 100 "reinen" Arbeitsstunden im Monat, der dann mit Mitte 50 in einen gut honorierten "Vorruhestand" treten will. Die VC und die Betroffenen sollten sich nicht wundern, dass die Mehrheit der Bevölkerung dafür kein Verständnis hat.
Seit wann werden Gehälter nach der Frage bemessen, ob die Mehrheit der Bevölkerung dafür Verständnis hat ??
Die Mehrheit der Bevölkerung hat nur Verständnis für Dinge, die sie selbst betreffen. Und jeder Bildleser kann genauestens beurteilen, was dem jeweils anderen zusteht, solange er nicht selbst betroffen ist. Daher ist das wohl kaum ein Kriterium.
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Umgekehrt: Hätten Sie sich doch bei der Lufthansa beworben..
Mit verdrehten Zahlen extreme "Überbezahlung" suggerieren zu wollen bringt nun aber auch nix. Pilotengehälter konkurrieren nunmal nicht mit "McJobs" sondern mit Gehältern vergleichbarer Airlines im internationalen Vergleich.
Den privat Hubschrauber fliegenden Gynäkologen (und Abteilungsvorstand) meiner Frau vergleichen Sie ja auch nicht mit einem Krankenschwesterngehalt.
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Was so ein gesundes Halbwissen an ganzem Selbstbewusstsein erzeugen kann ist schon erstaunlich. Aber stimmt schon, genauso wenig wie ein Flugzeugmechaniker mir die Drehmomente seiner lockeren Schrauben beibringen muss, muss ich moderne Portfoliotheorie erklären. Ist nicht schlimm. Zum Thema, breaking news: LH streikt auch am Freitag.
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Mein Beitrag war durchaus sachlich gemeint. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, falls meine Erkenntnisse falsch sein sollten.
Mir ist klar, dass Vergleiche mit anderen Branchen hinken müssen. Aber hier geht es um eine Personengruppe, die nach Gehalt und eigenem Verständnis zur Gruppe der "leitenden Angestellten" gehört und eine Arbeitszeit von etwa 100 Stunden im Monat hat, das scheint mir ziemlich einmalig in Deutschland (zugegeben: die Arbeitszeiten von Schweinsteiger & Co. kenne ich nicht). Hier geht es ja auch nicht darum, dass VC für eine ganze eine Branche antritt (wie z.B. die IG Metall) sondern für eine bestimmte Gruppe einer einzigen Firma.
Ich will gerne auch versuchen, die Fakten in Ihrem "internationalen Konkurrenzumfeld" zu vergleichen:
Nach den Zahlen, die ich bisher gefunden habe, liegen die "Endgehälter" für Kapitäne z.B. bei LH und KLM deutlich über 200.000 €, bei BA sind es 181.000 €, bei SAS 120.000 € und bei Emirates und Etihad, trotz der angeblich massiven staatlichen Beihilfe, unter 100.000 €. Lassen wir Ryanair ruhig mal außer Acht, obwohl auch die in einigen Bereichen sicher Konkurrent für LH sind.
Nach meinem subjektiven Eindruck sind es aber gar nicht in erster Linie die Gehälter, die in der Öffentlichkeit auf Unverständnis stoßen, sondern die "Übergangsversorgung" für Angestellte, die mit 55 ausscheiden wollen, obwohl sie nach den gesetzlichen Regelungen bis 65 arbeiten (fliegen) dürften, während für viele andere die "Rente mit 67" ansteht. Dazu die FAZ: "Von der komfortablen Versorgung, die keine andere Fluggesellschaft bietet, profitieren bei der Lufthansa ohnehin die Spitzenverdiener des Konzerns. Die Gehälter der Piloten rangieren, je nach Anzahl der Berufsjahre, zwischen 78.000 und 260.000 Euro im Jahr. Erfahrene Check-Piloten, die mit der Ausbildung befasst sind, erreichen dabei Jahresgehälter von mehr als 300.000 Euro." Und weiter: "Mit der komfortablen Vergütung und Versorgung, die auf einem 50 Jahre alten Regelwerk basiert, entfernt sich der deutsche Platzhirsch immer mehr von den gängigen Standards eines Industriezweigs, der chronisch ertragsschwach ist und von seinem Geschäftsmodell her - in einem harten, globalen Wettbewerb steht" (Quelle: FAZ v. 01.04.2014). Soviel zum "internationalen Konkurrenzumfeld".
Dass Gehälter und andere Tarifvereinbarungen nicht danach bemessen werden sollten (können), ob die Mehrheit der Bevölkerung dafür Verständnis hat, ist auch mir bewusst. Wenn aber die Forderungen eines "Arbeitskampfes" auf so breites Unverständnis stoßen, dürften entweder die Forderungen überzogen sein, oder sie werden schlecht "verkauft".
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Bei den Vergleichen darf m. E. nicht das Endgehalt verglichen werden, sondern aus Arbeitnehmersicht, was über das gesamte Berufsleben an Gehalt herauskommt und aus Arbeitgebersicht, was das ganze pro Sitzkilometer über die gesamte Flotte ausmacht.
Dann wird für beide Seiten ein Schuh daraus. Ich denke, da werden sicher von den Tarifparteien entsprechende Vergleiche laufend angestellt.
Bezüglich der Übergangsversorgung frage ich mich, warum hier ein funktionierendes System, nur weil es aus dem Rahmen fällt, beendet werden soll?
So kann jeder Pilot für sich entscheiden, wann er geht (und somit das Endgehalt auch nicht mehr erreicht). Ich kenne Kollegen, die waren mit 55 fertig und andere, die mit 65 noch extrem fit waren. So individuell wie der Zustand ist dann auch der Renteneintritt.
Die Kosten für diese Art der flexiblen Verrentung sind halt als Teil des Gehaltes zu betrachten.
Und so exorbitant teuer, wie immer kolportiert, scheint das System auch nicht zu sein (Schließlich wird für denjenigen, der mit dem angeblich so hohen Endgehalt in Rente geht, ein neuer Kollege mit geringerem Gehalt eingestellt.).
Wie das ganze nun betriebswirtschaftlich gedeckt wird und was da an Lösungen sinnvoll ist (Rückstellungen, Versicherungen, Fondsdeckung etc.) ist für mich Sache der Tarifparteien, dies, wie es bei den echten Hanseaten immer hieß, "unter Berücksichtigung der berechtigten Interessen des Anderen" auszuhandeln.
So und jetzt kommt hier gerade die Sonne durch und ich gehe Mittagessen! Wie vom Vorschreiben erwähnt, sollten wir uns alle von solchen Konflikten nicht die Laune verderben lassen, denn dafür ist das Leben und besonders die Fliegerei zu schön...
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Viel Spaß und guten Appetit!
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-Würde mich mal interessieren woher Sie Ihre ominösen "100Stunden" Arbeitszeit pro Monat nehmen. Ich fliege Kurz/Mittelstrecke, komme aber durchaus auch mal auf 170 Std. ohne Faktorisierung.
-Bei Emirates und rund 84.000 NETTO jährlich zum Einstieg bezweifle ich die 100.000 "Endgehalt" dann doch. Und nicht wenig. Die anderen Goodies wie housing allowance, etc. gar nicht eingerechnet. ;-)
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Ihr ward essen und ich fliegen. War erstaunlich wenig los über FRA heute nachmittag.
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Die Gewerkschaften VC und GdL bei der Bahn nutzen ein Urteil des Bundesarbeitgerichtes zur Tarifpluralität aus, welches die Bildung von Partikulargewerkschaften für einzelne Berufsgruppen innnerhalb von Unternehmen ausdrücklich mit dem Grundgesetz vereinbar erklärt hat.
Die Streiks der GdL und der VC sind lediglich logische, sachliche Konsequenz aus dieser Rechtslage. Die Geschäftsführer dieser Gewerkschaften würden sich dem Vorwurf der schuldhaften Unterlassung strafbar machen, wenn sie mit Rücksicht auf eine diffuse, in der Bildzeitung veröffentlichte angebliche "Meinung" der breiten Öffentlichkeit die Interessen ihrer Mitglieder nicht mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln durchzusetzen versuchen würden.
Insofern ist es müßig, die Geschäftsführer oder Mitglieder dieser Gewerkschaften zu verunglimpfen. Sie nehmen lediglich ihr Streikrecht war, welches einerseits eines der wichtigsten Errungenschaften der modernen Wirtschaftsgesellschaften ist, andererseits in Deutschland ja auch lange funktioniert hat, als es noch Großgesellschaften gab.
Aus mikroökonomischer, subjektiver Sicht ist also keiner der Gewerkschaften ein Vorwurf zu machen. Sie tun, was sie können, weil sie es dürfen, und mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Es ist Aufgabe des Gesetzgebers, eine Regelung zu finden, nach der die Auswüchse, die man im Moment erlebt, begrenzt werden, ohne daß es die Grundrechte verletzt.
Der Vorschlag von Frau Nahles, daß dann die jeweils größte Gewerkschaft die Tarifverträge aushandelt, ist ungeeignet, denn sie enthebt alle anderen Gewerkschaften der Möglichkeit, für ihre Mitglieder zu kämpfen, was eigentlich nur heißen kann, daß man sie nicht braucht, was wiederum sofort vor dem Verfassungsgericht landen würde.
Solange die Gesetzeslage so ist, wie sie ist, wird nur eines die betreffenden Gewerkschaften zum Nachdenken bringen: Das kollektive Handeln ihrer Mitglieder, daß die GF es zu weit treibt, weil andernfalls das Unternehmen, in dem gekämpft wird, leider untergeht. Die Vernunft kann also nur aus der Marktwirtschaft kommen, nicht aus dem Recht.
Und ganz ehrlich? Die Lufthansa verspielt gerade MASSIV die Bonuspunkte, die ihr eine Menge treue Kunden seit Jahren entgegenbrachten. Da hilft der ganze Schmonz von wegen Lounges, Karten, oder diesen unsäglich bescheurten "Status Stars" nicht die Bohne.
Mal aus meiner Warte: ich fliege permanent innerdeutsch und innereuropäisch, war viele Jahre Senator, FTL; mein Geschäftspartner hockt gerade in Stockholm fest, wegen dieses erbärmlichen Streiks. Die LH ist völlig unberechenbar geworden. Wer braucht sowas ??
Mittlerweile buche ich nur noch Airberlin. Die sind pünktlich, die Abwicklung an den Gates geht schneller, das Essen ist besser, und Zeitungen gibt es auch. Und sie sind immer zw. 30 und 50% günstiger.
Also, Fazit: Der Markt wird es richten, und zwar hoffentlich schnell, dann wird die LH restrukturiert, und es geht weiter. Mit oder ohne sie.
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Lieber Max,
ich würde auch für 50k Euro p.a. fliegen auf ner King Air oder ähnlichem, da würde ich nicht einmal überlegen müssen. Aber die CPL, das Type-Rating und vor allem die Jobs dazu sind das Problem :-). Aber ich denke, von meiner Sorte gibt es einige...
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Was für eine unsägliche Diskussion hier. Da schaffen es ein paar Unbeugsame sich dem allgemeinen Trend des Lohndumpings zu widersetzen und die ansonsten betroffene Meute ruft neidisch "ihr müsst jetzt auch weniger verdienen!". Richtig wäre: wir wollen genau so viel verdienen, wie kriegen wir das hin?
Und wenn es tatsächlich zu viel Gehalt ist, das da verlangt wird, geht die Firma halt pleite. Na und?
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Und wenn es tatsächlich zu viel Gehalt ist, das das verlangt wird, geht die Firma halt pleite. Na und?
Richtig. So funktioniert Marktwirtschaft. Eine Pleite kann auch eine Chance sein.
Siehe Swissair. Da kann man alte Zöpfe abschneiden.
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Es ist ja schon alles gesagt worden, aber noch nicht von jedem...
Man kann die Sache auch so sehen: Wer noch in der Lage ist, sich gegen Lohndumping zu wehren, hat Glück gehabt, oder rechtzeitig die Zeichen der Zeit erkannt. Wer schon durch das von Henry Ford entwickelte Prinzip zur leicht ersetzbaren "human ressource" geworden ist, kann leider nur noch hilflos zusehen. Wo geht die Reise hin? Immerhin gehören die gut verdienenden Piloten immer noch zu dem Teil der Bevölkerung, die ihren Lebensunterhalt VERDIENEN, und nicht einfach so ohne Gegenleistung BEKOMMEN. (Ich meine damit nicht die armen Menschen, die nach unten durchgerutscht sind, und die uns von der Wahrheitspresse gerne als Schmarotzer präsentiert werden) Ich wünsche uns allen, daß wir uns nicht länger gegeneinander aufhetzen lassen, sondern mehr unsere Gemeinsamkeiten erkennen. Denn wenn zwei sich streiten, freut sich doch immer jemand Drittes...
Christian
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Klingt ganz schön verzweifelt...
Sehr geehrter Herr G.,
Sie als loyale Lufthansa Kunden erleben zurzeit leider massive Unannehmlichkeiten durch die wiederholt auftretenden und kurzfristig angekündigten Streiks der Vereinigung Cockpit.
Unser Ziel ist es, Ihnen so schnell wie möglich wieder die gewohnte Lufthansa-Zuverlässigkeit zu bieten, die uns seit Jahrzehnten auszeichnet und die Sie an uns schätzen.
Wir versichern Ihnen, dass während der Streiks Tausende von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Lufthansa Group rund um die Uhr alles Erdenkliche tun, um die Unannehmlichkeiten für Sie so gering wie möglich zu halten. Wir respektieren, dass Sie all diese Bemühungen aber nicht für die streikbedingten Belastungen entschädigen können.
Wir erarbeiten täglich innerhalb von rund zwölf Stunden verlässliche Sonderflugpläne, damit Sie so früh wie möglich darüber informiert werden, welche Flüge trotz Streiks stattfinden. Außerdem gelingt es uns bisher nach jedem Streik am darauf folgenden Tag wieder einen weitestgehend planmäßigen Flugbetrieb durchzuführen. Unsere Tochterairlines Austrian, Germanwings und SWISS haben flexibel Lufthansa-Passagiere durch zusätzliche Flüge beziehungsweise größere Flugzeuge an ihre Ziele gebracht. Das weltweite Lufthansa-Partnernetzwerk unterstützt uns ebenfalls in hervorragender Weise. So konnten in den vergangenen Streiktagen mehr als zwei Drittel unserer ursprünglich gebuchten Fluggäste ihre Ziele erreichen.
Nicht nur unsere Passagiere, auch unsere weltweiten global agierenden Kunden von Lufthansa Cargo spüren die Auswirkungen des Streiks. Mit Hochdruck arbeiten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Frachttochter daran, die Folgen zu begrenzen.
Viele von Ihnen haben Sorge, dass sich die Streiks in den nächsten Tagen fortsetzen. Wir können dieses leider nicht ausschließen. Diese Entscheidung liegt in den Händen der Vereinigung Cockpit. Deshalb haben wir die Gewerkschaft wiederholt aufgefordert, unverzüglich an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Denn nur dort können wir diesen Konflikt lösen und gemeinsam Zukunft und Perspektiven gestalten.
Es ist unsere Aufgabe, Lufthansa dauerhaft wettbewerbsfähig zu machen. Wir können und werden daher keine Kompromisse eingehen, die unsere Zukunftsfähigkeit gefährden. Wir wollen auch in den nächsten Jahrzehnten als verlässliche Premiumfluglinie unseren Kunden zur Verfügung stehen können.
Wir entschuldigen uns auch im Namen all unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kabine und am Boden dafür, dass Sie, unsere Kunden, die Hauptleidtragenden eines internen Konflikts sind. Wir möchten Sie so schnell wie möglich wieder verlässlich an Ihre Reiseziele bringen, damit Sie sich auch in Zukunft für Lufthansa entscheiden.
Wir danken Ihnen sehr für Ihre Geduld und Ihre Loyalität.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrieben vom gesamten Vorstand)
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Das hab ich in English bekommen. So viel Unannehmlichkeiten hatte ich nicht.
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Wer die Formulierung 'wir entschuldigen uns für...' verwendet oder verantwortet, ist ohnehin dem Untergang geweiht.
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Stimmt ! Ein Unding und Ausdruck fehlender Erziehung.
Hat mich schon bei der Bahn immer genervt.
Richtig muss es natürlich heißen: "Wir bitten um Entschuldigung", denn entschuldigen können einen nur die anderen, Betroffenen, nicht aber man sich selbst.
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Weiß jemand aus dem Forum, ob die Kraniche denn planen, am Sonntag früh über den Teich zu fliegen - oder besser umbuchen, United oder so?
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