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13. Dezember 2012: Von  an Stephan Schwab Bewertung: +4.00 [4]
Zu den Notlandungen:

1. Ich wiederhole meine Empfehlung, 65 Dollar für COPA auszugeben.

2. Es hat sich in den letzten Jahren ein radikales Umdenken nach den ersten Erfahrungen mit CAPS ergeben. Dies beeinflusst die Entscheidung, wann CAPS benutzt wird, ganz erheblich. Menschen, die sich nicht so intensiv damit auseinander gesetzt haben, und erst recht den Helden unter den Piloten erscheint vieles fremd. Dennoch sprechen die Zahlen eine sehr deutliche Sprache.

3. Was Motorausfälle und CAPS betrifft, gibt es eine einfache Regel: Wenn nicht eine richtig große Piste ganz locker zu erreichen ist und die Landung darauf einfach und sicher erscheint, wird gezogen. Die Entscheidung fällt bei 2000 Fuß, aller,allerspätestens bei 500 Fuß. Wen interessiert's, was aus dem Flugzeug wird - dafür gibt es Versicherungen. Es sind schon verschiedentlich Menschen zu Schaden und zu Tode gekommen beim Versuch, Flugzeuge im Gleitflug zu landen. Beim Ziehen innerhalb der Parameter ist noch nie jemand gestorben. Hierbei sei auch erwähnt, dass Aufsetzgeschwindigkeit und Masse einer Cirrus im Vergleich etwa zu einer 172 (oder 182) hoch sind. Die Energie wächst mit dem Quadrat der Geschwindigkeit. Aber wie gesagt: Helden interessiert so etwas nicht. Schlaue Menschen schon - die Logik ist bestechend.

4. Keines der Glascockpits hat so eine Funktion. Ich hätte in der Situation auch andere Sorgen. Mal den (auf COPA verfügbaren) Bericht von Richard McLaughlin über seine Notwasserung lesen - der beschreibt sehr schön, wie sein Hirn zu Watte wird.

Zu CAPS:

1. Alle 6 Jahre müssen die pyrotechnischen Ladungen der Line Cutter ersetzt werden, die in der Auslösesequenz nach einigen Sekunden zwei Leinen durchtrennen. Kosten etwa 1200 Euro.

2. Alle 10 Jahre muss CAPS inspiziert werden. Das läuft meist so, dass Schirm und Rakete ausgetauscht werden und dann nach Inspektion im Werk in ein anderes Flugzeug eingebaut werden (der Schirm, nicht die Rakete, die ist immer neu). Bei den G1-Maschinen wird dazu der Absprengdeckel oben im Rumpf entfernt, was geringfügige Laminier- und Lackarbeiten zur Folge hat. Ab G2 gibt es hinterm Gepäckraum ein Inspektionsloch ausreichender Größe. Kosten um 10000 Euro.

3. Ohne "gültiges" CAPS ist eine Cirrus nicht lufttüchtig, da die zertifizierte Methode zur Spin Recovery fehlt.

4. Bei UL wird das Rettungssystem auf genau die gleiche Weise alle fünf oder sechs Jahre inspiziert.

13. Dezember 2012: Von Flieger Max L.oitfelder an  Bewertung: -0.33 [1]
Beim UL kostet es rund ein Sechstel.
13. Dezember 2012: Von Malte Höltken an Flieger Max L.oitfelder Bewertung: +0.00 [2]
Dafür ist die "Erfolgsquote" aber auch geringer.

Besten Grusz,
13. Dezember 2012: Von Flieger Max L.oitfelder an Malte Höltken
Ich habe oft darüber nachgedacht in welcher Situation ich das RG im UL aktivieren würde und bin zur Überzeugung gekommen dass der größte Nutzen für den Mitflieger besteht-wenn ich handlungsunfähig würde. Aber sonst, bei einer Bruchlast von knapp 10g und einer niedrigen Anfluggescheindigkeit stellt sich die Sache m.E. nach etwas anders dar als bei Cirrus.
13. Dezember 2012: Von Malte Höltken an Flieger Max L.oitfelder Bewertung: +1.00 [1]
Durchaus, besonderes Augenmerk verdienen allerdings bei den Ultraleichten die Fälle, in denen das Rettungsgerät nach Auslösung versagte und dem Piloten weder einen Schirm, noch ein kontrollierbares Flugzeug hinterließ. Auch ist mir bei der Cirrus (a.k.a. zertifizierten Gesamtrettungssystemen) noch nicht untergekommen, daß das Rettungsgerät nicht ausgelöst hat, obgleich der Pilot entsprechende Hebel bediente.

Also da ist mir ein zertifiziertes System schon lieber, auch wenn es das sechsfache an Wartungsgebühren kostet. Im Zweifel ist eine Beerdigung immer teurer.

Besten Grusz,
13. Dezember 2012: Von Guido Warnecke an 
Hallo Frau Behrle, koennen Sie bitte noch mal die Parameter sagen, in denen der Schirm gezogen werden kann (Hoehe, Speed, gibt es nach andere Limits wie Laengs/Querneigung etc? )War vielleicht schon mal gepostet, habe ich vergessen.
Danke!

Schade, dass sich immer so viel um den "Motorausfall" dreht. Einen Ausfall eines gut gewarteten, mit Sprit versorgten Motors "einfach so ploetzlich" halte ich fuer ein sehr geringes Riskio.

Wie sehen Versicherungen CAPS? Deren Meinung drueckt sich ja immer in % Raten aus. Hat jemand vergleichbare Zahlen?

Happy Landings,
Guidi
13. Dezember 2012: Von  an Guido Warnecke Bewertung: +2.00 [2]
420 Fuß aus Geradeausflug, 900 aus 1,5 Trudelumdrehungen, Vpd (max parachute deployment Speed) 133 KIAS - das sind die in der Zulassung erflogenen Parameter. Ein unteres Limit gibt es nicht. 7 Sekunden bis zur vollen Öffnung. Sonst keine Limits.

Bei einem Deployment war das Flugzeug, IIRC, 180 Knoten schnell - hat funktioniert. Bei einem anderen 250. Hat nicht funktioniert. Schirm abgerissen. Eine erfolgreiche Öffnung erfolgte oben in einem in IMC geflogenen Looping in gut 2000 Fuß. Alles prima.

Die Versicherungen finden das super, warum denn nicht? Prämien völlig normal. Es gibt nicht einen Fall eines "offenkundig überflüssigen" Auslösens. Es gibt bei 50 Prozent der tödlichen Cirrusunfälle Grund zu der Annahme, dass der Ausgang mit CAPS wesentlich glimpflicher gewesen wäre. Ein erheblicher Prozentsatz der CAPS-Flugzeuge (etwa 20 Prozent) fliegt heute wieder.

Im Übrigen geht die Diskussion bei COPA weit über Motorausfall hinaus. Neulich hat einer auf dem ILS bei 1000 Fuß gezogen, weil ihm beim Durchstarten der Flieger außer Kontrolle geriet. Hatte er zu wenig Übung, um da in IMC unterwegs zu sein? Vermutlich. Verdient er dafür den Tod, wie bei jedem anderen Flugzeug höchstwahrscheinlich? Wohl kaum.
13. Dezember 2012: Von  an Flieger Max L.oitfelder
Beim UL kostet es rund ein Sechstel.

Da kommt der Schirm ja auch aus dem Baumarkt ;-)

Überregulierung ist eben teuer.
14. Dezember 2012: Von Lutz D. an 
Man kann noch hinzufügen, dass die CAPS Zulieferer ja auch Rettungsgeräte für UL herstellen und dass die dokumentierten Fälle, in denen es zu Fehlauslösungen oder sonstigen Versagern kam, auf unsachgemäße Wartung, Einbau oder Bastelei zurückzuführen sind. Die Freiheit des UL's benötigt eben auf der anderen Seite etwas Verantwortung.
14. Dezember 2012: Von Flieger Max L.oitfelder an  Bewertung: +1.67 [2]
Aus dem Baumarkt?
Muss ein toller Baumarkt sein, das Junkers kann man bei der CTSW bis zur Vne von 270km /h auslösen (aber nicht weitersagen dass dies über den 133KIAS von Cirrus liegt).
Abgesehen vom Zuladungsproblem finde ich heutige ULs weitaus fortschrittlicher als LyCosauriermuseal angetriebene E-Klasseflieger aus den 60-er Jahren.

Baumarkt..
14. Dezember 2012: Von  an Flieger Max L.oitfelder

Aus dem Baumarkt?

Wenn Sie den Scherz nicht verstehen, bewegen Sie sich zu wenig im "ULs sind doof"-Teil der E-Klasse-Szene. Dort ist das der Standardspruch.

Muss ein toller Baumarkt sein, das Junkers kann man bei der CTSW bis zur Vne von 270km /h auslösen (aber nicht weitersagen dass dies über den 133KIAS von Cirrus liegt).
Das liegt vor allem an den Befestigungen am Flieger und dessen Masse. Der Schirm muss halt dran bleiben.
Abgesehen vom Zuladungsproblem finde ich heutige ULs weitaus fortschrittlicher als LyCosauriermuseal angetriebene E-Klasseflieger aus den 60-er Jahren.
Na klar. Das ist der Effekt sinnloser Überregulierung.
14. Dezember 2012: Von Flieger Max L.oitfelder an 
"Aus dem Baumarkt?

Wenn Sie den Scherz nicht verstehen.."


Wußte ich doch daß ich Ihnen damit eine Freude machen kann ;-)

Ich bewege mich eigentlich in gar keiner "Szene", aber ich finde es interessant mir neben der Linienfliegerei auch mal diverse Aspekte im Betrieb von Ein-/Zweimots und ULs anzusehen.

BTW: Wenn Flight Design auch nur einen Teil seiner Versprechungen betreffend "C4" wahrmachen kann dann darf man sich schon freuen, ob Zuverlässigkeit und Herstellersupport dann Schritt halten ist ein anderes Kapitel, aber ein Beispiel für ein fortschrittliches Neudesign.



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